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Peiler mit rotierendem oder periodisch hin und her geschwenktem Richtantennensystem
Die Erfindung betrifft eine Vereinfachting eines PeiTers mit rotierendem oder periodisch
hin und her gescliweiiktem Richtantemiensystem, bei dem die Peilkurve oder Teile
derselben auf einer Anzeige- oder Aufzeichnungseinrichtung sichtbar gemacht werden.
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Es ist bereits ein Peiler bekannt, bei dem ein richtungsempfindliches
Antennensystem, z. B. ein Rahmen, rotiert und die Empfängerausgangsspannung einem
synchron umlaufenden magnetischen Spiegel (Oszillographen) zur Ablenkung desselben
zugeführt wird.
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Unter Zuhilfenahme einer fremden Lichtquelle, deren Lichtstrahl auf
den Spiegel des Instruments geworfen wird; wird auf dem Schirm die Peilkurve in
Polarkoordinaten aufgezeichnet. Dler Spiegel des Instruments ist bei dieser bekannten
Anordnung derart justiert, daß auf dem Schirm bei Stromlosigkeit des Instruments
ein Kreis beschrieben wird. Wird der Instrumentenspule infolge der vom Peilantennensystem
aufgenommenen und im Empfänger gleichgerichteten Spannung ein Strom zugeführt, so
wird der Lichtstrahl nach außen oder innen abgelenkt, so daß nur bei der Rotation
des Rahmens einschließlich der Spiegelanordnung das bereits beschriebene Polardiagramm
auf dem Schirm aufgezeichnet wird.
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Diese bekannte Peilanordnung besitzt den Nachteil, daß infolge des
vorhandenen Antenneneffekts die NulIstellen des Richtantennensystems nicht sehr
genau angezeigt und daher auch nicht sehr genau abgelesen werden. Es ist bereits
vorgeschlagen worden, den aufzeichnenden Lichtstrahl in zwei um gleiche Winkel versetzte
Strahlen aufzuspalten, so daß auf dem Anzeigeschirm zwei sich schneidende
Peilkurven
aufgezeichnet werden. Zur Anzeige dient dann der Schnittpunkt der beiden Kurven.
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Bei dieser vorgeschlagenen Anordnung ist infolge der Aufspaltung
des aufzeichnenden Lichtstrahl es ein etwas größerer Aufwand erforderlich, der nicht
immer erwünscht ist.
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Vorliegende Erfindung verwendet nun das dem genannten Vorschlag bereits
zugrunde liegende Prinzip, jedoch in einer derartigen Abwandlung, daß nur eine einzige
Peilkurve aufgezeichnet wird. Das Wesen des Erfindungsgedankens besteht darin, daß
bei Überlagerung der Peilspannung, d. h. also der von dem Richtantennensystem aufgenommenen
Spannung, durch eine ungerichtete Spannung Mittel zur Gleichrichtung der resultierenden
Spannung und zur Aussiebung des der Rotations- oder Schwenkfrequenz entsprechenden
Wechselstromanteils vorgesehen sind und daß dieser Wechselstrom,anteil dem in seiner
Ruheablenkung eine Kreisspur aufzeichnenden Ablenksystem des Anzeige- oder Aufzeichnungsorgans
zugeführt wird, derart, daß sich die Peilrichtung aus der Verbindungslinie der Schnittpunkte
der kreisförmigen Ruheablenkungsbahn und der aufgezeichneten Peilkurve ergibt. Um
gleichzeitig sowohl die Ruhekreisspur als auch die Peilkurve beobachten zu können,
kann man beispielsweise periodisch abwechselnd die Ruhekreisspur und die Peilkurve
aufzeichnen lassen. Zweckmäßigerweise wird man aber die Ruhekreisspur auf dem Aufzeichnungsorgan
fest eintragen, z. B. einätzen.
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Eine Weiterbildung des Erfindungsgedankens besteht darin, daß zur
Einteilung der Ableseskala in einzelne Winkelgrade die Ruhekreisspur schneidende,
ihr gegenüber die gleiche Schräge besitzende Skalenstriche mit einer etwa dem SchnittwinLel
von Ruhekreisspur und Peilkurve entsprechenden Neigung eingetragen sind.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens sind in den Zeichnungen
dargestellt.
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Abb. I zeigt zunächst, über dem Winkelbereich von 360" aufgetragen,
die Amplitude A der von dem ungerichteten und dem gerichteten Antennensystem aufgenommenen
Spannungen. Während die von dem ungerichteten Antennensystem aufgenommene und durch
die Kurve dargestellte Spannung einen konstanten Betrag besitzt, verläuft die Peilspannung
entsprechend der Kurve b sinusförmig. Abb. 2 zeigt die aus gerichteter und ungerichteter
Spannung resultierende, am Eingang des Empfängers auftretende Hochfrequenz, die
im Empfänger gleichgerichtet wird. Nach Gleichrichtung wird der nochvorhandene Gleichstromanteil
herausgesiebt, so daß die in Abb. 3 dargestellte sinusförmige Kurve, deren Frequenz
mit der Rotationsfrequenz des Peilantennensystems übereinstimmt, übrigbleibt. Diese
Spannung wird nun dem Ablenksystem der Aufzeichnungseinrichtung eines direkt anzeigenden
Peilsystew; zugeführt, dessen Ruheablenkung bei einer vollen Umdrehung des Peilanteunensystems
eine Kreisspur erzeugt. In Abb. 4 ist ein solcher direkt anzeigender Peiler dargestellt,
der aus dem rotierenden Rahmen c besteht, dessen Spannung über Schleifkontakte r
dem Peilempfänger q zugeführt wird. Die im Ausgang des Empfängers auftretende und
durch die Kurve gemäß Abb. 3 darstellbare Spannung wird über weitere Schleifkontaktes
der Spule eines mit dem Peilrahmen c synchron um die Achse d rotierenden Spiegelinstrumoments
(Oszillographen) zugeführt. Das Spiegelinstrument besitzt außer der Spule e noch
einen permanenten Magneten f und einen Spiegelg, der derart justiert ist, daß er
den von einer Lichtquelle h über einen Winkelspiegel k auf ihn geworfenen Lichtstrahl
derart auf einen Anzeigeschirm m wirft, daß bei einer vollen Umdrehung des gesamten
Systems um die Achse d eine kreisförmige Lichtspur n auf den Schirm m aufgezeichnet
wird. Um bei der Ablenkung des Lichtstrahles aus dieser Ruhelage infolge der Aufnahme
des rotierenden Rahmens c diese Ruhekreisspur stets angezeigt zu erhalten, wird
es sich empfehlen, die Kreisspur n in den Anzeigeschirm einzugravieren bzw. einzuätzen.
Gleichzeitig wird man, da ja der volle Kreis einer vollen 360°-Umdrehung des Peilantennensystems
entspricht, die einzelnen Winkelgrade durch die Ruhekreisspur schneidende, ihr gegenüber
die gleiche Schräge besitzende Skalenstriche mit einer etwa dem Schnittwinkel von
Ruhekreisspur und Peilkurve entsprechenden Neigung einzeichnen. Diese Lage der Anzeige
striche hat den Vorteil, daß bei der Ablesung der Schnittpunkte zwischen der fest
liegenden kreisförmigen Kurve n und der aufgezeichneten Peilkurve p eine Unterscheidung
der um 1800 versetzt liegenden beiden Schnittstellen moglich ist. In der einen Schnittstelle
werden nämlich die Anzeigestriche etwa parallel zur aufgezeichneten Peilkurve verlaufen,
während sie sich in der anderen Schnittstelle gerade kreuzen.
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In Abb. 5 ist der Anzeigeschirm mit den beiden Kurven n und p und
den eingezeichneten Strichen t nochmals vergrößert dargestellt.
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Um die direkte Ablesung der einzelnen Gradzahlen zu vermeiden, könnte
die beschriebene Anordnung, bei der also zur Peilung der Schnittpunkt zweier Kurven
ausgenutzt wird, derart ausgebildet werden, daß in den einzelnen Winkelgraden Photozellen
angeordnet werden, die mit einem Relaistablean
derart zusammenarbeiten,
daß eine die Peilrichtung angebende, vorzugsweise optische Anzeige ausgelöst wird,
und die jeweils nur dann erregt werden, wenn sie von dem die P1eilkurve aufzeichnenden
Lichtstrahl getroffen werden. Zweckmäßig wird es sein, diese Photozellen in der
gleichen Weise anzuordnen wie die nicht radial verlaufenden Striche t gemäß Abb.
4 und 5. Werden Photozellen von länglicher Form für diesen Fall benutzt und sorgt
man dafür, daß die Empfindlichlceit dieser Photozellen derart eingestellt bzw. ausgewählt
wird, daß sie nur bei vorwiegend in ihrer ganzen Länge erfolgender Belichtung ansprechen,
so wird in dem Beispiel nach Abb. 5 jeweils nur der eine der beiden Schnittpunkte
angezeigt, nämlich der Schnittpunkt, in dem die Pzeilkurvep und die Strichen parallel
zueinander verlaufen.
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Gemäß der weiteren Erfindung soll zur Unterdrückung von Trübungseffekten
die für den erfindungsgemäß direkt anzeigenden Peiler vorgesehene ungerichtete Spannung
größer sein als die Amplitude der Peilspannung.
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Um nur die Grundfrequenz, die der Umdrehungsfrequenz des Peilrahmens
entspricht, auf das Ablenksystem des Spiegelinstruments zu geben, empfiehlt es sich,
nach dem Gleichrichterkreis, und zwar vor dem Ablenksystem, in an sich bekannter
Weise einen auf die Umdrehungs- oder Schwenkfrequenz abgestimmten Resonanzkreis,
vorzugsweise Serienresonanzkreis, vorzusehen.