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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen zur Herstellung
von Pflanzen, die gegen eine Infektion durch Pflanzenviren resistent
sind.
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Hintergrund
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Geminiviren
sind Pflanzenpathogene, die signifikante Ausbeuteverluste bei Erntepflanzen
in vielen Ländern
der Welt auslösen
(Briddon et al., „Geminiviridae", S. 158 – 165. In
F. A. Murphy (Ed.), Virus Taxonomy, Sixth Report of International
Committee on Taxonomy of Viruses, Springer-Verlag, Wien & New York, 1995; Frischmuth
et al., Semin. Virol., 4: 329 – 337,
1993; Harrisson et al., Ann. Rev. Phytopathol., 23 : 55 – 82, 1985; Polston
et al., Plant Dis., 81 : 1358 – 1369,
1997). Different members are transmitted by whiteflies or leafhoppers
(Davies et al., Genet., 5 : 77 – 81,
1989; Lazarowitz et al., Crit. Rev. Plant Sci., 11 : 327 – 349, 1992).
Die meisten der durch Weißfliegen übertragenen
Geminiviren (WTGs) haben zweigeteilte Genome, wohingegen alle durch
Blatthüpfer übertragene
Geminiviren und einige WTGs einteilige Genome aufweisen. Die einteiligen Genome
(2566 – 3028
Nukleotide) kodieren Proteine, die zur Replikation, Verkapselung
und Bewegung notwendig sind, während
in dem Fall der zweigeteilten Viren die Bewegungsfunktionen durch
eine zweite Genomkomponente ähnlicher
Größe kodiert
werden (Davies et al., Genet., 5 : 77 – 81, 1989; Ingham et al.,
Virology, 207 : 191 – 204,
1995; Timmermans et al., Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol.,
45 : 79 – 112,
1994).
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Geminiviren
haben zirkuläre
einzelsträngige
(ss) DNA-Genome, die in doppelicosahedrischen Partikeln verkapselt
sind. Geminiviren replizieren durch einen rollenden Kreis- („rolling
circle") Mechanismus,
der analog zur Replikation von Bakteriophagen mit ssDNA-Genomen
ist. Die eingehende einzelsträngige
(ss) DNA des Geminivirus wird durch Wirtsenzyme in doppelsträngige (ds)
DNA umgewandelt, welche wiederum als eine Matrize zur Transkription
der frühen
Replikations-assoziierten Gene auf dem komplementären Sense-Strang
dient. Das Replikationsstarterprotein (Rep oder AC1) ist das einzige
virale Protein, das zur Replikation benötigt wird. In doppeltgenomischen
Geminiviren verstärkt
ein zweites Protein (AC3) die Replikation. AC2, ein anderes frühes Genprodukt,
transaktiviert die Expression des Gens des Hüllproteins (CP) auf dem Sense-Strang
der Virionen. Obwohl das CP nicht zur Replikation des Virus in Protoplasten
oder Pflanzen notwendig ist, führen
Mutationen in dem CP zu dramatischen Verringerungen in der Anhäufung von
ssDNA in Protoplasten oder Pflanzen ohne Beeinträchtigung der Anhäufung von
dsDNA. Auf der anderen Seite hatten CP-Mutationen des Tomatengoldenmosaikvirus
keinerlei Wirkung auf die DNA-Anhäufung in Pflanzen, reduzierten
aber die ssDNA-Anhäufung,
während
sie die dsDNA-Anhäufung
in Protoplasten verstärken.
In Pflanzen resultiert an Mangel an CP in einem vollständigen Verlust
der Infektiösität von einteilig
genomischen Viren, nicht aber in zweigeteilt genomischen Viren.
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Das
Hüllprotein
kann die Verhältnisse
von ss- zu ds-DNA -Mengen in einer passiven Weise durch das Aufbrauchen
der ssDNA, die zur Umwandlung in dsDNA verfügbar ist, durch die Verkapselung
oder durch die Modulierung der ssDNA-Synthese oder durch beides
beeinflussen. Es gibt keinerlei Beweise dafür, wie CP die ssDNA- Anhäufung in
Geminiviren beeinflusst. In dem Tomatenblattkräuselvirus aus Neu Delhi (ToLCV-NbE, hiernach
als ToLCV bezeichnet) resultierte ein Geminivirus mit zweigeteiltem
Genom, der die Synthese des Wildtyps von CP unterbricht, in einer
drastischen Verringerung der ssDNA und in einer drei- bis vierfachen
Erhöhung
in der dsDNA- Anhäufung
in infizierten Protoplasten. Jedoch entwickeln inokulierte Pflanzen
schwere Symptome und akkumulieren Wildtypmengen an dsDNA und geringe
Mengen an ssDNA.
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Es
bleibt ein Bedarf an einem besseren Verständnis der Rolle von CP in der
Geminivirusreplikation.
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Kurze Zusammensetzung
der Erfindung
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Wir
haben nun herausgefunden, das ein heterologes ssDNA-bindendes Protein
die Funktion von CP bei der Anhäufung
von ssDNA des Geminivirus komplementieren kann. Es wurde auch herausgefunden,
dass ToLCV, das zur Expression des ssDNA-bindenden Gen-5-Proteins (g5p) aus dem
E. coli Phagen M13 anstelle von CP modifiziert wurde, ssDNA in Wildtypmengen
in Protoplasten anhäuft,
aber dahingehend versagt, sich effizient in Pflanzen zu bewegen,
was die Schlüsselerkenntnis
der vorliegenden Erfindung zur Verfügung stellt. Beispielhafte
heterologe ssDNA-bindende Proteine sind in der Inoviridae Virus-Familie
zu finden.
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Somit
beschreibt die Erfindung in einer Ausführungsform ein Verfahren zur
Herstellung einer Resistenz in einer Pflanze gegen ein einzelsträngiges DNA-
(ssDNA-) Virus der Geminivirus-Familie, das in der Lage ist, eine
Pflanze zu infizieren, umfassend das Einführen eines ssDNA-bindenden
Proteins der Inoviridae-Virus-Familie in die Pflanze. Das ssDNA-bindende
Protein der Inoviridae-Virus-Familie wird aus der Gruppe ausgewählt, die
aus den Gattungen Inovirus und Plectrovirus besteht, und das Virus
der Gattung Inovirus wird aus der Gruppe ausgewählt, die aus Coli-Phagen-,
Enterobacteria-Phagen-,
Pseudomonas-Phagen-, Vibrio-Phagen- und Xanthomonas-Phagen-Arten
besteht. Eine bevorzugte Coli-Phagen-Art des Virus wird aus der
Gruppe ausgewählt,
die aus den Coli-Phagen AE2, dA, Ec9, f1, fd, HR, M13, ZG/2 und
ZJ/2 besteht, wobei ein Gen-5-Protein bevorzugt ist. Besonders bevorzugt
ist das Gen-5-Protein des Coli-Phagen
M13.
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Das
Verfahren zum Einführen
des ssDNA-bindenden Proteins in die Pflanze kann das Herstellen
einer transgenen Pflanze umfassen, die einen Expressionsvektor zur
Expression des Proteins enthält,
das in Kontaktbringen einer Pflanze mit einem Expressionsvektor
zur Expression des Proteins, das Infizieren der Pflanze mit einem
Trägervektor,
wie einem Agrobakteriumvektor und ähnliche Verfahren umfassen.
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Die
Erfindung beschreibt auch einen DNA-Expressionsvektor, der eine
Nukleotidsequenz umfasst, die ein ssDNA-bindendes Protein der Inoviridae-Virus-Familie
kodiert, wobei der Vektor in der Lage ist, das Protein in Pflanzen
zu exprimieren. Der Vektor wird in den hierin beschriebenen Verfahren
verwendet.
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Es
wird auch eine Zusammensetzung zum Herstellen einer Resistenz gegen
ein ssDNA-Virus
der Geminivirus-Familie, das in der Lage ist, eine Pflanze zu infizieren,
beschrieben, umfassend eine wirksame Menge eines DNA-Expressionsvektors,
der eine Nukleotidsequenz umfasst, die ein ssDNA-bindendes Protein
der Inoviridae-Virus-Familie
kodiert, wobei der Vektor in der Lage ist, das Protein in der Pflanze
zu exprimieren. In bevorzugten Ausführungsformen ist der Vektor
ein Trägervektor,
der die Pflanze infizieren kann. Ein besonders bevorzugter Vektor
ist ein Agrobakterium-Vektor.
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Die
Erfindung sieht auch eine transgene Pflanze vor, die einen DNA-Expressionsvektor
dieser Erfindung enthält,
die bedingt durch die Expression eines ssDNA-bindenden Proteins,
wie es hierin beschrieben wird, gegen eine ssDNA-Virusinfektion,
resistent ist.
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Andere
Ausführungsformen
werden sich aus den Lehren der Beschreibung und der Ansprüche ergeben.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 illustriert die Genomorganisation und
schematische Darstellung von Konstrukten des Tomatenblattkräuselvirus
aus Neu Delhi (ToLCV-Nde). 1A illustriert
die Genomorganisation von ToLCV-Nde und zeigt die ORFs (offenen
Leseraster) und deren Funktionen. CR („common region"), gemeinsame Region
für beide
Komponenten. 1B illustriert eine lineare
physikalische Karte von AV2, und die CP-Region von ToLCV- Nde wird unten mit
den Nukleotidpositionen und relevanten Restriktionsenzymschnitt
stellen gezeigt. Die Positionen der verschiedenen Genersetzungen
werden über
der linearen Karte gezeigt. Es wird betont, dass die gezeigten Genersetzungen
nicht der Skalierung entsprechen. Die Beschreibungen der Konstrukte werden
in Tabelle 1 wiedergegeben.
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2 stellt
die Replikation von ToLCV-Konstrukte in infizierten BY2-Protoplasten
dar. Eine Southern Blot-Analyse wurde so, wie es in den Beispielen
beschrieben wird, durchgeführt.
Die zur Infektion von Protoplasten verwendeten vitalen Konstrukte
werden über
den Bahnen gezeigt. Die Protoplasten wurden mit DNA der Komponente
A allein (Bahnen 1 – 11)
inokuliert oder mit DNA-Komponenten von A und B (Bahnen 12 – 15) ko-inokuliert.
Jede Bahn enthielt 4 μg
DNA, die aus Protoplasten (Einzeltransfektion) hergestellt wurdn.
Virale DNA wurde unter Verwendung einer radioaktiv markierten Sonde
aus der DNA der Komponente A nachgewiesen. Die Position der supergewundenen
(„supercoiled", sc), einzelsträngigen („single-stranded", ss), offen zirkulären (oz)
und linearen (li) vitalen DNA-Formen werden angezeigt. Es wird betont,
dass die Positionen der supergewundenen und der anderen viralen
DNA-Formen in Bahn 11 bedingt durch die größere Größe des CP66:6G:BC1 – Konstrukts
nach oben verschoben sind.
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3 illustriert die indirekte Immunfluoreszenz
der Proteine, die in Protopasten exprimiert werden (3A – 3G)
und die Fluoreszenz des grün
fluoreszierenden Proteins (GFP), das in Pflanzen exprimiert wird
(3H – 3P).
Protoplasten wurden transfiziert und Antigene wurden mit unterschiedlichen
Antikörpern
und einem FITC- oder
Rhodamin-konjugierten sekundären
Antikörper
sichtbar gemacht. Die GFP-Fluoreszenz
in Pflanzen wurde alle drei Tage für eine Dauer von 15 Tagen beobachtet
und die gezeigte Fläche
korrespondiert mit 2,5 × 2,5
mm der Blattfläche.
(3A) Protoplasten, die mit CP66 : Stag : 6G : g5-Virus
infiziert und mit S-Protein gefärbt
sind, das an FITC gebunden ist. (3B) Protoplast,
der mit Wildtyp-Virus infiziert ist und mit Anti-CP-Antiseren gefärbt ist.
(3C) Protoplast, der mit CP66 : GUS-Virus infiziert
ist und mit Anti-GUS-Antiseren gefärbt ist. (3D)
Protoplast, der mit g5 : GUSAV2- CP- Virus infiziert ist und mit Anti-GUS-Antiseren
gefärbt
ist. (3E) Protoplast, der mit GUSAV2- CP- Virus infiziert
ist und mit Anti-GUS-Antiseren gefärbt ist. (3F)
Protoplast, der mit FBV1AV2- CP- Virus
infiziert ist und mit Anti-Flag-Antikörper gefärbt ist. (3G)
Protoplasten, die mit TBC1AV2- CP- Virus infiziert sind und mit Anti-T7-Tag-Antikörper gefärbt sind.
Es wird betont, dass zwei Zellen in dieser Mikrografik gezeigt werden.
Inokuliertes Blatt (3H) und systemisches Blatt (3I)
einer Pflanze, die mit GFPAV2 -CP- + CP66 : g5-Viren
6 Tage nach Inokulation infiziert wurde.
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Inokuliertes
Blatt (3J) und systemisches Blatt (3K)
einer Pflanze, die mit GFPAV2- CP- + CP66 : g5- Viren
15 Tage nach der Inokulation infiziert ist. Inokuliertes Blatt (3L)
und systemisches Blatt (3M) einer
Pflanze, die mit GFPAV2- CP- +
CP66 : 6G : g5 Viren sechs Tage nach Inokulation infiziert ist. Inokuliertes
Blatt (3N) und systemische Blätter (3O und 3P)
einer Pflanze, die mit GFPAV2- CP- + CP66 : 6G : g5 Viren 15 Tage nach Inokulation
infiziert ist.
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4 illustriert die in vivo-Bindung des
Gen-5-Proteins an ToLCV-Nde-DNA. (4A). Flag-Epitop-markiertes
CP66 : 6G : g5- Protein, das in Protoplasten exprimiert wird, wurde
mit Anti-Flag-Antikörper
immunpräzipitiert,
der an Agarose gebunden ist, nach dem Lysieren der Protoplasten
in NP40-Puffer, der unterschiedliche Konzentrationen an NaCl (oberhalb
der Bahnen gezeigt) oder RIPA-Puffer enthält, und das immunpräzipitierte
Protein wurde auf einem Westernblot mit Anti-Flag-Antikörper (Bahnen
2 – 6)
nachgewiesen. Bahn 1 enthielt Proteine, die aus Protoplasten immunpräzipitiert
wurden, die mit Wildtyp-Virus als eine Kontrolle transfiziert waren.
Die Proteinbande, die bei ≈ 24
kDa in allen Banden vorhanden ist, ist die leichte Kette des Anti-Flag-Antikörpers, der
für die
Immunpräzipitationen
verwendet wurde. Das immunpräzipitierte
CP66 : 6G : g5-Protein wurde bei zwei unterschiedlichen Molekularmassen
nachgewiesen, die mit den Monomer- und Dimerformen korrespondieren.
Die Positionen der Molekulargewichtsmarker werden in Kilodalton
auf der linken Seite gezeigt. (4B) Virale
ssDNA, die mit dem Flag-Epitop-markierten CP66 : 6G : g5-Protein
ko-immunpräzipitiert
wurde, wurde in einem Southernblot unter Verwendung von 32P-markierter DNA der Komponente A als eine
Sonde nachgewiesen. Die Banden 1 – 7 hatten die gleichen Behandlungen,
wie es in 4A gezeigt wird.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass das ssDNA-bindende Protein
der Inoviridae-Virus-Familie die Virusverbreitung während des
Infektionsvorganges von Viren der Gemini-Virus-Familie beeinträchtigt, die
in der Lage sind, eine Pflanze zu infizieren. Durch die Hemmung
der Virusverbreitung wird die Virusinfektion verringert und/oder
blockiert, wodurch die „Resistenz" von Pflanzen gegen
die Virusinfektion erhöht
wird.
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Die
Erfindung beschreibt Verfahren zur Hemmung von ssDNA-Viren der Gemini-Virus-Famlie, die in der
Lage sind, eine Pflanze zu infizieren, unter Verwendung des ssDNA-bindenden Proteins
der Inoviridae-Virus-Familie, Expressionsvektoren, die in der Lage
sind, die bindenden Proteine in Pflanzen zu exprimieren, Zusammensetzungen
zur Verabreichung der Expressionsvektoren und transgene Pflanzen,
die Gene enthalten, die in der Lage sind, das bindende Protein zu
exprimieren.
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A. Verfahren zur Hemmung
von ssDNA-Pflanzenviren
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Die
Erfindung schlägt
Verfahren zur Herstellung einer Resistenz in einer Pflanze gegen
eine Infektion und/oder die Virulent eines einzelsträngigen (ssDNA-)
DNA-Virus der Gemini-Virus-Familie, das in der Lage ist, eine Pflanze
zu infizieren, vor. Das Verfahren umfasst das Einführen eines
ssDNA-bindenden Proteins aus der Inoviridae-Virus-Familie in eine
empfängliche
Pflanze.
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Das
ssDNA-bindende Protein wird typischer Weise durch die Expression
einer Nukleotidsequenz bereit gestellt, die das ssDNA-bindende Protein
kodiert, und die Expressionskontrollelemente enthält, die
die Expression des Proteins in Pflanzen bereit stellen.
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Das
Einführen
des Proteins in die Pflanze kann durch eine Reihe von Verfahren,
einschließlich
durch Standardgentransferverfahren, die Inokulation der Pflanze
mit einem Transfer- oder Trägervektor
(d. h., Infektion durch einen rekombinant entwickelten Pflanzenvirus
oder Phagen), die „biolistische" (d. h., ballistische") Einführung von
Nukleinsäuren
in ausgereiftes Pflanzengewebe, die direkte DNA-Aufnahme in Pflanzenprotoplasten,
die Transformation von Pflanzen mit auf Agrobakterium tumefaciens
basierenden Vektoren und ähnliche
gut bekannte Verfahren durchgeführt
werden.
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Pflanzenexpressionselemente
für eine
Nukleotidsequenz sind im Allgemeinen auf dem Gebiet gut bekannt
und werden nicht als Einschränkung
für die
Erfindung angesehen. Die Nukleotidsequenz, die das ssDNA-bindende
Protein kodiert, kann auf einem Expressionsvektor, als ein DNA-Fragment
oder als eine Komponente eines „Transfer"- oder
Trägervektors,
wie dem infektiösen
Agrobakterium Gentransfersystem, das üblicher Weise in Pflanzen verwendet
wird, vorhanden sein.
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Ein
bevorzugtes ssDNA-bindendes Protein ist ein Protein der Inoviridae-Virus-Familie
mit der Fähigkeit
zur Bindung an ssDNA. Das bevorzugte Protein ist das virale „Gen 5"-Protein. Obwohl das ganze (d. h. native)
Protein verwendet werden kann, können
auch Teile des ganzen Proteins verwendet werden, die den ssDNA-bindenden
Anteil des Proteins enthalten. Zusätzlich ist zu verstehen, dass
Modifikationen an der Aminosäuresequenz
eines nativen Proteins ohne das Kompromittieren der wesentlichen
funktionellen Eigenschaften des Proteins für die Erfindung durchgeführt werden
können.
Somit bedeutet der Begriff „ssDNA-bindendes Protein" jegliches einer
Reihe von Konfigurationen des Proteins, einschließlich aktive
Fragmente, Fusionsproteine, die ein aktives Fragment enthalten,
das gesamte Protein und Derivate davon, die die ssDNA-bindende Aktivität besitzen.
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Die
Fähigkeit
zur Bindung von ssDNA kann leicht durch auf dem Gebiet anerkannte
Verfahren gemessen werden, einschließlich der hierin beschriebenen
Bindungsverfahren. Somit soll die Erfindung nicht als eingeschränkt interpretiert
werden, so lange das ssDNA-bindende Protein die Fähigkeit
zur Bindung von viraler pflanzlicher ssDNA aufweist, wie es hierin
beschrieben wird, und die Virusreplikation und/oder virale Pathogenese
hemmt.
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Die
Inoviridae-Virus-Familie ist eine große Familie, die die Gattungen
Inovirus und Plectovirus umfasst. Bevorzugte Inovirus-Arten umfassen
Coli-Phagen-, Enterobakteria-Phagen-,
Pseudomonas-Phagen, Vibrio-Phagn- und Xanthomonas-Phagenarten. Bevorzugte
Coli-Phagen-Arten umfassen AE2, dA, Ec9, f1, fd, HR, M13, ZG/2 und
ZJ/2 Coli-Phagen. Ein besonders bevorzugtes Protein ist das Gen-5-Protein
des Coli-Phagen M13.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
hat das Gen-5-Protein des Coli-Phagen M13 die Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 1 gezeigt wird.
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In
einer verwandten Ausführungsform
umfasst das Verfahren das Einführen
des ssDNA-bindenden Proteins
durch das Herstellen einer transgenen Pflanze, die ein Gen umfasst,
das in der Lage ist, das Protein zu exprimieren, und dadurch wird
eine Pflanzenresistenz gegen den ssDNA-Pflanzenvirus bereit gestellt.
Die Verfahren zur Herstellung einer transgenen Pflanze, die in der
Lage ist, ein Fremdprotein, wie ein ssDNA-bindendes Protein dieser
Erfindung zu exprimieren, werden weiter hierin beschrieben.
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In
einer weiteren verwandten Ausführungsform
umfassen die Verfahren das Einführen
des ssDNA-bindenden Proteins durch das in Kontaktbringen der Pflanze
mit einer Zusammensetzung, die einen Expressionsvektor enthält, der
in der Lage ist, das Protein in der Pflanze zu exprimieren. Verfahren
zur Herstellung und Verwendung eines Expressionsvektors in einer
Zusammensetzung gemäß der Erfindung
werden weiter hierin beschrieben.
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In
den verschiedenen auf Nukleinsäure
basierenden Verfahren, in denen eine Nukleotidsequenz das ssDNA-bindende
Protein kodiert, und die in der Lage ist, das Protein zu exprimieren,
ist es zu verstehen, dass die Nukleotidsequenz in ihrem Inhalt variieren
kann, so lange ein vorgesehenes ssDNA-bindendes Protein kodiert
wird. Zum Beispiel toleriert der genetische Code die Variation der
Kodonverwendung zur Kodierung einer Aminosäuresequenz, und daher ist die
Erfindung nicht dahingehend als auf eine bestimmte Nukleinsäuresequenz
eingeschränkt
auszulegen.
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Jedoch
ist auch zu verstehen, dass eine Expressionsumgebung, z. B. die
Pflanzenzelle, bevorzugte Kodonverwendungen aufweist, und daher
ist es wünschenswert,
die bevorzugten Kodons zur Optimierung der Expression der exprimierbaren
Gene in Pflanzen zu verwenden.
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Diesbezüglich kann
eine bevorzugte Nukleotidsequenz zur Verwendung in einem Expressionsvektor oder
einer transgenen Pflanze dieser Erfindung bevorzugte Kodons verwenden.
Eine besonders bevorzugte Nukleotidsequenz zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung kodiert ein Gen-5-Protein aus M13, vorzugsweise
die Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 1 gezeigt wird. In einer Ausführungsform umfasst eine bevorzugte
Nukleotidsequenz die Nukleotidsequenz, die in SEQ ID NO: 2 gezeigt
wird, die die native Nukleotidsequenz aus dem vitalen Genom von
M13 ist, die das native Gen-5-Protein aus M13 kodiert. In einer
anderen Ausführungsform
umfasst eine bevorzugte Nukleotidsequenz die Nukleotidsequenz, die
in SEQ ID NO: 3 gezeigt wird, die eine synthetische Nukleotidsequenz
ist, die entwickelt wurde, um bevorzugte Kodonverwendungen für hoch exprimierte
menschliche Gene einzubringen, und die das native Gen-5-Protein
aus M13 kodiert.
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Die
vollständige
Sequenz des Bakteriophagen M13, einschließlich der das Gen-5-kodierenden Sequenz,
ist von GenBank unter den Zugangszahlen V00604, J02461 und M10377
verfügbar.
Die Aminosäuresequenz
der Nukleotidsequenz, die das Gen-5 aus M13 kodiert, wird jeweils
in den SEQ ID NO: 1 und 2 gezeigt.
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Das
eingeführte
Protein ist zur Hemmung einer Infektion eines jeglichen ssDNA-Virus
aus der Geminiviridae-Familie, die Pflanzen infizieren, wirksam.
Bevorzugte Viren sind die Viren der Geminiviridae-Familie, die die
Gattungen Mastrevirus, Curfovirus und Begomovirus umfassen.
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Bevorzugte
Arten der Gattung Mastrevirus werden aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Bajra-Streak-Virus, Bean-Yellow-Dwarf-Virus (Verzwergungs-Virus),
Bromus-Striate-Mosaic-Virus,
Chickpea-Chlorotic-Dwarf-Virus, Chlorfis-Striate-Mosaic-Virus, Digitaria-Streak-Virus, Digitaria-Striate-Mosaic-Virus,
Maize-Streak-Virus//Äthiopien,
Maize-Streak-Virus//Ghana1,
Maize-Streak-Virus//Ghana2, Maize-Streak-Virus//Kenia, Maize-Streak-Virus//Komatipoort,
Maize-Streak-Virus//Malawi, Maize-Streak-Virus//Mauritius, Maize-Streak-Virus//Mosambik,
Maize-Streak-Virus//Nigeria1, Maize-Streak-Virus//Nigeria2, Maize-Streak-Virus//Nigeria3,
Maize-Streak-Virus//Port Elizabeth, Maize-Streak-Virus//Reunion1, Maize-Streak-Virus//Reunion2,
Maize-Streak-Virus//Setaria, Maize-Streak-Virus//Südafrika,
Maize-Streak-Virus//Tas, Maize-Streak-Virus//Uganda, Maize-Streak-Virus/Naalhart-Mais,
Maize-Streak-Virus//Vaalhart-Weizen, Maize-Streak-Virus//Weizen-Eleusian,
Maize-Streak-Virus//Zaire, Maize-Streak-Virus//Zimbabwe1, Maize-Streak-Virus//Zimbabwe2,
Miscanthus-Streak-Virus, Panicum-Streak-Virus/Karino, Panicum-Streak-Virus/Kenia,
Paspalum-Striate-Mosaic-Virus, Sugarcane-Streak- Virus/Ägypten,
Sugarcane-Streak-Virus/Natal, Sugarcane-Streak-Virus/Mauritius,
Tobacco-Yellow-Dwarf-Virus
(Verzwergungs-Virus), Weizen-Verzwergungs-Virus/Tschechische Republik
[Weizen-Verzwergungs-Virus-CJI, WDV-CJI], Weizen-Verzwergungs-Virus/Frankreich
und Weizen-Verzwergungs-Virus/Schweden besteht.
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Bevorzugte
Arten der Gattung Curtovirus werden aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Beet-Curly-Top-Virus Kalifornien, Beet-Curly-Top-Virus Kalifornien//Logan,
Beet-Curly-Top-Virus-CFH,
Beet-Curly-Top-Virus//Iran, Beet-Curly-Top-Virus Worland, Horseradish-Curly-Top-Virus,
Tomato-Leafroll-Virus (Tomaten-Blattroll-Virus) und Tomato-Pseudo-Curly-Top-Virus besteht.
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Bevorzugte
Arten der Gattung Begomovirus werden aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Abutilon-Mosaic-Virus, Acalypha-Yellow-Mosaic-Virus, Afrikanischem
Cassava-Mosaic-Virus//Ghana,
Afrikanischem Cassava-Mosaic-Virus//Kenia, Afrikanischem Cassava-Mosaic-Virus//Nigeria,
Afrikanischem Cassava-Mosaic-Virus//Uganda, Ageratum-Yellow-Vein-Virus, Althea-Rosea-Enation-Virus,
Asystasia-Golden-Mosaic-Virus, Bean-Calico-Mosaic-Virus, Bean-Dwarf-Mosaic-Virus,
Bean-Golden-Mosaic-Virus Brasilien, Bean-Golden-Mosaic-Virus Puerto-Rico, Bean-Golden-Mosaic-Virus
Puerto-Rico/Dominikanische Rep. [Bean-Golden-Mosaic-Virus Dominikanische-Rep.,
BGMV-DR], Bean-Golden-Mosaic-Virus Puerto-Rico/Guatemala [Bean-Golden-Mosaic-Virus
Guatemala, GBMV-GA], Bhendi-Yellow-Vein-Mosaic-Virus, Chinodel-Tomato-Virus
[Tomato-Leaf-Crumple-Virus,
TLCrV], Cotton-Leaf-Crumple-Virus, Cotton-Leaf-Curl-Virus Indien,
Cotton-Leaf-Curl-Virus Pakistan1/Faisalabad1 [Cotton-Leaf-Curl-Virus
Pakistan2], Cotton-Leaf-Curl-Virus Pakistan1/Faisalabad2 [Cotton-Leaf-Curl-Virus
Pakistan3], Cotton-Leaf-Curl-Virus Pakistan1/Multan [Cotton-Leaf-Curl-Virus
Pakistan1], Cotton-Leaf-Curt-Virus
Pakistan2Faisalabad [Pakistanischem Cotton-Leaf-Curl-Virus], Cowpea-Golden-Mosaic-Virus,
Cooton-Yellow-Vein-Mosaic-Virus//Lucknow, Dolichos-Yellow-Mosaic-Virus, Ostafrikanischem
Cassava-Mosaic-Virus/Kenia, Ostafrikanischem Cassava-Mosaic-Virus/Malawi,
Ostafrikanischem Cassava-Mosaic-Virus/Tansania, Ostafrikanischem
Cassava-Mosaic-Virus/Uganda//1 [Afrikanischem Cassava-Mosaic-Virus Uganda-Variante],
Ostafrikanischem Cassava-Mosaic-Virus/Uganda//2, Eclipta-Yellow-Vein-Virus,
Eggplant-Yellow-Mosaic-Virus, Eupatorium-Yellow-Vein-Virus, Euphorbia-Mosaic-Virus,
Honeysuckle-Yellow-Vein-Mosaic-Virus, Horsegram-Yellow-Mosaic-Virus, Indischem
Cassava-Mosaic-Virus, Jatropha-Mosaic-Virus, Leonurus-Mosaic-Virus, Limabean-Golden-Mosaic-Virus,
Lupin-Leaf-Curl-Virus, Macroptilium-Golden-Mosaic-Virus Jamaika//2, Macroptilium-Golden-Mosaic-Virus Jamaika//3, Macrotyloma-Mosaic-Virus,
Malvaceous-Chlorosis-Virus, Melon-Leaf-Curl-Virus, Mungbean-Yellow-Mosaic-Virus,
Okra-Leaf-Curl-Virus/Elfenbeinküste,
Okra-Leaf-Curl-Virus/Indien,
Papaya-Leaf-Curl-Virus, Pepper-Huasteco-Virus, Pepper-Golden-Mosaic-Virus, [Texas-Pepper-Virus],
Pepper-Mild-TigrA-Virus, Potato-Yellow-Mosaic-Virus//Guadeloupe, Potato-Yellow-Mosaic-Virus/Trinidad
und Tobago, Potato-Yellow-Mosaik-Virus/Venezuela,
Pseuderanthemum-Yellow-Vein-Virus, Rhynchosia-Mosaic-Virus, Serrano-Golden-Mosaic-Virus,
Sida-Golden-Mosaic-Virus/Costa Rica, Sida-Golden-Mosaic-Virus/Honduras, Sida-Golden-Mosaic-Virus/Honduras//Yellow-Vein,
Sida-Yellow-Vein-Virus, Solanum-Apical-Leaf-Curl-Virus, Soybean-Crincle-Leaf-Virus,
Squash-Leaf-Curl-Virus, Squash-Leaf-Curl-Virus/Erweiterter Wirt,
Squash-Leaf-Curl-Virus/Eingeschränkter Wirt,
Squash-Leaf-Curl-Virus/Los Mochis, Squash-Leaf-Curl-Virus China,
Tomato-Golden-Mosaic-Virus/Gewöhnlicher
Stamm, Tomato-Golden-Mosaic-Virus/Yellow-Vein-Stamm,
Tobacco-Leaf-Curl-Virus//Indien, Tobacco-Leaf-Curl-Virus China,
Tomato-Leaf-Curl-Virus//Solanum-Art D1, Tomato-Leaf-Curl-Virus//Solanum-Art
D2, Tomato-Leaf-Curl-Virus Australien, Tomato-Leaf-Curl-Virus Bangalore1
[Indischem Tomato-Leaf-Curl-virus Bangalorel], Tomato-Leaf-Curl-Virus
Bongalore2, [Indischem Tomato-Leaf-Curl-Virus, ItoLCV], Tomato-Leaf-Curl-Virus
Bangalore3 [Indischem Tomato-Leaf-Curl-Virus Bangalorell] Tomato-Leaf-Curl-Virus
Neu Delhi/Stark [Tomato-Leaf-Curl-Virus
Indien2, TYLCV-IN1], Tomato-Leaf-Curl-Virus Neu Delhi/Schwach [Tomato-Leaf-Curl-Virus
Indien2, ToICV-IN2], Tomato-Leaf-Curl-Virus Neu Delhi/Lucknow [Indischem
Tomato-Leaf-Curl-Virus], Tomato-Leaf-Curl-Virus//Senegal, Tomato-Leaf-Curl-Virus
Sinaloa [Sinaloa-Tomato-Leaf-Curl-Virus, STLCV], Tomato-Leaf-Curl-Virus Taiwan,
Tomato-Leaf-Curl-Virus Tansania, Tomato-Mottle-Virus, Tomato-Mottle-Virus Taino
[Taino-Tomato-Mottle-Virus, TTMoV], Tomato-Severe-Leaf-Curl-Virus/Guatemala,
Tomato-Severe-Leaf-Curl-Virus//Honduras, Tomato-Severe-Leaf-Curl-Virus//Nicaragua,
Tomato-Yellow-Dwarf-Virus (Verzwergungs-Virus), Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus China,
Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Israel, Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Israel/Schwach,
Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Israel/Ägypten, [Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Ägypten,
TYLCV-EG], Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Israel//Kuba, Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus
Israel//Kuba, Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Israel//Jamaika, Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus
Israel//Saudi Arabien1, [Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Nördliches Saudi-Arabien, TYLCV-NSA],
Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Nigeria, Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Sardinien,
Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Sardinien/Sizilien [Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus
Sizilien, TYLCV-SY], Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Sardinien/Spanien//1
[Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Spanien, TYLCV-Sp], Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Sardinien/Spanien//2
[Tomato-Yellow-Leaf-Curl- Virus
Almeria, TYLCV-Almeria], Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Sardinien/Spanien//3
[Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Europäischer Stamm], Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus
Saudi-Arabien [Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Südliches Saudi-Arabien, TYLCV-SSA],
Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Tansania, Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus
Thailand//1, Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus Thailand//2, Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus//Jemen,
Tomato-Yellow-Mosaic-Virus Brasilien//1, Tomato-Yellow-Mosaic-Virus
Brasilien//2, Tomato-Yellow-Mottle-Virus, Tomato-Yellow-Vein-Streak-Virus
Brasilien, Watermelon-Chlorotic-Stunt-Virus,
Watermelon-Curly-Mottle-Virus und Wissadula-Golden-Mosaic-Virus Jamiaka//1
besteht.
-
Die
oben beschriebenen ssDNA-Pflanzenviren, die durch die vorliegenden
Verfahren gehemmt werden können,
infizieren eine große
Anzahl von Pflanzenarten. Insoweit neue Pflanzenarten entdeckt werden, die
gegenüber
einer Infektion durch einen ssDNA-Pflanzenvirus empfänglich sind, wie er gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben wird, ist zu verstehen, dass die Erfindung
nicht dahingehend vorgesehen ist, nur auf bekannte Pflanzen eingeschränkt zu sein.
Statt dessen ist eine Pflanze gemäß den vorliegenden Verfahren dahingehend
vorgesehen, jegliche Pflanze zu sein, die für eine Infektion durch den
beschriebenen ssDNA-Pflanzenvirus der Inoviridae-Virus-Familie empfänglich ist,
wobei die Empfänglichkeit
leicht durch auf dem Gebiet bekannte Verfahren, einschließlich der
hierin beschriebenen Infektionsverfahren, bestimmt werden kann.
-
Der
Begriff „Pflanze" umfasst ganze Pflanzen,
Pflanzenorgane (z. B., Blätter,
Stämme,
Wurzeln, etc.), Samen und Pflanzenzellen und Nachkommen derselben.
Die Klasse der Pflanzen, die in dem Verfahren der Erfindung verwendet
werden kann, ist im Allgemeinen so breit wie die Klasse der höheren Pflanzen,
die Transformationstechniken zugänglich
sind, und umfasst sowohl die einkeimblättrigen (Monokotyledonen) wie
auch die zweikeimblättrigen
(Dikotyledonen) Pflanzen. Sie umfasst Pflanzen einer Vielzahl ploider
Formen, einschließlich
polyploide, diploide und haploide Formen.
-
Beispielhafte
Pflanzen, die für
eine Infektion empfänglich
sind, und daher Zielpflanzen für
die Behandlungsverfahren und Zusammensetzungen sind, die hierin
beschrieben werden, umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf,
eine Pflanze, die aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Abutilon,
Acalypha, Apfel, Ageratum, Althea rosea, Asystasia, Bajra, Banane,
Gerste, Bohnen, Rübe,
Urbohne („Blackgram"), Bromus, Cassava,
Kichererbse, Paprikas, Chlorfis, Klee, Kokosnuss, Kaffee, Baumwolle,
Kuherbse/-Bohne, Croton, Gurke, Digitaria, Dolichos, Aubergine,
Eupatorium, Euphorbia, Fababohne, Geißblatt, Pferdebohne, Jatropha,
Leonurus, Limabohne, Lupine, Macroptilium, Macrotyloma, Mais, Melone,
Hirse, Mungbohne, Hafer, Okra, Panicum, Papaya, Paspalum, Erdnuss,
Erbse, Pfeffer, Straucherbse (Taubenerbse), Ananas, Phaseolus, Kartoffel, Pseuderanthemum,
Speisekürbis
(„Pumpkin"), Rhynchosia, Reis,
Serrano, Sida, Sorghum, Sojabohne, Kürbis („Squash"), Zuckerrohr, Zuckerrübe, Sonnenblume,
Süßkartoffel,
Tee, Tomate, Tabak, Wassermelone, Weizen und Wissadula oder jeglicher
einzelnen Pflanze oder Kombination von Pflanzen davon besteht.
-
Bevorzugte
Beispiele der Verfahren der Erfindung werden hierin unter Verwendung
des Gen-5-Proteins aus M13, das unter Verwendung eines rekombinanten
Tamatenblattkräuselvirus
(ToLCV)- Vektors auf Tabakpflanzen und Protoplasten exprimiert wird,
beschrieben. Die viralen genomischen Nukleotidsequenzen des ToLCV
für sowohl
die Awie auch B-Komponenten des zweiteiligen Genoms des ToLCV sind
bekannt und sind jeweils unter den GenBank Zugangszahlen U15015
und U15016 verfügbar
und werden jeweils in SEQ ID NO: 4 und 5 gezeigt.
-
B. Nukleinsäuremoleküle
-
Die
Erfindung schlägt
auch ein Nukleinsäuremolekül vor, wie
einen DNA-Expressionsvektor, der zur Expression eines ssDNA-bindenden
Proteins dieser Erfindung in Pflanzen nützlich ist. Somit enthält das Nukleinsäuremolekül eine Nukleotidsequenz,
die das ssDNA-bindende Protein der Inoviridae-Virus-Familie dieser Erfindung
kodiert, und enthält
zusätzlich
Elemente zur Regulation und Steuerung der Genexpression in Pflanzen.
Beispielhafte Elemente zur Expression in Pflanzen werden in den
U.S. Patenten Nr. 5,188,642, 5,202,422, 5,463,175 und 5,639,947
beschrieben. Zusätzlich
sind die Verfahren zur Manipulation von Nukleinsäuren und zur Herstellung von
Expressionsvektoren in Pflanzen im Allgemeinen gut bekannt und sind
daher nicht als einschränkend
für die
vorliegende Erfindung auszulegen.
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Beispielhafte
Expressionsvektoren und Systeme zur Einführung eines ssDNA-bindenden
Proteins in Pflanzen werden in den Beispielen beschrieben.
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Somit
beschreibt die Erfindung in einer Ausführungsform ein auf Nukleinsäure basierendes
Expressionssystem, das eine Nukleotidsequenz umfasst, die ein ssDNA-bindendes Protein
der Inoviridae-Virus-Familie kodiert, wobei das Expressionssystem
in der Lage ist, das Protein in einer Pflanze zu exprimieren, die
für eine Infektion
durch einen ssDNA-Pflanzenvirus der Gemini-Virus-Familie, wie es
hierin beschrieben wird, empfänglich
ist.
-
Das
ssDNA-bindende Protein kann jegliches Protein sein, wie es hierin
beschrieben wird, und ist zur Durchführung der Verfahren der Erfindung
bevorzugt. Besonders bevorzugt ist das Gen-5-Protein aus M13, wie
die Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 1 gezeigt wird.
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Das
Expressionssystem kann abhängig
von der vorgesehenen Verwendung ein Vektor oder ein Gen sein. In
dem Fall einer transgenen Pflanze beschreibt die Erfindung ein Gen,
das eine Nukleotidsequenz umfasst, die eine Expressionskassette
definiert, d. h., die notwendigen Elemente zur Expression eines
strukturellen Gens eines ssDNA-bindenden
Proteins, einschließlich
Promotoren, Transkriptionsstartsignale, Translationsstartsignale,
eine das Strukturprotein kodierende Sequenz und Translations- und
Transkriptionsstoppsequenzen, die wohl bekannt sind. In dem Fall
eines Vektors oder eines infektiösen
Mittels, das verwendet wird, um eine Expressionskassette einzuführen, umfasst
der Vektor oder das Mittel zusätzliche
genetische Elemente, die für
die Funktion des Vektors oder des infektiösen Mittels geeignet sind.
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Zum
Beispiel kann der Vektor auch Elemente enthalten, die die Replikation,
Manipulation und Ähnliches
bereit stellen, wie sie auf Plasmiden zu finden sind, die die Massenherstellung
des Vektors erleichtern. In dem Fall von infektiösen Mitteln, die typischer
Weise modifizierte Pflanzenviren oder Pflanzenphagen sind, die die
Pflanze infizieren können,
kann das Mittel zusätzliche
Elemente zur Replikation des Mittels und zum Zusammenbau in eine
infektiösen
Partikel enthalten, die wohl bekannt ist.
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Eine
bevorzugte Expressionskassette ist ein Vektor, ein Gen oder ein
infektiöses
Mittel gemäß der Erfindung,
der/das eine Nukleotidsequenz umfasst, die in SEQ ID NO: 2 oder
3 gezeigt wird, wie sie hierin beschrieben wird.
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Zur
allgemeinen Klonierung von Nukleinsäuren werden Plasmide verwendet,
die wohl bekannt sind. Ein bevorzugtes Klonierungsplasmid, das hierin
verwendet wird, ist der pBluescript II SK- Vektor (Stratagene, La
Jolla, CA). Die vollständige
Nukleotidsequenz des pBluescript- Plasmids ist in GenBank unter
der Zugangsnummer X52330 verfügbar
und wird auch in SEQ ID NO: 6 gezeigt.
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Für Pflanzentransformationen
sind eine Reihe von Verfahren, Vektoren und Mittel verfügbar, und
daher ist die Erfindung nicht dahingehend als eingeschränkt auszulegen.
Beispielhafte Verfahren umfassen die Pflanzentransformation, die
die direkte Aufnahme einer Expressionskassette aus Nukleinsäuren in
einen Protoplasten, gefolgt durch Pflanzenregeneration zur Ausbildung
einer Pflanze, die Elektroporation in einen Protoplasten, die biolistische
Verabreichung einer Nukleinsäure
in entweder kultivierte Pflanzenzellen oder ganzes Pflanzengewebe,
durch Pollen vermittelte Transformationen, die Infektion durch einen
rekombinanten Virus oder ein Phagenmittel, wie die modifizierte
ToLCV- oder eine durch Agrobakterium vermittelte Transformation und Ähnliches
umfasst. Beispielhafte Vektoren zur Durchführung einiger der oben genannten
Verfahren umfassen pBIN19 (Bevan et al., Nucl. Acids Res., 12 :
8711, 1984; GenBank Zugangszahl U09365), pMON316 oder pMON, die
von Monsanto verfügbar
sind (St. Louis, MO), pGA482 (An et al., Plant Physiol., 81 : 86, 1986),
pCGN1547 (McBride et al., Plant Mol. Biol., 14 : 269, 1990), pPZP100
(Ajdukiewicz et al., Plant Mol. Biol., 25 : 989, 1994, und GenBank
Zugangsnummer U10456) pMOG410 und Ähnliche.
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C. Transgene Pflanzen
-
Die
Erfindung schlägt
zusätzlich
eine transgene Pflanze vor, die eine Nukleotidsequenz dieser Erfindung
enthält,
zur Expression des ssDNA-bindenden Proteins der Inoviridae-Virus-Familie. Die
transgene Pflanze enthält
eine Expressionskassette, wie sie hierin definiert wird, als einen
Teil der Pflanze, wobei die Kassette durch Transformation einer
Pflanze mit einem Vektor dieser Erfindung eingeführt wurde.
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Verfahren
zur Herstellung einer transgenen Pflanze, die in der vorliegenden
Erfindung nützlich
ist, werden in den U.S. Patenten Nr. 5,188,642; 5,202,422; 5,234,834;
5,463,175 und 5,639,947 beschrieben.
-
Techniken
zur Transformation einer großen
Bandbreite an Pflanzenarten sind wohl bekannt und werden in der
technischen und wissenschaftlichen Literatur beschrieben. Siehe
zum Beispiel Weising et al., Ann. Rev. Genet., 22 : 421 – 477, 1988.
Ein konstitutiver oder induzierbarer Promoter wird in einem geeigneten
Vektor operativ an die gewünschte
heterologe DNA-Sequenz gebunden, die ein ssDNA-bindendes Protein
dieser Erfindung kodiert. Der Vektor, der einen Promoter umfasst,
der an die heterologe DNA gebunden ist, wird typischer Weise ein
Markergen enthalten, das einen selektierbaren Phenotyp auf die Pflanzenzelle
vermittelt. Zum Beispiel kann der Marker eine Biocidresistenz, insbesondere
Antibiotikaresistenz, wie eine Resistenz gegen Kanamycin, G418,
Bleomycin, Hygromycin, oder eine Herbizidresistenz, wie eine Resistenz
gegen Chlorsulfuron oder Basta kodieren. Solche selektiven Markergene
sind in Protokollen zur Herstellung von transgenen Pflanzen nützlich.
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DNA-Konstrukte,
die die Expressionskassette enthalten, können das Genom der gewünschten
Pflanzenwirtszelle durch eine Reihe konventioneller Techniken eingeführt werden.
Zum Beispiel kann das DNA-Konstrukt direkt in die DNA der Pflanzenzelle
unter Verwendung von Techniken wie der Elektroporation und Mikroinjektion
von Pflanzenzellenprotoplasten eingeführt werden. Alternativ dazu
können
die DNA-Konstrukte direkt in Pflanzengewebe unter Verwendung biolistischer
Verfahren, wie der Bombardierung mit DNA-Mikropartikeln eingeführt werden.
Zusätzlich
können
die DNA-Konstrukte mit geeigneten T-DNA-flankierenden Regionen verbunden
werden und in einen konventionellen Agrobakterium tumefaciens – Wirtsvektor eingeführt werden.
Die Virulenzfunktionen des Agrobakterium tumefaciens – Wirts
werden das Einfügen
des Konstrukts und den benachbarten Markers in die DNA der Pflanzenzelle
dirigieren, wenn die Pflanzenzelle mit dem Bakterium infiziert wird.
-
Mikroinjektionstechniken
sind auf dem Gebiet bekannt und gut in der wissenschaftlichen und
Patentliteratur beschrieben. Die Einführung von DNA-Konstrukten unter
Verwendung einer Polyethylenglycolfällung wird in Paszkowski et
al., EMBO J., 3 : 2717 – 2722,
1984, beschrieben. Elektroporationstechniken werden in Fromm et
al., Proc. Natl. Acad.Sci. USA, 82 : 5824, 1985, beschrieben. Biolistische
Transformationstechniken werden in Klein et al., Nature 327 : 70 – 73, 1987,
beschrieben.
-
Eine
Variation involviert die biolistische Penetration mit Hochgeschwindigkeit
durch kleine Partikel, bei denen die Nukleinsäure entweder innerhalb der
Matrix kleiner Kügelchen
oder Partikel oder auf der Oberfläche vorliegt (Klein et al.,
Nature, 327 : 70 – 73,
1987). Obwohl typischer Weise nur eine einzelne Einführung eines Nukleinsäuresegments
notwendig ist, ermöglicht
dieses Verfahren insbesondere mehrfache Einführungen.
-
Durch
Agrobakterium tumefaciens vermittelte Transformationstechniken werden
in der wissenschaftlichen Literatur gut beschrieben. Siehe zum Beispiel
Horsch et al., Science, 233 : 496 – 498, 1984, und Fraley et
al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 90 : 4803, 1983. Genauer gesagt
wird eine Pflanzenzelle, ein Ableger, ein Meristem oder ein Samen
mit Agrobakterium tumefaciens infiziert, das mit dem Segment transformiert
wurde. Unter geeigneten Bedingungen, die auf dem Gebiet bekannt
sind, werden die transformierten Pflanzenzellen wachsen gelassen,
um Triebe, Wurzeln zu bilden und sich weiter in ganze Pflanzen zu
entwickeln. Die Nukleinsäuresegmente
können
in geeignete Pflanzenzellen eingeführt werden, zum Beispiel mittels
des Ti-Plasmids von Agrobakterium tumefaciens. Das Ti-Plasmid wird
in Pflanzenzellen bei der Infektion durch Agrobakterium tumefaciens übertragen
und wird in das Pflanzengenom stabil integriert (Horsch et al.,
Science, 233 : 496 – 498,
1984; Fraley et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 90 : 4803, 1983.)
-
Die
Ti-Plasmide enthalten zwei Regionen, die für die Produktion transformierter
Zellen wesentlich sind. Eine von diesen, die Transfer-DNA (T-DNA)
genannt wird, induziert die Tumorbildung. Die andere, die Virulenzregion
genannt wird, ist für
die Einführung
der T DNA in Pflanzenzellen wesentlich. Die Transfer-DNA-Region,
die zu dem Pflanzengenom transferiert wird, kann in ihrer Größe durch
das Einführen
der Fremdnukleinsäuresequenz
ohne das Beeinträchtigen
ihrer Übertragungsfähigkeit
erhöht
werden. Durch das Entfernen der Tumor-auslösenden Gene, so dass sie nicht
länger
beeinträchtigen,
kann das modifizierte Ti-Plasmid dann als ein Vektor, wie ein „behinderter
Ti-Vektor", für die Übertragung
der Genkonstrukte der Erfindung in eine geeignete Pflanzenzelle
verwendet werden.
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Alle
Pflanzenzellen, die durch Agrobakterium transformiert werden können, sowie
ganze Pflanzen, die aus den transformierten Zellen regeneriert wurden,
können
auch gemäß der Erfindung
transformiert werden, um transformierte ganze Pflanzenzellen herzustellen,
die die übertragene
Fremdnukleinsäuresequenz
enthalten.
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Es
gibt verschiedene Arten zur Transformierung von Pflanzenzellen mit
Agrobakterium, umfassend:
- (1) die Ko-Kultivierung
von Agrobakterium mit kultivierten isolierten Protoplasten,
- (2) die Ko-Kultivierung von Zellen oder Geweben mit Agrobakterium,
oder
- (3) die Transformation von Samen, Spitzen oder Meristems mit
Agrobakterium.
-
Verfahren
(1) setzt ein etabliertes Kultursystem voraus, das die Kultivierung
von Protoplasten und die Pflanzenregeneration aus kultivierten Protoplasten
ermöglicht.
Verfahren (2) setzt (a) voraus, dass die Pflanzenzellen oder -gewebe
durch Agrobakterium transformiert werden können und (b) dass die transformierten Zellen
oder Gewebe induziert werden können,
um in ganzen Pflanzen zu regenerieren.
-
Verfahren
(3) setzt eine Mikrovermehrung voraus.
-
In
dem binären
System werden zwei Plasmide benötigt,
um eine Infektion zu begründen:
ein
T-DNA-haltiges Plasmid und ein vir-Plasmid. Es kann jede Anzahl
von T-DNA-haltigen
Plasmiden verwenden werden, wobei die einzige Voraussetzung ist,
dass das eine in der Lage ist, unabhängig für jedes der beiden Plasmide
zu selektieren.
-
Nach
der Transformation der Pflanzenzelle oder der Pflanze können solche
Pflanzenzellen oder Pflanzen, die mit dem Ti-Plasmid transformiert
wurden, so dass das gewünschte
DNA-Segment integriert ist, durch einen geeigneten phenotypischen
Marker ausgewählt
werden. Diese phenotypischen Marker umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf,
Antibiotikaresistenz, Herbizidresistenz oder visuelle Sichtung.
Andere phenotypischen Marker sind auf dem Gebiet bekannt und können in
dieser Erfindung verwendet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst die Verwendung von Expressionsvektoren,
die hierin beschrieben werden, für
die Transformation einer Pflanze, einschließlich sowohl zweikeimblättriger
wie auch einkeimblättriger
Pflanzen. Die Transformation von zweikeimblättrigen Pflanzen wird in den
Bezugsstellen oben beschrieben. Die Transformation von einkeimblättrigen
Pflanzen unter Verwendung verschiedener Techniken, einschließlich der
Elektroporation (z. B. Shimamoto et al., Nature, 338 : 274 – 276, 1992;
Ballistiken (z. B. europäische
Patentanmeldung 270, 356) und Agrobakterium (z. B. Bytebier et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 84 : 5345 – 5349, 1987) ist bekannt.
-
Transformierte
Pflanzenzellen, die aus jeglicher der oben genannten Transformationstechniken
abgeleitet werden, können
kultiviert werden, um eine ganze Pflanze zu regenerieren, die den
gewünschten
transformierten Phenotyp besitzt. Solche Regenerationstechniken
basieren auf der Manipulation bestimmter Phytohormone in einem Gewebekulturwachstumsmedium,
das typischer Weise auf einem Biozid- und/oder Herbizidmarker basiert,
der zusammen mit den Nukleotidsequenzen eingeführt wurde. Die Pflanzenregeneration aus
kultivierten Protoplasten wird in Evans et al., Handbook of Plant
Cell Culture, S. 124 – 176,
MacMillan Publishing Company, New York, 1983 und Binding, Regeneration
of Plants, Plant Protoplasts, S. 21 – 73, CRC Press, Boca Raton,
1985, beschrieben. Die Regeneration kann auch aus Pflanzencallus,
Trieben, Organen oder Teilen davon, durchgeführt werden. Solche Regenerationstechniken
werden im Allgemeinen durch Klee et al., Ann. Rev. Plant. Phys.,
38: 467 – 486,
1987, beschrieben.
-
Ein
Fachmann auf dem Gebiet wird erkennen, dass, nachdem eine Expressionskassette
stabil in die transgenen Pflanzen eingebracht wurde und als funktionell
bestätigt
wurde, sie abhängig
von der zu kreuzenden Art in andere Pflanzen durch sexuelle Kreuzung
eingeführt
werden kann. Es kann jegliche Anzahl von Standardzüchtungstechniken
verwendet werden.
-
D. Zusammensetzungen
-
Auch
vorgesehen ist eine Zusammensetzung, die zur Einführung einer
Nukleinsäuresequenz
dieser Erfindung in Pflanzen nützlich
ist. Die Zusammensetzung ist zur Herstellung einer Resistenz gegen
einen ssDNA-Virus der Gemini-Virus-Familie, der Pflanzen infiziert,
nützlich
und umfasst eine wirksame Menge der Nukleinsäuresequenz gemäß der Erfindung
zum Einführen
des ss-DNA-bindenden Proteins der Gemini-Virus-Familie in eine Zelle und hängt von
dem Verfahren ab, das verwendet wird, um das Protein in die Pflanze
einzuführen.
Zum Beispiel ist die Zusammensetzung bei Verwendung einer direkten
DNA-Aufnahme durch Protoplasten eine wässrige Lösung, die Nukleinsäure und
Puffer enthält,
um die Aufnahme durch Protoplasten zu erleichtern, wie es wohl bekannt
ist. Zur Transformation durch einen Agrobakterium-Vektor enthält die Zusammensetzung
eine Suspension aus Agrobakterien, die die Nukleotidsequenz enthalten,
die in der Lage ist, das ssDNA-bindende Protein zu exprimieren.
-
E. Systeme zur Verwendung
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein System, vorzugsweise in Kit-Form,
das zur Durchführung der
Verfahren der vorliegenden Erfindung nützlich ist. Somit sind die
Kits zum Einführen
einer Nukleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung in eine Pflanze, wie es in den Verfahren
dieser Erfindung durchgeführt wird,
nützlich.
-
Das
Kit umfasst eine Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung in einer
Menge, die ausreicht, um wenigstens eine Einführung durchzuführen, die
ein Nukleinsäuremolekül umfasst,
das eine Nukleotidsequenz umfasst, die in der Lage ist, ein ssDNA-bindendes
Protein gemäß der vorliegenden
Erfindung zu exprimieren, die in einem Verpackungsmaterial oder
Behälter
zur Bereitstellung des Systems vorhanden ist.
-
Typischer
Weise sind auch Instruktionen zur Verwendung des verpackten Reagenz
in dem System in der Form einer Verpackungsbeilage oder eines Aufklebers
vorhanden.
-
„Instruktionen
zur Verwendung" umfassen
typischer Weise einen geeigneten Ausdruck, der die Inhalte des Reagenzien)
in dem System oder wenigstens einen Verfahrensparameter, wie die
relativen Mengen der Zusammensetzung und der Pflanze, die vermischt
werden sollen, Verfahren zum in Kontaktbringen der Pflanze, Temperatur,
Pufferbedingungen und Ähnliches
zur Durchführung
eines Verfahrens der Erfindung beschreibt. Typischer Weise werden
die Instruktionen das Verfahrens zum in Kontaktbringen einer Pflanze
zum Einführen
des ssDNA-bindenden Proteins der Inoviridae-Virus-Familie in eine Pflanze und dadurch
das Hemmen der Symptome einer ssDNA-Virusinfektion durch ein Mitglied der
Geminivirusfamilie in der Pflanze beschreiben.
-
Die
Reagenzarten, das infektiöse
Mittel, Virus oder Phage, Nukleinsäuremolekül oder Expressionsvektor zur
Durchführung
eines Verfahrens, das hierin beschrieben wird, können in Lösungen, als eine flüssige Dispersion
oder ein im Wesentlichen trockenes Pulver, z. B. in lyophilisierter
Form, bereit gestellt werden.
-
Der
Begriff „Verpackung" bezieht sich auf
eine feste Matrix oder ein Material wie Glas, Plastik (z. B. Polyethylen,
Polypropylen und Polycarbonat), Papier, Folie und Ähnliches,
das/die in der Lage ist, in begrenzter Räumlichkeit ein Reagenz wie
ein Polynukleotid, Transformationsmittel, infektiöses Virus
oder Phagen der vorliegenden Erfindung aufzunehmen. Somit kann zum
Beispiel eine Verpackung eine Flasche, ein Schraubbecher, Plastik-
und Plastikfolien-laminierter Umschlag oder ähnlicher Behälter sein,
der verwendet wird, um eine vorgesehene Zusammensetzung zu beinhalten.
-
Die
Verpackung kann eine oder mehrere Einheitsdosierungen der Zusammensetzung
der Erfindung enthalten oder kann alternativ dazu mit der Zusammensetzung
verpackt werden, die als Großmenge
bereit gestellt wird.
-
Ein
System dieser Erfindung kann ein Trägermittel umfassen, das kompatimentiert
ist, um in enger räumlicher
Nähe einen
oder mehrere Behälter
wie Schraubbecher, Röhrchen
und Ähnliches
aufzunehmen, wobei jeder der Behälter
eines der getrennten Elemente umfasst, das in dem Verfahren zu verwenden
ist. Zum Beispiel kann einer der Behälter eine Zusammensetzung zum
Infizieren einer Pflanze enthalten. Das Kit kann auch Behälter aufweisen,
die andere Reagenzien enthalten, die bei der Durchführung der
Verfahren der Erfindung verwendet werden.
-
Andere
Verwendungen werden sich einem Fachmann auf dem Gebiet im Lichte
der vorliegenden Offenbarungen und der folgenden Beispiele von selbst
ergeben.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele werden im Wege einer Darstellung und nicht einer
Einschränkung
bereit gestellt.
-
1. Plasmidkonstrukte
-
Infektiöse Klone
der A- und B-Komponenten des Tomatenblattkräuselvirus (Padidam et al.,
J. Gen. Virol., 76 : 25 – 35,
1995) wurden eingesetzt, um die Viruskonstrukte, die hierin verwendet
werden, zu generieren. Die Genomorganisation von ToLCV und die schematische
Darstellung der Viruskonstrukte, die verwendet werden, werden in
1 gezeigt, und die detaillierten Beschreibungen
und Verfahren zur Herstellung eines jeden Plasmids werden in Tabelle
1 zusammengefasst. Teilweise Kopf- und Schwanzdimere, die aus diesen
Konstrukten hergestellt wurden, werden verwendet, um Nicotiana benthamiana – Pflanzen
und N. tabacum BY2 – Protoplasten
zu infizieren. Beschreibung
und Verfahren zur Herstellung viraler DNAs TABELLE
1
Konstruktion
AV2-CP- | Beschreibung
und Verfahren zur Herstellung
Eine Doppelmutante mit AV2 und
Hüllprotein
(CP) in der das Met1-Kodon von AV2 zum Stopkodon vgeändert wurde
und das Arg66-Kodon von CP wurde im Raster versetzt. Die Mutante
wurde zuvor als M1telR66fr beschrieben (Padidam et al., Virology,
224 : 390 – 404,
1996). |
g5
AV2- CP- | Eine
264-Bp-Sequenz, die das Gen-5- (g5-) Protein aus
dem Bakteriophagen M13mp18-Vektor kodiert, wurde durch PCR (10 Zyklen)
amplifiziert und zwischen die Afl III (Nt 125) und Sty I (Nt 479)-Positionen kloniert,
was in dem Ersatz des AV2-ORF |
| und
dem Überlappen
der 5' CP-ORF-Sequenzen
mit g5 resultierte. |
g5- AV2- CP- | Eine
negative Kontrolle des g5AV2- CP+ – Konstrukts, in
der das Met1-Kondon von g5 zu einem Stopkodon mutiert war. |
CP- | Eine
Mutante von CP, die durch das Auffüllen am Ende und die Religation
an der einzelnen Sty I-Position
(Nt 479) hergestellt wurde, was eine Rasterverschiebung bei Kodon
Arg66 und die Terminierung nach der Aminosäure (As) 69 bewirkt. Die Mutante wurde
zuvor als R66fr beschrieben (Padidam et al., Virology, 224 : 390 – 404, 1996). |
CP66
: g5 | Eine
264 Bp-Sequenz, die für
das g5-Protein aus dem M13mp18-Vektor kodiert, wurde durch PCR (10
Zyklen) ampliziert und zwischen die Sty I (Nt 479) und Sph I (Nt
836-) Positionen kloniert, was in der Fusion der g5-Sequenz an das
Arg66-Kodon von CP resultierte. |
CP66
: 6G : g5 | Ähnlich wie
CP66 : g5, außer
dass ein Oligonukleotid, das für
6 Glycine kodiert, zwischen den Kodons für Arg66 von CP und Met1 von
g5 eingefügt
wurde. |
CP66
: g5- | Eine
negative Kontrolle, in der das Kodon Arg66 von CP66 : g5 im Raster
verschoben wurde. |
CP66
: Stag : 6G : g5 | Ähnlich wie
CP66 : 6G : g5, außer
dass eine Sequenz, die für
das 15 Aminosäuren
lange Stag-Peptidepitop kodiert
[KETAAAKFERQHMDS; (Kim et al., J. S., Protein Sci., 2 : 348 – 356, 1993)],
nach dem Arg66 Kodon von CP eingefügt wurde. Das Stag-Epitop wurde eingefügt, um das
CP66 : 6G : g5-Protein
in Protoplasten unter Verwendung des S- |
| Proteins,
das an das FITC gebunden war, zu immunlokalisieren. |
FCP66
: 6G : g5 | Eine
Sequenz, die für
ein 9 Aminosäuren
langes Flag-Peptidepitop
kodiert [MDYKDDDDK; (Hopp et al., J. Immunol. Methods., 88 : 1 – 18, 1986)],
wurde vor dem Met1-Kodon von CP66 : 6G : g5 hinzugefügt und zwischen
Afl III (Nt 125) und Sph I (Nt 836) kloniert. Das AV2 ORF wird in
diesem Konstrukt deletiert. Das Flag-Epitop wurde hinzugefügt, um CP66:
6G : g5-Protein
aus Protoplasten unter Verwendung des Anti-Flag-Antikörpers zu immunpräzipitieren. |
CP66
: GUS | Ein
1806-Bp großes
DNA-Fragment, das für
das β-Glucuronidase- (GUS-)
Protein kodiert (Jefferson et al., Plant. Mol. Biol. Reg., 5 : 387 – 405, 1987)
wurde PCR amplifiziert (10 Zyklen) und zwischen die Sty I (Nt 479)
und Hind III (Nt 1041)- Positionen einer A-Komponente kloniert. Die Hind III-Position
wurde an dem Kolon für
Tyr251 von CP hergestellt [15-Bp vor dem Stopkodon, (Padidam et
al., Virology, 224 : 390 – 404,
1996)]. Dies erleichtert das Ersetzen der CP-Sequenz mit anderen Sequenzen. |
GUSAV2-CP-- | Ein
1869 Bp langes Nco I bis EcoR I DNA-Fragment, das für das GUS-Protein
kodiert, wurde zwischen die Afl III (Nt 125) und Hind III (Nt 1041)- Positionen der A-Komponente
kloniert, nach dem Stumpfmachen der EcoR I-Stelle auf dem GUS-Gen
und der Hind III-Stelle
auf der DNA der Komponente A. |
GFPAV2-CP- | Ein
717 Bp langes Nco I bis BamH I DNA-Fragment, das für das grün fluoreszierende
Protein kodiert [GFP – S65C,
M153T, V163A; (Reichel et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93 :
5888 – 5893,
1996)], wurde zwischen die Afl III (Nt 125) und Sph I (Nt 836)- |
| Positionen
einer A-Komponente kloniert, nach dem Stumpfmachen der BamH I-Stelle
auf dem GFP-Gen und der Sph I-Stelle auf der DNA der A-Komponente. |
BV1AV2-CP- | Eine
849-Bp lange Sequenz, die für
BV1 aus der B- Komponente von ToLCV kodiert, wurde durch PCR amplifiziert
(10 Zyklen) und zwischen die Afl III (Nt 125) und Hind III (Nt 1041)-Positionen
der A-Komponente
kloniert. |
FBVIAV2-CP- | Ähnlich wie
BV1AV2- CP-, außer dass
die Sequenz, die für
ein 9 Aminosäuren
langes Flag-Peptid kodiert, vor das Met1-Kodon von BV1 hinzugefügt wurde.
Das Flag-Epitop wurde hinzugefügt,
um das BV1-Protein in Protoplasten unter Verwendung des Anti-Flag-Antikörpers zu
immunlokalisieren. |
BC1AV2- CP- | Eine
882 Bp lange Sequenz, die für
BC1 aus der B-Komponente
von ToLCV kodiert, wurde durch PCR (10 Zyklen) amplifiziert und
zwischen die Afl III (Nt 125) und Hind III (Nt 1041)-Positionen
der A-Komponente
kloniert. |
TBC1AV2- CP- | Ähnlich zu
BC1AV2- CP-, außer dass
die Sequenz, die für
11 Aminosäuren
des T7 [MASMTGGQQMG; (Krek et al., Cell., 78 : 161 – 172, 1994)]
-Epitops kodiert, vor dem Met1-Kodon von BC1 hinzugefügt wurde.
Das T7 Tag-Epitop wurde hinzugefügt,
um das BC1-Protein
in Protoplasten unter Verwendung des Anti-T7-Tag-Antikörpers zu immunlokalisieren. |
CP66
: 6G : BC1 | Eine
900 Bp lange Sequenz, die für
6 Glycine und BC1 aus der B-Komponente von ToLCV kodiert, wurde
durch PCR (10 Zyklen) amplifiziert und zwischen die Sty I (Nt 479)
und Hind III (Nt 1041)-Positionen kloniert. |
BC1- | Die
DNA der B-Komponente, in der eine Rasterverschiebungsmutation von
BC1 durch das Deletieren des 3'-Überhangs
und das Religieren an der Pst I-Stelle
(Nt 2075) hergestellt wurde. Zuvor als BC1M beschrieben (Padidam
et al., Virology, 224 : 390 – 404,
1996). |
-
2. Protoplasten- und Pflanzeninokulationen
-
N.
benthamiana- Pflanzen (2 Wochen alte Setzlinge, die in Magenta-Boxen
wachsen) und Protoplasten, die aus BY2-Suspensionszellen isoliert
wurden, wurden mit viralen DNAs, wie sie zuvor beschrieben wurden,
infiziert (Padidam et al., J. Gen. Virol., 76 : 25 – 35, 1995;
Padidam et al., Virology, 224 : 390 – 404, 1996). Die Protoplasten
wurden aus den Kulturen 48 Stunden nach der Inokulation zur DNA-Isolierung,
Immunpräzipitationsreaktionen
in Westernblotanalyse gesammelt. Die Pflanzen wurden auf Symptome
hin bewertet und die neu gebildeten oberen Blätter wurden zur Southernblotanalyse
22 bis 25 Tage nach der Inokulierung gesammelt. Zur Untersuchung
der lokalen und systemischen Bewegung des Virus exprimierten grün fluoreszierenden
Proteins [GFP; (Chalfie et al., Science, 263 : 802 – 805, 1994)]
wurden die unteren Blätter
von 4-Wochen alten Setzlingen (10 Pflanzen pro Konstrukt) inokuliert.
Inokulierte und obere nicht inokulierte Blätter wurden in 3-tägigen Intervallen
für 15
Tage unter einem Fluoreszenzmikroskop zum Nachweis der Fluoreszenz, die
durch das GFP ausgestrahlt wird, beobachtet. In allen Experimenten,
die Pflanzen involvierten, wurde DNA der Wildtyp B-Komponente, die
zur systemischen Verbreitung und Symptomentwicklung wesentlich ist,
mit umfasst.
-
3. Southern
blotting
-
Gesamt-DNA
wurde aus Protoplasten (Mettler et al., Plant Mol. Biol. Rep., 5
: 346 – 349,
1987) und Pflanzen (Dellaporta et al., Plant Mol. Biol. Rep., 1
: 19 – 21,
1983) isoliert und elektrophoretisch in 1 %-igen Agarosegele (ohne
Ethidiumbromid) behandelt und auf Hybond Nylon-Membranen (Amersham,
Arlington Heights, IL) unter Verwendung eines Standardprotokolls
(Sambrook et al, Molecular Cloning: A laboratory manual, Cold Spring
Harbor Laboratory Press. Cold Spring Harbor, N.Y., 1989) übertragen.
Die Hybridisierungsreaktionen wurden unter Verwendung einer zufällig geprimten 32P-markierten
A-Komponenten-spezifischen Sonde durchgeführt (das 900 Bp Afl II-Pst
I-Fragment, das
die ORFs AC1, AC2 und AC3 enthält).
Die Menge der viralen ss- und ds- DNA
(supergewunden, linear, offen zirkulär und dimere Formen) wurde
durch das Aussetzen der Southernblots an Phosphorlagerplatten und
das Auszählen
auf einem Phosphorlmager (Molecular Dynamics, Sunnyvale, CA) quantifiziert.
Die ssDNA-Form wurde durch ihre Empfänglichkeit für S1- und
Mungbohnennukleasen bestätigt
(Padidam et al., Virology, 224 : 390 – 404, 1996). In der Abwesenheit
von Ethidiumbromid läuft
die supergewundene virale DNA-Form vor der ssDNA-Form.
-
4. Immunpräzipitation
und Westernblot
-
Für Immunpräzipitationsreaktionen
wurden Protoplasten, die mit der A-Komponente des Virus infiziert wurden,
die das CP66 : 6G : g5- Protein exprimiert, das mit dem Flag-Epitop markiert ist
(FCP66 : 6G : g5, Tabelle 1), mit einem mit der Hand gehaltenen
Polytron in NP40-Puffer lysiert [50 mM Tris-HCl (pH 7,5), 1 % NP40,
mit 0,15, 0,25, 0,50, 0,75 oder 1,0 M NaCl] oder RIPA-Puffer [50
mM Tris-HCl (pH 7,5), 150 mM NaCl, 1 % NP40, 0,5 % DOC, 0,1 % SDS],
der einen Cocktail aus Proteasehemmern enthält (Boehringer Mannheim, Indianapolis,
IN). Zelldebris wurde durch Zentrifugation bei 40 °C für 10 Minuten
bei 15000 × g
entfernt. Die Lysate wurden mit dem Anti-Flag monoclonalen M2-Antikörper immunpräzipitiert,
der kovalent an Agarose gebunden war (Sigma, St. Louis, MO). Die
Immunkomplexe wurden vier Mal mit NP40- oder RIPA-Puffer und ein Mal
mit Tris-gepufferter Salzlösung
[50 mM Tris-HCl (pH 7,5), 150 mM NaCl] gewaschen. Die Hälfte der
Probe wurde in Laemmli-Probenpuffer erwärmt, durch SDS-PAGE (13 % Acrylamid)
fraktioniert und auf eine PVDF-Membran (Schleicher & Schnell, Keene,
NH) übertragen.
-
Immunpräzipitiertes
Protein wurde mit einem Anti-Flag M2-Antikörper unter Verwendung von ECL-Westernblot-Reagenzien
(Pierce, Rockfort, IL) sichtbar gemacht. Die verbleibende Hälfte des
Immunkomplex, der durch diese Prozedur gesammelt wurde, wurde zur
Isolierung der viralen DNA verwendet. Gesamtzellproteinextrakte
für direktes
Westernblotten wurden durch das Sieden der Protoplastenpellets mit
einem gleichen Volumen 2 × Laemmli-Probenpuffer
hergestellt.
-
5. Immunfluoreszenz
-
Protoplasten,
die mit viralen Konstrukten transfiziert waren, wurden auf Kammerplatten
für 48
Std. kultiviert (Nalge Nunc, Rochester, NY), mit 3 % Paraformaldehyd
in PBSEM [50 mM Phosphat (pH 6,95), 150 mM NaCl, 5 mM EGTA, 5 mM
MgSO4] für
30 Min. fixiert und mit 100 % Methanol bei –20 °C für 10 Min. permeabilisiert.
Die Zellen wurden zwei Mal für
30 Min. mit PBSEM gewaschen, das 0,5 % Tween 20 enthält. CP55
: 6G g5-Protein, das mit dem Stag-Epitop markiert war (CP66 : Stag
: 6G : g5, Tabelle 1), wurde mit dem S-Protein nachgewiesen, das
an FITC gebunden war (Novagen, Madison, WI). Das fünfzehn Aminosäuren lange Stag-Peptid
wurde nach Arg66 des CPs eingefügt,
um das CP66 : Stag : 6G : g5-Protein herzustellen. Flag-Epitop-markiertes
BV1, T7-Epitop-markiertes BC1, CP und β-Glucuronidase (GUS) (Tabelle
1) wurden jeweils mit einem Anti-Flag M2-Antikörper (Sigma, St. Louis, MO),
einem Anti-T7-Tag-Antikörper (Novagen, Madison,
WI), einem Anti-CP-Antiserum (Padidam et al., Virology, 224 : 390 – 404, 1996)
und einem Anti-GUS-Antiserum (5' – 3', Boulder, CO), die
1 : 100 in PBS verdünnt
waren, nachgewiesen. Nach der Inkubation in primärem Antikörper für 1 Std. bei 30 °C wurden
die Zellen wie zuvor gewaschen und mit FITC- oder Rhodaminkonjugierten
IgGs (Pierce, Rockford, IL) bei einem Verdünnungsfaktor von 1 : 100 inkubiert.
Die Zellen wurden in ein Fluoromount G (Elektron Microscopy Sciences,
Fort Washington, PA) eingesetzt und mit einem Nikon-Fluoreszenz-Mikroskop
oder einem konfokalen Olympus-Mikroskop (zum Nachweis des T7-Epitop-markierten
BC1-Proteins) gesichtet.
-
6. ToLCV, das Gen-5-Protein
oder CP66 : 6G : g5-Protein exprimiert akkumuliert ssDNA in Wildtypmengen
in Protoplasten
-
Vorherige
Berichte, die mit ToLCV arbeiten, haben gezeigt, dass virales CP
und AV2 zur Virusreplikation in Protoplasten nicht notwendig sind,
wohingegen AV2 zur effizienten Bewegung in Pflanzen notwendig ist (Padidam
et al., Virology, 224 : 390 – 404,
1996). Das Hüllprotein
ist für
die systemische Bewegung und Symptomentwicklung in ToLCV nicht wesentlich.
Jedoch bewirkten Mutationen in der CP-Sequenz eine deutliche Verringerung
in der ssDNA-Anhäufung
in N. bentamiana und Tomatenpflanzen und in BY2-Protoplasten, wohingegen
sich die dsDNA-Anhäufung
in Protoplasten erhöht.
Viren, die Mutationen in dem AV2 plus CP enthalten, verhielten sich
wie AV2-Mutanten in Pflanzen (d. h. schwache Virusbewegung und sehr
milde Symptome) und wie CP-Mutanten
in Protoplasten (d. h., Verringerung an ssDNA und Erhöhung der
dsDNA-Anhäufung).
-
Die
vorliegenden Plasmidkonstrukte stellen Information bezüglich der
Wirkungen des Gen-5-Proteins (g5p) aus dem E. coli Phagen M13 (Salstrom
et al., J. Mol. Biol., 61 : 489 – 501, 1971) bezüglich der
Replikation von ToLCV zur Verfügung.
Jede dieser Mutationen wird in Tabelle 1 und
1 beschrieben.
Das AV2 und der überlappende
5'-Teil des CP ORF
wurden durch das g5p ersetzt und auf seine Wirkung auf die Virusreplikation in
Protoplasten hin untersucht. In diesen Experimenten wurden Protoplasten
mit Wildtyp (WT) oder anderen Mutanten, wie sie unten beschrieben
werden, inokuliert. Die modifizierte A-Komponente, die g5AV2
- CP
- bezeichnet
wird, führte
zu einer Anhäufung
von ssDNA in den gleichen Mengen, wie Infektionen mit der WT-Virus A-Komponente
(Tabelle 2;
2, Bahnen 1 und 3). Jedoch war
die dsDNA-Anhäufung (3-
bis 6-fach höher
als bei WT-Mengen) hoch und ähnlich
zur Anhäufung
in Viren mit Mutationen in CP (Tabelle 2,
2, Bahnen
2 – 4).
Die Infektion durch Viren, in denen das g5-Gen zur Verhinderung
seiner Translation (g5
- AV2
- CP
-, Tabelle 1) mutiert worden war, verhielt
sich wie Virusinfektionen mit A-Komponentenmutanten AV2
- CP
- und CP
- (Tabelle
2;
2, Bahn 4). Da AV2 zur effizienten Virusbewegung
in Pflanzen notwendig ist, wurde ein anderes Konstrukt hergestellt,
bei dem g5 an CP an Arg66 ohne das Beeinträchtigen des AV2 ORF gebunden
wurde (CP66 : g5, Tabelle 1). Die CP66 : g5-Virus-A-Komponente führte auch
zur Anhäufung
von ssDNA, aber in geringeren Mengen als g5AV2
- CP
- DNA (Tabelle 2;
2, Bahn
6). Zur Bewertung, ob die N-terminalen 66 Aminosäuren (AS) von CP mit der Fähigkeit
von g5p zur Bindung an DNA interferiert, wurde ein Linker aus sechs Glycinresten
zwischen Arg66 von CP und g5 zur Trennung der CP-Domäne von dem
g5p eingeführt
(CP66 : 6G : g5). Die Zugabe des Linkers stellte die Fähigkeit
der CP66 : 6G : g5 Virus A-Komponente zur Anhäufung von ssDNA in Mengen wieder
her, die mit denen von g5AV2
- CP
- vergleichbar sind (Tabelle 2;
2,
Bahn 7). Ein Kontrollkonstrukt, in dem der g5-Anteil des Fusionsproteins
nicht translatiert war (CP66 : g5
-) versagte
dahingehend, ssDNA anzuhäufen
(Tabelle 2;
2, Bahn 8). Die Fähigkeit
der Virus A-Komponente, die CP66 : 6G : g5-Protein exprimiert, zur Anhäufung von
ssDNA, war nicht durch die N-terminalen 66 AA des CP bedingt. Dieses
wurde durch die Tatsache angedeutet, dass die Virus A-Komponente, die g5p
allein exprimierte, ssDNA anhäufte,
und die Virus A-Komponenten, die CP66 : 6G : BC1 (siehe unten) oder
CP66 : 6G : AV2 exprimierten, dahingehend versagten, ssDNA anzuhäufen. TABELLE
2 Wirkung
des Gen-5-Proteins auf die Replikation und Bewegung des Tomatenblattkräuselvirus
in Nicotiana tabacum-Protoplasten und N. benthamiana-Pflanzen Protoplasteninokulationen
Pflanzeninokulationen
- a Die Werte stellen
die durchschnittliche Menge (den Bereich) der einzelsträngigen (ss)
und doppelsträngigen (ds)
DNA der A-Komponente in fünf
unabhängigen
Protoplasten-Transfektionen
pro Mutante dar. Die Protoplasten (≈ 106)
wurden mit 2 μg
der DNA der A-Komponente und 40 μg
von Heringsperma DNA transfiziert. Die virale DNA wurde in Southernblots
unter Verwendung des „Phosphorlmager" von Molecular Dynamics quantifiziert.
- b Die Werte waren durchschnittliche
(Bereich) Mengen der viralen DNA in zwölf inokulierten Pflanzen pro
Virus-Konstrukt, außer
für AV2- CP-, für das die
Werte Durchschnitte von vier Pflanzen waren. Jede Pflanze wurde
mit 0,5 μg
der A- und 0,5 μg der
Wildtyp B-Komponenten-DNA inokuliert, die für die virale Bewegung und Symptomentwicklung
wesentlich ist.
- c Der Menge an viraler DNA in Protoplasten
und Pflanzen, die mit der viralen Wildtyp-DNA inokuliert waren, wurde ein Wert
von 100 zugeordnet.
- d Viele Pflanzen zeigten keine Symptome.
- e Schwere Symptome, wie in Pflanzen,
die mit dem Wildtyp-Virus inokuliert waren, aber ohne intensive
Chlorose.
-
Geminiviren
replizieren in dem Nukleus (Accotto et al., Virology, 195 : 257 – 259, 1993;
Nagar et al., Plant Gell, 7 : 705 – 719, 1995), so ist es wahrscheinlich,
dass die CP66 6G : g5- und g5-Proteine in dem Nukleus vorhanden
sein müssen,
um die Anhäufung
von ssDNA zu bewirken. Zur Immunlokalisierung des CP66 : 6G : g5-Fusionsproteins
in Protoplasten, wurde das Stag-Epitop zwischen Arg66 des CP und
dem Glycinlinker eingefügt
(CP66 : Stag : 6G : g5, Tabelle 1). Bei 48 Std. nach der Infektion
wurden die Protoplasten fixiert und Reaktionen mit S-Protein ausgesetzt,
das an FITC gebunden war. Das CP66 : Stag : 6G : g5-Protein sowie das
wt-CP (mit Anti-CP-Antiseren nachgewiesen) waren in dem Nukleus
lokalisiert (3A und 3B). Wenn
ein GUS-Protein
als ein Fusionsprotein mit den N-terminalen 66 AS von CP (CP66 :
GUS) hergestellt wurde, war das GUS (mit Anti-GUS-Antiseren nachgewiesen)
auch in dem Nukleus lokalisiert (3C). Dieses
zeigte an, dass die N-terminalen 66 AS des CP ein nukleares Lokalisationssignal
enthielten.
-
g5p
enthält
ein nukleares Lokalisationssignal, wie es durch das Fusionieren
der g5-Sequenz an
den N-terminus der Sequenz gezeigt wird, die für GUS kodiert. Das g5 GUS-Fusionsprotein
(exprimiert in g5 : GUSAV2- CP- Virus
A-Komponente, Tabelle 1) und das nicht fusionierte GUS-Protein (exprimiert
in der GUSAV2- CP- Virus
A-Komponente, Tabelle
1) verblieben in dem Cytoplasma (3D und 3E),
was anzeigt, dass g5p kein nukleares Lokalisationssignal aufweist.
Das g5p gelangt in den Nukleus am wahrscheinlichsten in einer passiven
Weise, basierend auf seiner Größe (9,7
kDa), die kleiner als die Durchlässigkeitsgrenze
der nuklearen Hülle
(Dingwall et al., Ann. Rev. Cell Biol., 2 : 367 – 390, 1986)ist.
-
7. Die Bewegung von ToLCV,
das CP66 : 6G : g5 - Protein exprimiert, ist in Pflanzen eingeschränkt
-
N.
benthamiana-Pflanzen wurden mit ausgewählten Viruskonstrukten inokuliert,
um die Wirkung des g5p auf die Virusverbreitung zu bestimmen: In
diesen Studien wurde die DNA der B-Komponente mit der A-Komponente
auf Setzlinge von N. benthamiana ko inokuliert. Wie erwartet, zeigten
Pflanzen, die mit den A-Komponentenmutanten AV2- CP- g5AV2- CP- oder g5- AV2- CP- plus B-Komponente
inokuliert worden waren, sehr milde oder keine Symptome, und alle
inokulierten Pflanzen häuften
geringe Mengen an viraler DNA (Tabelle 2) an. Eine zuvor berichtete
ToCLV-Mutante (Padidam et al., Virology, 224 390 – 404, 1996),
die kein CP herstellte, aber AV2 herstellte (CP-),
entwickelte schwere Krankheitssymptome und wt-Mengen an dsDNA bei systemischen
Infektionen (Tabelle 2). Überraschender
Weise zeigten Pflanzen, die mit dem Virus inokuliert wurden, das
das CP66 : 6G : g5-Protein exprimierte, sehr milde oder keinerlei
Symptome, sogar obwohl der Virus ein intaktes AV2-Gen enthielt (Tabelle
2). Diese Pflanzen häuften
geringe Mengen an viraler DNA ähnlich zu
Pflanzen an, die mit AV2- CP--Virus
inokuliert waren (Tabelle 2). Pflanzen, die mit dem Virus, das das
CP66 : g5-Protein exprimiert, inokuliert waren (das ssDNA in einer
geringeren Menge als CP66 : 6G : g5-Virus in Protoplasten anhäufte), zeigten
milde Symptome und häuften
moderate Mengen an dsDNA an. Die beschränkte Bewegung der Viren, die
g5p exprimieren, war durch die möglichen
toxischen Wirkungen von g5p bedingt. Es wurden keine Unterschiede
in der Protoplastenüberlebensfähigkeit
oder in dem Erscheinungsbild der Pflanzenblätter beobachtet, die mit wt-Virus
oder Virus, das g5p exprimiert, inokuliert waren, die eine Toxizität gegen g5p
vorschlagen würden.
-
Die
Bewegung von Zelle zu Zelle und über
eine längere
Distanz von ToLCV, das das CP66 : 6G : g5-Protein exprimiert, wurde
durch die Verwendung des grün
fluoreszierenden Proteins (GFP) als einen sichtbaren Macker zur
Virusbewegung untersucht. Die Pflanzen wurden mit einer DNA der
A-Komponente inokuliert, die GFP anstelle von AV2 und CP allein
(GFPAV2- CP-) exprimiert,
oder mit DNA der A-Komponente des wt-, CP66 : 6G : g5 oder CP66
: g5- Konstrukts ko-inokuliert. Von dem
GFPAV2- CP- Virus
wurde erwartet, sich ineffizient in Pflanzen zu bewegen, da es AV2
nicht kodiert; es wurde erwartet, dass es sich effizient bewegt, wenn
es durch einen anderen Virus komplementiert wird, der AV2 kodiert.
GFP konnte in Pflanzen 3 Tage nach der Inokulation nicht beobachtet
werden, aber es war auf inokulierten und oberen Blättern am
Tag 6 in dem größten Teil
der Pflanzen vorhanden, die mit GFPAV2- CP- + wt A-Komponente
oder GFPAV2- CP- +
CP66 : g5- Viren inokuliert waren (3H, 3I;
es werden nur Daten mit Pflanzen, die mit GFPAV2- CP- + CP66 : g5- -Viren
inokuliert waren, gezeigt). Der Virus, der GFP exprimiert, verbreitete
sich weiter bis zu den oberen und den neu auswachsenden Blättern in
diesen Pflanzen (3J, 3K). GFP
wurde in Venen, Mesophyll und epidermalen Zellen beobachtet und
war in großen
Breichen des Blattes in Pflanzen vorhanden, die mit GFPAV2- CP- plus CP66 :
g5- -Viren inokuliert waren. Im Gegensatz
dazu war GFP auf kleine Flecken der inokulierten Blätter der meisten
der Pflanzen eingeschränkt,
die mit GFPAV2- CP- oder
GFPAV2- CP- plus
CP66 6G : g5-Viren inokuliert waren (3L, 3M,
es werden nur Daten von Pflanzen, die mit GFPAV2- CP- plus CP66 : 6G : g5-Viren inokuliert waren,
gezeigt). Diese Pflanzen zeigten auch eine GFP-Färbung in einigen benachbarten
oder neu austreibenden Blättern,
waren aber auf die Venen eingeschränkt (3N, 3O, 3P).
Diese Ergebnisse zeigten an, dass das Exprimieren von g5p anstelle
von CP die Effizienz der viralen systemischen Bewegung verringert
hat.
-
8. In vivo-Bindung des
CP66 : 6G : g5 – Proteins
an virale DNA
-
Die
Anhäufung
viraler ssDNA in Protoplasten, die mit der Virus A-Komponente inokuliert
waren, die g5p oder CP66 : 6G : g5-Protein exprimiert, zeigte an,
dass g5p an ssDNA bindet. Zur Verifizierung wurden Protoplasten
mit der viralen A-Komponente inokuliert, die Flag-Epitop-markiertes
CP66 : 6G : g5 – Protein (FCP66
: 6G : g5, Tabelle 1) exprimiert, und immunpräzipitierten das Flag-Epitop-markierte
CP66 : 6G : g65 – Protein
unter Verwendung des Anti-Flag-Antikörpers, und charakterisierten
die virale DNA, die mit dem CP66 : 6G : g5-Protein ko-immunpräzipitierte
durch Southernblotting. Die Immunpräzipitationen wurden unter verschiedenen
Salz- (1 % NP40-Puffer mit 0,15 bis 1,0 M NaCl) bedingungen und
in der Gegenwart von 0,1 % SDS, 0,5 % DOC und 1 % NP40 Tensiden
(RIPA-Puffer) durchgeführt,
um die Affinität
der Bindung zu untersuchen. Flag-Epitop-markiertes CP66 : 6G : g5-Protein
wurde unter allen getesteten Pufferbedingungen immunpräzipitiert;
die Menge des immunpräzipitierten
Proteins erhöhte
sich mit der Erhöhung
der Salzkonzentration. (4A). Die
Menge der ko-immunpräzipitierten
ssDNA erhöhte
sich bis zu 0,5 M Salz und verringerte sich bei höheren Konzentrationen
(4B), was anzeigt, dass der g5p-ssDNA-Komplex in
Puffer, der 1 M Salz enthielt, destabilisiert war.
-
Die
Immunpräzipitation
in RIPA-Puffer resultierte auch in einer verringerten Menge der
präzipitierten DNA
(4B). Diese Ergebnisse zeigten, dass g5p an virale
ssDNA band und 1 M Salz (in NP40-Puffer) g5p von viraler DNA dissoziierte.
-
9. Die Rolle der BV1-
und BC1-Bewegungsproteine bei der Ausbreitung von ToLCV
-
Zusammen
zeigen die oben genannten Ergebnisse an, dass CP66 : 6G : g5-Protein
in dem Nukleus lokalisiert ist und stabil an DNA des ToLCV-Virus
in vivo bindet und dass ToLCV, das CP66 : 6G : g5 exprimiert, sich
nicht effizient in Pflanzen bewegt. Die ineffiziente Bewegung von
ToLCV, das CP66 : 6G : g5-Protein exprimiert, kann durch die Störung der
Funktion der BV1- oder BC1-Bewegungsproteine von ToLCV durch g5p bedingt
sein. In dem Kürbispflanzenblätterkräuselvirus
(Squash leaf curl virus, SLCV) bindet BV1 (das als BR1 in SLCV bezeichnet
wird) -Protein, nicht aber BC1 (in SLCV als BL1 bezeichnet) an ssDNA
in vitro (Pascal et al., Plant Cell, 6 : 995 – 1006, 1994). BV1 und BC1
aus SLCV wechselwirken miteinander in einer kooperativen Weise;
in Protoplasten ist BV1 in dem Nukleus in der Abwesenheit von BC1
lokalisiert, lokalisiert sich aber in der Zellperipherie in der
Anwesenheit von BC1 (Sanderfoot et al., Plant Physiol., 110 : 23 – 33, 1996;
Sanderfoot et al., Plant Cell, 7 : 1185 – 1194, 1995). Sowohl BV1 wie
auch BC1 sind zur systemischen Ausbreitung und Symptomentwicklung
von ToLCV notwendig (Padidam et al., Virology, 224 : 390 – 404, 1996).
Zur Feststellung, ob BV1 und BC1 aus ToLCV ähnliche Funktionen wie BV1
und BC1 in SLCV aufweisen, wurden BV1 und BC1 aus ToLCV immunlokalisiert
und auf deren Fähigkeit
hin untersucht, die virale ssDNA-Anhäufung von CPA-Mutanten zu komplementieren.
Für diese
Experimente wurden die BV1- und BC1-Gene an Sequenzen fusioniert,
die für
den Flag-Epitopmarker
und den T7-Epitopmarker kodieren, und anstelle von AV2 und CP in die
A-Komponente eingefügt (FBV1AV2- CP- und TBC1AV2 -CP-, Tabelle 1).
In Protoplasten, die mit dem FBV1AV2- CP- Konstrukt inokuliert waren, häufte sich
das BV1-Protein in dem Nukleus an (durch den Anti-Flag-Antikörper nachgewiesen, 3F),
wohingegen in Protoplasten, die mit TBC1AV2- CP- inokuliert waren, das BC1-Protein in der
Zellperipherie Lokalisiert war (unter Verwendung des Anti-T7-tag-Antikörpers nachgewiesen, 3G).
Die Expression von BV1-Protein anstelle des AV2- und CP-Proteins
(BV1AV2- CP-) führte auch
zu der Anhäufung
von ssDNA der A-Komponente (Tabelle 3; 2, Bahn
9). Die Bindungsaffinität des
BV1-Proteins, das mit dem Flag-Epitop markiert ist, an virale DNA
in Protoplasten, die mit FBVAV2- CP- -DNA inokuliert waren, wurde durch immunpräzipitierende
Reaktionen bestimmt, die ähnlich
zu denen waren, die in 4 beschrieben
werden. Die Bindungsaffinität
des BV1-Proteins an virale ssDNA war zu der Bindungsaffinität des CP66
: 6G : g5-Proteins an virale DNA ähnlich. Im Gegensatz zu den
Ergebnissen, die mit der DNA der A-Komponente erhalten wurden, die
BV1 exprimiert, häufte
DNA der A-Komponente, die das BC1-Protein anstelle von AV2 und CP
exprimierte (BC1AV2- CP-)
ssDNA nicht an (Tabelle 3; 2, Bahn
10). Da das BC1-Protein in der Zellperipherie lokalisiert war, wurde
BC1 an die N-terminalen 66 AS des CP (CP66 : 6G : BC1) fusioniert,
um es in den Nukleus zu führen.
Die Virus-DNA der A-Komponente, die das CP66 : 6G : BC1 – Protein
exprimiert, häufte
auch keine ssDNA an (Tabelle 3; 2, Bahn
11), was zeigt, dass das BC1-Bewegungsprotein vielleicht nicht an
virale ssDNA bindet, oder dass die Bindungsaffinität nicht
ausreichend stark war, um in der Anhäufung von ssDNA zu resultieren.
Diese Ergebnisse zeigen, dass BV1 in der Abwesenheit von BC1 in
dem Nukleus lokalisiert ist, und das BV1 an virale ssDNA in vivo
bindet.
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TABELLE
3 Komplementierung
durch BV1- und BC1-Bewegungsproteine für die Anhäufung von ssDNA des Tomatenblattkräuselvirus
in Protoplasten
a
-
- a Protoplasten wurden mit 2 μg DNA der
A-Komponente mit und ohne 10 μg
der DNA der B-Komponenten transfiziert. Virale einzelsträngige (ss)
und doppelsträngige
(ds) DNA wurde auf Southernblots unter Verwendung des „Phosphorlmagers" quantifiziert und
die Werte stellen die durchschnittliche Menge (den Bereich) der viralen
DNA in zwei bis fünf
unabhängigen
Transfektionen dar.
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In
Pflanzen, die mit der ToLCV A-Komponente inokuliert worden waren,
die das CP66 6G : g5-Gen plus wt-B-Komponente enthalten, wird die
Expression des CP66 : 6G : g5-Proteins
durch den relativ starken CP-Promotor gesteuert. Das CP66 : 6G :
g5-Protein, das aus der A-Komponente hergestellt wird, kann mit
dem BV1-Protein um die DNA-Bindung
kompetitieren (aus der B-Komponente exprimiert), wenn die Menge
des BV1, das unter dessen eigenem Promotor hergestellt wird, relativ
gering ist. Wir führten
ein Experiment zur Bestimmung durch, ob BV1, das unter seinem eigenen
Promotor auf der B-Komponente exprimiert wird, zu einer Anhäufung von
ssDNA führen
kann. Es wird betont, dass BV1 zu einer Anhäufung von ssDNA führte, wenn
es anstelle von CP auf der A-Komponente exprimiert wurde (Tabelle
3). Jedoch häufte
sich sehr wenig virale ssDNA in Protoplasten an, die mit DNA der
A-Komponente mit Mutationen in CP (CP-) plus
der DNA der wt B-Komponente (d. h., exprimiert sowohl BV1 wie auch
BC1) oder der B-Komponente mit einer Mutation in BC1 (BC1-, d. h., exprimiert nur BV1) (Tabelle 3, 2,
Bahnen 12 – 15)
ko-inokuliert waren. Das Versagen von BV1 zur Bewirkung einer Anhäufung von
ssDNA, wenn es aus der B-Komponente exprimiert wird, scheint durch
die niedrigen Mengen an hergestelltem BV1-Protein bedingt zu sein;
es wurde kein BV1-Protein durch Immunlokalisierung und Westernblot-Techniken
in Protoplasten nachgewiesen, die mit DNA der A-Komponente und DNA
der B-Komponente, die Flag-Epitop-markiertes
BV1 exprimiert, inokuliert waren. Diese Ergebnisse zeigen, dass
der Promotor der B-Komponente, der die Expression von BV1 antreibt,
nicht so stark ist, wenn das Gen von dem CP-Promotor auf der A-Komponente
exprimiert wurde.
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10. Diskussion der Beispiele
1 – 9
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Ein
nicht spezifisches ssDNA-bindendes Protein (g5) wurde anstelle von
CP exprimiert und wurde auf die Anhäufung von ssDNA hin untersucht,
um zu bestimmen, ob es als ein Ersatz für CP in Geminiviren dienen könnte. Das
g5p aus dem E. coli Phagen M13 wurde bedingt durch seine kleine
Größe (9,7
kDa) und dem Mangel an einer enzymatischen Funktion bei der DNA-Replikation
ausgewählt.
Die Rolle von g5p bei der Replikation von M13 und anderen filamentösen Phagen
wurde ausgiebig untersucht (Rasched et al., Microbiol. Rev., 50
: 401 – 427,
1986) und seine Struktur wurde bestimmt (Skinner et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 91 : 2071 – 2075,
1994). Das Gen-5-Protein
bindet neu gebildete virale ssDNA innig, kooperativ und in einer
von der Sequenz unabhängigen
Weise und schützt
sie vor dem Abbau durch E. coli Nukleasen.
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Es
wird gezeigt, dass g5p an ToLCV ssDNA in Pflanzenzellen binden kann,
und ToLCV, das g5p oder g5p, das an die N-terminalen 66 AS des CP
gebunden ist, häuft
ssDNA in Wildtypmengen an. Die Bindung von g5p an virale ssDNA in
vivo war ähnlich
zu der Bindung von g5p an ssDNA aus M13 in vitro (Anderson et al., Biochemistry,
14 : 907 – 917,
1975). Obwohl g5p den Mangel an CP durch die Bewirkung einer Erhöhung der Anhäufung von
ssDNA von ToLCV kompensierte, verringert es die Menge an dsDNA auf
wt-Mengen nicht. Das BV1-Bewegungsprotein (wenn es anstelle von
CP exprimiert wird) verhielt sich auch wie g5p dahingehend, dass
es die dsDNA nicht auf wt-Mengen nach unten reguliert. Wenn CP die
Mengen an ss- und dsDNA durch die Verringerung der ssDNA, die zur
Umwandlung in dsDNA verfügbar
ist, reguliert, könnte
von der Expression von g5p oder BV1 erwartet werden, dass sie in
normalen Mengen an dsDNA resultiert. Die Tatsache, dass sie das
nicht tut, schlägt
vor, dass CP eine direkte Rolle bei der Regulierung der Virusreplikation
haben könnte, möglicher
Weise durch die Hemmung der Minusstrang-DNA-Synthese oder durch
die Regulierung der Genexpression. Das CP des Alfaalfa-Mosaikvirus
(AIMV), ein Virus mit einem ssRNA(+)-Genom, spielt eine direkte Rolle in
der Regulierung der Plus- und Minus-Strang-RNA-Synthese. Das CP des AIMV wurde in enger
Assoziation mit der viralen RNA-Polymerase
gefunden und hemmte die Minus-Strang-Synthese, wohingegen es die Plus-Strang-Synthese stimulierte.
Kürzlich
erschiene Ergebnisse für
SLCV schlagen vor, dass CP als ein Signal fungiert, um von viraler
dsDNA-Replikation auf ssDNA-Replikation umzuschalten, oder um ssDNA
von Virionen aus dem Replikationspool zu verbrauchen, ohne sie vollständig zu
verkapseln. Die Aufreinigung des Geminivirus-Replikationskomplex
ist notwendig, um direkt die Rolle des CPs in der Replikation zu
untersuchen.
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Pflanzen,
die mit einem Virus infiziert sind, der das CP66 : 6G : g5-Protein
kodiert, zeigen sehr milde Symptome und häufen niedrige Mengen an viraler
DNA an, während
infizierte Protoplasten grosse Mengen an viraler DNA anhäuften. Dies
kommt dadurch zustande, weil, bedingt durch die Bindung an virale
ssDNA, das g5p die Virusbewegung durch Beeinträchtigung der Funktion des BV1-Bewegungsproteins
beinflusst. BV1 aus ToLCV war in dem Nukleus in infizierten Protoplasten
lokalisiert und band an virale ssDNA in vivo, wohingegen BC1 in
der Zellperipherie Lokalisiert war und die virale ssDNA-Anhäufung sogar
dann nicht komplementierte, wenn es in den Nukleus als ein Fusionsprotein
mit dem nuklearen Lokalisierungssignal von CP gerichtet war. Kürzlich durchgeführte Studien
bezüglich
der Rolle von BV1 und BC1 bei der SLCV-Bewegung haben gezeigt, dass
BV1 in den Nukleus lokalisiert, an ssDNA in vitro bindet und als
ein nukleares Shuttle-Protein fungiert. BC1 aus SLCV ist in der
Zellperipherie in Protoplasten lokalisiert und mit aus dem endoplasmatischen
Reticulum abgeleiteten Tubuli in sich entwickelnden Phloem-Zellen
der systemisch infizierten Kürbissetzlinge
assoziiert. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde ein Modell für SLCV vorgeschlagen,
bei dem BC1-haltige Tubuli als ein Mittel zum Transport von BV1
und seine assoziierte virale ssDNA von einer Zelle zur anderen dienen
(Ward et al., J. Vitro., 71 : 3726 – 33, 1997). Studien mit TGMV
haben gezeigt, dass BV1 mit viraler ssDNA in vivo wechselwirkt und
BV1 und BV2 unterschiedliche und wesentliche Rollen bei der Zell-zu-Zell-Bewegung sowie
der systemischen Bewegung (Jeffrey et al., Virology., 223 : 208 – 218, 1996)
haben. ToLCV setzt eine ähnliche
Strategie bei der Bewegung von Zelle zu Zelle ein. Die schwache
Bewegung von ToLCV, das das CP66 : 6G : g5-Protein produziert, ist
durch die verringerte Bindung von BV1 an virale ssDNA bedingt. Es
wird betont, dass BV1 nicht zu einer Anhäufung von ssDNA der A-Komponente
führte,
der CP fehlte, wenn BV1 unter seinem eigenen Promotor aus der B-Komponente
exprimiert wurde. In Pflanzen, die mit der A-Komponente, die CP66
: 6G : g5 produziert, plus der A-Komponente, die GFP produziert,
ko-inokuliert waren, war die GFP-Färbung hauptsächlich auf
kleine Flächen
beschränkt,
sowohl auf inokulierte wie auch auf systemisch infizierte Blätter, was
eher eine Gesamtverringerung der effizienten viralen Bewegung als
eine spezifische Beeintrachtigung der Zell-zu-Zell-Ausbreitung oder
der Langstreckenbewegung anzeigt.
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Die
Beeinträchtigung
der ToLCV-Bewegung bedingt durch die Bindung von g5p an vitale ssDNA
zeigt an, dass sich in diesem Virus ssDNA von Zelle zu Zelle bewegt.
Diese Ergebnisse zeigen auch an, dass die Expression von g5p in
transgenen Zellen einen neuen Weg der Kontrolle von Geminiviren
bereit stellt, und dass solch eine Resistenz gegen Geminiviren wirksam
ist.
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In
der Zusammenfassung wurde ToLCV, dem das CP-Gen fehlt, zur Bestimmung,
ob das Gen-5-Protein (g5p), ein ssDNA-bindendes Protein aus dem
Escherichia coli Phagen M13, die Anhäufung von ssDNA wiederherstellen
könnte,
modifiziert, um g5p oder g5p, das mit den N-terminalen 66 Aminosäuren von
GP (CP66 : 6G : g5) fusioniert wurde, zu exprimieren. Die modifizierten
Viren führten
zu einer Anhäufung
von ssDNA in Wildtypmengen und hohen Mengen an dsDNA. Die Anhäufung von
ssDNA war durch die stabile Bindung von g5p an die virale ssDNA
bedingt. Die großen
Mengen der dsDNA-Anhäufung während der
Infektionen der modifizierten Viren, schlagen für CP eine direkte Rolle in
der viralen DNA-Replikation vor. ToLCV, das das CP66 : 6G : g5-Protein
produzierte, verbreitete sich in Nicotiana benthamiana – Pflanzen
nicht effizient und inokulierte Pflanzen entwickelten sehr milde
Symptome. In infizierten Protoplasten war das CP66 : 6G : g5-Protein
in den Nuklei immunlokalisiert; dieses zeigt an, dass das Fusionsprotein
mit der Funktion des BV1-Bewegungsproteins wechselwirkt und dadurch
die Ausbreitung der Infektion verhindert.
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Die
vorgenannte Beschreibung einschließlich der spezifischen Ausführungsformen
und Beispiele ist dahingehend vorgesehen, für die vorliegende Erfindung
illustrativ zu sein und nicht als einschränkend anzusehen. Viele andere
Variationen und Modifikationen können
ohne Abweichung von dem wahren Geist und dem Umfang der Erfindung
durchgeführt
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