Verfahren zum Nachbehandeln von auf unnachgiebigen, durchlochten Spulen
aufgewickelter, frisch gesponnener Kunstseide Gegenstand des - Patents 651 129 ist
ein Verfahren zum Nachbehandeln von auf unnachgiebigen, durchlochten Spulen aufgewikkelter,
frisch gesponnener Kunstseide, bei dem die Durchlochung der Spinnspule nach der
Naßbehandlung des Wickels vor dem Tricknen verschlossen wird, um die Feuchtigkeitsabgabe
nach dem Innern der Spule durch die Durchlochung hindurch zu verhindern. Durch diesen
Eingriff in den Verlauf der Trocknung wird :eine Kunstseide mit verbesserten färberischen
und mechanischen Eigenschaften erhalten.Process for the aftertreatment of rigid, perforated spools
wound, freshly spun rayon is the subject of - patent 651 129
a process for the post-treatment of unyielding, perforated bobbins wound,
freshly spun artificial silk, in which the perforation of the spinning bobbin after the
Wet treatment of the wrap prior to tricking is sealed in order to release moisture
to prevent the inside of the coil through the perforation. Through this
Intervention in the course of drying will be: a rayon with improved dyeing
and mechanical properties.
In weiterer Ausbildung dieses Verfahrens wurde gefunden, daß die färberische
Gleichmäßigkeit der einzelnen Wickelschichten noch weiter vervollkommnet und vergleichmäßigt
werden kann, wenn die Trocknung vor Eintritt eines gänzlichen Durchtrocknens des
Wickels abgebrochen wird. Trocknet man beispielsweise in einer Atmosphäre von 25
bis 300/0 relativer Feuchtigkeit, so erhält man bei vollkommener Durchtrocknung
eine Seide mit 6 bis 79 Wasser auf i oo g trockene Cellulose. Erfindungsgemäß
wird nun die Trocknung abgebrochen, bevor dieser Wassergehalt erreicht ist, beispielsweise
also bei 15, 20 oder 25% H20-Gehalt. Durch dieses Abbrechen der Trocknung der Fadenwickel,
bevor sie vollständig durchgetrocknet sind, wird eine Überdehnung der inneren Schicht,
die einer Schädigung durch überdehnung in erster Linie ausgesetzt ist, vermieden
und eine in ihrer Anfärbbarkeit und in ihren physikalischen Konstanten über die
ganze Fadenlänge hin sehr gleichmäßige Seide exzielt. Bis zu welchem Wassergehalt
getrocknet werden muß, um den bestmöglichen Effekt zu erhalten, muß in jedem Falle
ausprobiert wexden, weil der maximale Effekt von der Art der Seide, der Schichtdicke
der Wicklung, der Arbeitsweise des Trockenschrankes und von anderen Faktoren abhängt.
Bei frühzeitigem Abbrechen der Trocknung enthält die Wickelunterlage merklich mehr
Feuchtigkeit als die Ober- und Mittellage und entwickelt deshalb nur eine geringe
Aufschrumpfungstendenz.In a further development of this process, it was found that the uniformity of the dyeing of the individual winding layers can be further perfected and evened out if the drying is interrupted before the winding is completely dry. For example, drying in an atmosphere of 25 to 300/0 relative humidity results in a silk with 6 to 79 water on 100 g of dry cellulose when it is completely dry. According to the invention, the drying is now stopped before this water content is reached, for example at 15, 20 or 25% H 2 O content. This interruption of the drying of the thread lap before it is completely dry prevents overstretching of the inner layer, which is primarily exposed to damage by overstretching, and its dyeability and physical constants are very uniform over the entire length of the thread Silk excites. The water content up to which the drying must be carried out in order to achieve the best possible effect must always be tried out, because the maximum effect depends on the type of silk, the layer thickness of the winding, the mode of operation of the drying cabinet and other factors. If drying is interrupted prematurely, the changing mat contains noticeably more moisture than the top and middle layers and therefore only develops a slight tendency to shrink.
Das Wesentliche des Verfahrens nach der Erfindung liegt also darin,
daß die Wickelunterlage einer geringeren Austrocknung unterworfen
wird
als die Wickeloberlage. Die Verwirklichung dieses Zieles wird erreicht, wenn die
Trocknung bei Durchführung des Verfahrens nach dem Hauptpatent abgebrochen wird,
bevor die Fadenwickel vollständig durchgetrocknet sind.The essence of the method according to the invention is therefore
that the changing pad is subject to less drying out
will
than the winding top. This goal will be achieved if the
Drying is aborted when carrying out the process according to the main patent,
before the thread wraps are completely dry.
Es ist bekannt, Kunstseidewickel auf unnachgiebigen Spulen zu trocknen,
um einen möglichst hohen Glanz der Kunstseide hervorzurufen. Eine so getrocknete
Kunstseide ist aber bezüglich ihrer Anfärbbarkeit und ihrer physikalischen Konstanten
nicht einwandfrei. Es ist auch nicht mehr neu, die auf Spulen gewaschene und nachbehandelte
Kunstseide zu trocknen, wieder anzufeuchten, dann feucht- von der Spule abzuwinden,
den laufenden Faden dabei in warmer Luft zu trocknen und .wieder auf Spulen aufzuwickeln.
Ferner ist es bekannt, die Spulemvicklung von frisch hergestellter Kunstseide nachzubehandeln
und zu trocknen, dann auf eine andere Spule umzuwinden, wieder naß zu machen und
wieder zu trocknen. Schließlich war auch bereits so verfahren worden, daß die auf
gelochten Spulen gesponnenen Fadenwickel auf den Spulen gewaschen, an trockner Luft
langsam nur bis zu einem Gehalt von Soo,"o Feuchtigkeit getrocknet, auf perforierte
Scheibenspulen zu einem lockeren Fadenwickel umgespult und sodann ebenfalls locker
auf eine Zwirnspule gezwirnt und fertig getrocknet wurden. Alle diese Arbeitsverfahren
sind aber, soweit sie überhaupt eine einwandfreie, gut gleichmäßige Kunstseide ergeben,
wesentlich umständlicher als das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung und verursachen
so viel zusätzliche Arbeiten und Kosten bei der Herstellung der Kunstseide, daß
sie für die Technik kaum in Betracht kommen können.It is known to dry rayon wraps on unyielding bobbins,
in order to bring about the highest possible shine in the artificial silk. Such a dried one
Artificial silk is, however, in terms of its dyeability and its physical constants
not perfect. It is also no longer new, the one washed on bobbins and treated afterwards
To dry rayon, to moisten again, then to wind off the bobbin while damp,
to dry the running thread in warm air and to wind it up again on bobbins.
It is also known to post-treat the bobbin winding of freshly made rayon
and to dry, then to wind on another bobbin, to rewet and
to dry again. After all, it had already been done in such a way that the
perforated bobbins, spun thread winding on the bobbins, washed in dry air
slowly only dried to a level of soo, "o moisture, on perforated
Disc bobbins rewound into a loose thread winding and then also loosely
were twisted on a twisted bobbin and dried completely. All of these working methods
but, as far as they result in a flawless, well-even artificial silk,
much more cumbersome than the method according to the present invention and cause
so much extra work and expense in making the rayon that
they can hardly be considered for the technology.
Zum Unterschied von diesen bekannten Arbeitsweisen betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Nachbehandeln von Fadenwickeln auf gelochten Spulen,
bei dem vor der Trocknung die Lochungen durch Abdichtungen der Spulenöffnungen oder
auf irgendeine andere Weise unwirksam gemacht werden, so daß die Fadenwickel nur
von außen nach innen getrocknet werden können. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Trocknung der Fadenwickel vor dem gänzlichen Durchtrocknen des Wickels abgebrochen
wird, so daß also der innere Teil der Wickel feucht bleibt.In contrast to these known modes of operation, the present one relates to
Invention of a method for the aftertreatment of thread laps on perforated bobbins,
in which the perforations by sealing the bobbin openings or before drying
in some other way rendered ineffective, leaving the thread winding only
can be dried from the outside in. The procedure is characterized by
that the drying of the thread winding stopped before the complete drying of the winding
so that the inner part of the winding remains moist.
Beispiele i. Ein Kunstseidenaßwickel, der in einem üblichen, Schwefelsäure
und Natriumsulfat enthaltenden Müller II-Bad auf gelochte Spulen aufgewickelt wurde
und nach dem Entsäuern durch Saug- oder Druckwäsche bei einem Cellulosetrockengewicht
von i oo g ein Naßgewicht von etwa 3 i 5 g besitzt, wird bei einer Temperatur zwischen
¢o und 6o° C mit einer Trockenluft von 300'o relativer Feuchtigkeit unter Abschluß
der Durchlochung sa lange getrocknet, bis der Wickel eine Endfeuchtigkeit von 16
bis 18% oder ein Gewicht von 116 bis 118g erreicht hat. Nach kurzem oder längerem
Stehen in einem Feuchtraum zwirnt man bei hoher Luftfeuchtigkeit auf der Etagenzwirnmaschine
und arbeitet in üblicher Weise auf.Examples i. A rayon wet wrap made in a common, sulfuric acid
and Mueller II bath containing sodium sulfate was wound onto perforated spools
and after deacidification by suction or pressure washing at a cellulose dry weight
of i oo g has a wet weight of about 3 i 5 g, is at a temperature between
¢ o and 6o ° C with a dry air of 300 ° relative humidity under lockdown
the perforation sa long dried until the winding has a final moisture content of 16
to 18% or a weight of 116 to 118g. After a short or long period
When standing in a damp room, you twist on the stack twisting machine when the air humidity is high
and works on in the usual way.
2. Ein Kunstseidewickel, der in einem Schwefelsäure, Natriumsulfat
und Magnesiumsulfat enthaltenden Spinnbad gesponnen wurde und nach dem Entsäuern
durch Saug- oder Druckwäsche bei einem Cellulosetrockengewicht von i oo g ein Naßgewicht
von etwa 26o g besitzt, wird bei einer Temperatur zwischen 4o und 6o° C mit einer
Trockenluft von 6o Q "o relativer Feuchtigkeit unter Abschluß der Durchlochung so
lange getrocknet, bis der Wickel eine Endfeuchtigkeit von 25 bis 270% oder ein Gewicht
von etwa 125g erreicht hat. Die Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel i.2. A rayon wrap that is in a sulfuric acid, sodium sulfate
and spinning bath containing magnesium sulfate and after deacidification
by suction or pressure washing with a cellulose dry weight of 10 g a wet weight
of about 26o g, is at a temperature between 4o and 6o ° C with a
Dry air of 60 Ω relative humidity with the completion of the perforation as above
dried for a long time until the wrap has a final moisture content of 25 to 270% or a weight
of about 125g. The work-up is carried out as in Example i.