DE704517C - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus pulverigem Beryllium - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus pulverigem Beryllium

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DE704517C
DE704517C DED74284D DED0074284D DE704517C DE 704517 C DE704517 C DE 704517C DE D74284 D DED74284 D DE D74284D DE D0074284 D DED0074284 D DE D0074284D DE 704517 C DE704517 C DE 704517C
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DE
Germany
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beryllium
moldings
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nitric acid
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DED74284D
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English (en)
Inventor
Gustav Jaeger
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C1/00Making non-ferrous alloys
    • C22C1/04Making non-ferrous alloys by powder metallurgy
    • C22C1/0408Light metal alloys

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture Of Metal Powder And Suspensions Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus pulverigem Beryllium Die Herstellung von Gegenständen aus Beryllium ist infolge gewisser Eigenschaften dieses Metalls, insbesondere seiner hohen Härte und Sprödigkeit, mit großen Schwierigkeiten verbunden.
  • Es wurde gefunden, daß man zerkleinertes Berylliummetall nach einer bestinnnben Vorbehandlung durch Pressen bei hohen Drucken in Formkörper von gewünschter Gestaltung überführen und die so erhaltenen Preßkörper durch Sinterun_g bei hohen Temperaturen verfestigen kann.
  • Die Herstellung von Formkörpern aus zerkleinerten Metallen oder solche enthaltenden Mischungen durch Pressen und Sintern ist an sich bekannt. Es war aber nicht zu er, warten, daß dieses -Verfahren sich für die Herstellung von Gegenständen aus Beryllium eignen würde, weil dieses Metall im Vergleich zu anderen Metallen eine Soriderstelhrng einnimmt. Es ist bekanntlich ganz besonders unedel. Es besitzt :eine außerordentlich starke Affinität zu Sauerstöff, Stickstoff u. dgl. und zeichnet sich, wie bereits oben erwähnt wurde, durch außerordentliche Härte und Sprödigkeit aus.
  • Versuche haben gezeigt, daß es tatsächlich nicht gelingt, nach üblichen Methoden zerkleinertes Beryllium in Sinterkörper von einwandfreier Beschaffenheit überzuführen, und zwar hauptsächlich deshalb, weil die metallischen Berylliumteilchen sich mit verhältnismäßig dicken, fest anhaftenden Häutchen, vorzugsweise Oxydhäutchen, überziehen, die ihre Vereinigung der Teilchen zu homogenem Erzeugnissen verhindern.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Berylliumteilchen durch ein sehr einfaches Verfahren von den störenden Oxydhäutchen befreien kann, nämlich durch Behandlung mit Salpetersäure, und daß man durch diese Behandlung die Berylliumteilchen gleichzeitig oberflächlich inaktivieren und sie hierdurch für die Herstellung von Sinterkörpern b,(-sonders geeignet machen kann. Für die Behandlung des zerkleinerten Berylliums verwendet man starke, vorzugsweise konzentrierte Salpetersäure.
  • Es ist bereits bekannt, Körper aus Metalln und Zusatzstoffen, z. B. zweckmäßig desoxydiertem Aluminiumpulver und Graphitpulver, dadurch herzustellen, daß das verformte Gcemisch nach Vorwärmunp einem Preßdruck unterworfen -wird. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für die Herstellung von Waphitierten Metallen mit niedrigen Reibungskoeffizienten, welche an Stelle von Bronzen als Lagermetalle, für Geschoßdichtungsringe u.-dgl. Zwecke Verwendung finden können. Aus diesem bekannten Verfahren konnten Schlüsse auf die Herstellung von Sinterkörpern aus zerkleinertem B:rylliummetall schon in Anbetracht der obererwähnten besonderen Eigenschaften des mtallischen Berylliums nicht gezogen werden. Bei der erfindungsgemäß durchzuführenden Behandlung der Berylliumteilchen mit Salpetersäure handelt es sich auch nicht um ein Desoxydieren im üblichen Sinne, sondern um ein Lösen von Oberflächenhäuten unter gleichzeitigem Inaktivieren der freigelegten m@etallischen Oberflächen.
  • Es ist weiterhin ein Verfahren zur Her-Stellung vergütbarer Legierungen bekannt, «-elches darin besteht, daß die Legierungen aus pulverförmigen Ausgangsstoffen durch Sintern, anschließende Verformung und nachträgliches - Homogenisieren durch längeres Erhitzen auf höhere Temperaturen hergestellt werden. Nach diesem Verfahren soll es gelingen, Legierungen, welche als Hauptbestandteile z. B. Nickel oder Nickel und Wolfram oder Nickel, Wolfram und Eisen oder Nickel, Molybdän und Eisen oder Nickel, Wolfram und Molybdän und Beryllium in Mengen von etwa 45 bis 3,50;'0, vorzugsweise bis zu 2,5oiä, enthalten, herzustellen. Aus der Herstellbarkeit von Metallegierungen, welche derart geringe Mengen von Beryllium enthalten, konnten Schlüsse auf die Herstellbarkeit von Körpern aus metallischem Beryllium nicht gezogen werden.
  • Bei Durchführung des vorliegenden Verfahrens hat sich gezeigt, daß das zerkleinerte Berylliummetall häufig Verunreinigungen enthält, die aus Einsprengungen herrühren, welche beim Zerkleinerungsvorgang freigelegt werden. Derartige den Berylliumteilchen beigemengte Teilchen von Verunreinigungen enthalten vorzugsweise Berylliumoxyd, mitunter auch Fremdmetalloxvde, wie A12 03 oder Fe03. Durch die Behandlung des Zerkleinerungsgutes mit Salpetersäure kann man auch derartige Verunreinigungen in Lösung überführen. Da sie sich aber schwerer lösen als die die Berylliumteilchen bedeckenden Häutchen, würde dies eine Verlängerung der Behandlungsdauer bedingen und gegebenenfalls die Gefahr des Auftretens urnerwünschtex Nebenwirkungen 'hervorrufen.
  • Wie gefunden wurde, kann man die dem metallischen Beryllium beiwohnenden Verunreinigungen durch Aufbereitung des 7erkleinerungsgutes mit geeigneten Schwerflüssigkeiten entfernen.
  • Da die Dichte des Berylliums 1,84 beträgt und die Dichte der Beimengungen, wie z. B. Be0, A1203, Fe03, zumeist mehr als 2 beträgt, so kann man durch Behandlung des Gutes mit Schwerflüssigkeiten mit einer Dichte von etwa 1,9 bis 2 ein Beryllium erzielen, welches praktisch frei ist. von mechanischen Beimengungen.
  • Als Trennflüssigkeiten kann mam z. B. Äthylenbromid, Acetylentetrabromid, Bromoform verwenden, indem man diese Flüssigkeiten durch Zugabe von leichteren Flüssigkeiten, wie z. B. Benzol, Toluol, Tetrachlorkohlenstoff, auf gewünschte Dichte einstellt.
  • Die Behandlung des zerkleinerten Berylliums gemäß der Erfindung kann z. B. derart durchgeführt werden, daß man das auf passende Korngröße zerkleinerte Gut zunächst mit Salpetersäure behandelt und es alsdann durch Behandlung mit Schwerflüssigkeiten von störenden Beimengungen befreit. Vorteilhafter wird aber derart verfahren, daß das zerkleinerte Gut zunächst mit Schwerflüssigkeiten behandelt und dann erst der Salpetersäurebehandlung unterworfen wird. Ixt gewissen Fällen kann man auch derart vorgehen, daß man das Beryllium zunächst grob zerkleinert, das grob zerkleinerte Gut einer Behandlung mit Salpetersäure unterwirft, alsdann auf endgültigen Zerkleinerungsgrad bringt und das so erhaltene Gut einer Aufbereitung mit Schwerflüssigkeit unterwirft.
  • Das erfindungsgemäß gereinigte und inaktivierte zerkleinerte Berylliummetall kann nach Vertreiben der an den Berylliumteilchen haftenden Flüssigkeitsreste auf Gegenstände von gewünschter Gestaltung verarbeitet werden. Man verfährt zweckmäßig derart, daß das Berylliumpulver unter hohen Drucken, z. B. von etwa 1o bis 30 t/cm2, in die gewünschte Form gepreßt und die Preßkörper bei hohen Temperaturen, z. B. bei etwa goo bis 125o°, vorzugsweise etwa ttoo°, mehrere Stunden im Hochvakuum erhitzt werden. Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß hergestellten Formkörper beim Sintern störende Formänderungen nicht erfahren. Die gesinterten Erzeugnisse besitzen eine ausgezeichnete Struktur. Sie können durch Maßnahmen, wie Schleifen;, Drehen, Polieren, nachbearbeitet werden.
  • Die Erfindung gestattet die Herstellung verschiedenster Gegenstände, z. B. von Stäben, Platten, Zylindern, Röhren und Gefäßen; auch dünne Scheiben, Bleche u. dgl. können unter Erzielung ausgezeichneter Erzeugnisse, z. B. in vollkommen vakuumdichter Form, hergestellt werden. Die Erfindung gestattet insbesondere auch die Herstellung von Gegenständen, welche für Sonderzwecke, z. B. zur Verwendung in der Elektronenphysik, geeignet sind. Erfindungsgemäß hergestellte Plättchen haben sich u. a. als Austrittsfenster für Röntgenstrahlen in Vakuumröhren als ausgezeichnet geeignet erwiesen. Es ist aber auch möglich, poröse Berylliumformkörper von hoher mechanischer Festigkeit zu erzeugen. Porenzahl, Porengröße und Porengestaltung können durch Bemessung derKorn-Irrö ße des Berylliums, Höhe des Pr°ßdrticks. Art der Durchführung des Sinterverfahrens, z. B. mit Bezug auf Sintertemperatur und Erhitzungsdauer, den jeweiligen Erfordernissen weitgehend angepaßt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, besonders dünnwandigen Gegenständen, wie Hohlzylinder, Bleche oder Scheiben, aus pulverigem Beryllium, dadurch gekennzeichnet, daß das Beryllium mit starker, vorzugsweise konzentrierter Salpetersäure behandelt und alsdann in üblicher Weise durch Pressen und Sintern auf Formkörper gewünschter Gestaltung verarbeitet wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Beryllium vor oder nach der Behandlung mit Salpetersäure einer Aufbereitung mittels einer Schwerflüssigkeit mit einer Dichte von 1,9 bis 2 unterworfen wird.
DED74284D 1937-01-03 1937-01-03 Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus pulverigem Beryllium Expired DE704517C (de)

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DE (1) DE704517C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2794241A (en) * 1952-12-31 1957-06-04 Harry W Dodds Fabrication of intricate shapes from beryllium
US2818339A (en) * 1955-02-28 1957-12-31 Harry W Dodds Method for producing malleable and ductile beryllium bodies

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2794241A (en) * 1952-12-31 1957-06-04 Harry W Dodds Fabrication of intricate shapes from beryllium
US2818339A (en) * 1955-02-28 1957-12-31 Harry W Dodds Method for producing malleable and ductile beryllium bodies

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