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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abgeben definierter
Volumina, insbesondere definierter kleiner Volumina zur Verwendung in
mikroanalytischen Verfahren oder Mikrosyntheseverfahren.
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Bezüglich Flüssigkeitsabgabesystemen,
die Pumpen auf Elektrodenbasis nutzen, wurde eine Anzahl einschlägiger Anmeldungen
eingereicht, einschließlich
US-Patent Nr. 5,585,069 (Aktenzeichen 11402),
US-Patent Nr. 5,593,838 (Aktenzeichen 11402A),
08/454,771 , eingereicht
am 31. Mai 1995 (Aktenzeichen 11402B),
US-Patent Nr. 5,643,738 (Aktenzeichen
11402C),
US-Patent Nr. 5,681,484 (Aktenzeichen
11402D),
US-Patent Nr. 5,755,942 (Anmeldenummer
08/454,772, eingereicht am 31. Mai 1995, Aktenzeichen 11402E),
WO-A-9615576 ) (US-Anmeldung Nr.
08/454,768, eingereicht am 31. Mai 1995 (Aktenzeichen 11402F)),
US-Patent Nr. 5,846,396 (Anmeldenummer
08/556,036, eingereicht am 31. Mai 1995 (Aktenzeichen 11402G)),
US-Patent Nr. 5,632,876 (Aktenzeichen
11717),
US-A-6120665 (US-Anmeldung
Nr. 08/556,423, 9. November 1995 (Aktenzeichen 11717A)),
WO-A-974629 (US-Anmeldung Nr.
08/645,966, 10. Mai 1996 (Aktenzeichen 11717B)),
US-Patent 6,033,544 (Aktenzeichen 11740)
und
WO-A-9816315 (US-Anmeldung
Nr. 08/744,386, 7. November 1996 (Aktenzeichen 12385A)).
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Die
Erfindung behandelt das Problem der Verteilung dosierter Volumina
von Flüssigkeiten
an eine Mehrzahl von Mikrostellen, wie z.B. Reaktionsstellen. Die
Erfindung stellt eine kostengünstige
Vorrichtung zur Verteilung einer Mehrzahl kleiner Volumina bereit.
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Es
werden Systeme entwickelt, welche die Durchführung einer komplexen Chemie
oder anderer Mischverfahren an einer großen Anzahl von Stellen – wie z.B.
100, 1000 oder 10000 Stellen – in
einer relativ kleinen Vorrichtung ermöglichen. Einige der Anwendungen
für solche
Vorrichtungen mit hoher Dichte zum Abgeben von Flüssigkeiten
erfordern keine genaue Dosierung der Flüssigkeiten, die in eine bestimmte
Stelle abgegeben werden. Bei anderen Anwendungen wird jedoch auf
ein Mischen mit genauer Dosierung ein größerer Wert gelegt. In vielen
Fällen ist
ein genaues Dosieren nur in beschränkten Teilen des Verfahrens
erforderlich, während
andere Teile des Verfahrens nur ein zuverlässiges, jedoch weniger präzises Pumpen
von Flüssigkeit
erfordern. Die hochpräzise
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung ermöglicht in einer bevorzugten
Ausführungsform
einem anzubringenden Empfangssubstrat das Injizieren dosierter Mengen
an Flüssigkeit
an definierte Positionen des Empfangssubstrats. Mehrere Reagenzien
können
durch diese Vorrichtung durch Leeren der verwendeten Kanäle durch
eine geeignete Anwendung eines Spülgases oder eines Vakuums nacheinan der
abgegeben werden. Das Empfangssubstrat kann auch zu einer anderen
Vorrichtung überführt werden,
wo andere Flüssigkeiten,
die dosiert werden können
oder nicht, den definierten Positionen zugesetzt werden können.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Flüssigkeitsabgabevorrichtung
zum Abgeben definierter Volumina einer Flüssigkeit bereit, wobei die
Vorrichtung umfasst: (a) einen Reagenzfüllkanal, (b) eine oder mehrere
Dosierkapillare(n), die mit dem Reagenzfüllkanal verbunden ist bzw.
sind und einen Ausgang aufweist bzw. aufweisen, und (c) eine oder mehrere
Gasquelle(n), die mit dem Reagenzfüllkanal verbunden ist bzw.
sind, wobei nach dem Füllen
der Dosierkapillaren die Flüssigkeit
aus dem Reagenzfüllkanal
ablaufen gelassen werden kann, während die
Flüssigkeit
in der einen oder den mehreren Dosierkapillare(n) beibehalten werden
kann, und die Gasquelle so betrieben werden kann, dass sie die Flüssigkeit
in der einen oder den mehreren Dosierkapillare(n) ausstößt. Vorzugsweise
weist die Vorrichtung zwei oder mehr Reagenzfüllkanäle auf, die mit der einen oder
den mehreren Dosierkapillare(n) verbunden sind, wobei die Flüssigkeitsabgabevorrichtung
angepasst ist, zwei oder mehr verschiedene Reagenzien mittels separater
Reagenzfüllkanäle abzugeben.
Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung in dem Reagenzfüllkanal
ferner zwei oder mehr Verbindungen zu Gasquellen, wobei zwei oder
mehr der Gasquellen mit separaten Gasquellen verbunden werden können. In
einer Ausführungsform
umfasst die Vorrichtung ferner eine Steuereinrichtung zum aufeinander
folgenden Aktivieren der Gasquellen zum aufeinander folgenden und
linearen Beaufschlagen von Segmenten des Reagenzfüllkanals
mit Druck.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Aliquotbildungsvorrichtung bereit, umfassend:
(1) eine erste Flüssigkeitsabgabevorrichtung,
wie sie in dem vorstehenden Absatz beschrieben worden ist, und eine
zweite Flüssigkeitsabgabevorrichtung
(die von der vorstehend beschriebenen Vorrichtung verschieden sein
kann), und (2) eine Überführungsvorrichtung
(vorzugsweise motorisiert) zum Bewegen eines Empfangssubstrats von
der ersten Flüssigkeitsabgabevorrichtung
zur zweiten Flüssigkeitsabgabevorrichtung,
wobei das Empfangssubstrat Flüssigkeiten
empfängt,
die von der ersten oder der zweiten Flüssigkeitsabgabevorrichtung
ausgestoßen
worden sind. Die zweite Vorrichtung kann z.B. eine Flüssigkeitsverteilungsvorrichtung
sein, wie sie in dem
US-Patent
5,846,396 (Anmeldenummer 08/556,036, eingereicht am 31.
Mai 1995, Aktenzeichen 11402G) beschrieben ist. Vorzugsweise umfasst
die Aliquotbildungsvorrichtung, welche die erste und die zweite
Flüssigkeitsabgabevorrichtung
aufweist, mechanische, magnetische, elektrische oder optische Ausrichtungsmarkierungen
und die Vorrichtung ist zum Zusammenwirken mit Empfangssubstraten angepasst,
die mechanische, magnetische, elektrische oder optische Ausrichtungsmarkierungen
aufweisen. Vorzugsweise umfasst die Aliquotbildungsvorrichtung ferner
eine Ausrichtungserfassungsvorrichtung zum Bestimmen der Beziehung
zwischen den Ausrichtungsmarkierungen auf entweder dem ersten oder
dem zweiten Flüssigkeitsabgabesystem und
den Ausrichtungsmarkierungen auf einem Empfangssubstrat und Erzeugen
entsprechender Ausrichtungsdaten, und eine Steuereinrichtung zum Empfangen
von Ausrichtungsdaten von der Ausrichtungserfassungsvorrichtung
und zum Betreiben der motorisierten Überführungsvorrichtung zur Verbesserung
der Ausrichtungsdaten.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Abgeben von zwei oder mehr
Flüssigkeiten
an zwei oder mehr Mischstellen auf einem Empfangssubstrat bereit,
umfassend: (i) Bereitstellen einer ersten und einer zweiten Flüssigkeitsabgabevorrichtung
der Erfindung, wobei das Empfangssubstrat mit der ersten Flüssigkeitsabgabevorrichtung
ausgerichtet ist, (ii) Abgeben, von der ersten Flüssigkeitsabgabevorrichtung,
einer ersten Flüssigkeit
an die Mischstellen, (iii) Bewegen des Empfangssubstrats, so dass
es mit der zweiten Flüssigkeitsabgabevorrichtung
ausgerichtet wird, und (iv) Abgeben, von der zweiten Flüssigkeitsabgabevorrichtung,
einer zweiten Flüssigkeit
an die Mischstellen. In einer anderen Option stellt die Erfindung
ein Verfahren zum Abgeben von zwei oder mehr Flüssigkeiten an zwei oder mehr
Mischstellen auf einem Empfangssubstrat bereit, umfassend: (i) Bereitstellen einer
Flüssigkeitsabgabevorrichtung
nach Anspruch 1, wobei das Empfangssubstrat damit ausgerichtet ist,
(ii) Abgeben, von der Flüssigkeitsabgabevorrichtung,
einer ersten Flüssigkeit
an die zwei oder mehr Mischstellen, (iii) Füllen eines Reagenzfüllkanals oder
mehrerer Reagenzfüllkanäle der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
mit einer zweiten Flüssigkeit,
und (iv) Abgeben, von der Flüssigkeitsabgabevorrichtung,
der zweiten Flüssigkeit
an die zwei oder mehr Mischstellen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1A zeigt
eine dreidimensionale Darstellung einer Flüssigkeitsabgabevorrichtung 90A, während 1B eine
Flüssigkeitsabgabevorrichtung 90B zeigt,
die ferner einen Reagenzablaufkanal 17 umfasst.
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Die 2A, 2B und 2C zeigen Querschnittsdarstellungen
der Flüssigkeitsabgabevorrichtung 90 bei
verschiedenen Stufen des Betriebs.
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Die 3 zeigt die Abgabevorrichtung gemäß der 2, jedoch ohne Vorwölbungen an der Oberseite oder
Unterseite von Dosierkapillaren.
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Die 4 zeigt
eine Strukturdarstellung des Inneren einer Flüssigkeitsabgabevorrichtung
von unten betrachtet.
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5 zeigt
eine Strukturdarstellung des Inneren der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
von 4 von einer Seite der langen Achse eines Reagenzfüllkanals
betrachtet, wie es in der 4 gezeigt
ist.
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6 zeigt
eine Strukturdarstellung des Inneren der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
von 4 von einer Seite der langen Achse des Gaspulskanals betrachtet,
wie es in der 4 gezeigt ist.
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7 zeigt
eine schematische Draufsicht auf eine Flüssigkeitsabgabevorrichtung
zum Zuführen
von Reagenzien zu einer 864 Well-Platte (Well = Vertiefung).
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8 zeigt
eine schematische Draufsicht auf eine Flüssigkeitsabgabevorrichtung
zum Zuführen
von Reagenzien zu einer 3456 Well-Platte.
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9 zeigt
ein Beispiel einer Flüssigkeitsabgabevorrichtung.
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10 zeigt
ein schematisches Diagramm einer Testplatte zur Darstellung der
Position von Kontrollwells und Reaktionswells und der Beziehung
der Testplatte zu einer Syntheseplatte, auf der Verbindungen durch
ein kombinatorisches Verfahren synthetisiert werden können.
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11 zeigt
eine Strukturdarstellung des Inneren einer Flüssigkeitsabgabevorrichtung
von einer Seite der langen Achse eines Gaspulskanals und eines Reagenzfüllkanals
der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
betrachtet.
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12 zeigt
eine Strukturdarstellung des Inneren der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
von 11 von einer Seite in Richtung des Gaspulskanals
und des Reagenzfüllkanals
der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
betrachtet.
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13A zeigt eine Draufsicht auf eine Vorwölbung, die
einen Auslass aufweist, eines Dosierkanals. Die 13B zeigt eine Schrägansicht vier solcher Vorwölbungen.
Die 13C zeigt eine Seitenansicht
einer solchen Vorwölbung.
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Definitionen
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Die
folgenden Begriffe sollen für
die Zwecke dieser Anmeldung die nachstehenden Bedeutungen haben.
Insbesondere sollen diese Definitionen für die Zwecke der Anspruchsauslegung
ungeachtet jedweder Aussage mit einer gegenteiligen Bedeutung auf der
Basis anderer, hier angegebener Textstellen, gelten.
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Kapillarabmessungen
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„Kapillarabmessungen" sind Abmessungen, die
eine kapillare Strömung
einer Flüssigkeit
begünstigen.
Typischerweise sind Kanäle
mit Kapillarabmessungen nicht breiter als etwa 1,5 mm. Vorzugsweise
sind Kanäle
nicht breiter als etwa 500 μm, mehr
bevorzugt nicht breiter als etwa 250 μm, noch mehr bevorzugt nicht
breiter als etwa 150 μm.
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Kapillarbarriere
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Eine „Kapillarbarriere" ist eine Barriere
für eine
Fluidströmung
in einem Kanal, umfassend eine Öffnung
des Kanals in einen größeren Raum,
die so gestaltet ist, dass sie die Bildung einer energieminimierenden
Flüssigkeitsoberfläche, wie
z.B. eines Meniskus, durch die Flüssigkeit in dem Kanal an der Öffnung begünstigt.
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Vorwölbung
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Eine „Vorwölbung" ist ein Vorsprung,
auf dem sich der Eingang oder Ausgang einer Dosierkapillare befindet.
Vorzugsweise dient die Vorwölbung zur
Verminderung der Oberfläche
angrenzend an den Eingang oder Ausgang, an dem eine Flüssigkeit durch
ein Benetzungsphänomen
gehalten werden kann.
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Dosierkapillaren
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Eine „Dosierkapillare" ist ein Kanal, der
so gestaltet ist, dass er mit einer bekannten Flüssigkeitsmenge gefüllt ist,
wobei diese Menge dann mittels Gasdruck abgegeben werden kann.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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An
anderer Stelle sind in den gleichzeitig anhängigen Patentanmeldungen, wie
z.B. dem
US-Patent Nr. 5,846,396 (Nr. 08/556,036,
eingereicht am 31. Mai 1995, Aktenzeichen 11402G) und der
US-A-6033544 (US-Anmeldung
Nr. 08/744,386, eingereicht am 7. November 1996 (Aktenzeichen 12385A)),
kleine Flüssigkeitsabgabesysteme
beschrieben, welche die Verteilung von Flüssigkeiten auf eine große Anzahl
von Stellen, wie z.B. 10000 Stellen, die auf einer 4 × 4 Zoll-Glasplatte
(1 Zoll = 2,54 cm) angeordnet sind, ermöglichen. Diese Vorrichtungen
sind z.B. in kombinatorischen Syntheseverfahren geeignet. Die vorliegende
Erfindung stellt zusätzliche
Hilfsmittel zur Verteilung von Flüssigkeiten auf kleine, nahe
beieinander liegende Stellen bereit.
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Die 1A zeigt
eine dreidimensionale Darstellung einer Flüssigkeitsabgabevorrichtung 90A. Ausgefüllte Pfeile
in der Veranschaulichung zeigen die Richtung der Flüssigkeitsströmung an
und hohle Pfeile zeigen die Richtung der Gasströmung für eine Fluidüberführung an.
Eine Flüssigkeit
wird von einer Quelle (nicht gezeigt) durch einen Reagenzzuführungseinlass 11 in
den Reagenzfüllkanal 12 eingebracht. Überschüssige Flüssigkeit
in den Reagenzfüllkanälen läuft durch
den Fluidüberschussauslass 13 ab.
Der Auslass kann mit einem Reagenzablaufkanal verbunden sein, der
einen Kanal mit Kapillarabmessungen bereitstellen kann, um die kapillare
Strömung
durch die Flüssigkeitsabgabevorrichtung 90A zu
verstärken.
Die 1B zeigt eine Flüssigkeitsabgabevorrichtung 90B mit
einem Reagenzablaufkanal 17. Die Flüssigkeitsströmung kann
das Ergebnis von kapillaren Strömungsvorgängen sein
oder sie kann das Ergebnis eines Pumpens sein. Beim Strömen durch
den Reagenzfüllkanal 12 tritt
Flüssigkeit
in eine Reihe von Dosierkapillaren 14, wie z.B. eine erste Dosierkapillare 14A,
eine zweite Dosierkapillare 14B und eine dritte Dosierkapillare 14C,
ein und füllt
diese. Kapillarbarrieren, die an den Ausgängen der Dosierkapillaren ausgebildet
sind, können
einen vorzeitigen Ausstoß der
Flüssigkeit
aus den Dosierkapillaren 14 verhindern. Die Abmessungen
des Reagenzablaufkanals können
so ausgewählt
werden, dass eine kapillare Strömung
durch den Kanal und dadurch durch den Reagenzfüllkanal 12 gefördert wird, oder
die Abmessungen werden in dem Fall, bei dem die Strömung in
den Reagenzfüllkanal
durch eine Pumpe gefördert
wird, so ausgewählt,
dass überschüssiger Druck
durch die Flüssigkeitsströmung von
dem Reagenzfüllkanal 12 zu
dem Fluidüberschussauslass 13 abgebaut
wird, wobei ein solcher überschüssiger Druck
ansonsten den Ausstoß von Flüssigkeit
von den Dosierkapillaren verursachen könnte.
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Die 2A bis 2C veranschaulichen
die Flüssigkeitsabgabevorrichtung 90,
die in einem Substrat ausgebildet ist, das aus drei Schichten von
Material hergestellt ist, nämlich
der ersten Schicht 21, der zweiten Schicht 22 und
der dritten Schicht 23. Die erste Schicht 21 weist
Gaspulskanäle 40 und
Gaspulszuführungseinrichtungen 41 auf,
die in die zweite Schicht führen.
Die zweite Schicht 22 weist Reagenzfüllkanäle 12 auf, die in
die Strukturen in der dritten Schicht 23 führen. Die
dritte Schicht 23 weist Dosierkapillaren 14 mit
Einlässen
auf, die mit Reagenzfüllkanälen 12 in
der Reagenzverteilungsplatte 22 und den Auslässen in
Verbindung stehen.
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Der
Reagenzfüllkanal
12 weist
vorzugsweise Abmessungen auf, die groß genug sind, so dass Kapillarkräfte das
Ablaufen des Reagenzfüllkanals
nicht hemmen. Das Ablaufen kann durch Ausbilden einer zweiten Schicht
22 aus
einem Material, das bei einem Kontakt mit den Flüssigkeiten, die abgegeben werden
sollen, nicht benetzt wird, verstärkt werden. Verfahren zum Bilden
dünner,
nicht-benetzender Beschichtungen aus Perfluoralkanen sind in Datta
et al.,
US-Patent Nr. 4,252,848 beschrieben.
Alternativ kann die Oberflächenenergie
eines Reagenzfüllkanals
durch Beschichten der Oberfläche
mit einem Silikonharz oder einem Fluorenthaltenden Harz vermindert
werden, wodurch die Benetzung vermindert wird. Solche Harze sind
in Mochizuki et al.,
US-Patent
Nr. 5,652,079 , beschrieben. Die Seite des Reagenzfüllkanals
12 kann
auch z.B. durch Umsetzen der Oberflächen mit einem reaktiven Organosilanreagenz,
wie z.B. SigmCote
TM (Sigma Chemical Co., St.
Louis, MO), Dichloroctamethylsiloxan (C
2H
24Si
4O
3Cl
2, Surfa-Sil
TM, Pierce
Chemical, Rockford, IL) oder einem modifizierten Organosilan, wie z.B.
einem Octadecyltrialkoxysilan (Aqua-Sil
TM, Pierce
Chemical, Rockford, IL), benetzungsbeständig gemacht werden.
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Die 2A bis 2C veranschaulichen auch
eine Testplatte 30, die sich unterhalb der Kapillardosierplatte 23 befindet,
wobei Reaktionswells 31 der Testplatten mit den Auslässen der
Dosierkapillaren 14 ausgerichtet sind. Die Testplatte kann
mit der Kapillardosierplatte derart ausgerichtet werden, dass sich
die Auslässe
der Dosierkapillaren in die entsprechenden Wells in der Testplatte öffnen. Die
Wells in der Testplatte können
z.B. zur Durchführung
von Tests, Synthesen oder anderen chemischen Verfahren verwendet
werden. Die Tests können
z.B. Tests bezüglich
Hemmstoffen, induzierenden Stoffen oder aktivierenden Stoffen von
chemischen Vorgängen, wie
z.B. biologischen Signalübertragungsreaktionen, oder
Tests bezüglich
der Gegenwart einer Substanz, wie z.B. einen Immuntest, einen Hybridisierungstest oder
einen Nukleinsäureamplifizierungstest,
umfassen.
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Die
als Beispiel gezeigte Testplatte
30 kann reversibel und
abdichtbar an die dritte Schicht
23 angebracht werden,
um eine flüssigkeitsdichte
Abdichtung zu bilden, z.B. unter Verwendung der Abdichtungen, die
in
US-A-6,033,544 (US-Anmeldung
Nr. 08/744,386, eingereicht am 7. November 1996 (Aktenzeichen 12385A))
und in
WO-A-9737755 (US-Anmeldung
Nr.
08/630,018 , eingereicht
am 9. April 1996 (Aktenzeichen 12098)) beschrieben sind. Eine Dichtung
kann zwischen der dritten Schicht und der Testplatte angeordnet
werden, wie es in
US-A-5,840,256 (US-Anmeldung
Nr. 08/556,036, eingereicht am 31. Mai 1995 (Aktenzeichen 11402G))
und
WO-A-9737755 (Anmeldung
Nr. 08/630,018, eingereicht am 9. April 1996 (Ak tenzeichen 12098))
beschrieben ist. In der Veranschaulichung sind Belüftungsöffnungen
32 angrenzend
an Reaktionswells
31 ausgebildet. Die Belüftungsöffnungen
32 verhindern eine
Störung
der Abgabe von Flüssigkeiten
durch einen Rückstau.
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In
den 2A bis 2C ist
der Betrieb der Flüssigkeitsabgabevorrichtung 90A veranschaulicht. Gemäß der 2A ist
der Reagenzfüllkanal 12 mit Flüssigkeit
gefüllt
worden, was dazu führt,
dass auch die Dosierkapillaren 14 gefüllt werden. Die Flüssigkeit,
die in den Reagenzfüllkanal 12 strömt, wird
dann eingeschränkt
und Flüssigkeit
wird aus dem Reagenzfüllkanal 12 z.B.
durch eine kapillare Strömung oder
durch die Verwendung von Gasdruck, so lange der Druck geringer ist
als der Druck, der zum Ausstoßen
von Flüssigkeit
aus den Dosierkapillaren wirksam ist, ablaufen gelassen. Das Ablaufenlassen
des Reagenzfüllkanals 12 lässt die
mit Flüssigkeit
gefüllten
Dosierkapillaren 14 zurück,
wie es in der 2B veranschaulicht ist. Ein
Puls von Gas kann auf einen Gaspulskanal 40 (von dem ein
Abschnitt gezeigt ist) mit einem ausreichenden Druck, um Gas zu
injizieren, mittels einer Gaspulszuführungseinrichtung 41 in
den Reagenzfüllkanal 12 angewandt
werden, um zu bewirken, dass das dosierte Fluid 50 in den
Dosierkapillaren 14 in die entsprechenden Wells 31 ausgestoßen wird,
wie es in der 2C veranschaulicht ist. Gegebenenfalls
kann die Gasströmung
durch den Fluidüberschussauslass 13 blockiert
werden, um den Druck aufrechtzuerhalten, der einen Fluidausstoß aus den
Dosierkapillaren 14 bewirkt. Die Gasauslasswege können jedoch
ausreichend eingeschränkt sein,
so dass der Aufbau eines ausreichenden Drucks ermöglicht wird.
Die Abmessungen der Dosierkapillaren 14 und die Positionen
der Gaspulszuführungseinrichtungen 41 werden
so ausgewählt, dass
das Ausstoßen
von Flüssigkeit
von einem Subsatz den Gasdruck nicht ausreichend vermindert, so dass
der Flüssigkeitsausstoß vorzeitig
endet.
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In
einer Ausführungsform
können
die Strukturen, welche die Dosierkapillaren 14 aufnehmen, wie
es in den 2A bis 2C veranschaulicht
ist, in den Reagenzfüllkanal 12 und
weg von den flachen Oberflächen
der unteren Oberfläche
der dritten Schicht 23 vorragen, wodurch obere Vorwölbungen 15 und
untere Vorwölbungen 16 gebildet
werden. Die oberen Vorwölbungen 15 der
Dosierkapillaren 14 ragen in den Reagenzfüllkanal 12 vor
und minimieren dadurch die Mengen an restlicher Flüssigkeit
in dem Reagenzfüllkanal,
die versehentlich durch den Gasdruck ausgestoßen werden kann. Die unteren
Vorwölbungen 16 minimieren
die Menge an Fluid, das umgelenkt wird, so dass es entlang der Bodenfläche der
dritten Schicht 23 strömt.
Die oberen und unteren Vorwölbungen,
wie sie in der Veranschaulichung gezeigt sind, werden nur aus Gründen der
Zweckmäßigkeit
als „obere" und „untere" bezeichnet. In einigen
Ausführungsformen
können
Vorwölbungen
so gestaltet sein, dass sie unterschiedliche Ausrichtungen aufweisen.
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In
einer weiteren Ausführungsform,
die in den 3A bis 3C veranschaulicht
ist, weist eine Flüssigkeitsabgabevorrichtung 190 wie
die Flüssigkeitsabgabevorrichtung 90A,
die in den 2A bis 2C gezeigt
ist, die erste Schicht 121, die zweite Schicht 122 und
die dritte Schicht 123 auf. Die drei Schichten der Flüssigkeitsabgabevorrichtung 190 weisen
auch die Komponentenstrukturen der 2A bis 2C auf,
wie z.B. einen Gaspulskanal 140, eine Gaspulszuführungseinrichtung 141,
einen Reagenzfüllkanal 112,
Dosierkapillaren 114. Eine Testplatte 130 mit
Reaktionswells 131 kann reversibel an der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
angebracht werden. Die dritte Schicht („Kapillardosierplatte") 123, in
der die Dosierkapillaren 114 aufgenommen sind und die in
den 3A bis 3C veranschaulicht
sind, bildet jedoch keine Vorwölbungen.
Die drei Darstellungen 3A, 3B und 3C veranschaulichen
eine Abgabeflüssigkeit 150.
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In
einigen Ausführungsformen
sind die Oberflächen,
welche die Einlässe
und Auslässe
von Dosierkapillaren (z.B. 14 oder 114) umgeben,
nicht bezüglich
einer Benetzung empfindlich. Beispielsweise können diese Bereiche mit einem
Reagenz behandelt werden, das die Oberflächenbenetzungseigenschaften
des Oberflächenmaterials
modifiziert.
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Die 4 bis 6 stellen
schematische Zeichnungen einer Flüssigkeitsabgabevorrichtung 290 mit
einer angebrachten Testplatte dar, und zwar betrachtet von verschiedenen
Winkeln, um relative Positionen verschiedener Strukturen und deren
Beziehung zueinander zu zeigen. Die 4 ist eine schematische
Zeichnung der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
mit angebrachter Testplatte, wenn diese vom Boden her betrachtet
wird. Die 5 ist eine schematische Zeichnung
der Flüssigkeitsabgabevorrichtung 290 mit
der Testplatte 230, die auf einer Befestigungsplatte 201 montiert
ist, wenn die Flüssigkeitsabgabevorrichtung 290 von
der Seite der langen Achse des Reagenzfüllkanals 212 betrachtet
wird. Die 6 ist eine schematische Zeichnung
der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
mit der Testplatte 230, die auf einer Befestigungsplatte 201 montiert
ist, wenn die Flüssigkeitsabgabevorrichtung 290 von
der Seite der langen Achse des Gaspulskanals 240 betrachtet wird.
Die 5 und 6 zeigen auch die drei Schichten,
d.h. die erste Schicht 221, die zweite Schicht 222 und
die dritte Schicht 223, der Flüssigkeitsabgabevorrichtung 290.
In einer Ausführungsform
sind Gaspulskanäle 240 in
einem rechten Winkel zu den Reagenzfüllkanälen 212 angeordnet.
Gaspulszuführungseinrichtungen 241 verbinden
die Gaspulskanäle 240 und
die Reagenzfüllkanäle 212,
um in die Reagenzfüllkanäle 212 Gas
abzugeben.
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Jeder
Well 231 in der Testplatte weist eine Belüftungsöffnung 232 auf,
wie es in der 6 gezeigt ist, die als ein Auslass
für überschüssiges Gas oder überschüssige Flüssigkeit
wäh rend
des Betriebs der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
oder zur Bereitstellung eines Auslasses für Lösungen während des Spülvorgangs
dient. Die Befestigungsplatte 201, auf der die Flüssigkeitsabgabevorrichtung 290 mit
der Testplatte 230 montiert ist, kann Belüftungsschlitze
zum Austretenlassen von Fluiden aus den Belüftungsöffnungen 232 aufweisen.
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In
der veranschaulichten Ausführungsform weist
der Reagenzfüllkanal 212 einen
oder mehrere Reagenzzuführungseinlass
bzw. -einlässe 211 und einen
oder mehrere Fluidüberschussauslass
bzw. -auslässe 213 auf
(in der 5 gezeigt). Die Fluidüberschussauslässe 213 können angepasst
sein, mit einer Vakuumquelle verbunden zu werden, um Flüssigkeit
in der Flüssigkeitsabgabevorrichtung 290 mittels
Vakuum zu entfernen. Beispielsweise können die Kanäle 213 zum
Entfernen von Flüssigkeit
mittels Vakuum, die mit einer Vakuumquelle verbunden sind, verwendet
werden, um die Flüssigkeitsabgabevorrichtung 290 nach
jedem Betrieb oder Spülen
der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
rasch und gleichmäßig zu trocknen.
In der Veranschaulichung sind die Gaspulskanäle 240 oberhalb der
Reagenzfüllkanäle 212 gruppiert,
jedoch ist dies ebenso wie andere veranschaulichte Merkmale kein
Erfordernis; für
den Fachmann sind im Hinblick auf die vorliegende Offenbarung andere
Gestaltungsmöglichkeiten
offensichtlich.
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Die
4 und
5 umfassen
auch die Abmessungen, die in einer Ausführungsform eingesetzt werden.
Die Abmessungen und relativen Positionen können jedoch variiert werden,
so dass eine Anpassung an ein vorgegebenes Abgabesystem und Empfangssubstrat
vorgenommen werden kann. In dieser Ausführungsform sind die Abmessungen
jedes Gaspulskanals
240 in der ersten Schicht
221 eine
Breite von 450 μm × eine Tiefe
von 150 μm.
Entsprechend sind die Reagenzfüllkanäle
212 in
der zweiten Schicht
222 300 μm breit × 100 μm tief. Die Dosierkapillaren
214 in
der dritten Schicht
223 weisen eine einheitliche Länge von
2,0 mm und einen einheitlichen Durchmesser von 270 μm auf (z.B.
mit einer Länge
von 2 mm). Der Durchmesser der Gaspulszuführungseinrichtung
241 beträgt 25 μm. In bevorzugten
Ausführungsformen
wird die Größe dieser
Gaspulszuführungseinrichtung
241 so
ausgewählt,
dass die Flüssigkeitsströmung in
die Gaspulskanäle
240 minimiert
wird. Die Größe jedes
der Reaktionswells
231 In der Testplatte
230 beträgt 1 mm × 1 mm × 0,3 mm
und der Abstand zwischen Wells beträgt 1,5 mm. Eine weitere veranschaulichende
Ausführungsform weist
Reaktionswells von 1,5 mm × 1,5
mm × 0,3
mm auf. In einigen Ausführungsformen
wird die Größe der Reaktionswells
so ausgewählt,
dass sie das Sammeln des gesamten Abflusses von einem Spaltungsschritt,
der in Reaktionszellen eines Flüssigkeitsverteilungssystems,
wie z.B. eines solchen, das in dem
US-Patent
Nr. 5,846,396 (Aktenzeichen 11402G) beschrieben ist, durchgeführt wird,
sammeln kann. Solche Spaltungen spalten vorzugsweise ein synthetisches
Produkt von einem festen Träger, wie
z.B. Kügelchen.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer Aliquotbildungsvorrichtung,
die zwei oder mehr Flüssigkeitsabgabevorrichtungen, die
jeweils mit einem Flüssigkeitsabgabesystem
mit einer spezifischen Kapazität
(d.h. Volumen, das pro Ausstoß in
einen Well abgegeben wird) ausgestattet sind, und ein oder mehrere
Empfangssubstrat(e) aufweist. In einer Ausführungsform weist z.B. eine
erste Flüssigkeitsabgabevorrichtung 390 zahlreiche
Reagenzfüllkanäle 312 (durchgezogene
Linien) und Gaspulskanäle 340 (gepunktete
Linien) auf, die so gestaltet sind, dass sie eine Abgabe in 864
Wells bewirken, wie es in der 7 gezeigt
ist. In der Figur sind spezifisch ein erster Gaspulskanal 340A,
ein zweiter Gaspulskanal 340B, ein dritter Gaspulskanal 340C und
ein vierter Gaspulskanal 340D angegeben. Ferner sind auch
ein erster alpha-Reagenzfüllkanal 312A1,
ein zweiter alpha-Reagenzfüllkanal 312A2 und
ein dritter alpha-Reagenzfüllkanal 312A3 spezifisch
angegeben. Jeder dieser Sätze
von drei Reagenzfüllkanälen 312 wird
durch einen Reagenzfülleinlass 311,
wie z.B. einen ersten Reagenzfülleinlass 311A,
einen zweiten Reagenzfülleinlass 311B und
einen dritten Reagenzfülleinlass 311C,
gefüllt.
Die gleichen Tripel von Reagenzfüllkanälen 312 werden durch
Fluidüberschussauslässe 313,
wie z.B. einen ersten Fluidüberschussauslass 313A,
einen zweiten Fluidüberschussauslass 313B und
einen dritten Fluidüberschussauslass 313C,
evakuiert. Es sollte beachtet werden, dass die Fluidüberschussauslässe anstelle
von nach unten, wie es weiter oben veranschaulicht worden ist, eine
Strömung
nach oben aufweisen können,
da ein negativer Druck oder ein Kapillarströmungssystem verwendet werden
kann, um die überschüssige Flüssigkeit
aus den Reagenzfüllkanälen zu ziehen.
In dieser Ausführungsform
kann z.B. der Abstand zwischen Wells etwa 3 mm betragen, so dass
das veranschaulichte Flüssigkeitsabgabesystem
Flüssigkeit
an etwa 864 Wells in einer Testplatte abgibt, die sich auf einem
4,5 Zoll × 3
Zoll-Substrat befindet.
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In
einer anderen Ausführungsform
weist z.B. eine zweite Flüssigkeitsabgabevorrichtung 490 zahlreiche
Reagenzfüllkanäle 412 (durchgezogene
Linien) und Gaspulskanäle 440 (gepunktete
Linien) auf, die so gestaltet sind, dass eine Abgabe in 3456 Wells durchgeführt wird,
wie es in der 8 gezeigt ist. In dieser Ausführungsform
beträgt
der Abstand zwischen Wells z.B. 1,5 mm, so dass das veranschaulichte
Flüssigkeitsabgabesystem
Flüssigkeit
an etwa 3456 Wells in einer Testplatte abgibt, die sich auf einem
4,5 Zoll × 3
Zoll-Substrat befindet. Die veranschaulichte Flüssigkeitsabgabevorrichtung 490 weist erste
Kontrollreagenzfüllkanäle 461,
zweite Kontrollreagenzfüllkanäle 462 und
dritte Kontrollreagenzfüllkanäle 463 zusammen
mit den noch zahlreicheren Probenreagenzfüllkanälen 412 und Gaspulskanälen 440 auf.
Die Kontrollwells, in welche die Kontrollreagenzien injiziert werden,
können
verwendet werden, um verschiedene Reaktionskontrollen durchzuführen, wie
z.B. Kontrollen ohne Testprobe. Beispielsweise können in einem Enzymtest, mit
dem der Hemmeffekt potenzieller Hemmstoffe des Enzyms getestet wird,
die ersten Kontrollreagenzfüllkanäle Flüssigkeiten
ohne Testprobe, jedoch mit allen anderen Testreagenzien, einschließlich des
Enzyms, abgeben, die zweiten Kontrollreagenzfüllkanäle keine Testprobe, jedoch
alle anderen Testreagenzien plus einen bekannten Hemmstoff abgeben
und die dritten Kontrollreagenzfüllkanäle keine
Testprobe und kein Enzym, jedoch alle anderen Testreagenzien abgeben.
Die Probenreagenzfüllkanäle können zur
Abgabe von Flüssigkeiten
mit allen Bestandteilen, wie z.B. der Testprobe, dem Enzym, dem
Hemmstoff und allen anderen Testreagenzien, die zum Testen bezüglich einer
Hemmung der Aktivität
erforderlich sind, eingesetzt werden.
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In
einem anderen Aspekt wird Gas an Gaspulskanäle der Flüssigkeitsabgabevorrichtungen 390 und 490 in
einer aufeinander folgenden Weise beginnend mit dem ersten Gaspulskanal
und dann dem zweiten Gaspulskanal, usw., abgegeben, was zu einem
aufeinander folgenden Erhalten eines Gasdrucks an einem Reagenzfüllkanal
an einer ersten Gaspulszuführungseinrichtung,
einer zweiten Gaspulszuführungseinrichtung,
einer dritten Gaspulszuführungseinrichtung,
usw., führt.
Diese aufeinander folgende Weise kann als „linear" mit Druck beaufschlagende Segmente
eines Reagenzfüllkanals
bezeichnet werden. Ein lineares Beaufschlagen mit Druck kann in
einer oder in beiden Richtungen von einem Startpunkt in einem Reagenzfüllkanal
ablaufen. In der Flüssigkeitsabgabevorrichtung 390 wird
z.B. ein Gasdruck aufeinander folgend an einen ersten Gaspulskanal 340A,
dann einen zweiten Gaspulskanal 340B, einen dritten Gaspulskanal 340C,
usw., abgegeben.
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Zur
Steuerung der Abgabe eines Gases kann eine elektronische Steuereinrichtung,
wie z.B. ein elektronischer Prozessor, z.B. zusammen mit elektromechanischen
Vorrichtungen, wie Schaltern, Elektromagneten und dergleichen, verwendet
werden. Fernbediente elektromechanische Vorrichtungen können zum Öffnen und
Schließen
von Ventilen, die mit den Gasquellen verbunden sind, verwendet werden.
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In
der 8 weist die Flüssigkeitsabgabevorrichtung 490 Gaspulskanäle auf zwei
Niveaus in dem Substrat auf, so dass Gas an Probenreagenzfüllkanäle 412 und
erste und zweite Kontrollreagenzfüllkanäle 461 und 462 durch
Gaspulskanäle 440 (als gepunktete
Linien gezeigt), die in einem Niveau der ersten Schicht ausgebildet
sind, abgegeben werden kann, während
ein Gas an die orthogonal ausgerichteten dritten Kontrollreagenzfüllkanäle 463 durch Gaspulskanäle, die
in einem zweiten Niveau der ersten Schicht ausgebildet sind, abgegeben
werden kann.
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Die
Flüssigkeitsabgabevorrichtung 590 von 9 ist
nachstehend im Beispiel 1 beschrieben.
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Aus
Gründen
der Veranschaulichung zeigt die 10 zwei
Arten von Empfangssubstraten, wie z.B. einen Reaktionsplattenverbund 600 und
eine Testplatte 700. Der Reaktionsplattenverbund ist aus sechs
Reaktionsplatten 601 hergestellt. Der Reaktionsplattenverbund 600 weist
gleichmäßig in Sektoren
aufgeteilte Reaktionswells 631 auf, wobei die Sektoren
durch Verbindungsnähte 634 getrennt
sind. Entsprechend weist auch die Testplatte 700 gleichmäßig in Sektoren
aufgeteilte Reaktionswells 731 auf. Die Reaktionswells
der Testplatte 700 stimmen direkt mit den Reaktionswells
des Reaktionsplattenverbunds 600 überein, jedoch sind die Abschnitte
der Testplatte 700, die mit den Verbindungsnähten 634 des
Reaktionsplattenverbunds 600 übereinstimmen würden, stattdessen
mit Kontrollwells 733 gefüllt.
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Beispielsweise
kann der Reaktionsplattenverbund
600 ein Plattenverbund
sein, auf dem eine kombinatorische Gruppierung von Testverbindungen synthetisiert
worden ist, wie z.B. unter Verwendung der Flüssigkeitsverteilungssysteme
des
US-Patents Nr. 5,846,396 (Anmeldenummer
08/556,036, eingereicht am 31. Mai 1995, Aktenzeichen 11402G) oder von
US-A-6033544 (US-Anmeldung Nr. 08/744,386, eingereicht
am 9. November 1996 (Aktenzeichen 12385A)). Alternativ kann der
Reaktionsplattenverbund
600 eine Replikaplatte sein, die
mit den Produktaustragstellen einer kombinatorischen Synthese übereinstimmt.
Die Verbindungsnähte
634 stimmen z.B.
mit den Bereichen eines bevorzugten Flüssigkeitsverteilungssystems überein,
die für
Hilfsfunktionen verwendet werden, wie z.B. Gas- oder Flüssigkeitszuführungsleitungen.
Dieser zusätzliche
Raum kann zur Verteilung von Kontrollwells innerhalb der Testplatte
700 vorteilhaft
verwendet werden.
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In
einem Enzymtest können
z.B. die verschiedenen Arten von Reagenzien, die in den 700 Wells
der Testplatte zur Durchführung
des Tests erforderlich sind, von einer einzelnen ersten Flüssigkeitsabgabevorrichtung
zugesetzt werden. Alternativ kann die Testplatte 700 per
Hand oder mit einer motorisierten Überführungsvorrichtung, wie z.B.
einem Roboter, zu einer zweiten Flüssigkeitsabgabevorrichtung
transportiert werden, um verschiedene Reagenzien zuzusetzen.
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In
einer Ausführungsform
wird eine erste Flüssigkeitsabgabevorrichtung 390 mit
dem in der 7 veranschaulichten Abgabesystem
zum Abgeben von Lösungsmitteln,
wie z.B. DMSO (Dimethylsulfoxid) in eine alpha-Testplatte mit 864
Wells verwendet, um Chemikalien zu lösen (wie z.B. die Produkte
eines kombinatorischen Verfahrens), die in einem Test mit den gelösten Chemikalien
oder Reagenzien der 864 Wells verwendet werden. Stiftvorrichtungen,
wie z.B. das Biomek „High
Density Replicating Tool",
das von Beckman Instruments, Fullerton, CA, verkauft wird, können zum
Kopieren der 864 Wells auf 1/4 der Wells in einer beta- Testplatte mit 3456
Wells (die bezogen auf die alpha-Platte mit der Hälfte des
Zellenabstands versehen ist) verwendet werden. Reagenzien von den
drei zusätzlichen
alpha-Testplatten
können
zum Einbringen von speziellen Reagenzien in den Rest der 3/4 der
Wells der beta-Testplatte verwendet werden. Die beta-Testplatte kann
zu einer zweiten Abgabevorrichtung 490 mit Proben- und
Kontrollreagenzfüllkanälen überführt werden,
wie sie in der 8 veranschaulicht ist, um je
nach Erfordernis eine weitere Abgabe vorzunehmen, um einen Test
mit verschiedenen Kontrollen zu vervollständigen.
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Bei
den kleinen Volumina, die bei manchen Ausführungsformen vorliegen, wird
darauf geachtet, das Mischen von separaten Fluiden, die einem Well zugesetzt
werden, sicherzustellen. Beispielsweise kann eine Platte 490 Ultraschallschwingungen
ausgesetzt werden, um ein Mischen sicherzustellen.
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Eine
weitere Flüssigkeitsabgabevorrichtung 890 (11 und 12)
ist der vorstehend beschriebenen Flüssigkeitsabgabevorrichtung 290 ähnlich. Die
Flüssigkeitsabgabevorrichtung 890 weist
ebenfalls eine erste Schicht 821, eine zweite Schicht 822 und
eine dritte Schicht 823 auf. Die drei Schichten der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
weisen auch Komponentenstrukturen wie z.B. Gaspulszuführungseinrichtungen 841,
welche die Gaspulskanäle 840 und
die Reagenzfüllkanäle 812 verbinden,
Reagenzzuführungseinlässe 811,
Fluidüberschussauslässe 813 und
Dosierkapillaren 214 auf. Die Komponentenstrukturen der
Testplatte 830 umfassen einen oder mehrere Well(s) 831 und
jeder Well weist wiederum eine Belüftungsöffnung 832 auf. Diese
Merkmale, einschließlich
der Befestigungsplatte 801, funktionieren analog zu denjenigen,
die bezüglich
der 4 bis 6 beschrieben worden sind, mit
der Ausnahme, dass die Gaspulskanäle 840 und die Reagenzfüllkanäle 812 parallel
ausgerichtet sind.
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Die
Ausführungsform,
bei der die Gaspulskanäle
parallel zu den Reagenzfüllkanälen sind,
ist besonders bevorzugt, wenn eine Abgabe in aufeinander folgenden
Reihen von den Dosierkapillaren erwünscht ist. Die Gaspulskanäle befinden
sich direkt oberhalb (oder unterhalb) der Reagenzfüllkanäle. Wenn
ein Gaspuls in einen der Gaspulskanäle eingeführt wird, findet die Abgabe
in einer gesamten Reihe von Dosierkapillaren statt. Durch aufeinander
folgendes, schrittweises Weiterführen
des gepulsten Gases von einer Reihe zur nächsten erhält die Testplatte das Reagenz
in einer Reihenabtastweise, bis die gesamte Platte versorgt worden
ist. Diese Ausführungsform
ist aus den folgenden Gründen
bevorzugt: (1) Sie kann die Komplexität des „Off-Chip"-Reagenzzuführungssystems vermindern, und
(2) sie kann die Komplexität
des Nachweissystems vermindern, und zwar insbesondere für die Instrumentierung
für kinetische
Tests.
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Im
Betrieb kann eine Vorrichtung der Erfindung z.B. ein 8 nl-Volumen
(mit einem Dosierkapillarkanal mit einem Durchmesser von 100 μm und einer Länge von
1,0 mm), ein 46 nl-Volumen
(mit einem Dosierkapillarkanal mit einem Durchmesser von 200 μm und einer
Länge von
1,5 mm) oder ein 42 nl-Volumen (z.B. mit einem Dosierkapillarkanal
mit einem Durchmesser von 300 μm
und einer Länge
von 2,0 mm) an mehrere Stellen abgeben. In dem Fall des ersten Beispiels
eines 8 nl-Dosierkanals wird davon ausgegangen, dass ein Zuführungsvolumen
von etwa 200 μl
bis etwa 300 μl
eingesetzt werden kann, um dieses Volumen zu jedem von 3456 Wells
abzugeben. Die Tiefe jedes Wells beträgt in einer bevorzugten Ausführungsform
nicht mehr als 300 μm
(und nimmt z.B. ein 300 nl-Volumen auf). Wenn es für die Anwendung
geeignet ist, kann die Flüssigkeit,
die durch den Fluidüberschussauslass
strömt,
rezykliert werden.
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Es
sollte beachtet werden, dass die Flüssigkeitsabgabevorrichtung
so hergestellt werden kann, dass sie an die Viskosität, die kapillare
Strömung
und andere physikochemische Eigenschaften einer Klasse von Flüssigkeiten,
wie z.B. wässrigen
Lösungen oder
nicht-wässrigen
Lösungen,
angepasst ist. Beispielsweise kann eine bestimmte Gestaltung zum Abgeben
von wässrigen
Lösungen
und Ethanollösungen
geeignet sein, während
eine andere Gestaltung, welche die niedrige Viskosität und Oberflächenspannung
der Verteilungskanäle
berücksichtigt,
zum Abgeben anderer organischer Lösungen verwendet werden kann.
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Materialien
zur Herstellung der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
können
aus einer Gruppe ausgewählt
werden, die gegen die Chemikalien beständig ist, die für das Verteilen
und Testen verwendet werden. Ein bevorzugtes Material kann einer
Mikroherstellung, einem Mikroätzen
und einer Mikroreplikation (z.B. zum Formen von Kunststoffreplikaplatten) unterzogen
werden. Die Schichten der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
werden z.B. aus einem Material ausgebildet, das chemisch geätzt, reaktivionengeätzt, lasergebohrt
oder von Formwerkzeugen oder Werkzeugen, die mit diesen Verfahren
hergestellt worden sind, repliziert worden ist, um die erforderlichen
Strukturen zu bilden, wie z.B. Glas, Quarz, Silizium, dotiertes
Silizium oder Polymere in dem Fall einer Replikation. Die replizierten
Schichten werden aus einem formbaren Kunststoff, wie z.B. Polypropylen,
Polystyrol oder TeflonTM (Tetrafluorethylenpolymer)
gebildet. Bevorzugte Materialien, die für Testplatten verwendet werden,
können
Kunststoffe wie z.B. Polypropylen oder TeflonTM sein.
Vorzugsweise beträgt
die Dicke der Platten oder Schichten, welche die Vorrichtung bilden,
etwa 1,0 mm bis etwa 6,0 mm, mehr bevorzugt etwa 1,5 mm bis etwa
3,0 mm.
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Zur
Herstellung einer Vorrichtung der Erfindung aus Glas können Kanäle entlang
der Grenzen von Glasplatten, die aneinander angrenzen, gebildet werden.
Die Kanalherstellung kann durch Ätztechniken,
wie z.B. durch chemisches Ätzen
oder reaktives Ionenätzen
oder Laserablation erreicht werden. Kanäle, die durch Platten ausgebildet
sind, werden vorzugsweise durch Laserablation gebildet. Vorzugsweise
werden die Hauptoberflächen
von Glasplatten vor dem Bohren solcher Kanäle durch Laserablation aufgeraut
und insbesondere ist es bevorzugt, die Seite der Platte, auf der
das Abtragen stattfindet, aufzurauen. Das Aufrauen unterstützt bei
der Begrenzung des Ausmaßes
jedweden Brechens, das an der Abtragungsstelle auftritt. Nach der
Laserablation kann die raue Oberfläche geschliffen und poliert
werden.
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Wenn
feine Merkmale erwünscht
sind, sind hochgenaue Techniken, wie z.B. ein trockenchemisches
Ionenätzen,
bevorzugt. Das trockenchemische Ätzen
wird z.B. in S.M. Sze, „Semiconductor
Devices, Physics and Technology",
John Wiley & Sons,
New York, 1985, Seiten 457–465
diskutiert. Bei einer solchen Technik, dem plasmaunterstützten Ätzen, kann ein
elektrisches Feld verwendet werden, um das Plasmaätzmittel
entlang einer gegebenen Achse zu leiten, wodurch die Schärfe der Ätzgrenzen
erhöht werden
kann. Nach der Bildung von solchen Kanälen, welche die Platte durchziehen,
können
die Oberflächen
der Platten geläppt
und poliert werden. Wenn die Platten ausreichend glatt sind, können sie
mit anderen Platten der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
permanent verbunden werden, z.B. unter Verwendung der anodischen
Bindungstechnik, die in dem
US-Patent
5,747,169 (Anmeldenummer 08/745,766, eingereicht am 8.
November 1996, Aktenzeichen 11865) beschrieben ist. Die anodische
Bindungstechnik kann z.B. zum Verbinden von Platten aus Glas, Glas und
Silizium verwendet werden (vgl. das
US-Patent 5,846,396 ,
Aktenzeichen 11402G).
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Zur
Herstellung einer Vorrichtung der Erfindung aus Kunststoff werden
Formwerkzeuge üblicherweise
aus Silizium unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Verfahren
hergestellt. Die Werkzeuge werden mit invertierten Merkmalen hergestellt, um
geformte Replikationen herzustellen, die geeignete Merkmale aufweisen.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Aliquotbildungsvorrichtung
mit Flüssigkeitsabgabevorrichtungen
vorzugsweise mit einem Ausrichtungserfassungsmechanismus ausgestattet.
Der Ausrichtungserfassungsmechanismus weist vorzugsweise Ausrichtungsmarkierungen
auf der Vorrichtung und dem Empfangssubstrat, wie z.B. einer Testplatte,
auf. Die Ausrichtungsmarkierungen sind vorzugsweise entlang der
Ränder
der unteren Oberfläche
der Flüssigkeitsabgabevorrichtung
und der oberen Oberfläche
der Testplatte ausgebildet. Die. Ausrichtungsmarkierungen können z.B.
mechanische Markierungen, wie z.B. Kerben, Vorwölbungen, Grate, Furchen, Stifte
oder Löcher
sein. Andere Ausrichtungsmarkierungen, wie z.B. magnetische, elektrische
oder optische Markierungen können
ebenfalls verwendet werden. Die verschiedenen Ausrichtungsmarkierungen
können
entweder einzeln oder in Kombinationen verwendet werden. Vorzugsweise
sind die Ausrichtungsmarkierungen der Flüssigkeitsabgabevorrichtungen
angepasst, mit entsprechenden Markierungen auf den Testplatten in
Eingriff zu gelangen, so dass verschiedene Testplatten, welche die
Abgabe der gleichen Reagenzien oder von verschiedenen Reagenzien
erfordern, genau mit einer Flüssigkeitsabgabevorrichtung
in einer aufeinander folgenden Weise ausgerichtet werden können, oder
eine einzelne Platte zuerst mit einer ersten Vorrichtung und dann
mit einer zweiten Vorrichtung genau ausgerichtet werden kann.
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Der
Ausrichtungserfassungsmechanismus weist ferner eine Ausrichtungserfassungsvorrichtung zum
Bestimmen der relativen Positionen der Ausrichtungsmarkierungen
der Flüssigkeitsabgabevorrichtungen
bezüglich
derjenigen der Testplatten auf. Die Ausrichtungserfassungsvorrichtung
erzeugt vorzugsweise Ausrichtungsdaten und überträgt die Ausrichtungsdaten auf
eine Steuereinrichtung. Vorzugsweise kann die Steuereinrichtung
so betrieben werden, dass sie nicht nur die Testplatten zwischen
den Flüssigkeitsabgabevorrichtungen überführt, sondern auch
zur Einstellung der Markierungen der Testplatten mit den entsprechenden
Markierungen einer Flüssigkeitsabgabevorrichtung
nach dem Empfangen der Daten von der Ausrichtungserfassungsvorrichtung.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden, nicht-beschränkenden Beispiele weiter erläutert.
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Beispiel 1 – Herstellung einer Flüssigkeitsabgabevorrichtung
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Die
in der 9 gezeigte Flüssigkeitsabgabevorrichtung 590 wird
wie folgt hergestellt. Als erstes wird eine wärmebeständige Borosilikatglasplatte (wie
z.B. PyrexTM-Glas) (3,5 Zoll × 5,0 Zoll × 30 mil) (1
mil = 0,0254 mm) so geätzt,
dass auf deren Bodenoberfläche
10 parallele Gaspulskanäle 540 (450 μm breit × 150 μm tief) gebildet
werden. Alle Ätzungen der
ersten Glasplatte werden mit Chemikalien durchgeführt. Eine
zweite wärmebeständige Borosilikatglasplatte
(3,5 Zoll × 5,0
Zoll × 30
mil) wird auf deren Bodenoberfläche
so geätzt,
dass zwei parallele Reagenzfüllkanäle 512 (300 μm breit × 100 μm tief) gebildet
werden. An den Enden jedes Reagenzfüllkanals werden Reagenzzuführungseinlässe 511 (300 μm Durchmesser)
geätzt.
Die zweite Platte ist so gestaltet, dass sie über der ersten Platte angeordnet
ist. Gaspulseinlässe 542 (300 μm Durchmesser)
und Gaspulszuführungseinrichtungen 541 (25 μm Durchmesser)
werden durch die zweite Platte geätzt. Eine Siliziumplatte (3,5
Zoll × 5,0
Zoll × 40
mil) wird unter Verwendung eines elektrischen Felds reaktivionengeätzt, so dass
scharfkantige Dosierkapillaren 514 gebildet werden (in
der Veranschaulichung sind nur die Querschnitte gezeigt) (die Kapillaren
weisen einen Durchmesser von 270 μm
und eine Länge
von 1 mm auf). Die erste Glasplatte, die zweite Glasplatte und die
Siliziumplatte wurden gemäß der 9 ausgerichtet
und anodisch gebunden. Zum Binden der zwei Glasplatten wird eine
Siliziumschicht (300 nm dick) durch Verdampfen unter einer inerten
Atmosphäre
(zur Verhinderung einer Oxidation) auf die untere Verbindungsseite
der zweiten Glasplatte aufgebracht. Die Silizium-beschichtete Oberfläche wird dann
mit der Unterseite der ersten Glasplatte ausgerichtet und die Platten
werden anodisch gebunden. Die Siliziumplatte wird direkt anodisch
an die zweite Glasplatte gebunden (d.h. ohne die Verwendung einer
Siliziumbeschichtung). In der Zeichnung ist für Veranschaulichungszwecke
eine Angabe der Auslässe
der Dosierkapillaren, die mit Reaktionswells 531 (1 mm × 1 mm × 0,3 mm
tief) einer Testplatte ausgerichtet sind, gezeigt. In einem anderen
Beispiel werden die Löcher,
die durch die Platte verlaufen, lasergebohrt.
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Beispiel 2 – Bildung von Vorwölbungen
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Dosierkapillaren
und Vorwölbungen
wurden auf und in einer Siliziumplatte (3,5 Zoll × 5,0 Zoll × 40 mil)
durch Reaktivionenätzen
unter Verwendung eines elektrischen Felds gebildet. Die 13A zeigt eine Photographie einer Draufsicht auf
eine 600 μm breite × 200 μm hohe Vorwölbung, in
die ein 75 μm breites
Loch lasergebohrt worden ist. Die 13B zeigt
eine Schrägansicht
von vier der Vorwölbungen, die
in der 13A gezeigt sind. Die 13C zeigt eine Seitenansicht einer der Vorwölbungen.
Photolithographietechniken wurden zur Erzeugung von 600 μm breiten
Bereichen, die durch eine Maske (bei der es sich um eine Photolackschicht
handelte) bedeckt waren, zentriert an der vorgesehenen Stelle der
Vorwölbungen,
verwendet. Ein elektrisches Feld wurde verwendet, um das Ätzmittel
direkt nach unten auf die Siliziumplatte zu führen. Diese reaktive Ionentechnik stellte
sicher, dass nur ein minimales Ausmaß eines lateralen Ätzens stattfand.
Durch die Oberseiten der Vorwölbungen
wurden Löcher
lasergebohrt. Die resultierenden Vorwölbungen sind diejenigen, die
in den 13A bis 13C gezeigt
sind.
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Während diese
Erfindung mit einem Schwerpunkt im Hinblick auf die bevorzugten
Ausführungsformen
beschrieben worden ist, ist es für
den Fachmann klar, dass Variationen bei den bevorzugten Vorrichtungen
und Verfahren eingesetzt werden können und dass es vorgesehen
ist, dass die Erfindung auch in anderer Weise ausgeführt werden
kann, als es vorstehend spezifisch beschrieben ist.