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Technisches
Gebiet
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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf radiale Lippendichtungen zur
Verwendung mit relativ drehbaren Elementen wie bei Radachsenanwendungen,
und insbesondere auf Lippendichtungen, in denen die berührende Lippe
aus zwei verschiedenen Materialien gebildet ist.
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Stand der
Technik
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Fluiddichtungen
vom Lippentyp wenden typischerweise ein flexibles Dichtelement an,
das an einem äußeren metallischen
Gehäuse
befestigt ist und eine oder mehrere Dichtlippen entlang einem radial nach
innen gerichteten Rand davon umfasst. Die Auswahl des Dichtelementmaterials
ist von einer Anzahl von Faktoren bestimmt, einschließlich der
Umgebung, in der die Dichtung eingesetzt werden wird. Elastomere
Materialien wie Gummi werden oft in Anwendungen, in denen die Lippendichtung
einer schmutzigen Umgebung ausgesetzt, ist als Dichtlippenmaterial
verwendet. Zum Beispiel sind Dichtungen, die in Schwermaschinenanwendungen
zum Abdichten von Achsenlagern verwendet werden, auf der Luft- oder
Atmosphärenseite
der Dichtung verschiedenen verunreinigenden Substanzen bzw. Verunreinigungen
ausgesetzt, die für
die Lager schädlich
wären,
einschließlich
Wasser, Salz und Schleifmittel wie Staub, Matsch, Sand etc. Bei
anderen Anwendungen können
Verunreinigungen in Schmiermittel auf einer Seite der Dichtung vorhanden
sein. In jedem Fall werden Elastomere allgemein als Dichtlippenmaterial gegenüber anderen
Materialien bevorzugt, wie Polytetrafluorethylen (PTFE)-Materialien,
da die Elastomere unter solchen verunreinigten Bedingungen bei weitem
verschleißfester
sind als PTFE-Materialien, die im allgemeinen schlecht abschneiden.
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Umgebungsbedingungen,
die PTFE-Materialien gegenüber
den Elastomeren bei der Auswahl des Dichtelements begünstigen,
umfassen Bedingungen mit niedrigen und hohe Temperaturen und/oder
mit wenig Schmierung oder trockenes Laufen. Die PTFE-Materialien
sind unter solchen Bedingungen im allgemeinen verschleißfester.
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Schwierigkeiten
treten jedoch auf, wenn Dichtungen in Umgebungen arbeiten, die keines
der Materialien begünstigen.
Zum Beispiel ist es in der vorstehend beschriebenen Schwermaschinenanwendung
nicht unüblich,
dass die Dichtung nicht nur einer verunreinigten Umgebung ausgesetzt
ist, sondern auch hohen oder niedrigen Temperaturen und/oder Bedingungen
mit wenig Schmierung. In der Vergangenheit war die Tendenz, dass
Elastomere bevorzugt gegenüber
PTFE-Materialien gewählt
wurden, da die Elastomere toleranter gegenüber Bedingungen mit niedrigen
oder hohen Temperaturen und/oder niedriger Schmierfähigkeit
sind, als die PTFE-Materialien gegenüber einer verunreinigten Laufbedingung.
Es ist aus EP-A-0353913 bekannt, einen Fluiddichtungsaufbau für ein relativ
drehbares Element zu haben, wie eine Welle, wobei der Dichtungsaufbau
ein starres ringförmiges
Gehäuse
und, an dem Gehäuse
befestigt, ein Dichtungselement einschließlich einer ringförmigen Dichtlippe
umfasst, die für
einen abdichtenden Eingriff mit der Dichtoberfläche des relativ drehbaren Elements
gelagert ist, wobei die Dichtlippe axial voneinander beabstandete verunreinigte
und gegenüberliegende
Seiten aufweist. Das Dichtelement umfasst elastomeres Material,
und die Dichtlippe umfasst an der verunreinigten Seite einen elastomeren
Lippenabschnitt, der eine ringförmige
elastomere Lippenkante für
dichtenden Eingriff mit der Dichtoberfläche des relativ drehbaren Elements
aufweist; auf der gegenüberliegenden
Seite weist die Dichtlippe einen aus PTFE-Material gebildeten Einsatz
auf, der an den elastomeren Lippenabschnitt in axial benachbarter
Beziehung dazu gebunden ist, um so eine PTFE-Lippenkante zu haben,
die für
einen dichtenden Eingriff mit der Dichtoberfläche des relativ drehbaren Elements
gelagert ist, gleichzeitig mit der elastomeren Lippenkante. Die
Oberflächen
der zusammengesetzten Dichtlippe an der verunreinigten und der gegenüberliegenden
Seite verjüngen
sich zu den Lippenkanten hin, und der PTFE-Einsatz ist als ein stumpfkegeliger
Körper
ausgebildet, wobei die Dichtlippe an einer Ecke zwischen benachbarten
Seiten ausgebildet ist. Eine solche Einsatzform und die Notwendigkeit,
dass ihre Maße genau
vorbestimmt sein müssen,
um zu ermöglichen,
dass sie in dem elastomeren Material geformt wird, beeinträchtigt die
kostengünstige
Lösung,
die eine zusammengesetzte Dichtlippe scheinbar bietet.
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Daher
gibt es in der Industrie das Bedürfnis nach
einer Lippendichtung, die gute Leistungen in einer verunreinigten
Umgebung und Betriebsbedingungen mit niedriger oder hoher Temperatur und/oder
niedriger Schmierung zeigt, und die eine einfache und kostengünstige Herstellung
gestattet.
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Zusammenfassung
der Erfindung und Vorteile
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Fluiddichtungsaufbau
für ein
relativ drehbares Element mit einer zylindrischen Dichtoberfläche wie
in Anspruch 1 der beigefügten Ansprüche dargelegt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein modularisierter Fluiddichtungsaufbau gemäß Anspruch
6 der beigefügten
Ansprüche
bereitgestellt.
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Die
Erfindung betrachtet auch ein Verfahren zum Herstellen eines solchen
Fluiddichtungsaufbaus, wie im beigefügten Anspruch 12 dargelegt.
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Die
Erfindung stellt damit eine Fluiddichtung bereit, die eine Dichtlippe
mit einer zusammengesetzten elastomeren/PTFE Lippenkante aufweist. Die
elastomere Lippenkante befindet sich auf der verunreinigten Seite
der Lippe und die PTFE-Lippenkante befindet sich auf der gegenüberliegenden
Seite der Lippe und sind gelagert für gleichzeitigen Kontakt mit
der entsprechenden Dichtoberfläche
eines relativ drehbaren Elements, wie einer Verschleißhülse.
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Eine
solche zusammengesetzte Dichtungsanordnung ist besonders gut für Anwendungen
geeignet, bei denen die Betriebsbedingungen weder für eine Lippendichtung
nur aus elastomerem Material noch nur aus PTFE-Material sprechen.
In einer Schwermaschinen-Achsenlagerdichtungsanwendung
ist die elastomere Lippenkante auf der verunreinigten Seite der
Dichtlippe während
des Betriebs Verunreinigungen ausgesetzt, während die PTFE-Lippenkante auf der
gegenüberliegenden
Seite von der verunreinigten Atmosphäre durch die elastomere Lippenkante
abgeschirmt ist. In Betriebsbedingungen, in denen, zusätzlich zu
der verunreinigten Umgebung, auch Betriebsbedingungen niedriger
oder hoher Temperatur und/oder niedriger Schmierung auftreten, kommt
die PTFE-Lippenkante ins Spiel, um eine gute Fluidabdichtung mit
der Dichtoberfläche
des relativ drehbaren Elements aufrecht zu erhalten. Der gleichzeitige
Kontakt der abnutzungsbeständigen PTFE-Lippenkante
begrenzt den Abnutzungsgrad der elastomeren Lippenkante vorteilhaft
auf den der PTFE-Lippenkante, wodurch ermöglicht wird, dass die elastomere
Lippenkante die PTFE-Lippenkante weiter von Verunreinigungen abschirmt,
selbst unter ungünstigen
Bedingungen extremer Temperaturen und/oder niedriger Schmierung.
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Ein
weiterer Vorteil der PTFE/elastomeren Lippenkanten-Kombination ist,
dass das PTFE-Material
ein höheres
Elastizitätsmodul
aufweist als das elastomere Material. Während des Betriebs werden reversible
hydrodynamische Oberflächenverformungen
auf den elastomeren Lippenabschnitt weitergegeben, um den Ausschluss
von Verunreinigungen zu unterstützen.
Es hat den weiteren Vorteil, solche hydrodynamischen Hilfsmittel
bereitzustellen, ohne sie während
des Herstellungsprozesses bilden zu müssen. Dies vereinfacht die
Herstellung solcher Dichtungen, insbesondere solcher, die bidirektionale
hydrodynamische Leistungsfähigkeit
erfordern. Noch ein weiterer Vorteil ist, dass die bimodular weitergegebenen
hydrodynamischen Oberflächenverformungen
nicht dauerhaft sind, wie geformte, geprägte oder geschnittene, die
dazu neigen, Verunreinigungen einzufangen und dadurch die Wirkung
der hydrodynamischen Eigenschaften verringern und in manchen Fällen vorzeitigen
Verschleiß der
Dichtung und/oder Abrieb der Dichtoberfläche des relativ drehbaren Elements
verursachen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Diese
und andere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung werden leicht
anerkannt werden, wenn diese durch Bezug auf die folgende ausführliche
Beschreibung besser verstanden wird, wenn sie in Verbindung mit
den beigefügten
Zeichnungen betrachtet wird, wobei:
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1 eine
vergrößerte radiale
Schnittansicht eines Abschnitts einer zusammengesetzten bimodularen
Lippendichtung ist, die gemäß einer
momentan bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung aufgebaut ist und eingebaut in einer Radachsen-Anwendung
gezeigt ist;
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2 eine
weiter vergrößerte fragmentarische
Schnittansicht eines Abschnitts der Lippendichtung aus 1 ist;
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3 eine
vergrößerte fragmentarische Schnittansicht
eines Formwerkzeugs ist, das beim Herstellen der zusammengesetzten
Fluiddichtung der Erfindung verwendet wird; und
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4 eine
weiter vergrößerte radiale
Schnittansicht des Abschnitts des Dichtungsaufbaus ist, der in dem
Formwerkzeug aus 3 geformt wird, wobei er in
seinem geformten und zugeschnittenen Zustand gezeigt ist.
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Ausführliche
Beschreibung
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Jetzt
genauer auf die Zeichnung bezugnehmend wird in 1 ein
Fluiddichtungsaufbau vom Lippentyp gezeigt, im allgemeinen mit 10 bezeichnet, welcher
ein starres äußeres Gehäuse oder
Träger 12 in
der bevorzugten Form eines zylindrischen kelchförmigen metallischen Gehäuses aufweist,
das eine zylindrische Wand 14 und einen radialen Rand- bzw. Flansch-Abschnitt 16 aufweist.
Ein ringförmiges Dichtungselement,
allgemein mit 18 gekennzeichnet, wird an dem Flanschabschnitt 16 des
Gehäuses 12 befestigt
und kann aus jedem geeigneten elastomeren Material gefertigt sein,
wie Silikon, Polyacrylat, Fluorelastomer, Ethylenacryl, oder Nitrilelastomer. Das
Element 18 weist einen elastomeren Körperabschnitt 20 auf,
der an dem Flansch 16 befestigt ist, einen elastomeren
Biegeabschnitt oder Verjüngung bzw.
Hals 22, und einen ringförmigen elastomeren Kopfabschnitt 24.
Eine ringförmige
Dichtlippe 26 erstreckt sich radial von dem Kopf 24 und
umfasst eine verunreinigte Seite 28 und eine axial gegenüberliegende
Seite 30, entsprechend der Ausrichtung der Dichtung in
ihrer Betriebsumgebung für
eine vorgegebene Anwendung. Die gegenüberliegende Seite 30 ist
die Seite der Dichtlippe 26, die in Richtung eines Flüssigkeits-
oder Fettbehälters
oder einer geschützten
Luftumgebung zeigt, welche die Dichtung vor Verunreinigungen schützen soll,
und die verunreinigte Seite 28 ist die Seite der Dichtlippe 26,
von der aus die Verunreinigungen, wie Staub, Schmutz, Sand, Straßenschmutz,
Salz Wasser etc. vom Eindringen in den Flüssigkeitsbehälter ausgeschlossen werden
sollen und kann eine verunreinigte Luftumgebung oder ein verunreinigtes
Schmiermittel oder eine Flüssigkeit
sein. Der Einfachheit halber wird in der folgenden Beschreibung
der Ausführungsform
die verunreinigte Seite 28 als die Luftseite 28 bezeichnet, und
die andere geschützte
Seite 30 wird als die Ölseite 39 bezeichnet,
wobei es sich versteht, dass die verunreinigende Umgebung eine andere
als Luft sein kann.
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Die
Dichtlippe 26 weist einen zusammengesetzten Aufbau auf
und umfasst einen elastomeren Lippenabschnitt 32, der auf
der Luftseite 28 der Dichtlippe bereitgestellt wird, und,
gemäß der Erfindung,
einen unelastischen Einsatz 34, der aus Polytetrafluorethylen
(PTFE)-Material gebildet ist, der mit dem elastomeren Lippenabschnitt 32 in
axial benachbarter Beziehung dazu auf der Fluidseite 30 der Dichtlippe 26 verbunden
ist.
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Der
elastomere Lippenabschnitt 32 umfasst eine ringförmige elastomere
Lippenkante 33, und der PTFE-Einsatz 34 umfasst
einen PTFE-Lippenabschnitt 36 mit einer ringförmigen PTFE-Lippenkante 37.
Die elastomere Lippenkante 33 befindet sich auf der Luftseite 28 der
Dichtlippe 26, während
sich die PTFE-Lippenkante 37 in axial beabstandeter Beziehung
zur Luftseite 28 auf der Fluidseite 30 befindet. Die
elastomere Lippenkante 33 erstreckt sich durchgehend umlaufend,
um die PTFE-Lippenkante 37 von der Luftseite 28 abzuschirmen.
Die PTFE-Lippenkante 37 ist ebenso vorzugsweise durchgehend umlaufend,
und als solche ist die Dichtlippe 26 mit einer zusammengesetzten
Kontaktdichtoberfläche
versehen, die einen durchgehenden Streifen aus elastomerem Material
auf der Luftseite und einen durchgehenden Streifen aus PTFE-Material
auf der Ölseite aufweist.
Die elastomeren und PTFE-Materialien sind eng miteinander verbunden
und sind als solche um eine gemeinsame Grenzfläche 28 herum so verbunden,
dass die elastomere Lippenkante 33 in der axialen Richtung
ohne Unterbrechung in die PTFE-Lippenkante 37 übergeht.
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Die
elastomeren und PTFE-Lippenkanten 33, 37 werden
durch das Dichtungselement 18 so gestützt, dass sie gleichzeitig
mit einer zylindrischen Dichtoberfläche 40 eines relativ
drehbaren Elements 42 eingreifen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst das relativ drehbare Element 42 eine
modulare Verschleißhülse 42a bekannter
Art, welche einen zylindrischen Körper oder Hülsenabschnitt 44 aufweist,
deren innerer Umfang so bemessen ist, dass er dicht auf eine Welle 48 passt,
und deren äußerer Umfang
als die Dichtoberfläche 40 dient,
auf der die Lippenkanten 33, 37 verlaufen, wie
in 1 und 2 veranschaulicht. Die Verschleißhülse 42a ist
an ihren Enden nach außen gekrümmt, um
radial nach außen
erstreckende Endflansche 50, 52 auf der Fluid-
bzw. Luftseite 30, 32 der Dichtlippe 26 bereitzustellen.
Auf diese Weise wird die Verschleißhülse 42a mit dem Gehäuse 12 und
dem Dichtelement 18 als ein modularer Aufbau verbunden.
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Das
Dichtelement 18 wird mit einer ringförmigen Federhalterille 54 geformt,
die angepasst ist, um eine ringförmige
Schraubenfeder oder geschlossene Schraubenfeder bzw. Spannfeder
(garter spring) 56 auf herkömmliche Weise aufzunehmen und
zu halten. Die Feder 56 dient dazu, den Kopfabschnitt 24 und
damit die Lippenkanten 33, 37 der Dichtlippe 26 ständig in
zusammengepresstem dichtendem Eingriff mit der Dichtoberfläche 40 vorzuspannen.
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3 und 4 veranschaulichen
ein Verfahren zum Herstellen des Dichtungsaufbaus 10 der Erfindung.
Ein mehrteiliges Formwerkzeug 58 weist Teile 60, 62 auf,
die angepasst sind, mit der äußeren Oberfläche 64 der
Seitenwand 14 des Gehäuses 12 bzw.
der Ölseitenoberfläche 66 des
Flanschabschnitts 16 einzugreifen. Ein gegenüberliegendes oberes
Formteil 68 weist eine Oberfläche 70 auf, die angepasst
ist, um an der Luftseite 72 des Flanschabschnitts 16 so
einzugreifen, dass, wenn die Formteile geschlossen werden, das Gehäuse 12 fest
in das Formwerkzeug geklemmt wird, wobei ein verlängerter
Teil 74 des Flanschs 16 in eine Formhöhlung 76 des
Formwerkzeugs 58 ragt, die zwischen gegenüberliegenden
profilierten Oberflächen
des oberen Formteils 68 und des unteren Formteils 78 bereitgestellt
wird.
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Bei
geöffnetem
Formwerkzeug 58 wird das Gehäuse 12 eingesetzt
und eine ringförmige
Unterlegscheibe oder Scheibe 80 aus dem PTFE-Material, die
vorzugsweise zumindest an ihrer Grenzfläche 38 angeätzt wurde,
wird in der Form 58 platziert, um als der Einsatz 34 zu
dienen, wobei die geätzte
Seite 38 freiliegend ist und eine gegenüberliegende Seite 84 auf
einer oberen Oberfläche 86 des
unteren Formteils 78 aufliegt.
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Ein
Ring aus nichtausgehärtetem
Elastomer wird in die Höhlung 76 des
Formwerkzeugs 58 eingebracht, und danach wird das Formwerkzeug 58 geschlossen,
wobei es sich versteht, dass das Formwerkzeug 58 geeigneterweise
vor dem Formen erhitzt wird, um zu bewirken, dass das elastomere
Material fließt
und sich mit der PTFE-Scheibe 80 verbindet. Wie in 3 gezeigt
ist die obere Oberfläche 86 des
unteren Formteils 78 mit einer Reihe von konzentrischen
Rippen oder Zähnen
ausgebildet, die sich in die PTFE-Scheibe 80 drücken bzw.
beißen,
wenn die Form 58 geschlossen wird, um die Scheibe 80 gegen Bewegung
abzusichern. Die in dem Vorgang verwendete Scheibe 80 hat
die Gestalt einer einfachen, flachen Scheibe, wobei die gegenüberliegenden
Seiten 82, 84 davon im wesentlichen parallel und
eben sind. Wie in 3 gezeigt, ist die geätzte Seite 82 der Scheibe 80 in
die Höhlung 76 hinein
freiliegend, wie auch ein kleiner Anteil der gegenüberliegenden
Seite 84 und eine äußere Kante 88 der
Scheibe 80.
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Nach
dem Schließen
der Form 58 wird bewirkt, dass das ungehärtete Elastomermaterial
fließt und
den ungefüllten
Bereich des Hohlraums 76 füllt, und dabei den vorstehenden
Teil 74 des Flanschs 16 des Gehäuses sowie
die vorstehenden Seiten 82, 84 und den Rand 88 der
Scheibe 80 einkapselt. Auf das Formen folgend wird das
Elastomer auf herkömmliche
Weise heißgehärtet, um
das Elastomer auszuhärten.
Die Dichtlippe 26 wird dann entlang der elastomeren und
PTFE-Bereiche zurechtgeschnitten, solange sie sich in ihrem freien
Zustand befindet (d.h. in ihrem ungebogenen Zustand vor dem Eingriff
mit der Verschleißhülse 42a,
wie in 2 durch strichpunktierte Linien veranschaulicht),
um die gemeinsame, zusammengesetzte Kontaktoberfläche bereitzustellen,
die aus den elastomeren und PTFE-Lippenkanten 33, 37 besteht,
so dass sie im eingebauten Zustand gleichzeitig mit der Dichtoberfläche 40 der
Verschleißhülse 42a in
Eingriff stehen, wie mit durchgezogenen Linien in 2 veranschaulicht.
Es wird dem Fachmann und aus 2 bewusst
sein, dass die Dichtlippe 26 anfangs einen kleineren Durchmesser
aufweist als die Verschleißbuchse 44 und
nach Einbau mit der Verschleißbuchse 44 dazu
gebracht wird, sich etwas auszudehnen, da sich der Kopf 24 auf
ein Biegen des Halses 22 um einen Drehwinkel B vorn freien
Zustand in den eingebauten Zustand radial nach außen dreht,
wenn die Dichtlippe 26 mit der Dichtoberfläche 40 eingreift.
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Der
Zuschneidevorgang wird in 4 schematisch
dargestellt, wobei nach dem Aushärten
das Dichtelement 18 in seinem freien Zustand in eine Spannvorrichtung
(nicht gezeigt) eingebracht wird, wobei die im voraus zugeschnittenen
PTFE-Einsatz 34 und Elastomer-Lippenabschnitt 32 im allgemeinen horizontal
gelagert sind und der elastomere Abschnitt 32 nach oben
zeigt. Das Zuschneiden der Dichtlippe 26 geschieht entlang
der Zuschnittlinie 90 in 4, so dass
die gemeinsamen Lippenkanten der elastomeren und PTFE-Abschnitte 33, 37 zurückbleiben. Die
Zuschnittlinie 90 steht in einem Winkel A, der teilweise
durch den Drehwinkel B des Kopfs 24 bestimmt wird, welcher
von einer Anwendung zur nächsten
variieren kann. Es ist jedoch bevorzugt, dass der Zuschnittwinkel
A gleich dem oder größer als
der Drehwinkel B des Kopfabschnitts 24 ist, so dass wenn
der Dichtaufbau eingebaut wird, die elastomeren und PTFE-Lippenkantenabschnitte 33, 37 gleichzeitig
dichtend mit der Dichtoberfläche 40 eingreifen,
wie in 1 und 2 dargestellt. Der Zuschnittwinkel
A ist so gewählt,
dass die elastomere Lippenkante 33 leicht über die
PTFE-Lippenkante 37 hinaus radial nach innen ragt; so dass
wenn sie eingebaut sind, der vergleichsweise weichere elastomere
Teil 33 dazu gebracht wird, weiter zum Eingriff mit der
Dichtoberfläche 40 vorgespannt
zu werden als die PTFE-Lippenkante 37 und dadurch bewirkt
wird, dass er während
einer anfänglichen
Einlaufphase mit einer größeren Rate
abgenutzt wird als die vergleichsweise härtere PTFE-Lippenkante 37,
bis die elastomere Lippenkante 33 auf den Durchmesser der PTFE-Lippenkante
verringert ist, wobei sich ab diesem Punkt die Abschnitte 33, 37 gemeinsam
mit der langsameren Rate des PTFE-Materials abnutzen werden. Auf
diese Weise dient der elastomere Lippenkantenabschnitt 32 anfangs
als zu opfernde Dichtung, die sicherstellt, dass die PTFE-Lippenkante 37 vor
dem Ausgesetztsein an Verunreinigungen während der anfänglichen
Einlaufphase geschützt
ist, und fährt
danach damit fort, die PTFE-Lippenkante 37 während der
Betriebsdauer der Dichtung 10 vor solchen Verunreinigungen
zu schützen,
indem sie zusammen mit der PTFE-Lippenkantenabschnitt 37 abgenutzt
wird. In dem gezeigten Beispiel kann der Zuschnittwinkel A etwa
7° nach
innen von einer axialen Ebene P der sich axial erstreckenden Seitenwand 14 sein,
um die genannten Aufgaben zu erfüllen.
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Das
Dichtelement 18 umfasst weiter einen ringförmigen Vorsprung 92,
der radial von der Dichtoberfläche 40 der
Verschleißhülse 42a beabstandet ist,
um in Verbindung mit der Verschleißhülse 42a eine Labyrinthdichtung
zu bilden. Ebenfalls auf der Ölseite 30 des
Dichtelements 18 sind herkömmliche hydrodynamische Pumprillen
(pumping flutes) 94 ausgebildet, die einstückig mit
dem Dichtelement 18 geformt sein können.
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Der
Endflansch 52 der Verschleißhülse 42a auf der Luftseite 28 des
Aufbaus 10 kann eine zusätzliche ringförmige Dichtlippe 96 in
Berührung
mit der Seitenwand 14 des Gehäuses 12 einschließen, um
dabei zu helfen, Verunreinigungen vom Eintreten in das Innere des
Dichtaufbaus 10 abzuhalten. Im Betrieb wird die Verschleißhülse 42a auf
eine Welle 48 pressgepasst, wie die Welle oder Spindel
einer Schwermaschinenradachse, um eine statische Dichtung dazwischen
bereitzustellen, und das Gehäuse 12 wird
in ein becherförmiges
Gehäuse 100 einer
benachbarten Komponente wie einer Nabe eingepasst. Die Dichtvorrichtung 10 ist
so ausgerichtet, dass die Luftseite 28 der Dichtlippe 26 in
die äußere Umgebungsrichtung
der Dichtung zeigt, und die Fluidseite 30 zeigt axial nach
innen in Richtung des geschützten
abgedichteten Bereichs, wie der abgedichtete Bereich um ein Radlager
(nicht gezeigt), wobei die Dichtung 10 darauf hin wirkt,
den abgedichteten Lagerbereich vor Verunreinigungen zu schützen, die auf
der Luftseite 28 der Dichtung 10 vorhanden sind.
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Offensichtlich
sind viele Modifikationen und Abänderungen
der vorliegenden Erfindung angesichts der vorstehenden Lehren möglich. Es
soll daher klar sein, dass die Erfindung innerhalb des Schutzbereichs
der beigefügten
Ansprüche,
in denen in Klammern gesetzte Bezugsziffern nur der Einfachheit
dienen und in keiner Weise beschränkend sein sollen, auch anders
als speziell beschrieben ausgeführt
werden kann.