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Die
Anmelder beanspruchen hierin Priorität unter Titel 35 USC § 119(e)
der vorläufigen
Anmeldung HUMAN RECEPTOR TYROSINE KINASE, Seriennr.60/088,958, die
am 11. Juni 1998 beim US-amerikanischen Patent und Markenamt beantragt
wurde, welche hierin durch Bezugnahme enthalten ist.
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Nukleinsäure- und Aminosäuresequenzen, die eine neuartige
Rezeptortyrosinkinase betreffen, und die Verwendung dieser Sequenzen
zur Identifizierung von Verbindungen, welche eine biologische und/oder
pharmakokinetische Aktivität
des nativen Biomoleküls
modulieren. Die Erfindung betrifft auch biologisch wirksame Antisense-Moleküle sowie
dominant-negative mutante Versionen der Rezeptortyrosinkinase, die
für den
therapeutischen Gebrauch geeignet sind. Die Erfindung betrifft auch
die Diagnose, Untersuchung, Prävention
und Behandlung pathophysiologischer Erkrankungen, die mit der Rezeptortyrosinkinase
zusammenhängen
oder von der Rezeptortyrosinkinase vermittelt werden.
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Allgemeiner Stand der
Technik
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Pathologische
Angiogenese tritt unter vielen Bedingungen auf, und es wird angenommen,
dass sie durch lokale Ischämie
ausgelöst
wird. Zu den Erkrankungen, bei denen Angiogenese eine wichtige Rolle
bei der zugrunde liegenden Pathologie spielen dürfte, gehören: Augenerkrankungen wie
beispielsweise diabetische Retinopathie, Retinopathie oder Frühgeborenenretinopathie
und altersbedingte Makuladegeneration, Gefäßerkrankungen wie beispielsweise
ischämische
Herzerkrankung und Atherosklerose, chronische Entzündungserkrankungen
wie Psoriasis und rheumatoide Arthritis und Wachstum eines massiven
Tumors. Eine kürzliche Übersicht
konzentriert sich auf die Rolle von RTKs bei der Tumorangiogenese; Shawver,
L.K., et al., Receptor Tyrosine Kinases as Targets for Inhibition
of Angiogenesis, Drug Discovery Today (Elsevier Science Ltd.), 2(2):50
(1997). Die Übersicht
beschäftigt
sich vorwiegend mit der Rolle von Wachstumsfaktoren und deren Rezeptortyrosinkinasen
(RTKs) bei der Regulierung der Physiologie von Mikrogefäßen in Zusammenhang mit
dem angiogenen Prozess. Zum Wachstum und zur Metastasierung massiver
Tumore ist das Wachstum neuer Blutgefäße erforderlich. Die Signifikanz
einer Angiogenese in menschlichen Tumoren wurde von kürzlichen
Studien hervorgehoben, welche den angiogenen Phänotyp zum Überleben der Patienten in Bezug
setzen. Diese Studien fanden heraus, dass die Anzahl an Mikrogefäßen in einem
primären
Tumor bei Brustkarzinom, Blasenkarzinom, Kolonkarzinom und Tumoren
der Mundhöhle
prognostische Signifikanz hat. Antiangiogene Mittel finden potenziell
breite Anwendung in der Klinik. Idem. Siehe auch Herz, Jeffrey M.,
et al., Molecular Approaches to Receptors as Targets for Drug Discovery,
J. of Receptor & Signal
Transduction Research, 17(5):671(1997).
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Marra
et al: EMBL ACC Nr. AA098024, 27. Oktober 1996; beschreibt eine
Maus-EST-Sequenz, deren korrespondierendes Polypeptid die zugewiesene
Funktion eines Tyrosinkinaserezeptors hat. Auffray et al. EMBL ACC
Nr. Z42722, 6. November 1994, beschreibt ein humanes EST ohne zugewiesene
Funktion, das Identität
zu Abschnitten der Sequenz der vorliegenden Erfindung zeigt.
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RTKs
(auch als Wachstumsfaktorrezeptoren bekannt) spielen bei vielen
zellulären
Prozessen eine wichtige Rolle. Alle diese Moleküle haben eine extrazelluläre Ligandenbindungsdomäne. Bei
Bindung des Liganden dimerisieren die Rezeptoren, die Tyrosinkinase
wird aktiviert und die Rezeptoren werden autophosphoryliert. Ulrich,
A., et al., Cell, 61:203 (1990). Die durch die RTK-Aktivierung ausgelöste Kaskade
moduliert zelluläre
Ereignisse, wobei Proliferation, Differenzierung und Morphogenese
auf positive oder negative Weise beeinflusst werden. Störungen der Expression
von Wachstumsfaktoren, ihrer verwandten RTKs oder Bestandteile der
nachgeschalteten Signalwege sind im Allgemeinen mit vielen Arten
von Krebs assoziiert. Es wurde gezeigt, dass Genmutationen, aus
denen veränderte
Proteinprodukte entstehen, die Regulierungsmechanismen verändern, wodurch
die zelluläre
Proliferation beeinflusst wird, was zur Initiierung und Progression
eines Tumors führt.
Shawver, L.K., et al., Receptor Tyrosine Kinases as Targets for
Inhibition of Angiogenesis, DDT (Elsevier Science Ltd.), 2(2):50
(1997).
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Eine
Strategie des Eingreifens in die Signalübertragung des Rezeptors besteht
aus der Hemmung der Ligandenbindung. Dies lässt sich mit spezifischen rezeptorbindenden
Antagonisten wie beispielsweise Ligandenfragmenten oder mit unspezifischen
Antagonisten wie beispielsweise Suramin, mit neutralisierenden Antikörpern gegen
den Liganden oder Rezeptor oder mit einem Überschuss an löslichem
Rezeptor oder ligandenbindendem Protein, das den Liganden bindet,
erreichen. Eine zweite Strategie des Eingreifens in die Signalübertragung
des Rezeptors besteht daraus, die Signalübertragung durch Überexpression
eines dominant-negativen Rezeptors zu blockieren. Da Rezeptorkinasen
typischerweise Dimere bilden, um durch Transphosphorylierung eine
Signalübertragung
auszulösen,
schwächt
die Prävention
der Rezeptordimerisierung durch Überexpression
kinase-defizienter Rezeptoren die Aktivierung der Signalübertragung
ab. Rezeptoren lassen sich kinase-defizient machen, indem in Aminosäuren eine
Punktmutation eingeführt
wird, die für
die Kinasefunktion ausschlaggebend sind, oder die Kinase oder gesamte
zytoplasmatische Domäne
deletiert wird. Eine andere Strategie, um die Rezeptorfunktion zu
verstehen, umfasst die Depletion des Rezeptorproteins. Dies kann durch
Einführen
exogener Mittel wie beispielsweise von Antisense-Oligonukleotiden,
Antisense-RNA oder Ribozymen erreicht werden, die alle eine Degradation
der Rezeptor-mRNA und zu einer allmählichen Depletion des Proteins
in der Zelle bewirken. Idem.
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Die
von Tyrosinkinasen und Phosphotyrosinphosphatasen vermittelten grundlegenden
zellulären
Effekte machen sie zu attraktiven Zielen für die Entwicklung neuer therapeutischer
Moleküle.
Es ist beispielsweise bekannt, dass die Überexpression von Tyrosinkinasen
wie HER2 eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Krebs
spielen kann und dass Antikörper,
welche die Aktivität
dieses Enzyms blockieren können,
Tumorwachstum aufheben können.
Slamon, D. J., et al., Science, 235:177 (1987); Drebin, et al.,
Oncogene 2:387 (1988). Vor kurzem ist versucht worden, kleine Moleküle zu identifizieren,
die als Tyrosinkinaseinhibitoren wirken. Beispielsweise sind monozyklische,
bizyklische oder heterozyklische Arylverbindungen (PCT WO 92/20642),
Vinylenazaindol-Derivate (PCT WO 94/14808) und 1-Cyclopropyl-4-pyridylquinolone
(US-Patent Nr. 5,330,992)
allgemein als Tyrosinkinaseinhibitoren beschrieben worden. Styrylverbindungen
(US-Patent Nr. 5,217,999), styrylsubstituierte Pyridylverbindungen
(US-Patent Nr. 5,302,606), bestimmte Quinazolin-Derivative (EP Anmeldung
Nr. 0 566 266 AI), Seleoindole und Selenide (PCT WO 94/03427), trizyklische
Polyhydroxylverbindungen (PCT WO 92/21660) und Benzylphosphonsäureverbindungen
(PCT WO 91/15495) sind als Verbindungen zur Verwendung als Tyrosinkinaseinhibitoren
zur Verwendung bei der Behandlung von Krebs beschrieben worden.
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Die
Verfügbarkeit
einer neuartigen humanen Rezeptortyrosinkinaseart, bei der eine
eindeutige funktionelle Verbindung mit der Erkrankung besteht, ist
ideal für
solche Wirkstofftests sowie für
die Diagnose, Untersuchung, Prävention
und Behandlung pathophysiologischer Erkrankungen in Zusammenhang
mit dem biologischen Molekül.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein gereinigtes Polynukleotid, umfassend
eine Nukleinsäuresequenz,
die ein Polypeptid mit wenigstens 80% Homologie zu einem Mitglied,
ausgewählt
aus der Gruppe (SEQ ID NO:3, SEQ ID NO:3 Positionen 1-122, SEQ ID
NO:3 Positionen 26-422 und SEQ ID NO:3 Positionen 123-422), codiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein gereinigtes Polynukleotid,
umfassend eine Nukleinsäuresequenz,
die ein die Sequenz, wie sie in SEQ ID NO:3 dargestellt ist, umfassendes
Polypeptid codiert, wobei Position 147 (Lysin) von SEQ ID NO:3 substituiert
oder deletiert ist
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Isolierte
und gereinigte Polynukleotide der vorliegenden Erfindung enthalten
Sequenzen umfassend SEQ ID NO:1 und SEQ ID NO:2.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein gereinigtes Polynukleotid, umfassend
die Aminosäuresequenz, wie
sie in SEQ ID NO:3 dargestellt ist, oder eine Variante von SEQ ID
NO:3 mit wenigstens 80%iger Homologie zu einem Mitglied, ausgewählt aus
der Gruppe (SEQ ID NO:3, SEQ ID NO:3 Positionen 1-25, SEQ ID NO:3 Positionen
1-122, SEQ ID NO:3
Positionen 26-422 und SEQ ID NO:3 Positionen 123-422)
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist ein isoliertes und gereinigtes biologisch effektives Antisense-Polynukleotidmolekül, umfassend
ein Oligomer mit einer Länge
im Bereich von 12 bis 25 Nukleotiden, das zu einer Region innerhalb
von Positionen 67-148 und 1333-1414 von SEQ ID NO:1 komplementär ist.
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Die
Erfindung betrifft des Weiteren einen Expressionsvektor sowie Wirtszellen,
welche den Expressionsvektor enthalten, für die Expression eines Polypeptids,
wobei der Vektor eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, die ein Polypeptid, wie es in SEQ ID NO:3 dargestellt ist,
codiert, oder ein pharmakologisch und/oder biologisch aktives oder
biologisch aktives Derivat, wie oben beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren Verfahren zum Identifizieren
von Verbindungen, die eine biologische und/oder pharmakologische
Aktivität
einer Tyrosinkinase modulieren, welche umfassen:
- (a)
Kombinieren eines aus einer Kandidatenverbindung bestehenden Aktivitätsmodulators
mit einem Polypeptid mit einer Sequenz, wie sie in SEQ ID NO:3 dargestellt
ist, oder einer Variante, wie oben beschrieben, und
- (b) Messen eines Effektes des aus einer Kandidatenverbindung
bestehenden Modulators der biologischen und/oder pharmakologischen
Aktivität
des Polypeptids.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung Verfahren der Behandlung eines Patienten,
der eine solche Behandlung benötigt,
wegen eines Zustandes, der von einer Tyrosinkinase vermittelt wird,
umfassend das Verabreichen: (a) einer wirksamen Menge eines Polynukleotids,
das ein biologisch wirksames dominant-negatives mutantes Polypeptid
codiert, umfassend die in SEQ ID NO:3 dargestellte Sequenz, oder
eine in Betracht gezogene Variante davon; und/oder (b) eine wirksame
Menge eines biologisch wirksamen Antisense-Moleküls, das aus dem Gegenstück von SEQ
ID NO:1 abgeleitet ist.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Sofern
nicht anders definiert, haben alle hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe die gleiche Bedeutung, wie sie von
einem Fachmann aus dem technischen Bereich, zu dem diese Erfindung
gehört,
im Allgemeinen verstanden wird. Alle Veröffentlichungen und Patente,
auf die hierin Bezug genommen wird, sind hierin durch Bezugnahme
enthalten.
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„Biologische
Aktivität", wie hierin in Bezug
auf die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
bezieht sich auf die Kinaseaktivität des Biomoleküls und/oder
die Leistung einer beliebigen Funktion oder mehrerer Funktionen,
einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
die Fähigkeit
zur Autophosphorylierung, zur Phosphorylierung eines Substrates,
zur Bindung von ATP und zur Vermittlung der Aktivierung von Cdc2-Kinase.
Pharmakologische Aktivität,
wie hierin in Bezug auf die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, bezieht sich auf die direkte oder indirekte transkriptionelle
Aktivierung eines Gens oder mehrerer Gene, sowie auf die Fähigkeit
zur Vermittlung eines beliebigen physiologischen Zustandes oder
mehrerer physiologischer Zustände,
einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich,
Mitose, Zelldifferenzierung, Proliferation, onkogene Transformation,
Neoplasie, Makrophagenregulierung, Endothelzellregulierung, Fibroblastenregulierung,
Zytoskelettstruktur, Metastasen, Zellaggregation, Zellmotilität, Zytokinese,
Krebs, Angiogenese, Zellalterung, akute und chronische Entzündung, Autoimmunerkrankungen,
Arthritis, neurogenerative Prozesse, allergische Reaktionen, Stressreaktionen,
Sekretion, Apoptose, Kachexie, neurologische Erkrankungen, periphere Gefäßerkrankung,
Atherosklerose, Herzerkrankung, Asthma und Atherom.
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„Dominant-negative
Mutante", wie hierin
verwendet, bezieht sich auf eine Polypeptid- oder auf eine Nukleinsäuresequenz
einer Codierungsregion, die in Bezug auf mindestens eine Position
in der Sequenz relativ zu der entsprechenden nativen Wildtyp-Version
an einer Position verändert
worden ist, wodurch die Position eines Aminosäurerestes an einer aktiven
Stelle, welche für
biologische und/oder pharmakologische Aktivität des nativen Peptids erforderlich
ist, verändert
wird. Dominant-negative Mutanten von SEQ ID NO:3, die hierin in
Betracht kommen, umfassen, jedoch nicht ausschließlich, Polypeptidarten,
die jede Veränderung
in Bezug auf jede Veränderung
des Restes Lys (K)147 bekunden.
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„Biologisch
wirksam", wie hierin
in Bezug auf Antisense-Nukleinsäuremoleküle sowie
auf dominantnegative mutante Nukleinsäurecodierungsregionen und dominant-negative
mutante Peptide verwendet, bezieht sich auf die Fähigkeit
dieser Moleküle,
die biologische und/oder pharmakologische Aktivität der Tyrosinkinase der
vorliegenden Erfindung zu modulieren, einschließlich direkte oder indirekte
Modulierung transkriptioneller Aktivierung eines Gens oder mehrerer
Gene und/oder Transkription/Translation von Nukleinsäurecodierungsregionen
der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung. Biologisch wirksame
Antisense-Moleküle
sowie Nukleinsäuren,
die biologisch wirksame dominant-negative mutante Versionen von
SEQ ID NO:3 codieren, sind bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung.
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„Wie dargestellt", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf die Sequenz sowie auf dazu gehörige Derivate wie oben beschrieben,
z. B. funktionelle Derivate, die im Wesentlichen dieselbe biologische
und/oder pharmakologische Aktivität auf im Wesentlichen dieselbe
Art und Weise zeigen oder durchführen. „Wie dargestellt" soll daher biologisch
und/oder pharmakologisch aktive trunkierte Versionen einschließen, die
eindeutig von den beschriebenen Sequenzen abstammen und hierin charakterisiert
sind (z. B. bewiesene Domänen),
sowie chimäre
Sequenzen, welche eine oder mehr davon enthalten.
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„Variante", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Sequenzen, die im Wesentlichen wie gezeigt sind und
die Änderungen
aufweisen, z. B. eine Polypeptidsequenz, welche eine Sequenz umfasst,
die sich von der Sequenz, auf die Bezug genommen wird, durch mindestens
eine Aminosäuresubstitution,
-addition oder -deletion unterscheidet, vorzugsweise durch eine
konservative Aminosäuresubstitution,
die im Wesentlichen dieselbe biologische und/oder pharmakologische
Aktivität
auf im Wesentlichen dieselbe Art und Weise zeigt oder durchführt, sowie
trunkierte Versionen dieser Varianten. „Variante", wie hierin verwendet, soll jedoch
alle in Betracht kommenden biologisch wirksamen dominant-negativen
Mutanten einschließen,
wobei mehrere Arten davon hierin ausgeführt sind.
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Der
Begriff „Modulierung" wird hierin in Bezug
auf die Fähigkeit
verwendet, eine Funktion eines biologischen Moleküls zu verstärken oder
zu hemmen, einschließlich,
aber nicht ausschließlich
eine biologische und/oder pharmakologische Aktivität eines
Tyrosinkinasemoleküls,
oder auf die Fähigkeit,
eine funktionelle Eigenschaft einer Nukleinsäurecodierungsregion zu verstärken oder
zu hemmen. „Modulierte
Physiologie", wie hierin
verwendet, bezieht sich auf die biophysiologische Regulierung von
Zellen und/oder Gewebe und die Behandlung pathophysiologischer Erkrankungen,
die damit zusammenhängen.
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„Direkte
Verabreichung",
wie hierin verwendet, bezieht sich auf die direkte Verabreichung
von Nukleinsäuremolekülen, Peptiden
oder Verbindungen sowie von in Betracht gezogenen Derivaten/Varianten
der vorliegenden Erfindung. „Direkte
Verabreichung" umfasst,
jedoch nicht ausschließlich,
Gentherapietechniken ex vivo und in vivo.
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„Gereinigt", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Moleküle,
entweder Nukleinsäure-
oder Aminosäuresequenzen,
die aus ihrer natürlichen
Umgebung entfernt und isoliert oder von mindestens einem anderen Bestandteil
getrennt werden, mit dem sie natürlicherweise
assoziiert sind.
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„Expressionsvektor", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Nukleinsäurevektorkonstruktionen,
um die Transkription von Nukleinsäureregionen in Wirtszellen
zu leiten. Expressionsvektoren umfassen, jedoch nicht ausschließlich, Plasmide,
retrovirale Vektoren, virale und synthetische Vektoren.
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„Transformierte
Wirtszellen", wie
hierin verwendet, bezieht sich auf Zellen, welche eine oder mehrere Nukleinsäuren der
vorliegenden Erfindung enthalten.
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RTKs
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Inzwischen
ist eine große
Vielzahl von Polypeptid-Wachstumsfaktor-Rezeptoren charakterisiert
worden, die intrinsische Tyrosinkinaseaktivität besitzen. Aktivierte Rezeptortyrosinkinasen
(RTKs) durchlaufen Dimerisierung und lösen durch tyrosinspezifische
Phosphorylierung verschiedener Zwischenstufen Signalübertragung
aus, wodurch eine Kaskade intrazellulärer Mechanismen aktiviert wird,
die den Phospholipid- und Arachidonatmetabolismus, Calciummobilisierung,
Proteinphosphorylierung (an der noch andere Proteinkinasen beteiligt
sind) und die Transkription regulieren. Die wachstumsfaktorabhängige Tyrosinkinaseaktivität der zytoplasmatischen
Domäne
von RTK ist der primäre
Mechanismus zur Erzeugung intrazellulärer Signale, die mehrere zelluläre Reaktionen
auslösen.
Zelluläre
Reaktionen, die von RTKs vermittelt werden, umfassen Veränderungen
der Genexpression, Zellproliferation, Zytoskelettarchitektur, Zellmetabolismus,
Differenzierung und Zellüberleben.
Rezeptortyrosinkinasen bestehen aus einer aminoterminalen extrazellulären Ligandenbindungsdomäne, einer
Transmembrandomäne
und einer carboxyterminalen intrazellulären Tyrosinkinasedomäne. Herz,
Jeffrey M., et al., Molecular Approaches to Receptors as Targets
for Drug Discovery, J. of Receptor & Signal Transduction Research, 17(5):671
(1997).
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Obgleich
unter den zahlreichen Mitgliedern der RTK-Familie enorme Diversität herrscht,
teilen die von diesen Rezeptoren verwendeten Signalmechanismen viele
gemeinsame Merkmale. Biochemische und molekulargenetische Studien
haben gezeigt, dass Bindung des Liganden an die extrazelluläre Domäne des RTK die
intrinsische katalytische Tyrosinkinaseaktivität der intrazellulären Domäne schnell
aktiviert. Enzymatische Aktivität
der RTK-Kinasedomäne
ist für
die Signalübertragung
essenziell. Die erhöhte
Aktivität
führt auch
zur Phosphorylierung einer Anzahl von intrazellulären Substraten
und Aktivierung zahlreicher nachgeschalteter (downstream) Signalmoleküle. Beispiele
von Proteinen, die häufig
aktiviert werden, umfassen: Phospholipase-C-γ (PLC-γ), Phosphatidylinositol-3-Kinase
(PI-3-Kinase), GTPaseaktivierendes Protein, Proteinkinase pp60c-arc, p21-ras und Andere. Idem.
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Die
Rolle von Rezeptortyrosinkinasen (RTKs) bei der Bildung eines neuen
Blutgefäßsystems
in Verbindung mit einer Erkrankung des Menschen lieferte schlagkräftige Gründe zur
Identifizierung neuer Wege zur Hemmung der Funktion dieser Enzyme.
Die meisten Bemühungen
haben sich auf die Hemmung von FGF- und VEGF-Rezeptoren konzentriert.
Andere RTKs sind mit Angiogenese in Zusammenhang gebracht worden.
Diese Ziele wären
für viele
Ansätze
zugänglich,
die unter Verwendung der FGF- und
VEGF-Rezeptorziele unternommen worden sind. Die therapeutischen
Modalitäten,
die zur Aufhebung der FGF- und
VEGF-abhängigen Signalübertragung
untersucht worden sind, umfassen die Verwendung von Nukleotiden
(Gentherapie und Antisense), Proteinen (Antikörpern, Rezeptoren und Ligandenlockmittel),
niedrigmolekulare Verbindungen sowie die Expression dominant-negativer
Formen. Die Verwendung niedrigmolekularer Verbindungen zur Behandlung
der Angiogenese stellt ein sich ständig erweiterndes Gebiet von
Forschungsaktivitäten
dar. Shawver, L.K., et al., Receptor Tyrosine Kinases as Targets
for Inhibition of Angiogenesis, DDT (Elsevier Science Ltd.), 2 (2):50
(1997).
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Obgleich
rheumatoide Arthritis durch Entzündung
und Immunproliferation gekennzeichnet ist, handelt es sich dabei
um eine weitere Erkrankung, bei der Angiogenese mit dem Erkrankungsprozess
in Verbindung gebracht worden ist. Da RTKs Proteine mit enzymatischer
Funktion darstellen, bieten sie sich für eine pharmakologische Intervention
mit kleinmolekularen Verbindungen an. Idem.
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Humane Rezeptortyrosinkinase
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Hierin
ist eine cDNA-Sequenz mit 2607 Basenpaaren, SEQ ID NO:1, welche
die humane Rezeptortyrosinkinase SEQ ID NO:3 betrifft, ausgeführt. Die
strukturelle Region mit 1269 Basenpaaren, ATG bis TGA, SEQ ID NO:2,
die SEQ ID NO:3 codiert (422 Aminosäuren) ist in SEQ ID NO:1 enthalten.
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Die
physikalische Sequenz (SEQ ID NO:3) enthält alle Signatursequenzen,
Juxtamembransequenzen, Transmembransequenzen und extrazelluläre Sequenzen
der Tyrosinkinase, die strukturelle Ähnlichkeit mit den bekannten
Rezeptortyrosinkinasen aufweisen, z. B. FGF-R, EGF-R, PDGF-R, IGF-R, VEGF-R, FLK, FLT,
TIE sowie Andere, die aus dem Stand der Technik bekannt sind. Siehe
z. B. Dionne, C.A., et al., EMBO, 9:2685 (1990); Berchuck, A., et
al., Am. J. Obstet. Gynecol., 161:1247 (1989); Kraus, M.H., et al.,
Ann. NY Acad. Sci., 551:320 (1988); Bishop, J.M., et al., Science,
235:305 (1987). SEQ ID NO:3 zeigt Attribute des Polypeptids, welche
eine Transmembrandomäne
mit 24 Resten umfasst, die einen extrazellulären Abschnitt von der zytoplasmatischen
Domäne
trennt. Die zytoplasmatische Domäne
enthält
eine Juxtamembransequenz, der die Tyrosinkinasedomäne mit elf
Unterdomänen
unmittelbar folgt. Die Signatursequenzen, die in dem neuartigen
humanen Rezeptortyrosinkinasesignalübertragungsmolekül (SEQ ID
NO:3) gezeigt sind, sind jeweils die Unterdomäne I-XI.
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Die
Rolle von Rezeptortyrosinkinasen bei der zellulären Proliferation hat unter
Anderem zu der Annahme geführt,
dass RTKs signifikante Aufgaben bei der Vermittlung von Krankheiten
und entsprechend signifikantes Potenzial als spezifische therapeutische
Ziele haben. Entsprechend sind modulierende Mittel spezifischer
RTK-Kinaseaktivität
und/oder Rezeptoraktivität
in der pharmazeutischen Industrie als Kandidatenkomponenten zur
Entwicklung stark gefragt. Rezeptortyrosinkinasemoleküle, die
für erkranktes
Gewebe, z. B. ein Adenokarzinom, besonders kennzeichnend sind (z.
B. SEQ ID NO:3), dienen als wichtigste Kandidaten in Richtung einer
Diagnose von Erkrankungsbedingungen sowie als Ziele zur Modulierung
der Gewebephysiologie.
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SEQ
ID NO:1 wurde mithilfe der Stanford G3 Radiation-Hybrid-Karte mittels
Zellklonen, die von Research Genetics, Huntsville, AL, USA, erhalten
wurden, auf Chromosom 21p12.3 kartiert. Stewart et al., Genome Res.,
7, 422 (1997). Bei einer großen
Anzahl von Tumortypen außer
Adenokarzinomen, z. B. bei Keimzelltumoren, oralem Plattenepithelkarzinom,
Ovarialkarzinom, akuter lymphoider Leukämie und testikulären Keimzelltumoren,
wurden zytogenetische Anomalien und Verlust der Heterozygosität auf 12p12
festgestellt. Es wurde gezeigt, dass die Chromosomenregion 12p12-p13
bei einer großen
Anzahl von Tumoren amplifiziert ist (4-11 Kopien).
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SEQ
ID NO:1 zeigt insgesamt 14 GT-Wiederholungs sequenzen zwischen Positionen
2125 und 2152. DNA-Sequenzierung
der entsprechenden genomischen DNA von 27 nicht verwandten Kaukasiern
zeigte 11, 12, 13, 14 und 15 Kopien der GT-Wiederholung in dem SEQ
ID NO:1 entsprechenden Tyrosinkinasegen von 27 Kaukasiern mit den
folgenden jeweiligen Häufigkeiten:
6/54; 2/54; 17/54; 16/54 und 13/54. Für kein Allel wurden Homozygoten
beobachtet. Diese CA/GT-Wiederholung mit variabler Anzahl lässt sich
als genetischer Marker für
das Rezeptortyrosinkinasegen und für die Chromosomenregion 12p12.3
sowohl für
Erkrankungsassoziationsstudien als auch für Studien des Heterozygositätsverlustes
verwenden. Jedes dieser Allele soll im Schutzumfang der hier beiliegenden
Ansprüche
liegen (z. B. PCR-Primer, die von einem durchschnittlichen Fachmann
für diagnostische
Verfahren und/oder Zusammensetzungen leicht daraus konstruiert werden
können).
Siehe Beispiel II.
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SEQ ID NO:1 betreffende
Messenger-RNA wird selektiv im menschlichen Vorhirn exprimiert.
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Von
Clontech (Palo Alto, CA, USA) erhaltene Northern Blots zeigten,
dass eines oder mehrere Gene, welche die neuartige Tyrosinkinase
(SEQ ID NO:1) betreffen, in menschlichem Vorhirngewebe selektiv
exprimiert wurden. Im Gegensatz zu nicht nachweisbaren Transkriptmengen
im Zerebellum und Medullagewebe wurde im Putamen und Frontallappen
eine hohe Expression von mRNA der Rezeptortyrosinkinase beobachtet.
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SEQ ID NO:3 wird bei einer
großen
Anzahl von Tumoren und im Gehirngewebe von Alzheimer-Patienten überexprimiert.
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In
Zusammenarbeit mit LifeSpan Biosciences (Seattle, WA, USA) wurde
eine immunzytochemische Analyse unter Anwendung primärer klinischer
Proben und dem hierin beschriebenen Antikörper durchgeführt. In
normalen Geweben zeigte der Anti-SEQ ID NO:3-Antikörper positive
Färbung:
in manchen Neuronen und Gliazellen und weniger häufig in deren Zellfortsätzen, im
Epithel der Brust, den Enterozyten und Schwann-Zellen im Kolon,
APUD-Zellen, Hepatozyten und Kupffer-Zellen, manchen Typ-2-Pneumozyten
und in Makrophagen, polymorphkernigen Leukozyten und einer Untergruppe
von Lymphozyten, Plasmazellen und Endothelzellen. Die Färbung ist
negativ in normalen Zelltypen, einschließlich Fibroblasten, Adipozyten,
Fresszellen, dem glatten Muskel der Lamina muscularis mucosa und
der Lamina muscularis propria, in Gallengängen, Typ-I-Pneumozyten, den
das respiratorische Epithel auskleidenden Bronchiolen und im Drüsenepithel
der Prostata.
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Immunzytochemische Analyse
erkrankter Gewebe (Anti-SEQ ID NO:3-Antikörper)
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- A. Krebsgewebe: Bei neoplastischen Geweben
ergab sich eine positive Färbung
in zwei metastasierenden Adenokarzinomen, positive Färbung in
fünf Brustadenokarzinomen,
positive Färbung
in den fünf
Kolonadenokarzinomen, positive Färbung
in den fünf
rektosigmoiden Adenokarzinomen und positive Färbung in vier von fünf Prostata-Adenokarzinomen und
in drei von fünf
Lungenadenokarzinomen.
- B. Alzheimer-Gewebe: Die drastischste Färbung mit dem Anti-Rezeptortyrosinkinase-Antikörper wurde
in Fällen
von Alzheimer-Krankheit beobachtet, sowohl bei denen mit als auch
bei denen ohne zusätzliche
ischämische
Verletzung (d. h. Hinweis auf kürzlich
erfolgten oder länger
zurück
liegenden Infarkt infolge einer Thromboembolie). Der Grad der Färbung in
den Neuronen in Gehirngewebe und Gliazellen relativ normaler Bereiche
war schwach und ähnlich
wie die schwache gelegentliche Färbung
von Zellen und Zellfortsätzen, wie
sie in normalen Gehirnen zu sehen ist. Im Gegensatz zu der schwachen
Färbung
in normalen Regionen gab es eine signifikant erhöhte Signalstärke in Neuronen
und deren assoziierten Zellfortsätzen
in Verletzungsbereichen. Darüber
hinaus war die Verstärkung
des Signals nicht in den Zellfortsätzen des Neuropil ausgeprägt (eher
als in dem perinukleären
Zytoplasma des Neurons oder des Astrozyten), wobei hofähnliche
Ringe in einer perisomatischen Verteilung um Neuronen, arborisierende
Signale um Astrozyten und umfangreiche verstreute Ablagerungen in
den Axonen und Zellfortsätzen
des Neuropil produziert wurden. Die Verstärkung des Signals wurde in
Gehirnen ohne Artefakte mit signifikanter Alzheimer-Krankheit (besonders
in Regionen mit hoher Konzentration neuritischer Plaques oder neurofibrillären Tangles)
und auch in Gehirnen beobachtet, die zusätzlich zu den klassischen Veränderungen
der Alzheimer-Krankheit
Infarktregionen enthielten.
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SEQ ID NO:3-Tyrosinkinase
ist markant in Prostatakrebsgewebe
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Auf
Basis der immunhistochemischen Befunde (supra) wurden Prostatatumorgewebe
vom National Disease Research Interchange, Phila., PA, USA, erhalten.
Western-Blot-Analyse der Gewebelysate bestätigte das Vorhandensein zweier
Proteine (60 und 55 kDa), die mit dem Anti-SEQ ID NO:3-Antikörper reagierten.
Um weiter zu bestätigen,
ob diese Proteine tyrosinphosphoryliert sind, wurde das Prostatatumorpräparat mit
Anti-Phosphotyrosin-Antikörper
als Sonde inkubiert. Der Anti-pY-Antikörper band
an das 55-kDa-Protein (das markanteste aller pY-reaktiven Proteine)
in den Prostatalysaten, welches sich nach Blankmachen (Stripping) und
erneuter Inkubation der Blots mit Anti-SEQ ID NO:3-Antikörper als
SEQ ID NO:3 erwies.
-
Von SEQ ID NO:1 abgeleitete
Antisense-Oligonukleotide hemmen Proliferation von A549-Zellen
-
In
Anbetracht der Belege, dass die Rezeptortyrosinkinase in Tumorzelllinien
und in primären
klinischen Tumorgeweben überexprimiert
ist, wurde die phyrmakologische Aktivität der Tyrosinkinase zur Induktion
von Zellproliferation untersucht. Insbesondere entschlossen wir
uns zu untersuchen, ob Antisense-Moleküle, die zu Regionen der Rezeptortyrosinkinase-mRNA
komplementär
sind, einen Effekt auf die Zellproliferation haben würden. Es
wurden zwei exemplarische Antisense-Oligonukleotide und deren entsprechende
Sense-Oligonukleotide (als Kontrollen) synthetisiert, die SEQ ID
NO:1 Positionen 75-92 (Oligo 1) und 1348-1365 (Oligo 2) entsprachen
(weitere bevorzugte Ausführungsformen
von Antisense-Molekülen
sind unten ausgeführt).
Die Ergebnisse von drei unabhängigen
Experimenten zeigten eine im Durchschnitt 50%ige Hemmung der Proliferation
von A549-Zellen nach Verabreichung von Antisense-Oligo 1. Verabreichung
von Antisense-Oligo 2 zeigte eine Hemmwirkung von 20%. Jedes der
korrespondierenden Sense-Oligonukleotide
(Kontrollen) zeigte keine Wirkung auf die Proliferation. Siehe Beispiel
III.
-
Studien der biologischen
Aktivität
mit chimären
CD8-Konstrukten
-
Zur
Verifizierung einer bestimmten biologischen Aktivität der Rezeptortyrosinkinase
wurden chimäre Konstrukte
hergestellt, die aus der extrazellulären Domäne von CD8 (CD8 ist ein gut
bekanntes CTL-spezifisches Zelloberflächenprotein) und der zytoplasmatischen
Domäne
von SEQ ID NO:3 (Positionen 26-422) zusammengesetzt waren. Diese
Konstrukte wurden erfolgreich in COS-7-Zellen, NIH/3T3-Fibroblasten
und HEK293-Zelllinien exprimiert, wie durch Western Blotting mit
dem Anti-SEQ ID NO:3-Antikörper
festgestellt wurde. Es wurde berichtet, dass die extrazellulären Cys-Reste
von CD8 intermolekulare Disulfidbrücken bilden können; entsprechend
wurde die Hypothese aufgestellt, dass die chimären Moleküle nach Expression dimerisieren
würden,
was die beiden Kinasedomänen
zusammenbringt und Transphosphorylierung stimuliert. Mit dem von
transfizierten HEK293-Zellen erhaltenen immunpräzipitierten Material wurde
ein In-vitro-Kinasetest durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigten, dass auf den chimären Proteinen ein niedriger
Grad an Tyrosinphosphorylierung beobachtet wurde. Um die zelluläre Funktion
der Rezeptortyrosinkinase besser zu verstehen, wurde ein vorläufiges Experiment
in U937-Zellen durchgeführt,
die mit den Chimären
transfiziert wurden, gefolgt von der Aktivierung mit Anti-CD8-Ab
für 15
Minuten (U937-Zellen wurden gewählt,
da es sich dabei um nicht adhärente
Zellen handelt und die daher geringe Mengen an Anti-CD8-Ab benötigen).
Ergebnisse wurden mittels Western-Blot-Analyse unter Verwendung von Anti-Phosphotyrosin
(pY)-Ab analysiert.
Während
es zwischen den Ab-aktivierten und inaktivierten Bahnen feine Unterschiede
in Bezug auf die pY-Muster gab, zeigte ein markantes tyrosinphosphoryliertes
34-kDa-Protein eine verzögerte
Mobilität
in der Anti-CD8-Ab-aktivierten Probe. Dieses 34-kDa-Protein wurde
nach Reinkubation des Blots mit monoklonalem Anti-Cdc2-Ab als Cdc2 identifiziert.
Diese Daten weisen eindeutig darauf hin, dass die neuartige Rezeptortyrosinkinase
(SEQ ID NO:3) mit Zellzyklusprogress verknüpft ist.
-
„Biologische
Aktivität", wie hierin in Bezug
auf die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung verwendet, bezieht
sich unter Anderem auf die Vermittlung der Aktivierung von Cdc2-Kinase,
welche wiederum Mitose vermittelt. Siehe z. B. Nishio K., et al.,
Antitumor effects of butyrolactone I, a selective cdc2 kinase inhibitor,
on human lung cancer cell lines, Anticancer Research, 16(6B):3387
(1996); Vincent I., et al., Aberrant expression of mitotic cdc2/cyclin
BI kinase in degenerating neurons of Alzheimer's disease brain, Journal of Neuroscience, 17(10):3588
(1997).
-
Expression der Rezeptortyrosinkinase
bei Entzug von Nervenwachstumsfaktor (NGF) in PC12-Zellen
-
Es
wurde berichtet, dass neuronale Apoptose, wie sie bei der Alzheimer-Krankheit
auftritt, zum Teil auf den unkoordinierten Versuch einer sich teilungsunfähigen Zelle
zurückzuführen ist,
wieder in den Zellzyklus einzutreten und diesen zu durchlaufen.
Davis PK, et al., Journal of Neurochemistry, 68:2338 (1997). Es
wird angenommen, dass dies für
die Tatsache, dass die hierin beschriebene Rezeptortyrosinkinase
in Geweben, die von der Alzheimer-Krankheit betroffen sind, sowie
in proliferierenden Primärtumoren überexprimiert
ist, sowie als Beleg relevant ist, dass Aktivierung von SEQ ID NO:3
mit Zellzyklusprogression verknüpft
ist. Als logische Folge wurde entschieden zu bestimmen, ob die neuartige
Tyrosinkinase in apoptotischen neuralen Zellen überexprimiert ist. Andere haben
gezeigt, dass sich die Menge an Cdc2-Kinase nach NGF-Entzug in apoptotischen
PC12-Zellen um das Fünffache
erhöht.
Idem. PC12-Zellen wurden 10 Tage lang mit NGF behandelt. Anschließend wurden
die Zellen in Medium gewaschen und in Abwesenheit von NGF eine Stunde
lang inkubiert. Zellen wurden geerntet und Lysate einer SDS-PAGE-Elektrophorese
unterzogen, gefolgt von Western Blotting mit einem Anti-SEQ ID NO:3-Antikörper. Die Ergebnisse
zeigten, dass SEQ ID NO:3-Protein 1 Stunde nach NGF-Entzug drastisch
hochreguliert wurde. Diese Daten lassen den Schluss zu, dass Expression
von SEQ ID NO:3 an neuronaler Apoptose beteiligt sein könnte.
-
Pharmakologische Bedeutung
-
Die
hierin beschriebene Rezeptortyrosinkinase (SEQ ID NO:3) ist höchstwahrscheinlich
ein wichtiger Regulator zellulären
Wachstums in bestimmten Tumoren. Ähnliche wie die EGFR-Familie
von RTKs (EGF-R, FGF-R, PDGF-R, Flk-1/KDR, Flt-1, Tie-1 und Tek/Tie-2)
ist die neuartige humane Signalübertragungstyrosinkinase
bei verschiedenen Karzinomen (z. B. beim kolorektalen Adenokarzinom
und Lungenkarzinom) überexprimiert
und scheint eng mit der Entwicklung maligner Tumore zusammenzuhängen und
möglicherweise
direkt dazu beizutragen. Daher wird die Identifikation modulierender
Stoffe für
die Behandlung verschiedener Adenokarzinome in Betracht gezogen.
-
Es
wird in Betracht gezogen, die pharmakologische und/oder biologische
Aktivität
der hierin in Verbindung mit der Behandlung vieler verschiedener
Krankheitszustände
beschriebenen Rezeptortyrosinkinase zu modulieren, einschließlich, jedoch
nicht ausschließlich
eine Erkrankung, die sich durch anomale Angiogenese manifestiert,
periphere Gefäßerkrankung,
Arthritis, Augenerkrankungen wie beispielsweise diabetische Retinopathie,
Retinopathie oder Frühgeborenenretinopathie
und altersbedingte Makuladegeneration, ischämische Herzerkrankung und Wachstum
und Metastasierung massiver Tumore.
-
SEQ
ID NO:3 oder dafür
codierende Nukleinsäuresequenzen,
z. B. SEQ ID NO:1 und/oder SEQ ID NO:2, haben signifikantes Potenzial
hinsichtlich der Fähigkeit
pathophysiologische Reaktionen abzuschwächen. Die Fähigkeit, auf Antagonisten und/oder
Agonisten zu testen, welche die biologische und/oder pharmakologische
Aktivität
des nativen humanen Tyrokinkinasemoleküls zu modulieren, wie hierin
beschrieben, ist von erheblichem Wert für die Identifizierung und Entwicklung
therapeutischer Mittel. Darüber
hinaus sind diagnostische Anwendungen für die Feststellung pathophysiologischer
Zustände,
die sich durch anomale Mengen an Molekülen wie beispielsweise SEQ
ID NO:2 und/oder SEQ ID NO:3 manifestieren, mittels PCR-Sequenzamplifizierung
und anschließendem
Nachweis und/oder antikörperbasierten
Assays, z. B. ELISA-basierten Assays, die einem Fachmann gut bekannt
sind und anhand der hierin beschriebenen Information leicht durchgeführt werden
können,
leicht offensichtlich.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Nukleinsäuresequenzen und Aminosäuresequenzen
der Tyrosinkinase und Varianten wie oben beschrieben und die Verwendung
dieser Sequenzen zur Identifizierung von Verbindungen, welche die
biologische und/oder pharmakologische Aktivität eines Signalübertragungsmoleküls modulieren.
-
Polynukleotidsequenzen,
welche die Tyrosinkinase, wie in SEQ ID NO:3 dargestellt, und hierin
in Betracht gezogene Varianten, wie oben beschrieben, codieren,
sind besonders bevorzugte Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung. Biologisch wirksame Antisense-Moleküle und Nukleinsäuren, die
biologisch wirksame dominant-negative mutierte Versionen von SEQ
ID NO:3 oder Derivate davon, wie oben beschrieben, sowie dominant-negative
mutierte Versionen von SEQ ID NO:3 und Derivate, wie oben beschrieben,
codieren, für
die jeweils Beispiele oben beschrieben sind, sind bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und sollen in den Schutzumfang der beiliegenden
Ansprüche
fallen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zum Behandeln eines Patienten bereit, der eine solche
Behandlung benötigt,
nämlich
für einen
Patienten, der an einem pathologischen Zustand leidet, der von der
SEQ ID NO:3-Tyrosinkinase oder einem anderen Signalübertragungsmolekül oder einem
nachgeschalteten (downstream) transkriptionellen Aktivator vermittelt
wird, umfassend das Verabreichen einer wirksamen Menge eines biologisch
wirksamen Antisense-Nukleinsäuremoleküls, das
von SEQ ID NO:1 oder SEQ 1 D NO:2 abgeleitet ist, oder das Verabreichen
einer wirksamen Menge einer Nukleinsäure, welche eine biologisch
wirksame dominant-negative mutierte Version der Tyrosinkinase codiert.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Nukleinsäuresequenzen (z. B. SEQ ID
NO:1 und SEQ ID NO:2) und Aminosäuresequenzen
(z. B. SEQ ID NO:3; SEQ ID NO:3 Positionen 1-122, SEQ ID NO:3 Positionen
26-422 und SEQ ID NO:3 Positionen 123-422) der neuartigen humanen
Signalübertragungskinase
sowie dazugehörige
Derivate, wie sie oben beschrieben sind, z. B. funktionelle Derivate,
welche im Wesentlichen die gleiche biologische und/oder pharmakologische
Aktivität
auf die im Wesentlichen gleiche Art und Weise zeigen oder aufweisen.
Die Erfindung soll auch biologisch und/oder pharmakologisch aktive
trunkierte Versionen umfassen, welche eindeutig von den hierin beschriebenen
und charakterisierten Sequenzen abstammen (z. B. nachgewiesene Domänen, wie
oben beschrieben), sowie chimäre
Sequenzen, welche eine oder mehrere davon enthalten.
-
Varianten
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Varianten von Nukleinsäuresequenzen
(z. B. SEQ ID NO:1 und SEQ ID NO:2) und Aminosäuresequenzen (z. B. SEQ ID
NO:3), wie sie oben beschrieben sind, welche Änderungen aufweisen, z. B.
eine Polypeptidsequenz, welche eine Sequenz umfasst, die sich von
der Sequenz, auf die Bezug genommen wird, durch mindestens eine
Aminosäuresubstitution,
vorzugsweise eine konservative Aminosäuresubstitution, unterscheidet,
die im Wesentlichen die gleiche biologische und/oder pharmakologische
Aktivität
auf die im Wesentlichen gleiche Art und Weise zeigen oder aufweisen
sowie Moleküle,
die trunkierte Versionen dieser Varianten umfassen. „Variante", wie hierin verwendet,
soll im Rahmen der Einschränkungen
des oben Beschriebe nen liegen, um alle in Betracht gezogenen biologisch
wirksamen dominant-negativen Mutanten zu umfassen, von denen mehrere
Arten hierin ausgeführt
sind.
-
Eine
Variante, wie in SEQ ID NO:3 dargestellt, ist eine, die zu SEQ ID
NO:3 eine Aminosäuresequenzhomologie
(-identität)
von mindestens 80% aufweist; eine bevorzugte Variante ist eine,
die eine Aminosäuresequenzhomologie
von mindestens 90% aufweist, und eine am meisten bevorzugte Variante
ist eine, die eine Aminosäuresequenzhomologie
von mindestens 95% zu der in SEQ ID NO:3 dargestellten Aminosäuresequenz
des Kinasemoleküls
aufweist. „Varianten", wie oben beschrieben
und im Schutzumfang dieser Erfindung liegend, umfassen biologisch
wirksame dominant-negative Mutanten dieser in Betracht gezogenen
Ausführungsformen.
-
Eine
Variante, wie oben beschrieben, des humanen SEQ ID NO:3-Kinasemoleküls der vorliegenden Erfindung,
kann eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die sich durch eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen
unterscheidet. Ausführungsformen,
die Aminosäuredeletionen
und/oder -additionen umfassen, werden ebenfalls in Betracht gezogen.
Eine solche Variante kann konservative Änderungen aufweisen (Aminosäureähnlichkeit),
wobei eine substituierte Aminosäure ähnliche
strukturelle oder chemische Eigenschaften aufweist, beispielsweise
der Austausch von Leucin durch Isoleucin. Eine wie oben beschriebene
Variante kann nicht-konservative Änderungen aufweisen, z. B.
Austausch eines Glycins durch Tryptophan. Ausführungsformen, die im beabsichtigten
Schutzumfang der Erfindung liegen, umfassen auch SEQ ID NO:3 mit
einer oder mehreren Aminosäuredeletionen
oder -insertionen oder beidem, so lange die Variante so ist wie
oben beschrieben. Richtlinien zur Festlegung, welche und wie viele
Aminosäurereste
substituiert, eingesetzt oder deletiert werden können, ohne eine biologische
oder vorgeschlagene pharmakologische Aktivität aufzuheben, lassen sich angesichts
dieser Beschreibung in vernünftiger
Weise ableiten und sich darüber
hinaus durch aus dem Stand der Technik bekannte Rechnerprogramme
finden, beispielsweise mithilfe der Software DNAStar.
-
Aminosäuresubstitutionen
von SEQ ID NO:3 können
beispielsweise auf der Basis einer ähnlichen Polarität, Ladung,
Löslichkeit,
Hydrophobizität,
Hydrophilität
und/oder ähnlichen
amphipathischen Art der Reste vorgenommen werden, solange die biologische
und/oder pharmakologische Aktivität des nativen Moleküls erhalten
bleibt. Aminosäuresubstitutionen
sind jedoch wichtig, um in Betracht gezogene biologisch wirksame
dominantnegative Mutanten zu konstruieren, von denen. mehrere Arten
hierin ausgeführt
sind.
-
Negativ
geladene Aminosäuren
umfassen beispielsweise Asparaginsäure und Glutaminsäure; positiv geladene
Aminosäuren
umfassen Lysin und Arginin, und Aminosäuren mit ungeladenen polaren
Kopfgruppen mit ähnlichen
Hydrophilitätswerten
umfassen Leucin, Isoleucin, Valin; Glycin, Alanin; Asparagin, Glutamin;
Serine, Threonin, Phenylalanin und Tyrosin. Bei der Konstruktion
biologisch wirksamer dominant-negativer Mutanten wird jedoch mindestens
eine Aminosäurerestposition
an einer für
biologische und/oder pharmakologische Aktivität in dem nativen Peptid erforderlichen
aktiven Stelle verändert,
um ein Mittel oder eine Einheit herzustellen, die eine verringerte
Aktivität
oder keine feststellbare native Wildtypaktivität aufweist.
-
Geeignete
Substitutionen von Aminosäuren
umfassen die Verwendung eines chemisch derivatisierten Restes an
der Stelle eines nicht-derivatisierten Restes. Die natürliche vorkommende
Aminosäure
kann durch D-Isomere sowie andere bekannte Derivate ersetzt werden.
Siehe z. B. US-Patent Nr. 5,652,369, Amino Acid Derivatives, erteilt
am 29. Juli 1997. Beispiele für
Substitutionen sind wie folgt in TABELLE 1 aufgeführt: TABELLE
1
Ursprünglicher
Rest | Beispiel
für eine
konser vative Substitution |
Ala
(A) | Gly;
Ser; Val; Leu; Ile; |
| Pro |
Arg
(R) | Lys;
His; Gln; Asn |
Asn
(N) | Gln;
His; Lys; Arg |
Asp
(D) | Glu |
Cys
(C) | Ser |
Gln(Q) | Asn |
Glu
(E) | Asp |
Gly
(G) | Ala;
Pro |
His
(H) | Asn;
Gln; Arg; Lys |
Ile
(I) | Leu;
Val; Met; Ala; Phe |
Leu
(L) | Ile;
Val; Met; Ala; Phe |
Lys
(K) | Arg;
Gln; His; Asn |
Met
(M) | Leu;
Tyr; Ile; Phe |
Phe
(F) | Met;
Leu; Tyr; Val; Ile; |
| Ala |
Pro
(P) | Ala;
Gly |
Ser
(S) | Thr |
Thr
(T) | Ser |
Trp
(W) | Tyr;
Phe |
Tyr
(Y) | Trp;
Phe; Thr; Ser |
Val
(V) | Ile;
Leu; Met; Phe; Ala |
-
„Homologie" ist ein Maß für die Identität von Nukleotidsequenzen
oder Aminosäuresequenzen.
Zur Charakterisierung der Homologie wird derart ein Alignment (Ausrichtung)
der Sequenzen der Zielmoleküle durchgeführt, dass
eine Homologie (Match) höchsten
Grades erhalten wird. „Identität" hat eine aus dem
Stand der Technik anerkannte Bedeutung und kann mithilfe veröffentlichter
Techniken berechnet werden. Rechnerprogrammverfahren zur Bestimmung
der Identität
zwischen zwei Sequenzen umfassen beispielsweise die Software DNAStar
(DNAStar Inc., Madison, WI); das Programmpaket GCG (Devereux, J.,
et al., Nucleic Acids Research (1984) 12(1):387); BLASTP, BLASTN,
FAST A (Atschul, S. F. et al., J Molec Biol (1990) 215:403). Homologie
(Identität),
wie hierin definiert, wird auf konventionelle Weise mit dem gut
bekannten Rechnerprogramm BESTFIT (Wisconsin Sequence Analysis Package,
Version 8 für
Unix, Genetics Computer Group, University Research Park, 575 Science
Drive, Madison, Wis. 53711, USA) bestimmt. Wenn BESTFIT oder ein
anderes Sequenzalignmentprogramm verwendet wird um zu bestimmen,
ob eine bestimmte Sequenz beispielsweise zu 80% homolog zu einer
Bezugssequenz ist, werden gemäß der vorliegenden
Erfindung die Parameter derart festgesetzt, dass die prozentuale
Identität über die
gesamte Länge
der Nukleotidbezugssequenz oder Aminosäuresequenz berechnet wird und
dass Lücken
in der Homologie von bis zu 20% der Gesamtanzahl von Nukleotiden
in der Bezugssequenz erlaubt sind. Achtzig Prozent Homologie wird
daher beispielsweise mit dem Programm BESTFIT mit derart festgesetzten
Parametern bestimmt, dass die prozentuale Identität über die
gesamte Länge
der Bezugssequenz, z. B. SEQ ID NO:3, berechnet wird, und Lücken von
bis zu 20% der Gesamtanzahl an Aminosäuren in der Bezugssequenz erlaubt
sind, und wobei bis zu 20% der Aminosäurereste in der Bezugssequenz
deletiert oder durch eine andere Aminosäure substituiert werden können, oder
eine Anzahl von Aminosäuren
bis zu 20% der gesamten Aminosäurereste
in der Bezugssequenz in die Bezugssequenz eingefügt werden können. Prozentuale Homologien
werden gleichermaßen
bestimmt, beispielsweise, um bevorzugte Arten im Schutzumfang der
beiliegenden Ansprüche
zu identifieren, welche im Bereich von 80 Prozent bis 100 Prozent
Homologie zu SEQ ID NO:3 liegen, sowie biologische und/oder pharmakologisch
aktive funktionelle Derivate wie oben beschrieben und biologisch
wirksame dominant-negative Mutanten, die hierin in Betracht gezogen
werden.
-
Prozentuale Ähnlichkeit
(konservative Substitutionen) zwischen zwei Polypeptiden kann auch
bewertet werden, indem die Aminosäuresequenzen der beiden Polypeptide
mithilfe von Programmen verglichen werden, die aus dem Stand der
Technik gut bekannt sind, einschließlich dem Programm BESTFIT,
indem Standardeinstellungen zur Bestimmung von Ähnlichkeit angewandt werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft zum Teil die Insertion des Polynukleotids,
welches das Tyrosinkinasemolekül
codiert, in einen Expressionsvektor, der zur Transformation von
Wirtszellen oder -organismen verwendet werden kann. Solche transgenen
Wirte sind für
die Produktion der Proteinkinase sowie wertvoller Variationen davon,
die hierin in Betracht gezogen werden, geeignet.
-
Die
Nukleinsäuresequenz
liefert auch das Design von Antisense-Molekülen, von denen beispielhafte Ausführungsformen
hierin bereit gestellt sind und die sich zur Herunterregulierung,
zur Verminderung oder Aufhebung von Expression, z. B. Transkription
und/oder Translation von SEQ ID NO:2, in Zellen eignen.
-
Das
Rezeptortyrosinkinasemolekül
der vorliegenden Erfindung wird in Screening-Assays verwendet, um
Antagonisten oder Inhibitoren zu identifizieren, welche die Kinase
binden, ihr Substrat nachahmen oder das Biomolekül auf andere Weise inaktivieren
oder biologisch mit dem nativen SEQ ID NO:3-Biomolekül konkurrieren,
z. B. durch kompetitive Interaktion oder kompetitive Bindungshemmung.
Die Tyrosinkinase kann auch in Screening-Assays verwendet werden,
um Agonisten zu identifizieren, welche die biologische und/oder pharmakologische
Aktivität
verstärken
oder nachahmen oder die Produktion des Moleküls auslösen oder die biologische Halbwertszeit
des Moleküls
in vivo oder in vitro verlängern.
-
Die
Erfindung betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen, die wie
in SEQ ID NO:2 oder SEQ ID NO:3 dargestellte Moleküle oder
Varianten, wie oben beschrieben, dieser Moleküle umfassen, wie hierin für die Behandlung
pathologischer Erkrankungen definiert, die mit der Tyrosinkinase
der vorliegenden Erfindung in Verbindung stehen oder von ihr vermittelt
werden.
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Beispielhafte Ausführungsformen
und dominant-negative Mutanten
-
Bevorzugt
ist ein gereinigtes Polynukleotid, das eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, welche ein Polypep tid, umfassend die Sequenz wie dargestellt
in SEQ ID NO:3 oder eine Variante von SEQ ID NO:3 umfasst, einschließlich, jedoch
nicht ausschließlich
SEQ ID NO:3, bei dem Positionen 147 (Lysin) von SEQ ID NO:3 substituiert
oder deletiert ist, SEQ ID NO:3 Positionen 1-25 (extrazelluläre Domäne zur Wechselwirkung
mit anderen Molekülen,
einschließlich
Liganden oder Agonisten/Antagonisten), SEQ ID NO:3 Positionen 1-122 (Nicht-Kinase-Domäne, die
als dominant-negative Form verwendet werden kann), SEQ ID NO:3 Positionen 26-422
(intrazelluläre
funktionelle Domäne,
die auch verwendet werden kann, um Chimären mit anderen bekannten extrazellulären Proteinen
herzustellen) und SEQ ID NO:3 Positionen 123-422 (Tyrosinkinasedomäne, die
zum Screening von Verbindungen (sowie in Assayprotokollen) verwendet
werden kann).
-
Die
Tyrosinkinase (SEQ ID NO:3) codierende Region SEQ ID NO:2 kann aus
vorhandener cDNA erhalten werden, beispielsweise durch PCR-Amplifikation
mit Primern, die aus SEQ ID NO:1 abgeleitet sind. Siehe z. B. Beispiel
I. SEQ ID NO:2 (sowie Varianten davon) kann beispielsweise in Expressionsvektoren
mit oder ohne Fusionsproteinmarker (Tags) eingesetzt werden, um
ein Protein zu exprimieren, z. B. SEQ ID NO:3, das gereinigt und
auf biologische und/oder pharmakologische Aktivität getestet
werden kann, einschließlich
auf Signalübertragungsaktivität und Substrataktivierung.
Es können
prokaryotische Expressionsvektoren verwendet werden, einschließlich beispielsweise
pGEX (GST-Fusion), pET (+/– His6- oder T7-Tag), sowie eukaryotische Expressionsvektoren,
einschließlich
beispielsweise pcDNA3.1 His, pIRES-E:GFP, pcDNA3 und pEBVHis. Rekombinante
Proteine, die von SEQ ID NO:3 abgeleitet sind, werden zur Verwendung
in Screening-Assays zur Identifizierung von Verbindungen bereitgestellt,
welche die biologische und/oder pharmakologische Aktivität von Tyrosinkinasen
modulieren können.
-
Ein
Beispiel einer dominant-negativen Mutante von SEQ ID NO:3 (Lysin
an Position 147 geändert
zu Arginin) ist als eine Ausführungsform
ausgeführt,
die der Vorhersage nach katalytisch inaktiv ist.
-
Antisense-Moleküle
-
In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung können
verschiedene Nukleinsäuresequenzen
verwendet werden, die zu den hierin bereit gestellten SEQ ID NO:1
und/oder SEQ ID NO:2 komplementär
sind, um die Expression einer Tyrosinkinase oder die biologische
Funktion eines nachgeschalteten (downstream) Signalübertragungsmoleküls oder
eines transkriptionellen Aktivators, einschließlich, jedoch nicht ausschließlich, der
Cdc2-Kinase, zu
modulieren, indem die Transkription und/oder Translation von Sequenzen,
die mit der neuartigen Tyrosinkinase korrespondieren (SEQ ID NO:1
und/oder SEQ ID NO:2), in Zellen beeinflusst wird. Pharmakologische
Aktivität
des endogenen Gens kann moduliert werden, indem die Transkription und/oder
Translation beispielsweise des endogenen Gens durch Verwendung oder
Verabreichung von Anti-Sense-Konstrukten beeinflusst wird, um Anti-Sense-Transkripte
herzustellen, oder durch direkte Abgabe von Anti-Sense-Oligomeren.
Antisense-Konstrukte
und -Oligomere können
jeweils als Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden und stehen jeweils in
Zusammenhang mit Ausführungsformen
therapeutischer Verfahren, die über
direkte Verabreichung praktiziert werden, wie hierin definiert ist.
Translation wird am wirksamsten gehemmt, indem die mRNA an einer
Position oder in der Nähe
eines Start- oder Stoppcodons blockiert wird. Oligonukleotide, die
zur 5'- oder 3'-terminalen Region
des mRNA-Transkripts der Rezeptortyrosinkinase komplementär sind,
sind daher bevorzugt. Es sind Beispielarten bereit gestellt.
-
Antisense-Moleküle, die
Oligomere im Bereich von 12 bis 25 Nukleotiden umfassen, die zu
den Regionen von SEQ ID NO:1 und/oder der 5'-Region von pSEQ ID NO:2 komplementär sind,
welche proximal zu dem Translationsstart- oder -stoppcodon gelegen
sind oder diese umfassen, oder ein Abschnitt davon sind bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung. Antisense-Moleküle,
die Oligomere mit einer Länge
im Bereich von 12 bis 25 Nukleotiden umfassen, die zu einer Region
innerhalb von SEQ ID NO:1 Positionen 67-148 oder 1333-1414 komplementär sind,
sind besonders bevorzugte Ausführungsformen.
Oligonukleotide, die Sequenzen umfassen, welche komplementär zu den
folgenden Positionen von SEQ ID NO:1 sind, sind beispielhafte Ausführungsformen
der Erfindung:
-
Oligonukleotide,
die Sequenzen umfassen, welche komplementär zu jedem der genannten Bereiche der
mRNA der humanen Rezeptortyrosinkinase sind und diese Bereiche hybridisieren,
werden für
den therapeutischen Gebrauch in Betracht gezogen. Darüber hinaus
ist US-Patent Nr.
5,639,595, Identification of Novel Drugs and Reagents, erteilt am
17. Juni 1997, in dem Verfahren für die Identifizierung von Oligonukleotidsequenzen,
die Aktivität
in vivo zeigen, ausführlich
beschrieben sind, hierin durch Bezugnahme enthalten.
-
Für eine Antisense-Therapie
können
Nukleotidsequenzen, die komplementär zu der die Tyrosinkinase codierenden
Nukleinsäuresequenz
sind, synthetisiert werden. Bei diesen Antisense-Molekülen kann
es sich um DNA, stabile Derivate von DNA wie beispielsweise Phosphorothioate
oder Methylphosphonate, RNA, stabile Derivate von RNA wie beispielsweise
2'-O-Alkyl-RNA oder
andere Oligonukleotidmimetika handeln. US-Patent Nr. 5,652,355,
Hybrid Oligonucleotide Phosphorothioates, erteilt am 29. Juli 1997,
und US-Patent Nr. 5,652,356, Inverted Chimeric and Hybrid Oligonucleotides,
erteilt am 29. Juli 1997, welche die Synthese und den Effekt physiologisch
stabiler Antisens-Moleküle
beschreiben, sind hierin durch Bezugnahme enthalten. Tyrosinkinase-Antisense-Moleküle können durch
Mikroinjektion, Liposomverkapselung oder durch Expression aus Vektoren,
welche die Antisense-Sequenz beinhalten, in Zellen eingeführt werden.
Antisense-Therapie kann besonders für die Behandlung von Krankheiten
geeignet sein, bei denen es von Vorteil ist, die effektive biologische
und/oder pharmakologische Aktivität der hierin präsentierten
Tyrosinkinase zu modulieren.
-
Gentherapie
-
Bei
der Gentherapie können
einem Individuum Ausführungsformen
von Tyrosinkinasenukleinsäuren oder
dominant-negativen mutanten Versionen davon sowie hierin beschriebene
Antisense-Ausführungsformen
verabreicht werden, um die korrespondierende biologische und/oder
pharmakologische Aktivität
oder Genexpression einer endogenen Tyrosinkinase zu modulieren,
d. h. zu verstärken
oder abzuschwächen.
Nukleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung können
ex vivo oder in vivo in einer gewebespezifischen Art und Weise an
die Zellen von Zielorganen abgegeben werden. Die Codierungsregion
des humanen Tyrosinkinasepolypeptids kann in virale Vektoren ligiert
sein, die den Transfer der Kinase-Polypeptid-DNA durch Infektion von Empfängerwirtszellen
vermitteln. Geeignete virale Vektoren umfassen Retrovirus, Adenovirus,
adenoassoziiertes Virus, Herpesvirus, Vakziniavirus, Poliovirus
und dergleichen. Siehe z. B. US-Patent Nr. 5,624,820, Episomal Expression
Vector for Human Gene Therapy, erteilt am 29. April 1997. Beispielsweise
verfügt
die GENOVO Corporation, Sharon Hill, PA, USA, zum Datum dieser Anmeldung über ein
leicht im Handel erhältliches Expressionsvektorportfolio,
das ein Sortiment von Vektoren, komplett mit gut etablierten Verfahren,
umfasst, die einheitlich gewebespezifische Expression zeigen. Die
GENOVO Corporation ist ein Beispiel für eine Quelle für Vektoren
und Verfahren zur Durchführung
gentherapeutischer Verfahren der vorliegenden Erfindung. Codierende
Nukleinsäureregionen
der vorliegenden Erfindung sind in wirksame Expressionsvektoren
eingebaut, die zur Gentherapie direkt in somatische Zellen verabreicht
oder eingeführt
werden (es kann auch ein Nukleinsäurefragment, welches eine Codierungsregion,
umfasst, vorzugsweise mRNA-Transkripte,
in somatische Zellen direkt verabreicht oder eingeführt werden).
Siehe z. B. US-Patent Nr. 5,589,466, erteilt am 31. Dez. 1996. Solche
Nukleinsäuren
und Vektoren können
episomal bleiben oder als ein Provirus oder ein Abschnitt davon,
der die Genfusion und geeignete eukaryotische Transkriptions- und
Translationssignale enthält,
d. h. einen wirksam positionierten RNA-Polymerasepromotor 5' zur Transkriptionsstartstelle
und ein ATG-Translationsstartcodon der Genfusion sowie ein oder
mehrere Terminationscodons und Transkriptpolyadenylierungssignale,
wirksam 3' zur Codierungsregion
positioniert, in die chromosomale DNA des Wirts eingebaut werden. Alternativ
kann die DNA eines Polypeptids einer humanen Tyrosinkinase für die Gentherapie
durch nicht-virale Techniken in Zellen übertragen werden, einschließlich durch
rezeptorvermittelten gezielten DNA-Transfer mit Ligand-DNA-Konjugaten
oder Adenovirus-Ligand-DNA-Konjugaten, Lipofektion-Membranfusion oder
direkte Mikroinjektion. Diese Verfahren und Varianten eignen sich
für eine
Gentherapie ex vivo und in vivo mit einem Gen eines Polypeptids
einer humanen Tyrosinkinase nach etablierten Verfahren aus dem Stand
dieser Technik.
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Im Allgemeinen annehmbare
Vektoren
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Polynukleotidsequenzen, welche die Tyrosinkinase codieren, Fragmente
des Polypeptids, Fusionsproteine oder funktionelle Äquivalente
davon in rekombinanten DNA-Molekülen
verwendet werden, welche die Expression des entsprechenden Moleküls in geeigneten
Wirtszellen steuern. Aufgrund der ihm eigenen Degeneration des genetischen
Codes können
andere DNA-Sequenzen, die im Wesentlichen dieselbe und eine funktionell äquivalente
Aminosäuresequenz
codieren, verwendet werden, um die Tyrosinkinase sowie Varianten
davon und dominant-negative Mutanten davon zu klonieren und zu exprimieren.
Wie einem Fachmann bekannt ist, kann es von Vorteil sein, Nukleotidsequenzen
herzustellen, die nicht natürlich
auftretende Codons besitzen.
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Klonierte
Tyrosinkinase-cDNA, die anhand der hierin beschriebenen Verfahren
erhalten wurde, kann rekombinant exprimiert werden, indem sie in
einen Expressionsvektor molekular kloniert wird, der einen geeigneten
Promotor und andere geeignete Transkriptionsregulationselemente
enthält,
und in prokaryotische oder eukaryotische Wirtszellen übertragen
wird, um die Rezeptorkinase herzustellen. Techniken für solche
Manipulationen sind vollständig
beschrieben in Sambrook, J., el al., Molecular Cloning Zweite Auflage,
Cold Spring Harbor Press (1990), und aus dem Stand der Technik gut
bekannt.
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Expressionsvektoren
sind hierin als Nukleinsäuresequenzen
für die
Transkription von Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung beschrieben. Solche Vektoren können verwendet
werden, um Nukleinsäuresequenzen
in verschiedenen Wirten zu exprimieren, beispielsweise in Bakterien,
Blau-/Grünalgen,
Pflanzenzellen, Insektenzellen, Pilzzellen, menschlichen und tierischen
Zellen. Speziell konzipierte Vektoren erlauben den Shuttle-Transport von DNA
zwischen Wirten wie beispielsweise zwischen Bakterien und Hefen
oder Bakterien und Tierzellen oder Bakterien und Pilzzellen oder
Bakterien und Zellen von Wirbellosen.
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Zur
Expression des rekombinanten humanen Tyrosinkinasemoleküls sowie
hierin in Betracht gezogenen Varianten können verschiedene Säugetierexpressionsvektoren
verwendet werden. Kommerziell verfügbare Säugetierexpressionsvektoren,
die für
die Expression von Rekombinanten geeignet sind, umfassen, jedoch nicht
ausschließlich,
pcDNA3 (Invitrogen), pMClneo (Stratagene), pXT1 (Stratagene), pSG5
(Stratagene), EBO-pSV2-neo
(ATCC 37593) pBPV-1 (8-2) (ATCC 37110), pdBPV-MMTneo(342-12) (ATCC 37224), pRSVgpt
(ATCC 37199), pRSVneo (ATCC 37198), pSV2-dhfr (ATCC 37146), pUCTag
(ATCC 37460) und IZD35 (ATCC 37565), plXIN und pSIR (CLONTECH),
pIRES-EGFP (CLONTECH). Die Firma INVITROGEN stellt eine große Vielfalt
kommerziell erhältlicher
Säugetierexpressionsvektoren/-systeme
bereit, welche mit der vorliegenden Erfindung effektiv verwendet
werden können.
INVITROGEN, Carlsbad, CA, USA. Siehe auch PHARMINGEN Produkte, Vektoren
und Systeme, San Diego, CA, USA.
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Es
können
auch bakulovirale Expressionssysteme mit der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, um hohe Erträge
an biologisch aktiver Kinase zu produzieren. Vektoren wie beispielsweise
das Bakulovirusexpressionssystem BacPakTM von
CLONTECH und dessen Protokolle sind kommerziell erhältlich und
bevorzugt. CLONTECH. Palo Alto, CA, USA. Miller. L.K., et al., Curr.
Op. Genet. Dev. 3:97 (1993); O'Reilly,
D.R., et al., Baculovirus Expression Vectors: A Laboratory Manual,
127. Vektoren wie beispielsweise das Bakulovirusexpressions system
MaxBacTM von INVITROGEN, dessen Insektenzellen
und Protokolle sind ebenfalls bevorzugt und kommerziell erhältlich.
INVITROGEN, Carlsbad, CA, USA.
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Beispiel für Wirtszellen
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Wirtszellen,
die mit einer Nukleotidsequenz transformiert sind, die das Signalübertragungsmolekül der vorliegenden
Erfindung codiert, können
unter Bedingungen kultiviert werden, welche für die Expression und Wiederfindung
des codierten Proteins aus Zellkultur geeignet sind. Besonders bevorzugte
Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung sind Wirtszellen, die mit einem gereinigten
Polynukleotid transformiert sind, welches eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, um das Polypeptid mit der Sequenz wie dargestellt in SEQ
ID NO:3 oder eine in Betracht gezogene Variante davon zu codieren.
Zellen dieses Typs oder Zubereitungen, die davon hergestellt sind,
können
verwendet werden, um nach Modulatoren der biologischen und/oder
pharmakologischen Aktivität
der nativen Tyrosinkinase-Signalübertragungsmoleküle SEQ ID
NO:1, SEQ ID NO:2 und SEQ ID NO:3 zu suchen.
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Eukaryotische
rekombinante Wirtszellen sind besonders bevorzugt. Beispiele umfassen,
jedoch nicht ausschließlich,
Hefe- und Säugetierzellen,
einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich,
Zelllinien, die vom Menschen, Rind, Schwein, Affen und von Nagetieren
stammen, sowie Insektenzellen, einschließlich, jedoch nicht ausschließlich, Zelllinien,
die von Drosophila und Seidenraupe abstammen. Zelllinien, die von
Säugetierarten abstammen
und geeignet und kommerziell erhältlich
sind, umfassen, jedoch nicht ausschließlich, L-Zellen L-M(TK-) (ATCC
CCL 1.3), L-Zellen L-M (ATCC CCL 1.2), 293 (ATCC CRL 1573), Raji
(ATCC CCL 86), CV-1 (ATCC CCL 70), COS-1 (ATCC CRL 1650), COS-7
(ATCC CRL 1651), CHO-K1 (ATCC CCL 61), 3T3 (ATCC CCL 92), NIH/3T3
(ATCC CRL 1658), Hela (ATCC CCL 2), C1271 (ATCC CRL 1616), BS-C-1
(ATCC CCL 26) und MRC-5 (ATCC CCL 171).
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Der
Expressionsvektor kann in Wirtszellen, welche die neuartige Tyrosinkinase
exprimieren, durch eine beliebige einer Anzahl von Techniken eingeführt werden,
einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich,
durch Transformation, Transfektion, Lipofektion, Protoplastenfusion
und Elektroporation. Kommerziell erhältliche Ausrüstungen,
die zum Gebrauch mit der vorliegenden Erfindung für die heterologe
Expression geeignet sind, einschließlich gut charakterisierte
Vektoren, Transfektionsreagenzien und -Bedingungen und Zellkulturmaterialien
sind gut etabliert und einfach erhältlich. CLONTECH, Palo Alto,
CA; INVITROGEN, Carlsbad, CA; PHARMINGEN, San Diego, CA; STRATAGENE,
La-Jolla, CA., USA.
Die Expressionsvektor-enthaltenden Zellen werden klonal propagiert
und einzeln analysiert, um den Grad der Produktion des Tyrosinkinasepolypeptids
zu bestimmen. Identifikation von Wirtszellklonen, welche die neuartige
Kinase exprimieren, kann durch auf verschiedene Weise erfolgen,
einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
durch immunologische Reaktivität
mit den hierin beschriebenen Antikörpern und/oder dem Vorhandensein
wirtszellassoziierter spezifischer biologischer Aktivität und/oder
der Fähigkeit,
ein spezifisches Substrat der Rezeptortyrosinkinase mit dem bifunktionellen Vernetzungsreagens
Disuccinimidylsuberat oder ähnlichen
Vernetzungsreagenzien kovalent zu vernetzen.
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Das
Signalübertragungsmolekül der vorliegenden
Erfindung kann auch als ein rekombinantes Protein exprimiert werden,
dem eines oder mehrere zusätzliche
Polypeptiddomänen
hinzugefügt
wurden, um die Proteinreinigung zu erleichtern. Solche Domänen, welche
die Reinigung erleichtern, umfassen metallchelatbildende Peptide
wie beispielsweise Histidin-Tryptophan-Module, die Reinigung auf
immobilisierten Metallen erlauben (Porath, J., Protein Exp. Purif.
3:263 (1992)), Protein-A-Domänen,
die eine Reinigung auf immobilisiertem Immunglobulin ermöglichen,
und die in dem FLAGS-Extensions-/Affinitätsreinigungssystem verwendete
Domäne
(Immunex Corp., Seattle, WA, USA), sind aber nicht darauf beschränkt. Der
Einschluss einer spaltbaren Linkersequenz wie beispielsweise Faktor
XA oder Enterokinase (Invitrogen, San Diego, CA, USA) zwischen der
Reinigungsdomäne
und der Codierungsregion ist nützlich,
um die Reinigung zu erleichtern.
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Systeme,
wie beispielsweise die nichtdenaturierende Proteinreinigungsausrüstung von
CLONTECH, TALONTM, zur Reinigung von 6xHis-markierten
Proteinen unter nativen Bedingungen und Protokollen, sind bevorzugt
und kommerziell erhältlich.
CLONTECH, Palo Alto, CA.
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Darüber hinaus
kann ein Wirtszellstamm im Hinblick auf seine Fähigkeit, die Expression der
eingefügten
Sequenzen zu modulieren oder das exprimierte Protein in der gewünschten
Weise zu verarbeiten, ausgewählt
werden. Solche Modifikationen des Polypeptids umfassen Acetylierung,
Carboxylierung, Glykosylierung, Phosphorylierung, Lipidierung und
Acylierung, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Posttranslationale Verarbeitung,
die eine naszierende Form des Proteins spaltet, kann ebenfalls für die korrekte
Insertion, korrekte Faltung und/oder korrekte Funktion wichtig sein.
Verschiedene Wirtszellen wie beispielsweise CHO, HeLa, MDCK, 293,
W138, NIH-3T3, HEK293 etc. haben spezifische zelluläre Maschinerien
und charakteristische Mechanismen für solche posttranslationalen
Aktivitäten
und können
ausgewählt
werden, um die korrekte Modifikation und Verarbeitung des eingeführten Fremproteins
sicherzustellen.
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Für die Langzeitproduktion
rekombinanter Proteine mit hohem Ertrag ist eine stabile Expression
bevorzugt. Beispielsweise können
Zelllinien, die SEQ ID NO:2/SEQ ID NO:3 stabil exprimieren, beispielsweise mit
Expressionsvektoren transformiert werden, die virale Replikationsursprünge oder
endogene Expressionselemente und ein selektierbares Markergen enthalten.
Nach der Einführung
des Vektors kann man Zellen 1-2 Tage in einem angereicherten Medium
wachsen lassen, bevor sie auf Selektionsmedium umgestellt werden. Der
Selektionsmarker dient dem Zweck, eine Resistenz gegenüber Selektion zu
verleihen, und seine Gegenwart ermöglicht Wachstum und Wiederfindung
von Zellen, welche die eingeführten
Sequenzen erfolgreich exprimieren. Resistente Klumpen stabil transformierter
Zellen lassen sich mit für
den Zelltyp angemessenen Gewebekulturtechniken vermehren.
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Das
Signalübertragungsmolekül, z. B.
SEQ ID NO:3, kann in der Hefe S. cerevisiae nach der Insertion des
optimalen cDNA-Cistrons in Expressionsvektoren hergestellt werden,
die konzipiert sind, um die intrazelluläre oder extrazelluläre Expression
des heterologen Proteins zu steuern. In dem Fall einer intrazellulären Expression
werden Vektoren wie beispielsweise EmBLyex4 oder dergleichen mit
dem Cistron der Betauntereinheit ligiert. Siehe z. B. Rinas, U.,
et al., Biotechnology, 8:543 (1990); Horowitz, B., et al., J. Biol.
Chem., 265:4189 (1989). Für
eine extrazelluläre
Expression wird das Kinasecistron in Hefeexpressionsvektoren ligiert, welche
ein beliebiges aus einer Reihe gut charakterisierter Sekretionssignale
anwenden. Die Mengen an exprimierter neuartiger Kinase werden mit
den hierin beschriebenen Assays bestimmt.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Protokolle zum Bestimmen
und Messen der Expression des neuartigen Moleküls sowie funktioneller Derivate
wie oben beschrieben bekannt, in denen entweder für das Protein
spezifische polyklonale oder monoklonale Antikörper verwendet werden. Zu den
Beispielen gehören
der Enzyme-Linked-Immunosorbend-Assay (ELISA), der Radioimmunoassay
(RIA) und Fluoreszenz-aktiviertes Cell-Sorting (FACS). Es kann ein
an zwei Stellen reagierender, monoklonal-basierter Immunoassay eingesetzt
werden, in dem monoklonale Antikörper
verwendet werden, welche mit zwei nicht-wechselwirkenden Epitopen
reagieren. Es können
auch gut bekannte Techniken der kompetitiven Bindung angewandt werden. Siehe
z. B. Hampton, R., et al. (1990), Serological Methods – a Laboratory
Manual, APS Press, St Paul Minn.; Maddox, D. E., et al., J. Exp.
Med. 158:1211.
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Screening-Assays
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Es
sind Verfahren bereitgestellt, um Verbindungen einzeln oder durch
Verwendung von Bibliotheken von Verbindungen zu testen, um Verbindungen
zu identifizieren, welche die Fähigkeit
haben, eine biologische und/oder pharmakologische Aktivität einer
Rezeptortyrosinkinase, z. B. des hierin beschriebenen SEQ ID NO:3,
zu modulieren. Die vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren
des Screenings auf Verbindungen, welche die Expression (Transkription
und/oder Translation) von DNA oder RNA modulieren, die das Tyrosinkinasepolypeptid
SEQ ID NO:3 codieren. Bei den Verbindungen, die diese Aktivitäten modulieren,
kann es sich um DNA, RNA, Peptide, Proteine oder nicht-proteinöse organische
Moleküle
handeln (z. B. kleinmolekulare Arzneimittelverbindungen).
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Verbindungen
können
eine ultimative biologische und/oder pharmakologische Aktivität modulieren,
indem sie die Expression von das humane Signalübertragungsbiomolekül codierender
DNA oder RNA oder eine Funktion des nativen SEQ ID NO:3 verstärken oder
abschwächen.
Verbindungen, welche die Expression von das Tyrosinkinasepolypeptid
codierender DNA oder RNA oder die Funktion des Polypeptids modulieren,
lassen sich durch verschiedene Assays feststellen. Bei dem Assay
kann es sich um einen einfachen „Ja/Nein"-Assay handeln um zu bestimmen, ob eine
Veränderung
der Expression oder Funktion vorliegt. Der Assay kann quantitativ
gemacht werden, indem die Expression oder Funktion einer Testprobe
mit dem Grad der Expression oder Funktion in einer Standardprobe
verglichen werden.
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Für das Screening
prospektiver therapeutischer Verbindungen anhand einer beliebigen
aus verschiedenen Wirkstoffscreeningtechniken können die hierin beschriebene
humane Rezeptortyrosinkinase SEQ ID NO:3, ihre funktionellen Fragmente
oder Oligopeptide, einschließlich
SEQ ID NO:3 Positionen 1-25, SEQ ID NO:3 Positionen 1-122, SEQ ID
NO:3 Positionen 26-422 und SEQ ID NO:3 Positionen 123-422, sowie
hierin in Betracht gezogene Varianten verwendet werden. Das in einem
solchen Test eingesetzte Fragment oder die in einem solchen Test
eingesetzte Einheit können
sich frei in Lösung
befinden, an einen festen Trägerstoff
befestigt sein, auf einer Zelloberfläche getragen werden oder sich
intrazellulär
befinden. Die Aufhebung oder Modulierung von Aktivität oder der
Bildung von Bindungskomplexen zwischen der humanen Signalübertragungskinase
und dem getesteten Stoff kann beispielsweise anhand der bereit gestellten
Mittel gemessen werden.
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Es
wird erwartet, dass die neuartige human Signalübertragungsrezeptortyrosinkinase
hohe katalytische Aktivität
aufweist, die eine einfache Adaption an automatisierte Screening-Assays
mit hohem Durchsatz erlaubt, einschließlich an aus dem Stand der
Technik bekannte Scintillation-Proximity-Assay-Verfahren. Siehe z.
B. US-Patent Nr. 5,763,198, Screening Assays for Compounds, erteilt
am 9. Juni 1998 (ein Beispiel für schnelle,
quantitative, spezifische Assay-Systeme mit hohem Durchsatz zum
Screening von Testverbindungen wie beispielsweise Arzneistoffen,
Liganden (natürliche
oder synthetische), Ligandenantagonisten, Peptiden oder kleinen
organischen Molekülen
hinsichtlich ihrer Fähigkeit
zur Modulierung von Tyrosinkinaseaktivität in der Zelle oder in einem
zellfreien System), US-Patent Nr. 5,763,584, Receptor Activation
with Hepatocyle Growth Factor Agonists, erteilt am 9. Juni 1998
(ein Beispiel für
Verfahren zum Aktivieren von aus Rezeptortyrosinkinasen ausgewählten Rezeptoren
und zum Herstellen von Ligandenvarianten, die als kompetitive Agonisten
der entsprechenden nativen Liganden wirken) und US-Patent Nr. 5,763,441,
Compounds for the Treatment of Disorders Related to Vasculogenesis
and/or Angiogenesis, erteilt am 9. Juni 1998, die hierin als Beispiele
durch Bezugnahme enthalten sind. Darüber hinaus ist die Technologie
des Scintillation-Proximity-Assay (SPA) als eine Ausführungsform
ausgeführt,
welche einen schnellen und empfindlichen Test einer breiten Vielfalt
molekularer Wechselwirkungen in einem homogenen System zulässt (AMERSHAM,
Bucks, GB).
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Entsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Screenen einer
Vielzahl von Verbindungen hinsichtlich spezifischer Bindungsaffinität zu dem
nativen Polypeptid SEQ ID NO:3 oder einer hierin in Betracht gezogenen
Variante davon bereit, umfassend das Bereitstellen einer Vielzahl
von Verbindungen, Kombinieren einer Ausführungsform der Tyrosinkinase
der vorliegenden Erfindung mit einer Jeden aus einer Vielzahl von
Verbindungen über
einen Zeitraum, der ausreichend ist, um eine Bindung unter geeigneten
Bedingungen zu erlauben, sowie Feststellen der Bindung des Kinasepolypeptids
oder von Fragmenten davon an Jede aus der Vielzahl von Verbindungen,
wodurch die Verbindungen identifiziert werden, welche das Signalübertragungskinasepolypeptid
spezifisch binden.
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Im
Allgemeinen sind Verfahren des Identifizierens von Verbindungen
bevorzugt, welche eine biologische und/oder pharmakologische Aktivität eines
Signalübertragungsmoleküls modulieren,
die das Kombinieren eines Kandidatenverbindungsmodulators der Signalübertragungsaktivität (biologisch
und/oder pharmakologisch) mit einem Polypeptid mit der wie in SEQ
ID NO:3 dargestellten Sequenz oder einer hierin in Betracht gezogenen
Variante davon und das Messen eines Effektes des Kandidatenverbindungsmodulators
auf die biologische und/oder pharmakologische Aktivität des Polypeptids
umfassen. Es können
die Kinaseaktivität
des Biomoleküls
und/oder die Leistung Jeder oder Mehrerer der Funktionen, einschließlich, aber
nicht ausschließlich,
die Fähigkeit
zur Autophosphorylierung, zur Phosphorylierung eines Substrates,
zur Bindung von ATP und zur Vermittlung der Aktivierung von Cdc2-Kinase,
getestet werden. Die pharmakologische Aktivität des Biomoleküls kann
getestet werden, indem beispielsweise das Eintreten und die Rate
der Mitose, Zelldifferenzierung, Proliferation, onkogene Transformation,
Neoplasie, Zellaggregation und Zytokinese mit Kontrollzellen verglichen
werden.
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Assays
der Kinaseaktivität
der neuartigen Rezeptortyrosinkinase werden mit gut bekannten Ser/Thr-Kinaseassays durchgeführt, außer dass
MBP durch Enolase ersetzt wird. Cooper, et al., J. Biol. Chem.,
259:7835 (1984). Phosphorylation sites in enolase are utilized by
tyrosine protein kinases in vivo and in vitro. Siehe Beispiele V
und VI.
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Die
Fähigkeit
der Rezeptortyrosinkinase, ein Substrat zu phosphorylieren und/oder
einen verwandten Liganden zu binden, kann durch Verfahren gemessen
werden, die einem Fachmann gut bekannt sind. Siehe z. B. US-Patent
Nr. 5,763,584, Receptor Activation with Hepatocyte Growth Factor
Agonists, erteilt am 9. Juni 1998 (ein Beispiel für Verfahren
zum Aktivieren von aus Rezeptortyrosinkinasen ausgewählten Rezeptoren und
zum Herstellen von Ligandenvarianten, die als kompetitive Agonisten
der entsprechenden nativen Liganden wirken), US-Patent Nr. 5,763,198,
Screening Assays for Compounds, erteilt am 9. Juni 1998 (ein Beispiel für schnelle,
quantitative, spezifische Assay-Systeme mit hohem Durchsatz zum
Screening von Testverbindungen wie beispielsweise Arzneistoffen,
Liganden (natürliche
oder synthetische), Ligandenantagonisten, Peptiden oder kleinen
organischen Molekülen
hinsichtlich ihrer Fähigkeit
zur Modulierung von Tyrosinkinaseaktivität in der Zelle oder in einem
zellfreien System) und US-Patent Nr. 5,763,441, Compounds for the
Treatment of Disorders Related to Vasculogenesis and/or Angiogenesis,
erteilt am 9. Juni 1998, die hierin als Beispiele durch Bezugnahme
enthalten sind.
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„Biologische
Aktivität", wie hierin in Bezug
auf die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung verwendet, betrifft
unter Anderem die Vermittlung der Aktivierung von Cdc2-Kinase, die
Mitose vermittelt. Siehe z. B. Nishio K., et al., Antitumor effects
of butyrolactone I, a selective cdc2 kinase inhibitor, on human
lung cancer cell lines, Anticancer Research, 16(6B):3387 (1996);
Vincent I., et al., Aberrant expression of mitotic cdc2/cyclin B1
kinase in degenerating neurons of Alzheimer's disease brain, Journal of Neuroscience,
17(10):3588 (1997).
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Entsprechend
sind Verfahren des Identifizierens von Verbindungen besonders bevorzugt,
welche eine biologische und/oder pharmakologische Aktivität einer
Tyrosinkinase modulieren, die das Kombinieren eines Kandidatenverbindungsmodulators
mit einer Wirtszelle, welche ein Polypeptid mit der wie in SEQ ID
NO:3 dargestellten Sequenz oder eine hierin in Betracht gezogene
Variante davon exprimiert, und das Messen eines Effektes des Kandidatenverbindungsmodulators
auf die biologische und/oder pharmakologische Aktivität des Polypeptids
umfassen. Bevorzugte zelluläre
Assays für
Modulatoren des betreffenden Tyrosinkinasesignalübertragungsmoleküls fallen
in zwei allgemeine Kategorien:1) direkte Messung einer biologischen
Aktivität
und 2) Messung nachgeschalteter (downstream) Ereignisse in der Signalübertragungskaskade,
einschließlich
physiologische Manifestationen in der Zelle/dem Gewebe/dem Organismus.
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Zur
Messung der Aktivität
der Tyrosinkinase kann die Herkunft des zu testenden Moleküls ein Ganzzelllysat
sein, welches durch einen bis drei Einfrier-Auftau-Zyklen in Gegenwart
standardmäßiger Proteaseinhibitoren
hergestellt wird. Alternativ kann die Kinase partiell oder vollständig durch
Standardverfahren der Proteinreinigung gereinigt werden. Die Kinase
kann durch Affinitätschromatographie
mithilfe hierin beschriebener Antikörper oder mithilfe von Liganden
gereinigt werden, die für
den Epitopmarker (-Tag) spezifisch sind, die, wie ebenfalls hierin
beschrieben, in die rekombinante Kinase gentechnisch eingefügt wurde.
Die Zubereitung kann dann auf Aktivität getestet werden. Beispielhafte
Assays, die zum Screening auf Verbindungen verwendet werden, die
beispielsweise Kinaseaktivität
modulieren, sind unten ausgeführt.
Siehe z. B. Beispiel V und VI.
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In
einer anderen erfindungsgemäßen Verfahrensausführungsform
zum Identifizieren von Mitteln, welche eine biologische Aktivität des hierin
ausgeführten
neuartigen Biomoleküls
modulieren, kann eine Nukleinsäuresequenz,
die ein Signalübertragungsmolekül codiert,
beispielsweise wie dargestellt in SEQ ID NO:3, mit einer heterologen
Sequenz ligiert werden, um ein Fusionsprotein zur Verwendung in
einem Hefe-2-Hybrid-System
zu codieren. Zum Screenen von Verbindungen hinsichtlich der Modulierung
der biologischen Aktivität
von SEQ ID NO:3 ist es erforderlich, ein chimäres Peptid zur Expression in
heterologen Wirtszellen zu codieren. Chimäre Konstrukte werden auch verwendet,
um nach gut bekannten Verfahren mithilfe eines Hefe-Zwei-Hybrid-Systems einen „Aufhänger" zu exprimieren,
wobei native Hilfspeptide verwendet werden, von denen erwartet wird,
dass sie mit dem hierin beschriebenen Tyrosinkinasemolekül assoziiert
sind. Das Zwei-Hybrid-System
nutzt die Fähigkeit
eines Paares wechselwirkender Proteine, eine Transkriptionsaktivierungsdomäne nahe
an eine DNA-Bindungsstelle heranzubringen, welche die Expression
eines benachbarten Reportergens reguliert. Verbindungen, die in
der Lage sind, die biologische Aktivität des hierin definierten neuartigen Biomoleküls zu modulieren,
werden durch ihre Fähigkeit
identifiziert, Protein:Protein-Wechselwirkungen herbeizuführen (Rekonstitution
der chimären
Transkriptionsaktivatoren), und damit durch die Hefe-2-Hybrid-Ableseassays identifiziert,
die einem Fachmann mit durchschnittlichen Kenntnissen in diesem
Bereich der Molekularbiologie gut bekannt sind. Fields, S., et al.,
Trends Genet., 10:286 (1994); Allen, J.B., et al., TIBS, 20:511 (1995).
Fields, S., Song, O., Nature 340:245 (1989). Mit der vorliegenden
Erfindung können
kommerziell erhältliche
Systeme wie die MatchmakerTM Systeme und
Protokolle von CLONTECH verwendet werden. CLONTECH, Palo Alto, CA,
USA. Siehe auch Mendelsohn, A. R., Brent, R., Curr. Op. Biotech.,
5:482 (1994); Phizicky. E.M., Fields, S., Microbiological Rev.,
59(1):94 (1995); Yang, M., et al., Nucleic Acids Res., 23(7):1152 (1995);
Fields, S., Sternglanz, R., TIG, 10(8):286 (1994) und US-Patent
5,283,173, System to Detect Protein-Protein Interactions, und 5,468,614,
die hierin durch Bezugnahme enthalten sind.
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Zur
weiteren Evaluierung der Fähigkeit
einer Verbindung, die pharmakologische Aktivität beispielsweise von SEQ ID
NO:3 zu modulieren, werden humane Tumorzellen in SCID(Severe Combined
Immunodeficiency)-Mäuse injiziert,
um palpierbare Tumormassen zu bilden. Siehe Beispiel VII.
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Es
ist ein Verfahren des Modulierens einer biologischen und/oder pharmakologischen
Aktivität
einer Signalübertragungskinase
in einer Zelle, einem Gewebe oder einem Organismus bevorzugt, welches
das Verabreichen einer wirksamen Menge eines hierin in Betracht
gezogenen Polynukleotids umfasst. „Polynukleotid" umfasst ein Polynukleotid,
das eine Nukleinsäure
umfasst, welche ein Polypeptid mit einer Homologie von mindestens
80% zu SEQ ID NO:3, SEQ ID NO:3 Positionen 1-122, SEQ ID NO:3 Positionen
26-422 und SEQ ID NO:3 Positionen 123-422 codiert, sowie ein Polynukleotid,
das eine Nukleinsäuresequenz
codiert, welche eine wie in SEQ ID NO:3 dargestellte Sequenz umfasst,
wobei Position 147 (Lysin) von SEQ ID NO:3 substituiert oder deletiert
ist, sowie Antisense-Moleküle,
welche zu einer Region innerhalb von SEQ ID NO:1 Positionen 67-148 oder 1333-1414
komplementär
sind, wobei therapeutische Ausführungsformen
davon supra ausgeführt
sind.
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Antikörper
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Die
Rezeptortyrosinkinase kann verwendet werden, um diagnostische Antikörper herzustellen,
um anomale Biomolekülmengen
in vivo festzustellen. Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind Antikörper gegen
das Rezeptortyrosinkinasepolypeptid bereit gestellt, die als Teil
verschiedener diagnostischer Assays zum Feststellen physiologischer
Erkrankungen, einschließlich
Krebsgewebe, verwendet werden können.
Ein Beispiel für
die Herstellung wirksamer polyklonaler Antikörper gegen von SEQ ID NO:3
abstammende Peptide zur Anwendung in hierin beschriebenen Verfahren
ist EADRPSPRELRLRLE (SEQ ID NO:4), das in der C-terminalen Region
der neuartigen humanen Tyrosinkinase (SEQ ID NO:3) identifiziert
wurde, wobei ein gut etabliertes Algorithmusverfahren verwendet
wurde, das von Jameson and Wolf The antigenic Index: A novel Algorithm
for Predicting Antigenic Determinants, CABIOS, 4:181 (1988), entwickelt
wurde. Dieses Peptid wurde mit Keyhole-Limpet-Hämocyanin konjugiert und von
GENOSYS BIOTECHNOLOGIES, 1442 Lake Front Circle, Suite 185, The
Woodlands, Texas 77380, USA, zur Antikörperherstellung verwendet.
Spezifische Antikörper
können
durch Immunisierung von Tieren mit einer geeigneten Konzentration
der humanen Tyrosinkinase mit oder ohne ein Immunadjuvans hergestellt
werden, wobei Kaninchen bevorzugt sind.
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Monospezifische
Antikörper
gegen das Polypeptid der vorliegenden Erfindung werden aus Säugetierantiseren
gereinigt, die gegen das Polypeptid reaktive Antikörper enthalten,
oder sie werden anhand der Technik von Köhler and Milstein, Nature,
256:495 (1975) als monoklonale Antikörper hergestellt, die mit dem Signalübertragungspolypeptid
reagieren. „Monospezifische
Antikörper", wie hierin verwendet,
ist definiert als eine Antikörperart
oder mehrere Antikörperarten
mit homogenen Bindungseigenschaften im Hinblick auf das neuartige
Signalübertragungsmolekül. „Homogene
Bindung", wie hierin
verwendet, bezieht sich auf die Fähigkeit der Antikörperart,
an ein spezifisches Antigen oder Epitop zu binden, beispielsweise
die, die mit SEQ ID NO:3 assoziiert sind. Monoklonale Antikörper werden
in vivo durch Injektion von mit Pristan geprimten Balb/c-Mäusen hergestellt,
wobei etwa 0,5 ml je Maus verwendet mit etwa 2 × 106 bis
etwa 6 × 106 Hybridomzellen etwa 4 Tage nach dem Priming
verwendet werden. Etwa 8-12 Tage nach der Übertragung der Zellen wird
Aszitesflüssigkeit
entnommen, und monoklonale Antikörper
werden mithilfe von aus dem Stand der Tech nik bekannten Techniken
gereinigt. In-vitro-Produktion des Anti-Polypeptid-mAb erfolgt,
indem die Hybridomas in DMEM mit etwa 2% fetalem Kälberserum
gezüchtet
werden, um ausreichende Mengen des spezifischen mAb zu erhalten.
Die mAb werden mithilfe von aus dem Stand der Technik bekannten
Techniken gereinigt.
-
Reinigung von SEQ ID NO:3 über Affinitätssäulen
-
Für einen
Fachmann ist es offensichtlich, dass Verfahren zum Herstellen von
Antikörpern
verwendet werden können,
um Antikörper
herzustellen, die für
die Tyrosinkinasepolypeptidfragmente oder das naszierende Polypeptid
in voller Länge,
z. B. SEQ ID NO:3, spezifisch sind. Für einen Fachman ist insbesondere
leicht offensichtlich, dass Antikörper hergestellt werden können, die
für das
voll funktionelle Protein und Fragmente und Varianten davon, wie
hierin beschrieben, spezifisch sind.
-
Tyrosinkinasepolypeptid-Antikörper-Affinitätssäulen werden
hergestellt, indem die Antikörper
an Affigel-10 (Biorad) angebracht werden, einen Gelträger, der
mit N-Hydroxysuccinimidestern derart aktiviert wird, dass die Antikörper kovalente
Verknüpfungen
mit dem Träger
aus Agarosegelkügelchen
bilden. Die Antikörper werden
dann über
Amidbindungen mit dem Abstandhalter(Spacer)-Arm mit dem Gel gekoppelt.
Die verbleibenden aktivierten Ester werden dann mit 1 M Ethanolamin-HCl (pH 8) gedämpft (gequencht).
Die Säule
wird mit Wasser, gefolgt von 0,23 M Glycin-HCl (pH 2,6) gewaschen,
um etwaige nicht-konjugierte Antikörper oder irrelevantes Protein
zu entfernen. Die Säule
wird anschließend
in phosphatgepufferter Salzlösung
(pH 7,3) mit einem geeigneten Detergens äquilibriert, und die Zellkulturüberstände oder
Zellextrakte, die humanes Tyrosinkinasepolypeptid enthalten und
mithilfe geeigneter Membransolubilisierungsdetergenzien hergestellt
wurden, werden langsam durch die Säule geleitet. Die Säule wird
anschließend
mit phosphatgepufferter Salzlösung/Detergens
gewaschen, bis die optische Dichte bis auf Hintergrundwerte abfällt, anschließend wird
das Protein mit 0,23 M Glycin-HCl (pH 2,6)/Detergens eluiert. Das
gereinigte Polypeptid wird dann gegen phosphatgepufferte Salzlösung/Detergens
dialysiert.
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Rekombinante
Tyrosinkinasemoleküle
lassen sich durch Verwendung einer Immunaffinitätssäule, die mit monoklonalen oder
polyklonalen Antikörpern
hergestellt ist, welche für
die volle Länge
des naszierenden Signalübertragungspolypeptids
oder Polypeptidfragmente spezifisch sind, von anderen zellulären Proteinen abtrennen.
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Hierin
beschriebene Polypeptide können
verwendet werden, um biologische Effektoren durch Affinitätsreinigung
aus nativen biologischen Materialien, z. B. erkranktem Gewebe, zu
erhalten. Affinitätschromatographische
Techniken sind einem Fachmann gut bekannt. Ein hierin beschriebenes
Tyrosinkinasepeptid oder ein wirksames Fragment davon wird nach
dem Protokoll des Anbieters (Pharmacia, Piscataway, NJ, USA) an eine
feste Matrix fixiert, z. B. an CNBr-aktivierte Sepharose, und eine
homogenisierte/gepufferte zelluläre
Lösung,
die ein potenzielles Molekül
von Interesse enthält,
wird durch die Säule
geleitet. Nach dem Waschen hält die
Säule nur
den biologischen Effektor zurück,
der anschließend
eluiert wird, z. B. mit 0,5 M Essigsäure oder einem NaCl-Gradienten.
-
Diagnostische Assays
-
Antikörpertiter
von Aszites- oder Hydbridomakulturflüssigkeit werden mit verschiedenen
serologischen oder immunologischen Assays bestimmt, die Präzipitation,
passive Agglutinierung, die Enzyme-Linked-Immunosorbent-Antibody(ELISA)-Technik
und Radioimmunoassay(RIA)-Techniken umfassen, jedoch nicht darauf beschränkt sind. Ähnliche
diagnostische Assays werden verwendet, um das Vorhandensein des
neuartigen Signalübertragungskinasepolypeptids
in Körperflüssigkeiten
oder Gewebe- und Zellextrakten festzustellen.
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Diagnostische
Assays, die für
das humane Signal übertragungspolypeptid
spezifische Antikörper
verwenden, sind für
die Diagnose von Zuständen,
Erkrankungen oder Krankheiten geeignet, die von einer anomalen Expression
der Rezeptortyrosinkinase oder Expression von mit anomalem Zellwachstum
assoziierten Genen gekennzeichnet sind. Diagnostische Assays für die erfindungsgemäße Signalübertragungskinase
umfassen Verfahren, die den Antikörper und eine Markierung nutzen,
um das humane Kinasepolypeptid in menschlichen Körperflüssigkeiten, Zellen, Geweben
oder Schnitten oder Extrakten solcher Gewebe festzustellen. Die
Polypeptide und Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
mit oder ohne Modifikation verwendet werden. Häufig werden die Polypeptide
und Antikörper
markiert, indem sie entweder kovalent oder nicht-kovalent mit einem
Reportergen verbunden werden, von denen einem Fachmann unzählig viele
bekannt sind.
-
Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Protokolle zum Messen des
Kinasepolypeptids anhand von für
das entsprechende Protein spezifischen polyklonalen oder monoklonalen
Antikörpern
bekannt. Beispiele umfassen Enzyme-Linked-Immunosorbent-Assay (ELISA),
Radioimmunoassay (RIA) und Fluoreszenz-aktiviertes Cell-Sorting
(FACS). Ein an zwei Stellen reagierender, monoklonal-basierter Immunoassay eingesetzt
werden, in dem monoklonale Antikörper
verwendet werden, welche mit zwei nicht-wechselwirkenden Epitopen
auf dem humanen Signalübertragungskinasepolypeptid
reagieren, ist bevorzugt, aber es kann auch ein kompetitiver Bindungassay
angewandt werden. Diese Assays sind unter Anderem beschrieben in Maddox,
D.E. et al., J. Exp. Med. 158:1211 (1983); Sites, D.P., et al.,
Basic and Clinical Immunology, Kap. 22, 4. Aufl., Lange Medical
Publications, Los Altos, CA (1982); US-Patent Nr. 3,654,090, Nr.
3,850,752 und Nr. 4,016,043.
-
Um
eine Basis für
die Diagnose einer Krankheit bereit zu stellen, müssen normale
Werte oder Standardwerte für
die Tyrosinkinase, und normale Expressionsmengen etabliert werden.
Dies wird erreicht, indem Körperflüssigkeiten
oder Zellextrakte, die aus normalen Individuen, entweder Tier oder
Mensch, entnommen sind, mit einem Antikörper gegen das humane Kinasepolypeptid
unter für
eine Komplexbildung geeigneten Bedingungen kombiniert werden, die
aus dem Stand der Technik gut bekannt sind. Die Menge der Standardkomplexbildung
kann quantifiziert werden, indem sie mit einer Verdünnungsreihe
von positiven Kontrollen verglichen wird, bei der eine bekannte
Menge Antikörper
mit bekannten Konzentrationen eines gereinigten Tyrosinkinasepolypeptids
kombiniert wird. Anschließend
können
Standardwerte, die mit normalen Proben erhalten wurden, mit Werten
verglichen werden, die von Proben aus Individuen erhalten wurden,
welche möglicherweise
von einer Erkrankung oder Krankheit in Verbindung mit der Expression
der humanen Tyrosinkinase betroffen sind. Eine Abweichung zwischen
Standardwerten und den Werten der Proben aus dem Individuum etabliert das
Vorhandensein des Krankheitzustandes.
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Es
können
Ausrüstungen,
die eine korrespondierende Tyrosinkinasenukleinsäure oder Antikörper für ein korrespondierendes
Polypepeptid oder Protein, z. B. SEQ ID NO:3, enthalten, hergestellt
werden. Solche Ausrüstungen
werden verwendet, um eine heterologe Nukleinsäure festzustellen, welche an
die Nukleinsäure hybridisiert
oder über
PCR amplifiziert werden kann, oder um das Vorhandensein von Protein-
oder Peptidfragmenten in einer Probe festzustellen. Eine solche
Charakterisierung ist für
verschiedene Zwecke nützlich,
einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
die Diagnose pathologischer Zustände,
für forensische
Analysen und epidemiologische Studien.
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Die
DNA-Moleküle,
RNA-Moleküle,
rekombinanten Proteine und Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
zum Screenen und Messen der Mengen an DNA, RNA oder Protein der
neuartigen Kinase verwendet werden. Die rekombinanten Proteine,
DNA-Moleküle,
RNA-Moleküle
und Antikörper
eignen sich für
die Formulierung von Ausrüstungen,
die für
die Feststellung und die Typisie rung der Signalübertragungstyrosinkinase geeignet
sind. Eine solche Ausrüstung
umfasst einen kompartimentierten Trägerstoff, der geeignet ist, um
mindestens einen Behälter
in enger Einbindung zu halten. Der Trägerstoff würde des weiteren Reagenzien wie
beispielsweise rekombinante Kinase oder Anti-Kinase-Antikörper umfassen,
die zum Feststellen des neuartigen Moleküls, wie dargestellt in SEQ
ID NO:3, geeignet sind. Der Trägerstoff
kann auch ein Mittel zum Feststellen enthalten, wie beispielsweise
markiertes Antigen oder Enzymsubstrate oder dergleichen.
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Polynukleotidsequenzen,
die das Übertragungsmolekül codieren,
können
für die
Diagnose von Zuständen
oder Krankheiten verwendet werden, mit denen die Expression der
neuartigen humanen stressaktivierten Kinase assoziiert ist. Beispielsweise
können
Polynukleotidsequenzen, die das Signalübertragungsmolekül codieren,
bei der Hybridisierung oder bei PCR-Assays von Flüssigkeiten
oder Geweben aus Biopsien verwendet werden, um eine Expression der
Kinase festzustellen. Die Form solcher qualitativer und quantitativer Verfahren
kann Southern- oder Northern-Analyse, Dot-Blot oder andere membranbasierte
Technologien, PCR-Technologien, Dip-Stick-, Pin-, Chip- und ELISA-Technologien
umfassen. Alle diese Techniken sind aus dem Stand der Technik gut
bekannt und sind die Basis vieler kommerziell erhältlicher
diagnostischer Ausrüstungen.
Solche Assays können
auch verwendet werden, um die Wirksamkeit eines bestimmten therapeutischen
Behandlungsplanes in Tierstudien, in klinischen Studien oder bei
der Überwachung
der Behandlung eines individuellen Patienten zu beurteilen. Sobald
sich eine Krankheit etabliert hat, wird ein therapeutisches Mittel
verabreicht und ein Behandlungsprofil erzeugt. Solche Assays können auf
regelmäßiger Basis
wiederholt werden, um zu untersuchen, ob die Werte in dem Profil
auf die normalen Muster oder Standardmuster zulaufen oder zu ihnen
zurückkehren.
Erfolgreiche Behandlungsprofile können verwendet werden, um die
Wirksamkeit einer Behandlung über
einen Zeitraum von mehreren Tagen oder mehreren Monaten zu zeigen.
-
Polynukleotidsequenzen,
welche die neuartige Kinase codieren, können auch bei Analysen zur
Kartierung chromosomaler Positionen verwendet werden, z. B. zum
Screening hinsichtlich einer funktionellen Assoziation mit Krankheitsmarkern.
Die hierin beschriebenen Sequenzen werden darüber hinaus in Betracht gezogen,
um humane Sequenzpolymorphismen und eine mögliche Assoziation mit Krankheit
zu identifizieren, sowie für
Analysen, um eine optimale Sequenz aus möglichen polymorphen Sequenzen
für das
Design von Verbindungen zum Modulieren der biologischen und/oder
pharmakologischen Aktivität
auszuwählen.
Darüber hinaus
werden die Sequenzen als Screening-Hilfsmittel zur Anwendung bei
der Identifizierung geeigneter menschlicher Individuen und Patienten
für therapeutische
klinische Studien in Betracht gezogen.
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PCR-Diagnostik
-
Die
Nukleinsäuresequenz,
Oligonukleotide, Fragmente, Abschnitte oder Antisense-Moleküle davon können in
diagnostischen Assays von Körperflüssigkeiten
oder biopsiertem Gewebe verwendet werden, um den Grad der Expression
des neuartigen humanen Signalübertragungskinasemoleküls festzustellen.
Beispielsweise können
Sequenzen, die von der cDNA-Sequenz SEQ ID NO:1 konzipiert wurden,
oder Sequenzen, die in SEQ ID NO:2 enthalten sind, verwendet werden,
um das Vorhandensein der mRNA-Transkripte in einem Patienten festzustellen
oder um die Modulierung von Transkripten während einer Behandlung zu überwachen.
Mehrere Beispiele von PCR-Primern,
die aus SEQ ID NO:1 abgeleitet sind, sind hierin ausgeführt.
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Diagnostik
oder Zusammensetzungen für
die pharmakogenomische Analyse sind für die Identifizierung einer
Polynukleotidsequenz bevorzugt, umfassend PCR-Primer, die aus SEQ ID NO:1 abgeleitet
sind, oder Allelsequenzen, die hierin beschrieben sind und 11, 12, 13
oder 15 GT-Wiederholungen zwischen Positionen 2125 und 2152 von
SEQ ID NO:1 wiedergeben.
-
Ein
Verfahren für
die Amplifizierung von Zielnukleinsäuren oder für die spätere Analyse durch Hybridisierungsassays
ist als Polymerasekettenreaktion (Polymerase Chain Reaction, „PCR") oder PCR-Technik
bekannt. Die PCR-Technik kann angewandt werden, um erfindungsgemäße Sequenzen
in verdächtigen
Proben anhand von Oligonukleotidprimern festzustellen, die voneinander
beabstandet sind und auf der hierin ausgeführten genetischen Sequenz,
z. B. SEQ ID NO:1, beruhen. Die Primer sind zu gegenüber liegenden
Strängen eines
doppelsträngigen
DNA-Moleküls
komplementär
und typischerweise durch etwa 50 bis 450 Nukleotide oder mehr (in
der Regel nicht mehr als 200 Nukleotide) getrennt. Dieses Verfahren
umfasst das Herstellen der spezifischen Oligonukleotidprimer, gefolgt
von wiederholten Zyklen der Denaturierung der Ziel-DNA, Primerbindung
und Extension mit einer DNA-Polymerase, um DNA-Fragmente der erwarteten Länge beruhend
auf der Beabstandung der Primer zu erhalten. Eine beispielhafte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine diagnostische Zusammensetzung
für die
Identifizierung einer Polynukleotidsequenz, umfassend die Sequenz
wie dargestellt in SEQ ID NO:2, umfassend PCR-Primer, die von SEQ
ID NO:1 abgeleitet sind. Der Grad der Amplifikation einer Zielsequenz
wird durch die Anzahl der durchgeführten Zyklen kontrolliert und
theoretisch anhand der einfachen Formel 2n berechnet, wobei n die
Anzahl der Zyklen ist. Siehe z. B. Perkin Elmer, PCR Bibliography,
Roche Molecular Systems, Branchburg, New Jersey; CLONTECH Produkte,
Palo Alto, CA, USA; US-Patent
Nr. 5,629,158, Solid Phase Diagnosis of Medical Conditions, erteilt
am 13. Mai 1997.
-
Zusammensetzungen
-
Pharmazeutisch
nützliche
therapeutische Zusammensetzungen, die eine Nukleinsäurecodierungsregion,
eine für
eine dominant-negative Mutante codierende Region, ein hierin beschriebenes
Antisense-Molekül,
ein Polypeptid wie dargestellt in SEQ ID NO:3 oder eine hierin in
Betracht gezogene Variation davon umfassen, können in Übereinstimmung mit bekannten
Verfahren formuliert werden, beispielsweise durch Beimischung eines
pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoffes.
Beispiele solcher Trägerstoffe
und Formulierungsverfahren befinden sich in Remington's Pharmaceutical
Sciences (Maack Publishing Co, Easton, PA, USA). Zur Bildung einer
pharmazeutisch annehmbaren Zusammensetzung, die für eine wirksame
Verabreichung geeignet ist, enthalten solche Zusammensetzungen eine
wirksame Menge des Proteins, DNA oder RNA.
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Erfindungsgemäße therapeutische
oder diagnostische Zusammensetzungen werden einem Individuum verabreicht
oder in Mengen verwendet, die ausreichend sind, um Erkrankungen
zu behandeln oder zu diagnostizieren, welche mit der hierin beschriebenen
Rezeptortyrosinkinase in Verbindung stehen oder von ihr vermittelt
werden. Die wirksame Menge kann je nach verschiedenen Faktoren variieren,
beispielsweise dem Zustand, dem Gewicht, dem Geschlecht und dem
Alter des Individuums. Andere Faktoren umfassen den Verabreichungsmodus.
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Der
Begriff funktionelles Derivat umfasst ein Molekül, das zusätzliche chemische Einheiten
enthält,
die normalerweise kein Teil des Basismoleküls sind. Solche Einheiten können die
Löslichkeit,
Halbswertszeit, Absorption, etc. des Basismoleküls verbessern. Alternativ können die
Einheiten unerwünschte
Nebenwirkungen des Basismoleküls
abschwächen
oder die Toxizität
des Basismoleküks
verringern. Beispiele solcher Einheiten sind in verschiedenen Texten,
beispielsweise in Remington's
Pharmaceutical Sciences, beschrieben.
-
Zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignete pharmazeutische
Zusammensetzungen umfassen Zusammensetzungen, bei denen die Wirkstoffe
in einer wirksamen Menge enthalten sind, um den beabsichtigten Zweck
zu erreichen. Die Festlegung einer wirksamen Dosis gehört zu den
Fähigkeiten
eines Fachmannes. Die therapeutisch wirksame Dosis lässt sich
zunächst
entweder in Zellkulturassays, z. B. von neoplastischen Zellen, oder
in Tiermodellen, in der Regel an Mäusen, Kaninchen, Hunden oder
Schweinen, abschätzen.
Das Tiermodell wird auch verwendet, um einen wünschenswerten Konzentrationsbereich
und einen wünschenswerten
Verabreichungsweg zu erreichen. Solche Informationen können dann
verwendet werden, um nützliche
Dosen und Wege zur Verabreichung an Menschen festzulegen. Eine therapeutisch
wirksame Dosis bezieht sich auf die Menge einer Verbindung, eines
Proteins, eines Peptids, einer Nukleinsäure, von Antikörpern, Antagonisten
oder Inhibitoren, welche die Symptome oder den Zustand lindern.
Die exakte Dosis wird von dem individuellen Arzt im Hinblick auf
den zu behandelnden Patienten gewählt.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können dem Individuum auf verschiedenen
Wegen bereitgestellt werden, beispielsweise subkutan, topisch, oral
und intramuskulär.
Die Verabreichung pharmazeutischer Zusammensetzungen erfolgt oral
oder parenteral. Verfahren der parenteralen Abgabe umfassen topische,
intraarterielle (direkt in das Gewebe), intramuskuläre, subkutane,
intramedulläre,
intrathekale, intraventrikuläre,
intravenöse,
intraperitoneale oder intranasale Verabreichung. Die vorliegende
Erfindung hat außerdem
die Aufgabe, geeignete topische, orale, systemische und parenterale
pharmazeutische Formulierungen zur Verwendung in den neuartigen
Behandlungsverfahren der vorliegenden Erfindung bereit zu stellen.
Die Zusammensetzungen, die erfindungsgemäß identifizierte Verbindungen
als Wirkstoff zur Verwendung bei der Modulierung eines Signalübertragungsmoleküls enthalten,
können
in einer großen
Vielfalt von therapeutischen Dosierungsformen in herkömmlichen
Verabreichungsvehikeln verabreicht werden. Beispielsweise können die Verbindungen
in solchen oralen Dosierungsformen wie Tabletten, Kapseln (jeweils
einschließlich
Formulierungen mit zeitlich festgelegter Abgabe und anhaltender
Abgabe), Pillen, Pulvern, Granula, Elixieren, Tinkturen, Lösungen,
Suspensionen, Sirupen und Emulsionen oder durch Injektion verabreicht
werden. Entsprechend können
sie in intravenöser
(sowohl als Bolus als auch als Infusion), intraperitonealer, subkutaner,
topischer mit oder ohne Okklusion oder intramuskulärer Form
verabreicht werden, wobei alle Anwendungsformen einem auf dem Gebiet
der Pharmazeutik durchschnittlich bewanderten Fachmann gut bekannt
sind. Eine wirksame, aber nicht-toxische Menge der gewünschten
Verbindung kann als ein Signalübertragungstyrosinkinasemodulator eingesetzt
werden.
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Die
tägliche
Dosis der Produkte kann über
einen weiten Bereich von 0,01 bis 1.000 mg je erwachsenem Menschen/Tag
variiert werden. Für
die orale Verabreichung werden die Zusammensetzungen vorzugsweise
in der Form von Tabletten mit oder ohne Bruchstellen bereit gestellt,
die 0,01, 0,05, 0,1, 0,5, 1,0, 2,5, 5,0, 10,0, 15,0, 25,0 und 50,0
Milligramm des Wirkstoffes für
die symptomatische Anpassung der Dosierung an den zu behandelnden
Patienten enthalten. Eine wirksame Menge des Arzneimittels wird
für gewöhnlich in einer
Dosisstufe von etwa 0,0001 mg/kg bis etwa 100 mg/kg Körpergewicht
pro Tag gegeben. Der Bereich beträgt insbesondere etwa 0,001
mg/kg bis 10 mg/kg Körpergewicht
pro Tag. Noch spezieller variiert der Bereich von etwa 0,05 bis
etwa 1 mg/kg. Natürlich
variiert die Dosisstufe je nach der Potenz der jeweiligen Verbindung. Bestimmte
Verbindungen sind potenter als andere. Darüber hinaus variiert die Dosisstufe
je nach der Bioverfügbarkeit
der Verbindung. Je höher
die Bioverfügbarkeit
und Potenz der Verbindung, desto weniger Verbindung muss über einen
Abgebeweg verabreicht werden, einschließlich, aber nicht ausschließlich orale
Abgabe. Die Dosierungen der humanen Signalübertragungskinasemodulatoren
werden angepasst, wenn sie kombiniert werden, um gewünschte Effekte
zu erreichen. Auf der anderen Seite können Dosierungen dieser verschiedenen
Mittel unabhängig
optimiert und kombiniert werden, um ein synergistisches Ergebnis
zu erreichen, wobei die Pathologie stärker reduziert wird, als wenn die
beiden Mittel jeweils alleine verwendet würden. Ein Fachmann verwendet
andere Formulierungen für
Nukleotide als für
Proteine oder deren Inhibitoren. Gleichermaßen ist die Abgabe von Polynukleotiden
oder Polypeptiden spezifisch für
bestimmte Zellen und Zustände.
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Beispiele
-
Beispiel I
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Produktion und Reinigung
von GST-Fusionsprotein enthaltend das neuartige humane Signalübertragungstyrosinkinase-Polypeptid
-
Die
cDNA (SEQ ID NO:1), welche die neuartige humane Signalübertragungstyrosinkinase
(SEQ ID NO:3) codiert, kann mithilfe folgender Primer hergestellt
werden:
- 1. 5'-GCCGTCGACTGTGGGCCTAGCAGGGAA-3' (SEQ ID NO:5)
- 2. 5'-GCCGCGGCCGCTCAAAGCATGCTATAG-3' (SEQ ID NO:6)
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Das
PCR-Produkt wird in die SalI- und NotI-Restriktionsenzymschnittstellen in den
pGEX-5X-3-Vektor (PHARMACIA BIOTECH, Piscataway, NJ, USA) kloniert.
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Eine
einzelne Kolonie von DH5alpha (LIFE TECHNOLOGIES, Gaithersburg,
MD, USA), die GST, fusioniert mit der neuartigen Tyrosinkinase mit
und ohne die Transmembranregion, exprimiert, wird in 10 ml LB/amp
(100 μg/ml)
zur Übernachtkultur
mit einer Rotation von 275 Umdrehungen pro Minute bei 37°C inokuliert.
Am nächsten
Tag wird die ÜN-Kultur
auf 100 ml LB/amp verdünnt
und eine Stunde lang wachsen gelassen. IPTG wird auf 0, 5 mM zugegeben
und für
weitere 3 Std. wachsen gelassen. Die übrigen Schritte werden bei
4°C durchgeführt. Bakterien
werden durch Zentrifugation bei 5000 Umdrehungen pro Minute für 5 Min.
geerntet und in 15 ml Lysepuffer, enthaltend 50 mM Tris (pH 8,0),
150 mM NaCl, 0,5% Triton-X-100, 1 mM PMSF und kompletten Proteaseinhibitorcocktail,
aufgenommen. Zellen werden durch Ultraschallbehandlung auf Eis lysiert.
Die lysierten Zellen werden zentrifugiert und der die Fusionsproteine
enthaltende Überstand
wird gesammelt. Das GST-Fusionsprotein wird mit 150 μl gepackten
Glu tathion-Sepharose-4B-Kügelchen
gereinigt. Die Kügelchen
werden 1 Std. lang mit Zelllysat inkubiert, und die Kügelchen
werden 5 × mit
50 mM Tris (pH 8,0), 150 mM NaCl, 0,1% Triton X-100, 1 mM PMSF und
komplettem Proteaseinhibitorcocktail gewaschen. Die gewaschenen
Kügelchen
werden bei 4°C
als eine 2%ige Suspension im gleichen Puffer mit 0,02% Azid aufbewahrt.
-
Beispiel II
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Demonstration einer variablen
Anzahl von GT-Wiederho lungen im Tyrosinkinasegen
-
Zur
Bestimmung der Allelhäufigkeit
der Tyrosinkinase beim Menschen wurden Positionen 2062-2083 von
SEQ ID NO:1 (Vorwärtsprimer)
und Positionen 2239-2250 von SEQ ID NO:1 (Rückwärtsprimer) bei der PCR-Amplifikation dieses
Fragmentes genomischer DNA von 27 nicht verwandten Kaukasiern verwendet.
Das Rückwärtsoligo
wurde modifiziert, um an seinem 5'-Ende die M13F-Sequenz zu umfassen (Vieira,
J. and Messing, J., Methods in Enzymol., 153:3 (1987)). Die PCR-Produkte wurden durch
eine Farbstoff-Primer-Sequenzierung
mit einem M13F-Primer sequenziert (Martin, et al., Bio/Technology,
3:911 (1985).
-
Die
Anzahl an CA/GT-Wiederholungen zwischen Positionen 2125 und 2152,
die SEQ ID NO:1 entsprechen, wurde gezählt. SEQ ID NO:1, wie hierin
aufgeführt,
zeigte insgesamt 14 GT-Wiederholungssequenzen zwischen Positionen
2125 und 2152. DNR-Sequenzierung der PCR-Fragmente zeigte 11, 12, 13, 14 und 15
Kopien der GT-Wiederholung
in der genomischen DNA des Gens der neuartigen Tyrosinkinase von
27 Kaukasiern mit den folgenden Häufigkeiten:
Allel | Häufigkeit |
11 | 6/54 |
12 | 2/54 |
13 | 17/54 |
14 | 16/54 |
15 | 13/54 |
-
Für keines
der Allele wurden Homozygote beobachtet. Jedes Allel soll im Schutzumfang
der beiliegenden Ansprüche
liegen (SEQ ID NO:1).
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Beispiel III
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Von SEQ ID NO:1 abstammende
Antisense-Oligonukleotide hemmen Proliferation von A549-Zellen
-
Oligonukleotide
werden unter folgenden Versuchsbedingungen in einer Konzentration
von 2 μM
zu A549-Zellen gegeben.
A549-Zellen werden in einer Konzentration von 3000 Zellen je Vertiefung
in einer Zellkulturplatte mit 96 Vertiefungen ausgesät. Die Zellen
werden vor der Transfektion über
Nacht inkubiert. Das Medium wird abgesaugt, und die Zellen werden
einmal mit 150 μl
Opti-MEM gewaschen. Anschließend
werden 70 μl
Opti-MEM, enthaltend 30 μl
Lipofektin/ml Opti-MEM, je 2 μM
Oligo verwendet. Die Zellen werden mit dem ausgewählten Oligomer
für 3-6
Std. bei 37°C
mit 5% CO2 inkubiert. Nach dieser Inkubation
werden 70 μl
Komplettmedium, enthaltend 2x FBS, in jede Vertiefung gegeben. Zwanzig
Stunden nach der Transfektion wird die Zellproliferation mit einem
One Solution Cell Proliferation Assay Kit von Promega gemessen.
In Kürze
beschrieben, werden in jede Vertiefung 28 μl One Solution Reagent gegeben
und die Platten 2 Stunden bei 37°C in
einer feuchten Atmosphäre
mit 5% CO2 inkubiert. Nach zweistündiger Inkubation
wird die Absorption bei 490 nm gemessen.
-
Beispiel IV
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Immunpräzipitation
-
Experimente
zeigen das Vorhandensein der neuartigen humanen Signalübertragungstyrosinkinase. Eine
menschliche Lungenkarzinomzelllinie (A549) wurde in Lysepuffer,
enthaltend 50 mM Tris (pH 8,0), 150 mM NaCl, 0,5% Triton X-100,
1 mM PMSF und kompletter Proteaseinhibitorcocktail, lysiert. Alle
Schritte wurden bei 4°C
durchgeführt.
Zelllysate von etwa 2,5 × 106 Lungenkarzinomzellen wurden mit 10 μl polyklonalem Kaninchen-Antiserum
2 Std. lang unter ständiger
Rota tion inkubiert. Als Negativkontrolle wurde Präimmunserum
von demselben Kaninchen verwendet. Immunkomplexe wurden durch Addition
von Protein-A-Sepharose-Kügelchen
(Pharmacia) und Hin- und Herschwenken für 1 weitere Stunde eingefangen.
Die Kügelchen
wurden 5 Mal in Lysepuffer gewaschen. Das gebundene Protein wurde
in Probenpuffer eluiert und einer SDS-PAGE auf einem 8%igen Gel
unterzogen.
-
Beispiel V
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Kinaseaktivitätsassay
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Rekombinante
gereinigte GST/SEQ ID NO:3-Kinase (oder ein anderes rekombinantes
Protein, das von SEQ ID NO:3 abgeleitet ist) wird zu 20 μg Enolase
in 10 μl
eines 3x-Kinasereaktionspuffers (KRB) gegeben, der Folgendes enthielt:
60 mM HEPES (pH 7,5), 30 mM Magnesiumacetat, 0,15 mM ATP, 3 mM DTT,
0,03 mM Natriumorthovanadat. Die Reaktion begann durch Zugabe von
5 μCi [γ-32P]ATP (10 μl). Proben wurden für 5 Minuten
bei 30°C
inkubiert. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 4x-Lämmli-Probenpuffer angehalten.
Proteine werden auf 12%igen Tris/Glycin-SDS-Gelen aufgetrennt, mit
Coomassie-Blau gefärbt,
getrocknet und einem Autoradiographiefilm ausgesetzt.
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Beispiel VI
-
Screening mit hohem Durchsatz
auf aktivitätsmodulierende
Verbindungen
-
Screening
auf Modulatorverbindungen mit hohem Durchsatz wird mithilfe von
Enolase-beschichteten FlashPlates® mit
96 Vertiefungen (NENTM Life Science Products)
durchgeführt.
In jede Vertiefung werden Kinasereaktionspuffer (3x Kinasereaktionspuffer
(KRB) enthält:
60 mM HEPES (pH 7,5), 30 mM Magnesiumacetat, 0,15 mM ATP, 3 mM DTT,
0,03 mM Natriumorthovanadat), 0,25 μCi [γ-32P]ATP
in einer Konzentration von höchstens
1 μg/ml
(bestimmt durch Titration einzelner Enzympräparationen hinsichtlich einer
Konzentration, die kinetische Bestimmungen der Tyrosinkinase über einen
1-stün digen
Zeitverlauf erlaubt) gegeben und 1 Stunde bei 30°C in Gegenwart oder Abwesenheit
von 10 mM Testverbindung inkubiert. Das Gesamtreaktionsvolumen beträgt 100 μl. Nach der
Reaktion wird die Reaktionsmischung abgesaugt und die Vertiefungen zweimal
mit 300 μl
PBS gespült.
Der Einbau von radioaktiv markiertem Phosphat wird durch Szintillationszählung mit
dem TopCount-12-Detektor-Szintillationszähler von
Packard Instrument Co. für
Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen und einem Lumineszenzzähler, Modell
B991200, festgestellt. Verbindungen, welche die Kinaseaktivität bei 10 μM um ≥ 50 Prozent
hemmen, werden durch eine Reduktion der Szintillationswerte um > 50% angezeigt. Spezifität und Selektivität werden
durch Titration von hemmenden Verbindungen, um den IC50-Wert (oder
eine andere aus dem Stand der Technik gut bekannte Standardquantifizierung
zum Vergleich) zu bestimmen, oder durch die Substitution anderer
Kinasen in dem Assay festgestellt. Beispielsweise liefert die Bestimmung
der relativen Hemmaktivität
von Kinasen im Vergleich zu rekombinanter SEQ ID NO:3, die auf gleiche Weise
exprimiert und isoliert und unter gleichen Bedingungen getestet
werden, Selektivitätsdaten.
Cooper, et al., J. Biol. Chem., 259:7835 (1984). Phosphorylation
sites in enolase are utilized by tyrosine protein kinases in vivo
and in vitro.
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Alternativ
kann ein Filterassay verwendet werden. Dieses Protokoll ist dasselbe,
aber die Reaktion wird durch Zugabe von EDTA (pH 7,0) auf eine Endkonzentration
von 80 mM angehalten. Anschließend
werden die Proben zentrifugiert und 50 μl des Überstand punktförmig auf
ein p81-Kationenaustauschfilterpapier (Whatman, Nr. 3698915) aufgetragen.
Die Filter werden dann dreimal in 200 ml 180 mM H3PO4 (jeweils 5-10 Min.) und einmal in 200 ml
96%igem Ethanol gewaschen. Nach dem Lufttrocknen wird die Radioaktivität durch Cerenkov-Zählung in einem Szintillationszähler bestimmt.
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Beispiel VII
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In-vivo-Testung der Wirksamkeit
(pharmakologische Aktivität)
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Zur
weiteren Evaluierung der Fähigkeit
einer Verbindung, das Wachstum humaner Tumore zu hemmen, werden
beispielsweise Tumorzellen in SCID(Severe Combined Immunodeficiency)-Mäuse injiziert,
um palpierbare Tumormassen zu bilden. Die Wirksamkeit verschiedener
Dosen (z. B. 0,5-50 mg) einer Verbindung bei der Hemmung von Tumorwachstum
kann wie folgt bestimmt werden: etwa 1 × 107 Zellen
der Zelllinie CCL 221 (ATCC, Rockville, Md.), einer humanen Kolonadenokarzinomzelllinie,
werden in 100 μl
DMEM aufgenommen und derart subkutan in SCID-Mäuse injiziert, dass sich in
jeder Maus zwei Tumore bilden. SCID-Mäuse erhielten CCL 221-Zellen,
und die Tumoren konnten 7 Tage ohne Behandlung wachsen; am 7. Tag
(Tag 0) werden die maximalen Durchmesser der Tumore und das Gewicht
der Tiere aufgezeichnet und die mittlere Tumorgröße der Mäuse bestimmt. An Tag 1 (acht
Tage nach der Tumorzellinjektion) begann die Behandlung der Mäuse mit
der Kandidatenverbindung oder Vehikel allein. Eine Gruppe von Mäusen (Kontrollen)
werden intraperitoneal mit 0,2 ml Vehikel injiziert, und eine zweite
Gruppe von Mäusen
erhält
die Verbindung durch intraperitoneale Injektion. In gesonderten
Gruppen von Mäusen
können
verschiedene Dosen (0,25-75 mg) der Verbindung getestet werden.
An Tag 7 und Tag 14 werden das Gewicht der Tiere und der maximale
Tumordurchmesser gemessen. Die durchschnittliche maximale Tumorgröße in jeder
Gruppe an Tag 0, Tag 7 und Tag 14 werden verglichen. An Tag 14 wird
ein Tier, das eine hohe Dosis erhielt, einen weiteren Tag verfolgt
um zu bestimmen, ob der Stoff eine dosisabhängige Hemmung des Tumorwachstums
bewirkt. Toxizitätseffekte
können
untersucht werden, indem das Gewicht der Mäuse nachverfolgt und Lunge,
Leber und Milz der Tiere für
die histologische Färbung
entnommen werden.
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