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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Fraktion, die im Wesentlichen in Abwesenheit des Insulin-artigen Wachstumsfaktors
(IGF-1) den transformierenden Wachstumsfaktor β(TGF-β) umfasst, und einer Fraktion,
die im Wesentlichen in Abwesenheit von TGF-β IGF-1 umfasst, aus Milchprodukten
(Milch oder Molke).β
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Es
ist bereits seit einiger Zeit bekannt, dass Milchprodukte Wachstumsfaktoren
enthalten, die eine vorteilhafte Aktivität aufweisen können. Diese Wachstumsfaktoren
liegen in sehr niedrigen Konzentrationen in dem Milchprodukt vor,
weshalb sie gelegentlich als Mikronährstoffe bezeichnet werden.
Sie können
durch ihren isoelektrischen Punkt, der verhältnismäßig hoch ist im Vergleich zu
anderen Milchproteinen, und durch ihr Molekulargewicht charakterisiert
werden. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die Wachstumsfaktoren
TGF-β und IGF-1.
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TGF-β ist ein
multifunktionales Protein, das in allen Säugetier-Geweben zu finden ist.
Derzeit sind fünf
Formen von TGF-β bekannt,
nämlich β1 bis β5. Es ist
beteiligt an der Entwicklung, der Differenzierung und dem Wachstum
von Gewebe und der Kontrolle der Immunsystem-Funktion und der Carcinogenese.
TGF-β kann
aus natürlichen
Quellen (z.B. aus Blutplättchen),
aus Säugetiermilch
oder Kolostrum (Vormilch) isoliert werden oder durch rekombinante
Zellen hergestellt werden.
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IGF-1,
ein Anabolikum, d.h. ein das Wachstum fördernder Wachstumsfaktor, ist
ein kleines Protein (Molekulargewicht etwa 7800), das eine wichtige Rolle
im Knochen stoffwechsel spielt. Es wurde bereits gezeigt, dass es
das Wachstum von Zellen in Kultur stimuliert. Tierisches Wachstum
wird auch stimuliert in hypophysären
Defizit-, normalen und katabolischen Zuständen. Die Nierenfunktion wird
ebenfalls verbessert. Es kann hergestellt werden unter Anwendung
der rekombinanten DNA-Technologie, durch Festphasenpeptidsynthese,
durch Isolierung desselben aus dem Blutserum oder aus Säugetiermilch,
wie z.B. Rinder(Kuh)- oder Humanmilch.
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Wie
vorstehend beschrieben, ist es bekannt, dass IGF-1 und TGF-β aus Milchprodukten,
wie z.B. Milch oder Molke, extrahiert werden können. Mit den bisher angewendeten
Methoden unter Anwendung eines wirtschaftlich durchführbaren
Verfahrens ohne viele Reinigungsstufen war es nur möglich, eine
Mischung dieser Wachstumsfaktoren zu erhalten. Für einige Verwendungszwecke,
insbesondere für
bestimmte therapeutische Anwendungen, ist es jedoch, wie gefunden
wurde, bevorzugt, eine an IGF-1 reiche Fraktion zu verwenden, die
im Wesentlichen frei von TGF-β ist, und
eine an TGF-β reiche
Fraktion zu verwenden, die im Wesentlichen frei von IGF-1 ist.
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Ein
Beispiel für
eine solche therapeutische Verwendung ist diejenige, wie sie in
der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung der gleichen Anmelderin
beschrieben ist. In diesem Dokument wird die Verwendung von TGF-β zur Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verhinderung der Schädigung der
Intestinal-Schleimhaut
als Folge einer Chemotherapie oder einer Radiotherapie beschrieben.
Es wurde gefunden, dass in diesem Fall das IGF-1 die Aktivität von TGF-β beeinflusst.
Bei dieser Anwendung ist es daher erforderlich, TGF-β im Wesentlichen
in Abwesenheit von IGF-1 dem Patienten zuzuführen. Bisher war ein solches
relativ reines TGF-β nur
erhältlich
durch rekombinante DNA-Verfahren oder durch Anwendung eines unwirtschaftlichen
Verfahrens zur Isolierung aus Milch (Mehrstufen-Isolierung nach dem US-Patent 5 221 734).
Diese Produkte sind jedoch ziemlich teuer und würden die oben genannte Behandlung
für große Gruppen
von Patienten unzugänglich
machen.
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In
WO 92/00 994 und WO 95/29 933 sind Verfahren zur Isolierung einer
Vielzahl von Wachstumsfaktoren aus Milch oder Molke beschrieben.
Wie vorstehend angegeben, ist es nicht immer erwünscht, eine Mischung von Wachstumsfaktoren
zur Verfügung
zu haben, weil einige Wachstumsfaktoren einen negativen Einfluss
auf die Aktivität
anderer Wachstumsfaktoren haben können. Das Verfahren gemäß WO 95/29
933 hat ferner den Nachteil, dass eine Ansäuerung angewendet wird. Dies
führt zur
Abtrennung der Wachstumsfaktoren von Bindungsproteinen und inaktiviert
außerdem
die Lactoperoxidase. Die Bindungsfaktoren fördern das Überleben der Wachstumsfaktoren
während
des Durchgangs durch das Intestinum, in dem Verdauungsenzyme die Wachstumsfaktoren
abbauen können,
was zu einem (partiellen) Verlust an Aktivität führt.
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In
EP 0 489 884 oder seinem Äquivalent
WO 92/00 014 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Mischung von
Wachstumsfaktoren aus Kolostrum durch Kationenaustauschchromatographie
und anschließende
Adsorptionschromatographie an Hydroxyapatit beschrieben, wobei die
an dem Hydroxyapatit zurückgehaltene
Fraktion gewonnen wird. Es ist darin angegeben, dass durch Anwendung
dieses Verfahrens mehr als 50 % aller Wachstumsfaktoren isoliert
werden. Dieses Dokument bezieht sich nur auf eine Mischung von Wachstumsfaktoren
und gibt keine Auskunft darüber,
wie der viel höhere
Gehalt an Immunglobulinen und das praktische Fehlen von Lactoperoxidase
im Vergleich zur Milch und/oder Molke die Menge und gegenseitige
Verunreinigung von IGF-1 und TGF-β in
angereicherten Wachstumsfaktor-Präparaten
beeinflussen. Außerdem
ist in diesem Dokument nicht angegeben, ob die Wachstumsfaktoren
noch an Bindungsfaktoren gebunden sind.
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EP 0 335 554 bezieht sich
auf eine kosmetische oder pharmazeutische Zusammensetzung für den topischen
Auftrag auf Säugetierhaut
oder -haar, wobei diese Zusammensetzung einen Wachstumsfaktor, ausgewählt aus
der Gruppe TGF-α,
TGF-β und IGF-1
oder Fragmente oder Mischungen davon, umfasst.
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D.A.
Belford et al. beschreiben in "Platelet-derived
growth factor, insulin-like growth factors, fibroblast growth factors
and transforming growth factor β do
not account for the cell growth activity present in bovine milk", abgedruckt in "J. Endocrinology" (1997), 154, 45 – 55, die
Anwendung der Kationenaustauschchromatographie zur Isolierung einer
Fraktion, die Lactoperoxidase, Immunglobuline und Wachstumsfaktoren
enthält,
aus Käsemolke.
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In
EP 0 556 083 ist die Abtrennung
von Lactoperoxidase, einer sekretorischen Komponente, und von Lactoferrin
aus Milch und verwandten Ausgangsmaterialien durch Verwendung eines
Kationenaustauschers beschrieben.
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Das
US-Patent 5 221 734 beschreibt ein Verfahren zum Isolieren eines
Milch-Wachstumsfaktors (MGF)
aus Milch oder Molke. Dieses Verfahren erfordert die Durchführung vieler
Stufen, wie z.B. einer Ionenaustauschchromatographie (IEC), einer
hydrophoben Wechselwirkungschromatographie (HIC) und einer Größenausschlusschromatographie,
was zu niedrigen Ausbeuten an TGF-β führt. Dadurch wird dieses Verfahren
wirtschaftlich nicht durchführbar.
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WO
95/26 984 bezieht sich auf ein Verfahren, das eine Stufe umfasst,
in der das Milchprodukt erhitzt wird, um die Lactoperoxidase zu
denaturieren. Danach wird die Lactoperoxidase von der Zusammensetzung
abgetrennt, wodurch der Wirkungsgrad der Endreinigung der Wachstumsfaktoren
verbessert wird. Für
die kommerzielle Verwendung als natürliches Konservierungsmittel
ist es jedoch bevorzugt, native Lactoperoxidase abzutrennen. Außerdem ist es
erwünscht,
die spezifische Aktivität
der nach der Isolierung der Wachstumsfaktoren zurückbleibenden Lactoperoxidase
zu erhöhen.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Isolierung
von TGF-β und
IGF-1 aus einem Milchprodukt in Form von verhältnismäßig reinen Fraktionen (d.h.
mit einem hohen Anteil eines Wachstumsfaktors im Verhältnis zu
dem anderen Wachstumsfaktor) bereitzustellen, um eine hohe Ausbeute
an Wachstumsfaktoren zu erzielen. Ziel der Erfindung ist es ferner,
diese Wachstumsfaktoren in einer Form zur Verfügung zu stellen, die geeignet ist
für die
orale Verabreichung. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin,
TGF-β und
IGF-1 aus Milchprodukten in Form ver hältnismäßig reiner Fraktionen zu gewinnen
und gleichzeitig native Lactoperoxidase in einer hohen Ausbeute
zu erhalten.
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Erfindungsgemäß wurde
nun ein Verfahren gefunden, um Fraktionen, die reich an Wachstumsfaktoren
sind und Bindungsfaktoren enthalten, abzutrennen und gleichzeitig
eine Lactoperoxidase-Fraktion mit einer hohen Aktivität zu erhalten.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Extrahieren
des transformierenden Wachstumsfaktors β (TGF-β) und des Insulin-artigen Wachstumsfaktors
1 (IGF-1) aus einem Milchprodukt, das die folgenden Stufen umfasst:
- a) Abtrennung einer basischen Fraktion aus
dem Milchprodukt durch Kationenaustauschchromatographie;
- b) Hindurchlaufenlassen der in der Stufe (a) erhaltenen Fraktion
durch eine Hydroxyapatit-Kolonne;
- c) sequentielles Eluieren der Hydroxyapatit-Kolonne mit mindestens
zwei Eluierungsmitteln mit steigender Salzkonzentration, wobei die
Eluierungsmittel ausgewählt
werden aus Phosphatpuffern, Natriumchlorid-Lösungen und Kaliumchlorid-Lösungen,
wobei das erste Eluierungsmittel einen pH-Wert von 5,5 bis 7 und
eine Salzkonzentration von 0,05 bis 0,2 M und das zweite Eluierungsmittel
einen pH-Wert von 5,5 bis 7 und eine Salzkonzentration von 0,2 bis
0,3 M aufweisen, zur Bildung von zwei getrennten Fraktionen:
i)
einer Fraktion, die IGF-1 umfasst, in der das Verhältnis von
IGF-1 zu TGF-β mehr
als 10 beträgt;
und
ii) einer Fraktion, die TGF-β umfasst, in der das Verhältnis von
TGF-β zu
IGF-1 mehr als 5 beträgt.
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Auf
diese Stufen kann eine weitere Elutionsstufe (d) folgen, in der
die Nydroxyapatit-Kolonne
mit einem Eluierungsmittel eluiert wird, das eine erhöhte Salzkonzentration
oder einen erhöhten
pH-Wert im Vergleich zu dem in der Stufe (c) verwendeten Eluierungsmitteln
hat, wobei dieses Eluierungsmittel ausgewählt wird aus Phosphatpuffern,
Natriumchlorid-Lösungen
und Kaliumchlorid-Lösungen,
in der Weise, dass erhalten wird
- iii) eine Lactoperoxidase
umfassende Fraktion.
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Das
Milchprodukt, das erfindungsgemäß als Ausgangsmaterial
verwendet wird, kann irgendeine Säugetiermilch oder irgendein
Säugetiermilch-Derivat
sein, das Wachstumsfaktoren enthält,
wie z.B. Käse-Molke
oder Casein-Molke. Vorzugsweise wird Rindermilch oder ein Rindermilch-Derivat
verwendet. Die Milch kann einer Vorbehandlung, beispielsweise einer
milden Pasteurisierung, unterworfen werden und/oder sie kann unter
Verwendung einer Zentrifuge oder unter Anwendung einer Mikrofiltrationsstufe
entfettet werden.
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Vorzugsweise
wird das Ausgangsmaterial zuerst einer minimalen Wärmebehandlung
unterworfen. Dies ist vorteilhaft, weil
- 1)
bei einer solchen Wärmebehandlung
ein beträchtlicher
Anteil der in natürlicher
Weise in der Milch vorkommenden Bakterien abgetötet wird und
- 2) die Denaturierung von Lactoperoxidase und anderer Milchserumproteine
minimiert wird.
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Unter
einer minimalen Wärmebehandlung
ist ein mittleres Erwärmen
auf höchstens
80 °C für nicht mehr
als einige wenige Sekunden zu verstehen.
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Außerdem ist
es höchst
vorteilhaft, das Fett von dem Ausgangsmaterial zu entfernen, bevor
dieses den Adsorptions- und Elutionsstufen unterworfen wird. Es
wurde gefunden, dass nach der Fettentfernung die Kolonne, in der
das Kationenaustauscherharz enthalten ist, kaum verfettet oder verstopft
wird während
der Stufe der Adsorption an dem kationischen Austauscherharz. Dadurch
werden ein übermäßig hoher
Druckaufbau in der Kolonne und eine unvorteilhafte Verkürzung der
Adsorptionszyklen verhindert.
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Es
ist bevorzugt, Fett durch Mikrofiltration zu entfernen, weil dadurch
gleichzeitig eine Verringerung der mikrobiellen Kontamination des
Ausgangsmaterials bewirkt wird. In diesem Zusammenhang wird eine
Mikrofiltration als Filtrationseinrichtung mit einem Filter mit Öffnungen
zwischen 0,1 und 10 μm angesehen.
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Das
in der Stufe (a) verwendete Kationenaustauscherharz kann ein solches
irgendeines auf diesem Gebiet geeigneten Typs sein. Es ist bevorzugt,
ein Kationenaustauscherharz mit einer mittleren Teilchengröße von mehr
als 100 μm
und mit einer ausreichenden mechanischen Festigkeit, um hohen Drucken
standzuhalten, zu verwenden. Dies hat den Vorteil, dass das Kationenaustauscherharz
gegen hohe Flüssigkeitsbeladungen
beständig
ist, während die
Bindungskapazität
aufrechterhalten wird. Dadurch ist es möglich, große Mengen Flüssigkeit
innerhalb einer kurzen Zeit zu verarbeiten, was für ein industriell
anwendbares Verfahren erforderlich ist. Beispiele für geeignete
Kationenaustauscherharze sind S-Keramik Hyper D, SP-Toyopearl, SP-Sepharose FastFlow
und SP-Sepharose Big Beads.
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Vorzugsweise
wird das Kationenaustauscherharz äquilibriert durch Abpuffern
mit einem Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 5,5 bis 7,5. Dann
lässt man
das Milchprodukt durch eine Kolonne mit dem Kationenaustauscherharz
laufen, beispielsweise durch Umpumpen, wodurch Mikrokomponenten
aus dem Ausgangsmaterial an dem Kationenaustauscherharz adsorbiert
werden. Um ein Mikrobenwachstum zu verhindern, werden diese Verfahren normalerweise
bei einer Temperatur von 4 bis 7 °C durchgeführt. Die
Viskosität
bei dieser Temperatur führt
jedoch zu einem nicht akzeptablen Druckaufbau. Deshalb wird die
Adsorption vorzugsweise bei einer Temperatur von 15 bis 20 °C durchgeführt, um die
Viskosität
der Milch oder des Milch-Derivats zu verringern bei gleichzeitiger
Aufrechterhaltung eines relativ hygienischen Zustandes.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Ausgangsmaterial mit einer hohen Oberflächengeschwindigkeit (von mehr
als 500 cm/h) und mit einer hohen Flüssigkeitsbeladung (100 bis
600 Bettvolumina pro Stunde) über
ein Kationenaustauscherharz mit einer mittleren Teilchengröße von 100
bis 300 μm
gepumpt, wie in dem US-Patent
5 596 082 beschrieben. Bei dieser Ausführungsform erhält man ein
Verfahren, das vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet höchst vorteilhaft
ist und für
die Anwendung in der Industrie sehr geeignet ist.
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Nach
der Adsorptionsstufe ist es bevorzugt, aus der Kationenaustauscherharz-Kolonne irgendein restliches
Milchprodukt (Ausgangsmaterial) auszuwaschen durch Waschen derselben
mit einer Salzlösung
(NaCl-Lösung),
die auf einen pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5 abgepuffert ist und eine
Salz-Konzentration von 0,15 M oder weniger aufweist.
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Nach
der Adsorption der gewünschten
Komponenten an dem Ionenaustauscherharz wird eine Elutionsstufe
durchgeführt.
Vorzugsweise werden die Komponenten mit einer Salzlösung eluiert,
die auf einen pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5, vorzugsweise auf einen
pH-Wert von etwa 6,5, abgepuffert ist. Als Salz wird vorzugsweise
Natriumchlorid oder Kaliumchlorid verwendet, es können aber
auch andere Salze, wie z.B. Ammoniumacetat, verwendet werden. Dies
führt zu
einer Fraktion, die das gewünschte
TGF-β, IGF-1 und
Lactoperoxidase enthält.
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In
der Stufe (b) des Verfahrens wird die nach der Ionenaustauschchromatographie
erhaltene Fraktion über
eine Hydroxyapatit-Kolonne laufen gelassen. Hydroxyapatit ist ein
kristallisiertes Tricalciumphosphat, das als Substrat für die Absorption
von Proteinen verwendet wird. Industriell verwendbare Hydroxyapatit-Harze
sind Macroprep Ceramic Hydroxyapatite von der Firma Biorad und HA
Ultrogel von der Firma Biosepra. Hydroxyapatit weist einzigartige
Trennungseigenschaften auf, weil er sowohl Phosphat als auch Calcium
enthält,
die als Liganden fungieren können.
Seit kurzem steht auch ein Hydroxyapatit-Material zur Verfügung, das
im Produkttionsmaßstab
verwendbar ist. Es wird heute in mehreren Protein-Gewinnungs/Reinigungs-Verfahren
im Produktionsmaßstab
verwendet.
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In
dieser Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die in der Stufe (a) erhaltene Milchfraktion durch die Hydroxyapatit-Kolonne
laufen gelassen, beispielsweise durch Umpumpen, wodurch Mikrokomponenten
aus dem Ausgangsmaterial von dem Hydroxyapatit adsorbiert werden.
Die Adsorption wird vorzugsweise bei einem pH-Wert von mehr als 5,5 und einer Phosphat-Konzentration
von 5 bis 100 mmol/l durchgeführt.
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Nach
der Absorptionsstufe wird die Hydroxyapatit-Kolonne sequentiell
eluiert mit geeigneten Elutionsflüssigkeiten. Verwendbare Eluierungsmittel sind
Phosphatpuffer, Natriumchlorid- und Kaliumchlorid-Lösungen.
Für die
verschiedenen Fraktionen müssen
diese Eluierungsmittel eine steigende Salzkonzentrationen aufweisen.
Es ist auch möglich,
einen steigenden pH-Gradienten anzuwenden. Weitere geeignete Eluierungsmittel
sind dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt. Es ist bevorzugt, dass der
Gesamtkonzentrationsbereich der verwendeten Salzlösungen zwischen
0,01 und 1,0 M liegt.
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Erfindungsgemäß wird zur
Herstellung einer an IGF-1 angereicherten Fraktion die Kolonne in
der Regel mit einem Phosphatpufer mit einem pH-Wert von 5,5 bis
7 und einer Phosphat-Konzentration von 0,05 bis 0,2 M, vorzugsweise
mit einem pH-Wert von 6,0 und einer Phosphat-Konzentration von 0,15
M, eluiert. Zur Herstellung einer an TGF-β angereicherten Fraktion wird
die Kolonne anschließend
mit einem Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 5,5 bis 7 und einer
Phosphatkonzentration von 0,2 bis 0,3 M, vorzugsweise mit einem
pH-Wert von 6,0 und einer Phosphatkonzentration von 0,25 M, eluiert.
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Insgesamt
führt das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Gewinnung sowohl von IGF-1 als auch von TGF-β von etwa 25 bis 50 % der Mengen,
die in dem Ausgangsmaterial enthalten sind.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine weitere Elutionsstufe durchgeführt, um
eine Lactoperoxidase-Fraktion zu erhalten. Bei dieser Ausführungsform
wird die Hydroxyapatit-Kolonne mit einem Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 5,5 bis
8 und einer Phosphatkonzentration von 0,3 bis 0,5 M, vorzugsweise
mit einem pH-Wert von 7 und einer Phosphatkonzentration von 0,5
M, eluiert. Dies führt
zu einer nativen Lactoperoxidase-Fraktion mit einer hohen Aktivität, die einen zusätzlichen
Vorteil der vorliegenden Erfindung darstellt.
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Die
erfindungsgemäß erhaltenen
Fraktionen können
nach allgemein bekannten Verfahren in ihre jeweiligen Komponenten
weiter aufgetrennt werden. Beispiele für Trennverfahren, die angewendet
werden können,
sind die Ionenaustauschchromatographie, die hydrophobe Wechselwirkungschromatographie
und die Größenausschlusschromatographie.
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Die
Endprodukte können
nach aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren weiter verarbeitet
werden, um ein Salz daraus zu entfernen und/oder sie einzuengen.
Zur Salzentfernung kann beispielsweise die Ultrafiltration oder
Gelfiltration angewendet werden. Zum Einengen können die Fraktionen lyophilisiert
oder sprühgetrocknet
werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem die verschiedenen Fraktionen
von Wachstumsfaktoren, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden.
Die Erfindung umfasst somit außerdem
ein Produkt, das eine an TGF-β reiche
Fraktion enthält,
die im Wesentlichen frei von IGF-1 ist, in der das Verhältnis von
TGF-β zu
IGF-1 größer als
5, vorzugsweise größer als
50, ist. Dieses Produkt enthält insbesondere
mehr als 200 μg
TGF-β pro
Gramm Protein und weniger als 40 μg
IGF-1 pro Gramm Protein, bestimmt durch ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent
Assay). Im Allgemeinen enthalten diese Fraktionen höchstens
2000 μg
TGF-β pro
Gramm Protein.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Produkt, das eine an IGF-1-reiche
Fraktion umfasst, die im Wesentlichen frei von TGF-β ist, wobei
das Verhältnis von
IGF-1 zu TGF-β mehr
als 10, vorzugsweise mehr als 100, beträgt. Dieses Produkt enthält insbesondere
mehr als 50 μg
IGF-1 pro Gramm Protein und weniger als 10 μg TGF-β pro Gramm Protein. In der Regel
enthält
ein solches Produkt höchstens
500 μm IGF-1
pro Gramm Protein.
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Wie
vorstehend beschrieben, kann dann, wenn eine Schluss-Extraktionsstufe
angewendet wird, ein Produkt erhalten werden, das Lactoperoxidase
mit mindestens 1200 Einheiten pro mg enthält, bestimmt nach dem ABTS-Verfahren,
im Wesentlichen nach Shindler et al. (1976), "European Journal of Biochemistry" 65, 325 – 331.
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Die
IGF- und TGF-Fraktionen enthalten ferner etwa 30 bis 50 % Immunglobuline,
bezogen auf das Protein. Ihre Hauptfunktion besteht darin, mit schädlichen
Mikroorganismen, wie z.B. Bakterien, in Wechselwirkung zu treten.
Dadurch wird verhindert, dass die Mikroorganismen in das Blutzirkulationssystem
eindringen. Diese Situation tritt insbesondere auf, wenn die Intestinal-Schleimhaut
des Patienten als Folge einer chemotherapeutigen Behandlung geschädigt worden
ist.
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Die
Immunglobuline können
aus der Milch von Säugetieren
isoliert werden, die gegenüber
bestimmten Pathogenen hyperimmunisiert worden ist, oder sie können aus
normaler Rindermilch (Kuhmilch) oder Molke isoliert werden. Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhält
man unter Verwendung von normaler Rindermilch (Kuhmilch) als Ausgangsmaterial
ein Präparat,
das reich an Immunglobulinen ist, das IgG und IgA umfasst. 30 bis
50 % der Protein-Fraktion besteht aus Immunglobulinen vom IgG- und
IgA-Typ.
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Die
erfindungsgemäß erhaltenen
TGF-β- und
IGF-1-Fraktionen enthalten Bindungsfaktoren, die beim Ansäuern freigesetzt
werden. Die latenten und aktiven Formen beider Wachstumsfaktoren
können
auf diese Weise bestimmt werden, indem man jeweils beispielsweise
einen Wachstumsfaktor-spezifischen ELISA-Test in Gegenwart oder
Abwesenheit einer Säurebehandlung
der Probe durchführt.
Die Bindungsfaktoren spielen eine Rolle bei der Modulation der Wachstumsfaktor-Aktivität und sie
können die
Wachstumsfaktoren während
des Durchgangs durch den Gastrointestinaltrakt schützen.
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Die
erfindungsgemäß erhaltenen
IGF- und TGF-Fraktionen können
für verschiedene
Zwecke verwendet werden, von denen einer die Verwendung während der
Chemotherapie und Radiotherapie für die Behandlung und/oder Prävention
einer Schädigung
der Intestinalschleimhaut ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele unter
Bezugnahme auf die 1, welche die Identifikation
von Immunglobulinen in einer IGF-1 -reichen Fraktion zeigt, näher erläutert. In
den Beispielen wurden die folgenden Verfahren zum Analysieren der
erhaltenen Produkte angewendet.
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Test-Kits
zur Bestimmung von TGF-β und IGF-1
sind im Handel erhältlich.
Verwendeter Test-Kit: Quantikine® zur
Bestimmung des Human-TGF-β von
der Firma R & D
Systems.
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TGF-β wird bestimmt
unter Anwendung einer quantitativen Sandwich-Enzym-Immunoassay-Technik
(ELISA). Ein monoklonaler Antikörper,
der für
Human-TGF-β2 spezifisch
ist, wird zum Vorbeschichten einer Mikroplatte verwendet. Human-
und Rinder-TGF-β sind
identisch, sodass der Antikörper
die Rinder-Form nachweist. Standards und Proben werden in die Vertiefungen
pipettiert und ein eventuell vorhandener TGF-β wird durch den immobilisierten Antikörper gebunden.
Da der TGF-β in
der Milch in latenter Form vorliegt, wird er vor dieser Stufe zuerst durch
eine Säurebehandlung
aktiviert, um die TGF-β-Gesamtkonzentration
zu bestimmen. Diese Aktivierungsstufe wird weggelassen, um die Menge des
aktiven TGF-β zu
bestimmen.
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Nach
dem Abwaschen irgendwelcher ungebundener Substanzen wird in die
Vertiefungen ein Enzym-gebundener polyklonaler Antikörper eingeführt, der
spezifisch für
TGF-β2 ist.
Nach dem Waschen zur Entfernung eines ungebundenen Antikörper-Enzym-Reagens wird
eine Substrat-Lösung
in die Vertiefungen eingeführt
und proportional zur Menge des in der Anfangsstufe gebundenen TGF-β2 entwickelt
sich eine Farbe. Die Farbentwicklung wird gestoppt und die Intensität der Farbe
wird gemessen. Der TGF-β in
den Proben wird in μg/g
Protein ausgedrückt.
IGF-1:
verwendeter Test-Kit: IGF-1 ELISA DSL-10-2800 von der Firma Diagnostic
Systems Laboratories, Inc.
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IGF-1
wird ebenfalls bestimmt durch einen enzymatisch verstärkten "Zwei-Stufen"-Sandwich-Immunoassay ähnlich dem
TGF-β. Proben, Kontrollen
und unbekannte Vorverdünnungen
werden in Mikrotitrations-Vertiefungen inkubiert, die mit Anti-IGF- 1-Antikörper beschichtet
worden sind. Der IGF-1 in der Milch kann an Bindungsproteine gebunden
werden und dadurch wird zur Bestimmung der IGF-1-Gesamtkonzentration
eine Aktivierungsstufe, in der eine Säure verwendet wird, ähnlich wie
bei TGF-β angewendet.
Die Menge an freiem IGF-1 wird bestimmt, wenn die Aktivierungsstufe
weggelassen wird. Der IGF-1 in den Proben wird ausgedrückt in μg/g Protein.
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Protein
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Das
Protein in den Proben wird nach dem Bradford-Verfahren unter Verwendung
von Lactoferrin bestimmt zur Aufstellung der Standardkurve.
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Beispiel 1: Isolierung
von IGF-1, TGF-β und
Lactoperoxidase aus Milch
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Eine
Ionenaustauschchromatographie-Kolonne (IEC) mit einem Durchmesser
von 10 cm wurde mit 1 L eines starken Kationenaustauschers (SP Sepharose
Big Beads, Pharmacia) gefüllt.
Die Kolonne wurde unter Verwendung eines Phosphatpuffers (pH 6,5,
0,025 M Phosphat) vorkonditioniert. Die Fettfraktion der Milch wurde
durch Zentrifugieren entfernt und 360 L der resultierenden Magermilch
wurden bei Raumtemperatur mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 100
BVH (Bettvolumina pro Stunde) über
die Kolonne laufen gelassen. Die Kolonne wurde mit 5 L einer 0,10
M NaCl-Lösung von
pH 6,5 gewaschen. Die adsorbierten Proteine wurden dann fraktioniert durch
anschließendes
Eluieren der Kolonne mit:
- a) 5 L einer 0,24
M NaCl-Lösung,
pH 6,5
- b) 5 L einer 1,00 M NaCl-Lösung,
pH 6,5
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Die
Fraktion (a) enthält überwiegend
Lactoperoxidase und ist reich an IGF-1 und TGF-β. Die Fraktion (b) ist reich
an Angiogenin und Lactoferrin. Je nach den Ergebnissen enthält die Fraktion
(a) 9 g Protein einschließlich
7 g LP, 200 μg
IGF-1 und 1000 μg
TGF-β. Dann
wird die eluierte Fraktion (a) auf das 20-fache verdünnt und
auf eine Kolonne aufgegeben, die 0,5 L Hydroxyapatit (Biorad ceramic
HAP Typ 1, 40 μm)
enthält,
mit einer Geschwindigkeit von 15 BVH. Die Kolonne wird mit einem Puffer
gewaschen, der 60 mM Phosphat enthält, pH 6,0. Die adsorbierten
Proteine werden dann fraktioniert durch anschließendes Eluieren der Kolonne
mit:
- c) 0,15 M Phosphat, pH 6,0
- d) 0,25 M Phosphat, pH 6,0
- e) 0,50 M Phosphat, pH 7,0.
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Die
Fraktion (c) enthält
100 μg IGF-1
(150 μg/g
Protein) und weist einen geringen Gehalt an TGF-β (1 μg TGF-β/g Protein) auf. Die Fraktion
(d) enthält
660 μg TGF-β (1000 μg/g Protein)
und weist einen geringen Gehalt an IGF-1 (5 μg IGF-1/g Protein) auf. Die
Fraktion (e) enthält
7 g LP (1200 Einheiten/mg).
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Beispiel 2: Isolierung
von IGF-1, TGF-β und
Lactoperoxidase aus Käsemolke
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800
L mikrofiltrierte Käsemolke
wurden auf 1 L SP Sepharose Big Beads mit einer Geschwindigkeit
von 150 BVH aufgegeben. Nach dem Waschen der Kolonne mit 5 L einer
0,10 M NaCl-Lösung,
pH 6,5, wurden die absorbierten Proteine fraktioniert durch anschließendes Eluieren
der Kolonne mit:
- f) 5 L einer 0,24 M NaCl-Lösung, pH
6,5
- g) 5 L einer 1,00 M NaCl-Lösung,
pH 6,5
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Die
Fraktion (f) enthält überwiegend
Lactoperoxidase und ist reich an IGF-1 und TGF-β. Die Fraktion (g) ist reich
an Angiogenin und Lactoferrin. Je nach den Ergebnissen enthält die Fraktion
(f) 8 g Protein einschließlich
6 g LP, 170 μg
IGF-1 und 150 μg
TGF-β. Dann
wird die eluierte Fraktion auf das 20-fache verdünnt und auf eine Kolonne aufgegeben, die
0,5 L Hydroxyapatit (Biorad ceramic HAP Typ 1, 40 μm) enthält, mit
einer Geschwindigkeit von 15 BVH. Die Kolonne wird mit einem Puffer
gewaschen, der 60 mM Phosphat enthält und einen pH-Wert von 6,0
hat. Die adsorbierten Proteine werden dann fraktioniert durch anschließendes Eluieren
der Kolonne mit:
- h) 0,15 M Phosphat, pH 6,0
- i) 0,25 M Phosphat, pH 6,0
- j) 0,50 M Phosphat, pH 7,0
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Die
Fraktion (h) enthält
80 μg IGF-1
(120 μg/g
Protein) und weist einen niedrigen Gehalt an TGF-β (< 1 μg TGF-β/g Protein)
auf. Die Fraktion (i) enthält
100 μg TGF-β (600 μg/g Protein)
und weist einen niedrigen Gehalt an IGF-1 (8 μg IGF-1/g Protein) auf. Die
Fraktion (j) enthält
6,5 g LP (1200 Einheiten/mg).
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Beispiel 3 Isolierung
von von IGF-1, TGF-β und
Lactoperoxidase aus Milch unter Anwendung unterschiedlicher IEC-Elutions-Bedingungen
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Die
Reinheit der IEC-Fraktionen kann weiter erhöht werden durch Eluieren der
Kolonne unter strengeren Bedingungen.
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Unter
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden eine
IEC-Kolonne mit Magermilch
beladen. Die Kolonne wurde mit 5 L einer 0,15 M NaCl/10 mM Ammoniumacetat-Lösung, pH 5,5,
gewaschen. Die an dem Wachstumsfaktor reiche Fraktion wurde dann
eluiert durch Hindurchlaufenlassen von 3,5 L einer 0,28 M NaCl/10
mM Ammoniumacetat-Lösung,
pH 5,5, durch die Kolonne.
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Obgleich
die Ausbeute an Wachstumsfaktoren und Lactoperoxidase in dieser
Stufe geringfügig niedriger
war, war die spezifische Aktivität
der in dieser Fraktion vorhandenen Wachstumsfaktoren höher als
in der Fraktion, die unter den in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen
erhalten wurde, d.h. sie betrug 40 μg IGF/g Protein und 180 μg TGF/g Protein.
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Beispiel 4: Isolierung
von IGF-1, TGF-β und
Lactoperoxidase aus Milch unter Anwendung unterschiedlicher Hydroxyapatit-Eluierungsbedingungen
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Die
an die Hydroxyapatit-Kolonne gebundenen Fraktionen können auch
unter Anwendung anderer Elutionsbedingungen abgetrennt werden.
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Unter
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde das
IEC-Eluat auf die Hydroxyapatit-Kolonne aufgegeben und die Hydroxyapatit-Kolonne
wurde mit einem Puffer gewaschen, der 0,12 M NaCl/25 mM Phosphat
enthielt, pH 7,0. Die an IGF-1 reiche Fraktion wurde dann mit einem Puffer,
der 0,20 M NaCl/25 mM Phosphat, pH 7,0, enthielt, gewaschen. Die
an IGF-1 reiche Fraktion wurde dann mit einem Puffer, der 0,20 M
NaCl/25 mM Phosphat, pH 7,0, enthielt, eluiert und danach wurde die
an TGF-β reiche
Fraktion erhalten durch Eluieren der Kolonne mit einem Puffer, der
0,35 M NaCl/25mM Phosphat, pH 7,0, enthielt. Dann wurde die Lactoperoxidase
erhalten durch Hindurchlaufenlassen einer Lösung, die 1 M NaCl/25 mM Phosphat
enthielt, durch die Kolonne.
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Die
an IGF-1-reiche Fraktion enthielt 80 μg IGF-1 (120 μg/g Protein)
und wies einen geringen Gehalt an TGF-β (3 μg TGF-β/g Protein) auf. Die an TGF-β reiche Fraktion
enthielt 500 μg
TGF-β (1100 μg/g Protein)
und wies einen geringen Gehalt an IGF-1 (1 μg/g Protein) auf. Bei diesem
Verfahren erhielt man 6,5 g LP.
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Beispiel 5: Identifizierung
der Immunoglobuline in der an IGF-1-reichen Fraktion
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Das
in Beispiel 1 erhaltene Produkt wurde durch SDS Page bewertet, um
die Immunglobuline zu identifizieren und zu quantifizieren (vgl. 1). Ein
15 % Polyacrylamidgel wurde unter reduzierenden und denaturierenden
Bedingungen unter Verwendung einer Phastsystem-Apparatur (Pharmacia) laufen
gelassen.
Bahn 1: IEC-Fraktion.
Bahn 2: Rinder-IgG.
Bahn
3: an IGF-1-reiche Fraktion; LP: Lactoperoxydase; IgH: schwere Kette
von IgG; IgL: leichte Kette von IgG.
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Die
mit RNase bezeichnete Proteinbande wurde identifiziert duch N-terminale
Sequenzierung.
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Aus
der Figur ist zu ersehen, dass die an IGF-1-reiche Fraktion in der
Bahn 3 kein LP enthält. Auf
der Basis der Farbintensitäten
der Banden liegt die Immunoglobulin- Konzentration in dieser Probe zwischen
30 und 50 %. Die andere Haupt-Proteinkomponente
wurde identifiziert als RNase.
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Beispiel 6: Bestimmung
der latenten und aktiven Formen der Wachstumsfaktoren
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Ausgehend
von Milch wurden Fraktion erhalten nach anschließenden Elutionen einer Kationenaustauscher-
und Hydroxyapatit-Kolonne. Diese Fraktionen wurden gefriergetrocknet,
in einem geeigneten Puffer solubilisiert und dann mit ELISA getestet,
wie im Wesentlichen in dem vorhergehenden Text beschrieben.
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Ein
Teil der Probe wurde so wie er erhalten wurde verwendet, und ein
Teil wurde nach den Test-Kit-Angaben angesäuert. Das Protein in den Proben
wurde nach dem Bradford-Assay unter Verwendung von Lactoferrin als
Eich-Protein bestimmt. Die an IGF-1 angereicherte Fraktion enthielt
so wie sie erhalten wurde 75 μg
IGF-1/g Protein und nach dem Ansäuern
175 μg IGF-1/g
Protein. Dies bedeutet, dass 43 % der gesamten IGF-1-Aktivität als freies IGF-1
bestimmt wurde und 57 % der gesamten IGF-1-Aktivität an Bindungsproteine
gebunden war. Analog dazu enthielt die an TGF-β angereicherte Fraktion
so wie sie erhalten wurde 7 μg
TGF-β/g
Protein, während
nach dem Ansäuern
540 μg TGF-β/g Protein
gefunden wurden. Dies zeigt, dass nahezu 99 % des TGF-β in der latenten
Form vorlagen.