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Hochdruckbehälterdeckel aus Mehrlagenblech In der chemischen Industrie,
dem Dampfkessel- und Apparatebau geht man zu immer höheren Drücken über. Infolgedessen
erhalten die Hochdruckbehälter immer größere Wanddicken. Die Hochdruckbehälter,
die vielfach Drücken bis zu iooo at ausgesetzt sind, werden teils ausgeschmiedet
oder ausgewalzt. Teils werden auch Rohre Übereinandergeschrumpft oder ineinandergesteckt
und zu einem Stück zusammengewalzt. Ferner wurde schon vorgeschlagen, die Wandung
eines Hochdruckbehälters aus mehreren Blechlagen zusammenzusetzen, die lediglich
an den Kanten durch eine Rundnaht miteinander verschweißt sind. Die einzelnen Blechlagen
des Behältermantels und der beiden mit dem B -hältermantel verschweißten halbkugelförmigen
Böden sind nicht miteinander verschweißt, sondern sollen gegeneinander beweglich
bleiben. Bekannt ist auch die Herstellung der Hochdruckbehälter als Wickelbehälter.
Die Frage der Herstellung solcher Hochdruckbehälter selbst ist gelöst, dagegen ungelöst
ist die Herstellung und Beschaffung der erforderlichen Zubehörteile, insbesondere
der Verschlüsse. So werden z. B. Verschlußdeckel von 3oo bis 8oo mm Wanddicke bei
Durchmessern bis zu z m benötigt. Nur die Stahlgießerei und die großen Schmiedewerke
mit außerordentlich schweren Pressen sind in der Lage, derartige Deckel herzustellen.
Gegossene Deckel, die immer feine Poren aufweisen, können für solche Hochdruckbehälter
nicht verwendet werden, da diffundierende Gase in die feinen Poren eindringen und
damit zur vorzeitigen Zerstörung Anlaß geben. Um Störungen zu vermeiden, bleibt
heute nur der Weg, diese Deckel als Schmiedestücke
herzustellen,
der sehr teuer und umständlich und damit wiederum unwirtschaftlich ist. Außerdem
hat das Schmieden den Nachteil daß bei großen Wanddicken eine gute Durcl@,@.. arbeitung
des Materials nicht stattfindet. -Die vorliegende Erfindung sieht nun vor, Hochdruckbehälterdeckel
aus mehreren Blechlagen von solcher Stärke herzustellen, daß die einzelnen Bleche
in solchen Wanddicken, ausgewalzt werden können, so daß eine gute Durcharbeitung
des einzelnen Bleches gewährleistet ist. Eine Anzahl derartiger Bleche wird dann
aufeinandergelegt, auf Temperatur gebracht und im Blechwalzwerk nach bekannten Plattierungsverfahren
zusammengewalzt. Beim Zusammenwalzen findet dann ein Verschweißen der einzelnen
Lagen miteinander statt. Während im allgemeinen Einzelbleche des gleichen Baustoffes
Verwendung finden, können in besonderen Fällen, beispielsweise aus Festigkeitsgründen
oder zum Schutze gegen chemische Einwirkung, an der Innenseite oder auch an Tier
äußeren Seite des Deckels Bleche aus besonders legiertem Werkstoff Verwendung finden.
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Es muß dabei Vorsorge getroffen werden, daß beim Walzvorgang ein Verschieben
der einzelnen Lagen gegeneinander ;nicht stattfinden kann. Aus der so hergestellten
mehrschichtigen und überall gut durchgearbeiteten Blechplatte wird dann der Hochdruckbehälterdeckel
herausgearbeitet. Dieser Deckel hat den Vorteil einer überall guten Durcharbeitung
und Werkstoffverfestigung - auch in der Mitte -, wie sie bei Schmiedestücken nur
schwer erreicht werden kann. Um zu vermeiden, daß bei Deckeln mit größerer Dicke
und verhältnismäßig kleineren Durchmessern beim Zusammenwalzen ein Verschieben der
einzelnen Lagen gegeneinander stattfindet, können erfindungsgemäß Eisenstopfen Verwendung
finden, die später in dem Deckel verbleiben und für vorgesehene Anschlußrohre oder
Stutzen ausgebohrt werden können.
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In Abb. i ist ein aus einem Stück bestehender Deckel dargestellt,
während Abb. 2 einen erfindungsgemäßen Deckel zeigt, der aus einer Anzahl von Blechlagen
besteht. Die Abb.3 bis 8 veranschaulichen Beispiele für die erfindungsgemäße Herstellung
von Mehrlagenblechen und Beispiele von fertigen erfindungsgemäßen Deckeln.
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Die Abb. 3 zeigt beispielsweise drei für das Zusammenwalzen aufeinandergelegte
Bleche, bei denen in. die äußeren Blechlagen je ein Bolzen a konisch so. eingesetzt
ist, daß er mit seinem aus der äußeren Blechlage herausragenden Teil in die Bohrung
des mittleren Bleches eingreift. In Abb.4 ist eine Anordnung von mehreren Blechlage
dargestellt, bei der zur Vermeidung von Verschiebungen der Bleche gegeneinander
ein zylindrischer BQlzen vorgesehen ist. Die Abb. 5 zeigt die rii xdnung wie Abb.
¢ mit dem Unterschied, 'rc@a , die Kanten ,an den Bohrungen der Einzel-'-bleche
so abgeschrägt sind, daß zwischen je zwei aufeinanderliegenden Blechern eine Rille
gebildet ist. Beim Zusammenwalzen wird dann der eingesetzte zylindrische Bolzen
gestaucht und sein Werkstoff in die Rillen eingedrückt. .
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Die Abb.6 bis 8 zeigen Schnitte durch aus Mehrlagenblechen herausgeschnittene
Deckel, die durch weitere Bearbeitung ihre endgültigen Formen erhalten haben. Vielfach
erhalten diese Deckel noch Anschlüsse; so ist z. B. angenommen, daß der Deckel nach
Abb. 6 in der Mitte einen Rohranschluß erhält. Für diesen Zweck ist der Bolzen a
beim Zusammenfügen der Einzelbleche gemäß Abb.5 in seinen Abmessungen bereits so
gewählt, daß der im Mehrlagenblech verbleibende Bolzen für den Rohranschluß lediglich
ausgebohrt wird. Dadurch wird erreicht, daß die einzelnen Fugen des Mehrlagenbleches
dicht gegeneinander abgeschlossen sind. Außerdem können die Ringfugen des unteren
und des oberen Bleches an den mit b bezeichneten Stellen verschweißt werden. Bei
dem Deckel nach Abb.7, bei dem ebenfalls ein Anschluß in der Mitte vorgesehen ist,
ist der Bolzen a des Mehrlagenbleches nach der Abb.3 vollkommen ausgebohrt oder
ausgebrannt. Hierauf ist ein Rohr c ohne Gewinde eingesetzt und mit dem Mehrlagenblech
an den mit b bezeichneten Stellen verschweißt worden. Abb.8 zeigt dieselbe Anordnung
wie Abb.7 mit dem Unterschied, daß das eingesetzte Rohr c mit Gewinde eingeschraubt
wurde.
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Sollen auf einem erfindungsgemäßen Deckel mehrere Verschlüsse angebracht
werden, so kann dieser z. B. aus dem Mehrlagenblech so herausgeschnitten werden,
daß sich in ihm überhaupt keine Haltebolzen befinden, so daß dann die verschiedenen
Anschlüsse in bekannter Weise angebracht werden können.