-
Verfahren zum Befestigen von Distanzkörpern auf einem elektrischen
Leiter, insbesondere für luftraumisolierte Fernmeldekabel Es ist bekannt, die Luftraumisol.ation
eines -Leiters durch in kurzen Abständen angeordnete Distanzkörper zu bilden. Um
das Aufbringen der Distanzkörper zu erleichtern, ist .es ferner bekanntgeworden,
die Distanzkörper mit einem radial verlaufenden Schlitz zu versehen, .so daß sie
seitlich auf den Leiter aufgesteckt werden können. Derartige mit einem radialen
Schlitz versehene Distanzkörper haben jedoch den Nachteil, daß sie .auf dem Leiter
leicht verrutschen können. Man könnte zwar die Distanzkörper durch zusätzliche Klemmittel
auf dem Leiter festklemmen. Dies hat jedoch einerseits eine Verteuerung der Distanzkörper
und andererseits eine Verringerung der Fabrikationsgeschwindigkeit zur Folge. Die
bekannte Maßnahme, den radialen Schlitz etwas schmaler als die Leiterstärke zu machen,
verbürgt noch keine Sicherheit für einen genügend festen Halt der Distanzkörper.
Es besteht dann die Gefahr, daß einzelne Distanzkörper während der Fabrikation vom
Leiter abfallen .oder auf dem Leiber verrutschen. Das gleiche ,gilt, wenn man die
Distanzkörper durch Klebemittel mit dem Leiter vereinigen würde.
-
Zwecks Vergrößerung der Fabrikationsgeschwindigkeit bei der Aufbringung
von Distanzkörpern ist es bereits bekanntgeworden, diese fortlaufend auf maschinellem
Wege aufzubringen, indem man beispielsweise den Leiter fortlaufend in Abständen
mit einem plastischen Isolierstoff in Scheibenform umpreßt. Nach einem weiteren
bekannten Verfahren werden fingerhutähnliche Distanzkörper mit radialem Schlitz
.auf einer Führungsbahn dem Leiter fortlaufend zugeführt, derart, daß die aufeinanderfolgenden
Distanzkörper ineinandergreifen und somit ein Verrutschen der Distanzkörper in Längsrichtung
vermieden wird. Im übrigen wird hierbei der Distanzkörper aus federndem Material
hergestellt und der radiale Schlitz so eng bemessen, daß sich der Distanzkörper
auf dem Leiter festpreßt. Ferner ist eine Maschine zum Aufbringen von geschlitzten
Abstandhaltern vorgeschlagen worden, die in regelmäßigen Abständen auf dem Inneinleiter
konzentrischer elektrischer Leitungen angebracht sind, wobei ein bewegliches, jedoch
relativ zu dem Innenleiter stillstehendes Magazin für die als Abstandhalter dienenden
geschlitzten Isolierscheiben vorgesehen ist, welches sieh gegen den Innenleiter
in der Weise bewegt, daß die geschlitzten Scheiben fortlaufend von ihm in bestimmten
Ab-'ständen auf den Innenleiter aufgebracht werden. Außer dem beweglichen Magazin
ist für die geschlitzten Scheiben ein festes Magazin vorgesehen, aus dem sie vermittels
durch das
bewegliche Magazin selbsttätig gesteuerter Anordnungen
in das bewegliche Magazin geführt «erden. Vorteilhaft erhält hierbei der bewegliche,
den Innenleiter tangential berührende Verteiler die Form einer kreisrunden Platte,
deren Umfang mit einer Anzahl Aussparungen zur Aufnahme der Scheiben versehen ist.
-
Es ist auch bekanntgeworden, die Distanzkörper für Hochfrequenzkabel
an der dem Leiter zugekehrten Fläche mit einem Metallüberzug zu versehen, jedoch
ausschließlich zu dem Zweck, Funkenbildungen zwischen den Leitern und den Distanzkörpern
bei hohen Spannungen zu vermeiden.
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen von Distanzkörpern
auf einem elektrischen Leiter, insbesondere für luftraumisolierte Fernmeldekabel,
unter Verwendung von Distanzkörpern mit einem Metallüberzug, insbesondere Silber-
undoder Zinnüberzug, an der dem Leiter zugekehrten Fläche. Erfindungsgemäß wird
der mit einem oder mehreren radial verlaufenden Schlitzen versehene Distanzkörper
mit dem Leiter verlötet.
-
Durch die Verlötung des Metallüberzuges mit dem Leiter erreicht man
mit vollkommener Sicherheit ein Festhalten der Distanzkörper, so daß die mit den
Distanzkörpern versehenen Leiter in der Fabrikation weiterverarbeitet werden können,
ohne daß die Gefahr eines Abfallens oder Verrutschens der Distanzkörper besteht.
Die gemäß der Erfindung hergestellten luftraurnisolierten Leiter sind daher mit
besonderem Vorteil für konzentrische Hochfrequenzkabel und Zur Bildung von verdrillten
Adergruppen für Fernmeldekabel und Hochfrequenzkabel verwendbar, doch können sie
auch für andere Kabelarten verwendet werden, z. B. für Hochspannungskabel, bei denen
der mit den Distanzkörpern versehene Leiter innerhalb eines gas-oder ölgefüllten
Metallrohres angeordnet wird. Die Distanzkörper werden vorzugsweise aus keramischen
Isolierstoffen hergestellt, die eine kleine Dielektrizitätskonstante und einen kleinen
dielektrischen Verlustwinkel aufweisen. Zur Herabsetzung der Kapazität und der dielektrischen
Verluste können die Distanzkörper mit Hohlräumen versehen werden, indem man sie
beispielsweise als Hohlkörper ausbildet.
-
Die Distanzkörper werden vorteilhaft mit Hilfe einer Zubringer- bzw.
Transportvorrichtung fortlaufend auf den Leiter aufgesteckt. Um das fortlaufende
Zubringen und Aufstecken der Distanzkörper zu erleichtern, werden diese zweckmäßig
mit besonderen Führungsflächen oder -rillen versehen, die parallel oder quer zum
radialen Schlitz verlaufen. Ein zweckmäßiges Verfahren zur Aufbringung der Distanzkörper
besteht der weiteren Erfindung gemäß darin, den Leiter über eine drehbar angeordnete
Führungsscheibe zu führen, der die Distanzkörper auf einer von der Führungsscheite
getrennten Führungsbahn-zugeleitet werden. Vorteilhaft wird die hierbei verwendete
Führungsscheibe an ihrem Umfang mit einer dem Leiter einschließlich der aufgesteckten
Distanzkörper angepaßten profilierten Führungsrille versehen. Ein besonderer Druckstempel
kann dazu dienen, die Distanzkörper der Reihe nach auf den Leiter aufzudrücken.
Die Aufbringevorrichtung kann gleichzeitig mit einer Lötvorrichtung ausgestattet
bzw. vereinigt werden, um die Distanzkörper unmittelbar nach ihrem Aufstecken mit
dem Leiter zu verlöten. Die Verlötung kann aber auch zeitlich später vorgenommen
werden. Ein diesbezüglich zweckmäßiges Verfahren besteht darin, den Leiter mit den
aufgesteckten Distanzkörpern fortlaufend durch ein Zinnbad hindurchzuführen, so
daß die Verlötung selbsttätig erfolgt. Kurz nach der Verlötung kann eine künstliche
Abkühlung der Lötstelle vorgenommen werden, beispielsweise durch ein Luftgebläse
unter Verwendung gekühlter Luft. Um die Distanzkörper auf dem Wege von der Aufsteckstelle
bis zur Lötvorrichtung auf dem Leiter festzuhalten, kann eine vorläufige Verklebung
der Distanzkörper mit -dem Leiter vorgenommen werden, z. B. durch ein den Lötprozeß
förderndes Mittel, wie Kolophonium o. dgl. Auch kann der Leiter oder die 1,eiterberührungsfläche
des Distanzkörpers mit einem verhältnismäßig dicken Zinnüberzug versehen werden,
wodurch die Klemmwirkung zwischen Leiter und Distanzkörper erhöht wird.
-
Die Erfindung ist auch anwendbar bei solchen Distanzkörpern, die gleichzeitig
zur Lagerung mehrerer Leiter dienen. Bei diesen Distanzkörpern sind am Umfang radial
verlaufende Schlitze vorgesehen, deren Anzahl mit der Leiteranzahl übereinstimmt.
Beispielsweise sind bei einem Sternvierer in bekannter Weise vier radial verlaufende
Schlitze vorhanden, in die die einzelnen Leiter des Sternvierers hineingelegt sind.
Die Anordnung dieser Distanzkörper in den vorgeschrnebenen Abständen sowie die Verlötung
der einzelnen Leiter in den Schlitzen kann ebenfalls mit einer selbsttätig wirkenden
Aufbringevorrichtung fortlaufend erfolgen, so daß die Herstellung der gesamten Adergruppe
mit verhältnismäßig großer Geschwindigkeit durchgeführt werden kann.
-
Die Erfindung wird an Hand der Figuren näher erläutert.
-
Die Fig. t zeigt zunächst eine Ausführungsform der Distanzkörper,
die mit besonderen
Führungsrillen versehen sind, um die beim Aufstecken
der Distanzkörper erforderliche Transportierung der Distanzkörper zu erleichtern.
Wie aus der Fig. i ersichtlich, ist der Distanzkörper an zwei diametral gegenüberliegenden
Stellen mit den Längsrillen 16 und 17 versehen. Die schraffierte Fläche 18
innerhalb des radial verlaufenden Schlitzes deutet den Metallüberzug an.
-
Die Fig.2 zeigt in schematischer Darstellung die Aufbringung der Distanzkörper
mit Hilfeeiner drehbaren Scheibe. Die Fig. 3 zeigt die drehbare Scheibe in Vorderansicht.
Ferner zeigt die Fig. q. in größerem Maßstabe .einen Teil der Führungsscheibe im
Schnitt. Die Führungsscheibe 29 besteht nach der Fig. ¢ aus den drei aufein:andergelegten
Scheiben 30, 3 i und 32. Die innenliegeinde Scheibe 31 weist außen eine Aushöhlung
33 zur Lagerung des Leiters 34 auf. Die äußeren Scheiben 3o und 32 sind mit den
Ausnehmungen 35 versehen, in die die auf den Leiter aufgesteckten Distanzkörper
36 eingreifen. Auf diese Weise erhält die Führungsrille der Scheibe 29 eine Profilierung,
die dem Leiter einschließlich der aufgesteckten Distanzkörper angepaßt ist. Die
Zubringung der auf der Führungsbahn 37 liegenden -Distanzkörper 36 erfolgt durch
eine nicht dargestellte Vorrichtung in der durch den, Pfeil dargestellten Richtung.
Zum Aufdrücken der Distanzkörper auf den Leiter dient der Preßstempel 38, der periodisch
auf- und abwärts bewegt wird .entsprechend den Abständen, in denen die Distanzkörper
auf den Leiter aufgebracht werden sollen. Die Bewegung des Preßstempels wird zweckmäßig
mit der Drehung der - Führungsscheibe 29 zwangsläufig gekuppelt.
-
Die Fig. 5 zeigt schematisch den Fall, daß der Leiter mit den aufgesteckten
Distanzkörpern durch ein Zinnbad geführt wird, um die Distanzkörper mit dem Leiter
zu verlöten. In ähnlicher Weise wie nach der Fig. 2 wird der Leiter über die Führungsscheibie
29 geführt, wobei die Distanzkörper 36 über die Führungsbahn 37 zugeführt und mittels
des Preßstempels 38 der Reihe nach auf den Leiter aufgepmeßt werden. Zum vorläufigen
Festhalten der Distanzkörper auf dem Leiter werden diese zweckmäßig finit dem Leiter
verklebt, beispielsweise mittels Kolophonium. Der mit den Distanzkörpern versehene
Leiter wird daraufhin in das Zinnbad 39 geführt, wobei die Führungsrollen ¢o, 41
und 42 für die richtige Führung sorgen. Kurz nach Verlassen des Zinnbades kann der
Leiter durch ein Gebläse mit kalter Luft gekühlt werden.