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Patentiert im Deutschen Reich vom 12j Uli 1939 an Patenterteilung
bekanntgemacht am 9. Oktober 1941 Bauteile, insbesondere Decken, Wände. Dächer oder
Gerüstteile, digi aus durch Spannankern zusammengehaltenen Bausteinen, Platten @o.
dgl.. bestehen, und wobei die Spannanker gegebenenfalls über Lireuz verlegt sind,
sind bekannt.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, einen -die Bauteile umfassenden
Auflagerahmen zu verwenden, der von den Spannankern gehalten wird. Schließlich ist
es bekannt, die Tragstäbe in Rillen der Bauteile zu verlegen.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß die Spannanker durch
mittels Keile gespannte Tragketten gebildet sind, die inkreuzförmige Rillen der
Steine in die Stoßfugen eingelegt sind, und daß eine oder mehrere am Umfang des
Bauteils herumgelegte; @ebenfalls durch heile angespannte Gürtelketten vorgesehen
sind.
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Die Verwendung von Tragketten als Spannanker an Stelle von Stangen
besitzt mannigfache Vorteile. Es fällt zunächst schon die erhebliche Arbeit des
Richtgins weg. Außerdem sind aber Stangen nur bis zu einer bestimmten Länge im Handel,
so daß ein Bauwerk, beispielsweise eine Decke, über das handelsübliche Maß der Stangen
hinaus überhaupt nicht mehr mittels Stangen verspannt werden kann. Weiter kommt
'hinzu, daß die. Stangen entsprechend der Verspanngröße abgeSchnitten werden müssen,
so daß ein erheblicher Abfall entsteht, während die Kette von ihrer Länge einfach
abgeschnitten wird, wobei nur immer ein Glied der Kette als Abfall verlorengeht.
Auch hier werden erheblich Unkosten gespart. Ein großer Vorteil bei Anwendung von
Ketten liegt auch darin, daß durch die quer liegenden Glieder größere Auflegeflächen
für die Steine in den Rillen erzielt werden und dadurch natürlich auch die Sicherheit
gegenüber der Anwendung v.ori Stangen erhöht wird.
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Durch die Verwendung von Keilen zum Anspannen der Ketten wird gegenüber
den Spannschrauben erreicht, daß ein Ausreißen
wie bei Gewinden
nicht .eintreten kann, es wird also ein großer Flächendruck auf entsprechend grobe
Kei'_e zugelassen.
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Die Anwendung von Spannschrauhen . ist praktisch bei größeren Decken,
von großen Hallen. nicht denkbar, da b@: i derartigen Spannungen in der Decke aücli
bei Anwendung großer und grober Gcwind,-ein Ausreißen eintreten würde. Bei Keilen
ist man hinsichtlich der Spannung unbeschränkt. Auch wird die Tragfähigkeit der
Decke erhöht, weil ein Ausreißen nicht eintreten kann. Die Keilspannung erzielt
.also eine höhere Sicherheit. Durch die Anwndung von Gürtelketten «wird .ein besserer
Zusammenhalt und eine höhere Festigkeit des Bauteils erzielt. Es wird ein besonders
giiristiges, festes Zusammenspann:n der Bauteil:'., ermöglicht. Gegebenenfalls kann
man hierbei auch nur in einer Richtung verlaufend-' Tragketten verwenden. Ebenfalls
wird, bei Anwendung bei über Kreuz liegenden Spannketten und C@ürtelkett.2i. die
Herst°lltin- von viel größeren Spanmveiten ermöglicht, die ausschließlich durch
Spannstangen oder Spannketten nicht erz'elt werden können.
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Die Hcrstellungsiveise kann in verschiedener Art erfolgen, insbesondere
ist es möglich, gegebenenfalls auf dem flachen Erdboden, eine Arbeitsplattform herzurichten
und auf dieser die Zusammenstellung vorzunehmen. Die Erfindung ist in der Zeichnung
in einer Ausführungsform veranschaulicht, und zwar insbesondere bei .einer waagerechten
Decke, die beispielsweise aus \atursteinquadern zusammengestellt ist.
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Abb. i zeigt eine schematische Darstellung einer Decke und di-e darin
vorgesehenen Kettenlagenfugen.
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Abb. 2 einen Grundriß einer Decke, l): ispielsweise in verschiedenen-
Schnitten; Abb. 3 zeigt einen Teilausschnitt der D:eckc in Seitenansicht ohne hett--n;
Abb..l bis S zeigen die Verkeilung der Ketten.
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Die vollständig waagerecht hergerichteten, Bauelemente :a, beispielsweise
Quadersteine, Platten o. 4-l.. werden der L,ecke,entsprech,cnd beispielsweise auf
einer Arbeitsfläche verlegt, und zwar möglichst mit ihren Fugen b dicht schließend.
Die Bauel,-mente re sind an den Stoßfugen b mit Steinrillen c versehen, in denen
Tragketten verlegt werden, di° die so nebeneinander-clegten BauAemente zu einer
Einheit zusammenspannen. Es können zu diesem Zwecke entweder nur in einer Richtung
verlaufende Tragketten ;r1 vorgesehen sein. oder, so wie in Abb. a veranschaulicht,
über Kreuz verlegte Tragketten r1, d',. Werden die Bauelemente, beispielsweise Quadersteine,
im Verband verlegt, so können nur in einen Richtung Tragketten vorgesehen sein.
Dat -Anspannen der Tragketten erfolgt durch in die Entlkettenglieder :eingeschobene
heile Die so geschaffenen, große Spannweite b:--sivenden Platten, die als Decken,
Wände. Böden, Dächer o. dgl. Verwendung finden. sind noch durch ein oder mehrere
am Umfang der Einheit herumgelegte Gürtelk°tten f zusammengehalten, welche :ebenfalls,
wie aus Abb. ; ersichtlich, in entsprechende St--inrilleneirgclegt sind. Die Steinrillen
sind der Kettenform der Tragketten bziv. Gürtelketten entsprechend angepaßt, wie
ebenfalls aus Abb. 3 irn Querschnitt ersichtlich.
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Die Steinrillen c für die über Kreuz verlegten Kettend, d; sind v,-rsetzt
zueinandciangeordnet. Dabei ist es zweckmäßig, wi: aus Abb. 3 ersichtlich, die Tragkettenrill
ein c, e; oben- und unterhalb der an dem Umfang der äußeren Bauelem?^nte vorges
lienen Gürtelkettenrillen anzuordiie n.
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Es ist zweckmäßig, so wie in der Zeichuung dargestellt, die Rillen
für die Gürt:l-und Tragketten möglichst im unteren Dritt,-] der Quadersteinhöhe
einzuarbeiten, damit sich die Gewichtswirkung der Kette günsti- auf die Verbindung
auswirkt.
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Für die zur Verbindung der Quaderstein dienenden Ketten können unkalibriert:
Förderketten verwendet werden.
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Zum Zwecke der Herstellung des Bauiverks, beispielsweise einer Decke,
kann die Herstellung auch in der Weise erfolgen, daß mann zunächst nur vier Steine,
die zusammen beispielsweise ein Quadrat im Grundriß bilden, auf die Arbeitsplattform
verlegt und mit Hilfe einer darumgelegten Hilfskette fest zusammenzieht. Das feste
Zusammenziehen kann mit jeder beliebigen Spannvorrichtung erfolgen. Erst dann werden
wieder weiter Quadersteine angesetzt und auch diese mit den bereits fest zusammengefügten
Bauelementen möglichst bündig -verlegt und zusammengefügt. Wesentlich ist dabei,
daß die sämtlichen Stoßflächen der Quader möglichst sauber und glatt gearbeitet
sind, auch müssen sämtliche Rillen dem Querschnitt der Ketten entsprechend vollständig
gleichmäßig in der ganzen Länge ausgebildet sein. Die Gürtelketten können an den
vier Ecken durch entsprechende heile lt fest angezogen werden. so daß auch die Gürtelkette
vollständig straff in den Rillen liegt. Das Einziehen der Tragketten in die Steinrillen
kann gegeben°nfalls mit Hilfe geeigneter Stangen erfolgen.
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Wesentlich ist, daß die Tragketten an beiden Enden gleichmäßig verkeilt
-,werden unddaß, nachdem die Decke vollkommen verlegt ist, nochmals gleichmäßig
alle Keile nachgearbeitet bziv. nachgezogen werden.
Durch die Bauwerksherstellung
nach der Erfindung wird eine in sich geschlossene waagerechte Platte als Decke :oder
Dach, Boden o. dgl.. aus fertigen und entsprechend gerillten B.auelemnenten aus
Natur oder Kunstbaustoff geschaffen. Dies gibt die Möglichkeit, große Spannweiten,
z. B. in Natursteinen. zu überdecken, eine Bauweise, die von großer Bedeutung und
Auswirkung ist, weil dadurch ohne jedwede Unterstützungsmittel in einfachster Weise
die Herstellung großer Bauwerke in Naturstein möglich ist.
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Bei der Verlegung der Bauelemente, b@eispielsweise Quadersteine, im
Verband,' wobei die herzustellende Platte nur zwei Auflager hat, können nur in einer
Richtung verlaufende Ketten verwendet werden. Infolgedessen müssen die Quadersteine
härter und die Ketten stärker sein. Möglich- wäre es ferner, die gekreuzten Ketten
in einer einzigen Ebene zu verlegen, so °daß sich also die Steinrillend, d, unmittelbar
kreuzen, jedoch müssen dann kalibrierte Ketten Verwendung finden, damit sie entsprechend
ineinandergreifen können.
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Die Erfindung l.äßt sich mit Vorteil auch beim Brückenbau, Gerüstbau
o. dgl. verwenden. Die Herstellung kann aus Stein, Holz, Kunststein, Preßmasse,
Glas o. dgl. :erfolgen. Gegebenenfalls kann ,auch die Herstellung der Platten in
passender Deckenhöhe durch entsprechende Anordnung von Wandstützen ermöglicht werden,
so daß ein Anheben der fertigen Platten erübrigt wird. -Die so herzustellenden Decken
können auch mit verschiedener Untersicht ausgebildet werden, indem die Steine -nebeneinander
mit in verschiedener Höhe liegenden Unterflächen verlegt und verbunden werden.