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Ausflußtülle der Kühlmittelleitung für die zum Schleifen von Innengewinde
dienende Schleifscheibe Beim Schleifen von Innengewinde wird die fingerförmig gestaltete
Ausflußtülle der Kühlmittelleitung für die Schleifscheibe in den freibleibenden
Raum zwischen Schleifscheibe und Werkstück eingeführt. Die Tülle ist stirnseitig
:geschlossen, und ihre Ausflußöffnung, ein schmaler Schlitz, dessen Länge nach der
Breite der Schleifscheibe bemessen ist,- befindet sich in der Seitenwand g4 gegenüber
der Schleifscheibe. Der austretende Kühlmittelstrahl reinigt die Oberfläche der
Schleifscheibe von anhaftenden Werkstoffspänchen und hält die Poren offen. Das von
der Schleifscheibe abprallende Kühlmittel gelangt in ausreichendem Maße an die Schleifstelle
und führt die Schleifwärme ab.
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Bei solchen Ausflußtüllen hat sich gezeigt, daß das Kühlmittel die
Schleifscheibenober- ' fläche nicht gleichmäßig reinigt, insbesondere werden die
- in der Strömungsrichtung gesehen- hinteren Flanken der Schleifrippen schlechter
gereinigt als die vorderen Flanken. Die Folge ist, daß die Schleifscheibe nicht
gleichmäßig schneidhaltig ist und an einzelnen Stellen leicht zum Brennen neigt.
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Um diesem Nachteil zu begegnen, wird gemaß der Erfindung der Innenraum
der Tülle durch eine längsgerichtete Trennwand unterteilt, die., so weit an die
Stirnwand heran-,geführt ist, daß ein Durchlaß von dem hinter der Trennwand liegenden
Raum zur Ausflußöffnung bleibt.
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Dies hat zur Wirkung, daß der hinter der Trennwand. geführte Kühlmittelstrom
mit dem vor der Trennwand geführten zu einem Strahl vereinigt -wird, der auf jede
Flanke
mit gleich großer Kraft auftrifft und eine gleichmäßige Reinigung
der Schleifscheibenoberfläche herbeiführt. Die Ursache des Brennens beim Schleifen
ist dadurch beseitigt.
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Auf der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Ausflußtülle beispielsweise
dargestellt.
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Fig. i ist ein Längsschnitt der Tülle und zeigt ihre Lage beim Innengewindeschleifen;
Fig. 2 ist eine Vorderansicht; Fig. 3 ist ein Querschnitt; Fig. 4 zeigt die Wirkungsweise
einer bekannten Ausflußtülle und Fig. 5 im Vergleich dazu die Wirkungsweise der
neuen Ausführung.
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In Fig. i ist i die Einstechgewindeschleifscheibe, die auf der Schleifspindel
:2 angeordnet ist. Die Schleifscheibe i besitzt eine Anzahl unter sich gleicher
Schleifrippen 3, die den Innengewindeabschnitt 4 am Werkstück 5 im Einstechverfahren
erzeugen. Die Flanken der Schleifrippen 3 sind mit f1 und f2 bezeichnet. Die Innengewindeschleifmaschine
bzw. Schleifvorrichtung ist wie üblicherweise ausgebildet und wird daher nicht näher
beschrieben.
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In den frei bleibenden Raum zwischen Werkstück und Schleifscheibe
ist die fingerförmig gestaltete Ausflußtülle 6 eingeführt, die an die Kühlmittelleitung
7 angeschlossen ist. Die Tülle 6 ist stirnseitig durch eine Abschlußwand geschlossen.
In der der Schleifscheibe gegenüberliegenden Seitenwand liegt die Ausflußöffnung
B. Sie ist ein schmaler Längsschlitz, dessen Länge nach der Breite der Schleifscheibe
i bemessen ist. Der Innenraum der Tülle 6 ist durch eine längs gerichtete Trennwand
9 in einen hinteren Raum Io und in einen vorderen Raum II unterteilt. Die Trennwand
9 ist nicht bis an die stirnseitige Abschlußwand herangeführt, vielmehr ist ein
Durchlaß 12 vorgesehen, der den hinteren Raum Io mit der Ausflußöffnung 8 verbindet.
Beim Schleifen ist die Ausflußtülle 6 ganz nahe an die Schleifscheibe herangerückt.
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Die verbesserte Wirkung der neuen Ausflußtülle erkennt man am besten
an einem Vergleich mit der alten Ausführungsform. Fig. 4. zeigt im Längsschnitt
eine Ausflußtülle 13 ohne innere Trennwand. Der Kühlflüssigkeitsstrahl versucht
die durch die Form der Tülle gegebene Strömungsrichtung beizubehalten und hat beim
Verlassen der Ausflußöffnung die Gestalt eines schiefwinkligen Dreiecks (strichpunktierte
Fläche), dessen Kathete b größer als die Kathete a ist. Die den einzelnen Zonen
des Strahls innewohnenden Druckkräfte nehmen von b nach a ab. Der aus der
Tülle 13 austretende Strahl übt auf die, in =der Strömungsrichtung gesehen, vorderen
Schleifrippenflanken f2 eine größere Reinigungswirkung aus als auf die Flanken f,
die nicht so günstig zur Strömungsrichtung liegen. Ferner nimmt die Reinigungswirkung
an der Schleifscheibe entsprechend dein Druckabfall von b nach a ab.
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Anders ist es dagegen, wie aus Fig. 5 hervorgeht, bei der erfindungsgemäßen
Tülle. Der aus der Leitung 7 ankommende Kühlflüssigkeitsstrom wird durch die Trennwand
o geteilt. Der eine Teil des Stromes fließt unmittelbar zur Austrittsöffnung 8,
während der andere Teil an der stirnseitigen Abschlußwand am Durchlaß 12 .gewendet
wird, bevor er zur Austrittsöffnung 8 gelangt. Der austretende Flüssigkeitsstrahl
nimmt etwa die Gestalt eines gleichschenkligen Dreiecks an (strichpunktierte Fläche),
die Kathete b ist also gleich der Kathete a. Geringe Abweichungen des Strahls von
der Gestalt des gleichschenkligen Dreiecks sind unbeachtlich. Durch die richtige
Anordnung der Trennwand 9 hat man es in der Hand, die beiden Flüssigkeitsströme
gegeneinander so abzustimmen, daß der Strahl in der dargestellten Weise austritt.
Der Strahl trifft jetzt auf die entgegengesetzt gerichteten Flanken f1 und f, jeder
Schleifrippe mit gleich großer Kraft auf (vgl. die strichpunktierten Linien in Fig.
5), und es findet eine gleichmäßige Reinigung aller Schleifrippen 3 statt.
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Die erfindungsgemäße Ausflußtülle ist außer für Einstechgewindeschleifscheiben
auch für einprofilige Gewindeschleifscheiben, kegelige Mehrprofilgewindeschleifscheiben
sowie andere Formschleifscheiben zum Schleifen der Innenfläche von Werkstücken brauchbar.