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Förderung
durch die Regierung
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Diese
Arbeit wurde zum Teil durch die NIH-Zuschüsse DK 50795 und DK 52071 gefördert. Die
Regierung kann daher bestimmte Rechte an dieser Erfindung besitzen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Hepatitis
C-Virus (HCV) ist sowohl mit den Pestivirus- als auch mit den Flavivirus-Gattungen der Flaviviridae-Familie
eng verwandt. HCV ist ein einzelsträngiges RNA-Virus; das virale Genom beträgt etwa
9,5 kb. HCV RNA hat positive Orientierung und hat einen einzigen
offenen Leserahmen, der für
ein einzelnes Polyprotein kodiert (Clarke. 1997. J. Gen. Virol.
78: 2397). Das Polyprotein wird proteolytisch prozessiert, um die reifen
viralen Proteine zu ergeben, die Nucleocapsid, Hüllprotein 1, Hüllprotein
2, Metalloprotease, Serinprotease, RNA-Helikase, Cofaktor und RNA-Polymerase
umfassen.
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HCV
ist ein humanes Hauptpathogen. Es wurde gefunden, dass das Virus
die Ursache der meisten Fälle
von Hepatitis ist, die nicht Hepatitis A, Hepatitis B oder Hepatitis
Delta Virus zugeschrieben werden können (Clarke, oben). Über 50 Prozent
der Patienten mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) werden zu chronischen Trägern des
Virus; es gibt möglicherweise
nicht weniger als 500 Millionen chronische Träger weltweit (Dhillon und Ducheiko.
1995. Histopathology 26: 297). Ständige Infektion mit dem Virus
führt zu
chronischer Hepatitis und kann letztlich zu Zirrhose und/oder Krebs
führen
(Kuo et al. 1989. Science 244: 362). Momentane Therapien gegen HCV
sind uneffektiv, daher gibt es Bedarf für neue Ansätze, HCV-Infektion zu behandeln.
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WO-A-96/05315
offenbart die Nukleotid- und abgeleitete Aminosäuresequenzen von cDNAs, die
für die
Hüllprotein
(1)-Gene und Kapsid-Gene von Isolaten des Hepatitis C-Virus (HCV) kodieren,
und die Verwendung des Oligonukleotids, der Peptide, der rekombinanten
Hüllprotein
(1)- und Kapsid-Proteine in diagnostischen Verfahren und Impfstoffen.
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US-A-5443965
offenbart Peptidantigene die immunreaktiv sind mit Seren von Individuen,
die mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) infiziert sind. Mehrere dieser
Antigene sind immunologisch reaktiv mit Antikörpern, die in Individuen vorhanden
sind, die als chronische und akute HCV-Infektion aufweisend identifiziert
worden sind. Die Antigene sind nützlich
in diagnostischen Verfahren zur Detektion von HCV-Infektion in Menschen.
Ebenfalls offenbart sind entsprechende Klone aus genomischen Fragmenten,
die Polynukleotide enthalten, die für die Sequenzen des offenen
Leserahmens für
die antigenischen Peptide kodieren.
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J.
Mol. Evol. (1994) 38: 50-56 (Ina Y. et al.) offenbart die Reduktion
von synonymen Substitutionen im Kapsidproteingen des Hepatitis C-Virus.
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Zusammenfassung
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Die
Erfindung betrifft ein Polypeptid gemäß Anspruch 1, 2, 7, 8 oder
9, bevorzugte Merkmale des Polypeptids werden in den Ansprüchen 3,
4, 5, 6 oder 10 beansprucht.
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Unter
einem anderen Gesichtspunkt betrifft die Erfindung einen Impfstoff
gemäß Anspruch
11, bevorzugte Merkmale des Impfstoffs werden in den Ansprüchen 12,
13 oder 14 beansprucht.
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Unter
einem anderen Gesichtspunkt betrifft die Erfindung einen Antikörper gemäß Anspruch
15, bevorzugte Merkmale des Antikörpers werden in den Ansprüchen 16-19
beansprucht.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung einen Kit gemäß Anspruch
20 oder 21.
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Unter
einem anderen Gesichtspunkt betrifft die Erfindung die Verwendung
gemäß den Ansprüchen 22, 23
oder 25, bevorzugte Merkmale der Verwendung werden in den Ansprüchen 24
oder 26-35 beansprucht.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung das Verfahren
gemäß Anspruch
36, bevorzugte Merkmale des Verfahrens werden in den Ansprüchen 37
oder 38 beansprucht.
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Die
vorliegende Erfindung ist ein bedeutender Fortschritt im Kampf gegen
Hepatitis C. Es konnte gezeigt werden, dass die neuen Peptide der
Erfindung, die nicht durch den gewöhnlichen offenen Leserahmen des
HCV-Polyproteins kodiert werden, eine Immunantwort in Patienten,
die mit HCV infiziert sind, auslösen, und
daher während
der HCV-Infektion produziert werden. Dementsprechend stellt die
Erfindung neue HCV-Polypeptide zur Verfügung, die nicht vom HCV-Polyprotein
abgeleitet sind sowie Verfahren zu ihrer Verwendung.
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Unter
einem Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein isoliertes oder rekombinantes
Polypeptid oder Fragment davon, das durch ein Nukleinsäuremolekül kodiert
wird, das von einem Hepatitis C-Virus abgeleitet ist, wobei das
Polypeptid wenigstens eine der folgenden Eigenschaften aufweist:
- 1) wenigstens ein Teil des Polypeptids wird
durch einen Leserahmen +1 relativ zu dem gewöhnlichen offenen Leserahmen
des Hepatitis C-Virus kodiert;
- 2) wenigstens ein Teil des Polypeptids wird durch einen Leserahmen
kodiert, der dem Leserahmen von SEQ ID NO: 1 entspricht, wobei das
erste Nukleotid von SEQ ID NO: 1 das erste Nukleotid eines Kodons
ist;
- 3) wenigstens ein Teil des Polypeptids umfasst eine Aminosäuresequenz,
die zu wenigstens 80% identisch zu der Aminosäuresequenz ist, die in SEQ
ID NO: 2 gezeigt ist; und
- 4) wenigstens ein Teil des Polypeptids umfasst eine Aminosäuresequenz,
die durch ein Nukleinsäuremolekül kodiert
wird, das unter hoher Stringenz mit der Nukleotidsequenz, die in
SEQ ID NO: 1 gezeigt ist, hybridisiert.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung weisen die neuen HCV-Polypeptide oder ein Teil davon
gemäß Anspruch
1 eine Länge
von wenigstens etwa 8 Aminosäuren
bis wenigstens etwa 100 Aminosäuren
auf. In anderen Ausführungsformen
weisen die Polypeptide oder Teile davon eine Länge von wenigstens etwa 14
Aminosäuren
bis wenigstens etwa 30 Aminosäuren
auf.
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In
einer Ausführungsform
werden die neuen HCV-Polypeptide oder Teile davon von einem Leserahmen
+1 zu dem gewöhnlichen
Leserahmen von Hepatitis C kodiert. In bevorzugten Ausführungsformen
werden die Polypeptide durch einen Leserahmen kodiert, der dem Leserahmen
von SEQ ID NO: 1 entspricht, wobei das erste Nukleotid von SEQ ID
NO: 1 das erste Nukleotid eines Kodons ist. In anderen bevorzugten
Ausführungsformen
werden die Polypeptide zum Teil durch das Nukleinsäuremolekül von SEQ
ID NO: 1 kodiert und lösen
eine Immunantwort in einem Subjekt aus.
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In
weiteren Ausführungsformen
umfassen die neuen HCV-Polypeptide eine Aminosäuresequenz, die zu wenigstens
80% identisch zu der Aminosäuresequenz
ist, die in SEQ ID NO: 2 gezeigt ist, und eine Immunantwort in einem
Subjekt auslöst.
In bevorzugten Ausführungsformen
umfassen die neuen HCV-Polypeptide eine Aminosäuresequenz, die zu wenigstens
90% identisch zu der Aminosäuresequenz
ist, die in SEQ ID NO: 2 gezeigt ist, und eine Immunantwort in einem
Subjekt auslöst.
In anderen bevorzugten Ausführungsformen umfassen
die neuen HCV-Polypeptide eine Aminosäuresequenz, die in SEQ ID NO:
2 gezeigt ist, und eine Immunantwort in einem Subjekt auslöst.
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In
anderen Ausführungsformen
umfassen die neuen HCV-Polypeptide eine Aminosäuresequenz, die durch ein Nukleinsäuremolekül kodiert
wird, das unter hoher Stringenz mit der Nukleotidsequenz hybridisiert, die
in SEQ ID NO: 1 gezeigt ist.
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In
anderen Ausführungsformen
umfassen die neuen HCV-Polypeptide wenigstens einen Teil einer Aminosäuresequenz,
die aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO:
6, SEQ ID NO: 7 und SEQ ID NO: 8 besteht, und eine Immunantwort
in einem Subjekt auslöst.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
betrifft die Erfindung isolierte oder rekombinante Polypeptide,
die eine Aminosäuresequenz
umfassen, die aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus LNLKEKP(X1)(X2)TPT(X3) und
AAHRT(X4)SSR(X5)(X6)VR besteht, wobei X1 N oder K ist, X2 V oder
E ist, X3 A oder V ist, X4 L oder S ist, X5 A oder V ist und X6
A oder V ist. In noch weiteren Ausführungsformen bestehen die neuen
HCV-Polypeptide
aus einer Aminosäuresequenz,
die aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus LNLKEKPNVTPTAC und AAHRTSSSRAVVRC besteht.
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Unter
einem anderen Gesichtspunkt betrifft die Erfindung eine Impfstoff-Zusammensetzung zur
Verhinderung einer Hepatitis C-Infektion in einem Subjekt. In einer
Ausführungsform
umfasst ein solcher Impfstoff ein neues HCV-Polypeptid. In einer
anderen Ausführungsform
umfasst ein solcher Impfstoff eine Nukleinsäure, die für ein neues HCV-Polypeptid
kodiert.
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Unter
einem anderen Gesichtspunkt betrifft die Erfindung einen Antikörper, der
an ein neues HCV-Polypeptid bindet.
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Unter
noch einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung einen Kit
zur Detektion einer Hepatitis C-Infektion. In einer Ausführungsform
umfasst ein solcher Kit ein neues HCV-Polypeptid. Unter einem anderen Gesichtspunkt
umfasst der Kit einen Antikörper,
der an ein neues HCV-Polypeptid bindet.
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Unter
noch einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Vorbeugung vor einer HCV-Infektion, bei dem man einem Subjekt
ein neues HCV-Polypeptid verabreicht oder bei dem man sie Synthese
des Polypeptids in einem Subjekt vor einer HCV-Infektion bewirkt,
so dass eine HCV-Infektion verhindert wird.
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Die
Erfindung betrifft auch Verfahren zur Diagnose einer HCV-Infektion.
In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Detektion der Gegenwart oder Abwesenheit
von Antikörpern,
die mit einem neuen HCV-Polypeptid in der Körperflüssigkeit eines Subjekts reagieren,
wobei die Gegenwart von Antikörpern,
die das Polypeptid binden, indikativ für eine Infektion mit HCV ist.
In einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Detektion der Gegenwart oder Abwesenheit
eines neuen HCV-Polypeptids in der Körperflüssigkeit oder dem Gewebe eines
Subjekts, wobei die Gegenwart eines HCV-Polypeptids indikativ für eine Infektion mit
HCV ist.
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Unter
noch einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Identifikation einer Verbindung, die mit einem neuen HCV-Polypeptid
interagiert, bei dem man das Polypeptid mit einer Verbindung in
einem zellfreien System unter Bedingungen in Kontakt bringt, die
eine Interaktion der Verbindung mit dem Polypeptid gestatten, so
dass ein Komplex gebildet wird; die Verbindungen, die keine Komplexe
mit einem HCV-Polypeptid
bilden, von denjenigen trennt, die Komplexe mit einem HCV-Polypeptid
bil den; und die Verbindungen, die Komplexe mit einem HCV-Polypeptid
bilden, isoliert und identifiziert, um eine Verbindung zu identifizieren,
die mit einem neuen HCV-Polypeptid interagiert.
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Detaillierte
Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung ist ein wichtiger Schritt voran zur Verhinderung
einer Hepatitis C (HCV) Infektion, zur Behandlung andauernder Infektion
und zur Verbesserung bestehender Diagnosetechniken. Die Erfindung
basiert zum Teil auf der Identifizierung neuer Polypeptide, die
durch das virale Genom von Hepatitis C kodiert werden. Diese neuen
Polypeptide werden nicht durch den gewöhnlichen Leserahmen des HCV-Polyproteins
kodiert.
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Vor
der weiteren Beschreibung der Erfindung werden hier bestimmte Begriffe
gesammelt, die in der Beschreibung, den Beispielen und den beigefügten Ansprüchen verwendet
werden.
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I. Definitionen
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Hierin
verwendet umfasst der Ausdruck "isoliertes
oder rekombinantes Polypeptid" ein
Polypeptid, das im Wesentlichen frei von zellulärem Material oder Kulturmedium
ist, wenn es durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt wird,
oder von chemischen Vorläufern
oder anderen Chemikalien ist, wenn es chemisch synthetisiert wird.
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Hierin
verwendet umfasst der Begriff "Polypeptid
oder Fragment davon" Polypeptidmoleküle von ganzer
Lange (von der ersten Aminosäure
der Initiation der Translation bis zur letzten Aminosäure vor
der Termination der Translation) und Peptidteile solcher Moleküle. Vorzugsweise
weisen die neuen HCV-Polypeptide oder Fragmente davon eine Lange
von wenigstens etwa 8 Aminosäuren
bis wenigstens etwa 100 Aminosäuren
auf. Bevorzugter weisen die Polypeptide oder Fragmente davon eine
Länge von
wenigstens etwa 14 Aminosäuren
bis wenigstens etwa 30 Aminosäuren
auf. In bevorzugten Ausführungsformen
umfassen die neuen HCV-Polypeptide der Erfindung eine Aminosäuresequenz,
die unter verschiedenen HCV-Isolaten konserviert ist. Solch eine
konservierte Sequenz kann ohne weiteres unter Verwendung eines Abgleichs,
wie er in Tabelle 1 bereitgestellt wird, bestimmt werden. In anderen
Ausführungsformen
umfassen die neuen HCV-Polypeptide einen Teil einer neuen HCV-Aminosäuresequenz,
die distal (carboxyterminal) zu einem Stoppcodon im +1 Leserahmen
(relativ zum Haupt-ORF) ist, der das "UG" des "AUG" umfasst, das das
Initiatorcodon des Haupt-ORF ist. In einer bevorzugteren Ausführungsform
lösen die
Polypeptide oder Fragmente davon eine Immunantwort in einem Subjekt
aus.
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Hierin
verwendet soll der Ausdruck "Nukleinsäuremolekül" DNA-Moleküle (z. B.
cDNA oder genomische DNA) und RNA-Moleküle (z. B. genomische virale
RNA oder mRNA) umfassen. Die Nukleinsäuremoleküle können einzelsträngig oder
doppelsträngig
sein.
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Hierin
verwendet ist der Ausdruck "der
gewöhnliche
offene Leserahmen des Hepatitis C-Virus" der offene Leserahmen (open reading
frame, ORF) der viralen RNA, die für das gut bekannte HCV-Polyprotein
kodiert. Der gewöhnliche
ORF stellt den größten ORF
im viralen Genom dar. Im infektiösen
Klon (GenBank-Zugangsnummer AF011751) verwendet der gewöhnliche
ORF Nukleotid 342 als das erste Nukleotid eines Codons und setzt
sich bis Nukleotid 9377 fort. In verschiedenen HCV-Isolaten kann
das Nukleotid, das ein erstes Nukleotid eines Codons des gewöhnlichen
ORF ist, an einer leicht veränderten
Position sein. Das Nukleotid, das ein erstes Nukleotid eines Codons
für irgendeinen
Isolaten ist, kann leicht erhalten werden, um den gewöhnlichen
HCV-ORF zu ergeben. Beispielsweise kann im Fall von bekannten Isolaten
auf GenBank (oder eine andere Datenbank, die die Nukleotidsequenz-Information
für den
Isolaten enthält)
zugegriffen und die Information für die kodierende Sequenz (CDS)
erhalten werden. Alternativ kann zur Bestimmung des gewöhnlichen
ORF eines bekannten oder neuen Isolaten die Nukleinsäuresequenz
des bekannten oder neuen Isolaten mit einer bestimmten Sequenz abgeglichen
werden, um die höchste
Homologie zu ergeben (z. B. unter Verwendung eines Programms wie
BLAST). Eine beispielhafte BLAST-Suche kann z. B. unter Verwendung
der Sequenz, die in Gen-Bank-Zugangsnummer
AF011751 gefunden wird, als Abfragesequenz durchgeführt werden.
Bei dieser Suche wurden die Nukleotide 342-940 von AF011751 verwendet,
um die nicht redundante Sequenz-Datenbank zu durchsuchen. Der ORF
anderer HCV-Isolate, der dem gewöhnlichen
HCV-ORF von AF011751 (in dem das Initiatorcodon an Position 342
ist, die als Position 1 der Abfragesequenz gelesen wird) entspricht,
kann von dem BLAST-Abgleich
abgelesen werden. Zum Beispiel ist das entsprechende erste Nukleotid
eines Codons für
GenBank-Zugangsnummer HPCCGAA 342. Ein anderer Weg zum Auffinden
des gewöhnlichen
ORF wäre
es, ein Programm, wie Edit Seq. (DNASTAR) zu verwenden, das dafür konzipiert
ist, ORFs unter Verwendung des AUG, das mit Position 342 von AF011751
abgeglichen ist, als Startcodon zu identifizieren.
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Der
Begriff "prozentuale
(%) Identität" bezieht sich, wenn
er im Zusammenhang mit Nukleotid – und Aminosäuresequenzen
verwendet wird (z. B. wenn beschrieben wird, dass eine Aminosäure zu X%
identisch ist zu einer anderen Aminosäuresequenz), auf den prozentualen
Anteil von identischen Resten, die von den zwei Sequenzen geteilt
werden, wenn sie optimal abgeglichen sind. Um die prozentuale Identität von zwei
Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen
zu bestimmen, werden die Sequenzen für optimale Vergleichszwecke
abgeglichen (z. B. können
Lücken
in eine Sequenz zum optimalen Abgleich mit der anderen Sequenz eingeführt werden).
Die Reste an den entsprechenden Positionen werden dann verglichen
und wenn dann eine Position in einer Sequenz vom selben Rest an
der entsprechenden Position in der anderen Sequenz besetzt ist,
sind die Moleküle
an dieser Position identisch. Die prozentuale Identität zwischen
zwei Sequenzen ist daher eine Funktion der Anzahl an identischen
Positionen, die von zwei Sequenzen geteilt werden (d. h. prozentuale
Identität
= Anzahl an identischen Positionen/Gesamtanzahl an Positionen x
100).
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Im
Stand der Technik bekannte Computer-Algorithmen können verwendet
werden, um zwei Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen optimal abzugleichen
und zu vergleichen, um die prozentuale Identität zwischen zwei Sequenzen zu
definieren. Ein bevorzugtes, nicht einschränkendes Beispiel eines mathematischen
Algorithmus, der zum Vergleich von zwei Sequenzen verwendet wird,
ist der Algorithmus von Karlin und Altschul (1990) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 87: 2264-68, modifiziert wie in Karlin und Altschul (1993)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 5873-77. Solch ein Algorithmus ist
die NBLAST- und XBLAST-Programme
von Altschul, et al. (1990)J. Mol. Biol. 215: 403-10 eingefügt. Um optimale,
mit Lücken
versehene Abgleiche zu Vergleichszwecken zu erhalten, kann Gapped
BLAST, wie in Altschul et al., (1997) Nucleic Acid Research 25 (17):
3389-3402 beschrieben, verwendet werden. Wenn die BLAST- und Gapped
BLAST-Programme verwendet werden, können die Standardparameter
der entsprechenden Programme (z. B. XBLAST und NBLAST) verwendet
werden. Siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov.
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Bin
weiteres bevorzugtes, nicht einschränkendes Beispiel für einen
mathematischen Algorithmus, der für den Vergleich von Sequenzen
verwendet wird, ist der Algorithmus von Myers und Miller, CABIOS
(1989). Solch ein Algorithmus ist in das ALIGN-Programm (Version
2.0) einbezogen, das Teil des "GCG
sequence alignment" Softwarepakets
ist. Wenn das ALIGN-Programm zum Vergleich von Aminosäuresequenzen
verwendet wird, kann ein "PAM120
weight residue table",
ein "gap length
penalty" von 12
und ein "gap penalty" von 4 verwendet
werden. Wenn mehrere Programme zum Vergleichen von Sequenzen verwendet
werden, dann wird das Programm, das optimalen Abgleich vorsieht
(d. h. die höchste
prozentuale Identität
zwischen zwei Sequenzen) für
Vergleichszwecke verwendet.
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Hierin
verwendet umfasst der Ausdruck "+1
relativ zum gewöhnlichen
offenen Leserahmen des Hepatitis C-Virus" Leserahmen, bei denen ein erstes Nukleotid
eines Codons +1 Nukleotid relativ zum gewöhnlichen OF verschoben ist.
Die Leserahmen, die für
die neuen Polypeptide kodieren, enthalten nicht notwendigerweise ein
im Rahmen liegendes Startcodon.
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Hierin
verwendet bedeutet der Ausdruck "der
Leserahmen von SEQ ID NO: 1",
dass die ersten drei Nukleotide der Sequenz, die in SEQ ID NO: 1
gezeigt ist, die ersten, zweiten und dritten Nukleotide eines Codons
zur Translation in eine Aminosäure
eines Polypeptids sind. Der Leserahmen von SEQ ID NO: 1 liegt +1 relativ
zum gewöhnlichen
HCV-ORF. Der Ausdruck "ein
Leserahmen, der dem Leserahmen von SEQ ID NO: 1 entspricht" bedeutet, dass wenn
eine Sequenz eines anderen HCV-Isolaten als des AF011751-Isolaten,
der in SEQ ID NO: 1 gezeigt ist, mit der Sequenz von SEQ ID NO:
1 abgeglichen wird, um die höchste
Homologie zu ergeben, z. B. unter Verwendung des BLAST-Programms,
dann wird sie im selben Leserahmen wie SEQ ID NO: 1 gelesen, um
den Leserahmen zu ergeben, der dem Leserahmen von SEQ ID NO: 1 entspricht.
Die Nukleotidposition eines ersten Nukleotids eines Codons von einem
HCV-Isolaten, das dem von SEQ ID NO: 1 entspricht, kann von Isolat
zu Isolat variieren. Eine beispielhafte BLAST-Suche, die dieses
Prinzip veranschaulicht, wird als Anhang B bereitgestellt. Beispielsweise
ist für
GenBank-Zugangsnummer
AF009606 ein erstes Nukleotid eines Codons in einem Leserahmen,
der dem Leserahmen von SEQ ID NO: 1 entspricht, Nukleotid 346.
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Hierin
verwendet soll der Begriff "hybridisiert
unter hoher Stringenz" Bedingungen
für die
Hybridisierung und das Waschen beschreiben, unter denen Nukleotidsequenzen,
die zu wenigstens 70% homolog zueinander sind, normalerweise miteinander
hybridisiert blei ben. Bevorzugt sind diese Bedingungen so, dass
Sequenzen, die zu wenigstens 75%, 85% oder 95% identisch zueinander
sind, miteinander hybridisiert bleiben. Solche stringenten Bedingungen
sind dem Fachmann bekannt und können
in Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, N. Y. (1989),
6.3.1-6.3.6 gefunden werden. Ein bevorzugtes, nicht einschränkendes
Beispiel für
stringente Hybridisierungsbedingungen ist die Hybridisierung in
6 X Natriumchlorid/Natriumzitrat (SSC) bei etwa 45°C, gefolgt
von einer oder meheren Waschungen in 0,2 X SSC, 0,1% SDS bei 50-65°C.
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Hierin
verwendet soll der Begriff "Antikörper" Immunglobulinmoleküle und immunologisch
aktive Teile von Immunglobulinmolekülen umfassen, d. h. Moleküle, die
eine Antigen bindende Stelle enthalten, die spezifisch ein Antigen
bindet (mit diesem immunreagiert), wie z. B. Fab- und F(ab')2-Fragmente.
Die Begriffe "monoklonale
Antikörper" und "monoklonale Antikörperzusammensetzung", wie sie hierin
verwendet werden, beziehen sich auf eine Population von Antikörpermolekülen, die
nur eine Spezies einer antigenbindenden Stelle enthalten, die in
der Lage ist, mit einem bestimmten Epitop eines Antigens eine Immunreaktion
einzugehen, wohingegen sich der Begriff "polyklonale Antikörper" und "polyklonale Antikörperzusammensetzung" auf eine Population
von Antikörpermolekülen bezieht,
die mehrere Spezies von antigenbindenden Stellen enthält, die in
der Lage sind, mit einem bestimmten Antigen zu interagieren. Monoklonale
Antikörperzusammensetzungen zeigen
daher typischerweise eine individuelle Bindungsaffinität für ein bestimmtes
Antigen, mit dem sie eine Immunreaktion eingehen.
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Hierin
verwendet umfasst der Begriff "Adjuvans" Mittel, die die
Immunantwort gegenüber
einem Antigen ermöglichen.
Adjuvantien können
in Verbindung mit den betreffenden Polypeptiden verabreicht werden, um
zusätzlich
die Immunantwort zu verbessern.
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Hierin
verwendet umfasst der Begriff "verstärken einer
Immunantwort" die
Steigerung der T- und/oder B-Zell-Antworten, d. h. zelluläre und/oder
humorale Immunantworten, durch die Behandlung eines Subjekts unter
Verwendung der beanspruchten Verfahren. In einer Ausführungsform
können
die beanspruchten Verfahren verwendet werden, um die T-Helfer-Zell-Antwort
zu verstärken.
In einer weiteren Ausführungsform
können die
beanspruchten Verfahren verwendet werden, um cytotoxischen T-Zell-Antworten
zu verstärken.
Die beanspruchten Verfahren können
verwendet werden, um sowohl die primären als auch die sekundären Immunantworten
zu verstärken.
Bevorzugt wird die Immunantwort verglichen mit der Antwort von Immunzellen
gegenüber
dem Antigen bei Abwesenheit der Behandlung mit den beanspruchten
Verfahren verstärkt.
Die Immunantwort eines Subjekts kann beispielsweise durch die Untersuchung
der Antikörperproduktion,
der Immunzellproliferation, der Cytokinfreisetzung, der Expression
von Zelloberflächenmarkern,
der Cytotoxizität,
der verstärkten
Fähigkeit,
eine Infektion mit HCV zu beseitigen, etc. bestimmt werden.
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II. Neue HCV-Polypeptide
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Die
neuen HCV-Polypeptide der Erfindung sind nicht von einem HCV-Polyprotein
abgeleitet, d. h. die Polypeptide der vorliegenden Erfindung werden
nicht durch den gewöhnlichen
HCV-ORF kodiert. Die Polypeptide dieses alternativen Leserahmens
werden von einem Leserahmen translatiert (oder auf dessen Basis
synthetisiert), der +1 zum gewöhnlichen
HCV-ORF ist. Die Position des ersten Nukleotids eines ORF, in dem
diese Polypeptide translatiert werden, wird leicht in Abhängigkeit
von dem untersuchten Isolaten variieren. Zum Beispiel ist für den infektiösen Klon
(GenBank-Zugangsnummer AF011751) das erste Nukleotid des ORF, in
dem die neuen HCV-Polypeptide translatiert werden, das Nukleotid
346, das +5 relativ zum gewöhnlichen HCV-ORF
liegt. Das erste Nukleotid eines Codons anderer bekannter oder neuer
Isolate, das einen Leserahmen zur Folge hat, der dem Leserahmen
von SEQ ID NO: 1 entspricht, kann z. B. bestimmt werden, indem man
eine BLAST-Suche unter Verwendung der Nukleinsäuresequenz von SEQ ID NO: 1
als Abfragesequenz, wie oben beschrieben, durchführt.
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Die
Translation der neuen HCV-Polypeptide der Erfindung muss nicht notwendigerweise
mit einem AUG-Startcodon beginnen. Beispielsweise wurde in vorangegangenen
Arbeiten gezeigt, dass das Start-AUG von HCV mit geringer Auswirkung
auf die Translationseffizienz zu AUU oder CUG mutiert sein konnte
(Clarke, oben). Alternativ könnte
RNA-Editing an der
Erzeugung eines Initiatorcodons beteiligt sein. Die Translation
der neuen HCV-Polypeptide kann auch an der Initiationsstelle des
gewöhnlichen
HCV-ORF mit einer Leserahmenverschiebung in einen anderen Leserahmen
beginnen. Schließlich
kann die Translation 5' vom
AUG-Startcodon des gewöhnlichen
ORF in irgendeinem der drei Leserahmen initiiert werden, aber in
den +1 Leserahmen (relativ zum gewöhnlichen ORF) verschoben sein,
um die Produktion von Peptiden zu ergeben, die zum Teil 80% identisch
zu einem Teil von SEQ ID NO: 2 sind. Die interne Ribosomeneingangsstelle
(internal ribo some entry site, IRES) ist ein komplexes RNA-Strukturelement,
das einen Teil des 5' nicht
translatierten Bereichs von HCV-RNA und einen Teil des benachbarten
kodierenden Bereichs umfasst. Durch sie oder translational durch Auslassen
könnte
eine Leserahmenverschiebung hervorgerufen werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
werden die Polypeptide durch einen Leserahmen kodiert, der dem Leserahmen
von SEQ ID NO: 1 entspricht, in dem das erste Nukleotid von SEQ
ID NO: 1 das erste Nukleotid eines Codons ist. Dieser Leserahmen
kann für
ein Polypeptid mit einer Länge
von wenigstens etwa 126 Aminosäuren
kodieren bevor ein Terminationscodon erreicht wird. Tabelle 1 stellt
einen Abgleich von neuen HCV-Polypeptiden
dar, die in diesem Leserahmen von verschieden HCV-Isolaten kodiert
werden, zusammen mit einer Majoritätssequenz, die unter Verwendung
des Clustal-Verfahrens für
den Sequenzabgleich abgeleitet wurde. Stopcodons erscheinen in bestimmten
dieser Isolate nach Aminosäure
126. Jedoch kann die Translation über diese Stopcodons hinaus
fortschreiten. Zum Beispiel könnten
diese Stopcodons in bestimmten Fällen Sequenzierfehler
sein. Alternativ kann das Überlesen
durch Mutation, veränderte
Transkription, RNA-Editing, Leserahmenverschiebung oder Ribosomen-Slippage
geschehen. Daher kann in bestimmten Ausführungsformen der Erfindung
auch in den Polypeptiden, in denen ein Stopcodon erscheint, das
neue HCV-Polypeptid länger
sein, d. h. die Translation kann über ein Terminationscodon hinaus
fortschreiten. Daher könnte
z. B. im Fall des infektiösen
Klons AF011751 die Translation des Polypeptids beispielsweise an
Position 163 oder 186 von SEQ ID NO: 2 enden. Wenn die neuen HCV-Polypeptide
der Erfindung synthetisiert werden, könnten diese Stopcodons ignoriert
werden.
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In
anderen Ausführungsformen
weisen die Polypeptide der Erfindung eine gewisse prozentuale Identität zu der
in SEQ ID NO: 2 gezeigten Sequenz auf. Die prozentuale Identität zwischen
zwei Nukleinsäure- oder
Aminosäuresequenzen
kann einfach berechnet werden, indem man die Anzahl der identischen
Basen oder Aminosäuren
durch die Gesamtzahl an Basen oder Aminosäuren teilt. Die Sequenzen werden
abgeglichen, um die höchste
prozentuale Identität
zu ergeben, und noch einen Abgleich zu liefern, der biologisch sinnvoll
ist. Die Sequenzen können
manuell oder bevorzugt unter Verwendung eines Algorithmus abgeglichen
werden. Beispielsweise kann im Fall von Aminosäuresequenzen eine FASTA-Suche der Swiss Protein
Datenbank unter Verwendung der Biosum50.Cmp (Treffermatrix) durchgeführt werden.
Das "gap creation
penalty" kann z.
B. auf 12 und das "extension penalty" z. B. auf 2 gesetzt
werden. Der "joining
threshold" kann
z. B. auf 36; der "optimization
threshold" auf 24;
und die "optimization
width" Z. B. auf
16 gesetzt werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
umfassen die neuen HCV-Polypeptide eine Aminosäuresequenz die zu wenigstens
etwa 80-90% identisch ist zu der in SEQ ID NO: 2 gezeigten Aminosäuresequenz.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfassen die neuen
HCV-Polypeptide eine Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 2 gezeigt ist.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
weisen die Polypeptide der Erfindung die beschriebene prozentuale
Identität über eine
Länge von
wenigstens etwa 10 Aminosäuren
auf. In bevorzugteren Ausführungsformen erstreckt
sich die prozentuale Identität
der Polypeptide über
eine Lange von wenigstens etwa 20-30 Aminosäuren. In bevorzugteren Ausführungsformen
erstreckt sich die prozentuale Identität der Polypeptide über eine Länge von
wenigstens etwa 30-40 Aminosäuren.
In einer bevorzugteren Ausführungsform
erstreckt sich die prozentuale Identität der Polypeptide über eine
Länge von
wenigstens etwa 40-50 Aminosäuren.
In einer weiteren bevorzugteren Ausführungsform erstreckt sich die
prozentuale Identität
der Polypeptide über
eine Lange von mehr als 50 Aminosäuren. In weiteren bevorzugten
Ausführungsformen
erstreckt sich die prozentuale Identität der Polypeptide über eine
Lange von mehr als 100 Aminosäuren.
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In
weiteren Ausführungsformen
umfassen die neuen HCV-Polypeptide eine Aminosäuresequenz, die von einem Nukleinsäuremolekül kodiert
wird, das eine gewisse prozentuale Identität zum Nukleinsäuremolekül aufweist,
das in SEQ ID NO: 1 gezeigt ist. In bevorzugten Ausführungsformen
umfassen die neuen HCV-Polypeptide eine Aminosäuresequenz, die von einem Nukleinsäuremolekül kodiert
wird, das zu wenigstens 80% identisch zu der in SEQ ID NO: 1 gezeigten
Sequenz ist, wobei das Polypeptid durch den in SEQ ID NO: 1 gezeigten
Leserahmen kodiert wird. In bevorzugteren Ausführungsformen umfassen die neuen
HCV-Polypeptide eine Aminosäuresequenz,
die durch ein Nukleinsäuremolekül kodiert
wird, das zu wenigstens 90% identisch ist zu der in SEQ ID NO: 1
gezeigten Sequenz, wobei das Polypeptid durch den in SEQ ID NO:
1 gezeigten Leserahmen kodiert wird. In anderen Ausführungsformen
umfassen die neuen HCV-Polypeptide eine Aminosäuresequenz, die durch ein in
SEQ ID NO: 1 gezeigtes Nukleinsäuremolekül kodiert
wird, wobei das Polypeptid durch den in SEQ ID NO: 1 gezeigten Leserahmen
kodiert wird.
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In
bestimmten Ausführungsformen
werden die neuen HCV-Polypeptide der Erfindung durch ein Nukleinsäuremolekül kodiert,
das unter stringenten Bedingungen mit der in SEQ ID NO: 1 gezeigten
Nukleinsäuresequenz
hybridisiert. Stringente Hybridisierungsbedingungen sind im Stand
der Technik bekannt. In bevorzugten Ausführungsformen werden solche
Polypeptide von einem Nukleinsäuremolekül kodiert,
das unter stringenten Bedingungen mit einem Nukleinsäuremolekül von irgendeinem
HCV-Isolaten hybridisiert, die jedoch im Leserahmen von SEQ ID NO:
1 gelesen oder so synthetisiert werden, als ob sie im Leserahmen
von SEQ ID NO: 1 gelesen werden.
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In
anderen Ausführungsformen
umfassen die neuen HCV-Polypeptide wenigstens einen Teil einer Aminosäuresequenz,
die aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO:
6, SEQ ID NO: 7 und SEQ ID NO: 8 besteht und eine Immunantwort in
einem Subjekt auslöst. Andere
neue HCV-Polypeptide können
mittels einer HCV-Nukleinsäuresequenz
und Bestimmung der im +1 Leserahmen kodierten Aminosäuren identifiziert
werden. Polypeptide, die diese Sequenzen umfassen, können hergestellt
und auf Reaktivität
mit Antikörpern
von infizierten Subjekten getestet werden. Derartige Polypeptide,
die an Antikörper
binden, d. h. die eine Immunantwort in infizierten Subjekten ausgelöst haben,
werden vom Virus im Verlauf der Infektion hergestellt und stellen
bevorzugte neue HCV-Polypeptide dar.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
betrifft die Erfindung isolierte oder rekombinante Polypeptide,
die eine Aminosäuresequenz
umfassen, die aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus LNLKEKP(X1)(X2)TPT(X3) und
AAHRT(X4)SSR(X5)(X6)VR besteht, wobei X1 N oder K ist, X2 V oder
E ist, X3 A oder V ist, X4 L oder S ist, X5 A oder V ist und X6
A oder V ist. In noch weiteren Ausführungsformen bestehen die neuen
HCV-Polypeptide
aus einer Aminosäuresequenz,
die aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus LNLKEKPNVTPTAC und AAHRTSSSRAVVRC besteht.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung weisen die neuen HCV-Polypeptide der Erfindung eine
Länge von
wenigstens etwa 8 Aminosäuren
bis wenigstens etwa 100 Aminosäuren
auf. In anderen Ausführungsformen
weisen die Polypeptide der Erfindung eine Lange von wenigstens etwa
10 Aminosäuren
bis wenigstens etwa 50 Aminosäuren
auf. In anderen Ausführungsformen
weisen die Polypeptide der Erfindung eine Länge von wenigstens etwa 14
bis wenigstens etwa 25 Aminosäuren
auf.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
weisen die neuen HCV-Polypeptide eine Länge auf, die ausreicht, um
in einem Subjekt eine Immunantwort auszulösen. Solch eine Immunantwort
kann unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Techniken
gemessen werden. Beispielsweise kann die von den HCV-Polypeptiden
der Erfindung hervorgerufene Immunantwort eine T-Zell vermittelte
Antwort sein, die z. B. durch die Cytokinproduktion und/oder zelluläre Proliferation
oder zelluläre
Toxizität
gemessen werden kann, und/oder eine B-Zell vermittelte Antwort,
die z. B. durch die Antikörperproduktion
gemessen werden kann.
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In
bestimmten Ausführungsformen
werden die neuen HCV-Polypeptide der Erfindung als Fusionsproteine
hergestellt. Zusätzlich
zur Verwendung von Fusionsproteinen zur Verstärkung der Immunogenizität können Fusionsproteine
auch die Expression von Proteinen, darunter die Polypeptide der
vorliegenden Erfindung, ermöglichen.
Zum Beispiel kann ein neues HCV-Polypeptid als ein Glutathion-S-Transferase
(GST)-Fusionsprotein erzeugt werden. Derartige GST-Fusionsproteine
können
die leichte Aufreinigung des neuen HCV-Polypeptids ermöglichen, beispielsweise durch
die Verwendung von glutathionderivatisierten Matrixes (siehe zum Beispiel,
Current Protocols in Molecular Biology, Herausgeber Ausubel et al.
(N.Y.: John Wiley & Sons,
1991)). In einer weiteren Ausführungsform
kann ein Fusionsgen, das für
eine Leadersequenz für
die Aufreinigung kodiert, wie z. B. eine Poly-(His)/Enterokinase-Schnittstellensequenz,
mit einem neuen HCV-Polypeptid fusioniert werden, um die Aufreinigung
des Polypeptids aus Poly(His) und dem neuen HCV-Polypeptid durch
Affinitätschromatographie
mittels eines Ni2+-Metallharzes zu ermöglichen.
Die Leadersequenz für
die Aufreinigung kann anschließend
durch Behandlung mit Enterokinase entfernt werden (siehe z. B. Hochuli
et al. (1987)J. Chromatography 411: 177 und Janknecht et al. PNAS
88: 8972).
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Techniken
zur Herstellung von Fusionsgenen sind dem Fachmann bekannt. Im Wesentlichen
wird die Verknüpfung
von verschiedenen DNA-Fragmenten, die für unterschiedliche Polypeptidsequenzen
kodieren, gemäß herkömmlichen
Techniken durchgeführt,
wobei von Termini mit einem stumpfen Ende oder einem klebrigen Ende
für die
Ligation, dem Verdau mit Restriktionsenzymen zur Bereitstellung
von geeigneten Termini, dem Auffüllen
von kohesiven Enden falls angebracht, der Behandlung mit alkalischer
Phosphatase zur Verhinderung von unerwünschter Verknüpfung und
der enzymatischen Ligation Gebrauch gemacht wird. In einer weiteren
Ausführungsform
kann das Fusionsgen durch herkömmliche
Techniken, die automatisierte DNA-Syntheseapparate einschließen, synthetisiert
werden. Alternativ kann die PCR-Amplifikation von Genfragmenten
unter Verwendung von Ankerprimern durchgeführt werden, die komplementäre Überhänge zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Genfragmenten verursachen, die dann annealed
werden können,
um eine chimäre
Gensequenz zu erzeugen (siehe z. B. Current Protocols in Molecular
Biology, Herausgeber Ausubel et al. John Wiley & Sons: 1992).
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Es
versteht sich, dass sich die vorstehenden Eigenschaften von HCV-Polypeptiden
nicht gegenseitig ausschließen.
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III. Herstellung von neuen
HCV-Polypeptiden
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Neue
HCV-Polypeptide können
durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt werden. Beispielsweise
wird ein Nukleinsäuremolekül, das für ein derartiges
Polypeptid kodiert, in einen Expressionsvektor kloniert, der Expressionsvektor
in eine Wirtszelle eingebracht und das neue HCV-Polypeptid in der
Wirtszelle exprimiert. Das neue HCV-Polypeptid kann dann aus den
Zellen durch ein geeignetes Aufreinigungsschema mittels gewöhnlicher
Proteinaufreinigungs-Techniken isoliert werden. Als Alternative
zur rekombinanten Expression kann ein neues HCV-Polypeptid chemisch
unter Verwendung gewöhnlicher
Peptidsynthesetechniken synthetisiert oder kommerziell erworben
werden. Ferner können
native neue HCV-Polypeptide aus Zellen (z. B. mit HCV infizierten,
kultivierten humanen Zellen) zum Beispiel mittels einem Antikörper isoliert
werden.
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A. Rekombinante Herstellung
von neuen HCV-Polypeptiden
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In
bestimmten Ausführungsformen
werden die neuen HCV-Polypeptide von einem natürlich vorkommenden HCV-Nukleinsäuremolekül kodiert.
Hierin verwendet bezieht sich "natürlich vorkommendes" Nukleinsäuremolekül auf ein
RNA-Molekül
(oder ein davon abgeleitetes DNA-Molekül), das eine in der Natur vorkommende
Nukleotidsequenz aufweist (z. B. für ein Protein kodiert, das
von einem natürlich
vorkommenden HCV-Isolaten produziert wird).
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Zusätzlich zu
natürlich
vorkommenden Isolaten der neuen HCV-Polypeptide wird der Fachmann
ferner einsehen, dass Änderungen
durch Mutation eingeführt
werden können,
Z. B. in eine HCV-Nukleotidsequenz, was zu Änderungen in der Aminosäuresequenz
des kodierten HCV-Polypeptids führt.
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Zum
Beispiel kann ein isoliertes Nukleinsäuremolekül, das für ein neues HCV-Polypeptid
kodiert, das homolog zu dem Polypeptid von SEQ ID NO: 2 ist, d.
h. eine bestimmte prozentuale Identität zum Polypeptid von SEQ ID
NO: 2 aufweist, dadurch geschaffen werden, indem man eine oder mehrere
Nukleotidsubstitutionen, Additionen oder Deletionen in die Nukleotidsequenz
von SEQ ID NO: 1 einführt,
so dass eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen,
Additionen oder Deletionen in das kodierte Polypeptid eingeführt werden.
Mutationen können
in SEQ ID NO: 1 durch Standardtechniken, wie ortsgerichtete Mutagenese
und PCR-gerichtete Mutagenese, eingeführt werden. Alternativ kann
solch ein Polypeptid chemisch synthetisiert werden, um ein Polypeptid
mit einer Änderung
in der Aminosäuresequenz
gegenüber
der im natürlich
vorkommenden Polypeptid zu ergeben.
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Vorzugsweise
werden keine Substitutionen oder konservative Aminosäuresubstitutionen
durchgeführt,
wo es hohe Homologie oder Identität hinsichtlich der Aminosäurereste
unter den verschiedenen Isolaten gibt. Eine "konservative Aminosäuresubstitution" ist eine solche,
bei der der Aminosäurerest
durch einen Aminosäurerest
mit einer ähnlichen
Seitenkette ersetzt wird. Familien von Aminosäureresten, die ähnliche
Seitenketten aufweisen, sind im Stand der Technik definiert, darunter
basische Seitenketten (z. B. Lysin, Arginin, Histidin), saure Seitenketten
(z. B. Asparaginsäure,
Glutaminsäure),
ungeladene polare Seitenketten (z. B. Glycin, Asparagin, Glutamin,
Serin, Threonin, Tyrosin, Cystein), unpolare Seitenketten (z. B.
Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Phenylalanin, Methionin,
Tryptophan), beta-verzweigte Seitenketten (z. B. Threonin, Valin, Isoleucin)
und aromatische Seitenketten (z. B. Tyrosin, Phenylalanin, Tryptophan,
Histidin).
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Alternativ
können
in einer anderen Ausführungsform
Mutationen willkürlich
entlang dem ganzen oder einem Teil der kodierenden Sequenz für ein neues
HCV-Polypeptid eingeführt
werden, wie z. B. durch Sättigungsmutagenese,
und die resultierenden Mutanten können überprüft werden, z. B. indem man
sie auf Reaktivität
mit Antikörpern
von einem Individuum mit einer früheren oder gegenwärtigen HCV-Infektion
testet.
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B. Expressionsvektoren
und Wirtszellen
-
Die
hierin beschriebenen Nukleinsäuremoleküle können in
einem Expressionsvektor exprimiert werden, um ein neues HCV-Polypeptid
zu produzieren. Hierin verwendet bezieht sich der Begriff "Vektor" auf ein Nukleinsäuremolekül, das in
der Lage ist, eine andere Nukleinsäure, mit der es verknüpft wurde,
zu transportieren. Ein Typ eines Vektors ist ein "Plasmid", das sich auf eine
zirkuläre
doppelsträngige
DNA-Schleife bezieht, in die zusätzliche
DNA-Abschnitte ligiert werden können.
Ein anderer Vektortyp ist ein viraler Vektor, wobei zusätzliche
DNA-Abschnitte in das virale Genom ligiert werden können. Bestimmte
Vektoren sind zur autonomen Replikation in einer Wirtszelle, in
die sie eingeführt
werden, befähigt
(z. B. bakterielle Vektoren, die einen bakteriellen Replikationsorigin
aufweisen, und episomale Säugervektoren).
Andere Vektoren (z. B. nicht episomale Säugervektoren) werden in das
Genom einer Wirtszelle nach der Einführung in die Wirtszelle integriert
und dabei zusammen mit dem Wirtsgenom repliziert. Ferner sind bestimmte
Vektoren in der Lage, die Expression von Genen, mit denen sie operativ
verknüpft
sind, zu steuern. Derartige Vektoren werden hierin als "Expressionsvektoren" bezeichnet. Im Allgemeinen
besitzen Expressionsvektoren zur Verwendung in rekombinanten DNA-Techniken oft die
Form von Plasmiden. In der vorliegenden Beschreibung können "Plasmid" und "Vektor" synonym als das
Plasmid in der gewöhnlichsten
Form eines Vektors verwendet werden. Allerdings soll die Erfindung
derartige andere Formen von Expressionsvektoren, wie z B. virale
Vektoren (z. B. replikationsdefektive Retroviren), Adenviren und
adenassoziierte Viren) umfassen, die äquivalente Funktionen erfüllen.
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Die
rekombinanten Expressionsvektoren der Erfindung umfassen ein Nukleinsäuremolekül, wie es hierin
beschrieben ist, in einer Form, die für die Expression der Nukleinsäure geeignet
ist, was bedeutet, dass die rekombinanten Expressionsvektoren eine
oder mehrere regulatorische Sequenzen umfassen, die auf der Grundlage
der für
die Expression verwendeten Wirtszelle ausgewählt werden, und die operativ
mit der zu exprimierenden Nukleinsäuresequenz verknüpft sind.
Innerhalb eines rekombinanten Expressionsvektors soll "operativ verknüpft" bedeuten, dass die
Nukleotidsequenz von Interesse mit der (den) regulatorische(n) Sequenz(en)
auf eine Weise verknüpft
ist, die die Expression der Nukleotidsequenz gestattet (z. B. in
einem in vitro-Transkriptions-/Translationssystem oder in einer
Wirtszelle, wenn der Vektor in die Wirtszelle eingebracht ist).
Der Begriff "regulatorische
Sequenz" soll Promotoren,
Enhancer und andere Steuerungselemente für die Expression (z. B. Polyadenylierungssignale)
umfassen. Derartige regulatorische Sequenzen sind zum Beispiel beschrieben
in Goeddel: Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185,
Academic Press, San Diego, CA (1990). Regulatorische Sequenzen umfassen
solche, die die konstitutive Expression einer Nukleotidsequenz in
vielen Arten von Wirtszellen steuern, und solche, die die Expression
der Nukleotidsequenz nur in bestimmten Wirtszellen steuern (z. B.
gewebsspezifische regulatorische Sequenzen). Der Fachmann ist sich bewusst,
dass die Ausgestaltung des Expressionsvektors von solchen Faktoren,
wie der Wahl der zu transformierenden Wirtszelle, der Expressionsmenge
des gewünschten
Proteins, etc. abhängen
kann. Die Expressionsvektoren der Erfindung können in Wirtszellen eingeführt werden,
um dadurch neue HCV-Polypeptide zu produzieren, einschließlich Fusionsproteine,
die solche Polypeptide umfassen.
-
Die
rekombinanten Expressionsvektoren der Erfindung können für die Expression
von neuen HCV-Polypeptiden in prokaryontischen oder eukaryontischen
Zellen entworfen werden. Beispielsweise können die neuen HCV-Polypeptide
in bakteriellen Zellen, wie E. coli, Insektenzellen (mittels Baculovirus-Expressionsvektoren),
Hefezellen oder Säugerzellen
exprimiert werden. Geeignete Wirtszellen werden ferner in Goeddel, Gene
Expression Technology: Methods in Enzymology 185, Academic Press,
San Diego, CA (1990), diskutiert. Alternativ kann der rekombinante
Expressionsvektor in vitro transkribiert und translatiert werden,
zum Beispiel mittels den regulatorischer Sequenzen des T7-Promotors
und der T7-Polymerase. Die Expression von Proteinen in Prokaryonten
wird meistens in E. coli mit Vektoren durchgeführt, die konstitutive oder
induzierbare Promoter enthalten, die die Expression von Fusion-
oder Nichtfusionsproteinen steuern. Fusionsvektoren addieren an
ein darin kodiertes Protein, üblicherweise
an den Aminoterminus des rekombinanten Proteins, eine Anzahl an
Aminosäuren.
Solche Fusionsvektoren dienen typischerweise dreierlei Zwecken:
1.) die Expression von rekombinantem Protein zu steigern; 2.) die
Löslichkeit
des rekombinanten Proteins zu erhöhen, und 3.) die Aufreinigung
des rekombinanten Proteins durch die Funktion als Ligand bei der
Affinitätsaufreinigung
zu unterstützen.
Oft wird in Fusionsexpressionsvektoren eine proteolytische Spaltstelle
an der Verbindung des Fusionsrestes und des rekombinanten Proteins
eingeführt,
um die Trennung des rekombinanten Proteins vom Fusionsrest nach
der Aufreinigung des Fusionsproteins zu ermöglichen. Solche Enzyme und
ihre verwandten Erkennungssequenzen umfassen Faktor Xa, Thrombin
und Enterokinase. Typische Fusionsexpressionsvektoren umfassen pGEX
(Pharmacia Biotech Inc; Smith, D.B. und Johnson, K.S. (1988) Gene
67: 31-40), pMAL (New England Biolabs, Beverly, MA) und pRIT5 (Pharmacia,
Piscataway, NJ), die Glutathion-S-Transferase (GST), Maltose E bindendes
Protein bzw. Protein A mit dem rekombinanten Zielprotein fusionieren.
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Beispiele
für geeignete
induzierbare Nichtfusions-Expressionsvektoren für E. coli umfassen pTrc (Amann
et al., (1988) Gene 69: 301-315) und pET 11d (Studier et al. Gene
Expression Technology: Methods in Enzymology 185, Academic Press,
San Diego, Kalifornien (1990) 60-89). Die Expression des Targetgens vom
pTrc-Vektor beruht auf der Transkription der RNA-Polymerase des
Wirts von einem trp-lac-Hybrid-Fusionspromotor. Die Expression des
Targetgens vom pET 11d-Vektor hängt
von der Transkription von einem T7 gn10-lac Fusionspromotor ab,
die durch eine coexprimierte virale RNA-Polymerase (T7 gn1) vermittelt wird. Diese
virale Polymerase wird durch die Wirtstämme BL21(DE3) oder HMS174(DE3)
von einem residenten λ-Prophagen
zur Verfügung
gestellt, der ein T7 gn1-Gen unter der transkriptionellen Kontrolle
des lacUV 5-Promotors beherbergt.
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Eine
Strategie zur Maximierung der Expression von rekombinantem Protein
in E. coli besteht darin, das Protein in einem Wirtsbakterium mit
einer beeinträchtigten
Fähigkeit
zur proteolytischen Spaltung des rekombinanten Proteins zu exprimieren
(Gottesman, S., Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185,
Academic Press San Diego, Kalifornien (1990) 119-128). Eine weitere
Strategie besteht darin, die Nukleinsäuresequenz der in einen Expressionsvektor
zu insertierenden Nukleinsäure
zu ändern,
so dass die einzelnen Codons für
jede Aminosäure
diejenigen sind, die bevorzugt in E. coli verwendet werden (Wada
et al., (1992) Nuc. Acids Res. 20: 2111-2118). Eine solche Änderungen
der Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung kann mittels gewöhnlicher
DNA-Synthesetechniken durchgeführt
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist der Expressionsvektor für
die neuen HCV-Polypeptide
ein Hefeexpressionsvektor. Beispiele für Vektoren zur Expression in
der Hefe S. cerevisiae umfassen pYepSec1 (Baldari et al., (1987)
Embo J. 6: 229-234), pMFa (Kurjan und Herskowitz, (1982) Cell 30:
933-943), pJRY88 (Schultz et al., (1987) Gene 54: 113-123) und pYES2
(Invitrogen Corporation, San Diego, CA).
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Alternativ
können
die neuen HCV-Polypeptide in Insektenzellen unter Verwendung von
Baculovirus-Expressionsvektoren exprimiert werden. Baculovirusvektoren,
die für
die Expression von Proteinen in kultivierten Insektenzellen (z.
B. Sf 9-Zellen) zur Verfügung
stehen, umfassen die pAc-Serien (Smith et al., (1983) Mol. Cell
Biol. 3: 2156-2165) und die pVL-Serien (Lucklow, V.A. und Summers,
M.D., (1989) Virology 170: 31-39).
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
wird ein Nukleinsäuremolekül, das für die neuen
HCV-Polypeptide der Erfindung kodiert, in Säugerzellen unter Verwendung
eines Säugerexpressionsvektors
exprimiert. Beispiele für
Säugerexpressionsvektoren
umfassen pCDM8 (Seed, B., (1987) Nature 329: 840) und pMT2PC (Kaufman
et al. (1987), EMBO J. 6: 187-195).
Wenn er in Säugerzellen
verwendet wird, dann werden die Steuerungsfunktionen des Expressionsvektors
oft durch virale regulatorische Elemente bereitgestellt. Zum Beispiel sind üblicherweise
verwendete Promotoren, von Polyoma, Adenvirus 2, Cytomegalovirus
und Simian Virus 40 abgeleitet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist der rekombinante Säugerexpressionsvektor
in der Lage, die Expression der Nukleinsäure bevorzugt in einem bestimmten
Zelltyp zu steuern (z. B. werden gewebsspezifische regulatorische
Elemente verwendet, um die Nukleinsäure zu exprimieren). Gewebsspezifische
regulatorische Elemente sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Nicht einschränkende
Beispiele für
geeignete gewebsspezifische Promotoren umfassen den Albuminpromotor
(leberspezifisch; Pinkert et al. (1987) Genes Dev. 1: 268-277),
lymphoidspezifische Promotoren (Calame und Eaton (1988) Adv. Immunol.
43: 235-275), insbesondere Promotoren von T-Zell-Rezeptoren (Winoto
und Baltimore (1989) EMBO J 8: 729-733) und Immunglobulinen (Banerji
et al. (1983) Cell 33: 729-740; Queen und Baltimore (1983) Cell
33: 741-748), neuronspezifische Promotoren (z. B. den Neurofilamentpromotor;
Byrne und Ruddle (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 5473-5477), pankreasspezifische
Promotoren (Edlund et al. (1985) Science 230: 912-916), säugerdrüsenspezifische
Promotoren (z. B. Milchserumpromotor; US-Patent-Nr. 4,873,316 und
Veröffentlichung
der europäischen
Anmeldung Nr. 264,166). Entwicklungsregulierte Promotoren werden
ebenfalls umfasst, zum Beispiel die murinen hox-Promotoren (Kessel
und Gruss (1990) Science 249: 374-379) und der α-Fetoprotein-Promotor (Campes
und Tilghman (1989) Genes Dev. 3: 537-546).
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Ein
rekombinanter Expressionsvektor wird in eine geeignete Wirtszelle
eingeführt.
Die Begriffe "Wirtszelle" und "rekombinante Wirtszelle" werden hierin synonym
verwendet. Es versteht sich, dass sich solche Begriffe nicht nur
auf die bestimmte betroffene Zelle beziehen, sondern auch auf Nachkommen
oder mögliche Nachkommen
einer solchen Zelle. Da bestimmte Modifikationen in nachfolgenden
Generationen entweder aufgrund von Mutationen oder Umwelteinflüssen vorkommen
können,
müssen
solche Nachkommen nicht tatsächlich
identisch zur Elternzelle sein, sind aber trotzdem vom Umfang des
Begriffes, wie er hierin verwendet wird, umfasst.
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Eine
Wirtszelle kann irgendeine prokaryontische oder eukaryontische Zelle
sein. Beispielsweise können
neue HCV-Polypeptide in Bakterienzellen, wie E. coli, Insektenzellen,
Hefe- oder Säugerzellen
(wie z. B. Ovarienzellen vom chinesischen Hamster (CHO) oder COS-Zellen)
exprimiert werden. Dem Fachmann sind weitere geeignete Wirtszellen
bekannt.
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Vektor-DNA
kann in prokaryontische oder eukaryontische Zellen mittels herkömmlicher
Transformations- oder Transfektionstechniken eingeführt werden.
Hierin verwendet sollen sich die Begriffe "Transformation" und "Transfektion" auf eine Vielzahl von im Stand der
Technik bekannten Techniken zum Einbringen von fremder Nukleinsäure (z.
B. DNA) in eine Wirtszelle beziehen, darunter Calciumphosphat- oder
Calciumchlorid-Copräzipitation,
DEAE-Dextran vermittelte Transfektion, Lipofection oder Elektroporation.
Geeignete Verfahren zur Transformation oder Transfektion von Wirtszellen
können
in Sambrook et al. (Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe,
Cold Spring Harbor Laboratory press (1989)) und weiteren Laborhandbüchern gefunden
werden.
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Es
ist bekannt, dass zur stabilen Transfektion von Säugerzellen
in Abhängigkeit
vom verwendeten Expressionsvektor und der verwendeten Transfektionstechnik
nur ein geringer Anteil der Zellen die Fremd-DNA in ihr Genom integrieren
kann. Um diese Integranten zu identifizieren und zu selektieren
wird im Allgemeinen ein Gen, das für einen selektierbaren Marker
kodiert (z. B. Resistenz gegenüber
Antibiotika), in die Wirtszelle zusammen mit dem Gen von Interesse
eingeführt.
Bevorzugte selektierbare Marker umfassen solche, die Resistenz gegenüber Medikamenten,
wie z. B. G418, Hygromycin und Methotrexat, verleihen. Eine Nukleinsäure, die
für einen
selektierbaren Marker kodiert, kann in eine Wirtszelle auf demselben
Vektor, der für
das Polypeptid kodiert, oder auf einem separaten Vektor eingeführt werden.
Die mit der eingeführten
Nukleinsäure
stabil transfizierten Zellen können
mittels Selektion mit Medikamenten identifiziert werden (z. B. werden
Zellen, die das selektierbare Markergen aufgenommen haben, überleben,
während
die anderen Zellen sterben werden.
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Eine
Wirtszelle der Erfindung, wie z. B. eine prokaryontische oder eukaryontische
Wirtszelle in Kultur, kann verwendet werden, um neue HCV-Polypeptide
zu produzieren (d. h. zu exprimieren). Dementsprechend stellt die
Erfindung ferner Verfahren zur Herstellung neuer HCV-Polypeptide
unter Verwendung dieser Wirtszellen zur Verfügung. In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Kultivierung der Wirtszelle der Erfindung
(in die ein rekombinanter Expressionsvektor, der für die neuen
HCV-Polypeptide kodiert, eingeführt worden
ist) in einem geeigneten Medium bis ein neues HCV-Polypeptid produziert
wird. In einer anderen Ausführungsform
umfasst das Verfahren ferner die Isolierung der neuen HCV-Polypeptide
aus dem Medium oder der Wirtszelle.
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C. Chemische Synthese
neuer HCV-Polypeptide
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Die
neuen HCV-Polypeptide können
chemisch synthetisiert werden, wie dies aus dem Stand der Technik
gut bekannt ist. Ferner kann das Peptid substituiert und/oder derivatisiert
sein, um die Stabilität
zu optimieren. Die betreffenden Polypeptide können auch als verzweigte Polypeptide,
insbesondere für
Impfstoffanwendungen, synthetisiert werden, wie dies aus dem Stand
der Technik bekannt ist (siehe z. B. Peptides. Herausgegeben von
Bernd Gutte Academic Press 1995. S. 456-493).
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IV. Antikörper, die
mit den neuen HCV-Polypeptiden reagieren
-
Unter
noch einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung einen Antikörper, der
an ein neues HCV-Polypeptid bindet. Ein neues HCV-Polypeptid oder
ein Fragment davon kann als Immunogen verwendet werden, um mittels
Standardtechniken zur Herstellung von polyklonalen und monoklonalen
Antikörpern
Antikörper
zu erzeugen, die solch ein Polypeptid binden. Die Erfindung stellt
zahlreiche antigenische Perptidfragmente von neuen HCV-Polypeptiden
zur Verwendung als Immunogene zur Verfügung. Vorzugsweise umfasst ein
antigenisches Peptid eines solchen Polypeptids wenigstens 8 Aminosäurereste
der Aminosäuresequenz, die
in SEQ ID NO: 2 oder den ARF #1-Polypeptid- oder ARF#2- Polypeptid-Konsensussequenzen
gezeigt ist. Vorzugsweise umfasst das antigenische Peptid wenigstens
10 Aminosäurereste,
bevorzugter wenigstens 14 Aminosäurereste,
noch bevorzugter wenigstens 18 Aminosäurereste. Bevorzugte Polypeptide
umfassen die ARF #1-Konsensussequenz: LNLKEKP(X1)(X2)TPT(X3) oder
die ARF #2-Konsensussequenz AAHRT(X4)SSR(X5)(X6)VR, wobei X1 N oder
K ist, X2 V oder E ist, X3 A oder V ist, X4 L oder S ist, X5 A oder V
ist und X6 A oder V ist. Weitere bevorzugte HCV-Polypeptide umfassen oder bestehen aus
der Sequenz LNLKEKPNVTPTAC oder AAHRTSSSRAVVRC.
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Die
betreffenden HCV-Polypeptide werden verwendet, um Antikörper durch
Immunisierung eines geeigneten Subjekts (z. B. Kaninchen, Ziege,
Maus oder ein anderer Säuger)
mit dem Immunogen herzustellen. Eine geeignete Immunogene Zubereitung
kann beispielsweise rekombinant exprimierte neue HCV-Polypeptide
enthalten, oder es kann ein chemisch synthetisiertes neues HCV-Polypeptid
verwendet werden. Die Zubereitung kann ferner ein Adjuvans, wie
z. B. das komplette oder inkomplette Freundsche Adjuvans, oder ähnliche
immunstimulatorische Mittel umfassen. Die Immunisierung eines geeigneten
Subjekts mit einer immunogenen HCV-Polypeptidzubereitung ruft eine
polyklonale HCV-Polypeptid-Antikörperantwort
hervor.
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Dementsprechend
betrifft ein weiterer Gesichtspunkt der Erfindung Antikörper, die
mit den neuen HCV-Polypeptiden reagieren. Hierin verwendet bezieht
sich der Begriff "Antikörper" auf Immunglobulinmoleküle und immunologisch
aktive Teile von Immunglobulinmolekülen, d. h. auf Moleküle, die
eine antigenbindende Stelle aufweisen, die spezifisch ein HCV-Polypeptid
binden (mit diesem reagieren). Die Erfindung stellt polyklonale
und monoklonale Antikörper
zur Verfügung,
die die HCV-Polypeptide binden. Der Begriff "monoklonaler Antikörper" oder "monoklonale Antikörperzusammensetzung", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Population von Antikörpermolekülen, die nur eine Spezies einer
antigenbindenden Stelle enthält,
die in der Lage ist, mit einem bestimmten Epitop eines neuen HCV-Polypeptids
eine Immunreaktion einzugehen. Eine monoklonale Antikörperzusammensetzung
zeigt daher eine individuelle Bindungsaffinität für ein bestimmtes HCV-Polypeptid,
mit dem sie eine Immunreaktion eingeht.
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Polyklonale
anti-HCV-Polypeptid-Antikörper
können
wie vorstehend beschrieben durch Immunisierung eines geeigneten
Subjekts mit einem HCV-Polypeptid-Immunogen oder einem abgeschwächten HCV-Virus
hergestellt oder von einem infizierten Individuum erhalten werden.
Der Titer des anti-HCV-Polypeptid-Antikörpers in dem immunisierten
Subjekt kann im Zeitablauf mittels Standardtechniken, wie z. B.
mit dem Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA) unter Verwendung
von immobilisierten HCV-Polypeptiden überwacht
werden. Falls gewünscht,
können
die gegen das HCV-Polypeptid gerichteten Antikörpermoleküle aus dem Tier isoliert (z.
B. aus dem Blut) und weiter mittels gut bekannter Techniken, wie
Protein A-Chromatographie, aufgereinigt werden, um die IgG-Fraktion
zu erhalten. Nach einer geeigneten Zeit nach der Immunisierung,
z. B. wenn die Antikörpertiter
am höchsten
sind, können
die antikörperproduzierenden
Zellen von dem Subjekt erhalten und verwendet werden, um monoklonale
Antikörper
durch Standardtechniken, wie die Hybridomatechnik, die ursprünglich von
Kohler und Milstein (1975, Nature 256: 495-497) beschrieben wurde
(siehe auch Brown et al. (1981) J. Immunol. 127: 539-46; Brown et
al. (1980) J. Biol. Chem. 255: 4980-83; Yeh et al. (1976) PNAS 76:
2927-31; und Yeh et al. (1982) Int. J. Cancer 29: 269-75), die neuere
humane B-Zell-Hybridomatechnik
(Kozbor et al. (1983) Immunol. Today 4: 72), die EBV-Hybridomatechnik
(Cole et al. (1985), Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan
R. Liss, Inc. S. 77-96) oder Triomatechniken, herzustellen. Die Technologie
für die
Herstellung von monoklonalen Antikörperhybridomas ist gut bekannt
(siehe allgemein R. H. Kenneth, in Monoclonal Antibodies: A New
Dimension in Biological Analyses, Plenum Publishing Corp., New York,
New York (1980); E. A. Lerner (1981) Yale I Biol. Med., 54: 387-402;
M. L. Gefter et al. (1977) Somatic Cell Genet., 3: 231-36). Kurz
gesagt wird eine immortale Zelllinie (typischerweise eine Myeloma)
mit Lymphozyten (typischerweise Splenozyten) von einem Säuger fusioniert,
der, wie vorstehend beschrieben, mit einem HCV-Polypeptidimmunogen
immunisiert worden ist, und werden die Kulturüberstände der resultierenden Hybridomazellen überprüft, um einen
Hybridoma zu identifizieren, der einen monoklonalen Antikörper produziert,
der das HCV-Polypeptid bindet.
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Irgendeine
der vielen gut bekannten Vorschriften, die zur Fusion von Lymphozyten
mit immortalisierten Zelllinien verwendet werden, kann zum Zweck
der Erzeugung eines monoklonalen anti-HCV-Polypeptid-Antikörpers angewandt
werden (siehe Z. B. G. Galfre et al. (1977) Nature 266: 55052; Gefter
et al. Somatic Cell Genet., vorstehend zitiert; Lerner, Yale J.
Biol. Med., vorstehend zitiert; Kenneth, Monoclonal Antibodies,
vorstehend zitiert). Ferner versteht der Fachmann, dass es viele
Abwandlungen derartiger Verfahren gibt, die ebenfalls nützlich wären. Üblicherweise
stammt die immortale Zelllinie (z. B. eine Mye lomazelllinie) von
derselben Säugerspezies
wie die Lymphozyten. Beispielsweise können murine Hybridomas durch
die Fusion von Lymphozyten aus einer Maus, die mit einer immunogenen
Zubereitung der vorliegenden Erfindung immunisiert wurde, mit einer
immortalisierten Mauszelllinie hergestellt werden. Bevorzugte immortale
Zelllinien sind Maus-Myelomazelllinien,
die sensitiv gegenüber
Kulturmedium sind, das Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin ("HAT-Medium") enthält. Irgendeine
aus einer Anzahl an Myelomazelllinien kann als Fusionspartner gemäß Standardtechniken
verwendet werden, z. B. die P3-NS1/1-Ag4-1-, P3-x63-Ag8.653- oder Sp2/O-Ag14-Myelomalinien.
Diese Myelomalinien sind von der American Type Culture Collection
(ATCC), Rockville, Md, erhältlich. Üblicherweise
werden HAT-sensitive Maus-Myelomazellen mit Maus-Splenozyten mittels
Polyethylenglycol ("PEG") fusioniert. Hybridomazellen,
die aus der Fusion resultieren, werden dann unter Verwendung von
HAT-Medium selektiert, das nicht fusionierte und unproduktiv fusionierte
Myelomazellen abtötet
(nicht fusionierte Splenozyten sterben nach mehreren Tagen ab, da
sie nicht transformiert sind).
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Hybridomazellen,
die einen monoklonalen Antikörper
der Erfindung produzieren, werden durch ein Screening des Hybridoma-Kulturtiberstands
nach Antikörpern,
die HCV-Polypeptide
binden, z. B. mittels eines gewöhnlichen
ELISA-Assays, detektiert.
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Alternativ
zur Herstellung von monoklonale Antikörper ausscheidenden Hybridomas
kann ein monoklonaler anti-HCV-Polypeptid-Antikörper durch Screening einer
rekombinanten kombinatorischen Immunglobulin-Bibliothek (z. B. eine
Antikörper-Phagedisplay-Bibliothek) mit HCV-Polypeptiden
identifiziert und isoliert werden, um Mitglieder der Immunglobulin-Bibliothek
zu isolieren, die HCV-Polypeptide binden. Kits zur Erzeugung und
zum Screening von Phagedisplay-Bibliotheken sind kommerziell erhältlich (z.
B. das Pharmacia Recombinant Phage Antibody System, Katalognr. 27-9400-01;
und der Stratagene SurfZAPTM Phage Display
Kit, Katalognr. 240612). Darüber
hinaus können
Beispiele für
Verfahren und Reagenzien, die besonders zugänglich für die Verwendung bei der Erzeugung
und dem Screening von Antikörper-Display-Bibliotheken
sind, zum Beispiel gefunden werden in Ladner et al. US-Patent-Nr.
5,223,409; Kang et al. Internationale Veröffentlichung Nr. WO 92/18619;
Dower et al. Internationale Veröffentlichung
Nr. WO 91/17271; Winter et al. Internationale Veröffentlichung
Nr. WO 92/20791; Markland et al. Internationale Veröffentlichung
Nr. WO 92/15679; Breitling et al. Internationale Veröffentlichung
WO 93/01288; McCafferty et al. Internationale Veröffentlichung
Nr. WO 92/01047; Garrard et al. Internationale Veröffentlichung
Nr. WO 92/09690; Ladner et al. Internationale Veröffentlichung
Nr. WO 90/02809; Fuchs et al. (1991) Bio/Technology 9: 1370-1372;
Hay et al. (1992) Hum. Antibod. Hybridomas 3: 81-85; Huse et al.
(1989) Science 246: 1275-1281; Griffiths et al. (1993) EMBO J. 12: 725-734;
Hawkins et al. (1992) J. Mol. Biol. 226: 889-896; Clarkson et al.
(1991) Nature 352: 624-628; Gram et al. (1992) PNAS 89 : 3576-3580;
Garrad et al. (1991) Bio/Technology 9: 1373-1377; Hoogenboom et
al. (1991) Nuc. Acid Res. 19: 4133-4137; Barbas et al. (1991) PNAS
88: 7978-7982; und McCafferty et al. Nature (1990) 348: 552-554.
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Des
Weiteren liegen rekombinante anti-HCV-Polypeptid-Antikörper, wie
z. B. chimäre
und humanisierte monoklonale Antikörper, umfassend sowohl humane
als auch nicht humane Teile, die unter Verwendung von gewöhnlichen
rekombinanten DNA-Techniken hergestellt werden können, im Rahmen der Erfindung.
Derartige chimäre
und humanisierte monoklonale Antikörper können durch im Stand der Technik
bekannte rekombinante DNA-Techniken produziert werden, zum Beispiel
unter Verwendung von Verfahren, die beschrieben sind in Robinson
et al. Internationale Patentveröffentlichung
PCT/US86/02269; Akira et al. Europäische Patentanmeldung 184,187;
Taniguchi, M. Europäische
Patentanmeldung 171, 496; Morrison et al. Europäische Patentanmeldung 173,494;
Neuberger et al. PCT-Anmeldung WO 86/01533; Cabilly et al. US-Patent
Nr. 4,816,567; Cabilly et al. Europäische Patentanmeldung 125,023;
Retter et al. (1988) Science 240: 1041-1043; Liu et al. (1987) PNAS
84: 3439-3443; Liu et al. (1987) J. Immunol. 139: 3521-3526; Sun
et al. (1987) PNAS 84:214-218; Nishimura et al. (1987) Canc. Res.
47: 999-1005; Wood et al. (1985) Nature 314: 446-449; und Shaw et
al. (1988) J. Natl. Cancer Inst. 80 : 1553-1559), Morrison, S. L.
(1985) Science 229: 1202-1207; Oi et al. (1986) BioTechniques 4:
214; Winter US-Patent 5,225,539; Jones et al. (1986) Nature 321:
552-525; Verhoeyan et al. (1988) Science 239: 1534; und Beidler
et al. (1988) J. Immunol. 141: 4053-4060.
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Ein
anti-HCV-Polypeptid-Antikörper
(z. B. ein monoklonaler Antikörper)
kann verwendet werden, um HCV-Polypeptide durch Standardtechniken,
wie Affinitätschromatographie,
Immunprizipitation, ELISA oder RIA, zu isolieren oder zu detektieren,
wie dies aus dem Stand der Technik gut bekannt ist. Ein anti-HCV-Polypeptid-Antikörper kann
die Aufreinigung von natürlichem
HCV-Polypeptid aus Zellen und von in Wirtszellen exprimierten, rekombinant
hergestellten HCV-Polypeptiden ermöglichen. Außerdem kann ein anti- HCV-Polypeptid-Antikörper verwendet
werden, um HCV-Polypeptide aus einer Körperflüssigkeit eines Subjekts zu
detektieren, das im Verdacht steht, eine HCV-Infektion aufzuweisen.
Die Detektion kann durch Koppeln (d. h. physisches Verknüpfen) des
Antikörpers
an eine detektierbare Substanz ermöglicht werden. Beispiele für detektierbare
Substanzen umfassen verschiedene Enzyme, prosthetische Gruppen,
fluoreszierende Materialien, lumineszierende Materialien und radioaktive
Materialien. Beispiele für
geeignete Enzyme umfassen Meerrettich-Peroxidase, alkalische Phosphatase, β-Galactosidase
oder Acetylcholinesterase; Beispiele für geeignete Komplexe aus prosthetischen
Gruppen umfassen Streptavidin/Biotin und Avidin/Biotin; Beispiele
für geeignete fluoreszierende
Materialien umfassen Umbelliferon, Fluorescein, Fluoresceinisothiocyanat,
Rhodamin, Dichlortriazinyalaminfluorescein, Dansylchlorid oder Phycoerythrin;
ein Beispiel für
ein lumineszierendes Material umfasst Luminol; und Beispiele für geeignete
radioaktive Materialien umfassen 125I, 131I, 35S oder 3H.
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Derartige
Antikörper
können
in diagnostischen Kits enthalten sein und sind ebenfalls verwendbar
bei der passiven Immunisierung gegen HCV in Patienten, die eine
aktive HCV-Infektion
aufweisen oder wahrscheinlich HCV ausgesetzt sind.
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IV. Verwendungen von neuen
HCV-Polypeptiden
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Unter
einem anderen Gesichtspunkt betrifft die Erfindung eine Impfstoffzusammensetzung,
die einem Subjekt vor dem Kontakt mit HCV verabreicht wird, um eine
Hepatitis C-Infektion
in dem Subjekt zu verhindern. In einer Ausführungsform umfasst der Impfstoff
ein neues HCV-Polypeptid der Erfindung. In einer weiteren Ausführungsform
ruft der Impfstoff die Synthese eines neuen HCV-Polypeptids der
Erfindung in einem Subjekt hervor.
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A. Impfstoffe
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Neue
HCV-Polypeptidsequenzen, die für
die Verwendung in Impfstoffzusammensetzungen zur Vorbeugung vor
HCV in einem Subjekt geeignet sind, können leicht bestimmt werden.
Zum Beispiel können
Epitope, die eine Immunantwort auslösen, durch Screening in einem
Immunassay gegen Seren von Patienten mit einer früheren oder
fortdauernden HCV-Infektion identifiziert werden. Alternativ können immunogene
Polypeptide mittels Computeranalyse identifiziert werden, um immunogene
Epitope zu identifizieren. Schließlich könnte das neue Polypeptid in
voller Lange in einem Impfstoff eingesetzt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
Mittel, die bekannte Adjuvantien sind, mit den betreffenden Polypeptiden
verabreicht werden. Derzeit ist das einzige Adjuvans, das verbreitet
in Menschen verwendet wird, Alum (Aluminiumphosphat oder Aluminiumhydroxid).
Saponin und sein aufgereinigter Bestandteil Quil A, Freunds komplettes
Adjuvans und andere Adjuvantien, die in der Forschung und veterinären Anwendungen zum
Einsatz kommen, haben das Potential zur Verwendung in humanen Impfstoffen.
Allerdings können
auch neue chemisch definierte Zubereitungen, wie Muramyldipeptid,
Monophosphoryllipid A, Phospholipidkonjugate, wie diejenigen, die
von Goodman-Snitkoff et al. J. Immunol. 147: 410-415 (1991) beschrieben
sind, Resorcinole, nichtionische Tenside, wie Polyoxyethylenoleylether
und n-Hexadecylpolyethylenether, Enzyminhibitoren, einschließlich dem
pankreatischen Trypsininhibitor, Diisopropylfluorphosphat (DEP)
und Trasylol verwendet werden. In Ausführungsformen, bei denen Antigen
verabreicht wird, kann das Antigen z. B. in einem Proteoliposom,
wie von Miller et al., J. Exp. Med. 176: 1739-1744 (1992) beschrieben,
oder in Lipidvesikel, wie NovasomeTM Lipidvesikel
(Micro Vescular Systems, Inc., Nashua, N. H.) eingekapselt werden,
um die Immunantwort weiter zu verstärken.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
kann, als Alternative zur Verabreichung des neuen HCV-Polypeptids,
das Polypeptid von dem Subjekt synthetisiert werden. Dies kann dadurch
geschehen, dass man ein Plasmid-DNA-Konstrukt verwendet, das ähnlich denen
ist, die für
die Abgabe von Reportergenen oder therapeutischen Genen verwendet
werden. Solch ein Konstrukt umfasst vorzugsweise einen bakteriellen
Replikationsorigin, der die Amplifizierung großer Mengen der Plasmid-DNA
erlaubt; ein prokaryontisches, selektierbares Markergen; eine Nukleinsäuresequenz,
die für
ein neues HCV-Polypeptid oder einen Teil davon kodiert; eukaryontische
Transkriptionsregulationselemente zur Steuerung der Genexpression
in der Wirtszelle; und eine Polyadenylierungssequenz, um die richtige
Termination der exprimierten mRNA zu gewährleisten (Davis. 1997. Curr.
Opin. Biotechnol. 8: 635). Vektoren, die für die DNA-Immunisierung verwendet
werden, können
gegebenenfalls eine Signalsequenz umfassen (Michel et al. 1995.
Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 92: 5307; Donnelly et al. 1996. J. Infect.
Dis. 173: 314). DNA-Impfstoffe können
auf eine Vielzahl von Wegen verabreicht werden, zum Beispiel durch
Injektion (z. B. intramusku lär,
intradermal oder durch biolistische Injektion von mit DNA beschichteten
Goldpartikeln in die Epidermis mit einer Genkanone, die einen Partikelbeschleuniger
oder ein komprimiertes Gas zur Injektion der Partikel in die Haut
verwendet (Haynes et al. 1996. J. Biotechnol. 44: 37)). Alternativ
können
DNA-Impfstoffe auf nicht invasiven Wegen verabreicht werden. Beispielsweise
kann nackte oder lipidformulierte DNA an das Atemsystem abgegeben
oder an eine andere Stelle, z. B. die Peyerschen Platten durch orale
Abgabe von DNA (Schubbert. 1997. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94:
961), gesteuert werden. Abgeschwächte
Mikroorganismen können
zur Abgabe an mukosale Oberflächen
verwendet werden (Sizemore et al. 1995. Science. 270: 29). Jede
der vorliegenden Impfstoffzusammensetzungen kann eine oder mehrere Epitope
eines neuen HCV-Polypeptids umfassen (oder dafür kodieren). Derartige Zubereitungen
können
ferner Polypeptidsequenzen umfassen, die von einer HCV-Polyproteinsequenz
abgeleitet sind. In anderen Ausführungsformen
kann solch eine Impfstoffzusammensetzung ferner eine Verbindung
umfassen, die die immunologische Reaktivität des neuen HCV-Polypeptidepitops
verstärken
wird. Zum Beispiel kann die Immunogenizität der neuen HCV-Polypeptide
dadurch verstärkt
werden, dass man ein Fusionsprotein ein neues HCV-Polypeptid, fusioniert
mit einem anderen Polypeptid, d. h. nicht ein neues HCV-Polypeptid,
enthalten lässt.
Techniken zur Herstellung solcher Fusionsproteine sind aus dem Stand
der Technik bekannt. Alternativ kann ein Impfstoff ein immunregulatorisches
Molekül,
wie z. B. ein Cytokin, umfassen. Beispielsweise können in
einer Ausführungsform
Plasmide zur DNA-Impfung ein einzelnes Immungen exprimieren, oder
zwei Sequenzen können
coexprimiert werden. In einer Ausführungsform können die
zusätzlichen
Sequenzen zusätzliche
Immunogene sein (neue HCV-Polypeptide
oder HCV-Polyprotein-Polypeptide oder andere Polypeptide) oder für Modulatoren
von Immunantworten kodieren, wie z. B. Lymphokingene oder costimulatorische
Moleküle (Iwasaki
et al. 1997. J. Immunol. 158: 4591).
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Typischerweise
werden die Impfstoffzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
als Injektionen, entweder als flüssige
Lösungen
oder Suspensionen, hergestellt. Feste Formen, die zur Lösung oder
Suspension in Flüssigkeit
vor der Injektion geeignet sind, können ebenfalls hergestellt
werden. Die Zusammensetzung kann auch emulgiert oder das Polypeptid
in Liposomen eingekapselt sein. Das Polypeptid kann mit pharmazeutisch
akzeptablen Trägerstoffen,
zum Beispiel Wasser, Salzlösung,
Traubenzucker, Glycerin, Ethanol oder ähnlichem, vermischt sein. Die
Zusammensetzung kann auch kleinere Mengen an zum Beispiel Benetzungsmitteln,
Mitteln zur pH-Pufferung und/oder Adjuvantien, wie Z. B. Aluminiumhydroxid,
N-Acetylmuramyl-L-threonyl-D-isoglutamin (thr-MDP), N-Acetylnor-muramyl-L-alanyl-D-isoglutamin
(CGP 11637 oder nor-MDP), N-Acetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-L-alanin-2-(1'-2'-dipalmitoyl-sn-glycerin-3-hydroxyphosphoryloxy)ethylamin
(CGP 19835A oder MTP-PE), oder bakterielle Bestandteile umfassen.
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Solche
Impfstoffzusammensetzungen werden im Allgemeinen parenteral durch
Injektion verabreicht, üblicherweise
entweder subkutan oder intramuskulär. Andere Formulierungen können oral
durch Inhalation oder als Suppositorien verabreicht werden.
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Die
Polypeptide können
in den Impfstoff in neutraler Form oder in Form eines Salzes einbezogen
werden. Pharmazeutisch akzeptable Salze umfassen die Salze nach
Säurezugabe
(gebildet mit den freien Aminogruppen des Polypeptids), die mit
anorganischen Säuren,
wie zum Beispiel Salzsäure
oder Phosphorsäure, oder
solchen organischen Säuren,
wie Essig-, Oxal-, Wein-, Maleinsäure oder ähnlichen, gebildet werden.
Salze, die mit den freien Carboxylgruppen gebildet werden, können auch
von anorganischen Basen, wie zum Beispiel Natrium-, Kalium-, Ammonium-,
Calcium- oder Eisen(III)-Hydroxiden, und solchen organischen Basen, wie
Isopropylamin, Trimethylamin, 2-Ethylaminoethanol, Histidin, Procain
oder ähnlichen,
abgeleitet sein.
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Die
Impfstoffe werden so verabreicht, dass dies mit der Darreichungsform
vereinbar ist, und in solch einer Menge, die prophylaktisch und/oder
therapeutisch wirksam sein wird. Die zu verabreichende Menge hängt von
dem zu behandelnden Subjekt, der Leistungsfähigkeit des Immunsystems des
Subjekts, eine Immunantwort gegenüber dem Impfstoff aufzubauen,
und dem Grad des gewünschten
Schutzes ab. Der Bereich von 5 μg
bis 250 μg
Antigen pro Dosis ist jedoch oft angemessen. Die Impfstoffzusammensetzungen
können in
einer Einzeldosis oder in mehreren Dosen gegeben werden. Die Bestimmung
geeigneter Dosen gehört
zum Können
des Fachmanns und erfordert keinen übermäßigen experimentellen Aufwand.
In noch einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Vorbeugung vor HCV in einem
Subjekt durch die Verabreichung eines neuen HCV-Polypeptids an ein
Subjekt oder dadurch, dass man ein neues HCV-Polypeptid in einem
Subjekt exprimieren lässt.
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B. Diagnostische Kits
-
Unter
einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung werden Verfahren zur
Diagnose einer HCV-Infektion, z. B. entweder einer früheren oder
bestehenden Infektion, und diagnostische Kits zur Detektion einer
Infektion mit HCV bereitgestellt.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Diagnose einer HCV-Infektion durch Detektion
der Gegenwart oder Abwesenheit von Antikörpern, die an ein neues HCV-Polypeptid
binden, in der Körperflüssigkeit
eines Subjekts zur Verfügung.
In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Inkubation einer Testprobe unter Bedingungen,
die das Binden eines neuen HCV-Polypeptids und eines Antikörpers in
der Testprobe aus Körperflüssigkeit
ermöglicht,
und die Detektion der Bindung von Polypeptid und Antikörper.
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Testproben
können
aus irgendeiner geeigneten Körperflüssigkeit
oder Gewebepräparation,
zum Beispiel Blut, Plasma, Serum, Spinalflüssigkeit, Lymphflüssigkeit,
Tränen,
Speichel, Milch, oder Lebergewebepräparationen gewonnen werden.
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Die
Detektion der Bindung zwischen einem neuen HCV-Polypeptid der Erfindung
und einem Antikörper
kann unter Verwendung irgendeiner Technik, die aus dem Stand der
Technik bekannt ist, erreicht und mittels Antikörpern, die wie vorstehend beschrieben
markiert sind, ermöglicht
werden.
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Antikörper, die
an das neue HCV-Polypeptide binden, können mittels einer Anzahl an
unterschiedlichen Screeningassays, die aus dem Stand der Technik
bekannt sind, wie z. B. einem enzyme-linked immunosorbent assay
(ELISA), einem Radioimmunassay (RIA) oder einem Western Blot Assay,
detektiert werden. Generell detektiert jeder Assay die Gegenwart
von Protein-Antikörper-Komplexen
von spezifischem Interesse durch den Einsatz eines markierten Reagenzes
(z. B. einem Antikörper),
das spezifisch für
den Komplex von Interesse ist. Dementsprechend werden diese Assays
bei der vorliegenden Erfindung verwendet, um Komplexe aus neuem
HCV-Polypeptid und Antikörper,
die zwischen Immunglobulinen (z. B. humanem IgG, IgM und IgA), die
in einer biologischen Probe enthalten sind, und einem neuen HCV-Polypeptid
gebildet werden, zu detektieren. Wie nachstehend beschrieben wird,
werden diese Protein-Antikörper-Komplexe
bevorzugt unter Verwendung eines mit einem Enzym verbundenen Antikörpers oder
Antikörperfragments
(z. B. eines monoklonalen Antikörpers
oder Fragments davon) detektiert, der bzw. das die Polypeptid-Antikörper-Komplexe
erkennt und spezifisch bindet.
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In
einer Ausführungsform
des Verfahrens wird ein Sandwich-ELISA-Assay verwendet. Beispielsweise wird
ein neues HCV-Polypeptid, mit oder ohne Konjugation mit einem Träger, wie
z. B. aktiviertes BSA, auf einer Platte immobilisiert. Eine Körperflüssigkeitsprobe
von einem Individuum wird mit einem neuen HCV-Polypeptid unter Bedingungen
in Kontakt gebracht, die das Binden der Antikörper in der Probe an die Polypeptide gestatten.
Die Probe wird anschließend
entfernt und ein Antikörper,
der an das HCV-Polypeptid gebunden hat, wird dadurch detektiert,
dass man die Probe mit einem markierten sekundären Antikörper oder Antikörperfragment
in Kontakt bringt, der bzw. das an einen Antikörper, der möglicherweise in der Probe des
Subjekts anwesend ist, z. B. einen anti-human-Antikörper, bindet. Der ungebundene
sekundäre
Antikörper
wird entfernt und die Gegenwart von sekundärem Antikörper, der gebunden bleibt,
wird detektiert, Z. B. unter Verwendung einer wie vorstehend beschriebenen
Markierung. Mögliche
Kontrollen zur Verwendung in dem Verfahren umfassen Körperflüssigkeiten
von nicht infizierten Subjekten und Polypeptide, die keine neuen
HCV-Polypeptide sind. Gemäß der vorliegenden
Erfindung lässt
die Gegenwart eines solchen Antikörpers auf eine Infektion mit
HCV schließen.
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In
einer anderen Ausführungsform
des Assays kann die Testprobe auf die Gegenwart von neuen HCV-Polypeptiden
hin mittels bekannten Antikörpern
getestet werden. In diesen Ausführungsformen
werden Antikörper,
die an neue HCV-Polypeptide binden, verwendet, um die Gegenwart
von neuen HCV-Polypeptiden in der Körperflüssigkeit eines Subjekts oder
in einer Zelle eines Subjekts, zu detektieren. Bei der Durchführung eines
solchen Assays werden die Antikörper,
die an ein neues HCV-Polypeptid binden, mit einer Zelle oder Körperflüssigkeit
eines Subjekts unter Bedingungen in Kontakt gebracht, unter denen
ein neues HCV-Polypeptid in der Probe des Subjekts an den Antikörper binden
kann. Ungebundener Antikörper
wird entfernt und gebundener Antikörper wird detektiert. Irgendeiner
der vorstehend beschriebenen Antikörper kann bei der Ausübung dieses
Verfahrens verwendet werden. Bevorzugte Antikörper zur Verwendung in den
Verfahren dieser Ausführungsform
sind hochspezifisch, einschließlich
monospezifisch, und bevorzugter monoklonale Antikörper oder
Fragmente davon. In bevorzugten Ausführungsformen sind derartige
Antikörper
markiert. In anderen Ausführungsformen
werden solche Antikörper
durch den Einsatz eines sekundären
Antikörpers,
der an sie und nicht an die Testprobe von einem Subjekt bindet,
detektiert. Die Gegenwart eines neuen HCV-Polypeptids in der Probe
eines Subjekts lässt
auf eine Infektion mit HCV schließen.
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Unter
noch einem weiteren Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung
einen Assaykit zur Diagnose einer HCV-Infektion in einem Subjekt
zur Verfügung.
Der Kit enthält
vorzugsweise einen festen Träger
(z. B. eine ELISA-Platte), der in der Lage ist, Immunglobulin (z.
B. IgG, IgM und IgA) von einer Probe eines Subjekts (vorzugsweise
eine humane biologische Probe, wie z. B. eine Körperflüssigkeit) und einen monoklonalen
Antikörper
oder ein Fragment davon, der bzw. das spezifisch für ein neues
HCV-Polypeptid ist, zu adsorbieren. In einer weiteren Ausführungsform
kann der feste Träger
aus dem Kit weggelassen werden. In einer anderen Ausführungsform
enthält
der Kit einen festen Träger
(z. B. eine ELISA-Platte oder einen Objektträger) und einen monoklonalen
Antikörper
oder ein Fragment davon, der bzw. das spezifisch für ein neues
HCV-Polypeptid ist. In anderen Ausführungsformen kann der feste
Träger
aus dem Kit weggelassen werden. Der Assaykit kann gegebenenfalls
Anweisungen oder zusätzliche
Reagenzien, wie z. B. eine Lösung
zum Waschen von ungebundenen Proteinen vom festen Träger, und
Materialien, die zur Durchführung
eines Detektionsassays benötigt
werden, enthalten.
-
C. Targets für die therapeutische
Intervention
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Die
neuen HCV-Polypeptide der Erfindung sind auch Targets für eine Anti-HCV-Therapie. Die Erfindung
stellt als solche Verfahren zur Identifizierung von Verbindungen
zur Verfügung,
die mit einem neuen HCV-Polypeptid interagieren und daher wahrscheinlich
die Infektion beeinträchtigen.
In einer Ausführungsform umfasst
das Verfahren das Kontaktieren des Polypeptids mit einer Verbindung
in einem zellfreien System unter Bedingungen, die eine Interaktion
der Verbindung mit dem Polypeptid gestatten, so dass sich ein Komplex
bildet. Die Komplexe aus Polypeptid und Verbindung können dann
von den Verbindungen, die nicht an das HCV-Polypeptid binden, getrennt
werden, die Verbindungen, die an die HCV-Polypeptide binden, können dann isoliert
und identifiziert werden. Beispielhafte Verbindungen, die nach Aktivität in den
betreffenden Assays gescreent werden können, umfassen Peptide, Nukleinsäuren, Kohlenhydrate,
kleine organische Moleküle
und Bibliotheken aus Extrakten von natürlichen Produkten, sind aber
nicht darauf beschränkt.
Der Begriff "nicht-peptidische
Verbindung" soll
Verbindungen umfassen, die wenigstens zum Teil von molekularen Strukturen
umfasst sind, die sich von natürlich
vorkommenden L-Aminosäureresten,
die durch natürliche
Peptidbindungen verknüpft
sind, unterscheiden. Allerdings sollen "nicht-peptidische Verbindungen" Verbindungen umfassen,
die sich im Ganzen oder zum Teil aus peptidomimetischen Strukturen,
wie D-Aminosäuren, nicht
natürlich
vorkommenden L-Aminosäuren,
modifizierten Peptidrückgraten
und ähnlichem
zusammensetzen, sowie Verbindungen, die im Ganzen oder zum Teil
aus molekularen Strukturen zusammengesetzt sind, die nicht mit natürlich vorkommenden
L-Aminosäureresten
verwandt sind, die durch natürliche
Peptidbindungen verknüpft
sind. "Nicht-peptidische
Verbindungen" sollen
auch natürliche
Produkte umfassen.
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Ein
neuer Trend in der medizinischen Chemie umfasst die Herstellung
von Mischungen von Verbindungen, die als Bibliotheken bezeichnet
werden. Während
die Verwendung von Bibliotheken aus Peptiden in der Fachwelt gut
etabliert ist, wurden neue Techniken entwickelt, die die Herstellung
von Mischungen aus anderen Verbindungen, wie Benzodiazepinen (Bunin
et al. 1992. J. Am. Chem. Soc. 114: 10987; DeWitt et al. 1993. Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 90: 6909), Peptoiden (Zuckerman. 1994. J. Med.
Chem. 37: 2678), Oligocarbamaten (Cho et al. 1993. Science. 261:
1303) und Hydantoinen (DeWitt et al., oben) ermöglicht haben. Rebek et al.
haben einen Ansatz für
die Synthese von molekularen Bibliotheken aus kleinen organischen
Molekülen mit
einer Diversität
von 104-105 beschrieben (Carell et al. 1994. Angew. Chem. Int. Ed.
Engl. 33: 2059; Carell et al. Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 1994.
33: 2061).
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können mittels irgendeinem der
zahlreichen Ansätze
zu den aus dem Stand der Technik bekannten kombinatorischen Bibliothekverfahren
erhalten werden, darunter: Biologische Bibliotheken; räumlich ansteuerbare
parallele Festphasen- oder Lösungsphasenbibliotheken ("spatially addressable
parallel solid phase or solution Phase libraries"); synthetische Bibliothekverfahren,
die Dekonvolution erfordern, das "One-bead one-compound"-Bibliothekverfahren,
und synthetische Bibliothekverfahren, die Selektion durch Affinitätschromatographie
verwenden. Der biologische Bibliothekansatz ist auf Peptidbibliotheken
beschränkt,
während
die anderen vier Ansätze
auf Peptid-, Nichtpeptid-Oligomer- oder Kleinmolekül-Bibliotheken
von Verbindungen anwendbar sind (Lam, K.S. Anticancer Drug Des.
1997. 12: 145).
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In
einer Ausführungsform
ist die Testverbindung ein Peptid oder Peptidomimetikum. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Verbindungen kleine organische nicht-peptidische Verbindungen.
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Weitere
beispielhafte Verfahren zur Synthese von molekularen Bibliotheken
können
im Stand der Technik gefunden werden, zum Beispiel in: Erb et al.
1994. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 11422; Horwell et al. 1996.
Immunopharmacology 33: 68; und in Gallop et al. 1994. J Med. Chem.
37: 1233.
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Bibliotheken
von Verbindungen können
in Lösung
(z. B. Houghten (1992) Biotechniques 13: 412-421) oder auf Beads
(Lam (1991) Nature 354: 82-84), Chips (Fodor (1993) Nature 364:
555-556), Bakterien (Ladner USP 5,223,409), Sporen (Ladner USP '409), Plasmiden (Cull
et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 1865-1869) oder auf
Phagen (Scott und Smith (1990) Science 249: 386-390); (Devlin (1990)
Science 249: 404-406); (Cwirla et al. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci.
87: 6378-6382); (Felici (1991) J. Mol. Biol. 222: 301-310); (Ladner,
oben) dargeboten werden.
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In
vielen Medikamentenscreening-Programmen, die Bibliotheken von Verbindungen
und natürlichen Extrakten
testen, sind Hochdurchsatzscreening-Assays wünschenswert, um die Anzahl
an Verbindungen, die in einer gegebenen Zeitspanne durchgemustert
werden, zu maximieren. Assays, die in zellfreien Systemen, wie die,
die z. B. von aufgereinigten oder teilweise aufgereinigten Proteinen
stammen, durchgeführt
werden, sind oft als "primäre" Screens bevorzugt,
da sie erstellt werden können,
um eine schnelle Entwicklung und eine relativ einfache Detektion
einer Änderung
in einem molekularen Target zu erlauben, die von einer Testverbindung
vermittelt wird. Demgemäß wird die
Verbindung von Interesse in einem beispielhaften Screeningassay der
vorliegenden Erfindung mit einem neuen HCV-Polypeptid in Kontakt
gebracht. Die Detektion und Quantifizierung von Komplexen aus dem
neuen HCV-Polypeptid und der Verbindung identifiziert die Verbindung
als einen potentiellen Modulator eines neuen HCV-Polypeptids. Die
Wirksamkeit der Verbindung kann durch die Erstellung einer Dosis-Wirkungs-Kurve
aus Daten, die unter Einsatz von verschiedenen Konzentrationen der Testverbindung
erhalten werden, bestimmt werden. Ferner kann auch eine Kontrolle,
z. B. unter Verwendung eines anderen Polypeptids, durchgeführt werden,
um eine Basislinie zum Vergleich zu bilden.
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Die
Komplexbildung zwischen dem neuen HCV-Polypeptid und einer Verbindung
kann mittels einer Vielzahl an Techniken detektiert werden. Zum
Beispiel kann die Modulation der Bildung von Komplexen unter Verwendung
von zum Beispiel detektierbar markierten Proteinen, wie radioaktiv
markierten, fluoreszenzmarkierten oder enzymatisch markierten neuen
HCV-Polypeptiden, mittels Immunassay oder chromatographischer Detektion
quantifiziert werden.
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Üblicherweise
wird es wünschenswert
sein, entweder das neue HCV-Polypeptid oder die Verbindung oder
beides zu immobilisieren, um die Trennung der Komplexe aus der Verbindung
und dem neuen HCV von nicht komplexierten Formen zu ermöglichen,
sowie die Automatisierung des Assays zu gewährleisten. In einer Ausführungsform
kann ein Fusionsprotein zur Verfügung
gestellt werden, dass eine Domäne
anhängt,
die das Binden des Polypeptids an eine Matrix ermöglicht.
Beispielsweise können
Glutathion-S-Transferase/Rezeptor (GST/Rezeptor)-Fusionsproteinformen
der neuen Polypeptide auf Glutathion-Sepharose-Beads (Sigma Chemical,
St. Louis, MO) oder mit Glutathion derivatisierten Mikrotiterplatten
adsorbiert werden, die dann mit der an Beads gebundenen Testverbindung
vereinigt und unter Bedingungen inkubiert werden, die der Komplexbildung
zuträglich
sind, z. B. bei physiologischen Bedingungen für Salz und pH-Wert, obwohl
leicht stringentere Bedingungen wünschenswert sein können, z.
B. bei 4°C
in einem Puffer, der 0,6 M NaCl oder ein Detergenz, wie 0,1% Triton
X-100, enthält.
Im Anschluss an die Inkubation werden die nicht komplexierten Formen
durch Waschen entfernt und Verbindungen, die an neue HCV-Polypeptide
binden, identifiziert.
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Weitere
Techniken zur Immobilisierung von Proteinen auf Matrixes für die Verwendung
in dem betreffenden Assay stehen ebenfalls zur Verfügung. Zum
Beispiel können
die neuen HCV-Polypeptide mittels Konjugation von Biotin und Streptavidin
immobilisiert werden. Beispielsweise können biotinylierte neue HCV-Polypeptide
aus Biotin-NHS (N-Hydroxy-succinimid)
unter Verwendung von aus dem Stand der Technik gut bekannten Techniken
(z. B. Biotinylierungs-Kit, Pierce Chemicals, Rockford, IL) hergestellt
und in den Vertiefungen von mit Streptavidin beschichteten 96-Well-Platten
(Pierce Chemical) immobilisiert werden. Alternativ können Antikörper, die
mit den neuen HCV-Polypeptiden
reaktiv sind, an Vertiefungen der Platte derivatisiert und die neuen
HCV-Polypeptide
in den Vertiefungen durch Antikörper-Konjugation
eingefangen werden. Wie vorstehend beschrieben werden Ansätze aus
einem neuen HCV-Polypeptid und einer Test verbindung in den Vertiefungen
der Platte inkubiert und die Menge an dem in der Vertiefung eingefangenen
Komplex aus den neuen HCV-Polypeptiden und der Verbindung kann quantifiziert
werden.
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Weitere
beispielhafte Verfahren zur Detektion solcher Komplexe, neben denjenigen,
die vorstehend für
die mit GST immobilisierten Komplexe beschrieben sind, umfassen
die Immundetektion von Komplexen mittels Antikörpern, die mit dem neuen HCV-Polypeptid
reaktiv sind oder die mit dem Rezeptorprotein reaktiv sind und mit
dem neuen HCV-Polypeptid
um die Bindung konkurrieren; sowie enzymverbundene Assays, die auf
der Detektion einer enzymatischen Aktivität, die mit dem neuen HCV-Polypeptid
assoziiert ist, beruhen. Im letztgenannten Fall kann das Enzym chemisch
konjugiert oder als Fusionsprotein mit dem neuen HCV-Polypeptid
bereitgestellt sein. Zur Veranschaulichung kann das neue HCV-Polypeptid
mit alkalischer Phosphatase chemisch vernetzt oder genetisch fusioniert
sein, und die Menge des in dem Komplex eingefangenen neuen HCV-Polypeptids kann
mit einem chromogenen Substrat des Enzyms, z. B. Paranitrophenylphosphat,
bestimmt werden. Ebenso kann ein Fusionsprotein, das das neue HCV-Polypeptid und Gutathion-S-Transferase umfasst,
bereitgestellt und die Komplexbildung durch Detektion der GST-Aktivität mittels
1-Chlor-2,4-dinitrobenzol quantifiziert werden (Habig et al. (1974)J.
Biol. Chem. 249: 7130).
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Für Verfahren,
die auf der Immundetektion zur Quantifizierung eines der in den
Komplexen eingefangenen Proteine beruhen, können Antikörper gegen das Protein, wie
z. B. die hierin beschriebenen anti-neues HCV-Antikörper verwendet
werden. Alternativ kann das in dem Komplex zu detektierende Protein "epitopmarkiert" in der Form eines
Fusionsproteins sein, das zusätzlich
zu dem neuen HCV-Polypeptid ein zweites Polypeptid umfasst, für das Antikörper leicht
erhältlich
sind (z. B. aus kommerziellen Quellen). Beispielsweise können die
vorstehend beschriebenen GST-Fusionsproteine auch für die Quantifizierung
der Bindung mittels Antikörpern
gegen die GST-Einheit verwendet werden. Weitere nützliche
Epitopmarkierungen umfassen myc-Epitope (siehe z. B. Ellison et
al. (1991)J. Biol. Chem. 266: 21150-21157), die eine Sequenz aus
10 Resten von c-myc enthalten, sowie das pFLAG-System (International
Biotechnologies, Inc.) oder das pEZZ-Protein A-System (Pharmacia,
NJ).
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Die
Anwendung der vorliegenden Erfindung wird, wenn nichts anderes angegeben
ist, herkömmliche Techniken
der Zellbiologie, Zellkultur, Molekularbiologie, Mikrobiologie,
rekombinanten DNA und Immunologie verwenden, die im Bereich des
fachmännischen
Könnens
liegen. Derartige Techniken werden in der Literatur vollständig erläutert. Siehe
zum Beispiel Genetics; Molecular Cloning A Laboratory Manual, 2.
Ausgabe, herausgegeben von Sambrook, J. et al. (Cold Spring Harbor
Laboratory Press (1989)); Short Protocols in Molecular Biology,
3. Ausgabe, herausgegeben von Ausubel, F. et al. (Wiley, NY (1995));
DNA Cloning, Bände
I und II (herausgegeben von D. N. Glover, 1985); Oligonucleotide
Synthesis (herausgegeben von M. J. Gait (1984)); Mullis et al. US-Patent
Nr. 4,683,195; Nucleic Acid Hybridization (herausgegeben von B.
D. Hames & S.
J. Higgins (1984)); die Abhandlung Methods in Enzymology (Academic
Press, Inc., N.Y.); Immunochemical Methods In Cell And Molecular
Biology (herausgegeben von Mayer und Walker, Academic Press, London
(1987)); Handbook Of Experimental Immunology, Bände I-IV (herausgegeben von
D. M. Weir und C. C. Blackwell (1986)); und Miller, J. Experiments
in Molecular Genetics (Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor,
N.Y. (1972)).
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Die
Erfindung wird ferner durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
die nicht als weiter einschränkend
ausgelegt werden sollen.
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Beispiele
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Beispiel 1. Die Detektion
von Antikörpern
gegen neue HCV-Polypeptide.
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Konsensuspolypeptide
wurden auf Basis der Sequenzhomologie zwischen neuen HCV-Polypeptiden, die
in Tabelle 1 gezeigt sind, synthetisiert. Die folgenden Peptide
wurden mittels herkömmlicher
Techniken durch Biosynthesis Corp. (Lewisville, TX) hergestellt:
LNLKEKPNVTPTAC und AAHRTSSSRAVVRC (Polypeptide 1 bzw. 2 mit alternativem
Leserahmen (ARF)). Die folgenden Polypeptide, die vom HCV-CORE-Protein abgeleitet
sind, wurden als Kontrollen verwendet: PTDPRRRSRNLGKVIDTC und GCATRKTSERSQPRGRRAPI.
Die Peptide wurden mit aktiviertem Rinderserumalbumin konjugiert,
um bis zu 4 Peptidmoleküle für jedes
BSA-Molekül
zu ergeben. Peptid-BSA-Konjugate
wurden in einer Konzentration von etwa 0,5 mg/ml auf Eis in 3 ml
phosphatgepufferter Salzlösung,
0,1 M, pH 7,4, versandt. Sie wurden aliquotiert und bis zur Verwendung
bei –20°C gelagert.
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ELISAs
wurden wie beschrieben von Kirkegaard und Perry Laboratories, Inc.
(Gaithersburg, MD) durchgeführt.
Zur Verwendung im ELISA wurden die Polypeptide in 1 X "Coating-Puffer" gelöst, um eine
Peptid-BSA-Konzentration von 1 μg/ml
zu ergeben; 100 μl
wurden in 96 Well-Mikrotiterplatten (Falcon 3072, Becton Dickinson
and Company, Franklin Lakes, NJ) gegeben und bei Raumtemperatur
für 1 Stunde
oder über Nacht
bei 4°C
inkubiert. Die Coating-Lösung
wurde entfernt und die Platten wurden anschließend durch Zugabe von 300 μl 1% BSA
in phosphatgepufferter Salzlösung
(wie von Kirkegaard und Perry hergestellt) blockiert und für 30 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Blockierlösung wurde entfernt und 100 μl 1% BSA
(1 X) wurden hinzugefügt.
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Seren
wurden von Patienten erhalten, von denen bekannt war, dass sie eine
HCV-Infektion haben oder früher
hatten. Serumproben wurden 1:100 in 1 X BSA verdünnt und 100 μl wurden
in die jeweils erste Vertiefung gegeben (ergibt insgesamt 200 μl). Serumproben
wurden dann seriell verdünnt
(zweifach in jedem Schritt). Die Kontrollvertiefungen enthielten
nur BSA. Die Platten wurden für
1 Stunde bei Raumtemperatur bei leichtem Schütteln inkubiert, um das Binden
zu ermöglichen.
Die Platten wurden 5-mal mit 1 X Waschlösung (PBS und 0,02% Tween)
gewaschen. Nach dem Waschen wurden sofort 100 μl des sekundären Antikörpers hinzugefügt und für 1 Stunde
bei Raumtemperatur reagieren gelassen. Der zweite Antikörper war
entweder das Fab-Fragment von anti-human-IgG konjugiert mit Meerrettichperoxidase
(HRP) in einer Verdünnung
von 1:1000 oder antihuman-IgG (in PBS mit 1% BSA). Die Platten wurden
5-mal mit 1 X Waschlösung
gewaschen und anschließend
wurden 100 μl
Wasserstoffperoxid und TMP zugegeben und für 10 bis 30 Minuten bei Raumtemperatur
reagieren gelassen. Um die Reaktion abzustoppen wurden 100 μl 1 M Phosphorsäure zugegeben. Die
Messungen der optischen Dichte wurden unter Verwendung eines Scanners
für duale
Wellenlängen
erhalten: 450 nm-Werte-650
nm-Werte.
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Ergebnisse
von ELISA-Tests für
Antikörper
von HCV-spezifischen Polypeptiden
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Beispiel 2: Entwicklung
eines Western-Blot-Assays zur Detektion der Antikörperproduktion
gegenüber
Proteinen mit alternativem HCV-Leserahmen.
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Fünf Mikrogramm
von Konjugaten aus BSA und Peptiden mit einem alternativen Leserahmen
und geeignete Kontrollen (gelöschtes
BSA, BSA-BSA-Peptidkonjugate) wurden durch Inkubation in gewöhnlichem Lamelli-Beladungspuffer
(mit beta-Mercaptoethanol und SDS) bei 100°C für drei Minuten inkubiert. Die
Proben wurden dann gekühlt
und vor der Beladung auf ein diskontinuierliches, 1,5 mm dickes
SDS-PAGE-Gel (4% Sammelgel [pH 6,8] und 12,5% Trenngel [pH 8,4])
zentrifugiert. Der Laufpuffer war TRIS-Glycin/SDS (0,1%) mit einem nicht eingestellten
pH von etwa 8,4.
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Die
Proben wurden durch das Sammelgel (1 cm) für etwa 45 Minuten bei 90 Volt
laufen gelassen. Nachdem das Bromphenolblau (BB) in das Trenngel
eintrat, wurde die Spannung auf 160 Volt erhöht. Die Gele wurden für etwa 1,5
Stunden oder bis das BB 2/3 des Wegs durch das Gel erreichte, laufen
gelassen. Nachdem der Lauf gestoppt wurde, wurden die Gele entweder
mit Coomassie Blau gefärbt
oder für
15 Minuten mit dem Transferpuffer (1 X CAPS, pH 11,0, 10% MeOH) äquilibriert.
PVDF-Membranen (Immobilon-P [Porengröße 0,45 Micrometer]) wurden
in 100% MeOH für
1 Minute, anschließend
in 50:50 Me-OH:zweifach
destilliertem Wasser für
5 Minuten befeuchtet, und schließlich mit dem Transferpuffer äquilibriert.
Der Transfer wurde in Transferpuffer aufgebaut (Filterpapier, Gel,
PVDF-Membran, und Filterpapier) und in den BIO-RAD-Transferbehälter überführt. Der
Transfer wurde bei 20 Volt, über
Nacht (etwa 10 Stunden) unter Rühren
laufen gelassen.
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Nach
dem Transfer wurde der Behälter
auseinander genommen, die Membran wurde für eine Minute in 100% MeOH
getränkt
und im Anschluss an der Luft trocknen gelassen. Um die Transfereffizienz
sichtbar zu machen, wurden die Membranen (nach dem nochmaligen Befeuchten
in MeOH, anschließend
Wasser) mit 1% des roten Farbstoffs Ponceau S inkubiert und mit
doppelt destilliertem Wasser gespült. Nach der Aufnahme des Bildes
wurde der Farbstoff in einer verdünnten NaOH-Lösung (1
ml gesättigtes
NaOH in 100 ml doppelt destilliertem Wasser) entfernt.
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Die
Membranen wurden dann in 3% NFDM (6 Gramm nicht fette, getrocknete
Milch in 200 ml 1 X TBS [TRIS-gepufferte Salzlösung, pH 7,4]) für eine Stunde
blockiert. Nach dem Blockieren wurden die Membranen in zwei Waschungen
mit je 200 ml 1 X TBS gespült.
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Die
Membranen wurden im Anschluss mit der Primärantikörper-Lösung, 4 ml einer 1/200-Verdünnung von
Patientenserum in 1% NFDM in 1 X TTBS (TBS mit 0,025% Tween-20), inkubiert. Die
Inkubation dauerte eine Stunde bei 30°C in Glas bei leichter Rotation
des Schlauchs oder Bechers. Nach dieser Inkubation wurden die Membranen
dreimal in 200 ml 1 X TTBS gewaschen.
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Die
Sekundärantikörper-Lösung bestand
aus 200 ml einer 1/3000-Verdünnung
des Ziege anti-human-alkalische Phosphatase-Konjugats von BIO-RAD
in 1% NFDM in 1 X TTBS. Diese Inkubation dauerte 1 Stunde bei 30°C bei vorsichtigem
Schütteln.
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Nach
dieser Inkubation wurden die Membranen zweimal mit 200 ml 1 X TTBS
(je 5 Minuten) und einmal mit 200 ml 1 X TBS gewaschen.
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Die
Banden wurden mit dem BIO-RAD AP-Substrat-Kit (insgesamt 200 ml)
bei vorsichtigem, gelegentlichem Schütteln visualisiert. Nach der
Visualisierung wurden die Membranen mehrere Male mit doppelt destilliertem
Wasser gewaschen, gefolgt von einer Waschung mit MeOH, danach luftgetrocknet
und photographiert oder eingescannt.
SEQUENZPROTOKOLL