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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Stanzeinheit für eine Maschine
zum Herstellen von Rohlingen, insbesondere von gewellten Faserplatten oder
von Wellpappe, wobei die Einheit Mittel umfasst zum Zuführen von
Rohlingen zwischen zwei drehbaren Walzen, von denen eine mit Stanzwerkzeugen versehen
ist, während
die andere als Stanzstempel dient, wobei die Werkzeugwalze mit Mitteln
versehen ist, die den Stanzwerkzeugen eine Montage in gewünschten
Positionen auf der Walze gestatten.
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Ein
Nachteil von bisherigen Stanzeinheiten dieser Art, die zum Stanzen
von Löchern,
Schlitzen und dergleichen verwendet werden können, besteht dann, dass die
Maschine jedes Mal angehalten werden muss, wenn die Stanzwerkzeuge
ersetzt werden sollen oder das Stanzmuster geändert werden soll. Dies ergibt
teure Stillstandszeiten, was von besonderer Bedeutung ist, wenn
zwischen kurzen Serien gewechselt wird. Auch kann es bei langen
Serien erforderlich sein, dass abgenutzte Werkzeuge gegen nachgeschliffene
ausgetauscht werden, was es heute erforderlich macht, die Maschine
anzuhalten und im Stillstand zu halten, wenn die Arbeit ausgeführt wird.
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Das
Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Stanzeinheit,
bei der die Stillstandszeit beim Wechseln oder Bewegen der Stanzwerkzeuge
auf ein Minimum herabgesetzt werden kann, um einen im Wesentlichen
durchgehenden Betrieb zu ermöglichen.
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Die
Erfindung beruht auf dem Wissen, dass dies bei Verwendung von wenigstens
zwei Werkzeugwalzen erzielt werden kann, so dass eine Walze immer
in einer Arbeitsposition angeordnet sein kann, während gleichzeitig eine andere
Walze zugänglich ist
für das
Ersetzen der Stanzwerkzeuge oder Ändern der Positionen der Werkzeuge
auf der Walze.
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Was
bei einer Stanzeinheit der eingangs erwähnten Art besonders charakteristisch
ist, besteht darin, dass die Stanzeinheit folgendes umfasst: wenigstens
zwei Werkzeugwalzen, Mittel, die einer wahlfreien Werkzeugwalze
eine Arbeitsposition angrenzend an die Stempelwalze einnehmen lassen, während gleichzeitig
die andere Werkzeugwalze eine Bereitschaftsposition einnimmt, in
der sie für
das Montieren von Stanzwerkzeugen zu gänglich ist, und Mittel zum
vorübergehenden
Verriegeln der Werkzeugwalzen in den eingenommenen Positionen, wobei
das Verriegeln leicht lösbar
ist zum Wechseln der Positionen der Walzen.
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Bei
Verwendung einer Stanzeinheit dieser Art kann die Stillstandszeit
bei dem Wechseln der Stanzwerkzeuge auf die Zeit verringert werden,
die zum Wechseln der Positionen der beiden Werkzeugwalzen erforderlich
ist. Dies kann sehr schnell erfolgen, wodurch die Stanzeinheit sich
in einem im Wesentlichen nicht unterbrochenen Betrieb befinden kann.
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Es
ist zu bevorzugen, dass die Walzen in Lagern in einer gemeinsamen
Revolverscheibe an jedem Ende drehbar montiert sind und dass Mittel
vorgesehen sind zum synchronen Drehen der beiden Revolverscheiben
bei einem Wechsel zwischen den Positionen der Walzen. Die Revolverscheiben
arbeiten zweckmäßig mit
Verriegelungsmitteln zusammen, die die Scheiben kurzzeitig in den
Positionen verriegeln, in denen eine Werkzeugwalze in einer Arbeitsposition
neben der Stempelwalze angeordnet ist.
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GB-A-2177645
zeigt eine Stanzeinheit mit einer Anzahl Perforierzylindern und
einem Ambosszylinder. Die Perforierzylinder sind in zwei Scheiben gelagert,
die an einem entsprechenden Zahnrad zum Drehen der Scheiben in einem
Rahmen befestigt sind. Die Drehung der Zahnräder und somit der Scheiben,
um einen gewählten
Perforierzylinder in seine Arbeitsposition zu bringen, erfolgt durch
zwei zusammenarbeitende Zahnräder,
die an einer gemeinsamen Welle befestigt sind. Um einen Perforierzylinder
in seine Arbeitsposition zu bringen, ist am Rahmen ein Stößel verschiebbar
angeordnet und kann in ein entsprechendes Loch in der Scheibe eingreifen.
Der gewählte
Zylinder wird in seiner Position dadurch fixiert, dass sich ein
Schlitz im Rahmen verschmälert,
wodurch der Rahmen eine entsprechende Scheibe klemmt und hält. Diese
Fixierung erfolgt mit Hilfe von zwei gekoppelten Schraube-Mutter-Anordnungen.
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In
GB A-2177645 wird ein schneller Wechsel besprochen, was aber nur
für die
Perforierzylinder gilt. Es ist nichts über eine Bereitschaftsstellung
gesagt, die es einer Bedienungsperson gestattet, die Stanzwerkzeuge
während
des Betriebs zu wechseln. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es möglich, Stanzwerkzeuge
während
des Betriebs zu wechseln, was ein wesentlicher Vorteil ist.
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Zusätzliche
Merkmale der Erfindung sind in den Patentansprüchen angegeben.
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Die
Erfindung ist im Folgenden anhand der Ausführungsform im Einzelnen beschrieben,
die in den beigefügten
Zeichnungen als Beispiel gezeigt ist.
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1 ist
eine schematische Schrägansicht einer
Stanzeinheit nach der Erfindung.
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2 ist
ein Querschnitt der Einheit nach 1.
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In
der Zeichnung bezeichnen 1 bzw. 2 die beiden Werkzeugwalzen,
die mit Löchern 3 oder
anderen Mitteln zum Befestigen von Stanzwerkzeugen in gewünschten
Positionen auf der Walze versehen sind.
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Die
nicht gezeigten Stanzwerkzeuge sind für gewöhnlich auf der Umfangsfläche 4 von
gebogenen Platten 5 aus Sperrholz oder einem derartigen
Material montiert. Eine Stempelwalze ist mit 6 bezeichnet und
für gewöhnlich mit
einem Gummiüberzug
versehen, der einen Stanzstempel für die Werkzeuge auf der Werkzeugwalze
bildet, die sich in der Arbeitsposition neben der Stempelwalze befindet.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
sind die beiden Werkzeugwalzen 1 und 2 in Lagern
an jedem Ende einer gemeinsamen Revolverscheibe 7 bzw. 8 zweckmäßig so montiert,
dass sie etwas verschoben werden können zur Feineinstellung quer
zur Vorschubrichtung der Rohlinge. Die Werkzeugwalzen werden jeweils
von einem Servomotor 6 bzw. 10 angetrieben, der
an der Revolverscheibe 7 montiert ist. Die Revolverscheibe 7 wird
durch einen Motor 11 über
eine Kette 12 und ein Kettenrad 13 angetrieben. Die
Scheibe 8 wird synchron mit demselben über die Welle des Motors 11 angetrieben.
Die Stempelwalze 6 wird durch einen Servomotor 15 angetrieben,
der an einem der Endträger 14 montiert
ist.
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Die
Stanzeinheit kann Rohlinge 15 stanzen, die durch eine Fördereinrichtung 16 zum
Spalt zwischen der Werkzeugwalze 2, die sich in Arbeitsstellung
befindet, und der Stempelwalze 6 zugeführt werden. Ein Teil 17 aus
Metallblech hindert Werkzeuge, die an der oberen Werkzeugwalze 1 montiert
sind, am Herabfallen auf die Rohlinge, die gerade gestanzt werden.
Das Bezugszeichen 18 bezeichnet eine Brücke, auf der die Bedienungsperson
stehen kann, wenn sie die Werkzeuge auf der Werkzeugwalze 1 in der
Bereitschaftsstellung montiert.
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Bei
dieser Ausführungsform
sind die Revolverscheiben 7 und 8 am Umfang mit
einer Gleitlagerbeschichtung 19 versehen, die mit einer
entsprechenden Beschichtung in den Seitenträgern zusammenarbeitet. Die
Revolverscheiben können
in vorgegebenen Positionen mit Hilfe von Verriegelungsmitteln 20 verriegelt
werden, die in Ausnehmungen in den Revolverscheiben 7, 8 gedrückt werden.
Die Verriegelungsmittel können
mit Hilfe von beispielsweise Luftzylindern 21 betätigt werden.
Darüber
hinaus umfasst die Vorrichtung zweckmäßig Mittel, die in den Verriegelungspositionen
eine Kraft auf die Revolverscheiben ausüben, die jedes mögliche Spiel
in ihren Lagern beseitigt. Dies verlängert auch die Lebensdauer
der Lager und verbessert die Genauigkeit des Stanzens.
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Die
beschriebene Stanzeinheit hat die folgende Funktion.
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In
der in den Figuren gezeigten Position werden die zugeführten Rohlinge 15 mit
Hilfe der Werkzeugwalze 2 und der Stempelwalze 6 gestanzt.
Während
dieses Betriebs kann die zweite Werkzeugwalze 1 für einen
nachfolgenden Stanzvorgang dadurch bereitet werden, dass Stanzwerkzeuge
in gewünschten Positionen
auf derselben montiert sind. Wenn das Stanzen der laufenden Serie
von Rohlingen 15 beendet ist und das Stanzen der nächsten Serie
beginnen soll, werden die Verriegelungsmittel 20 gelöst, und werden
die Revolverscheiben 7 und 8 mit Hilfe des Motors 11 um
180° gedreht,
worauf sie in den neuen Positionen mit Hilfe der Verriegelungsmittel 20 und der
zugehörigen
Ausnehmungen in den Revolverscheiben 7 und 8 verriegelt
werden. Danach kann das Stanzen der neuen Serie von Rohlingen beginnen.
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Dieses
Verfahren gestattet ein im Wesentlichen kontinuierliches Stanzen
mit sehr kurzen Unterbrechungen für den Wechsel zwischen unterschiedlichen
Serien von Rohlingen. Dies ist beim Stanzen kurzer Serien besonders
vorteilhaft, ist aber auch bei langen Serien vorteilhaft, zum Beispiel,
wenn abgenutzte Werkzeuge gegen nachgeschliffene ausgetauscht werden
sollen. Die Montage der Werkzeuge auf der Werkzeugwalze in der Bereitschaftsstellung kann
auch erfolgen, ohne dass unter Druck gearbeitet werden muss, was
die Gefahr von Fehlern verringert.
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Die
Stanzeinheit nach der Erfindung kann auch durch eine Zuführwalze
ergänzt
werden, die in Lagern in den Revolverscheiben 7 und 8 montiert
ist, und die mit der Stempelwalze 6 in einer Drehposition zusammenarbeiten
kann, um die Rohlinge durch die Einheit hindurchtreten zu lassen
ohne jegliches Bearbeiten derselben.
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Die
Verriegelungsmittel 20 sind zweckmäßig so angeordnet, dass sie
die Revolverscheiben in einer derartigen Position verriegeln, dass
die Schneidmittel durch den Rohling an einer Stelle schneiden, wo
er durch die Stempelwalze getragen wird.
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Die
Erfindung wurde oben in Verbindung mit der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsform beschrieben.
Sie kann jedoch innerhalb des Bereichs der Patentansprüche auf
viele Arten abgeändert
werden. So können
die Werkzeugwalzen 1 und 2 in einem anderen Mechanismus
montiert sein, der ihren Wechsel zwischen einer Arbeitsposition
neben der Gesenkwalze und einer Bereitschaftsstation ermöglicht,
in der sie für
das Montieren der Stanzwerkzeuge zugänglich sind. Ferner kann das
Drehen und Montieren der dargestellten Revolverscheiben nach Wunsch
variiert werden. Außer
der Montage in einem Gleitlager können die Revolverscheiben somit
als Alternative mit Hilfe von Rollenlagern, Nadellagern oder dergleichen
montiert werden.