DE7124929U - Vorrichtung zur Herstellung von schrumpffähig verstreckten Schläuchen aus thermoplastischen Kunststoffen - Google Patents

Vorrichtung zur Herstellung von schrumpffähig verstreckten Schläuchen aus thermoplastischen Kunststoffen

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  • Shaping By String And By Release Of Stress In Plastics And The Like (AREA)

Description

PATENTANWÄLTE ,.' ' DR.-ING. VON KREISLER DR.-ING. SCHONWALD DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES DIPL-CH EM. ALEK VON KREISLER DIPL-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLOPSCH KÖLN 1, DEICHMANNHAUS
16. Juni IS3Tl Kl/Bn/En
NATURIN-WERK Becker & Co., 6g4 Weinheitn
Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von schrumpffähig verstreckten Schläuchen aus thermoplastischen kunststoffen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von schrumpffähig verstreckten Schläuchen aus thermoplastischen Kunststoffen.
Die Herstellung von Schläuchen aus thermoplastischen Kunst-
t) stoffen erfolgt nach dem bekannten Blasextrudierverfahren. Der Kunststoff wird dabei im Extruder auf eine Temperatur erhitzt, bei der er leicht verformbar ist, durch eine ringförmige DUse zu einem Schlauch verformt und gleichzeitig wird durch Zuführungen im Extruderkopf Luft oder ein anderes Gas in der. Schlauch eingeblasen, die eine stehende Luftsäule zwischen Düse und Abzugswal.~en bildet. Die Blasluft hat den Zweck, Kaiiberveränderungen des noch weichen Schläuche nach dem Verlassen der Düse bis zum vollständigen Erhärten zu verhir.ciern -:r.d dient damit der Einhaltung eines vorgegebenen Durch-
I^ renders. Durch Regulierung der Luftmenge kann der 3ehlauc;i cab°i auci. gleich irr noch plastischen Zustand auf einen grcs-F:<?:en D\.rcr.~.ec3er ai:i'"ev;eitet '.-.'erden. Die Verarbeitur.gsterr.pera*:.i;:-er., die f"r jc^n r'':nst?tcff spezifisch sind, lieger, catei in der Re^eI o'cor'.'ialb der Erweic":un;j3tempe>-atur. Irinji-
P picll k'Jr.n^ri !.'.eT-r]'.:'-" in. er; ar.'en Tcr.pera' "irhoreicr.
zvri scher, r.'r.r.'lertcvj.vcra.'-.'j.r 'r!:-we ! ch::r. Gr.o'.roora'Mr· de··· ar.-ov-
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phen Anteile) und Schmelztemperatur (Übergangstemperatur in den Zustand der echten Flüssigkeit) verf'-rr.it v/erden, man bevorzugt jedoch eine Verarbeitung im oberen Bereich dieses Temperaturintervalls zwischen Erweichungstemperatur und Schmelzpunkt, b da die aufzuwendenden Verformungskräfte mit abnehmender Verarbeitungstemperatur wegen der steipjenden Zähigkeit ebenfalls grosser werden und da sich manche Kunststoffe nur schlecht oder gar nicht bei Temperaturen unterhalb der Erweichungster.pe.vatur verformen lassen. Während sich die Thermoplaste mit kristallinen Anteilen noch bei verhältnismässig tiefen Temperaturen, die unterhalb der Erweichungstemperatür liegen, verformen lassen, sind andere nicht mehr verformbar, sondern brechen.
Dünnwandige Schläuche (Schlauchfolie) aus Thermoplasten v/erden häufig zu Verpackungszwecken verwendet. Bei der Verpackung von Lebensmitteln, die nach der Verpackung einer liitzebehäridiun^, beispielsweise Sterilisierung, unterzogen werden, erleidet der Inhalt bei der Abkühlung und Lagerung bei tiefen Temperaturen eine Volumenschrumpfung. Die Verpackungsfolie liegt dar.n nicht mehr eng an, sondern bildet Falten und beeinträchtigt dadurch das Aussehen des verpackten Gegenstandes. Besonders nachteilig wirkt sich diese Volümenschrumpfung auf das Aussehen von V/urstwaren wie Brüh- und Kochwürsten aus, deren Hülle aus einer thermoplastischen Schlauchfolie besteht. Nach dem Frühen bzw. Kochen sind die Würste zwar zunächst prall und prakti&ch faltenfrei, beim Lagern werden sie jedoch faltig und unansehnlich. Für solche Fälle wäre ein Hüllenmaterial erwünscht, das ein Flä^ichenschrurnpfvermögen aufweist. Die Flächenschrunpfung bewirkt, dass die Hülle dem Inhalt auch nach der durch Hitzebehandlung v.nd Abkühlung aufgetretenen Volümenschrumpfung auf die Dauer falten-
Z)O frei anliegt.
Die Herstellung von schrumpffähigen Schläuchen avs Thermoplasten ist ebenfalls bekannt. Hierzu wird der schlauchform!ge Thermoplast erhitzt, verformt und
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in diesem verformten Zustand rasch abgekühlt. Beim Erhitzen auf die Verformungstemperatur oder darüber nimmt der Thermoplast seine ursprüngliche Gestalt wieder an. Durch die rasche Abkühlung wird der Kunststoff in seiner deformierten Form fixiert oder eingefroren und behält diese Form praktisch unbegrenzt lange bei. In der Technik ist diese Eigenschaft als "elastisches Gedächtnis" oder "memory effect" bekannt. Man macht hiervon beispielsweise bei der Herstellung von Isoliermaterial Gebrauch. Dickwandige Schläuche aus thermoplastischem Material werden zu diesem Zweck nach Erwärmung von ihrem Primärdurchmesser auf einen größeren Sekundärdurchmesser aufgeweitet und der größere Durchmesser durch Abkühlung fixiert. Bei der Aufweitung muß allerdings eine Schrumpfung in Längsrichtung verhindert werden. Ein solcher aufgeweiteter Schlauch kann auf die Verbindungsstelle zweier elektrischer Leiter aufgeschoben werden. Durch Erhitzen auf die Verformungstemperatur sehr-uiTipft der Schlauch fest: auf dem Leiter auf. An die Maßhaltigkeit und insbesondere an cUe Gleichmäßigkeit des Durchmessers solchen Schlauchmaterials werden allerdings nur geringe Anforderungen gestellt, so daß einfache Herstellungsverfahren, wie Aufblasen des erwärmten Schlauchs mittels Druckluft angewendet werden können.
Die Herstellung schrumpffähiger Schläuche aus thermoplastischen Kunststoffen für Verpackungszwecke ist Jedoch schwierig, da an sie - insbesondere bei Verwendung als Wursthüllen - besonders hohe Anforderungen hinsichtlich der Maßhaltigkeit gestellt werden müssen. Eine Wurst darf weder krumm noch schraubenförmig sein und darf auch keine Ausbeulungen aufweisen. In der Praxis ist das nur schwer zu erreichen, da der nach dem Blasverfahren hergestellte Schlauch kein völlig gleichförmi-
J>o ges ^rodukt darstellt, sondern aufgrund von nie völlig auszuschließenden Schwankungen im Materialtransport örtliche Unterschiede in der Wandstärke und im Kaliber aufweist. Verstreckt man einen solchen Schlauch, um ihn schrumpffähig zu machen, so verstärken sich dabei die Fabrikationsfehler des Blasprozesses noch wesentlich. Wandstärkenunterschiede werden so noch ver-
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größert. Das kann zu dünnen Stellen in der V/and führen, an denen die Hülle sich beim Füllen mit Wurstbrät ausbeult oder sogar reißt bzw. platzt.
Um zu einer schrumpffähigen Wursthülle zu kommen, ist bereits versucht worden, einen Schlauch beim Durchlaufen einer Erv.'ärmungszone in Längsrichtung um einen gewissen.Betrag zu recken. Anstelle des gewünschten Ergebnisses einer Flächenschrumpffähigkeit erhält man jedoch einen Schlauch mit einer Einschnürung, der einen geringeren Durchmesser besitzt als das Ausgangsmaterial lUnd der sich bei der Schrumpfung in Längsrichtung unter Vergrößerung seines Durchmessers verkürzt.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, der Einschnürung beim Längsverstrecken durch Ausübung eines Drucks von Innen her entgegenzuwirken. Grundsätzlich kommen für die Ausübung dieses Gegendrucks im Innern des Schlauch?» gelagerte Kerne oder Dorne aus gasförmigem, flüssigem oder festem Material in Frage. V.'egen der Schwierigkeiten der Lagerung und eier Reibungsverhältnisse zwischen dem erhitzten Schlauch · und festem Material hat man der Möglichkeit des Testen Doms lange Zeit keine Beachtung geschenkt. Dagegen versprachen die Verfahren mit flexiblen Dornmedien die Möglichkeit einer Variation dec Innendrucks bei laufendem Betrieb der Anlage. Es hat daher nicht an Versuchen in dieser Richtung gefehlt. Als Nachteil der flüssigen und gasförmigen Dorne erwies siS-1 die Schwierigkeit einer vollständigen Abdichtung gegenüber der Eintrags- sowie auch der Austragsselte des gestreckten Schlauches. Der größte dieser Nachteile bestand darin, daß wegen der nicht zu vermeidenden Leckverluste am Kernmedium ein kontinuierlicher Betrieb nicht erreicht werden konnte. Es war vielmehr von Zeit zu Zeit die Unterbrechung des Prozesses durch Trennung des Schlauches, Ergänzung von flüssigem oder gasförmigem Kernrr.edium, Wiedereinführung des Schlauchs und Wiederingangsetzung der Anlage erforderlich. Der gleichzeitige Betrieb einer Biasextrusions- und einer Reckanlage in Tandemanordnung hintereinander war auf diese
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Weise nicht erreichbar. Vielmehr mußte bei derartigen Versuchen der vorgefertigte Schlauch von einer Rolle abgezogen und in die Streckanlage eingeführt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Schwierig» keiten zu überwinden und schrumpffähig verstreckte Schläuche aus thermoplastischen Kunststoffen kontinuierlich herzustellen, indem das Verstrecken unmittelbar im Anschluß an die Blasextrusion vorgenommen wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Verstrecken in bestimmter Weise vorgenommen wird.
Gegenstand der Erfindung ist sowohl eine Vorrichtung als auch ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von schrumpffähig verstreckten Schläuchen aus thermoplastischen Kunststoffen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung (Fig. 1) ist gekennzeichnet durch einen sich zum vorderen Ende, d.h. zur Eingangsseite des unverstreckten Schlauchs hin verjüngenden zylindrischen Reckdorn 2, dessen Durchmesser etwas geringer als der des zu reckenden Schlauchs ist, der in seinem sich verjüngenden Abschnitt durch mindestens ein am Dorn gelagertes V.'alzenpaar 5 in axialer Richtung festgehalten wird und der an seinem zylindrischen Abschnitt einen Aufdornring 8 und gegebenenfalls in einigem Abstand davor einen Zentrierring 6 trägt, die beide einen etwas größeren Durchmesser als der Reckdorn 2 aufweisen, eine den Reckdorn zwischen dem Zentrierring bis zum Aufdornring vorzugsweise vollständig umgebende Heizvorrichtung 7 zum Aufheizen des Schlauchs auf Recktemperatur, eine hinter der Heizvorrichtung 7 angeordnete Kühleinrichtung 9 und schließlich hinter dem Reckdorn angeordnete angetriebene Abzugswalzen 11.
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Der vordere Abschnitt des Reckdorns auf der Eingangsseite des Schlauchs ist vorteilhaft auf beiden Seiten abgeflacht und läuft in einem keilförmigen Bug aus.
Das Festhalten des Dorns kann durch das Zusammenwirken des Walzenpaars 5 mit einer Erhebung im Dorn, die ein Durchrutschen durch den Walzenspalt verhindert, erfolgen. Zur weiteren Verringerung der Reibung kann das Walzenpaar 5 auch mit einem Paar im Dorn gelagerter V/alzen 4 zusammenwirken.
Der Reckdorn 2 ist an der Ein- und Ausgangoseite durch Walzen 5 und 10 gelagert.
Zentrierring 6 und Aufdornring 8 bestehen aus gehärtetem Stahl und sind zur Verringerung der Reibung verhältnismäßig schmal. In einer bevorzugten Ausführungsform (Fig. 2) weisen sie mehrere, in der Regel drei bis sechs hintereinander angeordnete umlaufende Nuten auf, in die endlose Schraubenfederringe eingelegt sind. Diese können sich mit sehr geringer Reibung in der Nut um ihre eigene Achse drehen, wodurch der Folienschlauch mit sehr geringer rollender Reibung über die Stahlringe hinweggetragen wird. Nach einer anderen Ausführungsform enthalten die gehärteten Stahlringe mehrere, in der Praxis zwei bis vier Reihen hintereinander liegende, auf Lücke angeordnete kleinere Kuge Hager kugeln, die in halbkugelschaligen Vertiefungen gelagert sind. Zur Verminderung der Reibung kann der Reckdorn ab dem Zentrierring 6 bis zum Austrittsende des verstreckten Schlauchs mit Polytetrafluoräthylen beschichtet sein.
Die Heizvorrichtung 8 ist bevorzugt als elektrische Strahlungsheizung ausgebildet. Sie kann jedoch auch aus einer Heißluftkarnmer bestehen. Sie umschließt zweckmäßig den gesamten Umfang des Dorns zwischen Zentrierring 6 und Aufdornring 8.
j5o Der Aufdornring 8 kann noch innerhalb oder auch kurz außerhalb der Heizvorrichtung liegen.
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if !•ι
V/esentlich ist allein, daß der Schlauch noch die nötige Verstrecktemperatur aufweist. Die Kühleinrichtung ist vorzugsweise als schmaler Ring ausgebildet, der auf dei Innenseite einen Schlitz aufweist, durch den Kaltluft mit regelbarer Geschwindigkeit und/oder Temperatur- allseitig gegen den Schlauch geblasen wird.
Am Austrittsende sind am Reckdorn im Innern des Schlauches ein Paar federnd gelagerter Breithalterollen angebracht. Der Reckdorn kann ferner eine vom Einstrittsende bis zum Austrittsende durchlaufende Bohrung zwecks Ausgleich von Druckunterschieden aufweisen.
Die Abzugswalzen 11 werden schneller als die Walzen 5 angetrieben. Durch Regelung der Geschwindigkeit der Walzen 11 im Verhältnis zur Geschwindigkeit der Walzen 5 kann das Reckverhältnis im Bereich von 1,2:4,0 eingestellt und konstant gehalten werden.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von schrumpffähig verstreckten, durch Blasextrudieren hergestellten Schlauchfolien. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Schlauchfolie mit ihrer Produktionsgeschwindigkeit nach Aufheizen auf Recktemperatur über einem festen Reckdorn tangential verstreckt, in einer regelbaren Kühlzone den Durchmesser des querverstreckten Schlauchs steuert und in bekannter Weise über Abzugswalzen, die mit höherer Geschwindigkeit als die Zufuhrwalzen arbeiten, In Längsrichtung verstreckt.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung wird nachfolgend anhand einer •bevorzugten Ausführungsform geschildert:
Vor dem Eintritt in die Reckeinrichtung durchläuft die flachj5o liegende, nach dem herkömmlichen Blasverfahren erzeugte
Schlauchfolie ein Paar Abquetschwalzen 1, die von der Blasextrusion mitgeschleppte Luft vom Eintritt in die Reckeinrichtung fernhalten sollen. Danach wird der Folienschlauch
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geöffnet über den keilförmigen Bug des Reckdcrns 2 gezogen. Der Reckdoi-ii wird von zwei Rollen 3> 10 getragen und durch die Walzenpaare H, ^ in axialer Richtung festgehalten. Der Folienschlauch wird auch über die Walzen 4, die am Reckdorn gelagert sind, hinweggezogen. Die Gurrroiwalzen 5 der Reck&nlage werden automatisch gesteuert mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wie die Abzugswalze der Extrusionsanlage. Damit wird der synchrone Lauf beider Aggregate gewährleistet. Nachdem der Schlauch die Walzenspalte zwicchon den Walzen h, 5 passiert hat, wird er über den Zentrierring 6, der der vollständigen öffnung des Schlauchs auf kreisrundes Kaliber dient, gezogen und durch die Heizzone des elektrischen Strahlungsheizkörpers 7 geführt. In der Heizzone wird die Folie Je nach Art des Thermoplasts auf dessen Recktemperatur
zwischen 8o und 16O°C erwärmt (Polyester ca. 8o°C, Polyamid 125 bis l35nC). Durch die gegenüber den Walzen 5 höhere Umfangsgeschwindigkeit der Abzugswal2en 11 wird die Schlauchfolie in axialer Richtung gereckt, wobei sie gleichzeitig das Bestreben zeigt, sich einzuschnüren. Der Schlauch wird deshalb anschließend über den Aufdornring 8 gezogen und dabei in Umfangsrichtung gereckt. Nachdem der Schlauch axial und tangential gereckt worden ist, wird dieser Zustand mittels der Kühlvorrichtung fixiert, die der Schlauch nach dem Aufdornring passiert. Hier wird durch einen Schlitz an der Innenseite des Luftringes 9 kalte Luft mit regelbarer Geschwindigkeit gegen den Schlauch geblasen, die im Bruchteil einer Sekunde die Fixierung bewirkt. Weil der Dorn im Bereich der Abkühlzone einen geringeren Durchmesser hat als der Aufdornring 8 (Dorndurchmesser <c Solldurchmesser <" Ringdurchmesc^r) findet
J)O hier wieder eine gewisse Kontraktion des Schlauches statt, die umso eher beendet wird, Je schneller die Abkühlung geschieht. Auf diese Weise ist eine genaue Kalibrierung des Folienschlauchs möglich, was z.B. auch dadurch geschehen kann, daß die Kühlvorrichtung verschiebbar angeordnet ist. Am Ende des Reckdorns 2 ist im Inneren des Sehlauchs ein Paar federnd gelagerter Breithalterollen angebracht. Mit Hilfe dieser RoI-
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len wird der Folienschlauch faltenlos wieder in die flache Form übereeführt und danach von den Abzugswalzen 11 erfaßt. Diese werden verhältnismäßig schneller als die V/alzen 5 angetrieben und bewirken die Reckung. Durch eine elektrische Regelung des Antriebsmotors der Abzugswalzen 11 kann die Reckverhältniszahl im Bereich von 1,2:4,0 eingestellt und konstant gehalten werden.
Durch die erfindungsgemäße Art des Verstreckens ist es also möglich, die Geschwindigkeit der Reckanlage der der Blasanlage insoweit anzupassen, daß in einem Durchgang beide Arbeitsgänge, nämlich die Blasextrusion und die Reekung des Schlauches kontinuierlich, vorgenommen werden können. An sich wäre von einem festen Dorn zu erwarten, daß er nur einen einzigen in seinem Umfang festgelegten Durchmesser eines schrumpffähigen Schlauchs zu liefern vermag. Überraschenderweise hat sich Jedoch gezeigt, daß durch geeignete Steuerung der Kühleinrichtung der Durchmesser des erzeugten schrumpffähigen Schlauchs variiert werden kann oder was noch wichtiger ist, daß ein vorgegebenes Scllkaliber mit hoher Genauigkeit angesteuert und eingehalten werden kann.
Beispiel
Eine mit Produktionsgeschwindigkeiten von 4 bis 12 m/min, erzeugte Blasfolie aus Polyamid (Nylon 12) mit einem Kaliber von 90 mm wird einem entsprechend kalibrierten Reckdorn zugeführt.
Die Blasfolie wird in der Heizzone durch eine stufenlos regelbare elektrische Heizschlange auf die empirisch ermittelte Recktemperatur von 125°C aufgeheizt. Das Drehzahlverhältnis von Zuführunp.swalzer. und Abzugswalzen beträgt 1:1,5. Die über den Reckdorn gezogene Blasfolie wird an Zentrierring zentriert
Jo und ani Aufdomring Ir. Querrichtung verstreckt, um die Kontraktion in der Reckzon«? zu dämpfen. In der Kü'ilzone wird Kaltluft auf den Schlauch ceblasen. Die abcekühlte Blasfolie wird nach Verlassen der Abzugsrollen aufgewickelt. Sie ist um 50 £
-loin der Lange verstreckt.
Das Schrumpfvei .alten dieser Schlauchfolie wird an Stücken
von "levieils "*>QQ mm Län^s und Ι
Breite einrn-?.l i?ci 78
(diese Temperatur entspricht etwa der Temperatur beim Brühvorgang der Wurst), zum anderen bei 100 C bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 und 2 dargestellt. Sie zeigen eine wesentliche Längsschrumpfung neben einer praktisch zu vernachlässigenden Querdehnung.
78° C ) - Zeit Tabelle 1 %L % B
90 mm min Di ff. L Diff. B Schrumpf. Dehnung
0,5 χϊι ΠϊΓΠ iii iViin 7,0 2,4
( 1 - 21 + 3 7,0 2,4
2 - 21 + 3 7,3 2,4
3 - 22 + 3 7,0 2,4
• 10 - 21 + . 3 7,7 2,4
- 23 + 3
Zeil
min
Länge
mm
Tabelle 2 % Schrumpfung
Länge
% Dehnung
Breite
0.5
1
270
270
Breite
mm
10
10
2,6
3
(100°C)
90 mm 0
2 270 137,5
138
10 3
3 270 138 10 3
5 270 138 10 3
133
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Da Brüh- bzw. Kochwurst etwa 1 Stunde auf etwa 8o°C erhitzt werden muß, wird zunächst die Schrumpfung bei dieser Temperatur und Zeit bestimmt und danach die noch verbliebene Schrumofung" bOi lOO C Die IH Tf01^0H-7 71.H cnhon Hon T.äniro ^ Rr>o 1 +· α > f*ae:
Probestücks nach 1 Stunde bei 780C und der Länge (Breite) nach der jeweiligen Zeit bei 1OO°C wird als Restschrumpfung bezeichnet. Die Ergebnisse zeigt Tabelle 3.
Kaliber
90 inm C
Ö 90 mm 0, 5 min
1 min
2 min 5 min
10 min
Tabelle
Zeit min
Β-
Llh78° Blh78oL100° B100°
o, 5 299 134 27G 137 274 137
1 299 133,5 274 137 273 13S, 5
2 . 300 134 277 137,5 ■ 272 138,5
5 300 134 272 138 270 138,5
10 300 134 275 138 270 139
% Schrumpfg.
L in lh
bei 78°C
% Dehnung
< B n. 1 h
bei 78°C
Restschrpfg. i:
B bei 100°C
„% Restdchnung
in %
B bei 1000C
7,7 8,4 7,7 9,3 8,3
2,2 2,6 2,6 3,0 3,0
0,7 0,3
1,6 0,7
1,7
1.1 0,7 0,3 0,7
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Die um 50 % verstreekte Schlauchfolie vom Kaljber 90 mm wird in Stücken zu 50 cm geschnitten, die an einem Ende abgebunden werden. Die abgebundenen Schlauchstücke werden mit Wurstmasse gefüllt, das offene Ende durch Abbinden verschlossen und die Wurst in heißem Wasser bei 80°C 90 Minuten gebrüht, V/ährend des Brühvorgangs dehnt sich das Brät aus. Die Hülle schrumpft in der Länge und nimmt im Durchmesser geringfügig zu. Die Wurst wird aus dem heißen Wasser herausgenommen und mit Leitungswasser von ca. 12° auf 20 bis 25°C gekühlt. Die Hülle zeigt auch nach der Abkühlung ein pralles Aussehen. Bei der Lagerung im Kühlraum bei +4°C schrumpft der Inhalt. Die Hülle wird schlaff und faltig. Die V/urst wird dann für 15 bis 20 Sekunden in kochendes V/asser eingetaucht ("gestaucht"). Die Wurst zeigt nach der Stauchbehandlung ein einviandfreies, faltenfreies Aussehen, das auch bei längerer Lagerung bei tiefen Temperaturen im Kühlraum erhalten bleibt. Die Wursthülle erhält ihre endgültige Abmessungen praktisch vollständig v/ährend des Brühvorgangs. Bei der Stauchbehandlung tritt keine Veränderung mehr ein.
Bestimmung der Restschrumpfung an der gefüllten Wurst:
Eine auf vorstehend beschriebene Weise gereckte Polyamid-Schlauchfolie aus Nylon 12 vom Kaliber 65 und 90 mm wird mit Brühwurstbrät gefüllt. An der Wursthülle wird eine genau 500 mm lange gerade Linie gezogen. Dann wird der gefüllte Schlauch 1 Stunde bei 7j5°C gebrüht. Nach dem Brühvorgan^ wird die Linie nachgemessen. Die Wurst v/ird dann über Macht im Kühlraum gelagert und am nächsten Morgen wird die Linie wieder gemessen. Ein Unterschied in der Länge der Hülle nach dem Brühvorgang und nach der Lagerung im Kühlraum ist nicht festzustellen. Nun wird abgepellt und die Pelle im Wasser von 1000C 5 Minuten belassen. Anschließend wird die Markierungslinie wiederum vermessen. Die Restschrumpfung ist dann gleich der Längendifferenz der Linie. Die Ergebnisse sind in Tabelle K dargestellt:
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: JOO mm
: 3OC mm
Tabelle 4 1OOC V"
nach 1 h 7j 270
274
mm
r.m
Ausgangs!änge 231 mm
285 mm
0 65
0 90
Schrumpfung während des einstündigen "rühprozesses in Kaliber 65 mm: 6,3 % Kaliber 90 mm: 5,0 %
Restschrumpfung nach 5-minütigem "Stauchen": Kaliber 65 mm: 3,1 % Kaliber 90 mm: 3,1 %.
Zur Verarbeitung sind alle thermoplastischen Kunststoffe geeignet. Besonders bevorzugt sind jedoch Polyamide, wie Nylon-6, -11 und -12, sowie Polyester, z.B. Polyathylenterephthalat, Polyäthylen, Polypropylen.
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Claims (10)

A η s ρ r ü c h e
1.) Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von fähig verstreckten Schläuchen aus thermoplastischer: Kunststoffen, gekennzeichnet durch einen sich zum vorderer. Ende hin verjüngenden Reckdorn, der in seine-i sieh verjüngenden Abschnitt durch mindestens ein Walzenpaar in axialer Richtung festgehalten wird und dessen Durchmesser etwas geringer als der des zu reckenden Schläuche ist, der einen Aufdornring und gegebenenfalls in einigem Abstand vor dem Aufdornring einen Zentrierring trägt, die beide einen etwas größeren Durchmesser als der- Reckdorn aufweisen, eine den Reckdorn zwischen Zentrierring und Aufdornring vorzugsv;eise vollständig umgebende Heizvorrichtung, eine hinter der Heizzone angeordnete, vorzugsweise ringförmige Kühlzone und hinter dem Reckdorn angeordnete angetriebene Abzugswalzen.
2.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Abschnitt des Reckdorns abgeflacht ist und einen keilförmigen Bug aufweist.
J).) Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dorn von einem Paar angetriebener v/alzen und einem Paar im Dorn gelagerter nicht angetriebener Walzen festgehalten wird.
4.) Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis ~j>, dadurch gekennzeichnet, dass Zentrier- und Aufdornring aus gehärtetem Stahl bestehen.
5.) Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Zentrier- und Aufdornring in ihrem Umfang hintereinander angeordnete Nuten aufweisen, in der endlose frei um ihre Achse drehbare Schraubenfederringe gelagert sind.
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~ 15 -
6.) Vorrichtung nach Ansprüchen ^ und 5, dadurch gekennzeichnet, daß Zentrier- und Aufdornring hintereinander angeordnete, um den Umfang verlaufende Reihen von auf Lucio gesetzten Kugellagerkugeln aufweisen, die in halbkugelschalige Vertiefungen gelagert sind.
7·) Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung als elektrische Strahlungsheizung ausgebildet ist.
8.) Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung als ringförmige Düse mit regelbarer Kühlmittelzufuhr ausgebildet ist.
9·) Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ^er Dorn am vorderen "nd hinteren Ende durch Rollen gelagert ist.
10.) Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß am Ausgangsende des Reckdorns ein Pasr federnd gelagerte Breithalterollen angeordnet sind.
?ähig verstreckten Schläuchen aus thermopiastischen Kun^*^toffen, dadurch gekennzeichnet, daß man den extrudiertensW^auch nach Abquetschen der Blasluft mit einer Geschwindigke^^die der Abzugsgeschwindigkeit von der Blasextrusion entspr^ht, über einen Reckdorn führt, dessen Durchmesser etwas ger^N^ger als der des Schlauches ist, den Schlauch während der Führur!|^iber den Reckdorn auf
Recktemperatur aufheizt, über einer^njLReckdorn angeordneten Aufdornring in Querrichtung und gÄhqhzeitig durch angetriebene Abzugswalzen in Längsrichtung und dabei den Durchmesser des Schlauchs durch
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