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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von wesentlich lichtunempfindlichen,
direkt thermisch bebilderbaren Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterialien
zur Herstellung von Etiketten.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Thermische
Bilderzeugung oder Thermografie ist ein Aufzeichnungsprozess, bei
dem die Bilder durch thermische Energie erzeugt werden. Beim direkten
thermischen Drucken wird ein sichtbares Bildmuster Bild für Bild durch
Erhitzung eines Aufzeichnungsmaterials gedruckt. Beispielsweise
können
Bildsignale in elektrische Impulse umgewandelt und dann selektiv über einen
Ansteuerstromkreis an einen Thermodruckkopf, der aus mikroskopisch
kleinen Heizwiderstandselementen besteht, übertragen werden, wodurch die
elektrische Energie über
den Joule-Effekt in Hitze umgewandelt wird. Durch diese Hitze entsteht
das Bild auf dem thermografischen Material.
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Bekannt
ist das thermografische Drucken von Etiketten mit Farbbändern auf
der Grundlage von Einzelblattmaterialien wie etwa farblosen oder
hell gefärbten
Farbstoffvorstufen-Leukofarbstoffsystemen, wie sie in US-P 4 370
370, EP-A 479 578 und EP-A 754 564 beschrieben sind, Diazosystemen,
wie sie in JP 60-01077A beschrieben sind, oder zweilagigen Thermofarbstoffübertragungssystemen,
wie sie in EP-A 656 264 und US-P 4 943 555 beschrieben sind.
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In
WO 87/03541A wird ein Aufzeichnungsmaterial offenbart, enthaltend
(a) mindestens eine Di- oder Triarylmethan-Farbstoffvorstufen-Verbindung,
die in ihrer Di- oder Triarylmethan-Struktur eine Arylgruppe enthält, die
in ortho-Stellung zum Meso-Kohlenstoffatom mit einer S-haltigen
Gruppierung substituiert ist, die am Meso-Kohlenstoffatom zu einem Ring geschlossen
ist und die aus einer Thiolacton-, Dithiolacton- und Thioether-Gruppierung
gewählt
ist, und (b) ein Lewis-Säure-Material,
das in der Lage ist, die S-haltige Gruppierung zu öffnen, wodurch
die Verbindung farblos wird, wobei das Lewis-Säure-Material ein organisches
Silbersalz sein kann. In
US 5
750 464 und
US
5 411 929 A werden Verfeinerungen des Konzepts der WO 87/03541A beschrieben,
wobei das organische Silbersalz die S-haltige Gruppierung öffnet und die die S-haltige
Gruppierung enthaltende Verbindung farblos macht.
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In
US-P 3 708 378 wird ein einheitlicher bilderzeugender Einzelbogen
offenbart, der in einem schnellen Einzeldurchgang zu einem die erwünschten
reflektierenden Informationssymbole tragenden Etikett verarbeitet werden
kann. Beschrieben wird in dieser Patentschrift ein lichtbeständiger wärmeempfindlicher
bilderzeugender Bogen, auf dem schnell reflektierende Bilder erzeugt
werden können,
enthaltend (1) eine Trägerschicht, (2)
eine einheitliche durchgehende Einzelschicht aus reflektierenden,
an einer Seite der Trägerschicht
angebrachten Elementen und (3) eine über die reflektierenden Elemente
angeordnete bilderzeugende Schicht, die gleichmäßig darüber verteilt ein lichtbeständiges wärmeempfindliches
Material enthält,
dessen Lichtdurchlässigkeitseigenschaften
bei Beaufschlagung mit Wärme
schnell chemisch geändert
werden, wobei die bilderzeugende Schicht aus folgender Gruppe gewählt wird
(1) normalerweise transparente lichtbeständige Schichten, die so angepasst
sind, dass sie bei Beaufschlagung mit Wärme transparent werden, und
(2) normalerweise lichtundurchlässige
(opake) lichtbeständige
Schichten, die so angepasst sind, dass sie bei Beaufschlagung mit Wärme transparent
werden, wobei auf den Bogen gerichtetes Licht nur durch reflektierende
Elemente, die durch die transparenten Bereiche hindurch belichtet
werden, reflektiert wird. Die Beispiele 1 und 2 beschreiben beide
eine bilderzeugende Schicht auf Silberbehenatbasis unter Verwendung
von Methylgallat als Reduktionsmittel für das Silberbehenat.
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US 3 708 378 enthält keine
Lehren betreffs der Verwendung von Materialien auf Basis von organischem
Silbersalz für
herkömmliche
Etikettanwendungen. In den letzten achtundzwanzig Jahren handelte
die Patentliteratur bezüglich
thermografischer Materialien für
Etikettanwendungen ausschließlich
von anderen Bilderzeugungssystemen auf der Basis von Einzelblattmaterialien,
wie die obengenannten Leukofarbstoffsysteme.
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Mit
thermografischen Einzelblattmaterialien auf Basis von Leukofarbstoffen
hergestellte Etikette haben eine allgemein bekannte Neigung zu Verblassen
bei Belichtung. Bei den in
US
5 750 464 ,
US
5 411 929 A und WO 87/03541A beschriebenen thermografischen
Materialien handelt es sich vielmehr um Farbentfernung als um Farbbildung
und Thermofarbstoffübertragungssysteme
haben hohe Assemblagekosten und sind wegen der Entfernung des Donorbandes
abfallanfällig,
was ökologische
Einwände
hervorruft.
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Aufgaben der
vorliegenden Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es demgemäß, direkt thermisch bebilderbare
lichtechte Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterialien
für Etikettanwendungen
bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgemäß, wesentlich
lichtunempfindliche direkt thermisch bebilderbare Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterialien
für Etikettanwendungen
mit hervorragender Lichtbeständigkeit
und hervorragendem Bildton bereitzustellen.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
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Kurze Darstellung
der vorliegenden Erfindung
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Überraschenderweise
ist festgestellt worden, dass Etikette, die unter Verwendung von
weitestgehend lichtunempfindlichen, direkt thermisch bebilderbaren
Einzelblattmaterialien hergestellt werden, die auf organischen Silbersalzen
basieren, nicht verblassen und eine ausgezeichnete Lichtbeständigkeit
sowie einen ausgezeichneten Bildton aufweisen.
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Gelöst werden
die obenerwähnten
Aufgaben durch Verwendung eines wesentlich lichtunempfindlichen,
direkt thermisch bebilderbaren Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterials
zur Herstellung eines nichtreflektierenden auslesbaren Objektes,
das für
Informationszwecke durch Haftung an einem zweiten Objekt befestigbar ist,
wobei das bilderzeugende Material eine Unterlage, ein wärmeempfindliches
Element und eine durch Haftung am zweiten Objekt befestigbare Schicht
enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Element ein
wesentlich lichtunempfindliches organisches Silbersalz, ein Reduktionsmittel
dafür in
thermischer wirksamer Beziehung dazu, ein Bindemittel, einen Stabilisator
und ein Schleierschutzmittel enthält und keine Di- oder Triarylmethan-Farbstoffvorstufen-Verbindung enthält, die
in ihrer Di- oder Triarylmethan-Struktur eine Arylgruppe enthält, die
in ortho-Stellung zum Meso-Kohlenstoffatom mit einer S-haltigen
Gruppierung substituiert ist, die am Meso-Kohlenstoffatom zu einem Ring geschlossen
ist und die aus einer Thiolacton-, Dithiolacton- und Thioether-Gruppierung
gewählt
ist.
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Gelöst werden
die obenerwähnten
Aufgaben ebenfalls durch ein Verfahren zur Verwendung eines wesentlich
lichtunempfindlichen, direkt thermisch bebilderbaren Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterials
zur Herstellung eines nicht-reflektierenden auslesbaren Objektes,
das für
Informationszwecke an einem zweiten Objekt befestigt ist, wobei
das bilderzeugende Material eine Unterlage, ein wärmeempfindliches
Element und eine Haftschicht enthält, dadurch gekennzeichnet,
dass das wärmeempfindliche
Element ein wesentlich lichtunempfindliches organisches Silbersalz,
ein Reduktionsmittel dafür
in thermischer wirksamer Beziehung dazu, ein Bindemittel, einen
Stabilisator und ein Schleierschutzmittel enthält und keine Di- oder Triarylmethan-Farbstoffvorstufen-Verbindung
enthält,
die in ihrer Di- oder Triarylmethan-Struktur eine Arylgruppe enthält, die
in ortho-Stellung zum Meso-Kohlenstoffatom mit einer S-haltigen
Gruppierung substituiert ist, die am Meso-Kohlenstoffatom zu einem
Ring geschlossen ist und die aus einer Thiolacton-, Dithiolacton- und Thioether-Gruppierung
gewählt
ist, wobei im Verfahren ferner die Oberfläche des zweiten Objektes mit
der Haftschicht des Bilderzeugungsmaterials in Kontakt gebracht
und dabei das Bilderzeugungsmaterial am zweiten Objekt befestigt
wird.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in der ausführlichen Beschreibung dieser
Erfindung beschrieben.
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Ausführliche
Beschreibung der vorliegenden Erfindung
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Definitionen
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Ein
erfindungsgemäßes Etikett
ist ein nicht-reflektierendes auslesbares Objekt, das für Informationszwecke
an einem zweiten Objekt befestigt werden kann.
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Ein
direkt thermisches bebilderbares Bilderzeugungsmaterial ist ein
Material, in dem Entfärbung
auftritt in den Bereichen des Materials, die entweder direkt mittels
einer externen Heizquelle erwärmt
werden oder indirekt mittels der Wärme, die durch Absorption von
Infrarotstrahlung in diesen erwärmten
Bereichen des Materials entsteht.
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Transparent
bedeutet in der Lage, ohne merkliche Streuung sichtbares Licht durchzulassen.
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Wesentlich
lichtunempfindlich bedeutet nicht mit Absicht lichtempfindlich gemacht.
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Die
Bezeichnung wässrig
im Begriff wässriges
Medium umfasst im Sinne der vorliegenden Erfindung Gemische aus
mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln wie Alkohole,
z.B. Methanol, Ethanol, 2-Propanol, Butanol, Isoamylalkohol u.a.,
Glycole, z.B. Ethylenglycol, Glycerin, N-Methylpyrrolidon, Methoxypropanol,
und Ketone, z.B. 2-Propanon, 2-Butanon usw., und Wasser, in denen
der Wasseranteil bei über
50 Gew.-% des wässrigen
Mediums liegt, wobei ein Anteil von 65 Gew.-%, bezogen auf das wässrige Medium, bevorzugt
und von 80 Gew.-%, bezogen auf das wässrige Medium, besonders bevorzugt
werden.
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Die
das organische Silbersalz enthaltende, auf Hitze reagierende Mikrokapsel
nach
EP 736 799 A ,
deren Verwendung im erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Element vorzugsweise
ausgeschlossen wird, besitzt eine Hülle, welche die darin eingeschlossenen
Substanzen bei Raumtemperatur zwar vor äußeren Einflüssen schützt, die aber bei Einwirkung
von Druck oder bei Erhitzung durchlässig wird, ohne dass sie dabei zerstört wird.
Die Mikrokapsel kann durch Grenzflächenpolymerisation, innere
Polymerisation und äußere Polymerisation
erzeugt werden. Bei der Grenzflächenpolymerisation
erfolgt zunächst
eine Emulgierung einer Kernsubstanz, die ein in einem organischen
Lösungsmittel
aufgelöstes
oder dispergiertes organisches Silbersalz enthält, in einer wässrigen
Lösung,
in der sich ein wasserlösliches
Polymer befindet, und dann die Bildung einer Polymerhülle um die
emulgierten Öltröpfchen der
Kernsubstanz herum.
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Ein
Leukofarbstoff ist eine farblose oder schwach gefärbte Verbindung,
die aus einem Farbstoff hergestellt wird. Zu den farblosen oder
hell gefärbten
Leukofarbstoffsystemen der Farbstoffvorstufe, deren Verwendung im
wärmeempfindlichen
Element der vorliegenden Erfindung ausgeschlossen wird, gehören Leukotriarylmethan,
Indolylphthalid, Diphenylmethan, 2-Anilinfluoran, 7-Anilinfluoran,
Xanthen und Spiroverbindungen, wie sie beispielsweise in EP-A 754
564 genannt sind.
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Unter
dem in dieser Erfindung verwendeten Begriff "Thermolösungsmittel" versteht sich ein nicht hydrolysierbares
organisches Material, das sich bei Temperaturen unter 50°C in festem
Zustand in der Aufzeichnungsschicht befindet, aber sich bei Erhitzung
in einen Weichmacher für
die Aufzeichnungsschicht und/oder in ein flüssiges Lösungsmittel für das organische
Silbersalz oder das Reduktionsmittel umwandelt.
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Verwendung von wesentlich
lichtunempfindlichen, direkt thermisch bebilderbaren, transparenten,
ein organisches Silbersalz enthaltenden Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterialien
zur Herstellung von Etiketten
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass sich das Bilderzeugungsverhalten von wesentlich
lichtunempfindlichen, direkt thermisch bebilderbaren Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterialien
auf der Basis von organischen Silbersalzen darin vom Verhalten von
anderen wesentlich lichtunempfindlichen, direkt thermisch bebilderbaren
Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterialien unterscheidet, dass die Bilddichte
und der Bildton in entscheidendem Maße von den Bedingungen während der
Bildentstehung abhängig
sind, wie aus einem Vergleich der VERGLEICHENDEN BEISPIELE 1 bis
11 mit den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
12 bis 33 ersichtlich ist. Während
sich die Bilddichte bei den weit verbreitet verwendeten Bildaufzeichnungsmaterialien auf
Leukofarbstoffbasis im Verlauf des thermografischen Entwicklungsprozesses
nicht systematisch mit der dem anliegenden Heizelement zugeführten Heizenergie – der sogenannten
Punktenergie – ändert, scheint
die Bilddichte, die bei einem wesentlich lichtunempfindlichen, direkt
thermisch bebilderbaren Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterial auf organischer
Silbersalzbasis erzielt wird, überraschenderweise
hauptsächlich
von der im Verlauf des thermografischen Entwicklungsprozesses dem
anliegenden Heizelement zugeführten
Heizenergie abzuhängen.
Da die Punktenergie das Produkt aus Heizleistung und Heizimpulslänge ist,
folgt, dass die Bilddichte überraschenderweise
fast gar nicht von der Heizleistung abhängig ist. Außerdem wird
die Temperatur, die das Heizelement und damit auch das wesentlich
lichtunempfindliche, direkt thermisch bebilderbare Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterial
auf organischer Silbersalzbasis in der unmittelbaren Umgebung des
Heizelementes während
des thermischen Entwicklungsprozesses erreicht, hauptsächlich von
der Heizleistung bestimmt. Das bedeutet, dass die Bilddichte so
gut wie unabhängig
von der Temperatur ist, die das wesentlich lichtunempfindliche,
direkt thermisch bebilderbare Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterial
auf organischer Silbersalzbasis in der unmittelbaren Umgebung des
Heizelementes während
des thermischen Entwicklungsprozesses erreicht. Weiterhin kann diese
Punktenergie einem oder mehreren Heizelementen zugeführt werden,
die zur Erzeugung des Punktes mit einer bestimmten Bilddichte aktiviert
werden, das heißt,
die Heizleistung (d.h. die Steuerspannung im Quadrat, geteilt durch
den Heizelementwiderstand) kann in einem oder mehreren Heizimpulsen
und für
die Dauer eines oder mehrerer Impulse an ein oder mehrere Heizelemente
abgegeben werden.
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Aus
den ERFINDUNGSGEMÄSSEN
BEISPIELEN 1 bis 11 ist ersichtlich, dass die Bilddichte ab einem Energie-Schwellenwert
bei steigender Punktenergie bis zu einer maximalen Bilddichte ansteigt.
Es ist festgestellt worden, dass die Punktenergie, die dieser maximalen
Bilddichte entspricht, von dem für
ein bestimmtes organisches Silbersalz gewählten Reduktionsmittel, von
dem gewählten
Toner und von dem Verhältnis
des Bindemittels zum organischen Silbersalz im hitzeempfindlichen
Element abhängt.
Bei noch höheren
Energien nimmt die Bilddichte mit steigender Punktenergie ab. Es
wurde festgestellt, dass das Bilddichtepotential des Materials bei
einem gegebenen Verhältnis
von Bindemittel zu organischem Silbersalz und bei einer gegebenen Konzentration
eines bestimmten Reduktionsmittels und Toners hauptsächlich vom
Flächengewicht
des im Material enthaltenen, wesentlich lichtunempfindlichen organischen
Silbersalzes abhängig
ist.
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Wesentlich lichtunempfindliche,
direkt thermisch bebilderbare, transparente, ein organisches Silbersalz
enthaltende Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterialien
zur Herstellung von Etiketten
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Die
erfindungsgemäßen wesentlich
lichtunempfindlichen, direkt thermisch bebilderbaren Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterialien
enthalten eine Unterlage, ein wärmeempfindliches
Element und eine Haftschicht und enthalten in einer bevorzugten
Ausführungsform
ferner eine gefärbte
oder pigmentierte transparente Schicht, um so einen farbigen Hintergrund
für das
Bild auf dem Etikett zu schaffen. Vorzugsweise liegt die gefärbte oder
pigmentierte transparente Schicht auf der Unterlage vor. Vorzugsweise
ist das erfindungsgemäße wesentlich
lichtunempfindliche, direkt thermisch bebilderbare Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterial
transparent.
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Nachdem
eine eventuell vorgesehene Schutzfolie entfernt worden ist, ist
die Haftschicht die äußerste Schicht
auf derselben Seite der Unterlage, auf der sich auch das hitzeempfindliche
Element befindet, oder die äußerste Schicht
auf derjenigen Seite der Unterlage, die nicht mit dem hitzeempfindlichen
Element versehen ist. Bei Kontakt mit der Oberfläche eines Objektes, auf das
die Haftschicht bestimmungsgemäß aufgelegt
wird, entsteht eine Klebeverbindung mit dieser Oberfläche. Dieses
Objekt ist ein fester Körper
mit einer Oberfläche, die
beispielsweise aus Plastik, Papier, Metall, Holz, Glas, Keramik
usw. bestehen kann. Eine solche Klebeverbindung entsteht durch die
gegenseitige Wirkung, die die Haftschicht und die Oberfläche des
Objekts, auf der die Haftschicht aufgebracht wird, aufeinander ausüben, und
sie wird durch die Haftungsbedingungen beeinflusst. Daher hängt die
Wahl der Haftschicht von der Objektoberfläche ab, auf die sie aufgebracht
werden soll, d.h. die Oberfläche
muss frei von Partikeln, absorbiertem Lösungsmittel oder Wasser, oxidierten
Schichten, Fett usw. sein, die den Klebeprozess behindern würden; die
Wahl hängt
auch von den Bedingungen ab, unter denen das Aufbringen erfolgt,
z.B. durch Anwendung von Hitze, Druck, Lösungsmitteln usw. Eine solche
Haftschicht kann beispielsweise ein Ein- oder Mehrkomponenten-,
Kalt-, Heißschmelz-
oder mit Druck aufgebrachter Kunstharzklebstoff sein. Die Schutzfolie
kann zum Beispiel aus Plastik, Metall oder einem auf Pergamin basierenden
Papier sein, das beispielsweise mit einer Silikonschicht versehen
ist.
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Wärmeempfindliches Element
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Das
erfindungsgemäß verwendete
wesentlich lichtunempfindliche, direkt thermisch bebilderbare Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterial
hat ein wärmeempfindliches
Element. Das wärmeempfindliche
Element enthält
ein wesentlich lichtunempfindliches organisches Silbersalz, ein
Reduktionsmittel dafür
in thermischer wirksamer Beziehung dazu und ein Bindemittel und
enthält
keine Di- oder Triarylmethan-Farbstoffvorstufen-Verbindung, die
in ihrer Di- oder Triarylmethan-Struktur eine Arylgruppe enthält, die
in ortho-Stellung zum Meso-Kohlenstoffatom mit einer S-haltigen
Gruppierung substituiert ist, die am Meso-Kohlenstoffatom zu einem Ring geschlossen
ist und die aus einer Thiolacton-, Dithiolacton- und Thioether-Gruppierung
gewählt
ist.
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Eine
Di- oder Triarylmethan-Farbstoffvorstufen-Verbindung, die in ihrer
Di- oder Triarylmethan-Struktur eine Arylgruppe enthält, die
in ortho-Stellung zum Meso-Kohlenstoffatom mit einer S-haltigen
Gruppierung substituiert ist, die am Meso-Kohlenstoffatom zu einem
Ring geschlossen ist und die aus einer Thiolacton-, Dithiolacton- und Thioether-Gruppierung
gewählt
ist, ist beschrieben in WO 87/03541 und entspricht folgender Formel
in der bedeuten:
X -(C=O)-,
-(C=S)- oder -CH
2-,
Ring B einen substituierten
oder unsubstituierten carbocyclischen Arylring oder einen heterocyclischen
Arylring und
Z und Z' jeweils
die Gruppierung zur Vervollständigung
des auxochromoforen Systems eines Diarylmethan- oder Triarylmethan- Farbstoffes, wenn
der S-haltige Ring offen ist. Ferner enthält dieses wärmeempfindliche Element vorzugsweise
keine farblosen oder hell gefärbten
Farbstoffvorstufen-Leukofarbstoffsysteme und kein eingekapseltes
organisches Silbersalz in einer wärmeempfindlichen Mikrokapsel.
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Weiterhin
kann das wärmeempfindliche
Element aus einem Schichtsystem bestehen, bei dem die Wirkstoffe
auf verschiedene Schichten verteilt sein können, allerdings müssen das
wesentlich lichtunempfindliche organische Silbersalz und das Reduktionsmittel
bei Hitzeeinwirkung miteinander reagieren, d.h, das Reduktionsmittel
muss während
des thermischen Entwicklungsprozesses dergestalt präsent sein,
dass es in die wesentlich lichtunempfindlichen organischen Silbersalzteilchen
diffundieren und dass damit eine Reduktion des wesentlich lichtunempfindlichen
organischen Silbersalzes stattfinden kann.
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Organische
Silbersalze
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Zu
den bevorzugten wesentlich lichtunempfindlichen organischen Silbersalzen,
die im wärmeempfindlichen
Element des erfindungsgemäß verwendeten
wesentlich lichtunempfindlichen, direkt thermisch bebilderbaren
Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterials verwendet werden, gehören Silbersalze
von als Fettsäuren
bekannten alifatischen Carbonsäuren,
bei denen die alifatische Kohlenstoffkette vorzugsweise mindestens
12 C-Atome hat. Solche Silbersalze werden ebenfalls als Silberseifen
("silver soaps") bezeichnet. Bei
den erfindungsgemäßen Bildaufzeichnungsmaterialien
können
auch Kombinationen verschiedener organischer Silbersalze verwendet
werden.
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Organische
Reduktionsmittel
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Geeignete
organische Reduktionsmittel für
die Reduktion der wesentlich lichtunempfindlichen organischen Silbersalze
sind organische Verbindungen, die zumindest ein aktives, an O, N
oder C gebundenes Wasserstoffatom enthalten, wie das der Fall ist
bei Pyrocatechin, Hydrochinon, Aminophenolen, METOLTM,
p-Phenylendiaminen,
Alkoxynaphtholen, z.B. 4-Methoxy-1-naphthol, wie beschrieben in
US-P 3 094 41, Reduktionsmitteln des Pyrazolidin-3-on-Typs, z.B. PHENIDONETM, Pyrazolin-5-onen, Indan-1,3-dion-Derivaten, Hydroxytetronsäuren, Hydroxytetronimiden,
Hydroxylamin-Derivaten,
wie zum Beispiel in US-P 4 082 901 beschrieben, Hydrazin-Derivaten und Reduktonen,
z.B. Ascorbinsäure.
Es sei ferner hingewiesen auf US-P 3 074 809, 3 080 254, 3 094 417
und 3 887 378.
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Die
Wahl des Reduktionsmittels beeinflusst die Wärmeempfindlichkeit des Bildaufzeichnungsmaterials
und die Gradation des Bildes. Bildaufzeichnungsmaterialien mit Gallaten
beispielsweise haben eine harte Gradation. In einer bevorzugten
erfindungsgemäßen Ausführungsform
enthält
das wärmeempfindliche
Element eine 3,4-Dihydroxyphenylverbindung, in der ein mit einer
beliebigen Gruppe in der 1-Stellung substituierter Benzolring ferner
mit Hydroxylgruppen in den 3- und 4-Stellungen substituiert ist,
wobei als 3,4-Dihydroxyphenylverbindung Gallussäure-Derivate, Gallate, Ethyl-3,4-dihydroxybenzoat,
Butyl-3,4-dihydroxybenzoat, 3,4-Dihydroxybenzoesäure und 3,4-Dihydroxybenzonitril
bevorzugt werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
das wärmeempfindliche
Element ferner ein zweites Reduktionsmittel.
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Bindemittel
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Das
wärmeempfindliche
Element des erfindungsgemäß verwendeten
direkt thermisch bebilderbaren transparenten Bilderzeugungsmaterials
kann in Form eines organischen Lösungsmittels
mit darin aufgelöstem Bindemittel
oder in Form eines wässrigen
Mediums, das wasserlösliche
oder wasserdispergierbare Bindemittel enthält, auf eine blatt- oder bahnförmige Unterlage
gestrichen werden.
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Geeignete
Bindemittel, die aus einem organischen Lösungsmittel aufgetragen werden,
sind alle Arten von natürlichen,
modifizierten natürlichen
oder synthetischen Harzen oder Mischungen solcher Harze, in denen
das organische Schwermetallsalz homogen dispergiert werden kann,
oder Mischungen davon.
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Geeignete
wasserlösliche,
filmbildende Bindemittel sind Polyvinylalkohol, Polyacrylamid, Polymethacrylamid,
Polyacrylsäure,
Polymethacrylsäure,
Polyethylenglycol, Polyvinylpyrrolidon, proteinhaltige Bindemittel
wie Gelatine und modifizierte Gelatinen, beispielsweise Phthaloylgelatine,
Polysaccharide wie etwa Stärke,
Gummiarabicum und Dextrin, sowie wasserlösliche Cellulosederivate. Geeignete
wasserdispergierbare Bindemittel sind alle wasserunlöslichen
Polymere.
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Mit
abnehmendem Gewichtsverhältnis
von Bindemittel zu organischem Silbersalz nimmt die Gradation des
Bildes zu. Bevorzugt wird ein Gewichtsverhältnis von Bindemittel zu organischem
Silbersalz zwischen 0,2 und 6, besonders bevorzugt ein Gewichtsverhältnis zwischen
0,5 und 3.
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Die
oben genannten Bindemittel oder Mischungen davon können zusammen
mit Wachsen oder "Thermolösungsmitteln" verwendet werden,
wodurch sich die Reaktionsgeschwindigkeit der Reduktion des organischen
Silbersalzes bei erhöhten
Temperaturen verbessert.
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Tönungsmittel
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Um
in den höheren
Dichtezonen einen neutralen schwarzen Ton und in den niedrigeren
Dichtezonen ein neutrales Grau zu erhalten, kann das bei der vorliegenden
Erfindung verwendete direkt thermisch bebilderbare transparente
Bilderzeugungsmaterial ein oder mehrere Tönungsmittel enthalten. Die
Tönungsmittel
sollten in der Phase der Wärmeeinwirkung
mit dem wesentlich lichtunempfindlichen organischen Silbersalz und den
Reduktionsmitteln thermisch reagieren. Alle aus der Thermografie
oder Fotothermografie bekannten Tönungsmittel können verwendet
werden. Geeignete Tönungsmittel
sind die den allgemeinen Formeln in US-P 4 082 901 entsprechenden
Phthalimide und Phthalazinone und die in US-P 3 074 809, US-P 3
446 648 und US-P 3 844 797 erwähnten
Tönungsmittel.
Besonders nutzbare Tönungsmittel
sind die heterocyclischen Tonerverbindungen des Benzoxazindion-
oder Naphthoxazindion-Typs, wie beschrieben in GB-P 1 439 478, US-P
3 951 660 und US-P 5 599 647.
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Stabilisatoren
und Antischleiermittel
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Um
die Haltbarkeit zu verbessern und Schleierbildung zu verringern,
werden Stabilisatoren und Antischleiermittel in das bei der vorliegenden
Erfindung verwendete wesentlich lichtunempfindliche direkt thermisch
bebilderbare Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterial eingebracht. Geeignete
Stabilisierungsverbindungen, die beim erfindungsgemäß verwendeten
wesentlich lichtunempfindlichen direkt thermisch bebilderbaren Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterial
verwendet werden können,
entsprechen der allgemeinen Formel I:
wobei Q die Atome sind, die
zur Bildung eines 5- oder 6-gliedrigen aromatischen heterocyclischen
Ringes erforderlich sind und A ein Wasserstoffatom, ein Gegenion
zur Kompensierung der negativen Ladung der Thiolatgruppe oder eine
ein symmetrisches oder asymmetrisches Disulfid bildende Gruppe ist.
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Tenside und
Dispergierungsmittel
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Tenside
und Dispergierungsmittel unterstützen
die Dispergierung von Inhaltsstoffen, die im jeweiligen Dispersionsmedium
nicht löslich
sind. Das bei der vorliegenden Erfindung verwendete wesentlich lichtunempfindliche
direkt thermisch bebilderbare Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterial kann ein oder
mehrere Tenside enthalten, die anionisch, nicht-ionisch oder kationisch
sein können,
und/oder ein oder mehrere Dispergierungsmittel. Geeignete Dispergierungsmittel
sind natürliche
polymere Substanzen, synthetische polymere Substanzen und fein verteilte
Pulver, z.B. fein verteilte nichtmetallische anorganische Pulver
wie zum Beispiel Kieselerde.
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Weitere Ingredienzien
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Außer den
obengenannten Ingredienzien kann das direkt thermisch bebilderbare
transparente Bilderzeugungsmaterial andere Zutaten enthalten, wie
freie Fettsäuren,
Antistatika, z.B. nicht-ionische Antistatika mit einer Fluorkohlenstoffgruppe
wie z.B. in F3C(CF2)6CONH(CH2CH2O)-H, Silikonöl, Ultraviolettlicht absorbierende
Verbindungen, Weißlicht
reflektierende und/oder Ultraviolettstrahlung reflektierende Pigmente,
Kieselerde und/oder optische Aufhellmittel.
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Träger
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Der
Träger
für das
erfindungsgemäß verwendete
direkt thermisch bebilderbare transparente Bilderzeugungsmaterial
ist transparent (lichtdurchlässig)
und ist vorzugsweise ein dünnes
flexibles Trägermaterial aus
durchsichtigem Kunstharzfilm, der beispielsweise aus einem Celluloseester
wie etwa Cellulosetriacetat, aus Polypropylen, Polycarbonat oder
aus Polyester wie etwa Polyethylenterephthalat hergestellt wird.
Die Unterlage kann in Blatt-, Band- oder Bahnform vorliegen und,
falls es zwecks besserer Haftung des auf die Unterlage gestrichenen
wärmeempfindlichen
Elements erforderlich ist, substriert werden. Die Unterlage kann
zur Erzeugung eines transparenten farbigen Bildhintergrundes gefärbt oder
pigmentiert werden.
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Schutzschicht
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In
einer erfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsform
erhält
das wärmeempfindliche
Element eine Schutzschicht. Im Allgemeinen schützt diese das wärmeempfindliche
Element vor atmosphärischer
Feuchtigkeit und vor Oberflächenbeschädigung durch
Kratzen usw., und sie verhindert den direkten Kontakt der Druckköpfe oder
Hitzequellen mit den Aufzeichnungsschichten. Schutzschichten für wärmeempfindliche
Elemente, die mit einer Hitzequelle in Kontakt kommen und unter
Andruck an einer Hitzequelle vorbeigeführt werden, müssen beständig gegen örtliche
Deformierung sein und gute Gleiteigenschaften besitzen, wenn sie
in der Heizphase an der Hitzequelle vorbeigeführt werden. Eine Gleitschicht,
die die äußerste Schicht
ist, kann aus einem gelösten
Schmiermittel und/oder einem partikelartigen Material wie z.B. Talkpartikeln
bestehen, die wahlweise aus der äußeren Schicht
herausragen. Beispiele geeigneter Schmiermittel sind oberflächenaktive Mittel,
flüssige
Schmiermittel, feste Schmiermittel oder Mischungen davon mit oder
ohne polymeres Bindemittel.
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Beschichtungsverfahren
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Das
Aufbringen einer Schicht auf das erfindungsgemäß verwendete wesentlich lichtunempfindliche
direkt thermisch bebilderbare transparente Einzelblatt-Bilderzeugungsmaterial
kann durch eine Vielzahl von Beschichtungsverfahren erfolgen, zum
Beispiel solchen, die in "Modern
Coating and Drying Technology",
herausgegeben von Edward D. Cohen und Edgar B. Gutoff, (1992) VCH
Publishers Inc., 220 East 23rd Street, Suite 909, New York, NY 10010,
USA, beschrieben sind. Zum Beschichten kann man wässrige oder
lösliche
Medien verwenden, auf die dann getrocknete, teilweise getrocknete
oder ungetrocknete Schichten aufgebracht werden.
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Thermografischer
Druck
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Die
direkte thermische Bilderzeugung erfolgt durch bildmäßige Beaufschlagung
mit wärme,
entweder in analoger Weise durch Direktbelichtung durch ein Bild
oder durch Reflexion von einem Bild oder in digitaler Weise durch
pixelweise Belichtung mit einer Infrarotheizquelle, zum Beispiel
einem Nd:YAG-Laser oder einem anderen Infrarotlaser, oder durch
direkte thermische Bilderzeugung mit einem Thermokopf.
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Beim
thermischen Druck werden Bildsignale in elektrische Impulse umgewandelt,
mit denen dann über eine
Treiberschaltung gezielt ein Thermodruckkopf beaufschlagt wird.
Der thermische Druckkopf besteht aus mikroskopischen Wärmewiderstandselementen,
die die elektrische Energie über
den Joule-Effekt in Wärme umwandeln.
Die so in thermische Signale umgewandelten elektrischen Impulse äußern sich
als Wärme,
die auf die Oberfläche
des thermischen Papiers, in dem die zur Farbentwicklung führende chemische
Reaktion stattfindet, übertragen
wird. Solche Thermodruckköpfe
dürfen
in Kontakt mit oder in nächster
Nähe der
Aufzeichnungsschicht angeordnet werden. Die Betriebstemperatur üblicher
Thermodruckköpfe
liegt zwischen 300 und 400°C
und die Heizzeit pro Bildelement (Pixel) beträgt 1,0 ms oder weniger, wobei
der Druckkontakt des Thermodruckkopfes mit dem Aufzeichnungsmaterial
z.B. zwischen 200 und 500 g/cm2 liegt, um
eine gute Wärmeübertragung
zu gewährleisten.
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Zum
Verhüten
von direktem Kontakt der Thermodruckköpfe mit einer nicht mit einer
Außenschutzschicht
versehenen Aufzeichnungsschicht kann die bildmäßige Erhitzung der Aufzeichnungsschicht
mit den Thermodruckköpfen
durch eine(n) damit im Kontakt befindliche(n), aber entfernbare(n)
Harzbogen oder Harzbahn, von dem (der) während der Erhitzung kein Aufzeichnungsmaterial übertragen
werden kann, vorgenommen werden.
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Die
Bildsignale zum Modulieren des Laserstrahls oder Stroms in den Mikrowiderständen eines
Thermodruckkopfes werden entweder direkt erhalten oder aus einem
Zwischenspeicher, wahlweise verbunden mit einer Digitalbildarbeitsstation,
in der die Bildinformation verarbeitet werden kann, um Sonderbedürfnissen
entgegenzukommen.
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Die
Ansteuerung der Heizelemente kann leistungsmoduliert oder bei konstanter
Leistung pulslängenmoduliert
werden. Die EP-A 654 355 beschreibt ein Verfahren zur Erzeugung
eines Bildes durch bildmäßige Erhitzung
mittels eines Thermokopfes mit erregbaren Heizelementen, wobei die
Ansteuerung der Heizelemente nach einem Arbeitszyklusimpulsbetrieb
erfolgt. Bei Verwendung in thermografischer, mit Thermodruckköpfen arbeitender
Aufzeichnung eignen sich die Bilderzeugungsmaterialien nicht für die Reproduktion
von Bildern mit einer ziemlich hohen Anzahl von Graustufen, wie
das bei Halbtonreproduktion erforderlich ist. In EP-A 622 217 wird
ein Verfahren zur Erzeugung eines Bildes unter Verwendung eines
direkten thermischen Bilderzeugungselements offenbart, wobei Verbesserungen
der Halbtonreproduktion erzielt werden. Für die bildmäßige Erwärmung des thermografischen
Aufzeichnungsmaterials eignet sich auch ein in das Material eingebettetes elektrisches
Widerstandsband. Die bildmäßige oder
mustermäßige Erwärmung des
thermografischen Materials kann ebenfalls durch eine pixelweise
modulierte Ultraschallbehandlung vorgenommen werden.
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Die
folgenden Beispiele und vergleichenden Beispiele erläutern die
vorliegende Erfindung. Die Prozentsätze und Verhältnisse
in diesen Beispielen sind in Gewicht ausgedrückt, wenn nichts anders vermerkt
ist.
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VERGLEICHENDE BEISPIELE
1 bis 11
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Direkt thermisch bebilderbares
Bilderzeugungsmaterial auf Leukofarbstoffbasis für die Herstellung von Etiketten
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Die
Etikettendruckvorrichtung, die für
diese Versuche verwendet wird, ist ein Drucker mit Thermokopf mit
einem Nennwiderstand von 102,6 Ohm und 115 μm × 142 μm großen Heizelementen. Gedruckt
wird mit einer Zeilenzeit von 11,5 ms. Der Drucker wird von sechs
1,5-V-Batterien
gespeist und besitzt einen Gleichstrommotor, der die Trommel mit
einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 7,3 mm/s antreibt.
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Es
wird ein direkt thermisch bebilderbares Bildaufzeichnungsmaterial
auf Leukofarbstoffbasis (schwarz auf weiß, BROTHER P-TOUCH TYPETM M-K231) mit einer undurchsichtigen weißen Rückschicht
bedruckt. Beim Drucken werden drei Heizimpulse gleichmäßig über die
Zeilenzeit verteilt. Die Spannungen und Impulszeiten sind in Tabelle
1 angegeben. Die Bilddichte Dvis und die
CIELAB-Werte L*, a* und b*, die nach der ASTM-Norm E308 als Reflexionswerte
der fertigen Drucke bestimmt werden, sind in nachstehender Tabelle
1 aufgeführt.
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Diese
Ergebnisse zeigen eine mögliche
unbedeutende Erhöhung
von Dvis und keine wesentliche Abhängigkeit
der a*- und b*-Werte von der Punktenergie.
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Bestrahlung der Ausdrucke
mit künstlichem
Sonnenlicht in einer Lichtechtheitsprüfung
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Die
Lichtechtheit eines mit dem direkt thermisch bebilderbaren Bildaufzeichnungsmaterial
auf Leukofarbstoffbasis vom Typ BROTHER P- TOUCH TYPETM M-K231
hergestellten Ausdrucks wird mittels eines SUNTESTTM-CPS-Geräts der Atlas
Material Testing Technology BV, D-63558 Gelnhausen, Deutschland, nach DIN
54 024 vom August 1983 – diese
Norm entspricht dem ISO-Dokument 38/1 N 767, Seiten 59-73 – zur Bestimmung
der Lichtechtheit von Färbungen
und Ausdrucken ausgewertet. Bei dieser Prüfung wird der Ausdruck zusammen
mit standardisierten pigmentierten Stoffproben künstlichem Sonnenlicht durch
ein Glasfilter und verschiedenen Dosen von künstlichem Sonnenlicht ausgesetzt,
die durch das Verblassen der standardisierten pigmentierten Stoffproben
festgelegt und als Zahlen auf der internationalen Wollskala ausgedrückt werden.
Die Hintergrunddichte Dmin, die maximale
Dichte Dmax und die CIELAB-Werte a* und
b* des schwarzen Ausdrucks, die nach der Bestrahlung mit verschiedenen
Werten der internationalen Wollskala im Verhältnis zum weißen Hintergrund
des Materials bestimmt wurden, sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
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Aus
Tabelle 2 ist ersichtlich, dass bei Expositionen von unter 6 auf
der internationalen Wollskala eine beträchtliche Abnahme von Dmax mit einer starken Zunahme des zugehörigen CIELAB-a*-Wertes
einhergeht, was auf eine Verschiebung des Bildtons in der Reflexion
nach rot hinweist – sichtbar
wird das dadurch, dass der Bildton zunehmend brauner wird – und dass
eine Erhöhung
von Dmin mit einer starken Erhöhung des
dazugehörigen
CIELAB-b*-Wertes einhergeht, was auf eine Verschiebung des Hintergrundbildtons
nach gelb hinweist.
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ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE
1 bis 11
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Herstellung des wärmeempfindlichen
Elements
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Auf
die substrierte, 63 μm
starke Polyethylenterephthalatunterlage wird eine Zusammensetzung,
die 2-Butanon als Lösungs/Dispersionsmittel
enthält,
so aufgerakelt, dass daraufhin nach einstündiger Trocknung bei 50°C ein wärmeempfindliches
Element mit folgender Zusammensetzung erhalten wird
Silberbehenat | 3,379
g/m2 |
PIOLOFORMTM LL4160, ein Polyvinylbutyral von WACKER
CHEMIE | 3,379
g/m2 |
BAYSILONTM MA, ein Silikonöl von BAYER | 0,128
g/m2 |
7-(Ethylcarbonat-(benzo[e]-[1,3]-oxazin-2,4-Dion,
ein Toner | 0,189
g/m2 |
Ethyl-3,4-dihydroxybenzoat,
ein Reduktionsmittel | 0,738
g/m2 |
Tetrachlorphthalsäureanhydrid | 0,203
g/m2 |
3'-Decanylamin-1-phenyl-1H-tetrazol-5-thiol* | 0,073
g/m2 |
TINUVINTM 320 von CIBA-GEIGY | 0,129
g/m2 |
DESMODURTM N100, ein Hexamethylendiisocyanat von
BAYER | 0,348
g/m2 |
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Beschichten des wärmeempfindlichen
Elements mit einer Schutzschicht
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Das
oben beschriebene hitzeempfindliche Element wird mit einer Schutzschicht
folgender Zusammensetzung beschichtet:
PIOLOFORMTM LL4160, ein Polyvinylbutyral von WACKER
CHEMIE | 1,539
g/m2 |
BAYSILONTM MA, ein Silikonöl von BAYER | 0,006
g/m2 |
MICRODOLTM SUPER, ein Talk von der norwegischen Talc
AG | 0,092
g/m2 |
TINUVINTM 320 von CIBA-GEIGY | 0,229
g/m2 |
TEGOGLIDETM 410 von Goldschmidt | 0,02
g/m2 |
DESMODURTM N100, ein Hexamethylendiisocyanat von
BAYER | 0,154
g/m2 |
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Thermografisches
Drucken
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Der
bei diesen Versuchen verwendete thermografische Drucker ist ebenfalls
ein Thermokopfdrucker, nur hat er einen Nennwiderstand von 1850
Ohm und 85 μm × 85 μm große Heizelemente.
Er druckt mit einer Zeilenzeit von 11,5 ms, und das thermografische
Material wird mit einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 7,36 mm/s
transportiert. Die Anzahl der Heizimpulse, die Druckkopfspannungen
und die Impulszeiten sind völlig
variabel.
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Das
oben beschriebene direkt thermisch bebilderbare Material wird mit
einem einzelnen Impuls pro Zeilenzeit und bei den in nachstehender
Tabelle 3 angegebenen Spannungen und Impulszeiten bedruckt. Die Bilddichte
Dvis und die CIELAB-Werte L*, a* und b*,
die nach der ASTM-Norm E308 als Reflexionswerte der fertigen Drucke
bestimmt werden, sind in nachstehender Tabelle 3 aufgeführt.
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Die
Versuche der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
1 bis 11 zeigen, dass sich die Bilddichte Dvis mit
steigender Punktenergie erhöht.
Bei den höchsten
verwendeten Punktenergien scheint sich der Dvis-Wert jedoch erst
zu stabilisieren und dann abzunehmen. Der L*-Wert, ein Maß der Schichtdurchlässigkeit,
nimmt mit steigender Punktenergie in Übereinstimmung mit der Erhöhung von
Dvis ab.
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Die
auf den CIELAB-Werten basierende Farbneutralität entspricht den a*- und b*-Werten
von Null; ein negativer a*-Wert weist auf einen grünlichen
Bildton hin, der umso grüner
wird, je negativer a* wird. Ein positiver a*-Wert weist auf einen
rötlichen
Bildton hin, der umso röter
wird, je positiver a* wird. Ein negativer b*-Wert weist auf einen
bläulichen
Bildton hin, der umso blauer wird, je negativer b* wird, und ein
positiver b*-Wert weist auf einen gelblichen Bildton hin, der umso
gelber wird, je positiver b* wird.
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Die
Abnahme der a*- und b*-Werte bei steigender Punktenergie auf nahezu
null bei den höchsten
angewendeten Punktenergien weisen demnach darauf hin, dass das Bild
mit steigender Punktenergie immer neutraler wird.
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ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE
12 bis 33
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Direkt thermisch bebilderbares
transparentes Bilderzeugungsmaterial
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Das
bei den Versuchen der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE 12 bis 33 verwendete
direkt thermisch bebilderbare transparente Bilderzeugungsmaterial
wird hergestellt durch Beschichten des mit einer Schutzschicht gemäß den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
1 bis 11 überzogenen
wärmeempfindlichen Elements
und durch Beschichten der Seite der Unterlage, die der mit dem wärmeempfindlichen
Element und seiner Schutzschicht beschichteten Seite der Unterlage
gegenüberliegt,
zuerst mit einer Schicht einer weißen Acrylfarbe auf Wasserbasis,
die mit Titaniumdioxid pigmentiert ist, eine optische Dichte von
0,38 hat und 5,5 g/m2 schwer ist, und dann
mit einer darüber
liegenden Schicht einer weißen,
druckempfindlichen Dispersion auf Wasserbasis, bis ein Überzugsgewicht
von 26 g/m2 erreicht ist, wobei die zwei
Schichten zusammen eine optische Dichte von 0,65 haben. Die zweite
Schicht wurde dann durch Aufwendung von Druck mit der silikonbeschichteten
Seite eines mit einer Silikonschicht versehenen, 65 g/m2 schweren,
als Abziehfolie dienenden Papiers auf Pergaminbasis laminiert.
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Drucken mit einer thermografischen
Etikettendruckvorrichtung
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Die
für die
Druckversuche der VERGLEICHENDEN BEISPIELE 1 bis 11 verwendete Etikettendruckvorrichtung
wird ebenfalls für
die Druckversuche der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE 12 bis 33 benutzt, in
denen ein wie oben beschrieben direkt thermisch bebilderbares transparentes
Bilderzeugungsmaterial mit drei Heizimpulsen bedruckt wird, die
bei den in Tabelle 4 angegebenen Spannungen und Impulszeiten gleichmäßig über die
Zeilenzeit verteilt sind. Die Bilddichte Dvis und
die CIELAB-Werte L*, a* und b*, die nach der ASTM-Norm E308 als
Reflexionswerte der fertigen Drucke bestimmt wurden, sind in Tabelle
4 unten aufgeführt.
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Die
Ergebnisse sind unabhängig
von der Heizenergie (die in quadratischer Abhängigkeit von der Druckkopfspannung
steht) und daher unabhängig
von der Temperatur, die das Heizelement erreicht, und folglich auch
unabhängig
von der Temperatur, die das Material an dieser Stelle erreicht,
in der Reihenfolge der angewendeten Punktenergien angeordnet. Die
Ergebnisse sind in zweierlei Hinsicht überraschend : Zum einen nimmt – im Gegensatz
zu den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
1 bis 11 – die
Bilddichte mit steigender Punktenergie ab, zum anderen wurde festgestellt,
dass die Bilddichte Dvis hauptsächlich von
der aufgewendeten Punktenergie abhängig ist : sie nimmt bei steigender
Punktenergie ab – und
das trotz beträchtlicher
Schwankungen der Temperatur während
des thermischen Entwicklungsprozesses auf Grund der unterschiedlichen
Heizenergien, die bei den Versuchen der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
12 bis 33 angewendet wurden.
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Weiterhin
wird festgestellt, dass L*, a* und b* von der Punktenergie abhängig sind,
wobei L* bei steigender Punktenergie zunimmt – was auf eine abnehmende optische
Dichte hinweist – und
a* und b* bei steigender Punktenergie von Werten um Null – was auf
Farbneutralität
hinweist – bei
niedrigeren Punktenergien auf immer weniger neutrale Farbtöne bei steigender
Punktenergie zunehmen.
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Bestrahlung der Ausdrucke
mit künstlichem
Sonnenlicht in einer Lichtechtheitsprüfung
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Ein
mit dem thermografischen Material auf Basis von organischem Silbersalz
erhaltener Ausdruck wird mittels eines SUNTESTTM-CPS-Geräts der Atlas
Material Testing Technology BV nach DIN 54 004 durch ein Glasfilter
künstlichem
Sonnenlicht ausgesetzt. Die Änderungen
der Hintergrunddichte Dmin, der maximalen Dichte
Dmax und der CIELAB-Werte a* und b* im Verhältnis zum
weißen
Hintergrund des Materials, ausgedrückt als bestimmte UV-Lichtdosen
und die wiederum ausgedrückt
als Zahlen der internationalen Wollskala, sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
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Aus
Tabelle 5 ist ersichtlich, dass sogar bei Expositionswerten von
7 auf der internationalen Wollskala keine wesentliche Änderung
bei Dmax oder den zugehörigen CIELAB-Werten a* und
b* auftritt, das heißt,
der Bildton verblasst oder verändert
sich nicht, und die Zunahme bei Dmin und
beim zugehörigen
CIELAB-b*-Wert fällt
beträchtlich
geringer aus bzw. ist viel weniger ausgeprägt, als es beim direkt thermisch
bebilderbaren Bildaufzeichnungsmaterial auf Leukofarbstoffbasis
vom Typ BROTHER P-TOUCH TYPETM M-K231 der
Fall ist.
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Das
zeigt, dass die Verwendung von thermografischen Materialien auf
organischer Silbersalzbasis gegenüber den üblicherweise verwendeten direkt
thermisch bebilderbaren Bilderzeugungsmaterialien auf Leukofarbstoffbasis
den Vorteil hat, dass der Bildton bei Dmax nicht
verblasst oder sich verändert
und dass Dmin sowie die Hintergrundverfärbung bei
Bestrahlung mit künstlichem
Sonnenlicht weniger stark zunehmen.
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Nach
der detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung dürfte
es den Fachleuten auf diesem Gebiet klar sein, dass hier zahlreiche
Modifikationen möglich
sind, ohne dass vom wie in den folgenden Ansprüchen dargelegten Geltungsbereich
der Erfindung abgewichen wird.