-
Bereich der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft antigene Konjugate des konservierten Teils der
Lipopolysaccharide von bestimmten Gram-negativen Bakterien und Impfstoffe,
welche solche antigenen Konjugate enthalten. Die Konjugate lösen Antikörper aus,
welche Kreuzreaktivität
gegenüber
heterologen Stämmen
von Gram-negativen Bakterien aufweisen, und die Impfstoffe, welche
solche Konjugate enthalten, induzieren Antikörper, welche funktionell und
schützend
gegenüber
solchen Gram-negativen bakteriellen Organismen sind.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Lipopolysaccharide
(LPS) sind Hauptoberflächenantigene,
welche sich reichlich auf der Oberfläche von Gram-negativen Bakterien
befinden. LPS-Moleküle
bestehen aus: (1) einem Lipid A Teil, welcher aus einem Glucosamin-Disaccharid
besteht, substituiert mit Phosphaten, Phosphoethanolamingruppen
und langkettigen Fettsäuren
in Ester- und Amid-Bindungen; (2) einem inneren Kernteil (inner
core), gebunden an den Lipid A Teil durch einen 8-Kohlenstoff Zucker,
Keto-desoxy-octonat (KDO), welcher durch 1 bis 2 zusätzliche KDO-Moleküle und durch
bis zu 3 Heptosekomponenten substituiert sein kann; (3) einem äußeren Kernteil
(outer core), welcher Hexosen wie Glucose, Galactose, N-Acetylglucosamin
und N-Acetylgalactosamin umfasst; und (4) eine O-spezifische Kette,
welche sich wiederholende Oligo-Saccharideinheiten umfasst, welche
zwischen bakteriellen Stämmen
stark variieren. Polymerisation dieser sich wiederholenden Einheiten
zu Strukturen über
60000 Dalton ist nicht ungewöhnlich.
Die LPS-Moleküle
können
im strukturellen und antigenen Niveau zwischen bakteriellen Stämmen umfassend
variieren, obwohl die Struktur des inneren Kerns größtenteils zwischen
Bakterienarten konserviert ist. Eine typische Struktur des inneren
Kerns von Lipid A von Salmonella typhimurium LPS wird in 1 veranschaulicht.
Von der Immunantwort, welche für
die Entwicklung von natürlich
schützenden
Antikörpern
verantwortlich ist, wird angenommen, dass sie durch natürliche Immunisierung dieses
Bereichs des LPS entsteht.
-
In
nicht-enterischen Pathogenen fehlen der LPS-Struktur sich wiederholende
O-Antigen-Einheiten. Darüber
hinaus scheint die vollständige
genetische Maschinerie zum Zusammenfügen der sich wiederholenden
O-Antigen-Einheit in solchen Pathogenen abwesend zu sein. Dies hat
zur Bezeichnung dieser LPS-Strukturen als Li pooligosaccharide (LOS)
geführt.
Es gibt Ähnlichkeiten
zwischen LPS- und LOS-Strukturen in solchen Pathogenen. Zum Beispiel
binden alle LPS- und LOS-Strukturen die Lipid A Regionen durch die KDO-Verbindung
an die Kerne. Die Anzahl an KDO-Resten kann von einem (z.B. Haemophilus
influenzae und Haemophilus ducreyi) bis zwei (z.B. Neisseria meningitidis
und Neisseria gonorrhoeae) variieren. Kürzliche Studien zeigen an,
dass die verzweigten Oligosaccharide getrennt vom Kernbereich synthetisiert
werden und dass das Zusammenfügen
der gesamten LOS-Struktur an der Außenseite der zytoplasmischen
Membran vervollständigt
wird (siehe Preston et al., „The
Lipooligosaccharides of Pathogenic Gram-Negative Bacteria", Critical Reviews
in Microbiology, 22: 139–180
(1996)).
-
Entsprechend
gibt es einen einzelnen Kernbereich in solchen LOS-Strukturen ohne
einen ausgeprägten
inneren und äußeren Kernbereich.
Die Kernstruktur dieser Pathogene kann von Art zu Art variieren
und kann KDO in vollständiger
Abwesenheit von Heptose (z.B. Moraxella catarrhalis); KDO in Gegenwart
einer Diheptose-Struktur
(z.B. Neisseria meningitidis und Neisseria gonorrhoeae); oder KDO
in Gegenwart einer Triheptose-Struktur (z.B. Haemophilus influenzae
und Haemophilus ducreyi) umfassen. Beispiele für Kernstrukturen von Haemophilus
und Neisseria werden in 2 gezeigt. Die Oligosaccharid-Einheiten
können
sich von jeder der Heptosen erstrecken, und/oder sie können durch
Phosphoethanolamingruppen substituiert sein. Typische Beispiele
für vollständige LOS-Strukturen
vom Haemophilus influenzae Stamm 2019 (siehe Phillips et al., „Structural
Characterization of the Cell Surface Lipooligosaccharides from a
Non-Typable Strain of Haemophilus Influenzae", Biochemistry, 31: 4515–4526 (1992))
und Neisseria gonorrhoeae Stamm 1291 (siehe John et al., „The Structural
Bases for Pyocin Resistance in Neisseria gonorrhoeae lipooligosaccharides", J. Biol. Chem.,
266: 1903–1911
(1991)) werden in 3 gezeigt.
-
Die
Verwendung von LPS bei der Entwicklung von Impfstoffen ist nach
Stand der Technik bekannt. Es ist längst erkannt worden, dass eine
spezifische Antikörperantwort,
welche gegen das LPS eines bestimmten bakteriellen Pathogens gerichtet
ist, zum Schutz vor diesem spezifischen Stamm beitragen kann. Es
ist ferner bekannt, dass Saccharid-Strukturen (z.B. die Saccharid-An teile
von LPS) an ein Trägerprotein
konjugiert werden können,
so dass eine Impfstoffzusammensetzung, welche solch ein Konjugat
enthält,
die gewünschte T-abhängige Antwort
auslösen
wird. Ein Beispiel hierfür
sind die erfolgreichen Glycokonjugat-Impfstoffe gegen Bakterien
mit Typen-spezifischen Kapsel-Sacchariden, siehe Vaccine Design:
The Subunit and Adjuvant Approach, Powell, M. F. und Newman, M.
J., 673–694
(1995). Diese Kategorie der Immunantwort ist die Basis für die Wirksamkeit
in menschlichen Kindern von einer neuen Generation der Saccharid-Protein-Konjugat
Impfstoffe, wie in Vaccine Design: The Subunit and Adjuvant Approach,
Powell, M. F. und Newman, M. J., 695–718 (1995) diskutiert.
-
Da
jedoch die LPS von heterologen Stämmen von solchen Pathogenen
umfangreiche Variation des Saccharids im äußeren Kern und/oder der O-spezifischen
Kette zeigen, sind Anstrengungen, eine Antikörperantwort auf eine Anzahl
an heterologen Stämmen
oder heterologen Genera von Bakterien unter Verwendung eines Impfstoffs
zu erzeugen, welcher ein einzelnes LPS enthält, bis jetzt nicht erfolgreich
gewesen.
-
In
einer Anstrengung, einen LPS-basierten Impfstoff gegen Neisseria
meningitidis zu entwickeln, ist Tetanustoxoid mit Oligosacchariden,
isoliert aus den LPS einer Anzahl an Neisseria meningitidis Stämmen konjugiert
worden (siehe Jennings et al., Infect. Immun., 43: 407–412 (1984)).
Jedoch waren die durch dieses Konjugat ausgelösten Antikörper Oligosaccharid-spezifisch
und wiesen einen hohen Grad serotypischer Spezifität auf.
-
Verheul
et al., Infect. Immun., 61: 187–196
(1993), offenbaren die Konjugation von Oligosacchariden von Meningokokken-LPS
an entweder Tetanustoxoid oder Protein der äußeren Membran von Meningokokken. In
Mäusen
induzierten die Tetanustoxoid-Konjugate Oligosaccharid-spezifische
Antikörper,
welche gegen Meningokokken nicht bakterizid waren. Die Protein der äußeren Membran-LPS Konjugate induzierten
Antikörper gegen
das Protein der äußeren Membran,
aber nicht gegen LPS. Verheul et al., Infect. Immun., 59: 843–851 (1991)
untersuchten auch die Immunogenität der Konjugate von Oligosacchariden
von mehreren Neisseria meningitidis Stämmen und Tetanustoxoid in Kaninchen.
Die Ergebnisse zeigten, dass die ausgelösten Antikörper nur gegen den Oligosaccharid-Teil
der LPS gerichtet sind, welche die Immunotypen-spezifischen Epitope enthalten.
-
Die
Herstellung von Oligosacchariden aus der LPS von Neisseria meningitidis,
laboratorisch angepasstem Wild-Stamm A1 und die nachfolgende Konjugation
davon an Tetanustoxoid als Trägerprotein
wurde in Gu et al., Infect. Immun., 61: 1873–1880 (1993) offenbart. Die
Konjugate waren in Mäusen
und Kaninchen immunogen und die Mehrheit der Antikörper richtete
sich gegen Immunotypen-spezifische
LPS-Epitope. Auch zeigten die Konjugat-Antiseren weniger Kreuzreaktivität gegenüber unterschiedlichen
Immunotypen von LPS als die LPS-Antiseren. Diese Studien zeigen,
dass von LPS abgeleitete Oligosaccharid-Konjugate Antikörper gegen
den spezifischen Oligosaccharid-Immunotyp induzieren. Jedoch gab
es keinen Nachweis, dass das Konjugat signifikant kreuzreaktive
Antikörper
gegen eine gewöhnliche
Kern-Saccharidstruktur induzierte, welche in der Mehrzahl von Neisseria
meningitidis Stämmen
vorhanden ist.
-
Verhaul
et al., Microbiological Reviews, 57(1): 34–39 (1993) sieht eine Übersicht
der LPS-Oberflächenkomponente
von N. meningitidis vor.
-
Baker
et al., Infection and Immunity, 2257–2269, Juni 1994, untersuchen
die molekularen Strukturen, die die immun-modulatorischen Eigenschaften
des Lipid A und der Oligosaccharide des inneren Kernbereichs von
bakteriellen Lipopolysacchariden beeinflussen. Als minimale Struktur,
von der gesagt wird, dass sie für
die Expression der hinzugefügten
beobachteten Immunsuppression erforderlich ist, gilt ein Hexasaccharid,
welches einen 2-Keto-3-desoxy-octanatrest,
zwei Glucosereste und drei Heptosereste enthält, an welche zwei Pyrophosphorylethanolamingruppen
gebunden sind.
-
Bhattacharjee
et al., J. Infect. Dis., 173: 1157–1163 (1996) offenbarten das
Gemisch des LPS von Escherichia coli mit dem Protein der äußeren Membran
von Neisseria meningitidis Gruppe B, was die Bildung von nicht konjugierten,
nicht kovalenten Komplexen davon ergab. Es wurde gefunden, dass
diese Komplexe Antikörper
auslösten,
welche mit einer Anzahl an Gram-negativen Bakterien kreuzreagierten.
Jedoch wurde kein Nachweis vorgesehen anzuzeigen, dass diese Komplexe
Eigenschaften hatten, welche sich von anderen Präparaten aus nicht-konjugierten
Saccharid-Strukturen unterschieden, von welchen bekannt ist, dass
sie nicht in der Lage sind, eine T-abhängige Antikörperantwort auszulösen, welche
nach Verabreichung von nachfolgenden Dosen verstärkt werden kann. Darüber hinaus
ist bekannt, dass solche nicht-konjugierten Saccharide keine angemessene
Immunantwort in Kindern auslösen.
-
Gu
et al., Infect. Immun., 64: 4047–4053 (1996) offenbaren die
Herstellung von Konjugaten von Oligosacchariden aus nicht-typisierbarer Haemophilus
influenzae und Tetanustoxoid. Jedoch zeigten die in Kaninchen induzierten
Antiseren nur bakterizide Wirksamkeit gegen homologe Stämme.
-
Entsprechend
bleibt ein Bedarf an antigenen Konjugaten und Impfstoffen, welche
solche Konjugate enthalten, welche wirksam eine immunogene Antwort,
vorzugsweise eine T-abhängige
Antwort, auf eine gegebene Art von Gram-negativen Bakterien induzieren,
als auch welche wirksame Kreuzreaktivität gegenüber heterologen Stämmen oder
Serotypen von Gram-negativen Bakterien innerhalb einer gegebenen
Art aufweisen. Darüber
hinaus wäre
es für
solche Konjugate und Impfstoffe vorteilhaft, Antikörper auszulösen, welche Kreuzreaktivität gegenüber heterologen
Arten von Gram-negativen Bakterien aufweisen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf antigene Konjugate, welche
ein Trägerprotein,
kovalent gebunden an den konservierten LOS-Teil eines nicht-enterischen
pathogenen Gram-negativen Bakteriums umfassen, wobei der konservierte
Teil des LOS GlcNAc-Hept2phosphoethanolamin-KDO2-Lipid A umfasst. Das Konjugat löst eine
kreuzreaktive Immunantwort auf heterologe Stämme von Gram-negativen Bakterien
und vorzugsweise auf heterologe Genera von Gram-negativen Bakterien
aus.
-
Die
vorliegende Erfindung richtet sich ferner auf Impfstoffe, welche
diese antigenen Konjugate umfassen, und Verfahren zum Immunisieren
von Individuen mit solchen Impfstoffen, um verschiedene Krankheiten zu
verhindern, welche durch Gram-negative Bakterien verursacht werden.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
-
1A zeigt die typische Struktur des Lipid
A inneren Kerns von Salmonella typhimurium.
-
1B zeigt die typischen Strukturen des
O-Antigens oder sich wiederholenden Polysaccharids von Salmonella
typhimurium.
-
1C zeigt eine Struktur für das Heptaacyl
Lipid A von Salmonella typhimurium.
-
2A zeigt die Kern LOS-Struktur von Haemophilus
Arten.
-
2B zeigt die Kern LOS-Struktur von Neisseria
Arten.
-
3A zeigt die LOS-Struktur von Haemophilus
influenzae Stamm 2019.
-
3B zeigt die LOS-Struktur von Neisseria
gonorrhoeae Stamm 1291.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf antigene Konjugate aus einem
Trägerprotein
und dem konservierten LOS von nicht-enterischen pathogenen Gram-negativen
Bakterien, wobei besagter konservierter Teil des LOS GlcNAc-Hep2phosphoethanolamin-KDO2-Lipid
A umfasst, besagtes Konjugat eine kreuzreaktive Immunantwort gegenüber heterologen
Stämmen
von besagten Gram-negativen Bakterien auslöst und Impfstoffe, welche solche
Konjugate enthalten. Die vorliegenden Konjugate nutzen das LOS von
verschiedenen Gram-negativen Bakterien, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf: Neisseria meningitidis, Neisseria gonorrhoeae, Haemophilus
influenzae, nicht-typisierbarer Haemophilus influenzae, Haemophilus
ducreyi, Helicobacter pylori, Chlamydia, Proteus mirabilis, Pseudomonas
aeruginosa, Moraxella catarrhalis, Bordetella pertussis, Klebsiella
und Vibrio cholerae.
-
Die
vorliegenden Konjugate und die Impfstoffe, welche diese Konjugate
enthalten, erzeugen eine funktionelle polyklonale Antikörperantwort
auf den konservierten LOS-Teil, welcher in den Konjugaten enthalten
ist. Somit sind die Impfstoffe in der Lage, auf eine große Anzahl
an heterologen Stämmen
von Pathogenen zu reagieren und induzieren dadurch eine kreuzreaktive
und kreuzfunktionale Antikörperantwort
auf unterschiedliche Stämme
von Gram-negativen Bakterien. Diese kreuzreaktive Antwort wird sowohl
gegenüber
heterologen Stämmen
innerhalb einer bestimmten Art gezeigt, als auch gegenüber heterologen
Genera von Gram-negativen Bakterien.
-
Die
vorliegende Erfindung richtet sich somit auf antigene Konjugate,
welche eine Antikörperantwort
auf die üblichen
konservierten Teile des LOS eines Gram-negativen Bakteriums erzeugen,
also Teile des LOS, welche für
eine Anzahl an Gram-negativen Bakterien üblich sind.
-
Wie
oben angemerkt, umfassen die LPS von Gram-negativen Bak terien den
inneren Kernteil, den Lipid A Teil, den äußeren Kernteil und das O-spezifische
Antigen. Um eine Antwort auf heterologe Stämme oder Genera von Bakterien
auszulösen,
muss die Struktur der Teile des inneren Kerns und Lipid A konserviert
und genutzt werden.
-
Der
Begriff „konservierter
Teil" von LOS, wie
hierin verwendet, ist so gemeint, dass er mindestens das Glucosamin-Disaccharid,
substituiert mit Phosphaten, Phosphoethanolamingruppen und langkettigen
Fettsäuren
in Ester- und Amidverbindungen (also den Lipid A Teil); und die
KDO-Funktion des inneren Kerns und die Heptose-Substituenten, falls
vorhanden, einschließt.
Die Phosphate, Phosphoethanolamin und Pyrophosphoethanolamingruppen,
welche im inneren Kern enthalten sein können, können auch im „konservierten
Teil" eingeschlossen
sein, obwohl sie nicht notwendig sein mögen. Der Teil des Pathogens,
welcher im „konservierten
Teil" enthalten
ist, ist zwischen bakteriellen Stämmen hochgradig konserviert,
und somit können
weit reichende kreuzreaktive Antikörper aus diesen Strukturen
hervorgehen (siehe z.B. Apicella et al., „The Normal Human Serum Bactericidal
Antibody Response to the Lipooligosaccharide of Neisseria gonorrhoeae", J. Infect. Dis.,
153: 520–528
(1986).
-
Es
ist ferner innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung, dass
Oligosaccharide von LOS-tragenden Stämmen als Teil des „konservierten
Teils" wie hierin
definiert konserviert werden können.
Dies ist in vielen Fällen
jedoch nicht erforderlich oder gar wünschenswert.
-
Es
ist durch die vorliegenden Erfinder gefunden worden, dass die Erzeugung
eines Konjugats, welches solch einen konservierten Teil der LOS-Struktur
nutzt, eine verstärkbare,
T-Zellen abhängige
IgG-Antwort im behandelten Individuum auslöst, und dass die sich ergebenden
Antikörper
auf die Oberfläche
von heterologen Stämmen
innerhalb einer bestimmten bakteriellen Art, als auch auf heterologe
Genera von Gram-negativen Bakterien kreuzreagieren. Darüber hinaus
ist von den durch die vorliegenden Konjugate ausgelösten Oberflächen-reaktiven
Antikörpern
gefunden worden, dass sie sowohl bakterizid (also eine funktionelle
Eigenschaft in Verbindung mit Immunschutz zeigen), als auch schützend sind.
-
Die
konservierten Teile des LOS, welche in den vorliegenden Konjugaten
genutzt werden, können durch
eine Anzahl an Techniken hergestellt werden, die den Fachleuten
bekannt sind. Zum Beispiel kann die konservierte Struktur hergestellt
werden durch: (1) die chemische Synthese des Ganzen oder eines Teils
der konservierten Kernstruktur, (2) die Selektion von Wild-Typ Stämmen, die
LOS herstellen werden, welches überwiegend
die konservierte Struktur enthält,
(3) die enzymatische Spaltung von nichtreduzierenden Zuckerresten
von LOS, synthetisiert durch Wild-Typ Stämme und (4) die Synthese der
konservierten Struktur des LOS von einem gegebenen bakteriellen
Organismus durch verschiedene Mutanten und Abkömmlinge, abgeleitet von diesen
Mutanten, wie in PCT-Anmeldung Veröffentlichungsnummer WO97/19688
beschrieben (z.B. die Herstellung des konservierten Kernteils von
Neisseria meningitidis LOS durch Mutantenstämme, welche in der Biosynthese
von LOS unzulänglich
sind; die Herstellung von Neisseria gonorrhoeae LOS Mutanten durch
die Aussetzung von Wild-Typ Stämmen
unter Pyocin und die von diesen Mutanten abgeleiteten Abkömmlinge;
die Erzeugung von Transposan-induzierten Mutationen von spezifischen
Enzymen, welche in der Biosynthese von LOS einbezogen sind; und
die Stellen-gerichteten Mutationen von spezifischen Enzymen, welche
in LOS-Biosynthese einbezogen sind, und die von jenen Mutantenstämmen abgeleiteten
Abkömmlinge).
-
Das
bevorzugte Mittel zum Herstellen der konservierten Teile des LOS
zur Verwendung in den vorliegenden Konjugaten ist durch die Synthese
des LOS konservierten Teils durch bakterielle Mutantenstämme und ihre
Abkömmlinge
(Weg 4 oben). Bevorzugter werden die folgenden Mutantenstämme genutzt,
um den LOS konservierten Teil zu synthetisieren: Organismen, die
nur die konservierten Kern-Saccharide des LOS exprimieren, wie die
Ra Kern-Organismen, die keine Glucose zum
Kernteil des LOS hinzufügen;
Organismen, die keine Galactose zum Kernteil des LOS hinzufügen, wie
der Stamm 281.25 Mutant von Haemophilus influenzae Typ b, wie in
Biochemistry, 35: 5837–5947
(1996) beschrieben; Organismen, die keine Glucose zum Kernteil des
LOS hinzufügen
aufgrund von Mutationen im Phosphoglucomutase (PGM) Gen, wie der
NMB R6 Stamm von Neisseria meningitidis und 1291-R6 Stamm von Neisseria
gonorrhoeae, beschrieben in J. Biol. Chem., 269: 11162–11169 (1994);
Organismen, die keine Galactose zum Kernteil des LOS aufgrund von
Mutationen im Galactose-Epimerase (GalE) Gen hinzufügen, wie
der Mutantenstamm SS3 von Neisseria meningitidis, beschrieben in Infect.
Immun., 63: 2508–2515
(1995); und Organismen, die keine Glucose oder Galactose zum Kernteil
des LOS aufgrund von Mutationen in den entsprechenden Transferaseenzymen
hinzufügen,
wie Mutationen im entsprechenden Transferaseenzym, wie Mutationen
in den Glucosyl oder Galactosyl Transferasegenen, beschrieben in
J. Exp. Med., 180: 2181–2190
(1994).
-
Studien
durch Lee et al., Infect. Immun., 63: 2508–2515 (1995) haben gezeigt,
dass eine Mutation in Galactose-Epimerase die Expression von LPS
ergibt, welche nach dem äußeren Kern
oder verzweigten Bereichen, welche Glucose enthalten, gestutzt ist.
Ein Screening von Tn916-erzeugten Mutanten der Gruppe B Neisseria
meningitidis zeigte, dass ein stabiler LOS Mutantenstamm (mit der
Bezeichnung NMB-R6 Stamm) ein Tief-Kern LOS mit der Struktur: GlcNAc-Hep2(PEA)-KDO2-Lipid
A exprimierte. Zusätzliche
Studien haben gezeigt, dass Transposon in das putative Phospho-Glucomutase-Gen
insertiert wird (siehe J. Biol. Chem., 269: 11162–11169 (1994)).
Die zellfreien Extrakte des Mutantenstamms zeigten keine Phosphoglucomutase-Wirksamkeit. Ähnlich eliminiert
eine weitere Transposon-induzierte Mutation UDP-Glucose-4 Epimerase-Wirksamkeit.
-
LOS
wird durch die anfängliche
Synthese des Lipid A Teils, gefolgt von der aufeinander folgenden
Addition der Zuckerreste des inneren Kerns und dann des äußeren Kerns
biosynthetisiert. Es ist bekannt, dass die Zugabe von Hexose-Einheiten
wie Glucose und Galactose zum Kern (z.B. GlcNAc-Hep2(PEA)-KDO2-Lipid A von Neisseria meningitidis) durch
eine Folge von Enzymen katalysiert wird, welche in der Biosynthese
einbezogen sind. Zum Beispiel wird Glucose durch Glucokinase in
Glucose-6-phosphat umgewandelt. Ein Enzym, Phospho-glucomutase,
wandelt Glucose-6-phosphat in Glucose-1-phosphat um, welches dann
durch UTP-Glucose-1-phosphat-uridyl-transferase in UDP-Glucose umgewandelt
wird. UDP-Glucose
wird durch UDP-Glucose-4-Epimerase ebenfalls in UDP-Galactose umgewandelt.
Hexose-Einheiten von diesen UDP-Zwischenverbindungen werden dann
auf den Kern des LOS übertragen,
katalysiert durch die Transferasen. Der Verlust dieser Transferwirksamkeiten
oder der Enzyme, welche für
die Erzeugung von UDP-Glucose und UDP-Galactose verantwortlich sind,
ergibt die Herstellung von LOS-Strukturen, welche nur den inneren Kern
enthalten. Der Weg, welcher zum Herstellen des Kern-LOS notwendig
ist, würde
durch den Verlust von Phospho-glucomutase, UTP-Glucose-1-phosphat-uridyl-transferase,
UDP-Glucose-4-epimerase oder den UDP-Glucose oder UDP-Galactose-transferasen
nicht beeinflusst. Daher wird jeder Defekt in diesen Enzymen die
Kettentermination von LOS ergeben.
-
Obwohl
das LOS eines gegebenen Gram-negativen Bakteriums in jeder Form
genutzt werden kann, um die vorliegenden Konjugate herzustellen,
wird es bevorzugt, dass die konservierten LOS-Teile der vorliegenden
Erfindung vor der Konjugation de-O-acyliert werden. Die LOS-Struktur
kann vorteilhafter Weise durch die mild-alkalische Hydrolyse davon
mit Natriumhydroxid de-O-acyliert werden, wie in z.B. J. Biol. Chem.,
250: 1926–1932
(1975) und J. Biol. Chem., 256: 7305–7310 (1981) beschrieben, oder
durch milde Hydrazin-Behandlung, wie in z.B. Eur. J. Biochem., 177:
483–492
(1988) beschrieben. Es ist gefunden worden, dass die De-O-acylierung
des LOS seine Immunogenität
verbessert und seine Toxizität
verringert. Alternativ kann der nicht-toxische LOS-Teil aus nicht-toxischen
Mutanten von pathogenen Gram-negativen Bakterien z.B. auf die in
WO/97/19688 beschriebene Weise isoliert werden.
-
Beim
Herstellen der antigenen Konjugate der vorliegenden Erfindung wird
der konservierte LOS-Teil durch eine passende Linker-Verbindung
an ein Trägerprotein
gebunden. Die Verwendung solcher Linker-Verbindungen ist nach Stand
der Technik bekannt und wird z.B. in Conjugate Vaccines, Cruise
et al., 48–114,
Karger Publishing (1989) diskutiert.
-
Zum
Beispiel können
reaktive Gruppen am Lipid A oder Teilen des inneren Kerns der konservierten LOS-Struktur
an bekannte heterobifunktionale und homobifunktionale Verbindungsmittel
gebunden werden. Die heterobifunktionalen Verbindungsmittel enthalten
heterologe reaktive Enden und erzeugen Zwischenverbindungen mit
dem konservierten LOS. Die Zwischenverbindungen werden an einem
Ende an das LOS gebunden, während
das gegenüber
liegende Ende eine reaktive Gruppe enthält. Homobifunktionale Verbindungsmittel
enthalten auch zwei reaktive Gruppen, jedoch sind sie identisch.
Im Allgemeinen binden die Verbindungsmittel den konservierten LOS-Teil
an das Trägerprotein
durch Amino-, Hydroxyl- oder
Carboxylgruppen. Die Amino- und Hydroxylgruppenverbindungen werden
mit den Sacchariden des Lipid A oder inneren Kerns des konservierten
LOS gebildet. Die Carboxylgruppen-Verbindungen werden mit dem KDO
des inneren Kerns gebildet. Das gegenüber liegende Ende des Verbindungsmittels
enthält
vorzugsweise eine Sulfhydrylgruppe für weitere Umsetzung mit dem
Trägerprotein.
-
Geeignete
Verbindungsmittel zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung schließen z.B.
Sulfosuccinimidyl-6-(3-[2-pyridyldithio]-propionamido)-hexanoat
(Sulfo-LC-SPDP); Succinimidyl-6-(3-[2-pyridyldithio]-propionamido)-hexanoat
(LC-SPDP); Traut-Reagens
(2-Iminothiolan); N-Succinimidyl-S-acetyl-thioacetat (SATA); N-Succinimidyl-3-(2-pyridyl-dithio)propionat
(SPDP), Succinimidylacetyl-thiopropionat (SATP), Succinimidyl-4-(N-maleimidomethyl)-cyclohexan-1-carboxylat
(SMCC), Maleimidobenzoyl-N-hydroxy-succinimidester
(MBS), N-Succinimidyl-(4-iodacetyl)aminobenzoat (SIAB), Succinimidyl-4-(p-maleimidophenyl)butyrat
(SMPB), Bromessigsäure-N-hydroxy-succinimid(BANS)ester,
1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid
(EDAC), Adipinsäuredihydrazid
(ADH), Cystamin und Dithiobis(succinimidylpropionat) (DTSSP) ein.
-
Der
konservierte Teil des LOS darf sich mit dem Verbindungsmittel in
einer Nicht-Amino enthaltenden Pufferlösung (wie Phosphat gepufferter
Kochsalzlösung
oder Natriumbicarbonat) bei einem neutralen bis leicht alkalischen
pH für
einen geeigneten Zeitraum (z.B. annähernd eine Stunde bei Raumtemperatur)
umsetzen. Die Zwischenverbindung wird dann von dem nicht umgesetzten
Reagens durch jedes geeignete Mittel (z.B. Gel-Filtration) entfernt.
Das Trägerprotein
wird dann durch Umsetzung mit einer geeigneten Verbindungsmittel aktiviert,
ausgewählt
aus der oben dargestellten Gruppe. Die konservierte LOS-Zwischenverbindung
wird dann mit dem aktivierten Trägerprotein
unter geeigneten Bedingungen umgesetzt, um die vorliegenden Konjugate herzustellen.
-
Im
Fall von Verbindung durch Sulfhydrylgruppen wird die LOS-Verbindungsmittel-Zwischenverbindung mit
einem geeigneten Reduktionsmittel oder Hydroxylamin umgesetzt, um
die Disulfidbindung am Verbindungsmittel zu reduzieren, um freie
Sulfhydrylgruppen freizulegen. Geeignete Reduktionsmittel schließen Dithiothreitol
(DTT) und Mercaptoethanol ein. Die Sulfhydryl freigelegte Zwischenverbindung
wird dann mit einem aktivierten Trägerprotein umgesetzt, um ein
Thioether-verbundenes, kovalent gebundenes Konjugat vorzusehen.
-
Die
Bildung eines antigenen Konjugats durch die Sulfhydryl gruppen wird
in dem unten dargestellten Schema veranschaulicht:
-
Alternativ
können
Aldehyde an der LOS-Struktur durch die Periodat-Oxidation von Vicinylhydroxylgruppen
an den Saccharid-Strukturen
exponiert werden, wie in z.B. Morrison, R. T. und Boyd, R. N., Organic Chemistry,
Allyn and Bacon, Inc., 875–905
(1966) offenbart, oder durch die Behandlung von LOS, welches einen
nicht-reduzierenden terminalen Galactose- oder N-Acetylgalactosaminrest
enthält,
mit Galactoseoxidase, um die C-6 Hydroxylgruppe zu einer Aldehydgruppe
umzuwandeln, wie z.B. in Avigaeld et al., J. Biol. Chem., 237: 2736
(1962) offenbart. Das Aldehyd-enthaltende LPS kann dann an ein geeignetes
Trägerprotein
gebunden werden, z.B. durch reduktive Aminierung.
-
In
einem weiteren alternativen Verfahren können die vorliegenden Konjugate
durch die Verbindung des konservierten Teils des LOS und des Trägerproteins
durch Carboxylgruppen am LOS mit der Verwendung eines Carbodiimid-Reagenses
wie 1-Ethyl-3-(dimethylaminopropyl)carbodiimid-hydrochlorid (EDAC)
gebildet werden. Bei diesem Verfahren wird es bevorzugt, dass die
Konjugate durch Binden der Carboxylgruppen des LOS-Saccharids an
die Carboxylgruppen des Trägerproteins
hergestellt werden. In diesem Fall wird das konservierte LOS zuerst
mit einer geeigneten Linker-Verbindung
umgesetzt, wie Adipinsäuredihydrazid
(ADH) in Gegen wart von EDAC. Das Trägerprotein kann dann mit der
ADH-LOS Zwischenverbindung in Gegenwart einer passenden Linker-Verbindung
wie EDAC umgesetzt werden. Es wird ein Carboxyl-verbundenes Konjugat erhalten.
-
Die
Bildung eines antigenen Konjugats durch Verbindung der Carboxylgruppen
wird in dem unten dargestellten Schema veranschaulicht.
-
In
einer weiteren alternativen Ausführungsform
können
die vorliegenden Konjugate durch Binden der Carboxylgruppen des
LOS-Saccharids an
die Aminogruppen eines Trägerproteins
gebildet werden. In diesem Fall wird das konservierte LOS zuerst
mit Cystamin in Gegenwart von EDAC umgesetzt. Die Sulfhydrylgruppe der
Cystamin-LOS Zwischenverbindung wird durch ein Reduktionsmittel
wie Dithiothreitol freigelegt und zum Schluss mit einem Brom-acetylierten Trägerprotein
umgesetzt.
-
Trägerproteine,
welche bei der Herstellung der vorliegenden antigenen Konjugate
brauchbar sind, schließen
bakterielle Toxine und Toxoide (z.B. Tetanustoxin oder -toxoid,
Diphtherietoxin oder -toxoid, nicht-toxische Mutanten von Diphtherietoxin
CRM-197 (wie z.B. in Immunochem., 9: 891–906 (1972)
beschrieben), Pseudomonas-Exotoxin A, Choleratoxin oder -toxoid,
Streptokokkentoxine der Gruppe A, Pneumolysin von Streptococcus
pneumoniae, usw.); filamentöses
Hämagglutinin
(FHA), FHA-Fragment(e) von Bordetella pertussis; Pili oder Pilinen
von Neisseria gonorrhoese, Pili oder Pilinen von Neisseria meningitidis;
bakterielle Proteine der äußeren Membran
(z.B. Proteinkomplexe der äußeren Membran
von Neisseria meningitidis (z.B. wie Protein der äußeren Membran
der Klasse 1 und Protein der äußeren Membran
der Klasse 3 von Neisseria meningitidis)); Proteine der äußeren Membran
von Neisseria gonorrhoeae; C5A Peptidase von Streptococcus und ubiquitäres Oberflächenprotein
von Moraxella catarrhalis ein. Das bevorzugte Trägerprotein ist CRM-197.
-
Impfstoffe,
welche die antigenen Konjugate der vorliegenden Erfindung enthalten,
können
vorteilhafter Weise verschiedene Adjuvanzien enthalten, von welchen
bekannt ist, dass sie die Immunantwort auf das Impfstoff-Antigen
vergrößern. Es
wird angenommen, dass solche Adjuvanzien die Antikörperantwort
durch nichtspezifische Stimulation des Immunsystems des Patienten
erhöhen.
Die Verwendung von Adjuvanzien ist nach Stand der Technik gut bekannt
und wird z.B. in „Vaccine
Design: The Subunit and Adjuvant Approach", Powell et al., Plenum Press (1995)
beschrieben. Beispiele für
Adjuvanzien, welche zur Verwendung in Impfstoffen geeignet sind,
welche die vorliegenden Konjugate enthalten, schließen ein:
Aluminiumphosphat, Aluminiumhydroxid, Monophosphoryl-Lipid A, 3-deacyliertes
Monophosphoryl-Lipid A, QS-21 (wie in J. Immunol., 146: 431–437 (1991)
offenbart), als auch verschiedene Detergenzien (z.B. TritonTMX100, Zwittergenzien und Desoxycholat)
in Kombination mit den Aluminiumverbindungen. Im Allgemeinen wird
die Antikörperantwort
auf die vorliegenden Konjugate durch den Einschluss von einem oder
mehreren Adjuvanzien in den Impfstoff wesentlich erhöht.
-
Es
ist von vielen Verfahren bekannt, dass sie zur Verabreichung einer
Impfstoffformulierung an Individuen geeignet sind, die jene benötigen. Geeignete
Verfahren zur Verabreichung schließen intradermale, intramuskuläre, intraperitoneale,
intravenöse,
intraarterielle, vaginale, subkutane, okulare, intranasale und orale Verabreichung
ein.
-
Die
Impfstoffformulierungen, welche die vorliegenden antigenen Konjugate
enthalten, können
das Konjugat in einem physiologisch annehmbaren Träger wie
isotonischer Lösung,
Kochsalzlösung,
Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung
usw. umfassen. Die Impfstoffformulierung wird in einer prophylaktisch
wirksamen Menge an ein Individuum verabreicht.
-
Aufgrund
ihrer Kreuzreaktivität
mit einer Anzahl an unterschiedlichen oder heterologen bakteriellen
Arten sind die antigenen Konjugate der vorliegenden Erfindung als
Bestandteile von Impfstoffen wirksam, um eine immunologische Reaktion
in Menschen auf Krankheiten zu erzeugen, welche durch LPS-produzierende bakterielle
Organismen verursacht werden. Impfstoffe, welche die vorliegenden
Konjugate enthalten, können durch
Verfahren und mit Materialien hergestellt werden, welche den Fachleuten
bekannt sind.
-
Antikörper, welche
durch die vorliegenden Konjugate erzeugt werden, können verwendet
werden, um zu untersuchen, ob eine Infektion durch einen LOS-produzierenden
bakteriellen Organismus verursacht worden ist, durch Testen der
Blutproben, Körperflüssigkeiten
oder Biopsie-Proben des infizierten Individuums. Therapeutische
und prophylaktische Anwendungen schließen die Verwendung von vorliegenden
Impfstoffen, als auch der damit erhaltenen Antikörper ein. Wirksame Immunisierung
mit den antigenen Konjugaten der vorliegenden Erfindung kann für die Verhinderung
von bakterieller Infektion oder Krankheiten brauchbar sein.
-
Die
Impfstoffe der vorliegenden Erfindung sind auch für die Prophylaxe
von septischem Schock brauchbar, verursacht durch verschiedene Gram-negative
Bakterien, z.B. Neisseria, Haemophilus, Klebsiella und Pseudomonas.
Es ist entdeckt worden, dass in bestimmten Fällen eine signifikante Menge
an LOS von den toten Zellen der Bakterien nach Therapie mit herkömmlichen
Antibiotika freigesetzt wird, J. Infect. Dis., 157: 567–568 (1988).
Dies kann zu Endotoxin-induzierten Komplikationen bei diesen Patienten
führen.
-
Eine
Herangehensweise zum Verhindern von septischem Schock und seinen
verwandten Komplikationen ist die Verabreichung von monoklonalen
oder polyklonalen Antikörpern
zur gewöhnlichen
Kernregion des LOS der potentiell einbezogenen Bakterien an den
Patienten. Solches Antiserum kann die toxischen Wirkungen von übermäßig erzeugtem
LOS durch den bakteriellen Organismus verhindern.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun durch die folgenden spezifischen,
nicht einschränkenden
Beispiele veranschaulicht.
-
Beispiele
-
Selektion von Bakterien
und Wachstumsbedingungen:
-
Eine
Tn916 induzierte LOS-Mutante von Neisseria meningitidis Stamm NMB-R6
wurde gemäß dem in Zhou
et al., J. Biol. Chem., 269: 11162–11169 (1994) dargestellten
Verfahren konstruiert. Dieser Stamm ist eine phenotypisch stabile
Mutante, welche LOS mit einer molekularen Masse von annähernd 3,1–3,2 KDa
exprimiert. Es ist gezeigt worden, dass die Unfähigkeit dieses Mutantenstamms,
Glucose-6-phosphat zu Glucose-1-phosphat umzuwandeln, einen gestutzten
LOS-Teil ergibt, welcher nur die konservierte Kern-LOS-Struktur
von Neisseria meningitidis enthält.
Die Struktur des durch diesen Mutantenstamm erzeugten LOS ist als GlcNAc-Hep2phosphoethanolamin-KDO2-Lipid A identifiziert worden.
-
Dieser
Mutantenstamm wurde an GC Agarplattenmedium für 6 Std. bei 35°C in 5% CO2 wachsen gelassen. Zellen von dieser festen
Agar-Kultur wurden dann für
18 Stunden in einem ergänzten
flüssigen
Medium wachsen gelassen, welches 0,2% Hefeextraktdialysat enthielt.
Die Kultur wurde dann auf Fernbach-Kolben übertragen und für zusätzliche
18–24
Stunden wachsen gelassen. Die Zellen wurden dann durch Hitze getötet und
durch Zentrifugation für
die Reinigung der LOS-Struktur geerntet.
-
LOS-Reinigung:
-
LOS
wurde aus den NMB-R6 Zellen durch das in Wu et al., Anal. Chem.,
160: 298–289
(1987) beschriebene heiße
Phenol-Wasser Extraktionsverfahren extrahiert und durch Ultrazentrifugation
gereinigt. Spezieller wurden Zellpellets in 3 Volumina (3 ml Puffer/g
Nassgewicht) Phosphatpuffer (pH 7,1) suspendiert, welcher 5 mM EDTA
und 0,02% Natriumazid enthielt. Lysazym (erhältlich von Sigma Chemical Co.)
wurde bei einer Konzentration von 2 mg/ml dann zur Suspension zugegeben.
Dieses Gemisch wurde dann über
Nacht bei 4°C
verdaut. Die Suspension wurde auf 37°C gebracht und mit RNAse und
DNAse bei einer Konzentration von 100 μg/ml für 3 Stunden weiter verdaut.
Das verdaute Material wurde dann auf 70°C gebracht und ein gleiches Volumen
Phenol bei 70°C
wurde dazugegeben. Dieses Gemisch wurde für einen Zeitraum von 15 Minuten
extrahiert und die Suspension wurde dann auf 4°C gekühlt und bei 10000 g für 30 Minuten
zentrifugiert. Die wässerige
Phase wurde zurückgewonnen
und die Phenolphase wurde mit einem gleichen Volumen Wasser bei 70°C für 15 Minuten
rückextrahiert.
Diese Phase wurde dann bei 10000 g für 30 Minuten zentrifugiert
und die wässerige
Phase wurde dann abgetrennt. Natriumacetat wurde zu den vereinigten
wässerigen
Flüssigkeitsüberstän den bei
einer Konzentration von 5 mg/ml zugegeben. Zwei Volumina eiskaltes
Aceton wurden dann zu diesem Gemisch zugegeben und das LOS durfte über Nacht
bei 4°C
ausfällen.
Das ausgefällte
LOS wurde durch Zentrifugation bei 10000 g für 30 Minuten abgetrennt. Das
gewonnene LOS wurde in sterilem Wasser suspendiert und drei Runden
Ultrazentrifugation bei 105000 g für drei Stunden unterworfen.
Das endgültige Pellet
wurde in einem kleinen Volumen von sterilem Wasser für die nachfolgenden
Versuche suspendiert. Typischerweise wurden 3 mg LOS aus 1 g Nassgewicht
der NMB-R6 Zellen gereinigt.
-
Konjugation an Trägerprotein
CRM197:
-
Das
auf die oben beschriebene Weise gereinigte LOS wurde dann durch
die Umsetzung davon mit 45 mM NaOH bei 80°C für 20 Minuten de-O-acyliert.
Das de-O-acylierte Material wurde dann mit HCl neutralisiert und
durch Gelfiltration an einer Biogel P6 Säule unter Verwendung von 0,1
M NaHCO3 als Eluent gereinigt. Das de-O-acylierte
LOS (hiernach als „DeA-LOS" bezeichnet) wurde
dann durch Binden der Aminogruppen der Saccharide an der konservierten
LOS-Struktur an die Aminogruppen des Trägerproteins unter Nutzung des unten
beschriebenen Verfahrens an das Trägerprotein CRM197 konjugiert.
CRM197 ist ein nicht toxisches Mutantenprotein
von Diphtherietoxin und ist als Trägerprotein für die kommerzielle
Herstellung von Glycokonjugat-Impfstoffen zur humanen Verwendung
verwendet worden.
-
Langkettiges
Sulfo-N-succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)-propionat (Sulfo LC-SPDP,
erhältlich
von der Pierce Chemical Company) wurde verwendet, um die primäre(n) Aminogruppe(n)
des DeA-LOS zu thiolieren. Das
Sulfo LC-SPDP wurde zu 15 mg des LOS in 0,1 M NaHCO3 (pH
7,9) bei einem Verhältnis
von 1:1 (Gew./Gew.) zugegeben. Das Gemisch wurde dann für eine Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Am Ende der Umsetzung wurde das Gemisch
an einer Biogel P6 Säule, äquilibriert
in 0,1 M NaHCO3, gereinigt. Die gewonnenen
Fraktionen wurden gemäß dem in
Keleti und Lederer, Biochem., Biophys., 74: 443–450 (1974) dargestellten Verfahren
bezüglich
KDO bewertet und die Fraktionen, die KDO enthielten, wurden gepoolt.
Die in den SPDP-Derivaten des LOS vorhandenen N-Pyridyl-disulfide
wurden mit 50–100
mM Dithiothreitol (DTT) reduziert und an einer Biogel P6 Säule wie
oben beschrie ben Gel-filtriert. Das thiolierte Material, welches
die KDO-positiven Fraktionen enthielt, wurde wieder gepoolt. Thiolierung
der Oligosaccharide des DeA-LOS wurde gemäß der in Ellman, G. L., Arch.
Biochem. Biophys., 74: 443–450
(1958) beschriebenen Umsetzung überwacht.
0,1 ml des Materials wurden mit 0,1 ml Ellman-Reagens (also 40 mg von 5,5'-Dithiobis(2-nitrobenzoe)säure in 10
ml von pH 8,0 Phosphatpuffer) gemischt. Nach 15 Minuten Inkubation
betrug die Extinktion 412 nm. Cystein wurde als Standard-Sulfhydryl-Reagens
verwendet.
-
Das
CRM197 Trägerprotein wurde gemäß dem in
Bernatowitz und Matsueda, Anal. Biochem., 155: 95–102 (1986)
beschriebenen Verfahren bromacetyliert. Bromessigsäure-N-hydroxy-succinimidester
(erhältlich
von Sigma Chemical Co.) in 100 mg/ml Dimethylformamid wurde tropfenweise
zu 3 ml des Proteins (in 0,1 M NaHCO3) bei
einem Verhältnis
von 1:1 (Gew./Gew.) bei 4°C
zugegeben. Die Lösung
wurde gemischt und für
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Das Umsetzungsgemisch wurde
dann an einer Biogel P6 Säule wie
oben beschrieben Gel-filtriert und die Leervolumenanteile, welche
das bromacetylierte Protein enthielten, wurden gepoolt. Derivatisierung
von Aminogruppen an dem Trägerprotein
zu den Bromacetylgruppen wurde durch eine Verringerung der Menge
an freien Aminogruppen überwacht.
-
Das
bromacetylierte CRM197 in 0,1 M NaHCO3 wurde dann zum thiolierten DeA-LOS bei
einem 1:1,5 Verhältnis
von Protein zu LOS (Gew./Gew.) in 0,1 M NaHCO3 zugegeben.
Das Umsetzungsgemisch wurde über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Das endgültige
Konjugat (hiernach als „DeA-LOS-SPDP-CRM" bezeichnet) wurde
durch Gel-Filtration
an einer Biogel P30 (Bio-Rad) Säule
gereinigt, äquilibriert
in 0,1 M NaHCO3/1 mM EDTA, pH 7–9.
-
Immunogenitätsbestimmung:
-
Die
Immunogenität
des oben hergestellten DeA-LOS-SPDP-CRM Konjugats wurde in Swiss
Webster Mäusen
gemäß dem folgenden
Verfahren bestimmt. Gruppen aus 6–8 Wochen alten weiblichen
Mäusen,
10 pro Gruppe, wurden subkutan mit 10 μg LOS, 10 μg DeA-LOS, 10 μg DeA-LPS-SPDP
(also die nicht konjugierte Zwischenverbindung) und 10 μg des DeA-LOS-SPDP-CRM
Konjugats immunisiert. 10 μg
CRM197 wurden den Mäusen ebenfalls verabreicht,
um als Kontrolle zu dienen. Jedes dieser Immunogene enthielt ferner 20 μg QS-21 (er hältlich von
Aquila) als Adjuvans in einem Endvolumen von 0,1 ml, welches Phosphat-gepufferte
Kochsalzlösung
(PBS) enthielt, pro Dosis. Eine zusätzliche Gruppe wurde mit 10 μg LOS ohne
das QS21 Adjuvans immunisiert. Die Tiere wurden bei Wochen 0, 3
und 6 immunisiert und Blutproben wurden vor jeder Immunisierung
zur Antikörperbestimmung
entnommen. Blutproben wurden ferner bei Woche 8 zur Antikörperbestimmung
entnommen.
-
LOS-Antikörpergehalte
wurden durch das Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA) Verfahren gegenüber gereinigtem
LOS von R6 und dem anderen Wild-Typ und Immunotyp-spezifischen,
unten identifizierten Neisseria meningitidis Stämmen bestimmt. Die Immuntyp-spezifischen
Stämme
wurden von Walter Reed Army Medical Center, Washington erhalten.
LOS wurde von diesen Stämmen
durch das oben beschriebene heiße
Phenol-Wasser Extraktionsverfahren gereinigt.
-
Das
gereinigte LOS wurde in Endotoxin-freiem PBS zu den folgenden Konzentrationen
verdünnt:
10 μg/ml
für Neisseria
meningitidis Stämme
A1, H44/76, 2996 und Immunotypen L1, L2, L3, L4, L5, L6, L7, L8, L10,
L11 und L12; und 2,5 μg/ml
für den
R6-Stamm. Polystyrol-Mikrotiterplatten
wurden mit 100 μl
pro Mulde von den verdünnten
LOS-enthaltenden Gemischen überzogen
und für
3 Stunden bei 37°C
inkubiert, gefolgt von Lagerung über
Nacht bei 4°C.
Das nicht gebundene LOS wurde dann durch Absaugen unter Nutzung
eines automatischen Plattenwäschers
von den Platten entfernt. 150 μl
pro Mulde von PBS/0,1% Gelatine wurden dann zu den Platten zugegeben
und die Platten wurden dann für
60 Minuten bei 37°C
inkubiert. Nach dieser Inkubation und zwischen allen nachfolgenden
Schritten wurden die Platten mit einem Gemisch aus PBS und 0,1%
Tween 20 unter Verwendung eines automatischen Plattenwäschers gewaschen.
-
Testmausseren
wurden in einem Gemisch aus PBS, 0,05 Tween 20 und 0,1% Gelatine
seriell verdünnt.
100 μl pro
Mulde der Verdünnung
wurden zu den Platten zugegeben. Die Platten wurden für 60 Minuten bei
37°C inkubiert.
Ziege-Anti-Maus IgG alkalische Phosphatase (von Southern Biotechnology),
verdünnt
in einem Gemisch aus PBS und 0,5% Tween 20, wurde dann in einer
Menge von 100 μl
pro Mulde zugegeben und für
60 Minuten bei 37°C
inkubiert. Die Farbe wurde unter Verwendung von 100 μl einer 1
mg/ml Lösung
aus p-Nitrophenolphosphat in einem Diethanolaminpuffer entwickelt.
Diese Materialien durften sich für
60 Minuten bei Raumtemperatur umsetzen, wonach die Umsetzung durch
Zugabe von 50 μl
pro Mulde von 3 N NaOH gestoppt wurde. Extinktionswerte wurden unter
Verwendung eines automatisierten ELISA-Lesegeräts mit einem 405 nm Test und
690 nm Referenzfilter bestimmt.
-
Die
Daten, welche die Immunogenität
des DeA-LOS-SPDP-CRM Konjugats gegenüber homologer LOS des R6-Stamms
bei Wochen 0, 3, 6 und 8 zeigen, werden in Tabelle 1 gezeigt. Wie
aus diesen Daten ersichtlich ist, erzeugte das Konjugat eine signifikante,
verstärkbare
IgG-Antikörperantwort. Tabelle
1
- DeA-LOS:
- De-O-acyliertes LOS,
nicht konjugiert
- DeA-LOS-SPDP:
- Aktiviertes de-O-acyliertes
LOS, nicht konjugiert
- DeA-LOS-SPDP-CRM:
- De-O-acyliertes LOS,
konjugiert an CRM197 durch SPDP
- ND
- = nicht durchgeführt
-
Die
kreuzreaktive Immunogenität
des Konjugats, hergestellt in den vorliegenden Beispielen gegenüber heterologem
LOS von verschiedenen Stämmen
von Neisseria meningitidis wurde ebenfalls gemäß dem oben beschriebenen Verfahren
untersucht und die erhaltenen Daten werden in Tabelle 2 dargestellt.
Die untersuchten Stämme
waren: A1, R6, H44/76, 2996, Immunotypen L1, L2, L3, L4, L5, L6,
L7, L8, L10, L11 und L12. Wie in Tabelle 2 gesehen werden kann,
produzierte das LOS-Protein-Konjugat eine signifikante Antikörperantwort,
insbesondere im Vergleich mit nicht konjugiertem LOS.
-
-
Die
Kreuzreaktivität
von Anti-LOS-Konjugat Antiseren (die Antiseren gegen DeA-LOS-SPDP-CRM) wurde
durch Western-Blot Analyse gegenüber
gereinigtem LOS von verschiedenen Stämmen von mehreren Gram-negativen
Bakterien weiter untersucht. Gereinigte LOS-Proben von Neisseria
meningitidis, Haemophilus influenzae, Neisseria gonorrhoeae, Moraxella
catarrhalis und Helicobacter pylori wurden zuerst mit Protease verdaut
und einem SDS-PAGE (18%) Standardtrennverfahren unterworfen. Die
Proben wurden dann durch Western-Blot Standardverfahren auf Nitrocellulosemembran übertragen.
Die Membran wurde mit 3% Rinderserum Albumin (BSA) in einem Gemisch
aus PBS/0,05% Tween 20 für
30 Min. geblockt und mit 1:100 Verdünnung von Testmausseren umgesetzt.
Die Blots wurden dann mit einem Gemisch aus PBS/0,05% Tween 20 gewaschen
und mit Ziege-Anti-Maus Ig alkalischer Phosphatase, verdünnt in einem
Gemisch aus PBS/0,05% Tween 20 inkubiert. Nach dem Waschverfahren
wurden die Blots unter Verwendung von 5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat
(BCIP)/Nitroblau-Tetrazoliumkonzentrat (NBT) Phosphatasesubstratsystem wie
durch den Hersteller (Kirkegaard and Perry Laboratories, Inc., MD)
beschrieben entwickelt. Das Entwicklungsverfahren bestand aus Mischen
eines Teils von jeweils den BCIP und NBT Konzentraten mit zehn Teilen Tris-Pufferlösung in
einem Glasbehälter
und Zugeben dieser Gemische zu den Blots. Nach Farbentwicklung wurde
die Umsetzung durch Spülen
der Blots mit Wasser in Reagensqualität gestoppt.
-
Wie
in 4 gesehen werden kann, reagierte mit Ausnahme
von Helicobacter pylori das LOS von jedem der Organismen stark mit
den Antiseren. Obwohl weniger intensiv scheint es, dass es auch
eine leichte Kreuzreaktivität
auf das LOS von Helicobacter pylori gab. Diese Ergebnisse zeigen
deutlich an, dass die Antikörper,
erzeugt von dem LOS-Konjugat von Neisseria meningitidis, mit einer
Anzahl an anderen Gram-negativen Organismen kreuzreagierten.
-
Die
bakteriziden Wirksamkeiten der Antiseren wurden unter Verwendung
des R6-Stamms, des Gruppe A Stamms (A1) und zwei Gruppe B Stämmen: H44/76
und 2996 weiter untersucht. Serumproben wurden in 5 μl PCM (PBS,
welches Ca und Mg enthielt) verdünnt
und diese Verdünnung
wurde zu Umsetzungsgemischen zugegeben, welche 2–5 × 103 Neisseria
meningitidis (10 μl),
humanes Serum-Komplement
(10 μl)
und PCM (25 μl)
enthielten. Dieses Gemisch wurde dann für 45 Min. bei 36°C in 5% CO2 inkubiert. Die Umsetzung wurde dann durch
Verdünnung
mit 200 μl
von PBS beendet. Zwei Aliquoten (50 μl) des Gemisches wurden dann
auf GC-Agar-Platten
plattiert und in 5% CO2 bei 36°C weiter
inkubiert. Die bakteriziden Titer (BC50) wurden dann bestimmt. Bakterizide
Titer stellen den Kehrwert der Verdünnung von Antiserum dar, das
50% der Kolonie bildenden Neisseria meningitidis in diesem Test
tötet.
Die Daten werden unten in Tabelle 3 dargestellt.
-
Wie
in Tabelle 3 gesehen werden kann, waren die Konjugat-Antiseren in
der Lage, Bakterien zu töten, welche
unterschiedliche LOS-Immunotypen exprimierten. Solche Konjugate
induzierten verstärkbare
T-Zellen abhängige
IgG-Antwort.
-
-
Entsprechend
kann aus den oben dargestellten Daten leicht gesehen werden, dass
die antigenen Konjugate der vorliegenden. Erfindung eine signifikante
Immunantwort auf das LOS eines gegebenen bakteriellen Organismus
erzeugen. Darüber
hinaus zeigen diese Daten, dass die vorliegenden Konjugate eine kreuzreaktive
Antwort auf unterschiedliche Stämme
des bakteriellen Organismus, als auch auf unterschiedliche Arten
von bakteriellem Organismus induzieren.