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Anordnung zur Demodulation amplitudenmodulierter Schwingungen Im Hauptpatent
ist eine Anordnung zur Demodulation amplitudenmodulierter Schwingungen beschrieben,
bei welcher zwei amplitudenmodulierte Schwingungen verwendet werden, die hinsichtlich
ihres Trägervektors und hinsichtlich ihrer Seitenbandvektoren um jeweils 9o° gegen
die entsprechenden Vektoren der gegebenen modulierten Schwingung phasenverschoben
sind. Diese beiden Schwingungen werden dann je für sich quadriert und zueinander-
addiert. Man erhält auf diesem Wege einen Spannungsverlauf, welcher . von der Trägerfrequenz
vollkommen befreit ist und dem Quadrat desjenigen Niederfrequenzverlaufes entspricht,
der zur Modulation der gegebenen amplitudenmodulierten Schwingung verwendet wurde.
Zur Quadrierung der beiden gegeneinander phasenverschobenen modulierten Schwingungen
kann gemäß dem Hauptpatent ein sog. quadratischer Gleichrichter, d. h. eine Schaltungsanordnung
verwendet werden, welche aus der gegebenen Schwingung und aus der von ihr hergeleiteten
phasenverschobenen Schwingung je eine solche Schwingung herstellt, deren Augenblickswert
in jedem Zeitpunkt dem Quadrat der gegebenenAusgangsschwin:gungenproportional ist.
Die Ausgangsströme dieser quadratischen Gleichrichter werden dann algebraisch addiert,
wodurch man das von der Trägerfrequenz vollkommen befreite Quadrat des ursprünglichen
Niederfrequenzverlaufs erhält. Man kann auch, wie es ebenfalls im Hauptpatent beschrieben
ist, die gegebene mo'dulierte
Schwingung und die aus ihr abgeleitete
hinsichtlich jeder ihrer Komponenten um go° gegenüber der gegebenen Schwingung phasenverschobene
Schwingung in zwei zueinandex" senkrechten Richtungen zur Ablenkung eiiit's-Kathodenstrahles
verwenden. Der Kathode= strahl beschreibt dann in einer Ebene, welcii@ zu der Achse
des Strahlerzeugungssvstems senkrecht steht, einen Kreis, der seinen Radius entsprechend
dem gewünschten Niederfrequenzverlauf, und zwar entsprechend dessen erster Potenz,
ändert. Inder erwähnten Ebene kann nun eine Ringelektrode angebracht werden, auf
welche der die Kreisbahn beschreibende Kathodenstrahlfußpunkt zu einem um so größeren
Bruchteil auffällt, je größer die N iederfrequenzampIitude gerade ist.
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Gemäß der Erfindung soll dieses Prinzip zur Demodulation eines nur
ein Seitenband enthaltenden Signals verwendet werden. Bevor der Beweis dafür angetreten
wird, daß
Diese Gleichung veranschaulicht die Zerlegung der modulierten Schwingung in den
Trägervektor und in die beiden Seitenbandvektoren, die symmetrisch zum Trägervektor
liegen. Wenn man in dieser Gleichung den letzten Summanden
streicht, erhält man den folgenden Ausdruck als analytische Darstellung für eine
nur ein
In dieser kann das Glied, welches den Koeffizienten s11= besitzt, für kleine ModUlationsgrade
vernachlässigt werden. Man er-S'= - cos= t -E- na cos t-cos
(i -)- n) t ,
woraus sich nach einer bekannten Umformungsregel der folgende
Ausdruck:
ergibt. Daß ein quadratisch wirkender Gleichrichter der obenerwähnten Art nicht
unter allen Umständen den richtigen Niederfrequenzverlauf ergibt, sieht man nun,
wenn man in diese Gleichung (6) bestimmte w illl:iirlich gewählte Zahlenwerte einsetzt.
Wenn man in diese Gleichung für die Niederfrerluenz rt den Wert 2 einführt, d. h.
einen Abstand der Seitenbandfrequenz s von der Träman aus einem Einseitenbandsignal
in dieser Weise tatsächlich die Niederfrequenz wiederherstellen kann, soll gezeigt
werden, daß man 'saittels des bisher stets zur Demodulation ver-'*kndeten Detektorkreises
bei Einseitenband-`znödulation, wenigstens bei einem verhältnisinäßig tiefliegenden
Träger;vert, d. h. bei einer Bandbreite, die gegenüber der Trägerfrequenzhöhe nicht
verschwindend klein ist,, keine befriedigende Demodulation erhält.
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Eine Trägerschwingung, welche eine einzige Niederfrequenz bei Zweiseitenbanddemodulation
überträgt, wird unter der Voraussetzung, daß die Trägerfrequenz mit t, die Niederfrequenz
mit n und der Modulationsgrad mit m bezeichnet wird, durch die folgende Gleichung:
y - cos t (i -E- zsi cos 11 t) (1)
dargestellt. Dieser Ausdruck ist
gleichbedeutend mit Seitenband, und zwar das obere, enthaltende modulierte Schwingung:
Wenn man zur Demodulation eines derartigen Einseitenbandsignals einen quadratischen
Gleichrichter verwendet, d. h. einen Gleichrichter, dessen Anodenstrom dem Quadrat
der am Gleichrichter wirkenden Spannung proportional ist, so erhält man durch Quadrierung
der Gleichung (3) das Folgende: hält also dann für den Anodenstrom des quadratischen
Gleichrichters den folgenden Ausdruck: gerfrequenz t und vorn Frequenznullpunkt,
wie sie in Abb. r veranschaulicht sind, voraussetzt, so nimmt das erste Glied auf
der rechten Seite der letzten Gleichung den Frequenzwert 2, das zweite den Frequenzwert
4 und das letzte wieder den Frequenzwert 2 an. Dies bedeutet aber nichts anderes,
als daß sogar beim Verschwinden des Wertes von m, d. h. beim Ausbleiben der senderseitigen
Modulation
in dem Anodenstrom des quadratischen Gleichrichters
noch eine endliche Komponente einer Niederfrequenz vorhanden ist. Es ist also hiermit
an einem Zahlenbeispiel gezeigt, daß man bei einem niedrigen Trägervvert bei Einseitenbandübertragung
auch für kleine Madulationsgrade mittels eines quadratischen Gleichrichters keinen
annähernd richtigen Niederfrequenzverlauf erhalten kann, denn .beim Verschwinden
der senderseitigen Modulation ist empfangsseitig stets noch eine endliche Komponente
der Niederfrequenz vorhanden.
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Es soll nun gezeigt werden, @daß man auch bei linearer Gleichrichtung,
d. h. bei Verwendung einer Gleichrichterröhre, deren Anadenstrom der ersten Potenz
.der am Gleichrichter liegenden Spannung proportional ist, unter Voraussetzung derselben
Zahlenverhältnisse ebenfälls keinen annähernd richtigen Niederfrequenzverlauf erhält.
Zu diesem Zweck soll auf die Abb. 2 der Zeichnung Bezug genommen werden. In Abb.
?-a ist der erste Summand der Schwingung S der Gleichung (3) dargestellt. Der zweite
Summand dieser Gleichung hat unter der bereits erwähnten Voraussetzung n =:2 die
dreifache Frequenz wie der erste Summand und zeigt infolgedessen den in Abb. 2b
veranschaulichten Verlauf. Die Amplitude der cos-Schwingung in Abb. 2 b hat den
Wert 'z un-l die Amplitude der cos-Schwingung in Ab:b. 2 a den Wert i. Den Anodenstromverlauf
S erhält man gemäß der Gleichung (3) durch Summation der Ordinaten der Kurven 4n
Ab:b. 2 a und 2 b und gewinnt dadurch die Kurve in Abb. 2c. Da -diese jedoch für
die Diskussion unbequem ist, soll nur festgestellt werden, daß sogar bei zweiseitiger,
linearer Gleichrichtung, :die bekanntlich sonst für schnelle Modulationsvorgänge
die beste ist, ebenfalls eine endliche Amplitude einer Niederfrequenz entsteht,
wenn senderseitig der Wert in verschwindet, d. h. der Sender gar nicht moduliert
ist. Eine zweiseitige Gleichrichtung führt nämlich zu einem Verlauf, wie er in Abb.
2 d dargestellt wird, und dieser enthält bekanntlich neben -einem zeitlich konstanten
Gliede eine endliche Komponente S2 + T2 - i + nt cos t cos (i + et)
t -E- m sin t sin (i -i- n) t. (9)
Hieraus ergibt sich . nach einer
bekannten trigonometrischen Umrechnungsformel die folgende Gleichung:
S'-' -[- T 2 - i -j- 2 m cos zt t. (,o) Diese
enthält aber neben einem zeitlich konstanten Gl.iede ein Glied von der Niederfrequenz
;t, welches als Koeffizienten auch den mit der Frequenz n = 2, die in Abb. 2 e gezeigt
ist, :d. h. eine Komponente von der Niederfrequenz it. Somit treten auch bei linearer
zweiseitiger Gleichrichtung in der Niederfrequenz .bei Einseitenbandübertragung
und einem niedrigen Träger Störfrequenzen auf, die senderseitig nicht vorhanden
waren.
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Gemäß der Erfindung sollen nun eine ein Seitenband enthaltende modulierte
Schwingung S und eine weitere ebenfalls nur ein Seitenband enthaltende modulierte
Schwingung T, in welcher jedoch der Trägervektor und die Seitenbandvektoren gegenüber
den entsprechenden Vektoren der ersten modulierten Schwingung je um oo- phasenverschoben
sind, aber gleiche Größe besitzen wie diese, je für sich quadriert und zueinander
addiert werden.
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Es soll zunächst allgemein gezeigt werden, daß man auf diesem Wege
tatsächlich den gewünschten Niederfrequenzverlauf wieder erhalten kann. Die gegebene
modulierte Schwingung S hatte nach der Gleichung (3) den folgenden Verlauf
Die gemäß der Erfindung zu benutzende zweite modulierte Schwingung T, die ebenso
verläuft wie .die gegebene nach Gleichung (7), jedoch hinsichtlich ihres Trägervektors
und ihrer Seitenhan:dvektoren um jeweils 9o° gegenüber der Schwingung nach Gleichung
(7) phasenverschoben ist, wird somit offenbar durch die folgende Gleichung:
dargestellt. Wenn man die Gleichungen (7) und (8) je für sich quadriert und .dann
zueinander addiert, so erhält man zunächst ein Glied vom Betrage i, welches der
Summe des cos 2 und des sing entspricht. Sodann erhält man Glieder mit demKoeffizienten
fr, welche für kleine Modulationsgrade wieder vernachlässigt werden können. Schließlich
erhält man noch die Doppelprodukte, d. 1i. insgesamt das Folgende: Modulationsgrad
iza besitzt. Man sieht auch, daä,die in Gleichung (io) gewonnene Summe der Quadrate
der beiden modulierten Schwingungen gleich :dem Quadrat des Moduls [als Modul wird
üblicherweise der in Gleichung (i) in Klammern stehende Ausdruck bezeichnet] in
Gleichung (i) ist, wenigstens für kleine Modulationsgrade. Das Quadrat des Moduls
erhält ja unter Vernachlässigung
des Gliedes tnit dem Koeffizienten
in- den in Gleichung (io) angegebenen Wert. Hiermit ist also der Beweis erbracht,
daß man durch Addition der Ouadrate von zwei modulierten Schwingungen, die hinsichtlich
ihrer Träger und ihrer Seitenbänder um 9o° gegeneinander phasenv erschohen sind,
bei Einseitenbandübertragung empfangsseitig das Ouadrat der. Nie.lerfrequenz gcwülnen
bann.
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Die einfachste Ausführungsform dieses Gedankens, welche derjenigen,
die im Falle des Hauptpatents für die Demodulation eines Zweiseitenbandsignals beschrieben
ist, entspricht, besteht darin, daß aus der gegebenen modulierten Schwingung die
zweite modulierte Schwingung durch zeitliche Differen-
n welchem die Glieder mit m°- als Koeffizienten bereits wieder vernachlässigt sind.
Diesen Ausdruck kann man in folgende Form bringen:
der innerhalb der beiden Klammerausdrücke jeweils einen Summanden, der sich mit
der ursprünglichen Niederfrequenz ;a --- 2 ändert, enthält und für
in = o verschwindet. Somit ist also bereits in dieser einfachen Ausführungsform,
bei welcher für die Schwingung 7' einfach der Differentialquotient der Schwingung
S verwendet wird, ein Fortschritt gegenüber der Demodulation gemäß dem Stand der
Technik, nämlich der Benutzung eines quadratischen oder linearen Gleichrichters
vorhanden.
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Es soll nun zunächst einmal an Hand der Zeichnung gezeigt werden,
daß man bei dieser Ausführungsform bereits eine verhältnismäßig gute Annäherung
erhält. In der Abb.3 .ist unter der Voraussetzung ;l
= 2 und in = o,4 das
V ektorbild für die beiden modulierten Schwingungen maßstäblich aufgezeichnet. Der
Trägervektor hat in beiden Schwingungen dieselbe Größe und dieselbe Frequenz. Die
Größe der Trägervektoren ist gemäß Gleichung (i i) und (12) mit i bezeichnet und
ihre Umlauffrequenz an einem senkrecht zur Vektorrichtun@- eingezeichneten kleinen
gebogenen Pfeil gemäß Gleichung (ii) und (i2) ebenfalls mit i. Die Seitenbandvektoren
haben zwar die gleiche Frequenz, jedoch eine verschiedene Größe, wie sich schon
aus den Gleich.ungen (i i) und (i2) ergibt. Größe und Frequenz sind an den Seitenbandvektoren
in derselben Weise eingezeichnet wie an den Trägervektoren. Die Resultierenden S
und 7' stehen wenigstens annähernd senkrecht aufeinander und sind
auch annähernd
gleich groß.. tiation abgeleitet wird. Wenn man wieder, von der Voraussetzung st.
= 2 ausgeht, ist die erste modulierte Schwingung gemäß Gleichung (3) durch
den folgenden Ausdruck gegeben:
und die durch Differentiation gewonnene durch den folgendem:
Wenn man nun wieder die Schwingungen gemäß Gleichung (i i) und (i2) quadriert und
addiert, erhält man den folgenden Ausdruck: Durch eine einfache Rechnung kann auch
gezeigt werden, daß innerhalb des ganzen Frequenzbandes zwischen t und s (Abb. i)
die V ektorsumme der Seitenbandvektoren in der gleichen Größenordnung bleibt. Wie
man aus den Gleichungen (i i) und (12) leicht ableiten kann, ist die Größe BS und
BT bei der undifferenzierten und der differenzierten Schwingung
Durch reclttwinklige Addition von BS und BT erhält man
Nun ist aber ztt bedenken, daß auch, wenn, wie hei Gleichung (7) und (8) vorausgesetzt,
die beiden Seitenhandvektoren beide die Größe
haben würden, ihre geometrische Summe ja um den Faktor 2"y größer sein würde als
die Einzelvektoren. Um daher die tatsächliche Veränderung der geometrischen Summe
von BS und BT innerhalb des ganzen Frequenzbandes beurteilen zu können, muß man
die Gleichung (17) noch durch
dividieren und gewinnt dann die Größe der Resultierenden RA der Seitenbänder, die
bei
st = o, d. h. beim Frequenzwert t den Wert 1 annimmt, also einen
Vergleich über das ganze Frequenzband gestattet.
Dies ergibt folgende Tabelle für RB
n=0 RB-1 |
=1 - =1,6 |
=2 =2,2. |
Innerhalb des ganzen Niederfrequenzbereiches liegt also die Resultierende der Seitenbänder
in der ,gleichen Größenordnung.
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Es bedarf keiner ausführlichen Erläuterung, daß man, statt die gegebene
modulierte S - D° +. a (D2 + D-2) + b (D4 .+ D-4) +
. . . (I9) gelten und für..die Schwingung T die folgende: T - q (D'
- D-1) -3- y (D3 - D-3) + . . . , (20)
wobei nach den Regeln
der Operatorenrechnung unter D° die gegebene modulierte Schwingung - selbst verstanden
wird, unter Dl, D2, D' usw. die ersten, zweiten, dritten usw. Differentialquotienten
nach der Zeit und unter D-1, D-2, D-3 usw. das einfache, zweifache, dreifache
usw. Intregal nach der Zeit. Die Koeffizienten a, b, q, r sind reine Zahlen.
Es sei schon an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß die Glieder mit dem Absolutbetrag
nach gleichen Exponenten, d. h. also die in den Gleichungen (r9) und (2o) jeweils
zusammen in einer Klammer stehenden Glie-S = D°, (21)
T - o,66 D+1
- 0,42 D-1 -j- 0,077 D+3 - 0,015 D-3, (22) so erhält man innerhalb des ganzen Frequenzbereiches
von o,3 bis 2,o, also innerhalb eines Frequenzbereiches von fast 1 : 7 (d. h. bei
einem verhältnismäßig noch viel tiefer liegenden Träger, als es bisher immer vorausgesetzt
wurde), einen Wert der Resultierenden von T, -der innerhalb des ganzen Frequenzbereiches
um nicht mehr als ro°/o von dem Wert S 'ahweicht.
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Man kann an Hand einer sehr einfachen Rechnung zeigen, daß fürdieFrequenz
ya = o,7, d. h. für die Frequenz i im Hochfrequenzspektrum, S und T sehr
genau untereinander übereinstimmen. Betrachtet man nämlich den Zeitpunkt, in dem
die Seitenbandvektoren Schwingung und ihren ersten Differentialquotienten zu verwenden,
auch die gegebene Schwingung und ihr einfaches Intregal benutzen kann. Dasselbe
gilt vom n-fachen und n+1-fachen Integral sowie vom n-ten und (n+1)-ten Differentialquotienten.
In allen diesen Fällen stehen ja annähernd die Resultierenden, welche die beiden
modulierten Schwingungen wiedergeben, senkrecht aufeinander und sind gleich groß.
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Man kann das Ziel, daß die Resultierenden S und T senkrecht aufeinander
stehen und gleich groß sein müssen, in noch besserer Annäherung erreichen, wenn
man für die eine der zu quadrierenden modulierten Schwingungen eine Funktion der
geraden Differentialoperatoren der gegebenen modulierten Schwingung verwendet und
für die andere zu quadrierende modulierte Schwingung eine Funktion der ungeraden
Differentialoperatoren. Es soll also gemäß der weiteren Erfindung für die Schwingung
S die folgende Gleichung: der, auch mit verschiedenen Koeffizienten, die ebenfalls
reine Zahlen sind, verwendet werden können.
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Die Benutzung der Funktionen, welche in den Gleichungen (r9) und (20)
für .die beiden zu quadrierenden Schwingungen angegeben sind, kann sowohl derart
geschehen, daß nur in einer der Gleichungen (r9) und (20) mehr als ein Glied, als
auch in der Weise, daß in beiden mehr als ein Glied verwendet wird. Verwendet man
beispielsweise die Schwingungen S und T in folgender Form gleiche Richtung haben
wie die Trägervektoren, so haben bei M = 0,4 die Resultierenden D°, D+1, D-1, D+3
und D-3 alle gleiche Größe. Unter Berücksichtigung der Vorzeichen sowohl der Differentialoperatoren
als auch der Koeffizienten in Gleichung (22) kann man also die Größe T durch einfache
Additionen und Subtraktionen ermitteln. Man findet dann für T den Wert 1,074,
wenn S den Wert r;oo hat. Also sind- T und S sehr nahe einander gleich.
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Das Vektonbild gemäß dieser Ausführungs-'for.m läßt sich leicht zeichnen,
wenn man beachtet, daß jeder Difterentiationsvorgang eine Verschiebung des betreffenden
Vektors in der
Umlaufrichtung um 9o° bedeutet, wobei der neue Vektor
noch mit der Kreisfrequenz zu multiplizieren ist, und daß jeder Integrationsvorgang
eine Verschiebung des Vektors entgegengesetzt der Umlaufrichtung um 9o° bedeutet,
der neue Vektor jedoch dabei durch die Kreisfrequenz dividiert werden muß.
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In den Abb..la bis 4g ist dies näher veranschaulicht. Dort ist unter
der Voraussetzung .m. - o,4 ein Trägervektor von der Frequenz 0,3 mit einem
Seitenbandvektor von der Frequenz 2,0 dargestellt. In Abb. 4a ist die Größe D° gezeichnet,
in Abb. 4b die Größe D+1, in .Ic D-1, in 4 e die Größe D+3, von der allerdings nur
der Seiten'bandvektor dargestellt ist, durch welchen sich die Größe D+3 sehr gut
annähern läßt. In Abb. 4f ist die Größe D-3 gezeichnet, allerdings in einem gegenüber
Abb. .1 a bis -je um das 25fache kleineren Maßstab. In Abb. .If ist der Seitenbandvektor
fortgelassen, da dessen Größe schon in unverkleinertem Maßstab nur etwa i mm betragen
würde. In A#bb. 49 ist unter Verwendung der Koeffizienten, die in Gleichung (22)
angegeben sind, der resultierende Vektor T gezeichnet und außerdem nochmals der
resultierende Vektor S. Man sieht, daß ihre Größen mit sehr guter Annäherung übereinstimmen
und daß sie auch fast genau den Winkel go° einschließen. Tatsächlich zeigt eine
genauere zahlenmäßige Nachrechnung, daßbeides innerhalb des ganzen Frequenzbereiches
von 0,3 bis 2,0 mit guter Annäherung gilt.
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Die Größe der Koeffizienten in der Gleicllullg (22) wurde dadurch
gefunden, daß man für eine der Anzahl der Koeffizienten gleiche Anzahl von verschiedenen
Frequenzen die Größe T gleich der Größe S setzt. Hierdurch erhält man so viele Bestimmungsgleichungen,
als Koeffizienten vorhanden sind.
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Als Beispiel für den Fall, daß beide modulierte Schwingungen nach
Gleichung (i9) und (20) aus mehr als einem Gliede bestehen, soll der folgende Fall
betrachtet werden: S z-- c D° - d (D2 + D-2), (23)
T = D ' - D_
t, (24)
Die Größe der Koeffizienten c und d kann grundsätzlich auf dem bei
Gleichung (22) obenerwähnten Wege gewonnen werden. Man kann jedoch die Koeffizienten
im vorliegenden Falle auch auf die folgende einfache Weise ermitteln: Wenn man die
Frequenz des Trägervektors zu i festsetzt, behält der Trägervektor bei jedem Difterentiations-
und Integrationsvorgang gleiche Größe. Die Forderung, daß S und T nach Gleichung
(23) und (2I) gleiche Größe erhalten sollen, reduziert sich dann also auf die Bedingung,
daß auch die Seitenbänder von S und T gleich groß werden müssen. Nun gilt für die
absoluten Beträge B$ und BT dieser Seitenbänder
Aus diesen beiden Gleichungen kann man bei ia = o und bei 1i = o,5 die Koeffizienten
c = 1,5 und d = 0,25 ermitteln.
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Bevor nun auf Schaltungsanordnungen, mit denen die beschriebenen Ausführungsbeispiele
verwirklicht werden können, eingegangen wird, sei erwähnt, daß die Quadrierung und
Summierung der Größen S und T in derselben Weise geschehen kann, wie
im Hauptpatent beschrieben. Man kann also sowohl Spannungen, welche wie S und T
verlaufen, auf quadratisch wirkende Gleichrichter einwirken lassen als auch mit
derartigen Spannungen einen Kathodenstrahl nach zwei zueinander senkrechten Richtungen
ablenken unter Benutzung einer Ringelektrode in der Kathodenstrahlröhre, wie sie
im Hauptpatent beschrieben ist. Unter einem quadratisch wirkenden Gleichrichter
sind ebenso wie im Hauptpatent Schaltungsanordnungen zu verstehen, bei denen der
Verlauf des von einem Gleichrichter gelieferten Stromes das Quadrat des dem Gleichrichter
zugeführten Spannungsverlaufes ist. Derartige Schaltungen sind an sich 'bekannt.
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In der Abb. 5 ist eine Schaltungsanordnung dargestellt, welche zur
Bildung der Größe D1- D-1 einer gegebenen modulierten Schwingung D° benutzt werden
kann. Im speziellen kann man diese Schaltung für das an Hand der Gleichungen (21)
und (22) oben beschriebene Ausführungsbeispiel benutzen. An der Klemme io wird die
gegebene modulierte Schwingung S zugeführt. Die Widerstände i i und 12 sind sehr
groß, so daß der Strom J, welcher über den Widerstand i i und die Drosselspule 13
einerseits sowie der Strom J, der über den Widerstand 12 und den Kondensator 14
andererseits fließt, praktisch mit der gegebenen modulierten Spannung S an der Klemme
io phasengleich sind. Im Punkt IS entsteht daher eine Spannung gegen Erde von der
Größe L # D (J), wenn L die Induktivität der Drosselspule 13
bezeichnet. Ebenso entsteht im Punkt 16 eine Spannung gegen Erde von der Größe
Dabei bezeichnet C die Größe des Kondensators 14. Wenn. nun
gemacht wird, liegt also zwischen den Platten 17 und 18 der zur Sumniation dienenden
Braunschen Röhre ig die
Spannung D+l-D-1, die nach Gleichung (22)
unter anderem dort wirksam sein soll. Den beiden anderen Ablenkplatten 2o, 2i wird
über ein Potentiometer, das aus den Widerständen 22 und 23 besteht, die gegebene
modulierte Schwingung D° unmittelbar zugeführt, wie Gleichung (2i) vorschreibt.
Es sei ausdrücklich bemerkt, daß mit einer Schaltung nach Abb. 5 nicht nur die Größe
Di-D-ihergestelltwerdenkann,sondern daß man auch beispielsweise dem Zweig 11,
13 die Größe D2 (S) und dem Zweig 12, 14 die Größe D-2 (S) zuführen
und dann zwischen den Punkten-i 5, 16 die Größe D3 (S)-D-' (S) abnehmen kann. Die
Berücksichtigung der Koeffizienten von Dl und D-1 in Gleichung (2a) läßt sich entweder
durch Bemessung der Widerstände ii und i? und/oder der Spule 13
und des Kondensators
14 erreichen.
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Eine Schaltungsanordnung zur Bildung der Größe D2-D@2 einer gegebenen
modulierten Schwingung D° kann, wie in Abb. 6 dargestellt, aufgebaut werden. An
der Klemme io wird wieder die gegebene modulierte Spannung S zugeführt, und die
Drosselspule 24 einerseits sowie der Kondensator 25 andererseits sind -so groß bemessen,
daß der Strom J durch die Drosselspule 24 die Größe
hat. Dabei bedeutet M die Induktivität der Drosselspule 24. Im Punkt 26 entsteht
infolgedessen eine Spannung gegen Erde von der Größe
wenn IL die Kapazität des Kondensators 27 bedeutet, oder auch (unter Benutzung des
oben angegebenen Wertes für J) von der Größe
Der Strom J durch den Kondensator 25 hat die Größe P # D (S), wenn P die
Kapazität des Kondensators 25 bedeutet, und im Punkt 28 entsteht daher eine Spannung
gegen Erde von der Größe N # D (J), worin N die Induktivität
der Spule 29 ist, oder auch N.P.D° (S).
Zwischen den Punkten 26 und 28 ist
daher, wenn M # K = N # P gemacht wird, eine Spannung von derGrößeD2-D-2
wirksam. Es sei ausdrücklich bemerkt, daß man mit einer Schaltung nach Abb.6 auch
beispielsweise die Größe D3-D--3 herstellen kann, wenn man dem Zweig 24, 27 die
Größe D-1 zuführt und dem Zwei-25,29 die Größe Dl. Auch hier gilt bezüglich etwaiger
gewünschter Koeffizienten von D2 und D-2 entsprechendes wie für Abb. 5.
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Mit den an Hand von Abb. 5 und 6 erläuterten Hilfsmitteln kann man
nun die Vorschrift der Gleichungen (2i) und (22) vollständig erfüllen. Dies ist
in Abb.7 dargestellt. An der Klemme io wird wieder die gegebene modulierte Schwingung
S zugeführt. Die Bestandteile ii bis 14 entsprechen den Schaltelementen gleichen
Bezugszeichens in Abb. 5 und die Schaltelemente 24, 25, 27, 29
den Schaltelementen
gleichen Bezugszeichens in Abb. 6.- Somit entsteht zwischen den Punkten 15 und 16,
die den ebenso bezeichneten Punkten in Abb.5 entsprechen, eine Spannungvon der Größe
Dl-D-1 und zwischen den Punkten 26 und 28, welche den Punkten gleichen Bezugszeichens
in Arbb.6 entsprechen, eine Spannung von der Größe D"-D-2 (in bezug auf die Eingangsspannung
an den Punkten 15 und 16 !betrachtet). Da nun in diesen Punkten 15, 16 bereits die
Spannungen Dl und D-1 herrschen, ergibt sich bei der Schaltung nach Abb. 7 im Punkt
26 die Spannung D2 # Dl = D3 gegen Erde und im Punkt 28 die Spannufig D-'-
# D-1- D-3 gegen Erde. Die Primärwicklung des Transformators 41,welche zwischen
den Punkten 15 und 16 liegt, erhält ebenfalls .die Spannung Dl-D-1, und proportionale
Spannungsamplituden treten daher an den Ablenkplatten 17 und 18 auf und adddieren
sich dort zu der Spannung D3-D-3, die zwischen den Punkten 26 und 28 herrscht. Gleichung
(22) wird also erfüllt, Die Widerstände 22 und 23 dienen wieder als Potentiometer
für die Zuführung der gegebenen modulierten Wechselspannung an -den Ablenkplatten
2o, 2i. Also wird auch Gleichung (2i) erfüllt.
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Die Abb. 8 zeigt eine Schaltungsanordnung gemäß Gleichung (23). Die
Abb. 8 entspricht hinsichtlich der Bestandteile 24, 25, 27, 29 der Abb. 6, und es
herrscht daher auch am Punkte 26 eine Spannung D2 (S) gegen Erde sowie am Punkte
28 eine Spannung gegen Erde von der Größe D-2 (S). Wenn nun die Widerstände 42,
43 groß und der _ Widerstand 44 klein gewählt werden, erhält man am Punkte .45 eine
Spannung D2 -@- D-2. Man braucht also nun zur völligen Erfüllung der Gleichung (23)
nur die Spannung zwischen einem Punkte, in dem gegen Erde die Spannung cD° herrscht,
und dem Punkte 45 in Abb. 8 abzunehmen.
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Man kann dasselbe Ergebnis wie -durch Abb.8 erreichen, indem man,
wie es in der Abb. 9 dargestellt ist, die Punkte 26 und 28 zu den Steuergittern
2i der Fünfpolröhren (Pentoden) 47, 48 führt und den Anodenstrom dieser beiden Röhren
durch einen gemeinsamen Widerstand 49 hindurchleitet. An dem unteren Ende dieses
Widerstandes kann dann ebenfalls eine Spannung abgenommen werden von der Größe
D= + D-=.