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BEREICH DER ERFRINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Haarzusammensetzungen
und -produkte, die einen hohen pH-Wert haben und das Haar konditionieren.
Die Erfindung betrifft spezieller Haarglättungs-(-entspannungs-)Zusammensetzungen,
die alkalisch sind und kationisches Guar enthalten und das Haar
selbst nach dem Shamponieren im nassen Zustand leicht kämmbar machen.
Die vorliegende Erfindung schließt ferner die Verwendung anderer
Haarprodukte wie Formulierungen zur Bildung von Dauerwellen oder
Locken ein, die einen hohen pH-Wert haben und katonisches Guar als
Konditionierungsmittel enthalten.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Haarglättungsmittel
werden in erster Linie dazu verwendet, lockiges, gekräuseltes
und krauses Haar zu lösen
und zu glätten,
d.h. „zu
entspannen". Haarglättungsmittel
sind typischerweise Cremeprodukte mit einem hohen pH-Wert (d.h.
12,0 bis 14,0), die als aktive Komponenten starke alkalisierende
Zusatzstoffe wie Natriumhydroxid, Lithiumhydroxid oder Calciumhydroxid
enthalten, um Haarsträhnen
zu glätten.
Diese alkalischen Zusatzstoffkomponenten bewirken ein Aufquellen
des Haares, damit die Zusatzstoffe in die Rinde des Haares eindringen
können,
um chemische Bindungen zu brechen und die Bindungen zu einer neuen
Konfiguration umzubilden, wodurch Welligkeit und/oder Verdrehung
der Haarsträhnen
entspannt wird. Wenn das Haarglättungsprodukt
durch das Haar gekämmt
wird, nimmt die Welligkeit im Laufe des Entspannungsprozesses ab
und es werden stärkere
Glättungseffekte
erhalten. Ebenso werden andere alkalische Haarpflegeprodukte wie
Wellen- und/oder Lockenformulierungen, die ebenfalls chemische Bindungen
im Haar umbilden, um die Struktur des Haares zu verändern, von
Verbrauchern häufig
verwendet, um das Aussehen ihrer Haare zu verändern. Ein Nachteil solcher
hoch alkalischen Produkte ist, dass sie das Haar angreifen können; das
Haar kann nach dem Auftragen solcher Glättungsprodukte beschädigt werden,
austrocknen, sich struppig anfühlen und
schwierig zu kämmen
sein.
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Demzufolge
besteht in der Technik Bedarf an Haarzusammensetzungen und -produkten,
die das Haar konditionieren und dauerhafte Konditionierungseffekte
nach dem Gebrauch des Produkts und nach dem Shamponieren erzielen
können,
ohne aggressiv zu sein. Insbesondere werden auch Haarglättungszusammensetzungen
benötigt,
die das Haar sowohl glätten
als auch konditionieren, ohne das Haar extrem auszutrocknen oder
zu beschädigen.
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Es
ist ein Ziel der Technik, Haarglättungszusammensetzungen
zu entwickeln, die eine oder mehrere Glättungs- und Konditionierungskomponenten
beinhalten, wobei die Zusammensetzungen das Haar weniger beschädigen und
es nicht austrocknen und unfrisierbar machen. Außerdem werden Haarglättungsmittel
benötigt,
die das Haar leichter kämmbar
machen und Inhaltsstoffe aufweisen, die stabil sind und dem Benutzer selbst
nach dem Shamponieren dauerhafte Effekte bieten. Darüber hinaus
werden andere Haarzusammensetzungen und -behandlungen wie Wellen-
und/oder Lockenformulierungen benötigt, die nicht nur ihre beabsichtigte
Funktion am Haar erfüllen,
sondern außerdem
das Haar nach dem Gebrauch konditionieren und weich machen, so dass
das behandelte Haar leichter zu frisieren ist und die behandelten
Haarsträhnen
weniger beschädigt
werden. Diese und andere vorteilhaften Ergebnisse werden mit der
vorliegenden Erfindung durch die Verwendung von kationischem Guar
(hierin auch synonym als kationische Gummiderivate von Guar oder
Johannisbrotgummi beschrieben und bezeichnet) in sanften Haarzusammensetzungen
mit einem hohen alkalischen pH-Wert und signifikanten Konditionierungseigenschaften
erreicht.
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Die
europäische
Patentanmeldung Nr. 702949 offenbart kationisches modifiziertes
Guargummi als alleiniges Verdickungsmittel in Haarfärbezusammensetzungen,
offenbart bzw. lehrt jedoch kein kationisches Guar in Haarglättungszusammensetzungen,
das einen alkalischen pH-Wert
hat und neuartige und dauerhafte Kämm- und Konditionierungseffekte
bietet.
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In
dem japanischen Patent Nr. 5345708, dem US-Patent Nr. 4,557,928
und dem US-Patent Nr. 4,387,090 werden kationische Guars als Zusatzstoffe
in speziellen Haarkonditionierungszusammensetzungen zur Verwendung
als Verdicker eingesetzt, aber nicht als Konditionierer in alkalischen
Haarglättungszusammensetzungen.
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Die
veröffentlichte
europäische
Patenanmeldung Nr.
EP 0,304,846 offenbart
eine Zusammensetzung zum Verbessern des Haarkörpers, die ein Alkalimetall
oder Ammoniumbisulfit, ein Guarhydroxypropyltrimoniumchlorid, einen
quartären
Ammoniumkonditionierer, ein Alkalimetall- oder Ammoniumcarbonat
oder ein Alkalimetallphosphat umfasst. Der pH-Wert der Zusammensetzung
liegt zwischen 6,8 und 10.
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Wie
der Fachperson bekannt sein wird, ist handelsübliches kationisches Guar (z.B.
Cosmedia; Jaguar®) in Formulierungen mit
niedrigem pH-Wert bis mäßig alkalischem
pH-Wert im Allgemeinen bekanntlich stabil. Insbesondere Rhone-Poulenc
gibt in seiner Produktliteratur an, dass seine quaternisierten Hydroxypropylguars,
die unter dem Markennamen JAGUAR® verkauft
werden, in Formulierungen mit einem pH-Wert im Bereich von 4 bis
10 für
eine optimale Klarheit und Stabilität verwendet werden sollten.
Da die Guarproduktliteratur offenbart, dass Guars bei hohem pH-Wert
unstabil sind und folglich an Viskosität verlieren, sähe sich
die Fachperson aufgrund dieser Produktliteratur nicht dazu veranlasst,
solche Guargummis als Zusatzstoffe in Zusammensetzungen mit hohem
pH-Wert zu verwenden. Folglich steht die Verwendung und Formulierung
kationischer Guars in den hoch alkalischen Haarglättungs-/Konditionierungszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung im Widerspruch zu den Lehren der Technik
und der Kenntnis der Fachperson. Im Gegensatz zu den Lehren des
Standes der Technik erreichen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die
einen kationischen Guar-Zusatzstoff bei hohem pH-Wert enthalten, überraschenderweise
ein signifikantes Maß an
Stabilität,
Viskosität
und Aktivität
des kationischen Guars im Laufe der Zeit.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung Haarglättungszusammensetzungen
für die
Behandlung von Keratinfasern, insbesondere menschliches Haar, bereitzustellen,
wobei die Zusammensetzungen ihre spezifischen Eigenschaften dem
Haar verleihen und außerdem
das Haar nach dem Gebrauch konditionieren und weniger beschädigen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Haarglättungszusammensetzungen mit
hohem pH-Wert (d.h. ein pH-Wert von mehr als 10) formuliert und
enthalten ein oder mehrere kationische Guars.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, hochalkalische
Haarglättungs-/Konditionierungszusammensetzungen
bereitzustellen, die einen oder mehrere kationische Guar-Zusatzstoffe
enthalten, wobei das Guar überraschend
stabil, viskos und aktiv als Konditionierer für das Haar ist, trotz der hohen pH-Wert-Umgebung der Zusammensetzung.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung erzielen die hoch alkalischen Haarglättungszusammensetzungen, die
kationisches Guar enthalten, Entspannungs-, Konditionierungs- und Weichmacheffekte
für das
Haar und machen es im nassen Zustand leichter kämmbar, selbst nach dem Shamponieren.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein kationisches
Guar als Konditionierungszusatzstoff in eine Haarglättungszusammensetzung
zum Kämmen
und Konditionieren des Haares zu formulieren, um erweiterte Vorteile
beim Kämmen
im nassen Zustand und Konditionieren zu erhalten und die Kämmbarkeit
des Haares im Vergleich zu Produkten zu erleichtern, die kein Guar
enthalten. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Haarglättungszusammensetzung
bereitgestellt, die einen hohen pH-Wert hat und ein oder mehrere
konditionierende kationische Guars enthält und das Haar weich und leicht
frisierbar macht und eine leichte Kämmbarkeit ermöglicht,
so dass das Haar durch Verwirrungen, Verfilzungen und Knoten weniger
beschädigt
wird.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Haarglättungszusammensetzungen
in Form von Emulsionen oder Cremes bereitzustellen, wobei die Zusammensetzungen
hoch alkalisch sind und eine Haarkonditionierungsmenge von einem
oder mehreren kationischen Guars enthält. Gemäß der Erfindung bleibt das
konditionierende Guar stabil, viskos und aktiv im Haarprodukt. Die
erfindungsgemäßen Produkte
haben eine lange Haltbarkeit, von der der Verbraucher Kostenvorteile
erhält
und profitiert.
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Die
Fachperson wird erkennen, dass gemäß der vorliegenden Erfindung
Zusammensetzungen, die ein kationisches Guar in einer Menge enthalten,
die das Haar konditioniert, wobei die genannten Zusammensetzungen
einen pH-Wert von mehr als 10 haben, in konventionellen permanenten
oder halb permanenten Wellen- oder Lockenbildungsanwendungen verwendet
werden können,
wobei die von der kationischen Guar-Komponente in Glättungsformulierungen
erzielten Vorteile in diesen anderen Anwendungsbereichen ebenso
offenkundig sein werden.
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Folglich
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Konditionieren
von Haar bereit, das das Auftragen einer Zusammensetzung auf das
Haar beinhaltet, die Folgendes umfasst: (i) ein kationisches Guar in
einer Menge, die zum Konditionieren des Haares wirksam ist; und
(ii) ein kosmetisch akzeptables Vehikel dafür, wobei die genannte Zusammensetzung
einen pH-Wert von mehr als 10 hat.
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Weitere
Aufgaben und Vorzüge
der vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden ausführlichen Beschreibung
hervor.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt wässrige
Haarglättungszusammensetzungen
und -produkte bereit, die ein kationisches Guar (z.B. Guarhydroxypropyltrimoniumchlorid,
CTFA-Nomenklatur) als Konditionierungszusatzstoff enthalten. Als
Haarglättungsmittel
kann mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eine Entspannung von Haarsträhnen
in Verbindung mit einer verbesserten Kämmbarkeit im nassen Zustand
erreicht werden. Durch die Verwendung von kationischem Guar in den
erfindungsgemäßen Haarzusammensetzungen werden
verbesserte Haarpflegeprodukte erhalten, die das Haar entspannen,
konditionieren und weich machen.
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Die
erfindungsgemäßen Haarkonditionierungszusammensetzungen
mit kationischem Guar basieren auf Wasser, sind hoch alkalisch,
d.h. haben einen pH-Wert von mehr als 10, vorzugsweise im Bereich
von 11 bis 14, bevorzugter von 12 bis 13,5 und am bevorzugtesten
von 12,5 bis 13,5. Es ist zu beachten, dass die hierin verwendeten
Begriffe „hoch
alkalisch" und „hoher
pH-Wert" als synonym
angesehen werden.
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Vor
der vorliegenden Erfindung waren Guargummilösungen bekanntlich und Berichten
zufolge bei einem pH-Wert zwischen 4 und 10 stabil. Ferner verringerte
ein hoher pH-Wert
bekanntlich und Berichten zufolge die Viskosität von kationischen Guars. Die
vorliegenden Zusammensetzungen mit einem oder mehreren kationischen
Guars liefern jedoch überraschenderweise
eine Konditionierungswirkung und behalten diese bei und sind in
der hohen pH-Wert-Umgebung der vorliegenden Zusammensetzungen im
Laufe der Zeit stabil und wirksam, obschon der typische pH-Bereich
für eine
Guarlösungsstabilität und -viskosität wesentlich
geringer als der pH-Wert der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ist.
Die kationischen guarhaltigen Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung machen das Haar des Verbrauchers weich und leicht kämmbar und
mindern gleichzeitig mögliche
Haarschäden.
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In
einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wurde vom Autor der
vorliegenden Erfindung die neue Entdeckung gemacht, dass der kationische
Guar-Zusatzstoff die schädigenden
Effekte der Glättungskomponenten
der hoch alkalischen Haarglättungszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung reduziert oder ausschließt. Darüber hinaus
behält
mit der erfindungsgemäßen Haarglättungszusammensetzung
behandeltes Haar nach dem Shamponieren und Spülen des Glättungsmittels aus dem Haar
seine leichte Kämmbarkeit
im nassen Zustand bei. Im Gegensatz zu den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
wird ein solcher dauerhafter Effekt bei der Verwendung von Glättungszusammensetzungen,
die nicht einen oder mehrere der Guar-Zusatzstoffe der vorliegenden
Erfindung enthalten, nicht beobachtet.
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Im
Gegensatz zu den Haarglättungsmitteln
der oben beschriebenen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung konnten
andere aktive Konditionierungsmittel die gewünschte Konditionierung, Weichheit
und leichte Kämmbarkeit
nach dem Shamponieren des Haares nicht hervorrufen. Die anderen
Konditionierungsmittel enthielten Aminfunktionsgruppen und wurden
anstelle von kationischen Guars in Haarglättungszusammensetzungen mit
erhöhtem
pH-Wert formuliert. Zu solchen ungeeigneten Mitteln gehörten zum
Beispiel Dimethiconcopolyolamin – Silamine C-300 von Siltech
Inc.; Polyquaternium-22-Copolymer aus Dimethyldialkylammoniumchlorid
und Acrylsäure – Merquat
280 (Calgon); Polyquaternium 7, ein polymeres quartäres Salz
aus Acrylamid und Dimethyldialkylammoniummonomeren – Merquat
2200 (Calgon); Polyquaternium 39, ein polymeres quartäres Ammoniumsalz
aus Acrylsäure,
Dialkyldimethylammoniumchlorid und Acrylamid – Merquat Plus 3300 (Calgon);
Amodimethicon, Talgtrimoniumchlorid, Nonoxynol-10 – Silicone
929 (Dow Corning); Trimethylsylamodimethicon – Silicone Q2-8220 (Dow Corning);
Sojatrimoniumchlorid und Isopropanol – Arquad S-50 (Akro); Amodimethiconol;
Trideceth-12, Cetrimoniumchlorid – 2-8739 Mikroemulsion (Dow
Corning); und Polyethylenimincopolymer – Lupasol G-20 Waterfree (BASF).
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Mit
Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren
wurde der kationische Guar-Zusatzstoff vom Autor der vorliegenden
Erfindung neu entdeckt, um Konditionierungseffekte zu erzielen und
die schädigenden
Effekte anderer hoch alkalischer Haarprodukte zu reduzieren oder
auszuschließen,
einschließlich
solcher, die Komponenten zur Bildung von Wellen oder Locken im Haar
enthalten. Darüber
hinaus behält
Haar, das mit einer Wellen- oder Lockenbildungszusammensetzung mit
hohem pH-Wert gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt wird, eine leichte Kämmbarkeit im nassen Zustand
nach dem Shamponieren und Spülen
der Wellen- oder Lockenbildungsformulierung aus dem Haar bei. Ein
solcher dauerhafter Effekt wird bei der Verwendung von Zusammensetzungen
zur Bildung von Wellen im Haar, die keinen Guar-Zusatzstoff enthalten,
nicht beobachtet.
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Die
verbesserten Verbrauchervorteile und Effekte der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
im Vergleich zu handelsüblichen
Haarglättungsprodukten
wurden sowohl an Testhaarproben im Labor als auch an Modellen im
Salon demonstriert. Durch die Zugabe des kationischen Guars zur
Glättungsformulierung
der vorliegenden Erfindung bleibt der Entspannungseffekt unbehindert,
so dass sich das Haar nach Abschluss des Prozesses konditioniert
anfühlt.
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Der
Konditionierungseffekt der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wird
selbst bei alten (z.B. drei Monate alten) erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bemerkt, wodurch die unerwartete chemische Stabilität des kationischen
Guar-Zusatzstoffs
in Kombination mit den anderen Komponenten, einschließlich der Glättungskomponenten,
des erfindungsgemäßen Haarkonditionierungsprodukts
zum Ausdruck gebracht wird. Stabilitätstests haben ergeben, dass
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
mit hohem pH-Wert, die so formuliert werden, dass sie ein oder mehrere
kationische Guars enthalten, etwa drei Monate lang bei 50°C stabil
bleiben, was schätzungsweise
der Haltbarkeit von etwa zwei Jahren bei Raumtemperatur entspricht.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt die Stabilität
des kationischen Guars, dass das kationische Guar seine Konditionierungseffekte
beibehält
und in den Zusammensetzungen im Laufe der Zeit wirksam bleibt.
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Im
Allgemeinen ist die Guar-Komponente der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ein kationisches Derivat von Guargummi oder Johannisbrotgummi. Solche
Gummis sind Polygalaktomannane, die zwei Mannose-Einheiten mit einer
Glykosidbindung und eine Galactose-Einheit enthalten, die an eine
der Hydroxylgruppen der Mannose-Einheiten gebunden ist. Die Hydroxylgruppen
werden mit bestimmten reaktiven quartären Ammoniumverbindungen reagiert,
um das kationische Derivat zu erhalten.
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Die
zur Herstellung der kationischen Gummiderivate der vorliegenden
Erfindung geeigneten quartären Ammoniumverbindungen
haben die folgende Struktur:
wobei R
1,
R
2 und R
3 Alkyl,
Aryl und substituierte Alkyl- und Arylgruppen sind; R
4 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Epoxyalkyl und Halohydrin und Z
– ein
Anion ist, wie z.B. Cl
–, Br
–,
I
– und
HSO
4 –. Geeignete Epoxyalkylgruppen
haben die folgende Struktur:
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Geeignete
Halohydrine haben die folgende Struktur:
wobei R
1 ein
bivalentes Alkylen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und X ein Halogen
ist.
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Besonders
bevorzugt wird die Verbindung 3-(Trimethylamino)-2-hydroxypropylguarchlorid
mit der folgenden Struktur:
wobei R das Polygalaktomannanmolekül auf der
Basis von Guar ist und als Cosmedia Guar 216N von der Henkel Corporation
erworben werden kann.
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Besonders
bevorzugt zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind
quartäre Ammoniumderivate
von Hydroxypropylguar wie Guarhydroxypropyltrimoniumchlorid, exemplifiziert
durch JAGUAR-Produkte, die im Handel von Rhone-Poulenc erhältlich sind.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung enthalten die beschriebenen Haarglättungs- und -konditionierungszusammensetzungen
eines oder mehrere der oben beschriebenen kationischen Gummiderivate
in einer stabilen Haarkonditionierungsmenge. Insbesondere liegen
die kationischen Gummiderivate in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in einer Menge von 0,10 Gew.-% bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,5
Gew.-% bis 5,0 Gew.-% oder vorzugsweise von etwa 0,3 Gew.-% bis
2,0 Gew.-%, bevorzugter 0,50 Gew.-% bis 1,0 Gew.-% bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zusammensetzung vor. Es ist zu verstehen, dass
höhere
Guar-Mengen verwendet werden können,
wenn eine stärkere
Konditionierung erforderlich ist. In solchen Fällen können die tatsächlichen
Gebrauchsmengen durch routinemäßige Tests
bestimmt werden.
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Es
ist außerdem
zu verstehen, dass, sofern nicht anders hierin angegeben, alle Komponenten
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Gewichtsprozent bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung
vorliegen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden im Allgemeinen als Emulsionen, z.B. Cremes, formuliert. Es
können
auch Gele formuliert werden. Wasser liegt in den Zusammensetzungen
im Allgemeinen in einer Menge vor, die typischerweise in Zusammensetzungen
dieser Art verwendet wird; gewöhnlich
liegen solche Mengen bei etwa 40 bis 60% und häufig bei etwa 45 bis 50%.
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Außerdem werden
ein oder mehrere Erdalkalimetallhydroxide in den erfindungsgemäßen Glättungs- und
Konditionierungszusammensetzungen formuliert, die Haarsträhnen entspannen.
Zu Beispielen für
geeignete Erdalkalimetallhydroxide gehören unter anderem Natriumhydroxid,
Calciumhydroxid, Lithiumhydroxid, Kaliumhydroxid, Bariumhydroxid,
Strontiumhydroxid und Gemische davon. Bevorzugt wird Natriumhydroxid. Für die Fachperson
wird es verständlich
sein, dass bei Verwendung von Calciumhydroxid als Glättungsverbindung
vorzugsweise ein Aktivator wie Guanidincarbonat sowie andere typischerweise
in der Technik bekannte und eingesetzte verwendet werden. Das Erdalkalimetallhydroxid
liegt in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zu 1,5% bis 2,5%, vorzugsweise 1,9% bis 2,5% vor.
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Zusätzlich zu
kationischen Guars können
auch sekundäre
oder zusätzliche
Konditionierungsmittel in die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Mengen
formuliert werden, die konventionell für diese Reagenzien verwendet
werden. Solche zusätzlichen
Konditionierungsmittel beinhalten Reagenzien oder Produkte, die
typischerweise in solchen Zusammensetzungen verwendet werden, wobei
zu nicht begrenzenden Beispielen unter anderem quartäre Ammoniumverbindungen,
Amine, Ethylsulfate und andere kationische Polymere gehören. Unter
den quartären
Ammoniumverbindungen, die zur Verwendung geeignet sind, befinden
sich quartäre
Ammoniumhydroxide wie Methyltriethanolammoniumhydroxid und Tetraethylammoniumhydroxid.
Zu bevorzugten zusätzlichen
Konditionierungsmitteln gehören
Polyquaternium 10 oder Benhentrimoniummethosulfat. Im Allgemeinen
liegen zusätzliche
Konditionierungsmittel, wenn sie verwendet werden, in Mengen von 0,1%
bis 3,0%, vorzugsweise von 0,5% bis 2,0% vor.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auch optionale Inhaltsstoffe enthalten, die die Eleganz der Endprodukte
wie nachfolgend dargelegt erhöhen.
Im Allgemeinen liefern diese zusätzlichen
Komponenten und bei Bedarf andere geeignete Zusatzstoffe kosmetisch
akzeptable Vehikel für
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
und liegen in Konzentrationen vor, die die beabsichtigten Funktionen
der Komponenten wirksam erfüllen.
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Ein
oder mehrere Erweichungsmittel und Feuchthaltemittel werden gewöhnlich in
Zusammensetzungen dieser Art in Mengen verwendet, die typischerweise
in solchen Zusammensetzungen zum Einsatz kommen. Beispiele für zur Verwendung
gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignete Erweichungsmittel sind unter anderem Mineralöl und Petrolat.
Andere Erweichungsmittel können
Cetyl- oder Stearylalkohol, Paraffin oder Lanolinalkohol sein. Erweichungsmittel
werden gewöhnlich
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zu
5 Gew.-% bis 45 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 Gew.-% bis 40 Gew.-% verwendet.
Beispiele für
geeignete Feuchthaltemittel sind unter anderem Propylenglykol, Hexylenglykol,
Glycerin und Sorbitol. Als allgemeine Richtlinie können Feuchthaltemittel
in solchen Zusammensetzungen in Mengen von 1% bis 20%, vorzugsweise
4% bis 10% vorliegen.
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In
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden normalerweise auch ein oder mehrere Emulgatoren in Mengen
eingesetzt, die typischerweise in solchen Zusammensetzungen verwendet
werden. Emulgatoren erreichen typischerweise eine Dispersion und
Suspension der Komponenten und verleihen der Zusammensetzung eine
cremige und schmierfähige
Konsistenz. Zu nicht begrenzenden Beispielen für Emulgatoren, die zur Verwendung
geeignet sind, gehören
alkoxylierte Alkohole und Fettalkohole wie Stearyl-, Cetyl- und
Cetearylalkohole, ethoxylierte Sorbitanester, ethoxyliertes Lanolin
und Derivate davon. Als allgemeine Richtlinie können Emulgatoren in Mengen
von 1% bis 16%, vorzugsweise 2% bis 12% und bevorzugter 8% bis 10%
verwendet werden. Trübungsmittel
kommen konventionell in Cremezusammensetzungen zum Einsatz. Geeignete Trübungsmittel
sind höhere
Alkohole wie Stearyl- und Cetylalkohol und die höheren Säuren wie Behensäure. Natriumchlorid
und Natriumsulfat können
auch als Trübungsmittel
verwendet werden, wenn sie in Konzentrationen verwendet werden,
die nicht zu Gelierung führen.
Erdalkalimetall-Fettsäureseifen
wie Calciumstearat und Magnesiumstearat sind ebenfalls geeignet.
Magnesiumsilikate sind für
diesen Zweck ebenfalls von Nutzen. Trübungsmittel liegen typischerweise
in einer Menge von 0,1% bis 10%, vorzugsweise von 0,5% bis 5% vor.
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Verdickungsmittel
erhöhen
die Viskosität
eines für
die Haare vorgesehenen Produkts. Geeignete Materialien sind natürliche Gummis
wie Traganth, Xanthan, Akaziengummi und Johannisbrotgummi; und synthetische
Gummis wie Hydroxypropylcellulose und Methylcellulose. Polyvinylalkohole
können
ebenfalls verwendet werden. Alkanolamide, „Super"-Amide und die Glykol- oder Glycerolstearate
können
ebenfalls verwendet werden. Verdickungsmittel liegen in einer Menge
vor, die die gewünschte
Viskosität
liefert. Typischerweise eingesetzte Mengen liegen bei 0,1% bis 10%.
Die Endviskosität
des Produktes sollte derart sein, dass es ohne zu tropfen auf das
Haar aufgetragen und leicht darin verteilt werden kann.
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Zu
anderen optionalen Zusatzstoffen können Antioxidationsmittel wie
Natriumsulfit; Suspendiermittel; Duftstoffe und Kräuterzusätze; Sonnenschutzmittel;
und pH-Kontrollmittel
wie Zitronensäure
gehören,
die jeweils in einer Menge vorliegen (gewöhnlich weniger als 5%), die
ihre beabsichtigte Funktion wirksam erfüllt. Eine Antischuppenkomponente,
z.B. Selensulfid, kann ebenfalls in einer effektiven Konzentration
aufgenommen werden.
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Glättungszusammensetzungen
sind typischerweise dicke, schwere Cremes, die beim Auftragen leicht durch
das Haar verteilt werden können,
ohne zu tropfen. Demzufolge enthalten solche Zusammensetzungen gewöhnlich hohe
Konzentrationen an Mineralöl
und Petrolat mit geeigneten Emulgatoren. Der hohe Ölgehalt dieser
Zusammensetzungen liefert eine schützende Sperrschicht auf der
Haut, die dafür
sorgt, dass eine Reizung der Kopfhaut durch die Alkalisierungskomponente
minimiert wird.
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BEISPIELE
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Die
im Folgenden aufgeführten
Beispiele sollen die verschiedenen Aspekte zur Umsetzung der vorliegenden
Erfindung veranschaulichen und exemplifizieren, sollen die Erfindung
jedoch nicht begrenzen.
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1. BEISPIEL
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In
diesem Beispiel wird eine hoch alkalische, gemäß der vorliegenden Erfindung
formulierte Haarglättungs-
und Konditionierungszusammensetzung präsentiert. Der pH-Endwert der
Zusammensetzug betrug 13,5.
INHALTSSTOFFE | % |
Mineralöl | 21,00 |
Petrolat | 15,00 |
Cetearylalkohol/Phosphatester | 5,00 |
Stearylalkohol | 2,00 |
Cerylalkohol | 1,00 |
Ceteareth-Alkohole | 3,00 |
kationisches
Guar | 0,50 |
Natriumhydroxid | 2,00 |
Wasser
QS | 100,00 |
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2. BEISPIEL
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Dies
ist ein weiteres Beispiel für
eine hoch alkalische, gemäß der vorliegenden
Erfindung formulierte Haarglättungs-
und Konditionierungszusammensetzung. Der pH-Endwert der Zusammensetzung betrug 13,5.
INHALTSSTOFFE | % |
Petrolat | 23,00 |
Mineralöl | 15,00 |
Cetearylalkohol | 5,00 |
Lanolinderivate | 2,25 |
ethoxyliertes
Sorbitanmonostearat | 2,64 |
kationisches
Guar | 0,50 |
Propylenglykol | 5,00 |
Natriumhydroxid | 2,00 |
Wasser
QS | 100,00 |
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3. BEISPIEL
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Dies
ist ein weiteres Beispiel für
eine hoch alkalische, gemäß der vorliegenden
Erfindung formulierte Haarglättungs-
und Konditionierungszusammensetzung. Der pH-Endwert der Zusammensetzung betrug 12,5.
INHALTSSTOFFE | % |
Mineralöl | 6,00 |
Petrolat | 16,50 |
Cetearylalkohol | 8,00 |
Propylenglykol | 5,00 |
Calciumhydroxid | 5,00 |
kationisches
Guar | 0,50 |
Wasser
QS | 100,00 |
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4. BEISPIEL
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Dies
ist ein weiteres Beispiel für
eine hoch alkalische, gemäß der vorliegenden
Erfindung formulierte Haarglättungs-
und Konditionierungszusammensetzung. Der pH-Endwert der Zusammensetzung betrug 12,5.
INHALTSSTOFFE | % |
Mineralöl | 7,00 |
Petrolat | 23,00 |
Silikonfluid | 0,10 |
Laneth-16/ethoxyliertes
Lanolin | 1,50 |
Cetearylalkohol | 5,00 |
kationisches
Guar | 0,75 |
Calciumhyroxid | 5,00 |
Propylenglykol | 5,00 |
Wasser
QS | 100,00 |
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5. BEISPIEL
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Dies
ist ein weiteres Beispiel für
eine hoch alkalische, gemäß der vorliegenden
Erfindung formulierte Haarglättungs-
und Konditionierungszusammensetzung. Der pH-Endwert der Zusammensetzung betrug 12,9.
INHALTSSTOFFE | % |
Petrolat | 23,00 |
Mineralöl | 14,00 |
Laneth-16/ethoxyliertes
Lanolin | 3,00 |
Cetearylalkohol | 5,50 |
Lithiumhydroxid | 2,00 |
Propylenglykol | 5,00 |
kationisches
Guar | 2,00 |
Wasser
QS | 100,00 |
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6. BEISPIEL
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Dies
ist ein weiteres Beispiel für
eine hoch alkalische, gemäß der vorliegenden
Erfindung formulierte Haarglättungs-
und Konditionierungszusammensetzung. Der pH-Endwert der Zusammensetzung betrug 13,5.
INHALTSSTOFFE | % |
Mineralöl | 21,00 |
Petrolat | 15,00 |
Cetearylalkohol/Cetearylphosphat | 5,00 |
Stearylalkohol | 2,00 |
Cetylalkohol | 1,00 |
Steareth-2 | 0,50 |
Steareth-10 | 2,50 |
Stearinsäure | 0,10 |
kationisches
Guar | 0,50 |
Behentrimoniummethosulfat
und | |
Cetearylphosphat | 1,00 |
Propylenglykol | 3,00 |
Natriumhydroxid | 2,40 |
Wasser
QS | 100,00 |
-
7. BEISPIEL
-
Dies
ist ein weiteres Beispiel für
eine hoch alkalische, gemäß der vorliegenden
Erfindung formulierte Haarglättungs-
und Konditionierungszusammensetzung. Der pH-Endwert der Zusammensetzung betrug 12,5.
INHALTSSTOFFE | % |
Mineralöl | 7,00 |
Petrolat | 23,00 |
Silikonfluid | 0,10 |
Laneth-16/ethoxyliertes
Lanolin | 1,50 |
Cetearylalkohol | 5,00 |
kationisches
Guar | 0,75 |
Polyquaternium
10 | 0,50 |
Calciumhydroxid | 5,00 |
Propylenglykol | 5,00 |
Wasser
QS | 100,00 |