DE702287C

DE702287C - uftheizung fuer Eisenbahnfahrzeuge

Info

Publication number: DE702287C
Application number: DE1938P0078279
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Friedrich V Schuetz
Original assignee: Julius Pintsch AG
Current assignee: Julius Pintsch AG
Priority date: 1938-11-30
Filing date: 1938-11-30
Publication date: 1941-02-04

Description

Zur Sicherung eines Wassererhitzers gegen Überlastung infolge Ausbleibens des Wasserzuflusses zum Erhitzer ist eine Einrichtung bekannt, die aus einem im Wasserraum angeordneten, mit einer zusätzlichen Beheizung in Form eines, elektrischen Heizwiderstandes versehenen Temperaturfühler besteht, der die Heizmittelzufuhr zum Erhitzer abschaltet, wenn der Wasserspiegel im Erhitzer unter

to eine bestimmte Höhe absinkt und der Temperaturfühler nicht mehr von Wasser, sondern von Wasserdampf oder von Luft umspült wird. Die Wirkung dieser Einrichtung beruht darauf, daß der Wasserdampf bzw. die Luft eine bedeutend geringere Wärmeleitfähigkeit besitzen als Wasser und "infolgedessen die von dem elektrischen Heizwiderstand des Temperaturfühlers abgegebene Wärme nicht so schnell fortzuleiten yer-

■10 mögen, so daß der Temperaturfühler anspricht. Die 'Sicherung spricht also auf ■Änderungen des Aggregatzustandes des den Temperaturfühler und seinen Heizwiderstand beaufschlagenden Mittels an.

Gemäß der Erfindung wird eine derartige Einrichtung zur Sicherung des vorzugsweise elektrisch betriebenen Erhitzers einer Luftheizung für ein Eisenbahnfahrzeug mit durch Luftbeweger unterhaltenem Luftumlauf verwendet. Die Einrichtung arbeitet hierbei in der Weise, daß sie bei Absinken der Luftgeschwindigkeit unter die zulässige untere Grenze oder bei gänzlichem Ausbleiben des Luftstromes die Heizmittelzufuhr zum Erhitzer abschaltet; der Temperaturfühler spricht also auf Änderungen, der Geschwindigkeit der den Fühler beaufschlagenden Luft an.

Für diesen Zweck ist eine derartige Sicherheitseinrichtung bisher nicht verwendet worden. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, daß einmal der Unterschied der Wärmeübergangszahlen bei Wärmeübergang vom Heizwiderstand an ruhende Luft im einen Falle und an bewegte Luft im anderen Falle wesentlieh geringer ist als der Unterschied der Wärmeübergangszahlen bei Wärmeübergang vom Heizwiderstand an Dampf oder Luft im

einen Falle und an Wasser im anderen Falle Ferner sind die Arbeitsbedingungen bei Verwendung der Einrichtung zur Sicherung de: Lufterhitzers einer Luftheizung insofern noch besonders schwierig, als die Sicherung einerseits bei hoher Temperatur der Frischluft nicht abschalten darf, solange der Fühler vom Frischluftstrom beaufschlagt wird, andererseits bei Ausbleiben des Frischluftstromes ίο auch dann sicher abschalten muß, wenn die Temperatur der den Fühler umgebenden ruhenden Frischluft tief ist. Man hat daher zur Sicherung von Lufterhitzern von Luftheizungen gegen Überlastung infolge Ausbleibens des Luftstromes bisher nur Einrichtungen verwendet, die als Spannungsrelais oder als Mindeststromauslöser ausgebildet sind und die Heizmittelzufuhr zum Erhitzer abschalten, wenn die Spannung oder die ao Stromstärke des dem Lüftermotor zugeführten Stromes unter einen bestimmten Wert absinkt. Diese Einrichtungen erfüllen die gestellte Aufgabe jedoch nur unvollkommen, da sie nicht ansprechen, wenn beispielsweise der Lüftermotor infolge Abhebens einer Bürste zum Stillstand kommt oder die Unterbrechung der Luftzufuhr zum Erhitzer auf ein Festfressen eines Lagers des Lüfters oder auf eine Verstopfung der Luftzuleitung zurückzuführen ist.

Gemäß der Erfindung wird im Gegensatz zu der bekannten Sicherung eines Wassererhitzers die zusätzliche Beheizung des Temperaturfühlers durch diesen nicht mit ausgeschaltet, sondern bleibt ständig eingeschaltet. Auf diese Weise wird vermieden, daß bei zu geringer Luftförderung oder völligem Ausbleiben des Luftstromes die Heizmittelzufuhr zum Erhitzer in kurzen Zeitabständen immer wieder eingeschaltet wird, was einen unnötigen Stromverbrauch und eine unnötige Beanspruchung der Schalteinrichtungen zur Folge hätte.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schaltbildlich dargestellt. An das Netz 1 sind über das Schütz 3 die Heizkörper 2 des Lufterhitzers angeschlossen. Die Spule 4 des Schützes 3 liegt im Stromkreise einer Stromquelle 5, der am Kontakt 7 mittels des Zweimetallstreifens 6 geöffnet und geschlossen wird. In der Nähe des Zweimetallstreifens 6 ist ein Heizwiderstand 8 angeordnet, der unmittelbar an das Netz 1 angeschlossen ist und daher bei Unterbrechen der Erregung des Schützes 3 nicht ausgeschaltet wird. Der Zweimetallkontakt 6, 7 und der Heizwiderstand 8 sind in der Luftzuleitung zum Erhitzer angeordnet.

Solange dem Erhitzer die Luft in genügender Menge zugeführt wird und hierbei den Heizwiderstand beaufschlagt, wird die von dem Widerstand 8 abgegebene Wärme diirch die Luft so rasch abgeleitet, daß der Zweimetallkontakt 6, 7 nicht anspricht und die Heizkörper 2 also mit Strom versorgt werden. Sinkt aus irgendeinem Grunde die Luftgeschwindigkeit unter einen bestimmten Wert ab, so reicht die Kühlung des Heizwiderstandes 8 durch die ihn umgebende Luft nicht aus, und die von ihm abgegebene Wärme bringt den Zweimetallkontakt 6, 7 zum Ansprechen. Dieser schaltet über das Schütz 3 die Stromzufuhr zu den Heizkörpern 2 aus und verhindert so eine unzulässige Temperatur der Luft und ein Durchbrennen der Heizkörper 2. An Stelle der besonderen Stromquelle 5 kann auch das Netz 1 selbst oder eine hiervon von dem Schütz abzugreifende Spannung zur Speisung des Erregerkreises des Schützes 3, 4 verwendet werden. Ferner kann statt des bei Zunahme der Temperatur öffnenden Zweimetallkontaktes 6, 7 auch ein bei Zunahme der Temperatur schließender Zweimetallkontakt verwendet werden, wobei an die Stelle des in der Zeichnung dargestellten Schützes 3, 4 ein Schütz tritt, das bei Erregung den Stromkreis der Heizkörper 2 unterbricht.

Die Erfindung findet vorzugsweise bei Luftheizungen mit elektrischem Betrieb Anwendung, sie kann jedoch auch zur Erhöhung der Sicherheit von Luftheizungen dienen, die mit anderen Wärmequellen, beispielsweise einem ölbrenner, arbeiten. In diesem Falle wird durch das Schütz der ölbrennermotor abgeschaltet, der das Verbrennungsluftgebläse, die Meßpumpe und den Zerstäuber antreibt.

Claims

Patentansprüche:

1. Sicherung gegen Überlastung eines Erhitzers mit einem dem beheizten Stoff ausgesetzten, mit einer zusätzlichen Beheizung versehenen und bei Überlastung des Erhitzers die Heizmittelzufuhr abschaltenden Temperaturfühler, gekennzeichnet durch Anwendung auf den vorzugsweise elektrisch betriebenen Erhitzer der Luftheizung eines Eisenbahnfahrzeuges mit durch Luftbeweger unterhaltenem Luftumlauf.

2. Sicherung nach Anspruch 1, dadurch ' gekennzeichnet, daß die zusätzliche Beheizung (8) den Temperaturfühler (6) ständig beheizt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen