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Triebwerksgestell für Dampfturbinen in Leichtbauweise Wird die Forderung
gestellt; das Leistungsgewicht einer Dampfturbine weitgehend herabzusetzen, so,
ist @es nicht mehr möglich, wie allgemein üblich; den größten Teil der Maschinenanlage
in Guß auszuführen. Dieser Weg wird zwar gewöhnlich beschritten, um durch möglichst
großes Gewicht eine gute Standsicherheit unter den verschiedenen Betriebsbedingungen
zu erreichen, kann jedoch weitgehend geändert werden, sobald sämtliche umlaufenden
Teile statisch und dynamisch einwandfrei ausgewuchtet sind, da dadurch die Gefahr
von Erschütterungen erheblich verinindert wird.
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Auf Grund dieser Tatsache ist man dazu übergegangen, das Leistungsgewicht
dadurch zu erniedrigen, daß die Triebwerksgehäuse nicht mehr gegossen, sondern aus
Stahlblech geschweißt werden. Auf diese Weise lassen sich ganz erhebliche Gewichtsverminderungen
erzielen, es zeigen sich jedoch neuerliche Betriebserschwerungen, die im folgenden
begründet sind. Ein geschweißtes Werkstück verzieht sich leicht bei Temperaturveränderungen,
die infolge von Wärmeleitung von Dampfteilen im Material auftreten. Ferner zeigen
sich trotz Verrippung vorübergehende Formänderungen durch freie Betriebskräfte,
welcheTeile, auf deren genaue Lage es ankommt, so verschieben können, daß :dadurch
Betriebs; störurigen verursacht werden. Auf Grund dieser Lagenänd@erung entstehen
z. B. bei Getriebemaschinen Geräusche, die selbst durch die genaueste Verzahnung
nicht zu vermeiden sind. Auch ergeben sich bei geschweißten Gehäusen leicht bleibende
Formänderungen durch unvorhergesehene hohe Beanspruchungen, wie z. B. durch Stöße.
- Ferner ist es bekannt, .dadurch leichtzubauen, daß durch eine folgerichtige Zusammenstellung
alle zu einer Dampfturbinenanlage gehörigen Teile zu einem starren Ganzen verbunden
werden, indem
man sowohl die Nnederdruckturbine finit dem Kondensator
und dem Getriebegehäuse als auch den Kondensator mit dem Getriebegehäuse zu einem
starren Rahmenaufbau @°el=-einigt.
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Auch bei dieser Bauart lassen sich beträchtliche Gewichtsersparungen
:erreichen. dieselben genügen jedoch nicht den Anforderungcn in bestimmten Bedarfsfällen,
z. B. bei Fahrzeugen aller Art, bei denen man bestrebt ist, ein möglichst geringes
Leistungsgewicht zu erzielen.
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Um diesen Bestrebungen nun möglichst nahe zu kommen und ferner die
vorstehend geschilderten Schwierigkeiten, die bei geschweißten Ausführungen auftreten,
zu beseitigen, ist eine Bauweise entwickelt worden, die den gewünschten Anforderungen
erfindungsgemäß .dadurch :entspricht, idlaß das Trieb-Vverksgestell aus Profilträgern
aufgebaut ist. die, in Richtung des Kräfteflusses geführt, die ,durch die TriebiverksteiYe
beanspruchten Stellen unmittelbar verbinden. Diese Profilträger können durch beliebige
Baustoffe verkleidet werden. Hiernach ,ergibt sich für das Triebwerksgestell ein
Profilgerippe, das sämtliche Lager- und Anflanschstellen sowie den Fundamentsockel
miteinander verbindet. Die einzelnen Teile des Gerippes können im Profil zweckmäßig
so ausgebildet werden, daß sie den jeweiligen Beanspruchungen auf Zug, Druck, Verdrehung
und Scherung festigkeitsmäßig am besten entsprechen. Die Wahl von Baustoff und Form
der Profile hat sich jeweils nach den Betriebserfordernissien und der Bearbeitbarkeit
zu richten. Es kann z. B. Grau-oder Stahl.guß angebracht sein, und im letzteren
Falle können Behälter und Verschalung angeschweißt werden. Ferner sind gezogene
und geschmiedete Stahlprofile verwendbar. Es besteht auch die Möglichkeit, das Profilgerippe
selbst in Leichtmetall auszuführen. Bei der Formgebung des Baustoffes muß die Forderung
bester Betriebsstandfestigkeit des Traggerippes an erster Stelle erfüllt sein.
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Die Ausführung von Verschalungen und Behältern sowie deren Verbindung
ist beliebig. Der Baustoff derselben muß nicht unbedingt Metall sein. In den Abb.
i und a ist der Erfindungsgegenstand an zwei Beispielen dargestellt.
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In Abb. i ist eine senkrechte Getriebeturbine gezeigt, .die an einem
senkrechten Fundament i befestigt ist. Hierbei sind das Turbinengehäuse bei 2 und
die Arbeitsmaschine bei 3 fliegend angeflanscht. Der Turbinenläufer 4. und der Getriebeläufer
5 sind im Traggerippe 6 gelagert. Eine Verschall.lng müßte in diesem Falle um, die
Getrieberäder herum angebracht werden, während Behälter beliebig angeordnet werdenkönnen
und nicht unbedingt mit dem Profilbehälter verbunden sein brauchen.
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In Abb. z handelt es sich um eine waagerechte. unmittelbar angetriebene
Turbine. Der Turbinenläufer 7 ist im Profilgestell ä gelagert. An dieses werden
bei g das Turbinengehäuse, bei i6 die Arbeitsmaschine angebracht. Eine Verschalung
müßte um die Turbinenlager im Oberteil des Gestelles gelegt werden. Bei dieser Lösung
mit waagerechtem Fundament lassen sich Behälter besonders vorteilhaft im Gestellunterteil
unterbringen.
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Wie aus beiden Beispielen zu ersehen ist. bestehen viele Lösungsmöglichkeiten,
bei denen es unwesentlich ist, in welcher Weise Turbinengehäuse und angetriebene
Maschinen zum Triebwerksgestell angeordnet sind. Die Anordnung von Verschalung und
Behältern erfolgt in Anlehnung an die Triebwerksgesteliform in möglichst zweckmäßiger
Weise in einer Leichtbauart.