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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein hoch affines Polypeptid mit einer
Bindungsaktivität
für Inositol-1,4,5-triphosphat,
ein Gen, das das Polypeptid codiert, einen rekombinanten Vektor,
der das Gen umfasst, eine Transformante, die den Vektor einschließt, und
ein Verfahren zur Herstellung des hoch affinen Polypeptids mit einer
Bindungsaktivität
für Inositol-1,4,5-triphosphat.
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STAND DER
TECHNIK
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Inositol-1,4,5-triphosphat
(im Folgenden hier auch als "IP3" bezeichnet)
ist einer der Second Messenger, die durch den Inositol-Phospholipid-Metabolismus
produziert werden, der als Reaktion auf extrazelluläre Stimuli,
wie Hormone, Wachstumsfaktoren, Neurotransmitter oder dergleichen,
aktiviert wird. IP3 ist eine Substanz, die
den Anstieg der intrazellulären
Calciumkonzentration induziert. Der IP3-induzierte
Calciumanstieg ist ein essentieller und sehr universeller Signalübertragungsmechanismus,
der an vielen Zellfunktionen bei einer breiten Vielzahl von Tieren
beteiligt ist. Beispielsweise kontrolliert IP3 viele
physiologische Funktionen, wie Fertilisation, Blastogenese, Entwicklung
und Differenzierung, Zellwachstum, Sekretion, Immunsystem, Muskelkontraktion
und kraniale Nervenfunktionen (Geschmack, Sehen, Gedächtnis,
Lernen, etc.), in verschiedenen Organismen, beispielsweise den Invertebraten,
wie Nemathoden, Drosophila (Arthropoden) und Kopffüssler (Mollusken),
und den Vertebraten, wie Maus und Mensch.
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Auf
molekularem Niveau wird dieser Mechanismus durch die Bindung zwischen
einem IP3 und seinem Ziel, einem IP3-Rezeptor, ausgelöst. Insbesondere, wenn IP3 an den IP3-Rezeptor
(ein gegenüber
IP3 empfindlicher Calciumkanal), der in
einem intrazellulären
Calciumspeicher (endoplasmatisches Retikulum etc.) vorhanden ist,
bindet, öffnet
sich der Kanal und setzt Calcium aus dem Calciumspeicher in das
Zytoplasma frei, wodurch die Aktivität der Calciumabhängigen Proteine
und Enzyme gesteuert wird.
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Heparin,
Adenophostin (eine Art von Pilzmetabolit) und Xestospongin (eine
Art von Schwamm-Metabolit)
sind Beispiele für
Substanzen, die die Signalübertragung
durch das IP3-induzierte Calcium beeinflussen könnten. Obwohl
Heparin die Bindung zwischen dem IP3 und
dem IP3-Rezeptor
hemmt, ist seine Spezifität
jedoch gering, da es in der Zelle verschiedene Ziele gibt.
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Adenophostin
ist ein antagonistischer Agonist bei der Bindung zwischen dem IP3 und dem IP3-Rezeptor und ein
sehr wirksamer Aktivator des IP3-Rezeptorkanals.
Seine Verwendung ist allerdings begrenzt, da seine Ausbeute aus
Fungus gering ist und es nicht über
die Membran transportieren kann. Xestospongin wurde unlängst als
Inhibitor des IP3-Rezeptorkanals beschrieben,
welches die Bindung von IP3 nicht beeinflusst.
Wiederum ist seine Ausbeute gering, und es gibt immer noch Fragen
hinsichtlich seiner Spezifität.
Somit gibt es derzeit fast keine Substanz, von der die Meinung besteht,
dass sie wirksam auf die IP3-induzierte
Calciumsignalübertragung
wirkt. Insbesondere gibt es bisher keine Substanz oder kein System,
welches die IP3-induzierte Calciumsignalübertragung
durch spezifisches Abfangen von IP3 hemmt,
welches auf Zellniveau zugenommen hat.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein hoch affines Polypeptid mit einer
Bindungsaktivität
für Inositol-1,4,5-triphosphat,
ein Gen, das das Polypeptid codiert, einen rekombinanten Vektor,
der das Gen enthält, eine
Transformante, die den Vektor enthält, und ein Verfahren zur Herstellung
des hoch affinen Polypeptids mit einer Bindungsaktivität für Inositol-1,4,5-triphosphat
bereit.
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Zur
Lösung
des oben beschriebenen Problems haben die vorliegenden Erfinder
ausgiebige Untersuchungen vorgenommen und haben erfolgreich ein
hoch affines Polypeptid mit einer extrem hohen Bindungsaktivität gegenüber IP3 aus einem Protein, einschließlich eines
Teils der N-terminalen Aminosäureregion
eines IP3-Rezeptors isoliert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt aus Folgendem ein rekombinantes Polypeptid
bereit:
- (a) ein Polypeptid, bestehend aus GST
und der Aminosäuresequenz
von Position 224 bis 604 von SEQ ID NO:2; oder
- (b) ein Polypeptid, bestehend aus GST und der Aminosäuresequenz
von Position 224 bis 604 von SEQ ID NO:2, welches die Mutation R441Q
umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Gen, das ein Polypeptid
der obigen (a) oder (b) codiert, bereit.
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Weiterhin
beschreibt die vorliegende Anmeldung ein rekombinantes Polypeptid
aus den folgenden (a), (b) oder (c):
- (a) ein
Polypeptid, das eine in SEQ ID NO:2 gezeigte Aminosäuresequenz
umfasst;
- (b) ein Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz umfasst, mit Deletion,
Substitution oder Addition von mindestens einer Aminosäure in der
in SEQ ID NO:2 gezeigten Aminosäuresequenz
und mit einer hohen Affinitätsbindungsaktivität für Inositol-1,4,5-triphosphat; oder
- (c) ein Polypeptid mit mindestens 70 % Homologie zu der in SEQ
ID NO:2 gezeigten Aminosäuresequenz und
mit einer hohen Affinitätsbindungsaktivität für Inositol-1,4,5-triphosphat.
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Die
vorliegende Anmeldung beschreibt auch ein Gen, das ein Polypeptid
aus den obigen (a), (b) oder (c) codiert; oder ein Gen, das ein
Polypeptid mit mindestens 70 % Homologie zu dem Gen codiert, und
mit einer hohen Affinitätsbindungsaktivität für Inositol-1,4,5-triphosphat.
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Die
vorliegende Anmeldung beschreibt weiterhin ein Gen, das DNA aus
den folgenden (d) oder (e) umfasst:
- (d) DNA
einer in SEQ ID NO:1 gezeigten Nucleotidsequenz; oder
- (e) DNA einer Nucleotidsequenz mit mindestens 70 % Homologie
zu der DNA der in SEQ ID NO:1 gezeigten Nucleotidsequenz, und die
ein Polypeptid mit einer hohen Affinitätsbindungsaktivität für Inositol-1,4,5-triphosphat
codiert.
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Die
vorliegende Anmeldung stellt einen rekombinanten Vektor bereit,
der eines der oben beschriebenen Gene umfasst.
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Die
vorliegende Anmeldung stellt auch eine Transformante bereit, die
den obigen rekombinanten Vektor umfasst.
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Die
vorliegende Anmeldung stellt weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
eines der oben erwähnten Polypeptide
bereit, wobei das Verfahren umfasst: Kultivieren der oben erwähnten Transformante;
und Gewinnen eines Polypeptids mit einer hohen Affinitätsbindungsaktivität für Inositol-1,4,5-triphosphat
aus der erhaltenen Kultur.
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Diese
und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden den Fachleuten
beim Lesen und Verstehen der folgenden ausführlichen Beschreibung unter
Bezugnahme auf die begleitenden Figuren klar.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Struktur von IP3-Schwämmen;
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die 2A-2C zeigen
die hohe Expression und IP3-Bindungsaktivität von T604;
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die 3A-3C sind
Graphen, die die IP3-Bindungsaktivitäten der
IP3-Schwämme
zeigen;
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4 ist
ein Graph, der eine Kurve der Hemmung der IP3-Bindung
in Abhängigkeit
von der IP3-Schwamm-Konzentration zeigt;
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die 5A-5F sind
Graphen, die die Auswirkungen von niedrig affinen G224-m30 und GST
auf die IP3-induzierte Ca2+-Freisetzung
zeigen;
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die 6A-6G sind
Graphen, die die Auswirkung des hoch affinen IP3-Schwamms
G224 auf die Hemmung der IP3-induzierten
Ca2+-Freisetzung zeigen; und
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7 ist
ein Plot-Diagramm, das eine IP3-induzierte
Ca2+-Freisetzung in Abhängigkeit von der Konzentration
des hoch affinen IP3-Schwamms G224 zeigt.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung ausführlicher beschrieben.
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Ein
erfindungsgemäßes Polypeptid
bindet mit sehr hoher Affinität
spezifisch an IP3 und umfasst einen Teil
(einen Abschnitt) der N-terminalen Aminosäureregion des natürlichen
IP3-Rezeptors (somit auch als Polypeptid-Abschnittstyp
bezeichnet). Das erfindungsgemäße Polypeptid
wird oft als hoch affines IP3-bindendes Polypeptid
bezeichnet.
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1. Klonieren eines Gens,
das den IP3-Rezeptor codiert
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Um
ein erfindungsgemäßes hoch
affines IP3-bindendes Polypeptid zu erhalten,
wird ein Gen, das das natürliche
IP3-Rezeptorprotein codiert, kloniert. Die
Nucleotidsequenz des IP3-Rezeptorgens ist bereits bekannt (Nucleic
Acid Res. 17:5385-5386, 1989; Nature 342:32-38, 1989). Das Gen kann
beispielsweise nach dem folgenden gentechnischen Verfahren hergestellt
werden:
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(i) Herstellung und Screening
einer cDNA-Bibliothek, die den IP3-Rezeptor
codiert
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Ein
bekanntes Verfahren kann zur Herstellung von mRNA des IP3-Rezeptors eingesetzt werden. Beispielsweise
wird die Gesamt-RNA durch Behandeln eines Gewebes oder einer Zelle
aus einem Mäusegehirn mit
einem Guanidinreagenz, einem Phenolreagenz oder dergleichen erhalten.
Dann wird poly(A)+RNA(mRNA) durch ein Affinitätssäulen-Verfahren oder ein Batch-Verfahren
unter Verwendung von Poly-(U)-Sepharose etc. erhalten. Unter Verwendung
der erhaltenen mRNA als Templat sowie von Oligo-dT-Primer und reverser
Transcriptase wird eine einzelsträngige cDNA synthetisiert. Auf
der Grundlage der einzelsträngigen
cDNA wird eine doppelstängige
cDNA synthetisiert und in einen geeigneten Klonierungsvektor eingebracht,
um einen rekombinanten Vektor zur Transformation von E. coli oder
dergleichen herzustellen. Die Transformante wird auf der Grundlage
von Indizien, wie Tetracyclin- und Ampicillin-Resistenz, selektiert,
wodurch eine cDNA-Bibliothek erhalten wird.
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Die
Transformation von E. coli kann nach dem Verfahren von Hanahan [Hanahan,
D., Mol. Biol. 166:557-580 (1983)] durchgeführt werden. Insbesondere wird
der rekombinante Vektor einer präparierten kompetenten
Zelle in Gegenwart von Calciumchlorid, Magnesiumchlorid oder Rubidiumchlorid
zugesetzt. Wird ein Plasmid als Vektor verwendet, sollte es ein
Gen enthalten, das gegenüber
Arzneimitteln, wie Tetracyclin und Ampicillin, resistent ist. Neben
Plasmiden kann auch ein Klonierungsvektor, wie der λ-Phage, verwendet werden.
Die so erhaltene Transformante wird auf Stämme mit der DNA von Interesse
gescreent, beispielsweise durch "Expressionsklonieren" über Immunscreening unter Verwendung
eines Antikörpers
oder durch Polymerase-Kettenreaktion (PCR) unter Verwendung eines
aus einer bekannten Sequenz synthetisierten Primers.
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Das
so erhaltene DNA-Fragment oder DNA-amplifizierte Fragment, das das
Antikörperepitop
codiert, wird mit 32P 35S,
Biotin oder dergleichen markiert, um als Sonde zur Hybridisierung
mit der Transformanten-DNA verwendet zu werden, die denaturiert
und auf ein Nitrocellulosefilter gebunden ist. Anschließend werden
die erhaltenen positiven Stämme
auf die Ziel-DNA-Fragmente
gescreent.
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(ii) Bestimmung der Nucleotidsequenz
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Der
erhaltene Klon wird nach seiner Nucleotidsequenz bestimmt. Die Nucleotidsequenz
kann nach einem bekannten Verfahren, wie das Verfahren der chemischen
Maxam-Gilbert-Modifikation,
das Verfahren der Dideoxynucleotid-Kettentermination unter Verwendung
des M13-Phagen, bestimmt werden. Im Allgemeinen wird die Sequenz
unter Verwendung eines automatischen DNA-Sequenzierers (z. B. Perkin
Elmer 373A-DNA-Sequenzierer) bestimmt.
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Die
Nucleotidsequenz des natürlichen
(Volllängen)
Gens, das den IP3-Rezeptor codiert, und
die Volllängen-Aminosäuresequenz
des IP3-Rezeptors sind in SEQ ID NOS. 3
bzw. 4 gezeigt.
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2. Aufbau und Synthese
eines Gens, das ein erfindungsgemäßes hoch affines IP3-bindendes
Polypeptid codiert.
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(i) Aufbau und Synthese
eines Gens, das ein hoch affines IP3-bindendes
Polypeptid codiert.
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Ein
erfindungsgemäßes hoch
affines IP3-bindendes Polypeptid umfasst
einen Abschnitt der N-terminalen
Aminosäureregion,
d.h. die Aminosäuren
579 bis mindestens 800, vorzugsweise die Aminosäuren 579 bis mindestens 737,
der Aminosäuresequenz
des Volllängen-IP3-Rezeptorproteins
(SEQ ID NO:4). Erfindungsgemäß wird dieser
Polypeptid-Abschnittstyp auch als IP3-Schwamm
(1) bezeichnet. Auf Grund dieses Abschnitts gewinnt
das erfindungsgemäße Polypeptid
(IP3-Schwamm) ein sehr starkes spezifisches
Bindungsvermögen
gegenüber
IP3 (hohe IP3-Affinitätsbindungsaktivität).
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Hier
wird der Begriff "hohe
Affinität" in der Situation
verwendet, wobei der IP3-Schwamm eine IP3-Affinität
aufweist, die etwa 100- bis 1000-fach (vorzugsweise 500- bis 1000-fach)
höher ist
als diejenige des natürlichen
IP3-Rezeptors.
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Erfindungsgemäß umfasst
der IP3-Schwamm auch mindestens die in SEQ
ID NO:2 gezeigte Aminosäuresequenz,
die den Aminosäuren
226 bis 578 der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO:4 entspricht. Hier wird diese Region als "Kern"-Region bezeichnet.
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Auf
der Grundlage der oben beschriebenen Tatsachen können die Länge des Fragmentes und die Länge der
DNA, die das Fragment codiert, diskret bestimmt werden, mit der
Maßgabe,
dass die hohe IP3-Affinitätsbindungsaktivität beibehalten
wird. Das Fragment kann beispielsweise die Aminosäuren 224
bis 604 der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO:4 (codiert durch die Nucleotide 670 bis 1812 der Nucleotidsequenz
der SEQ ID NO:3); die Aminosäuren
1-604 der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO:4 (codiert durch die Nucleotide 1-1812 der Nucleotidsequenz
von SEQ ID NO:3) oder die Aminosäuren
1-734 der Aminosäuresequenz von
SEQ ID NO:4), codiert von den Nucleotiden 1-2200 der Nucleotidsequenz
von SEQ ID NO:3), umfassen.
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Diese
Fragmente werden durch PCR unter Verwendung von Primem, die auf
der Grundlage von Nucleotidregionen der Nucleotide, die in SEQ ID
NO:3 gezeigt sind, außerhalb
der Regionen der entsprechenden Fragmente, sowie der DNA, die den
natürlichen
IP3-Rezeptor (SEQ ID NO:3, Nucleic Acid
Res. 17:5385-5386, 1989; Nature 342: 32-38, 1989) codiert, als Templat
erhalten.
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(ii) Herstellung eines
Gens, das einen erfindungsgemäßen IP3-Schwamm des mutierten Typs codiert (mutiertes
IP3-Gen)
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Erfindungsgemäß kann in
die Aminosäuresequenz
des IP3-Schwammes zumindest teilweise eine
Mutation eingebaut werden. Ein solcher IP3-Schwamm
des mutierten Typs wird ebenfalls als erfindungsgemäßer IP3-Schwamm betrachtet. Eine Mutation wird
in die Aminosäuresequenz
eingebracht, indem die Nucleotidsequenz des Gens, das die Aminosäuresequenz
des IP3-Schwammes
codiert, mutiert wird.
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Die
Mutation wird in das Gen durch ein bekanntes Verfahren eingebracht,
wie Kunkel-Verfahren, "Gapped-Duplex-Methode" oder jedes gleichwertige
Verfahren davon. Beispielsweise kann die ortsgerichtete Mutagenese
eingesetzt werden, wobei ein mutantes Oligonucleotid als Primer
verwendet wird (Yoshikawa, F. et al., J. Biol. Chem. 271: 18277-18284, 1996). Alternativ
kann eine Mutation unter Verwendung eines Mutagenese-Kits, wie Mutant-K
(Takara), Mutant-G (Takara) und eine Reihe von LA-PCR in vitro Mutagenese-Kits
(Takara), eingebracht werden.
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Zuerst
wird auf der Grundlage der Nucleotide des Gens, das den erfindungsgemäßen IP3-Schwamm codiert
(auch als "IP3-Schwamm-Gen" bezeichnet), ein Primer so synthetisiert,
dass der Primer ein mutiertes Nucleotid oder eine mutierte Stelle
und etwa 10 Nucleotide einschließt, die das mutierte Nucleotid
oder die mutierte Stelle flankieren. Unter Verwendung dieses Primers
sowie des IP3-Schwamm-Gens als Templat wird
die PCR-Reaktion durchgeführt.
Das Resultat wird gereinigt und anschließend mit einem geeigneten Restriktionsenzym
behandelt, wodurch das IP3-Schwamm-Gen von
Interesse des mutierten Typs erhalten wird.
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(iii) Bestimmung der Nucleotidsequenzen
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Die
Nucleotidsequenz der Gene, die durch (i) und (ii) erhalten wurde,
wird bestimmt. Die Bestimmung wird durch ein bekanntes Verfahren
durchgeführt,
wie Verfahren der chemischen Modifikation nach Maxam-Gilbert, Verfahren
der Dideoxynucleotid-Kettentermination unter Verwendung des M13-Phagen
oder jedes andere Verfahren. Im Allgemeinen wird ein automatischer
Sequenzierer (z. B. DNA-Sequenzierer 373A, hergestellt von Perkin-Elmer)
verwendet.
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Eine
Nucleotidsequenz eines erfindungsgemäßen IP3-Schwamm-Gens,
eine Aminosäuresequenz
des erfindungsgemäßen IP3-Schwamms sind in SEQ ID NOS: 1 bzw. 2 gezeigt.
Das Polypeptid dieser Aminosäuresequenz
kann mindestens eine Deletion, Substitution, Addition oder dergleichen
einschließen,
solange es eine hohe Affinität
gegenüber
IP3 aufweist und eine Aktivität der spezifischen
Bindung an IP3 besitzt.
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Beispielsweise
können
mindestens eine, vorzugsweise etwa 1-10, stärker bevorzugt 1-5 der Aminosäuren in
der Kernregion (die in SEQ ID NO:2 gezeigte Aminosäuresequenz)
deletiert sein; mindestens eine, vorzugsweise etwa 1-10, stärker bevorzugt
1-5 Aminosäuren
können
an die Aminosäuresequenz
der Kemregion addiert sein; oder mindestens eine, vorzugsweise 1-10,
stärker
bevorzugt 1-5 der Aminosäuren
in der Kernregion können
durch andere Aminosäuren
ersetzt sein.
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Das
erfindungsgemäße Polypeptid
ist nicht durch die Länge
der Aminosäuresequenz
eingeschränkt, solange
die Aminosäuresequenz
die Aminosäuresequenz
der Kernregion und einen Abschnitt der N-terminalen Aminosäuren 579
bis mindestens 800, vorzugsweise der N-terminalen Aminosäuren 579 bis mindestens 734
des IP3-Rezeptors vom natürlichen
Typ (SEQ ID NO:4) enthält.
Die Aminosäuren
224 bis 604 (Polypeptid "G224") der in SEQ ID NO:4
gezeigten Aminosäuresequenz
und das Gen, das G224 codiert, werden als der erfindungsgemäße IP3-Schwamm bzw. als das erfindungsgemäße IP3-Schwamm-Gen betrachtet.
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Das
Polypeptid G224 kann eine Mutation von mindestens einer, vorzugsweise
von etwa 1-10, stärker bevorzugt
von 1-5 Aminosäuren
aufweisen. Somit kann der erfindungsgemäße IP3-Schwamm eine Aminosäuresequenz
einschließen,
wobei Lysin an Position 508 der Aminosäuresequenz G224 durch Alanin
ersetzt ist (Mutation "m30") oder wobei Arginin
an Position 441 der Aminosäuresequenz
G244 durch Glutamin ersetzt ist (Mutation (m49") (1). Hier
beziehen sich die Ziffern, die die Positionen der Aminosäuren angeben,
auf die in SEQ ID NO:4 gezeigte Aminosäuresequenz (z. B. ist Position
1 die erste Aminosäure
der SEQ ID NO:4).
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Ebenfalls
als erfindungsgemäß betrachtet
wird ein Gen, das das Polypeptid mit der oben beschriebenen Mutation
in seiner Aminosäuresequenz
und mit einer hohen Bindungsaffinität gegenüber dem IP3-Rezeptor
codiert. Zusätzlich
werden eine Nucleotidsequenz, die die Aminosäuren codiert, die in dem erfindungsgemäßen IP3-Schwamm eingeschlossen sind, und ein degeneriertes
Isomer, das das gleiche Polypeptid mit verschiedenen degenerierten
Kodons codiert, ebenfalls als die erfindungsgemäßen Gene betrachtet.
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Nach
Bestimmen der Nucleotidsequenz des erfindungsgemäßen Gens kann das Gen durch
PCR unter Verwendung eines Primers erhalten werden, der chemisch
synthetisiert wird oder der aus der bestimmten Nucleotidsequenz
synthetisiert wird.
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3. Herstellung eines rekombinanten
Vektors und einer Transformanten, die das erfindungsgemäße IP3-Schwamm-Gen enthalten
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(i) Herstellung des rekombinanten
Vektors
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Ein
rekombinanter erfindungsgemäßer Vektor
kann durch Ligation (Insertion) des erfindungsgemäßen IP3-Schwamm-Gens an (in) einen geeigneten Vektor
erhalten werden. Der Vektor zur Insertion des erfindungsgemäßen Gens
ist nicht auf einen speziellen begrenzt, solange er in einer Wirtszelle
replizierbar ist. Beispiele für
einen solchen Vektor umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
Plasmid-DNA und Phagen-DNA.
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Die
Plasmid-DNA ist beispielsweise ein Plasmid aus E. coli (z. B. pET-3a,
pBR322, pBR325, pUC118, pUC119, etc.), ein Plasmid aus Bacillus
(z. B. pUB110, pTP5, etc.) oder ein Plasmid aus Hefe (z. B. YEp13, YEp24,
YCp50, etc.). Die Phagen-DNA ist beispielsweise der λ-Phage. Gleichermaßen kann
auch ein tierischer Virusvektor, wie ein Retrovirus-, Adenovirus-
oder Vacciniavirus-Vektor oder ein Insektenvirus-Vektor, wie Baculovirus-Vektor,
verwendet werden. Ein Fusionsplasmid, in dem GST, GFP, His-tag,
Myc-tag oder dergleichen miteinander verknüpft sind, können ebenfalls verwendet werden
(z. B. pGEX-2T, pEGFP-N3).
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Zur
Insertion des erfindungsgemäßen Gens
in den Vektor wird zunächst
die gereinigte DNA mit geeigneten Restriktionsenzymen gespalten.
Anschließend
wird das gespaltene Fragment in eine Restriktionsstelle oder eine
Multiklonierungsstelle der geeigneten Vektor-DNA inseriert.
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Das
erfindungsgemäße Gen sollte
in den Vektor so integriert werden, dass das Gen funktionieren kann.
Falls gewünscht,
kann der erfindungsgemäße Vektor
außer
dem erfindungsgemäßen Gen
und dem Promotor beispielsweise ein cis-Element (z. B. ein Enhancer),
ein Splice-Signal, ein Poly(A)-Schwanz-Signal, einen selektiven
Marker und eine Ribosomen-bindende Sequenz (SD-Sequenz) einschließen. Beispiele
für den selektiven
Marker umfassen ein Dihydrofolat-Reduktasegen, ein Ampicillin-Resistenzgen
und ein Neomycin-Resistenzgen.
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(ii) Herstellung der Transformante
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Eine
erfindungsgemäße Transformante
kann erhalten werden, indem der erfindungsgemäße rekombinante Vektor in eine
Wirtszelle auf eine solche Weise eingebracht wird, dass das Gen
von Interesse zur Expression in der Lage ist. Die Wirtszelle ist
nicht beschränkt
auf eine spezielle Zelle, solange sie das erfindungsgemäße Gen exprimieren
kann. Bakterien, wie die Gattung Escherichia (z. B. Escherichia
coli), die Gattung Bacillus (z. B. Bacillus subtilis), die Gattung
Pseudomonas (z. B. Pseudomonas putida), Hefe wie Saccharomyces cerevisiae
und Schizosaccharomyces pombe, tierische Zellen (z. B. COS-, CHO-,
HEK293-, PC12-Zellen) und Insektenzellen (z. B. Sf9 und Sf21) werden
als Beispiele genannt.
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Wenn
ein Bakterium, wie E. coli, als Wirt verwendet wird, ist es bevorzugt,
dass der erfindungsgemäße rekombinante
Vektor zur autonomen Replikation in dem Wirt in der Lage ist und
dass er einen Promotor, eine Ribosomen-bindende Sequenz, das erfindungsgemäße Gen und
eine Transcriptions-Terminationssequenz umfasst. Der rekombinante
Vektor kann auch ein Gen zur Kontrolle des Promotors einschließen.
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Als
E. coli werden E. coli BL21, JM109 und HB101 als Beispiel angeführt, und
als Bacillus werden Bacillus subtilis MI 114 und 207-21 als Beispiel
angeführt.
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Jeder
Promotor kann verwendet werden, solange er in einer Wirtszelle,
wie E. coli, exprimiert werden kann. Beispielsweise kann ein Promotor,
der aus E. coli oder einem Phage stammt, z. B. der trp-Promotor, lac-Promotor,
pL-Promotor oder pR-Promotor,
verwendet werden. Ein künstlich
konstruierter und modifizierter Promotor, wie der tac-Promotor,
kann ebenfalls verwendet werden.
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Der
rekombinante Vektor kann in das Wirtsbakterium durch jedes Verfahren
zum Einbringen von DNA in ein Bakterium eingebracht werden. Beispielsweise
können
das Calcium-lonen-Verfahren
(Cohen, S.N. et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 69:2110-2114 (1972))
und ein Elektroporationsverfahren verwendet werden.
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Auch
eine Hefe, wie Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces pombe
oder Pichia pastoris, kann als Wirt verwendet werden. In diesem
Fall kann der Promotor jeder Promotor sein, der in der Hefe exprimiert
werden kann. Beispiele für
einen solchen Promotor umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
den gal1-Promotor, gal10-Promotor, den Hitzeschock-Protein-Promotor, den MF
1-Promotor, den PH05-Promotor, den PGK-Promotor, den GAP-Promotor,
den ADH-Promotor und den AOX1-Promotor.
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Der
rekombinante Vektor kann in die Hefe durch jedes Verfahren zum Einbringen
von DNA in Hefe eingebracht werden. Beispielsweise können das
Elektroporationsverfahren (Becker, D.M. et al., Methods Enzymol.,
194, 182-187 (1990)), Spheroplast-Verfahren (Hinnen, A. et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 75, 1929-1933 (1978)), oder das Lithium-Acetat-Verfahren
(Itoh, H., J. Bacteriol., 153, 163-168 (1983)) verwendet werden.
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Eine
tierische Zelle, wie eine Affenzelle (z. B. COS-7, Vera), eine chinesische
Hamster-Eierstockzelle (CHO-Zelle),
eine Maus-L-Zelle, eine Rattenzelle (z. B. GH3, PC12 oder NG108-15), oder eine menschliche Zelle
(z. B. FL, HEK293, HeLa oder Jurkat) können ebenfalls als Wirt verwendet
werden. Als Promotor können beispielsweise
der SR-Promotor, der SV40-Promotor,
der LTR-Promotor, oder der β-Actin-Promotor
verwendet werden. Abgesehen von diesen Promotoren kann auch ein
früher
Gen-Promotor des menschlichen Cytomegalovirus verwendet werden.
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Der
rekombinante Vektor kann beispielsweise durch ein Elektroporationsverfahren,
ein Calcium-Phosphat-Verfahren
oder ein Lipofectin-Verfahren in die tierische Wirtszelle eingebracht
werden.
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Auch
eine Insektenzelle, wie eine Sf9-Zelle, Sf21-Zelle oder dergleichen,
kann als Wirt verwendet werden. Der rekombinante Vektor kann in
die Insektenzelle beispielsweise durch ein Calcium-Phosphat-Verfahren,
ein Lipofectin-Verfahren oder ein Elektroporationsverfahren eingebracht
werden.
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4. Herstellung des IP3-Schwamms
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Der
erfindungsgemäße IP3-Schwamm kann durch Kultivieren der oben
beschriebenen Transformante und Gewinnen des IP3-Schwamms
aus dem Kulturprodukt erhalten werden. Der Begriff "Kultur", wie hier verwendet,
bezieht sich auf einen Kulturüberstand,
eine Kulturzelle oder eine mikrobielle Zelle oder mikrobielle Zelltrümmer.
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Die
erfindungsgemäße Transformante
wird nach einem allgemeinen Verfahren, das zum Kultivieren des Wirts
eingesetzt wird, kultiviert.
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Ein
Medium zum Kultivieren der Transformante, die aus einem Mikroorganismus-Wirt
erhalten wurde, wie E. coli oder Hefe, kann entweder ein natürliches
oder ein synthetisches Medium sein, mit der Maßgabe, dass es Kohlenstoffquellen,
Stickstoffquellen, anorganische Salze und dergleichen, die durch
den Mikroorganismus assimilierbar sind, enthält, und mit der Maßgabe, dass
es die Transformante wirksam kultivieren kann.
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Als
Kohlenstoffquellen können
Kohlehydrat, wie Glucose, Fructose, Saccharose, Stärke, organische Säuren, wie
Essigsäure,
Propionsäure;
und Alkohole, wie Ethanol und Propanol, verwendet werden.
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Als
Stickstoffquellen können
Ammoniak, Ammoniumsalze von anorganischen oder organischen Säuren, wie
Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Ammoniumacetat, und Ammoniumphosphat;
weitere Stickstoff-enthaltende Verbindungen, Peptone, Fleischextrakt,
Maisquellwasser und dergleichen verwendet werden.
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Als
anorganische Substanzen können
Kaliumdihydrogenphosphat, Dikaliumhydrogenphosphat, Magnesiumphosphat,
Magnesiumsulfat, Natriumchlorid, Eisen(II)-sulfat, Mangansulfat,
Kupfersulfat, Calciumcarbonat und dergleichen verwendet werden.
-
Die
Kultivierung wird im Allgemeinen unter aeroben Bedingungen, wie
Schüttel-
oder Belüftungs-Rühr-Bedingungen
bei 37 °C
für 6-24
h durchgeführt
werden. Während
des Kultivierens wird der pH bei 7,0 bis 7,5 gehalten. Der pH wird
mit einer anorganischen oder organischen Säure, einer alkalischen Lösung oder
dergleichen reguliert. Falls notwendig, kann dem Medium während des
Kultivierens ein Antibiotikum, wie Ampicillin, Tetracyclin oder
dergleichen, zugesetzt werden.
-
Beim
Kultivieren eines Mikroorganismus, der mit einem Expressionsvektor
unter Verwendung eines induzierbaren Promotors transformiert wurde,
kann dem Medium bei Bedarf ein Inducer zugesetzt werden. Beispielsweise
kann dem Medium Isopropyl-1-thio-β-D-Galactosid
(IPTG) zugesetzt werden, wenn ein Mikroorganismus, der mit einem
Expressionsvektor pET-3a mit einem T7-Promotor (der mit IPTG induzierbar
ist) transformiert wurde, kultiviert wird. Wenn ein Mikroorganismus
kultiviert wird, der mit einem Expressionsvektor unter Verwendung
des trp-Promotors
(der mit Indolessigsäure
(IAA) induzierbar ist) transformiert wurde, kann dem Medium IAA
zugesetzt werden.
-
Eine
mit einer tierischen Wirtszelle erhaltene Transformante kann in
einem allgemein verwendeten Medium kultiviert werden, wie RPMI1640-Medium
oder DMEM-Medium oder ein Medium, das durch Anreicherung des allgemein
verwendeten Mediums mit fetalem Rinderserum und dergleichen erhalten
wird.
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Die
Kultivierung wird im Allgemeinen unter 5 % CO2 1-30
Tage bei 37 °C
durchgeführt.
Falls notwendig, kann dem Medium während des Kultivierens ein
Antibiotikum, wie Kanamycin, Penicillin oder dergleichen, zugesetzt
werden.
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Nach
dem Kultivieren, im Falle, wobei eine mikrobielle Zelle oder eine
Zelle, die intrazellulär
den erfindungsgemäßen IP3-Schwamm produziert, wird der IP3-Schwamm durch Aufbrechen der mikrobiellen
Zelle oder der Zelle durch Ultrabeschallung, durch das Gefrier-Tau-Verfahren
oder durch Homogenisieren gesammelt. Im Falle einer mikrobiellen
Zelle oder einer Zelle, die den erfindungsgemäßen IP3-Schwamm
extrazellulär produziert,
wird die mikrobielle Zelle oder die Zelle aus der Kultur durch Zentrifugation
oder dergleichen davor entfernt, oder die Kulturlösung wird
direkt dem Isolier/Reinigungs-Verfahren unterzogen. Der erfindungsgemäße IP3-Schwamm wird isoliert und aus der Kultur
durch ein allgemeines biochemisches Verfahren zur Isolierung und
Reinigung eines Proteins, wie Ammoniumsulfatfällung, Gelchromatographie,
Ionen-Austauscherchromatographie,
Affinitätschromatographie,
oder eine Kombination davon, isoliert und gereinigt.
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5. Therapeutisches
Mittel und Mittel zur Gentherapie
-
Da
das erfindungsgemäße Protein
und Gen IP3-neutralisierende Aktivität aufweisen,
sind sie als Antagonisten für
IP3-induziertes Calcium geeignet, ein therapeutisches
Mittel und ein Mittel zur Gentherapie für mit Calciumproduktion einhergehende
Erkrankungen. Das erfindungsgemäße therapeutische
Mittel oder Mittel zur Gentherapie kann oral oder parenteral und
systemisch oder lokal verabreicht werden.
-
Wird
das erfindungsgemäße Protein
oder Gen als ein therapeutisches Mittel oder ein Mittel zur Gentherapie
für eine
mit Calciumproduktion einhergehende Erkrankung verwendet, ist die
zu behandelnde Erkrankung nicht besonders eingeschränkt. Beispielsweise
kann das Protein oder das Gen für
Erkrankungen im Nervensystem, im Blutgefäßsystem, im Atemsystem, im
Verdauungssystem, im lymphatischen System, im Urinsystem, im Reproduktionssystem
oder dergleichen für
den speziellen Zweck der Behandlung oder Prävention eingesetzt werden.
Diese Erkrankungen können
in Form einer einzigen Erkrankung vorliegen oder können durch
eine dieser Erkrankungen oder durch eine Erkrankung, anders als
diejenigen, die oben erwähnt
sind, verschlimmert werden; jede von solchen Formen kann mit dem
erfindungsgemäßen Protein
oder Gen behandelt werden.
-
Wird
das erfindungsgemäße therapeutische
Mittel oral verabreicht, kann das Mittel zu einer Tablette, Kapsel,
einem Granulatkorn, einem Pulver, einer Pille, einer Lutschpastille,
einem internen flüssigen
Mittel, zu einer Suspension, Emulsion, zu einem Sirup oder dergleichen
formuliert werden. Alternativ kann das therapeutische Mittel als
Trockenprodukt hergestellt werden, das unmittelbar vor Gebrauch
wieder aufgelöst
wird. Wenn das erfindungsgemäße therapeutische
Mittel parenteral verabreicht wird, kann das Mittel zu einer intravenösen Injektion
(einschließlich
Tropfen), intramuskulären
Injektion, intraperitonealen Injektion, subkutanen Injektion, zu
Suppositorien oder dergleichen formuliert werden. Injektionen werden
in Form von Einzeldosis-Ampullen oder Mehrdosis-Behältern geliefert.
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Diese
Formulierungen können
durch herkömmliche
Verfahren unter Verwendung entsprechender Exzipienten, Füllstoffe,
Bindemittel, Netzmittel, Sprengmittel, Gleitmittel, Tenside, Dispergiermittel,
Puffer, Konservierungsstoffe, Auflösungshilfen, Antiseptika, Aroma/Duftstoffe,
Analgetika, Stabilisatoren, Isotonizitäts-induzierender Mittel etc.,
die herkömmlicherweise
in pharmazeutischen Präparaten
verwendet werden, hergestellt werden.
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Die
oben beschriebenen Formulierungen können jeweils pharmazeutisch
verträgliche
Träger
oder Hilfsstoffe enthalten. Spezielle Beispiele für solche
Träger
oder Hilfsstoffe umfassen Wasser, pharmazeutisch verträgliche organische
Lösungsmittel,
Collagen, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Carboxyvinylpolymere, Natriumalginat,
wasserlösliches
Dextran, Natriumcarboxymethylamylose, Pectin, Xanthangummi, Gummi
arabicum, Casein, Gelatine, Agar, Glycerin, Propylenglycol, Polyethylenglycol,
Vaseline, Paraffin, Stearinalkohol, Stearinsäure, Humanserumalbumin, Mannitol,
Sorbitol, und Lactose. Eines oder eine Vielzahl von diesen Hilfsstoffen
werden, in Abhängigkeit
von der Form des Präparats,
ausgewählt
oder entsprechend kombiniert.
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Die
Dosierungsniveaus des erfindungsgemäßen therapeutischen Mittels
variieren in Abhängigkeit
des Alters des Individuums, des Verabreichungsweges und der Anzahl
der Verabreichung und können
in einem breiten Bereich variiert werden. Wenn eine wirksame Menge
des erfindungsgemäßen Proteins
in Kombination mit einem entsprechenden Verdünnungsmittel und einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger
verabreicht wird, kann die wirksame Menge des Proteins im Bereich
von 0,0001 bis 1000 mg pro kg pro Verabreichung liegen. Das therapeutische
Mittel wird einmal am Tag oder in mehreren Dosen pro Tag für mindestens
einen Tag verabreicht.
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Wird
das erfindungsgemäße Gen als
Mittel zur Gentherapie für
Erkrankungen für
mit einer Calciumproduktion einhergehende Erkrankungen verwendet,
kann das erfindungsgemäße Gen direkt
durch Injektion verabreicht werden. Alternativ kann ein Vektor,
der das erfindungsgemäße Gen einschließt, verabreicht
werden. Spezielle Beispiele für
einen für
diesen Zweck geeigneten Vektor umfassen einen Adenovirusvektor,
einen Adeno-assoziierten Virusvektor, einen Herpesvirusvektor, einen
Vacciniavirusvektor und einen Retrovirusvektor. Das erfindungsgemäße Gen kann
unter Verwendung eines solchen Virusvektors wirksam verabreicht werden.
Alternativ kann das erfindungsgemäße Gen in Phospholipidvesikeln,
wie Liposome, eingeschlossen sein, und die resultierenden Liposome
können
dem Individuum verabreicht werden. Kurz gesagt wird, da Liposome
biologisch abbaubares Material enthaltende, geschlossene Bläschen sind,
das erfindungsgemäße Gen durch
Mischen des Gens mit den Liposomen (ein Liposomen-Gen-Komplex) in
der inneren wässrigen
Schicht und der Lipiddoppelschicht der Liposomen zurück gehalten.
Wenn dieser Komplex folglich mit Zellen kultiviert wird, wird das
Gen in dem Komplex in die Zellen aufgenommen (Lipofektion). Anschließend können die
resultierenden Zellen durch die nachstehend beschriebenen Verfahren
verabreicht werden.
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Als
ein Verfahren zur Verabreichung des Mittels zur erfindungsgemäßen Gentherapie
kann die lokale Verabreichung an Gewebe des Zentralnervensystems
(Gehirn, Rückenmark),
an das Blutgefäßsystem
(Arterie, Vene, Herz), an das Atemsystem (Trachea, Lunge), an das
Verdauungssystem (Speicheldrüsen,
Magen, Darm, Leber, Pankreas), an das lymphatische System (Lymphknoten,
Milz, Thymus), an das Urinsystem (Nieren), an das Reproduktionssystem
(Hoden, Eierstock, Uterus), oder dergleichen, zusätzlich zur
herkömmlichen systemischen
Verabreichung, wie intravenöse
oder intraarterielle Verabreichung, durchgeführt werden. Weiterhin kann
auch ein Verabreichungsverfahren in Kombination mit Kathetertechniken
und chirurgischen Operationen eingesetzt werden.
-
Die
Dosierungsniveaus des Mittels zur erfindungsgemäßen Gentherapie variieren in
Abhängigkeit
des Alters, Geschlechts und der Zustände des Individuums, des Verabreichungsweges,
der Anzahl der Verabreichungen und des Typs der Formulierung. In
der Regel ist eine Verabreichung des erfindungsgemäßen Gens in
einer Menge von 0,01-100 mg/erwachsener Körper/Tag angemessen.
-
BEISPIELE
-
Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung an Hand von Beispielen,
die den technischen Umfang der vorliegenden Erfindung nicht einschränken, ausführlich beschrieben.
-
Beispiel 1: Konstruktion
eines Expressionsolasmids für
ein hoch affines IP3-bindendes Polvoeptid (IP3-Schwamm)
-
Die
N-terminalen Aminosäuren
(734 Aminosäuren)(Polypeptid
T734) eines Maus-Typ-1-IP3-Rezeptors (mIP3R1) besitzen eine spezifische IP3-Bindungsaktivität. Der cDNA-Teil, der das Polypeptid
T734 codiert, wurde in den E. coli-Expressionsvektor pET-3a (dessen
Expression durch den T7-Promotor kontrolliert wird, der bei Addition
von IPTG induziert wird) kloniert, um das Plasmid pET-T734 zu erhalten
(Yoshikawa F. et al., J. Biol. Chem. 271:18277-18284, 1996). Unter
Verwendung dieses Plasmids (pET-T734) als Elternplasmid wurden die
folgenden Expressionsplasmide für
IP3-bindende Polypeptide konstruiert. Hier
wird ein IP3-bindendes Polypeptid mit hoher
Affinität
auch als ein "IP3-Schwamm" bezeichnet.
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(1-1) Expressionsplasmid
für den
hoch affinen IP3-Schwamm "T604"
-
Ein
Gen, das das Plasmid T604 codiert, welches dem ersten Methionin
(M-1) bis zu dem Lysin an Position 604 (K-604) von Polypeptid T734
entspricht, wurde hergestellt. Insbesondere wurde die ortsgerichtete Mutagenese
durch PCR unter Verwendung eines komplementären Oligonucleotids durchgeführt (Yoshikawa F.
et al., J. Biol. Chem, 271:18277-18284, 1996), um ein Stopp-Kodon
(TAA) und eine anschließende
BamHI-Erkennungsstelle (GGATCC) an Position 605 von T734 einzuführen.
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Der
Sense-Primer wurde mit einer Ndel-Erkennungsschnittsequenz (CATATG)
(unterstrichen) einschließlich
des ersten Methionin-Kodons (ATG) eingebracht.
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Insgesamt
wurden 100 μl
PCR-Reaktionslösung
verwendet. Die PCR-Reaktionslösung
enthielt 100 ng Templat-DNA, 10 mM KCl, 6 mM (NH4)2SO4, 20 mM Tris-HCl
(pH 8,2), 2 mM MgCl2, 0,1 % TritonX-100,
10 μg/ml
BSA, 200 μM
dNTPs, 1 μM
Sense-Primer, 1 μM
Anti-Sense-Primer und 2,5 Einheiten Pfu DNA-Polymerase. Die PCR-Reaktion
wurde 1 min bei 95 °C
und dann über
30 Zyklen von 1 min bei 95 °C,
3 min bei 57 °C und
3 min bei 72 °C
durchgeführt.
-
Das
5'-Ende des erhaltenen
amplifizierten Fragments wurde mit NdeI und das 3'-Ende mit BamHI behandelt,
wodurch die Deletionsmutante pET-T604 erzeugt wurde, die DNA enthält, die
eine Aminosäuresequenz
codiert, die der Aminosäuresequenz
von T734 entspricht, allerdings mit C-terminaler Deletion bis zu
Position 605.
-
(1-2) Expressionsplasmid
für den
hoch affinen IP3-Schwamm "G224"
-
Zuerst
wurde ein Gen, das das Polypeptid T604 codiert, welches den ersten
Methionin (M-1) bis zu dem Lysin in Position 604 (K-604) von Polypeptid
T734 entspricht, hergestellt. Insbesondere wurde die ortsgerichtete
Mutagenese durch PCR unter Verwendung eines komplementären Oligonucleotids
durchgeführt
(Yoshikawa F. et al., J. Biol. Chem., 271:18277-18284, 1996), um
ein Stopp-Kodon (TAA) und eine anschließende EcoRI-Erkennungsstelle
(GAATCC) an Position 605 von T734 einzubringen.
-
Die
PCR wurde unter den gleichen Bedingungen wie in (1-1) vorstehend
beschrieben, durchgeführt.
-
Das
5'-Ende des so erhaltenen
amplifizierten Fragments wurde mit Ndel und das 3'-Ende mit EcoRI behandelt,
wodurch die Deletionsmutante pET-T604e erzeugt wurde, die DNA enthält, die
eine Aminosäuresequenz
codiert, die der Aminosäuresequenz
von T734 entspricht, allerdings mit C-terminaler Deletion bis zu Position
605.
-
Anschließend wurde
unter Verwendung der Deletionsmutante pET-T604e als ein Templat
eine ortsgerichtete Mutagenese durchgeführt, um eine BamHI-Erkennungsstelle
(GGATCC) unmittelbar vor dem Methionin an Position 224 des Polypeptids
T604 einzuführen.
-
Die
PCR wurde unter den gleichen Bedingungen wie in (1-1) vorstehend
durchgeführt.
-
Das
so erhaltene amplifizierte Fragment (Plasmid mit eingebrachter Mutation)
wurde mit BamHI und EcoRI geschnitten, wodurch ein cDNA-Fragment
erhalten wurde, das die Aminosäuren
224 bis 604 codiert. Dieses cDNA-Fragment wurde an die BamHI-EcoRI-Schnittstelle
des GST-Fusionsplasmids
(pGEX-2T) ohne eine Rasterveschiebung (im Raster) ligiert, wodurch
Plasmid pGEX-G224 erhalten wurde. Plasmid pGEX-G224 exprimiert das
Fusionspolypeptid G224 (1), das das Polypeptid GST und
im Anschluss Polypetid M-224 bis K-604 einschließt.
-
(1-3) Expressionsplasmid
für das
nieder affine IP3-bindende Polypeptid
-
Eine
ortsgerichtete Mutagenese wurde durch sequentielle PCR unter Verwendung
von pGEX-G224 als
Templat durchgeführt.
-
Die
folgenden fehlgepaarten Oligonucleotide wurden synthetisiert, um
eine Mutation (K508A) an Position 508 von T604 einzubringen, wo
Lysin durch Alanin (K-508) ersetzt wurde:
5'-GAGAGCGGCAGGCACTGATGAGGG-3' (SEQ ID NO: 9)
5'-CCCTCATCAGTGCCTGCCGCTCTC-3' (SEQ ID NO: 10)
-
Unter
Verwendung der obigen Primer wurde die ortsgerichtete Mutagenese
durch sequentielle PCR durchgeführt.
Die PCR-Bedingungen und die Zusammensetzung der Reaktionslösung waren
wie folgt: Primärreaktion
1
-
Die
PCR wurde unter den gleichen Bedingungen wie in (1-1) vorstehend
beschrieben durchgeführt. Primärreaktion
2
-
Die
PCR wurde unter den gleichen Bedingungen wie in (1-1) vorstehend
beschrieben durchgeführt.
-
Sekundärreaktion
-
10 μl des PCR-Reaktionsprodukts,
das bei den Primärreaktionen
1 und 2 entstand, und 1 μM
von jedem der Primer (SEQ ID NOS:7 und 8) wurden zur Durchführung der
PCR unter den gleichen Bedingungen wie die Primärreaktionen durchgeführt.
-
Das
erhaltene amplifizierte Fragment wurde mit BamHI und EcoRI geschnitten.
Das geschnittene Fragment wurde an die BamHI-EcoRI-Schnittstelle
des GST-Fusionsplasmids pGEX-2T ohne eine Rasterverschiebung (im
Raster) ligiert, wodurch Plasmid pGEX-G224-m30 erhalten wurde. Dieses
mutierte Plasmid exprimiert Polypeptid G224-m30 mit der Punktmutation
K508A (1, m30).
-
(1-4) Expressionsplasmid
für den
hoch affinen IP3-Schwamm "G224-m49"
-
Unter
Verwendung von pGEX-G224 als ein Templat wurde eine ortsgerichtete
Mutagenese durch sequenzielle PCR durchgeführt.
-
Die
folgenden 2 fehlgepaarten Oligonucleotide wurden synthetisiert,
um eine Mutation (R441 Q) an Position 441 von T604 einzubringen,
wo Glutamin für
Alginin (R-441) ersetzt wurde:
5'-GCTGAGGTT
CAAGACCTGGACTTTG-3' (SEQ ID NO: 11)
5'-AAAGTCCAGGTC
TTGAACCTCAGC-3' (SEQ ID NO: 12) Primärreaktion
1
-
Die
PCR wurde unter den gleichen Bedingungen wie in (1-3) vorstehend
beschrieben durchgeführt. Primärreaktion
2
-
Die
PCR wurde unter den gleichen Bedingungen wie in (1-3) vorstehend
beschrieben durchgeführt.
-
Sekundärreaktion
-
10 μl des PCR-Reaktionsprodukts,
das bei den Primärreaktionen
1 und 2 entstand, und jeweils 1 μl der
Primer (SEQ ID NOS: 6 und 8) wurden zur Durchführung der PCR unter den gleichen
Bedingungen wie diejenigen der Primärreaktionen verwendet.
-
Das
erhaltene amplifizierte Fragment wurde an einer BamHI-EcoRI-Schnittstelle
geschnitten. Das geschnittene Fragment wurde an die BamHI-EcoRI-Schnittstelle
des GST-Fusionsplasmids pGEX-2T ohne eine Rasterverschiebung (im
Raster) ligiert, wodurch Plasmid pGEX-G224-m49 erhalten wurde. Dieses
mutierte Plasmid exprimiert Polypeptid G224-m49 mit der Punktmutation
R441Q (1, m49).
-
Beispiel 2: Expression
und Herstellung des hoch affinen IP3-bindenden
Polypeptids mit E. coli
-
Da
der IP3-bindende Kern meistens zu unlöslichen
Einschlusskörpern
führt,
ist die Expressionsmenge gering. Somit haben die vorliegenden Erfinder
die IP3-bindende Region gentechnisch modifiziert,
um ein hoch affines IP3-bindendes Polypeptid
zu erzeugen, das ein kleineres Molekül ist, das zur stabilen Massenexpression
in der Lage ist, welche als ein lösliches Protein gewonnen werden
kann, welches eine höhere
Affinität
besitzt und welches eine höhere
Spezifität
als ein konventioneller IP3-Rezeptor besitzt.
-
Durch
Niedertemperatur-Kultivierung (16-22 °C) kann das Polypeptid T734
in Masse stabil unter Gewinnung einer relativ hohen löslichen
Fraktion (Kd = 50 ± 2,4
nM, Bmax = 46 pmol/mg Protein, 1,85 mg/l
E. coli-Kultur (entsprechend etwa 0,5 g nasser E. coli)) exprimiert
werden. Allerdings machen die Einschlusskörper mehr als das 10-Fache
der Menge der löslichen
Fraktion aus (Yoshikawa F. et al., J. Biol. Chem. 271:18277-18284,
1996).
-
Zunächst wurden
kleinere Peptide, die die oben beschriebenen Merkmale besaßen, hergestellt.
-
Die
Expressionsplasmide vom pET- und pGEX-Typ, die in Beispiel 1 erhalten
wurden, wurden in E. coli BL21 (DE3) bzw. JM109 durch ein Transformationsverfahren
eingebracht. Die Expressionsinduktion mit IPTG und Herstellung von
Expressionsproteinen aus E. coli wurde hauptsächlich durch Modifizieren des
Verfahrens von Yoshikawa et al. (Yoshikawa F. et al., J. Biol. Chem.
271:18277-18284, 1996) durchgeführt.
-
Insbesondere
wurde E. coli, in das entsprechende Plasmide eingebaut wurden, in
L-Nährlösungen (enthaltend
100 μg/ml
Ampicillin) bei 22 °C
schüttelkultiviert.
Wenn die Absorption OD600 zu etwa 1,5 wurde, wurde
IPTG bis auf 0,5 mM zugesetzt. Nach einigen Stunden in Schüttelkultur
bei 16 °C
wurde E. coli jeweils durch Zentrifugation gewonnen und in PBS,
enthaltend Proteaseinhibitoren (1 mM PMSF, 10 μM Leupeptin, 1 μM Pepstatin
A, 2 μg/ml
Aprotinin), suspendiert. E. coli wurde jeweils durch Ultrabeschallung
aufgebrochen. Anschließend
wurde jeder Überstand,
der das Expressionspolypeptid (lösliche
Fraktion) enthielt, durch Ultrazentrifugation (Beckman Ti35 Rotor,
25.000 U/min, 1 h, 4 °C)
gesammelt.
-
Die
GST-Fusionspolypeptide wurden aus den löslichen Fraktionen durch Affinitätsreinigung
unter Verwendung einer Glutathion-Sepharose-Säule (Pharmacia LKB) gereinigt.
Insbesondere wurde jedes der GST-Fusionspolypeptide mit 10 mM Glutathion/50
mM Tris-HCl (pH 8,0) von der Säule
eluiert, indem hauptsächlich
das vom Hersteller bereitgestellte Handbuch befolgt wurde. Die Polypeptidlösungen wurden
mit 10 mM HEPES-KOH (pH 7,2), 88 mM NaCl und 1 mM KCl unter Verwendung
einer Entsalzungssäule
PD10 (Pharmacia LKB) äquilibriert
und anschließend
abgegeben, wodurch die IP3-Schwämme erhalten
wurden (1: G224, m30, m49 und GST).
Die IP3-Schwämme wurden bei –80 °C gelagert,
bis sie verwendet wurden.
-
Eine
Serie von Deletionsmutanten auf der Grundlage von Polypeptid T734
wurde durch serielles Verkürzen
der Länge
des Polypeptids T734 vom C-Terminus hergestellt. Die Auswertung
der Deletionsmutanten zeigte an, dass T705 und T699 keinen ausgeprägten Merkmalsunterschied
zu T734 aufwiesen. In den Fällen der
Polypeptide T569, T572 und T576 waren die Expressionsmengen der
löslichen
Proteine geringer als für T734.
Die stabile Massenexpression von löslichem Protein war mit Polypeptid
T604 erfolgreich, welches durch Deletion des C-Terminus von T734
bis zu Aminosäure
605 (1) erhalten wurde.
-
Unter
Bezugnahme auf 1 ist das Oberste (IP3R1) die N-terminale Aminosäure des
IP3-Rezeptors, einschließlich der
IP3-bindenden Kernregion (Kern: Aminosäuren 226-578).
T604 (Aminosäuren
1-604), G224 (GST + Aminosäuren
224-604), G224m30 (G224, in das eine K580A-Mutation eingebracht
wurde), G224m49 (G224, in das eine R441Q-Mutation eingebracht wurde)
und GST (stammt von pGEX-2T)) sind ebenfalls in 1 gezeigt.
-
T
604 besitzt eine [
3H]IP
3-Bindungsaktivität, die im
Wesentlichen derjenigen von T734 entspricht (Kd = 45 nM), und eine
höhere
Ausbeute an löslichem
Protein (B
max = 690 pmol/mg Protein). Insbesondere
betrug die Ausbeute 19 mg/l E. coli-Kultur (
2B und
2C,
Tabelle 1). Tabelle
1 Expression
von IP
3-bindender Stelle in E. coli
- a. Maeda et al., EMBO J. 9, 51-67, 1990
- b. Yoshikawa et al., J. Biol. Chem., 271, 18277-18284, 1996
- c. Die Werte in Klammern stellen Kd dar, erhalten aus rohen
Zell-Lysaten
- ND. nicht bestimmt
-
Die
gesamte Expressionsmenge von Polypeptid T604 entsprach im Wesentlichen
derjenigen von Polypeptid T734, allerdings wies T604 eine deutlich
verbesserte lösliche
Proteinausbeute auf. Die Ausbeute von löslichem Protein von Polypeptid
T604 war im Wesentlichen bei 30 und 37 °C gleich und erreichte innerhalb von
2 h nach dem Start der Expressionsinduktion das Maximum.
-
2a zeigt
das Ergebnis der Western-Blot-Analyse des Proteins (0,1 μg), erhalten
aus einer E. coli-Extraktlösung
(lösliche
Fraktion), die das Polypeptid T604 (66 kDa) exprimiert. Als Kontrolle
wurde eine Zellextraktlösung,
erhalten durch Transformieren eines Vektors, der kein T604 (pET-3a)
enthält,
verwendet. 2B zeigt einen Vergleich der
Gesamtmengen der spezifischen IP3-Bindung
für T734,
T604 und den Kontrollvektor, die in 0,7 μl löslichen Fraktionen enthalten
waren. 2C zeigt das Ergebnis der Schatchard-Blot-Analyse,
wobei die Bindung von 3 μg
T604-löslicher
Fraktion mit 9,6 nM [3H]IP3 mit
nicht markiertem IP3 (kaltes IP3)
bei verschiedenen Konzentrationen kompetitiv gehemmt wurde. Die
Ergebnisse waren Kd = 45 ± 7,6,
Bmax = 690 ± 64 pmol/mg Protein.
-
Wenn
T734 seriell aus dem N-Terminus deletiert war, verursachte eine
sehr kurze N-terminale Deletion von T734 (z. B. eine Deletion von
31 Aminosäuren)
einen Mangel an IP3-Bindungsaktivität, auch wenn die Deletion außerhalb
der Kernregion lag. Allerdings erreichte das Polypeptid wieder die
IP3-Bindungsaktivität, wenn der N-Terminus bis
zur Aminosäure
220-225 nahe des
N-Terminus der Kernregion deletiert war (Yoshikawa et al., 1996).
Die Theorie hierzu ist unbekannt, allerdings ist vermutlich die
Bildung der dreidimensionalen Struktur der aktiven Kernregion in
Abhängigkeit
von dem Deletionsgrad irgendwie unterbrochen. Obwohl das aktive
Polypeptid mit der N-terminalen Deletion bis zur Aminosäure 220-225
eine relativ hohe Affinität
aufwies, war die Menge an löslichem
exprimiertem Protein geringer.
-
Wie
vorstehend beschrieben, besaß ein
Protein, das durch Deletion der Aminosäuren 1-223 von Polypeptid T604
(N4-T604: Aminosäuren
224-604) erhalten wurde, eine höhere
Aktivität
(etwa dreimal höher), allerdings
eine niedrigere Produktion als diejenigen des ursprünglichen
T604. Demnach ist anscheinend das Polypeptid T604 als ein lösliches
Protein das besonders geeignete Polypeptid zur stabilen Massenexpression der
hoch affinen IP3-bindenden Region alleine.
-
Beispiel 3: Expression
des IP3-Schwamms
-
(i) Experiment zur Hemmung
der [3H]-IP3-Bindung
-
Auf
der Grundlage der in Beispiel 2 erhaltenen Ergebnisse wurde ein
IP3-bindendes Polypeptid mit einer höheren Affinität erzeugt.
Wie vorstehend beschrieben wurden, wenn die Aminoterminalen Aminosäuren 1-223
der Polypeptide T604 und T734 deletiert wurden, hohe [3H]-IP3-Bindungsaktivitäten erhalten.
Auch die Aminosäureregion
224-579 (ein Polypeptid, das fast der Kernregion entspricht), die
aus nur 356 Aminosäureresten
besteht, besaß eine
Affinität
von so hoch wie Kd = 2,3 nM (Yoshikawa et al., 1996, supra). Allerdings besitzen,
wie vorstehend beschrieben, diese Polypeptide geringere lösliche Protein-Expressionsniveaus.
Mit anderen Worten kann die längere
Amino-terminale Deletion zu einer höheren Affinität auf der
einen Seite führen,
allerdings setzt sie auch die Expressionsmenge und Expressionsstabilität der löslichen
Proteinen herab, indem sie die meisten der Proteine als unlösliche Einschlusskörper abgibt.
-
Im
Allgemeinen werden bekanntlich Stabilität, Solubilität und ein
Expressionsniveau eines Fremdpolypeptids verbessert, wenn es zu
einem GST-Fusionskörper
gemacht wird. In diesem Beispiel wurden die Fusionsproteine G224,
G224-m30 und G224-m49, bestehend aus GST und einer IP3-bindenden
Stelle (Aminosäureregion
224-604), durch Ligation von GST unter Ersatz der N-terminalen Region
(Aminosäuren
1-223) des IP3-Rezeptors (1)
hergestellt.
-
Die
IP3-bindenden Aktivitäten dieser Fusionsproteine
wurden hauptsächlich
durch das Verfahren von Yoshikawa et al., 1996, gemessen.
-
Jedes
Fusionsprotein (IP3-Schwamm) (0,2 μg) wurde
mit 100 μl
Bindungspuffer-α (50
mM Tris-HCl (pH 8,0
bei 4 °C),
1 mM EDTA, 1 mM β-Mercaptoethanol),
der 9,6 nM D-myo-[3H](1,4,5)IP3 (777
GBq/mmol; DuPont NEN) (im Folgenden als "[3H]-IP3" abgekürzt) und
verschiedene Konzentrationen von nicht markiertem D-myo-(1,4,5)IP3 (Dojindo) (im Folgenden als "kaltes IP3" abgekürzt) enthielt,
vermischt. Das Gemisch wurde 10 min auf Eis stehen gelassen. Dem
Gemisch wurden 4 μl
50 mg/ml γ-Globulin
(Sigma) (Endkonzentration 1 mg/ml) und 100 μl 30 PEG 6000 (Sigma)/Bindungspufffer-α Lösung (Endkonzentration
15 %) zugesetzt. Das resultierende Gemisch wurde 5 min auf Eis stehen
gelassen und anschließend
bei 10000 × g
5 min bei 2 °C zentrifugiert,
um Polypeptid/PEG-Komplex zu sammeln. PEG-präzipitiertes [3H]-IP3-bindendes
Protein wurde mit 180 μl
des Solubilisierers Solvable (DuPont NEN) gut solubilisiert. Das
Resultierende wurde mit 18 μl
Eisessig neutralisiert, und sodann wurden 5 μl flüssiger Scintillationszähler (Atomlight
[DuPont NEN]) zugesetzt, um die Radioaktivität (erste Radioaktivität) zu messen.
Die nicht spezifische Bindung eines jeden Proteins wurde durch Messen
der zweiten Radioaktivität
in Gegenwart von 2 μM
oder 10 μM
kaltem IP3 bestimmt. Anschließend wurde
ein spezifischer Bindungswert für
jedes Protein durch Subtraktion der zweiten Radioaktivität (nicht spezifischer
Bindungswert) von den ersten Radioaktivitätswerten erhalten.
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Die
Scatchard-Plot-Analyse wurde unter den folgenden Bedingungen durchgeführt: für niedrig
affine Polypeptide (G224-m30 und Kontroll-GST) wurde das Bindungsexperiment
in 100 μl
Bindungspuffer-α durch Zugabe
von 9,6 nM [3H]-IP3 (DuPont
NEN) und 10-20 nM kaltem IP3 zu 2 μg IP3-bindendem Polypeptid und durch Zugabe von
9,6 nM [3H]-IP3 (DuPont
NEN) und 50 nM-2 μM
kaltem IP3 zu 0,01 μg IP3-bindendem
Polypeptid durchgeführt.
Für hoch
affine IP3-Schwämme
(G224 und G224-m49) wurde das Bindungsexperiment mit 0,02 μg IP3-Schwämmen bei
[3H]-IP3-Konzentrationen
von 0,15, 0,3, 0,6, 1,2, 2,4, 4,8 und 9,6 nM ohne Zugabe von kaltem
IP3 durchgeführt.
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Die
Hemmwirkungen der IP3-bindenden Polypeptide
(IP3-Schwämme) auf die [3H]-IP3-Bindungsaktivität von cerebellaren
Mikrosomen wurde wie folgt analysiert.
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Eine
Mikrosomenfraktion wurde aus dem Cerebellum von ddY-Mäusen (Nippon
SLC) hauptsächlich durch
Befolgen des Verfahrens von Nakada et al. (Nakada S. et al., Biochem.
J. 277:125-131, 1991) hergestellt. In 100 μl Bindungspuffer-α wurden verschiedene
Konzentrationen der IP3-Schwämme zugesetzt,
um die Änderungen
bei der Bindung zwischen dem cerebellären Mikrosom (40 μg) und 9,6
nM [3H]-IP3 nach
dem obigen Verfahren (siehe Scatchard-Plot-Analyse) festzustellen.
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Als
Ergebnis wurde festgestellt, dass die Affinität von Polypeptid G224 500-mal
höher war
als diejenige von Polypeptid T734 (Kd = 83 pM, Bmax =
1,6 pmol/μg
Protein) (3A). Polypeptid G224 bindet
gut an (1,4,5)IP3 und (2,4,5)IP3,
und die Ausbeute an IP3-bindendem Protein
betrug etwa 30 mg/l E. coli-Kultur (Tabelle 1). Nach Reinigung des
Proteins über
eine Glutathionsäule
und eine anschließende
PD10-Säule
betrug die Ausbeute etwa 24 mg pro I. Die Bindungsaktivität wurde
gesteigert, wenn in Polypeptid T734 eine R441Q-Mutation eingebracht
wurde (Yoshikawa et al., 1996, supra). Die Affinität von Polypeptid
G224-m49 (G224, in das eine R441 Q-Mutation eingebracht wurde) verdoppelte
sich und wurde etwa 1000 Mal höher
als diejenige des Polypeptids T734 (Kd = etwa 43 pM, Bmax =
1,7 pmol/μg
Protein) (3B, Tabelle 1). Die Bindungsaktivität nahm ab,
wenn in das Polypeptid T734 eine K508A-Mutation eingebracht wurde
(Yoshikawa et al., 1996, (supra)). Gleichermaßen nahm die Bindungsaktivität des Polypeptids
G224-m30 ab, wenn in G224 eine K508A-Mutation eingebracht wurde,
und sie wurde so niedrig wie etwa 1/4000 von Polypeptid G224 und etwa
1/7700 von Polypeptid G224-m49 (Kd = etwa 330 nM, Bmax =
3,0 pmol/μg
Protein)(3C, Tabelle 1).
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(ii) Hemmung der IP3-Bindung durch Absorption durch den neuen
IP3-Schwamm
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Die
IP3-bindenden Polypeptide G224 und G224-m49
weisen starke IP3-Bindungsaktivitäten auf,
die 500-1000-fach höher
sind als diejenigen des ursprünglichen
IP3-Rezeptors. Die Polypeptide G224 und G224-m49
wurden hinsichtlich ihrer Verwendung als ein IP3-spezifischer
Absorptionskörper (Schwamm)(IP3-Schwamm) getestet, d.h. ob sie die Menge
des IP3-Bindens durch die IP3-Rezeptoren
in einer Lösung
durch kompetitives Absorbieren von IP3 in
der Lösung
herabsetzen können
(4).
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Maus-Cerebellum
ist ein Gewebe, das reich ist an IP3-Rezeptor
und dessen mikrosomale Fraktion eine [3H]-IP3-Bindungsaktivität aufweist, die mindestens
50 Mal größer ist
als diejenige in anderen Geweben (Maeda et al., 1990 (supra)). Die
Bindung zwischen 40 μg
cerebellärem
Mikrosom (Kd = 21 nM, Bmax = 23 pmol/mg Protein)
und 9,6 nM [3H]-IP3 in
100 μl Lösung wurde
als prozentualer Gehalt (%) an kompetitiver Hemmung bei verschiedenen
Konzentrationen von IP3-Schwämmen analysiert,
wobei die Aktivität
in Abwesenheit von IP3-Schwamm als 100 %
betrachtet wurde. Es wurde berechnet, dass etwa 0,92 pmol IP3-Bindungsstellen von Cerebellum-IP3-Rezeptor und 0,96 pmol [3H]-IP3 in der 100 μl-Lösung vorhanden waren.
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Als
Ergebnis wurde eine Hemmwirkung für Kontroll-GST festgestellt,
auch wenn die IP3-Schwamm-Konzentration 100 μg/ml betrug
(4). Andererseits wurden für die hoch affinen Polypeptide G224
und G224-m49 starke Hemmaktivitäten
der IP3-Bindung festgestellt, und die IC50 betrug etwa 10 μg/ml (4). Das
Polypeptid G224-m30 mit niedriger Affinität wies eine niedrige Hemmaktivität auf, mit
IC50 von 100 μg/ml. Gemäß diesem in vitro Experimentsystem
neigte der IP3-Schwamm zum Präzipitieren
mit der Mikrosomen-Membran, wenn die IP3-Schwamm-Konzentration
etwa 25 μg/ml überschritt,
und so fluktuierten wahrscheinlich die konzentrationsabhängigen Kurven
(4). Somit könnte
die offensichtliche Hemmung von G224-m30, die bei einer IP3-Schwamm-Konzentration über 25 μg/ml festgestellt wurde, auf
Präzipitation
unter hoher Konzentration beruhen.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass das [3H]-IP3-Binden des IP3-Rezeptors
je nach Bindungsaffinität
und Konzentration des verwendeten IP3-Schwamms
wirksam gehemmt werden kann. Das erfindungsgemäße hoch affine IP3-bindende
Polypeptid ist ein neuer IP3-Schwamm, der
als IP3-neutralisierendes
Mittel oder als Antagonist für
IP3-induziertes Calcium verwendet werden
kann.
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Beispiel 4: Test der Hemmung
der IP3-induzierten Ca2+-Freisetzung
(IICR)
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Zur
Durchführung
eines Tests der Hemmung der IP3-induzierten
Ca2+-Freisetzung wurde eine Mikrosomenfraktion
aus Maus-Cerebellum, wie in Beispiel 3 beschrieben, hergestellt.
Die Fraktion wurde in Puffer B suspendiert, dispensiert und bei –80 °C bis zur
Verwendung gelagert.
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Die
Zusammensetzung von Puffer B war 110 mM KCl, 10 mM NaCl, 5 mM KH2PO4, 1 mM DDT und 50
mM HEPES-KOH (pH 7,2) (enthaltend einen Cocktail von Protease-Inhibitoren
[0,1 mM PMSF, 10 μM
Leupeptin, 10 μM
Pepstatin A, 10 μM
E-64] und 2 mM MgCl2).
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Eine
IP3-induzierte Ca2+-Freisetzungsaktivität von cerebellärem Mikrosom
wurde durch Verwendung von fura-2 (Molekularsonde) als Ca2-Fluoreszenzindikator bestimmt. Insbesondere
wurden die Anregungen bei Zugabe von IP3 bei
zwei Wellenlängen
(340 nm und 380 nm) mit dem Fluoreszenzspektralphotometer CAF110
(Nihon Bunko) gemessen, um die Änderung
des Fluoreszenzintensitätsverhältnisses
(F340/F380) bei 500 nm festzustellen.
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Die
IP3-induzierte Ca2+-Freisetzung
aus dem cerebellären
Mikrosom beträgt
im Allgemeinen EC50 = 100-200 nM IP3. Cerebelläres Mikrosom (100 μg) wurde
mit 500 μl
eines Freisetzungspuffers (Puffer B enthaltend 1 mM MgCl2, 2 μM
fura-2, 1 mM DTT, 10 mM Creatinphosphat, 40 U/ml Creatinkinase,
1 μg/ml
Oligomycin, und den Cocktail von Protease-Inhibitoren) in einer Messküvette mit
einem Rührstäbchen vermischt.
Die folgende Reaktion wurde bei 30 °C unter konstantem Rühren mit
dem Rührstäbchen durchgeführt: 1 mM
ATP wurde dem Gemisch in der Küvette
zugesetzt, um die Ca2-Pumpe (Ca2+-ATPase)
zu aktivieren, wodurch Ca2+ in den Mikrosomen-Innenraum
eingebracht wurde (Ca2+-Beladung). Das Ca2+-Beladen wurde durch Überwachen bestätigt, bis
die Abnahme des fura-2-Fluoreszenzniveaus konstant wurde. Die Änderung
in dem fura-2-Fluoreszenzintensitätsverhältnis wurde auf einem Niveau
unter Schwellenwert gemessen (F340/F380).
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Die
Wirkung des IP3-Schwammes auf die Hemmung
der IP3-induzierten Ca2+-Freisetzungsaktivität von cerebellärem Mikrosom
wurde wie folgt ausgewertet: nach der Zugabe von ATP wurde die Kunre
der fura-2-Fluoreszenzintensität
aufgezeichnet, bis die Abnahme konstant wurde. Anschließend wurden
verschiedene Konzentrationen an IP3-Schwämmen zugesetzt.
Nach 1 min wurden dem Reaktionsgemisch 50 nM bis 1 μM IP3 zugesetzt, um die durch den IP3 ausgelöste Änderung
der fura-2-Fluoreszenzintensität
festzustellen.
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Die
IP3-Schwamm-Konzentrationsabhängigkeit
wurde wie folgt bestimmt: 3,125, 6,25, 12,5, 25, 50, 100, 200 μg/ml hoch
affines Polypeptide G224 wurde jeweils dem Reaktionsgemisch zugesetzt.
Nach etwa 1 min wurden 100 nM IP3 zugesetzt,
um die durch den IP3 ausgelöste Ca2+-Freisetzungsaktivität zu messen. Die Konzentrationsabhängigkeit
des niedrig affinen Polypeptids G224-m30 wurde durch Zugabe von
200, 400 und 500 μg/ml
G224-m30 gemessen. Nach etwa 1 min wurden 100 nM IP3 zugesetzt,
um die durch den IP3 ausgelöste Ca2+-Freisetzungsaktivität zu messen.
Zusätzlich
wurden auch 500 μg/ml
G224-m30 zugesetzt, und nach etwa 1 min wurden 50 nM IP3 zugesetzt,
um die durch den IP3 ausgelöste Ca2+-Freisetzungsaktivität zu messen.
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Als
Ergebnis wurde festgestellt, dass die IP3-Schwämme das
IP3-Binden durch den IP3-Rezeptor von cerebellärem Mikrosom
durch Absorbieren des IP3 spezifisch und
kompetitiv hemmten (5A-5F, 6A-6G und 7).
In den 5A-F und 6A-G stellt
die vertikale Achse die Änderung
des fura-2-Fluoreszenzintensitätsverhältnisses
dar (F340/F380)(d.h. die Änderung
in der Menge an Ca2+), die horizontale Achse
stellt die Zeit (s) dar.
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Wie
in den 5A, 5B und 5C gezeigt,
waren in Abwesenheit des IP3-Schwamms (Kontrollen)
die IP3-induzierten Ca2+-Freisetzungsaktivitäten von
der IP3-Konzentration abhängig. Das
niedrig affine Polypeptid G224-m30 besaß bei einer Konzentration von
500 μg/ml
keine Hemmwirkung auf die Ca2+-Freisetzung
mit 100 nM IP3 (5E). Wenig
Unterschied wurde zwischen G224-m30 und der Kontrolle für die Wirkungen
der Hemmung von 50 nM IP3 festgestellt (5E).
Mit GST allein wurde auch bei einer hohen Konzentration von 632 μg/ml keine Änderung
in der Ca2+-Freisetzungsaktivität, die mit
50 nM IP3 ausgelöst wurde, festgestellt (5F).
Somit wurde in jedem Fall kein deutlicher Unterschied zur Kontrolle
verzeichnet.
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Im
Gegensatz zu den obigen Ergebnissen besaß das hoch affine Polypeptid
G224 eine signifikante Hemmwirkung auf die IP3-induzierte
Ca2+-Freisetzung in Abhängigkeit von seiner Konzentration (6A-6G).
Das hoch affine Polypeptid G224 besaß die größte Hemmwirkung bei 100 μg/ml und
hemmte die IP3-induzierte Ca2+-Freisetzung
fast vollständig
(6F).
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Die
Peakwerte der Ca2+-Freisetzung, die durch
Zugabe von G224 bei jeder Konzentration erhalten wurden, die in
den 6A-6G gezeigt ist, wurden aufgetragen,
wobei der Peak, der in Abwesenheit von G224 erhalten wurde, als
100 % angesehen wurde (7). Die horizontale Achse stellt
jeweils die Konzentration des Polypeptids G224 dar und die vertikale
Achse den Peakwert der Ca2+-Freisetzung.
Wie aus 7 entnommen werden kann, betrug
die Konzentration an Polypeptid G224, die für 50 % Hemmung der IP3-induzierten Ca2+-Freisetzung erforderlich
ist, etwa 20 μg/ml.
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Demnach
wurde festgestellt, dass das hoch affine IP3-bindende
Polypeptid als IP3-Schwamm wirkte und die
durch den IP3-Rezeptor auf dem cerebellären Mikrosom
induzierte Ca2+-Freisetzung spezifisch und konzentrationsabhängig hemmte.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Polypeptid mit einer hohen Affinitätsbindungsaktivität für Inositol-1,4,5-triphosphat,
ein Gen, das das Polypeptid codiert, einen rekombinanten Vektor,
der das Gen umfasst, eine Transformante, die den Vektor umfasst,
und ein Verfahren zur Herstellung des Polypeptids bereit.
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Das
erfindungsgemäße Polypeptid
kann zur Kontrolle der Hemmung einer spezifischen Zellfunktion, die
von einer IP3-induzierten Calciumsignalübertragung
(IP3-neutralisierendes Mittel, Antagonist
für IP3-induziertes Calcium, etc.) abhängt, verwendet
werden. Außerdem
sind das erfindungsgemäße Polypeptid
und Gen als IP3-Signalnachweismittel zur
Hemmung der Aktivierung der IP3-induzierten
Calciumsignalübertragung
geeignet. Das erfindungsgemäße Gen ist
auch als therapeutisches Mittel zur Behandlung einer mit der Calciumproduktion
einhergehenden Erkrankung geeignet.
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Das
Folgende sind Informationen über
die hier beschriebenen Sequenzen: SEQUENZPROTOKOLL