Austauschstoffe für Glycerin und Glykol An Stelle von Glycerin, Glykol
und ähnlichen Stoffen wurden bereits zahlreiche Mittel vorgeschlagen, welche zum
Teil in ihrer Verwendung in b@ezug auf Schlüpfrigkeit, Zähigkeit, Hygroskopizität,
Kältebeständigkeit, hohen Siedepunkt, Geruchslosigkeit, großes Lösungsvermögen,
hohes spezifisches Gewicht usw. dem Glycerin oder Glykol entsprechen.Substitutes for glycerine and glycol Instead of glycerine, glycol
and similar substances have already been proposed numerous means which for
Part in their use in relation to slipperiness, toughness, hygroscopicity,
Cold resistance, high boiling point, odorlessness, great dissolving power,
high specific gravity etc. correspond to glycerine or glycol.
Sie haben sich auf besonderen Anwendungsgebieten zum Teil in der Praxis
einführen können. Einer Reihe von solchen Austauschstoffen für Glycerin und Glykol
haften jedoch erhebliche Mängel an. So ist beispielsweise Traubenzucker allein oder
in Verbindung mit den später genannten Ersatzmitteln öfters versucht worden, um
Glycerin oder Glykol zu ersetzen. Der Nachteil des Traub.enzuckersirups ist der,
daß er bei längerem Lagern an trockener Luft zur Kristallisation und Bildung fester
Massen neigt. Die damit behandelte Ware, z. B. Textilien, fühlen sich dann hart
und trocken an. Ebenso werden Lösungen, die Zuckersirup enthalten, bei Temperaturen
unter, minus i o° C fest und dadurch die Anwendung derartiger Lösungen, z. B. zur
Füllung von Gasuhren und Automobilkühlern, bei tieferen. Temperaturen unmöglich
gemacht. Verwendet man Traub:enzuckersirup als Zusatzmittel zu Druckpasten in der
Textilindustrie, so können infolge der offenen Aldehydgruppe Reduktionsvorgänge
eintreten, wodurch, es zu Farbnuanceänderungen oder gar zum Verblassen der Ausfärbungen
kommen kann. Andere Ersatzstoffe für Glycerin und Glykol, beispielsweise Magnesiumchloridlösungen,
haben wieder andere schwere Mängel. So werden Metalle, beispielsweise bei Autokühlern,
mit der Zeit angegriffen, wodurch es zu unerwünschten Korrosionserscheinungen kommt.
Als Zusatzmittel zur Seife an Stelle von Glycerin verbietet sich Magnesiumchlorid
wegen der Umsetzung unter Bildung unlöslicher Magnesiumsalze. Die neueren Zahnpastenrezepturen
enthalten
vielfach seifen- und türkischrotölartige Zusatzstoffe, die ebenfalls mit Magnesiumsalzen
in unerwünschter Weise reagieren. Das gleiche gilt für Appretuneit= und Avivagemittel,
die Seife oder seifenaht-..: liche Körper, wie Türkischrotöl usw., enthalten.Some of them have worked in practice on special areas of application
can introduce. A number of such substitutes for glycerine and glycol
however, there are significant defects. For example, glucose is alone or
in connection with the substitutes mentioned later have often been tried to
To replace glycerin or glycol. The disadvantage of dextrose syrup is that
that it crystallizes and forms more solidly after prolonged storage in dry air
Crowds tends. The goods treated with it, e.g. B. textiles, then feel hard
and dry on. Likewise, solutions that contain sugar syrup are at temperatures
below, minus i o ° C solid and thereby the use of such solutions, z. B. to
Filling gas meters and automobile radiators, at lower levels. Temperatures impossible
made. If you use grape: sugar syrup as an additive to printing pastes in the
Textile industry, as a result of the open aldehyde group, reduction processes can occur
occur, causing changes in color nuance or even fading of the discoloration
can come. Other substitutes for glycerin and glycol, such as magnesium chloride solutions,
have other serious shortcomings. Metals, for example in car radiators, are
attacked over time, which leads to undesirable corrosion phenomena.
Magnesium chloride is prohibited as an additive to soap instead of glycerine
because of the reaction with the formation of insoluble magnesium salts. The newer toothpaste formulas
contain
often soap and turkish red oil-like additives, also with magnesium salts
react in an undesirable way. The same applies to finishing agents and softeners,
the soap or soap seam - ..: contain lichen bodies such as turkey red oil etc.
Es wurde gefunden, daß konzentrierte wäßrige Lösungen von an sich
bekannten Kondensationsprodukten der allgemeinen Formel R-NH-X sich vorteilhaft
als Austauschstoffe für Glycerin und Glykol in der Pharmazie, in der Kosmetik, als
Kühlflüssigkeiten, in der Textilindustrie und in anderen zahlreichen Industriezweigen
eignen.It has been found that concentrated aqueous solutions per se
known condensation products of the general formula R-NH-X are advantageous
as substitutes for glycerine and glycol in pharmacy, in cosmetics, as
Coolants, in the textile industry and in other numerous branches of industry
suitable.
In obiger Formel bedeuten R einen - CONH=-, - CSN1I.-, --COORt-Rest
(«-obei R, ein niedertnolekulares Mkyl [z. B. C H;, C. Hä usw.1 ist) oder eine OH-Gruppe
und. -X einen wasseraffinen Rest, der sich von Zuckern, von Zuckerumwandlungsprodukten,
die durch Anhydrisierung gewonnen wurden, oder von PoIyoxyaldocarbonsäuren ableitet.In the above formula, R denotes a - CONH = -, - CSN1I.-, --COORt radical
(«- where R is a low molecular weight alkyl [e.g. C H ;, C. Ha, etc. 1) or an OH group
and. -X a residue with an affinity for water, which is different from sugars, from sugar conversion products,
obtained by anhydration or derived from polyoxyaldocarboxylic acids.
Hierbei können Wasserstoffatome in den Hydroxylgruppen des Restes
R und/ oder in X durch niedermolekulare Alkyl- oder Acylreste teilweise ersetzt
oder mit Carbonylverbindungen bzw. diese abspaltenden Stoffen oder mit Alkylenoxyden
in an sich bekannter Weise in Reaktion getreten sein.Here, hydrogen atoms can be in the hydroxyl groups of the remainder
R and / or in X partially replaced by low molecular weight alkyl or acyl radicals
or with carbonyl compounds or substances which split them off or with alkylene oxides
have reacted in a manner known per se.
Die Darstellung derartiger Verbindungen erfolgt in an sich bekannter
Weise beispielsweise durch Kondensation von Harnstoff, Thioharnstoff, Urethan, Hydroxylamin
mit einer Zuckerkomponente bsw. mit Zuckerumwandlungsprodukten oder Polyoxyaldocarbonsäuren,
die eine freie, glucosidische Hydroxylgruppe aufweisen müssen, in Gegenwart eines
sauren Katalysators. Als Zuckerkomponente kommen u. a. in Betracht: Glucose, Fructose,
Galaktose, Mannose, Arabinose, Xylose, Polysaccharide, wie Stärke, Dextrin u. dgl.
Ferner kommen in Betracht die durch Anhydrisierung gewonnenen Zuckerumwandlungsprodukte
und als Polyoxyald:)carbonsäuren die Galakturonsäure, Mannuronsäure usw. Wasserstoffatome
in freien Hydi#oxylgruppen des Restes R und/oder der Zuckerkomponente, im Zuckerumwandlungsprodukt
oder in den Polyoxyaldocarbonsäureresten können durch niedermolekulare Alkyl- oder
Acylreste (beispielsweise Methyl-, Äthyl- oder Propyl- bzw. Acetylrest) nach an
sich bekannten Reaktionen ersetzt sein. Ebenso können solche Hydroxylgruppen in
an sich bekannter Weise durch Einwirkung von Carbonylverbindungen oder solche abspaltenden
Stoffen, wie Formaldehyd, Paraformaldehyd,
etaldehyd, Paraldehyd, Aceton usw., ver-
ossen acetalisiert sein. Schließlich kom-
als Kondensationsprodukte erfindungsge-
@tnäß auch solche in Betracht, deren Hydroxyl-
gruppen durch Einwirkung von Alkylenoxyden, z. B. Äthylenoxyd, Propylenaxyd u. dgl.,
in Polyalkylenoxydreste mit endständiger Hydroxylgruppe umgeformt wurden. Die Lösungen
dieser nicht kristallisierbaren Kondensationsprodukte sind dickflüssig, klar, kältebeständig,
lassen sich mit Glycerin oder Glykol leicht mischen, besitzen ein hohes spezifisches
Gewicht und großes Lösungsvermögen. An Stelle der reinen Kondensationsprodukte können
auch die Roherzeugnisse Verwendung finden. Man stellt sich ein solches beispielsweise
so her, indem man 62 Teile techn. Stärkezucker und 2o Teile Harnstoff in der Wärme
in 28 Teilen Wasser löst, dieser Lösung dann bei 5o° C o,5 Teile konzentrierte Phosphorsäure
zusetzt und 48 Stunden bei dieser Temperatur stehenläßt. Die erhaltene Lösung wird
neutralisiert und auf ein solches Volumen mit Wasser verdünnt, daß die dann erhaltene
Flüssigkeit beim Spindeln etwa 3o° Be (15'C) zeigt. Die klare Lösung scheidet auch
nach langem Stehen oder in der Kälte keine Kristalle aus, während das nicht mit
Säure behandelte Zucker-Harnstoff-Gemisch hingegen nach kurzem Stehen in der Kälte
den größten Teil des Harnstoffs als Kristallbrei absondert.Such compounds are prepared in a manner known per se, for example by condensation of urea, thiourea, urethane, hydroxylamine with a sugar component, for example. with sugar conversion products or polyoxyaldocarboxylic acids, which must have a free, glucosidic hydroxyl group, in the presence of an acidic catalyst. Possible sugar components include: glucose, fructose, galactose, mannose, arabinose, xylose, polysaccharides such as starch, dextrin and the like. Furthermore, the sugar conversion products obtained by anhydration and, as polyoxyaldic acid:) carboxylic acids, galacturonic acid, mannuronic acid, etc. come into consideration. Hydrogen atoms in free hydroxyl groups of the radical R and / or the sugar component, in the sugar conversion product or in the polyoxyaldocarboxylic acid radicals can be replaced by low molecular weight alkyl or acyl radicals (for example methyl, ethyl or propyl or acetyl radical) according to reactions known per se. Such hydroxyl groups can also be formed in a manner known per se by the action of carbonyl compounds or substances that split off, such as formaldehyde, paraformaldehyde, etaldehyde, paraldehyde, acetone, etc., ver
must be acetalized. Finally come
as condensation products of the invention
@tnäß also consider those whose hydroxyl
groups by the action of alkylene oxides, e.g. B. Ethylene oxide, propylene oxide and the like., In polyalkylene oxide residues with terminal hydroxyl groups. The solutions of these non-crystallizable condensation products are viscous, clear, cold-resistant, can be easily mixed with glycerine or glycol, have a high specific weight and great dissolving power. The raw products can also be used instead of the pure condensation products. Such a system is produced, for example, by adding 62 technical parts. Starch sugar and 20 parts of urea are dissolved in 28 parts of water at high temperature, then 0.5 parts of concentrated phosphoric acid are added to this solution at 50 ° C. and left to stand for 48 hours at this temperature. The solution obtained is neutralized and diluted with water to such a volume that the liquid then obtained shows about 30 ° Be (15'C) when spindled. The clear solution does not precipitate any crystals even after standing for a long time or in the cold, while the sugar-urea mixture that has not been treated with acid, on the other hand, secretes most of the urea as crystal pulp after standing in the cold for a short time.