DE7141407U - Vacuumlos zu bedienender Handschuh kasten (Glove Box) für Arbeiten unter Schutzgasen - Google Patents
Vacuumlos zu bedienender Handschuh kasten (Glove Box) für Arbeiten unter SchutzgasenInfo
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Description
GERNOT MOSC-HL β101 Gräfenhajsan · Niedergartenweg 18 · Telefon 06150/6170 Ji
Gräfenhausen, den 25. 10. 71 \
An das
Deutsche Patentamt
8000 München 3
Zweibrückenstr. 12
Zweibrückenstr. 12
Betr.t Eeschreibung zum Gebrauchsmusterantrag
vom 25. 10. 71
Gegenstand: Vacuumlos zu bedienender Handschuhkasten
(Glove Box) für Arbeiten unter Schutzgasen; gekennzeichnet durch den Gebrauch eines
flexiblen und gasundurchlässigen Beutels.
Durch d-'e zweckmäßige neue Vorrichtung eines flexiblen gasundurchlässigen Beutels in einer Glove Box (Handschuhkasten)
muß der Arbeitsteil (2) eines solchen Kastens beim Austausch der Luft gegen Inertgase nicht mehr evakuiert werden, Dadurch
ergibt sich wesentlich höhere Wirtschaftlichkeit auf folgenden
Gebieten:
1.) Möglichkeit zur einfachen Herstellung sehr großer Handschuh
kasten und der damit verbundenen Anwendungsmöglichkeit in
Technikum und Produktion.
2.) Werkstoffersparnis, da Luftdruckfestigkeit nicht erforder lich ist. (Geringe Bewehrung und damit verbunden auch Ein
satz billiger Werkstoffe!)
3.) Wesentliche Zeitersparnis, da das Erreichen eines kleinen
Druckes nicht abgewartet werden muß (siehe später Beispiel ..)
und eine langwierige Verdünnung entfällt (siehe später Beispiel b).
4.)Verschiedene andere Vorteile wie: Extrem wenig Gasaustausch
durch Lecks, da keine Druckunterschiede, wie im Zustand des Evakuierens, vorhanden sind. Durch die gegebene Schleuse (3)
ist der Austausch von großen Gefäßen möglich. Daher kommt eine Neuinertisierung in der Regel nur bei der Reinigung vor. Dies
ergibt Ersparnis von Inertgasen.
- 2·
Die heute in Handel erhältlichen H,?ndschuhkvsten (Glove Eoxen)
für Arbeiten unter kontrolliertem Schutzgas (z.V. Sauerstofffreiheit,
Wasserdampffreiheit, Staubfreiheit, Sterilität u.s.w.)
arbeiten nach zwei Prinzioien (a und b):
a) Sasaustauschmethr'e:
In einer kupnelarti^eri Glove Box werden die Handschiiöffnungen
■nechanisch vr ^-schl ossen, das gesamte Gehäuse wird mehrmals evak'ii^rt
>ä«d «η-? + Λοιτι ffftwünaehten Sas besohickt. Die verwendeten
Büxen heetehen sus Kunststoffen oder Stah"! - 01««kombination
und sind daher auf Grund der luftdruckbelastung an eine bestimmte
?orm gebunden und in ihrer Größe begrenzt.
b) Salinethode durch Verdünnung der nichj gewünschten Gase:
In einer""sTove Vox werden durch oüülen mit großen !!engen des gew'Jnsehton
Gases störende Gase weitgehend entfernt, wobei deren letzte Rrste mittels aufwendiger Verfahren über Umwälzanlagen
entzogen werden (Adsorption und Katalytische Umsetzung).
Da heute jedoch hochreine Inertgase, im Vergleich zu den aufwendiger) Reinigungsverfahren, preisgünstig im Handel sind
(Reinheit 9?,99P#, d.h. 20 VnM Verunreinigungen für Stickstoff
und Arjron), ist eine Austauschmethode, mit welcher sich die Anwendung
von Vacuum umgehen lißt, angezeigt. Die zu beschreibende Glove Box kann eine für die Fertigung
problemlose Form haben (rechteckig mit ebenen Begrenzungsflächen, siehe Zeichnung Blatt 5» 6 und 7) und ist in ihrer Größe nicht begrenzt.
Dadurch ergeben sich unter anderem Einsatzmöglichkeiten überall dort, -^o luftempfindliche Chemikalien und dergleichen
in groPem Maßstab produziert werden.
Sie vac"juailose Glove Box besteht &ü5 einem kastenförmigen Kunststoffbehälter
(2) mit abnehmbarem Deckel (4) an der Oberseite (Rückseite urd Seiten möglicherweise undurchsichtig, z.B. Hostalen
<rrau, Vorderseite z.B. Plexiglas). Zwischen Deckel und
Kasten wird 3er flexible luftundurchlässige Beutel (1) aus
GuTcnii o«1*»r Kunststoff eingeklemmt (bei Verwendung von Kunststoff
ist d*»r Gebrauch eines Gummidichtringes ratsam (iff)).
Der Beutel hat im aufgefalteten Zustand die Größe und Form des Kastens! I« zusammengefalteten Zustand kann er einfach an der
Decke angeschnallt werden (Riemen 6).
Die Zeichnung zeigt einen Kasten mit vier Handschuhöffnungen, wie er zur Zeit gebaut wird. Man könnte auch zwei Kästen oder
mehr aneinanderreihen.
Der Kasten wird wie die meisten auf dem Markt befindlichen Typen ■'iber eine Vacuumschleuse ( links 3 ) mit Geräten beschickt. An
der Vorderseite der Schleuse befinden sich Gasein- und ^uslaßhHhnet
ebenso vorne *ra Kasten selbst (7). Außerdem ist dort
eine Steckdose (8). Durch diese Anschlüsse ksnn z.B. elektrische Energie und Kühlflüssigkeit zugeführt werden oder ein Vacuum an=
gelegt werden; so da3 z.B. die V?cuumdestill??tion einer mit Luft
explosiven Substanz reföhrlos durchgeführt werden kann. Am
Boden des Kastens wird zweckmäßigerweise eine Metallwanne ein= gese*zt (9).
LIe technische Arbeltsweise der neuen räumlichen Vorrichtung der der TaeuTimloseta Giove-Box wird folgendermaßen- beschrieben (s. latt 7)
Soll nach der Reinigung oder vor Neubeginn eines geplanten Um= setzunfs- oder Äsfsrbeittmgsprozecses oder ähnlichen die Glove-Box
neu mit Inertgas gefüllt werden, muß die Innentür der Schleuse un: nlle ΕΓ-bne und öffnungen geschlossen sein.
714141710.2.72
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Die Handschuhe sind angebracht (Öffnung 10). Der flexible Beutel (1) bzw. Druckausgleichssack, der die Form der Box hat, und am
Deckel der nun leeren Box zusammengefaltet angeschnallt ist, wird gelöst. An der Unterseite des Kastens wird sum ersten mal durch
die Öffnung großen Durchmessers (11) die Luft abgesaugt, in den
r*2utel stömt nun von oben Luft ein (über Öffnung im Deckel 12).
Dafür genügt eine anspruchslose Saugpumpe, (ist auch eine solche
nicht vorbanden könnte man oben in den Beutel Preßluft od. z.B.
Stickstoff" aus der Druckflasche einblasen und so die Luft im Innenraum verdrängen.) Füllt der Beutel dann die Box aus ist
eine grobe Verdrängung der Luft erreicht.
Nun wird durch die öffnung rechts unten (13) das gewünschte Inert=
gas eingeblasen. Dabei drückt sich der Beutel zusammen, die Luft Tod. and. Gase) im Beutel entweicht nach außen über Öffnung (12).
Möchte man nun beim zweiten und in der Regel letzten Austausch sicher gehen, auch durch evtl. vorhandene undichte Stellen im
Beutel keine Luft einzuschleppen, so kann man über die Öffnung (13a) z.B. Stickstoff in den Beutel einblasen und gleichzeitig
über die Öffnung (11) den Stickstoff der ersten Füllung wieder
absaugen. Wird nach Beendigung dieses Arbeitsganges über Öffnung (13) zum zweiten Mal Stickstoff in die Box gebissen so enthalt
auch der Beutel in seinem Inneren Stickstoff (Pos. 15 zeigt Drei=
wegehähne die in die jeweilige Richtung geschaltet werden müssen!).
Die Box ist nun betriebsbereit. Geräte und Substanzen können auf r"ie übliche Weise eingeschleust werden.
Um zu verhindern daß beim Absaugen die .leweilige öffnung dadurch
verschlossen wird, daß der Beutel dort anliegt bevor die Box
ggnz entleert ist, können von der Öffnung ausgehend strahlen=
förmig Kunststoffprofile aufgeschweißt werden, i/er Anschiuu 11a
ist der mögliche VacuuaanBchluß für den Beutel und die Anschlüsse
14, 14a stellen eine mögliche Verbindung zwischen Beutel und
Box dar.
Im Text der Beschreibung wurde bereits ein Beispiel für die An= wendung gegeben: Die ungefährliche Destillation oder Herstellung
einer an sich gefährlichen oder luftempfindlichen Substanz. Eine andere Möglichkeit wäre die Isolierung einer Substanz, die
außerhalb der Glove-Box hergestellt wurde. Z.B.: In einer Reaktionsapparatur
der Größe von 25 Liter wurde unter Luftausschluß eine empfindliche Substanz hergestellt. Der gesamte Kolben wird
mit Inhalt auf die übliche Weise durch die Vacuumschleuse eingeführt. Ebenso Eimer oder z.B. eine 20 Liter Saugflasche mit großer
Nutsche, die zur Aufarbeitung gebraucht werden, wie auch dazugehörige Substanzen.
Vacuumanschlüsse sind vorhanden. Durch mehrere Handschuhpaare
kann di a Substanz von einer oder mehreren Personen unter Inertgasen
abgesaugt und abgefüllt werden.
Damit ist der Hauptvorteil eines ohne Vacuum zu inertisierenden
Handschuhkastens angesprochen. Ich meine die Möglichkeit des problemlosen Baues von sehr großvolumigen und dennoch preisgünstigen
Glove Boxen, oder mit anderen Worten die Möglichkeit zur Übertragung der Herstellung oder Verarbeitung von luftempfindlichen
Substanzen vom Labormaßstab in den technischen Maßstab. Die neue technische Anordnung bringt vor allem Vorteile bei Verwendung
als Inertgasbox. ÄuBerdem eignet sich dieser Handschuhkasten
auch als Trockenbox oder Sterilbox. Ein ümwälzsystem
kann eingebaut werden.
71414171 β. 2.72
Claims (2)
1.) Handschuhkasten für Arbeiten unter Schutzgas, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Austausch eines Gases (z.B. feuchte Luft) gegen ein beliebiges anderes Gas (z.B. trockenen. Stickstoff) dj.e Anwendung von Vacuum oder Gasverdünnung durch Spülen umgangen wird. Dies geschieht durch den Gebrauch eines
flexiblen gasundurchlässigen Beutels, der auch Trennwand oder Druckausgleichssack genannt werden könnte.
2.) Handschuhkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß von den AbSäugöffnungen für Gase im Inneren des
Kastens Unebenheiten, d.h. profilartige Erhöhungen oder Vertiefungen, strahlenförmig ausgehen. Dadurch wird ein Verschließen der öffnungen durch den verwendeten Beutel verhindert.
V 1414β7 ίο. 2.72
Publications (1)
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