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Bereich der
Erfindung
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Diese
Erfindung richtet sich auf die Behandlung von Infektionen mit Papillomaviren
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Infektion der anogenitalen Haut mit humanem Papillomavirus (HPV)
führt zu
exophytischen oder flachen Warzen und bei Infektion mit einigen
dieser Genotypen gilt es als sicher, dass sie eine vorausgehende Ursache
für anogenitalen
Krebs sind. Derzeitige Behandlungsarten für Genitalwarzen sind im Allgemeinen
zerstörend
und schließen
chirurgische Eingriffe, Ausbrennen, Laserchirurgie und ätzende Chemikalien
ein, wie z.B. beschrieben in Beutner et al., 1997, Am. J. Med. 102
28-37. Es gibt eine
große
Fehlrate bei der Behandlung und eine hohe Rückfallrate der Erkrankung im
Bereich von 30 bis 70 % nach zerstörender Behandlung von exophytischen
Warzen wie in Barrasso, R., 1998, J. Obstet. Gynecol. 18 S70-S71,
diskutiert. Warzen verbleiben länger
und treten häufiger
wieder auf in immunsupprimierten Patienten, wie in Bouwes et al.,
1997, Clin. Dermatol. 15 427-437,
beschrieben. Dies deutet auf eine Rolle des Immunsystems bei dem
Rückgang (resolution)
der Läsionen
hin. Eine Rolle der lokalen Immunität wird weiterhin gestützt durch
die teilweise therapeutische Wirksamkeit von Interferonen, wie beschrieben
in Frazer, I.H. & McMillan,
N.A., in Clinical Applications of the Interferons (eds. Stuart-Harris,
R. & Penny, R.W.)
79-91 (Chapmann and Hall Medical, London, 1997) und der topischen
Verabreichung des Immunverstärkers
Imiquimod, wie in Beutner et al., 1998, Antimicrob. Agents Chemother.
42 789-794 beschrieben. Eine Immunprophylaxe gegenüber HPV-Infektion
wird vorgeschlagen, wie in Hines et al., 1998, Curr. Opin. Infect.
Dis. 11 57-61 und Hagensee, M.E., 1997, Infect. Med. 14 555-556,
diskutiert, insbesondere aufgrund der Assoziation einiger Genotypen
des Papillomavirus (PV) mit Krebs. Die Expression des PV-Capsid-Proteins L1 oder
der L1- und L2-Proteine in eukaryotischen Expressionssystemen führte zu
einem Zusammenfügen
dieses Proteins zu virusartigen Papillomaviruspartikeln (VLPs), wie
in Zhou et al., 1991, Virology 185 251-257, Kirnbauer et al., 1992,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89 12180-12184 und Rose et al., 1993,
J. Virol. 67 1936-1944, beschrieben, die morphologisch und immunologisch
dem nativen Virus ähneln.
Die Immunisierung mit rekombinanten VLPs der relevanten Typen führte zu einer
wirksamen Prophylaxe gegenüber
einer Provokation mit Rinder-, Hunde- und Waldkaninchen-Papillomavirus
in vivo, wie in Breitburd et al., 1995, J. Virol. 69 3959-3963,
Kirnbauer et al., 1996, Virology 219 37-44 und Suzich et al., 1995, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 92 11553-11557, beschrieben und der Schutz korreliert
mit dem Antikörpertiter
und kann durch Antikörper übertragen
werden (Brietbund et al., 1995, supra).
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Es
kann weiterhin Bezug genommen werden auf das US-Patent Nr. 5437951,
das deutlich macht, dass die Fähigkeit
der PV VLPs, hohe Titer an neutralisierendem Antiserum zu induzieren,
diese geeignet zur Prophylaxe gegen übertragbare Papillomatose macht,
bereits bekannt ist. Beispiele für
geeignete Personen, die in dieser Referenz genannt sind, sind (i)
Hörnertiere,
die gegenüber
Papillomawarzen empfänglich
sind, (ii) alle Menschen für
nicht-genitale HPV-Infektionen und (iii) sexuell aktive Menschen
für genitale
HPV-Infektionen.
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US-Patent
Nr. 5437951 macht weiterhin deutlich, dass eine prophylaktische
Vakzinierung für
produzierende PV-Läsionen,
die üblicherweise
L1 und L2-Capsid-Protein
exprimieren, nützlich
sein kann. Solche Läsionen
können
in benignen Infektionen, wie Warzen als laryngeale Papillomatose
auftreten. Diese Referenz etabliert weiterhin, dass eine protektive
Immunität
gegenüber
sowohl benignen als auch malignen PV-Erkrankungen durch Verabreichung
einer wirksamen Menge an rekombinantem L1-Capsid-Protein an einem
Individuum, das ein Risiko für
PV-Infektionen hat,
induzieren kann. Ein das Capsid-Protein umfassendes Vakzin kann
direkt entweder parenteral oder lokal gemäß herkömmlichen Immunisierungsprotokollen
verabreicht werden.
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Somit
sind das US-Patent Nr. 5437951, genauso wie Kirnbauer et al., 1996,
supra, Breitburd et al., 1995, supra and Suzich et al., 1995, supra
Referenzen, die beispielhaft sind für eine große Zahl an Referenzen, die
zeigen, dass es allgemein bekannt ist, dass PV VLPs enthaltende
Vakzine zur Prophylaxe oder Prävention
einer Infektion von Papillomawarzen, verwendet werden können.
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Es
kann weiterhin Bezug genommen werden auf Kirnbauer et al., 1996,
supra, aus dem entnommen werden kann, dass eine Immunisierung mit
BPV L1-L2 VLPs enthaltenden Vakzinen in inkompletten Freunds-Adjuvanz
bei Kälbern
mit etablierten Papillomen nicht so effizient war wie die Verwendung
dieser Vakzine zur Prophylaxe.
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In
Greenstone et al., 1998, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95 1800-1805,
wird weiterhin angemerkt, dass während
PV VLPs vielversprechende prophylaktische Vakzinkandidaten zur Verhinderung
von HPV-Infektionen sind, sie wahrscheinlich keine therapeutischen
Wirkungen aufzeigen, da die Virion-Capsid-Proteine nicht in proliferierenden
Zellen von infizierten Epithel oder in cervikalen Karzinomen nachgewiesen
wurden. In dieser Referenz wurde weiterhin gefunden, dass eine Injektion
von chimerem HPV16L1/L2-HP16 E7 VLPs in Mäuse, diese Mäuse vor
einer Tumorprovokation selbst in Abwesenheit eines Adjuvanz schützt. Allerdings
waren HPV16L1/L2 VLPs in diesem Zusammenhang nicht wirksam, ein
nicht unerwartetes Ergebnis, da der Tumor ein E7 tragender Tumor
war.
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Ein ähnliches
Ergebnis wurde in Peng et al., 1998, Virology 240 140-157 gefunden,
darin induzierten hybrid oder chimäre VLPs gebildet aus HPVL1,
das weiterhin ein einzelnes HPV16 E7cytotoxisches T-Lymphocyt (CTL)-Epitop
und ein einzelnes HIV gp 160 CTL Epitop eingebaut wurde, eine starke
CTL-Antwort nach Immunisierung. Bezug wird weiterhin genommen auf
die WO 98/28003, die über
die Studien über
die Entwicklung eines therapeutischen Vakzins zur Behandlung von
Papillomavirus-Infektionen
bei Waldkaninchen berichtet. Diese Daten unterstützen die Prämisse, dass E-Proteine die
wesentliche Komponente eines wirksamen therapeutischen Vakzins sind.
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Dieser
Glaube in die Notwendigkeit für
verschiedene E-Proteine zur Formulierung eines therapeutischen PV-Vakzins
führte
zu einer klinischen Untersuchung für ein HPV6-Genitalwarzentherapeutikum
basierend auf L2E7 absorbiert an Alhydrogel (Thomson et al., (1999)
für Phase
1 Sicherheit und Antigenizität
von TA-GW, einen rekombinanten HPV5 L2E7-Vakzin zur Behandlung von
Genitalwarzen (Vaccine 17 40-49).
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Obwohl
in den meisten Studien verschiedene Adjuvanzien als eine Formulierungskomponente
eingebaut wurden, wurde ihre Wichtigkeit interessanterweise bisher
noch nicht bestimmt. In diesem Zusammenhang kann Bezug genommen
werden auf Shirmbeck et al., 1996, Intervirology 39 111-119, die
weiterhin zeigten, dass die Injektion von 100 ng bis 1 μg nativen
Hepatitis B Virus Oberflächenantigen
(HBsAg) VLPs ohne Adjuvanz wirksam MHC Klasse 1 beschränkte CTL-Antworten
anregen und dass dieses zeigt, dass solche VLPs immunogen sein können.
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Unerwarteter
Weise wurde nun durch die Erfinder festgestellt, dass eine Behandlung
von bestehenden PV-Infektionen einschließlich der Genitalwarzen durch
Vakzine enthaltend PV VLPs ohne irgendein E-Protein oder Adjuvanz
erreicht werden kann. Dies ist unzweifelhaft überraschend insbesondere im
Lichte der Beobachtung von Greenstone et al., 1998, supra und Kirnbauer
et al., 1996, supra. Kirnbauer et al., 1996, supra und Peng et al.,
1998, supra, etablierten weiterhin das, obwohl die Verwendung von
prophylaktischen PV-Vakzinen ohne Adjuvanz wirksam sein kann, diese
Schlussfolgerung nur auf chimäre
VLPs anwendbar sind. Während
Schirmbeck et al., 1998, supra, etablierte, dass HBsAg VLPs ohne
Adjuvanz immunogen sein können, konnte
eine ähnliche
Schlussfolgerung nicht auf PV VLPs unter Berücksichtigung der anderen oben
genannten Referenzen angewendet werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Behandlung von bestehenden PV-Infektionen bereit zu stellen,
das bei Verwendung wirksam ist.
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Die
Erfindung stellt daher ein Verfahren zur Behandlung einer bestehenden
PV-Infektion bereit,
dass den Schritt der Verabreichung von PV VLPs ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus PV L1 VLPs and PV L1/L2 VLPs an einem Patienten,
der an einer PV-Infektion leidet, umfasst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist insbesondere anwendbar auf bestehende Genitalwarzen hervorgerufen
durch die HPV-Arten 6, 11, 34, 39, 41–44 und 51–55. Die Warzen, die insbesondere
relevant für
die Behandlung sein können,
sind solche hervorgerufen durch HPV6 und HPV11.
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Bevorzugt
sind die PV-Infektionen Epithelläsionen
und bevorzugter sind solche Läsionen
ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Handwarzen, Fußsohlenwarzen, anogenitalen
Warzen, Flach- und Planwarzen der Haut und schleimartiger Oberflächen, CIN,
pferdeartige, fleischähnlicher
(equine sarcoid) oder replizierender oder vegetativer PV-Infektion.
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Bevorzugt
kann im Verlauf der Behandlung ein vorhandener Patient untersucht
werden auf die Ursache seiner oder ihrer Infektion und diesem Zusammenhang
kann eine Biopsie zur PV-Typisierung genommen werden. Entsprechend
wird PV-Typisierung
durch auf Antikörper-basierende
oder Nukleinsäure-basierende Techniken
durchgeführt,
die dem Fachmann wohl bekannt sind. Bevorzugt wird die PV-Typisierung
durch Nukleinsäure-Amplifikationstechniken,
wie PCR, durchgeführt.
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Die
relevanten VLPs können
durch Standardverfahren, die im Stand der Technik bekannt sind,
hergestellt werden, z.B. beschrieben in Qi et al., 1996, Virology
216 35-45. Solche Standardverfahren sind weiterhin beschrieben in
der internationalen Veröffentlichung
Nr. WO93/02184, australisches Patent Nr. 683220, Yamada et al.,
Dec. 1995, J. Virol. 7743-7753, U.S.-Patent Nr. 5437951, U.S.-Patent
Nr. 5744142, Rose et al., 1993, supra, Kirnbauer et al. 1993, J.
Virol. 67(12) 6929-6936, Sasegawa et al., 1995, Virology 206 126-135
und Schiller und Roden, 1995, Papillomavirus Report 6(5) 121-128.
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Auf
die obigen Offenbarungen wird nur beispielhaft Bezug genommen, und
es ist klar, dass VLPs durch eine große Vielzahl von Verfahren hergestellt
werden können,
diese schließt
grundsätzlich
ein Klonieren von L1 (oder L1 und L2)-Gen in einen geeigneten Vektor
und Expression der korrespondierenden konformativ kodierenden Sequenz
für diese
Proteine in einer eukaryotischen Zelle, die durch diesen Vektor
transformiert ist, ein. Anschließlich sollte die gesamte für die Capsid-Protein
kodierende Sequenz exprimiert werden und damit sollte im Wesentlichen
die gesamte Capsid-kodierende Sequenz kloniert sein. Insektenzellen
sind bevorzugte Wirtszellen, obwohl Hefezellen ebenfalls verwendet
werden können,
wenn notwendig.
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In ähnlicher
Art und Weise können
andere eurkaryotische und prokarotische Systeme zur Expression von
L1 oder L1 und L2-Proteinen verwendet werden, vorausgesetzt die
exprimierten Proteine fügen
sich selbst zu VLPs zusammen.
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Bevorzugt
wird ein Baculovirus-Expressionssystem verwendet, bei dem die L1
oder L1 und L2-Gene in einen Baculovirus-Expressionsvektor enthaltend
flankierende Baculovirus-Sequenzen insertiert sind, um ein Genkonstrukt
auszubilden und die rekombinante DNA wird mit Wildtyp Baculovirus-DNA
in Sf-9-Insektenzellen co-transfiziert.
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Bezug
genommen wird auf den folgenden experimentellen Abschnitt, bei dem
humane Patienten mit HPV6b VLPs ohne Adjuvanz behandelt wurden.
Es ist aus der internationalen Publication Nr. WO93/02184 klar,
dass L1 ORF monoton in allen bekannten Fällen konserviert ist und daher
hat die Erfindung eine breite Anwendung auf alle PV-Arten. Unterstützung für diese
Schlussfolgerung kann aus den folgenden Referenzen gezogen werden,
nämlich
- (a) Carl C. Baker Appendix „Sequence Analysis of Papillomavirus
Genomes" in „The Papovaviridiae:
Volume 2, the Papillomaviruses",
editors N.P. Salzman and P.M. Howley, Plenum Press (1987);
- (b) Thomas R. Broker, 1987, "Structure
an Genetic Analysis of Expression of Papillomaviruses", Obstetrics and Gynecology
Clinics of North America 14(2) 329-348;
- (c) Isabelle Giri and Olivier Danos, 1986, "Papillomavirus genomes: from sequence
data to biological properties",
2 Trends Genet 2 227-232; and
- (d) A review by Syrjanen K. et al., in "Papillomaviruses and Human Diseases", Springer Verlag,
1987.
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Es
wird angenommen, dass die PV VLPs in einem geeigneten physiologischen
Vehikel einschließlich Salzlösung, Wasser,
PBS (Phosphat gepufferte Salzlösung)
gelöst
werden kann. Eine geeignete Konzentration an PV VLPs sind 0,5 bis
20 μg und
bevorzugter 1 bis 10 μg.
Die Dosierungen können
3 bis 6 Mal über
einen Zeitraum von 8 bis 16 Wochen oder bevorzugter 2 bis 4 Wochen
sein.
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Wie
im experimentellen Teil im Folgenden gezeigt, wird weiterhin deutlich,
dass die Immunisierung mit HPV6 und genauer mit HPV6b VLPs Immunantworten
ergibt, die kreuzreaktiv mit HPV11, aber nicht mit HPV16 sind. Daher
kann eine Immunisierung mit HPV6 VLPs ein Schutz gegenüber HPV11-Infektionen
und umgekehrt bereitstellen, d.h. eine Immunisierung mit HPV11 VLPs
kann einen Schutz gegenüber
HPV6-Infektionen bereitstellen. In Immunisierungsprotokollen können ähnliche
Konzentrationen oder Dosierungen an VLPs, wie sie oben beschrieben
sind, angepasst sein und die Verwendung von irgendeinem physiologischen Vehikel
kann genutzt werden. Irgendeine geeignete Route der Verabreichung
kann vorgenommen werden, die parenterale Verabreichung und insbesondere
die intramuskuläre
Verabreichung ist bevorzugt.
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Experimente
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MATERIALIEN UND METHODEN
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Patienten
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Personen,
die ihre Zustimmung gegeben haben (d.h. insgesamt 36) wurden zum
Zwecke dieser klinischen Untersuchung rekrutiert. Diese Personen
waren gesund und hatten Genitalwarzen. Sie waren alle im Alter zwischen
16 und 55 und hatten mindestens eine sichtbare äußere Warze. Die Personen hatten
in den letzten vier Wochen vor Immunisierung keine Behandlung gegen
ihrer Warzen erhalten und zugestimmt, dass sie während des Zeitraums der Immuntherapie
auf andere Behandlungen verzichten. Die Dauer der Erkrankungen mit
Genitalwarzen und die bisherige Behandlungsgeschichte wurden aufgenommen,
aber nicht als Determinante für
die Auswahl einer Beteiligung verwendet, da bei den Patienten Unsicherheit
bestand, wie lange die Erkrankung vorliegt und welche Art die vorherigen
topischen Behandlungen gewesen sein könnten. Patienten wurden ausgeschlossen,
die innerhalb der letzten vier Wochen wegen ihrer Warzen behandelt
wurden, wenn sie eine medikamentöse
Behandlung einer systemischen Erkrankung unterlagen, wenn andere,
durch Sexualkontakt übertragene
Infektionen behandelt werden mussten oder wenn cervikale Displasie,
die behandelt werden musste, in einen PAP-Ausstrich nachgewiesen
wurden. Internalisierte Genitalwarzen waren für die Teilnahme keine Contraindikation.
Eine Biopsy wurde aus der ausgewählten
Warze zum Zeitpunkt der Aufnahme entnommen, um eine HPV-Typisierung mittels
PCR durchzuführen
und alle Warzen waren HPV-6b/11-positiv bei der PCR. Ein HIV-1-Test
wurde nicht routinemäßig in dieser
Studie durchgeführt,
da nur fünf
Fälle einer HIV-Infektion
in überwachten
Studien zum Zeitpunkt dieser Studie nachgewiesen wurden. Die durchschnittliche
Zeit zwischen erster Vorstellung mit Warzen und erster Behandlung
mit Vakzinen bei geeigneten Patienten betrugt eine Woche. Das Blut
für die
HPV VLP-Antikörperstudien
wurde weiterhin von geeigneten Labormitarbeitern genommen, die mit
dem Alter der Patienten übereinstimmten
und die bisher keine Genitalwarzen hatten.
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Herstellung
des Materials zur Vakzinierung
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VLPs
wurden unter „good
laboratory practice" Bedingungen
unter Verwendung eines HPV6bL1 rekombinanten Baculovirus (L1rBV),
der in Qi et al., 1996, Virology 216 35-45 beschrieben wurde, hergestellt. Die Kulturen
der SF9-Zellen in SF900-II-Medium (Sigma) wurden mit L1rBV mit einem
MOI von 10 infiziert. Nach 48 Stunden wurden die Kulturen geerntet
und die Zellpellets gepoolt, auf L1 mittels Immunoblot und auf VLPs mittels
Elektronenmikroskopie untersucht und bei –80 °C für die weitere Verwendung eingefroren.
Aufgetaute Zellpellets wurden weiter durch diskontinuierliche Sucrosegradientenzentrifugation
und durch kontinuierliche Cesiumchloridgradientenzentrifugation
aufgereinigt und auf den VLP-Gehalt untersucht, wie in Qi et al.,
1996, supra und Park et al., 1993, J. Virol. Methods 45 303-318,
beschrieben. Das Material mit einer Dichte von 1,26–1,30 g/cm3, bei dem es sich um > 80 % HPV6bL1-Protein aufgrund der Gelanalyse
handelt und im Wesentlichen komplette Viruspartikel gemäß EM (VLPs)
enthält,
wurden bei einer umfassenden Dialyse gegen Phosphat gepufferter
0,9 % NaCl mit Calcium und Magnesium (PBS) unterworfen und mit 50 μg Protein/100 μl in Glasröhrchen aliquotiert.
Eine zufällige
Auswahl von 10 % dieser Röhrchen
wurden einer Untersuchung auf Sterilität, Pyrogenität und annormaler
Toxizität
in Kaninchen unterworfen. Das Material war steril und für Pyrogene
negativ, und es wurde keine Toxizität beobachtet. Am Ende der Studie,
ein Jahr, nachdem der Pool an Zelllysat hergestellt wurde, wurde
ein Röhrchen
auf VLP-Gehalt mittels Immunoblot und Elektronenmikroskopie überprüft, um die
Produktstabilität
zu bestätigen.
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Immunisierung
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Die
Personen wurden alle zwei Wochen untersucht und die Warzen wurden
bei jedem Besuch inspiziert und im Allgemeinen fotografiert. Kolposkopie
mit Visualisierung der Vagina und des Gebärmutterhalses wurde bei jedem
Besuch durchgeführt.
In den Wochen 0, 4 und 8 wurden die Patienten mit HPV VLPS, 1, 5 oder
10 μg, intramuskulär ohne Adjuvanz
immunisiert. Die Aufteilung der Dosis war zunächst nacheinander, die ersten
fünf Patienten
erhielten 1 μg,
die nächsten
fünf 5 μg und die
weiteren fünf
10 μg. Anschließend wurden
die Patienten eingeteilt, dass sie abwechselnd 10, 5 oder 1 μg erhielten.
Wenn die Warzen nicht nach 12 Wochen verschwanden, wurden weitere
VLP-Immunisierungen in der Woche 12 angeboten und wenn die Warzen
nicht verschwanden, nach 16 Wochen und 20 Wochen. Vier Personen
(2 × 5 μg; 2 × 10 μg) erhielten
vier Immunisierungen, zwei Personen (1 × 5 μg; 1 × 10 μg) erhielten fünf Immunisierungen
und sechs Personen (1 × 1 μg; 2 × 5 μg; 3 × 10 μg) erhielten
sechs Immunisierungen. Ein Patient, der anfänglich 1 μg erhielt und der keinen Rückgang oder
DTH gegenüber
VLPs nach 10 Wochen mit dieser Dosis aufzeigte, erhielt drei weitere Vakzinierungen
mit 10 μg
und die Daten dieses Patienten wurden mit der 10 μg Behandlungsgruppe
analysiert. Sonst wurden weitere Immunisierungen der gleichen Dosis
an VLPs wie die anfänglich
gegebenen, verabreicht. Die zur Verfügung stehenden Personen (n
= 34) wurden in der Woche 20 auf das Ergebnis hin untersucht, und
die Personen wurden klassifiziert aufgrund der Evaluierung, wenn
sie mindestens drei Immunisierungen erhalten haben und zu diesem
Zeitpunkt erschienen.
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Sicherheit
und Toxizität
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Eine
Kohorte von fünf
Patienten, die 10 μg
VLPs erhielten, wurden einer rountinemäßigen Hämatologie unterworfen (FBE,
differenzierte Zählung
der weißen
Zellen) und Biochemie (AST, ALT, Bilirubin, alkalische Phosphatase,
Gesamtprotein, Albumin, Globuline, Glukose, Harnstoff, Kreatinin,
Harnsäure)
zu Beginn, nach drei Tagen, 1, 2, 4, 8 und 12 Wochen nach der ersten
Immunisierung. Die Proben der Personen wurden mit einem 12-Kanal
automatisierten chemischen Analysator (Beckmann CX4) und einem 6-Kanal
Coulter-Hämatologie-Analysator
(Coulter T-540)
untersucht.
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Alle
Personen wurden auf Nebenwirkungen nach Vakzinierung beobachtet
und wurden bei jedem Besuch über
irgendwelche Unverträglichkeitsereignisse,
die zwischen den Besuchen auftraten, befragt einschließlich Unannehmlichkeiten
an der Stelle der Immunisierung oder bei den Warzen und systemische
Symptome einschließlich
Fieber, Schüttelfrost,
Muskelschmerz, Kopfschmerzen und Hauterkrankungen.
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Antikörper gegen VLPs
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Serum
wurde vor und alle 2 Wochen während
der Studie gesammelt, um auf VLP-spezifische
Antikörper
mittels ELISA zu testen. ELISA-Platten (Flow Laboratories) wurden
mit HPV6b, HPV11 oder HPV16 VLPs (10 μg/ml) in PBS-Puffer über Nacht
beschichtet und mit fettfreier Magermilch blockiert. Die Test- und
Kontrollseren wurden mit einer 1:100-Verdünnung hinzugefügt und ein
Binden wurde durch HRP-konjugiertes
Anti-Human-IgG (Sigma) oder HRP-konjugiertes Anti-Human-IgG, A,
M (Silenius) nachgewiesen. Die durchschnittliche Reaktivität von jedem
Serum mit entfetteter Magermilch, die im Bereich von 0,001 bis 0,113 (Durchschnitt
0,032) lag, wurde bei jedem Fall abgezogen. Zum Vergleich wurde
das komplette Set an Seren in einem einzelnen Assay getestet und
drei unabhängige
Assays von jedem Serumset wurde durchgeführt mit stark korrelierenden
Ergebnissen (r2 > 0,95).
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DTH-Testung
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VLP-Vakzinmaterial
wurde als Antigen für
die DTH-Testung verwendet. Die DTH-Testung wurde bei 32 Personen nach Beendigung
der ersten drei Dosen der Immunisierung und dem Testprotokoll für die Antikörper in
den Wochen 10 bis 12 durchgeführt.
20 μl (10 μg) VLP-Suspension
wurden intradermal auf der Innenseite des Unterarms verabreicht.
Die Biopsien wurden visuell 48 Stunden als 0 (keine Induration),
1 (1–3
mm Induration), 2 (4–10
mm Induration und 3 (> 10
mm Induration) bewertet. Bei 28 Personen wurden die DTH-Stellen unter
Verwendung einer 3 mm Loch-Biopsy bei 1 % Lignocain lokaler Betäubung biopsiert.
Die Biopsien wurden in neutral gepuffertem Formalin fixiert und
für routinemäßige H +
E-Schnitte verarbeitet und für
Immunohistochemie wie in Pettit et al., 1997, J. Immunol. 159 3681-3691,
beschrieben.
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Immunohistochemie
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Die
Schnitte der Biopsien wurden in neutral gepuffertem Formalin fixiert
und routinemäßig verarbeitet und
in Paraffin eingebettet, wurden deparaffiniert und einer Hochtemperatur-Antigen-Retrieval
(121 °C,
10 Minuten) unter Verwendung von 10 mM EDTA, pH 7,5 Puffer unterworfen.
Doppelte Immunfärbung
mit Kombinationen von CD1a/HLA-DR, CD1a/CD68, CD3/CD68, CD3/CD8,
CD68/HLA-DR, CD3/HLA-DR
und CD3/CD20 wurden durchgeführt.
Anschließend
wurde ein Blockieren mit 10 Schweineserum/10 % FBS in TBS, pH 7,6
für 1 Stunde
durchgeführt.
Die Schnitte wurden bei Raumtemperatur in feuchten Kammern mit den
primären
Antikörpern
Maus-Anti-Human CD1a (Immunotech-Coulter, Clon BL-6, vorverdünnt), Kaninchen-Anti-Human CD3 (1:250)
und Maus-anti-Human CD8 (Clon C8/144B), CD68 (Clon PG-M1), HLA-DR
(Clon TAL-1B5) und CD20 (Clon L26) (DAKO, Dänemark) alle in 1:50-Verdünnungen
für 60
Minuten inkubiert. Die Schnitte wurden mit biotyniliertem Kaninchen-anti-Maus
oder Schwein-anti-Kaninchen (1:200) Sekundärantikörper und mit Streptavidin konjugierter
Meerrettichperoxidase (DAKO, Dänemark)
(1:300) behandelt. Für
Doppelfärbungen wurden
die Schnitte weiter mit einem zweiten Primärantikörper gefolgt von entsprechend
biotynilierten zweiten Sekundärantikörpern behandelt.
Streptavidin ABC/alkalische Phosphatase-Konjugat (DAKO, Dänemark)
wurden als Markierung des zweiten Antikörpers verwendet. Die ersten
und zweiten Antikörper
wurde anschließend nachgewiesen
durch Entwickeln mit Substrat-Chromogen-Kits unter Verwendung von
DAB (braun) und Fast-red (rot) (DAKO, Dänemark). Die Schnitte wurden
mit Myers Hämatoxylin
gegengefärbt.
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Statistische
Analyse
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Univariante
und multivariante Analyse wurde mit Hilfe des Statistica Version
5.0 Programms (Statsoft, Ok., USA) durchgeführt.
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ERGEBNISSE
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Vakzinierung und Nebenreaktionen
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Wie
oben ausgeführt,
wurden 36 Personen für
die Studie rekrutiert und 34 Personen wurden mit 1, 5 oder 10 μg HPV6bL1
VLPs bei 3 oder mehr Gelegenheiten immunisiert und nahmen auch an
der Evaluierung nach 20 Wochen teil (Tabelle 1). Die Mehrzahl der
Personen hatten über
2 Monate oder länger
Warzen (Tabelle 2) und hatten mindestens eine vorherige Behandlung
mit Ausbrennung/Ätzung
ihrer Warzen. Keine lokalen oder läsionalen, systemischen Nebenreaktionen
wurden von den Personen nach Immunisierung beobachtet oder berichtet
(evaluierbar oder anders), abgesehen von einem sofortigen unangenehmen
Gefühl
assoziiert mit der Injektion. Alle biochemischen und hämatologischen
Untersuchungen waren in den lokalen Referenzbereichen bei jedem
Besuch, und es war kein Trend für
eine Veränderung über die
Zeit zu erkennen. Von diesen Patienten mit zurückgehenden Warzen war keine
besondere lokale Reaktion in den zurückgehenden Warzen beobachtet
oder berichtet worden und es schien so, als ob die Warzen ohne lokale
Entzündung
in den immunisierten Personen zurückgingen, wie es allgemein
beschrieben wird für
die spontane Regression von Genitalwarzen. 33 Personen, die 3 oder
mehrfach immunisiert wurden und die an dem sich anschließenden Besuch
nach 20 Wochen teilgenommen haben, wurden als evaluierbar für die Immunantwort
gegenüber
dem Vakzin und für
dessen Ergebnis angesehen.
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DTH gegenüber HPV6bL1
VLPs
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Die
VLP spezifische DTH wurde unter Verwendung einer einzelnen intradermalen
Injektion von VLPs zu verschiedenen Zeitpunkten nach der zweiten
oder dritten Immunisierung gemessen. Die DTH wurde nicht vor anfänglicher
Immunisierung getestet, im Wesentlichen um einen Immunisierungseffekt
des DTH Hauttestes zu vermeiden. Die Mehrzahl der Patienten, unabhängig von
der Dosis an VLPs oder der Zeit nach Immunisierung, hatten eine
klinische 2+ bis 3+ DTH-Antwort und alle Patienten hatten eine sichtbare
Antwort. Bei 28 Personen wurden die DTH-Reaktionen mit Hilfe einer 3 mm Hautausstechnadel
biopsiert und histologischen Analysen einschließlich detaillierten immunhistochemischen
Untersuchungen bei 5 Biopsien unterworfen. Typische DTH-Reaktionen
einschließlich
lymphoider und monozytärer
Infiltration wurden um die Gefäße und subkutan
beobachtet (1). Die Infiltrate bei
den so untersuchten 5 Biopsien schlossen CD1a positive Langerhans-Zellen,
CD4 und CD8 positive T-Zellen und DR positive Makrophagen ein. Eine
5-Punkt-Skala wurde zur histologischen Beurteilung der DTH-Reaktionen
verwendet gemäß dem Ausmaß des inflammatorischen
Infiltrats um die Blutgefäße und subkutan,
der Zahl der involvierten Gefäße und des
Vorhandenseins von nicht lymphoiden inflammatorischen Zellen, einschließlich Eosinophilen.
Die Mehrzahl der Biopsien hatte einen hohen Wert und der DTH-Wert
war unabhängig
von der VLP-Dosis
oder der Zahl an Immunisierungen. Genauer wurden CD1a positive Langerhans-Zellen
in der Epidermis gesehen und seltener in der Dermis und einige CD1a
positive Zellen co-exprimierten HLA-DR. Die perivaskulären mononukleären inflammatorischen Infiltrate
waren vorherrschend CD3 positive T-Zellen mit CD68 positive Makrophagen
und wenigen CD20 positive B-Zellen. Ca. 8 bis 10 % der CD3 positiven
T-Zellen waren CD8 positiv. Eine Vielzahl von HLA-DR+/CD3+ aktivierten
T-Zellen und einige CD68+/DR+ Makrophagen waren in der Dermis und
in tieferem Gewebe nachweisbar.
-
Antikörper gegen
VLPs
-
Vor
der Immunisierung wurde eine signifikante Seroreaktivität gegen
HPV6b, definiert als OD-Reaktivität > 3 S.D. von dem durchschnittlich gepoolten
Normalserum, bei 9 von 32 Studienobjekten beobachtet und die Reaktivität gegenüber HPV16
wurde in zwei Personen (2A und 2B)
beobachtet. Im Gegensatz war eine Seroreaktivität gegenüber HPV6b in 0 von 38 Kontrollpersonen
messbar und Antikörper
gegen HPV16 VLPs in 2 von 38 Kontrollpersonen. Es war eine Zunahme
in der Reaktivität
von HPV6b nach Immunisierung mit Ausnahme von einer Person bei allen
Studienobjekten beobachtbar (2D). Die
durchschnittliche Zunahme betrug 0,190 OD-Einheiten +/– S.D. 0,110.
Die Zunahme an VLP-spezifischer
Reaktivität
mit HPV6bL1 VLPs in der Woche 20 war größer bei Personen, die 5 μg (0,227
+/– 0,028)
und 10 μg
(0,220 +/– 0,035)
Dosen von VLPs erhielten, als bei denen, die 1 μg (0,085 +/– 0,022) Dosen erhielten und
war nicht signifikant größer in den
Personen, die 5 oder 10 μg
erhielten, bei denen, die mehr als 3 Immunisierungen (0,242 +/– 0,042,
n = 11) als bei denen, die 3 erhielten (0,209 +/– 0,021, n = 13). Zwei Wochen
nach der ersten VLP-Immunisierung wurde die größte Zunahme an HPV6bL1 VLP-spezifischen
IgG-Antikörpertiter
bei den Personen beobachtet, die anfänglich geringe HPV6bL1 reaktive
Sera aufwiesen, dies liegt nahe, dass diese Personen bereits gegenüber HPV6b
geprimt waren (2C). Die Endniveaus der IgG-Antikörper gegenüber HPV6bL1
VLPs waren durch die anfänglichen
Niveaus an VLP-spezifischen Antikörper (r2 =
0,53; p = 0,005) vorhersehbar, die nach drei Immunisierungen beobachtete
Zunahme der VLP-Reaktivität korrelierte
allerdings nicht signifikant mit der anfänglichen VLP-Reaktivität (2C).
Die Seren wurden auf Reaktivität
mit VLPs von anderen HPV-Arten getestet. Keine Zunahme wurde in
der HPV16L1 VLP-Reaktivität
nach Immunisierung in 32 Seren beobachtet (durchschnittliche Zunahme
0,009 +/– S.D.
0,043). Von den auf Reaktivität
auf HPV11 L1 VLPs getesteten 11 Personen, die anfänglich reaktiv
waren gegenüber
HPV6b, oder die eine Reaktivität
gegenüber
HPV6b nach Immunisierung erworben haben, erwarben 10 eine Reaktivität ähnlicher
Größe gegenüber HPV11
VLPs (r2 = 0,75) (2E).
-
Klinisches
Ergebnis
-
Ein
Zweck dieser Studie war festzustellen, ob die Verwendung von auf
VLP-basierten prophylaktischen
Vakzinen die Entwicklung einer bestehenden HPV-Infektion negativ beeinflusst. In dieser
Studie betrugt die komplette Regressionsrate für sichtbare Warzenerkrankungen
nach 20 Wochen (3A) 25 von 33 evaluierten Patienten
(76 %) oder 25 von 36 Personen (69 %), wenn die erhaltenen Daten
auf Basis der Behandlungsintension analysiert wurden. Von den 8
evaluierten Personen mit verbleibender Erkrankung nach 20 Wochen
hatten 5 eine substantielle Teilregression (> 50 % Warzen-Clearance). Über die
sich anschließend
weiteren 9 Monate hatte keine Person mit kompletter Clearance ein
Wiederaufkommen der Erkrankung und 2 weitere Personen hatten eine
komplette Regression, eine nach anschließender destruktiver Behandlung
und eine spontane. Die Regression der Warzen unter den evaluierten
Personen, die 5 und 10 μg
Dosis zur Vakzinierung erhalten hatten, war ähnlich (3B), während die
Regression bei den Patienten, die 1 μg erhielten, früher nach
der Immunisierung auftrat.
-
Die
Zahl der Warzen zu Beginn der Studie reichte von 1 bis 15, ein Rückgang (Auflösung) der
Warzen über
den Zeitraum der Beobachtung war häufiger bei denen, die weniger
Warzen aufwiesen (Tabelle 2). Personen, bei denen ein Rückgang der
Warzen während
der Studie auftrat, hatten durchschnittlich 3,8 Warzen zum Zeitpunkt
des Starts, während
solche, bei denen kein Rückgang
(Auflösung)
der Warzen auftrat, durchschnittlich 6,8 Warzen hatten (ANOVA: F
= 6,07 für
die Warzenanzahl als Anzeichen der Auflösung. 1 d.f; p = 0,019). Die
Warzenfläche
zu Beginn reichte von 25 bis 950 mm2. Die
durchschnittliche Warzenfläche
zu Beginn unter den Personen, die keine vollständige Clearance ihrer Warzen
während
der Studie aufzeigten, betrug 520 mm +/– 120, während die durchschnittliche
Fläche
bei den Personen mit Clearance der Warzen 260 mm +/– 47 mm
betrug (F = 5,84; d.f. = 1; p = 0,02). Die multivariante Analyse
zeigte, dass die Unterschiede in der Warzenzahl und Größe zwischen
den unterschiedlich dosierten Gruppen für die Unterschiede der Clearance-Rate zwischen
den Gruppen verantwortlich sein können (Tabelle 1). Die Zahl
der Warzen zu Beginn war kein Anzeichen für die Regressionszeit oder
des anfänglichen
VLP-spezifischen Antikörpertiters.
Die berichtete Dauer der Warzen vor dem Beginn der Immuntherapie
reichte von 1 bis 20 Monaten mit einem durchschnittlichen Wert von
2 Monaten. Die vorherige Dauer der Erkrankung mit Warzen war kein
Anzeichen für
den Ausgang der Erkrankung (F = 0,32; 1 d.f., p = 0,57), der Zeit
der Regression oder des anfänglichen
VLP-spezifischen Antikörpertiters
(F = 0,89; 4 d.f.; p = 0,47). Von den 33 Personen hatten 15 eine
vorherige destruktive Behandlung mit Diathermie. Eine vorherige
Behandlung erlaubte nicht, den Ausgang, die Zeit der Regression
oder den Antikörpertiter
zu Beginn der Studie vorherzusagen. Das Alter der Patienten reichte
von 18 bis 56 (durchschnittlich 33) mit 27 Frauen und 6 Männern und
weder das Alter noch das Geschlecht sagten die Regression der Warzen
oder die Zeit der Regression voraus (Tabelle 3).
-
Korrelation
der Immunität
mit dem Ausgang
-
Es
wurden Korrelationen gesucht zwischen der Warzenregression und der
Antwort auf die VLP-Immunisierung. Es gab keine Korrelation zwischen
dem Niveau oder dem Vorhandensein von bereits vorher vorhandenen
VLP-spezifischen Antikörper
oder der Höhe
der DTH-Reaktion und dem letztendlichen Ausgang bei den Warzen oder
der Zeit des Regression (Tabelle 3). Die Größe der Antikörper-Zunahme
nach Immunisierung war negativ korreliert mit dem Ausgang. Dies
mag das Design der Studie reflektieren, dahingehend, dass Personen,
bei denen sich die Warzen nicht auflösten, weiter immunisiert wurden,
obwohl die Zahl der Dosierungen von erhaltenen Vakzinen nicht den
Umfang der beobachteten Antikörperzunahme
vorhersagen.
-
SCHLUSSFOLGERUNGEN
-
Die
Regression der HPV6b positive Genitalwarzen wurde über 20 Wochen
in der vorliegenden Studie bei 76 % der HPV6b VLP immunisierten
Personen beobachtet. Im Gegensatz dazu betrug die Regressionsrate von
Genitalwarzen über
den gleichen Zeitraum in Kontrollgruppen von veröffentlichten Studien zur Therapie von
Genitalwarzen 0 bis 29 % (3A). Damit
hat die HPV6bL1 VLP-Verabreichung nicht nur keinen negativen Effekt
auf den natürlichen
Prozess der Auflösung
der HPV6b assoziierten Warzen, sondern es gibt auch gute Beweise
dafür,
dass die Behandlung eine beschleunigte Auflösung bewirken kann. Ein zelluläres inflammatorisches
Filtrat und insbesondere in Anwesenheit von IL-12 sekretierenden
T-Zellen, wie von Coleman et al., 1994, Am. J. Clin. Pathol. 102
768-774 beschrieben, ist mit dem Prozess der Auflösung der
Genitalwarzen assoziiert und die Abwesenheit einer zellvermittelten
Immunität
ist assoziiert mit einem Fehlen der Regression. Diese Beobachtungen
legen eine Schlüsselrolle
der zellulären
Immunität
in der Warzenregression nahe, genauso wie für andere virale Infektionen.
-
PV
virale Capsidproteine einschließlich
L1 werden in Warzen exprimiert. Obwohl nachweisbares L1-Protein
mehr mit den an der Oberfläche
liegenden Schichten der Epidermis bei Warzen begrenzt ist, wahrscheinlich
als Konsequenz einer L1 mRNA-Instabilität, wie von
Sokolowski et al., 1998, J. Virol. 72 1504-1515 beschrieben, sind
Zellen, die nicht nachweisbare kleine Mengen von L1 exprimieren,
nichtsdestotrotz empfänglich
gegenüber
einer L1-spezifischen T-Zell-vermittelten Lyse wie von De Bruijn
et al., 1998, Virology 250 371-376, beschrieben. Somit können selbst
die geringeren Mengen an L1 exprimierten Zellen der tieferen Schichten
der Warze ausreichend sein, die mit replizierenden HPV-infizierten
parabasalen Keratinozyten in einer Warze sensitiv gegenüber einer
T-Zell-vermittelten Lyse zu machen. Da die Verabreichung von VLPs
ohne Adjuvanz bei Tieren VLP-spezifische zytotoxische T-Zellen induzieren,
wie von Peng et al., 1998, supra und Greenstone et al., 1998, supra,
beschrieben, kann eine VLP-Immuntherapie den Ausgang von humanen
Genitalwarzen durch Induktion von PV proteinspezifischen CTL, die
mit replizierenden HPV-infizierte, parabasale Keratinozyten lysiert, ändern, um
eine Warzenpersistenz zu ermöglichen.
-
Passive
spezifische Immuntherapie von CMV und EBV-Infektion mit virusspezifischen
zytotoxischen T-Lymphozyten (CTL) stellt eine wirksame Immuntherapie
bei immunsupprimierten Personen, die nicht in der Lage sind, eine
wirksame natürliche
Immunantwort gegenüber
diesen Viren aufzubringen, dar, wie gezeigt in Sing et al., 1997,
Blood 89 1978-1986, und Walter et al., 1995, N. Engl. J. Med. 333
1038-1044, beschrieben. Dies bestätigt eine Rolle der CTLs als
Immuneffektoren zur Reduktion einer Infektion im Menschen. Die Immunisierung
zur Induktion zellvermittelter Immunität wurde als aktive spezifische
Immuntherapie für
Herpes Simplex Viren und dem humanen Immunodefizienzvirus vorgeschlagen;
Phase 1-Versuche haben aber bisher fehlgeschlagen, klinische Vorteile
aufzuzeigen, dieses wird der Art der Immunantwort induziert durch
die derzeitigen Immunisierungsbehandlungspläne zugeschrieben. Die natürlich vorkommende
Papillomavirus-Infektion ist gering immunogen, vermutlich weil die
Viren Zellproliferation ohne lokale Immunisierung induzieren und nur
die Oberflächenschicht
der Haut infizieren, wie in Frazer, I.H., 1996, Curr. Opin. Immunol.
8 484-491, gezeigt. Von der spezifischen Immuntherapie für die PV-Infektion mit VLPs
in Menschen wird erwartet, dass sie einen besseren klinischen Ausgang
aufzeigen, als eine durch Infektion induzierte Immunantwort, wie
offensichtlich in dieser Studie gezeigt. Die Papillomavirus-Infektion
sollte daher ein guter Kandidat für Untersuchungen zur Wirksamkeit
von neuen Vakzinen-Delivery-Systemen,
entworfen zur Herstellung von wirksamer zellvermittelten Immuntherapie
im Menschen, sein.
-
Zusätzlich zu
der Rolle als Immuntherapie bei Warzen sollte die zellvermittelte
Immunität
gegenüber HPV-Proteinen
ein wünschenswertes
Merkmal für
ein prophylaktisches HPV-Vakzin sein, um irgendwelche mit HPV infizierten
Zellen zu eliminieren, die eine Neutralisation durch VLP-spezifische
Antikörper
entkommen sind. Das Aufzeigen von DTN gegenüber VLPs bei Personen mit Genitalwarzen,
gezeigt in der vorliegenden Studie, ist im Einklang mit der Fähigkeit
von ohne Adjuvanz verabreichten VLPs bei Mäusen zellvermittelte Immunantworten
einschließlich
spezifischer CTL zu induzieren, wie in Greenstone et al., 1998,
supra, Peng et al., 1998, supra und Dupuy et al., 1997, Microb.
Pathog. 22 219-225, beschrieben. Es muss noch bestimmt werden, ob
die Verwendung von Adjuvanz, das selektiv zelluläre Immunität stimulieren kann, die Wirksamkeit dieses
therapeutischen Vakzins weiter fördert.
Da ein DTH-Testen selbst eine Immunität induziert haben kann und
die Verabreichung von VLP keine lokale Reaktion in den Ohren der
nicht immunisierten Tiere induziert (Daten nicht gezeigt), wurden
keine Preimmunisierungs-DTH-Tests in dieser Studie durchgeführt, anschließend die
Schlussfolgerung, dass HPV6bL1 spezifisches DTH eine Konsequenz
der Immunisierung war. Allerdings hatten nur eine Minderheit von
Personen vorher Antikörper
gegen HPV VLPs, im Einklang mit der durchschnittlichen Lag-Zeit
von 6 Monaten, aufgezeigt zwischen dem Erwerben der HPV16-Infektion
und dem Auftauchen von HPV16 spezifischen Antikörpern in Gruppenuntersuchungen
wie in Carter et al., 1996, J. infect. Dis. 174 927-936, beschrieben.
Daher ist es möglich,
dass die DTH-Reaktivität
der vorliegenden Studie allgemein als Ergebnis der Immunisierung
erworben wurde.
-
Eine
signifikante Zunahme an VLP-spezifischen Antikörpertiter wurde in der vorliegenden
Studie bei der Mehrzahl der nicht immunen Personen nach drei Immunisierungen
beobachtet und ein Teil der immunen Personen nach einer Immunisierung.
Somit scheint offensichtlich die Verabreichung von VLPs bei Patienten mit
HPV-Infektion Immunität
gegenüber
den gleichen Epitopen zu induzieren, die immunogen im Laufe einer natürlichen
Infektion sind. Selbst 1 μg
oder weniger VLPs sind hoch immunogen in Mäusen, Kaninchen, Hunden und
Rindern, egal, ob sie mit oder ohne Adjuvanz gegeben werden, wie
in Breitburd et al., 1995, supra, Kirnbauer et al., 1996, supra
und Christensen et al., 1994, J. Virol. 70 960-965, beschrieben.
Murine Langerhanszellen (LC) können α6β1-Integrine
exprimieren, wie in Price et al., 1997, J. Exp. Med. 186 1725-1735,
beschrieben. Diese wurden vor kurzem als Kandidat für ein Rezeptormolekül für Papillomavirus,
wie in Evander et al., 1997, J. Virol. 71 2449-2456, beschrieben.
Dieses legt nahe, dass eine direkte Aufnahme der PV VLPs durch LC
diese nicht durch Adjuvanz unterstützte Immunogenizität erklären. Die
Verabreichung von HPV6b VLPs führte
zu einer humoralen Immunantwort, die mit HPV11 kreuzreaktiv war,
aber nicht mit HPV16, dies bestätigt,
dass eine VLP-Immunisierung Antikörper mit Kreuzreaktivität zwischen
nahen verwandten PV-Arten induziert und ein Fehlen einer Kreuzreaktivität zwischen
weiter entfernten Arten, wie beschrieben bei der natürlichen
Infektion, beschrieben in Bernard et al., 1994, Curr. Top. Microbiol.
Immunol. 186 33-54, Christensen et al., 1994, Virology 205 329-355
und Rose et al., 1994, J. Gen Virol. 75 2445-2449. Diese Beobachtung
ist für
die prophylaktischen Vakzine bei Papillomavirus signifikant.
-
Die
vorliegenden Daten unterstützen
das Konzept, dass HPVL1 VLPs ein guter Kandidat für therapeutische
Vakzine gegen die HPV-Infektion ist.
-
-
-
-
Tabelle
3, Vorhersagemöglichkeiten
einer Auflösung
(eines Rückgangs)
von Warzen über
den Beobachtungszeitraum
-
LEGENDE
-
Tabelle 3
-
- A bewertet von 0 bis 3 wie in Abschnitt Methoden beschrieben
- B OD-Einheiten für
Serum bei 1:100 Verdünnung,
getestet gegen HPV6b VLPs im ELISA
-
1
-
Immunhistochemische
Analyse des Biopsiematerials von DTH-Reaktion gegenüber HPV
VLPs, gesammelt von immunisierten Personen drei Wochen nach der
letzten Dosis des VLP-Vakzins und 48 Stunden nach intradermaler
Injektion mit 10 μg
HPV6b VLPs.
- Obere Abbildung: CD3 positive T-Zellen (braun)
und CD8 positive T-Zellen (rot)
- Untere Abbildung: CD3 positive Zellen (braun) und DR positive
Zellen (rot)
-
2
-
Antikörper gegen
HPV6b (A) und HPV16L1 (B) Capsid-Protein wurden in einer Serumverdünnung von 1:100
im ELISA-Assay unter Verwendung von VLPs hergestellt mit rekombinantem
Baculovirus gemessen. Die Ergebnisse von Personen unmittelbar vor
der Immunisierung (schraffiert) und zum Zeitpunkt der Woche 20 (ausgefüllt), sind
gezeigt.
- (C) Zunahme an HPV6b VLP-spezifischer IgG-Reaktivität in der
Woche 2 bei Personen immunisiert mit HPV6b VLPs ist aufgetragen
als Funktion der anfänglichen
HPV6bL1 VLP-spezifischen Reaktivität. Die unterschiedlichen Symbole
zeigen die verabreichte Dosis an VLPs an.
- (D) Zunahme der HPV6b VLP-spezifischen Reaktivität zum Zeitpunkt
der Woche 20 bei Personen immunisiert mit HPV6b VLPs ist aufgetragen
als Funktion der anfänglichen
HPV6bL1 VLP-spezifischen Reaktivität. Die nicht ausgefüllten Symbole
sind für
Personen, die genau drei Immunisierungen erhielten und die ausgefüllten Symbole
für solche,
die mehr als drei Immunisierungen erhielten. Die unterschiedlichen
Symbole zeigen die verabreichten Dosierungen bei der Immunisierung
an.
- (E) Korrelation der Reaktivität von verschiedenen Seren mit
HPV6b und HPV11. Die Seren vor Immunisierung sind als Kreise dargestellt
und die der Woche 20 als Quadrate.
-
3
-
Kaplan
Meier-Analyse der Zeit für
die Warzen-Clearance bei Personen immunisiert mit HPV VLPs.
- (A)
Alle Studienteilnehmer.
- (B) Studienteilnehmer stratifiziert aufgrund der zur Vakzinierung
verabreichten Dosis.