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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Wirkleistungsflusses
in einem Hochspannungsgleichstrom-Übertragungssystem das eine
erste und eine zweite Umformerstation, die miteinander durch eine
Gleichstromverbindung verbunden sind, jede Umformerstation mit einem
Spannungsquellenumformer aufweist, wobei die erste Umformerstation
die Spannung der Gleichstromverbindung bei der ersten Umformerstation
in Abhängigkeit
eines ersten Spannungsreferenzwerts steuert, und die zweite Umformerstation
den Wirkleistungsfluss durch die zweite Umformerstation steuert,
und ein Hochspannungsgleichstrom-Übertragungssystem zum Ausführen des
Verfahrens.
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STAND DER
TECHNIK
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Für eine allgemeine
Beschreibung von Steuersystemen für Spannungsquellenumformer
wird auf Anders Lindberg: PWM and Control of Two and Three Level
High Power Voltage Source Converters. Royal Institute of Technology,
Department of Electric Power Engineering. Stockholm 1995, insbesondere Seiten
1, 77–104
und Anhang A verwiesen.
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Ein
Steuersystem gemäß dem Stand
der Technik in einem Hochspannungsgleichstrom-Übertragungssystem
ist aus der Europäischen
Patentanmeldung
EP 762
624 A bekannt.
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1 zeigt
in der Form eines schematischen einpoligen und Blockdiagramm ein
Hochspannungsgleichstrom-Übertragungssystem,
wie es in dem Stand der Technik bekannt ist. Eine erste bzw. eine zweite
Umformerstation STN1 bzw. STN2 sind durch eine Gleichstrom- (dc) Verbindung
miteinander verbunden, die zwei Polleiter W1 bzw. W2 aufweist. Die Polleiter
sind typischerweise Kabel, aber können ebenfalls wenigstens zum
Teil in der Form von Freileitungen sein. Jede Umformerstation weist
eine Kondensatorausrüstung
auf, die in dieser Ausführungsform
schematisch als Kondensatoren C1 bzw. C2 gezeigt ist, die zwischen
die Polleiter geschaltet sind, und umfasst einen Spannungsquellenumformer CON1
bzw. CON2.
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Jeder
Umformer umfasst zwei dreiphasige Gruppen von Halbleiterventilen
in Sechsimpuls-Brückenschaltung.
Die Halbleiterventile umfassen in einer per se bekannten Weise Zweige
von Gate turn on/turn off Halbleiterelementen, zum Beispiel Leistungstransistoren
vom so-genannten IGBT-Typ, und Dioden in Antiparallelschaltung mit
diesen Elementen.
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Jeder
Umformer ist durch Phaseninduktoren bzw. -drosselspulen, PI1 bzw.
PI2, mit einem jeweiligen Dreiphasen-Wechselstrom- (ac) Elektroenergienetz,
N1 und N2 verbunden. Obwohl es nicht in der Figur gezeigt ist, ist
es in dem Fachgebiet wohl bekannt, dass die Umformer durch Transformatoren
mit den Dreiphasennetzen verbunden werden können, wobei in diesem Fall
die Phaseninduktoren bzw. -drosselspulen in einigen Fällen weggelassen
werden können.
Filterausrüstung
F1 bzw. F2 ist in Nebenschlussschaltung an Verbindungspunkten zwischen
den Phaseninduktoren bzw. -drosselspulen und den Dreiphasennetzen
verbunden.
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Die
ac-Spannung des Wechselstromnetzes N1 an dem Verbindungspunkt des
Filters F1 ist mit UL1 bezeichnet und wird mit einer Abtastvorrichtung M1
abgetastet. Der ac-Strom an dem Umformer CON1 ist mit Iv1 bezeichnet
und wird mit einer Messvorrichtung M2 abgetastet. Genauso ist die
ac-Spannung an dem Verbindungspunkt des Filters F2 mit UL2 bezeichnet
und wird mit einer Abtastvorrichtung M3 abgetastet, und der ac-Strom
an dem Umformer CON2 ist mit Iv2 bezeichnet und wird mit einer Messvorrichtung
M4 abgetastet.
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Die
dc-Spannung über
die Kondensatorausrüstung
C1 ist mit Udc1 bezeichnet und wird mit einer nur symbolisch gezeigten
Abtastvorrichtung M5 abgetastet, und die dc-Spannung über die
Kondensatorausrüstung
C2 ist mit Udc2 bezeichnet und wird mit einer nur symbolisch gezeigten
Abtastvorrichtung M6 abgetastet.
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Die
erste Umformerstation umfasst Steuerausrüstung CTRL1 und die zweite
Umformerstation umfasst Steuerausrüstung CTRL2 ähnlicher
Art.
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Die
Steuerausrüstungen
arbeiten auf eine herkömmliche
Weise mit Dreiphaseneinheiten (Spannungen und Ströme), die
in einen Zweiphasen- αβ – Referenzrahmen
sowie in einen Drehzweiphasen- dq – Referenzrahmen konvertiert
und ausgedrückt
sind. Die Phasen der Dreiphasenwechselstromelektroenergienetze bzw.
-leistungsnetze werden als der abc- Referenzrahmen bezeichnet. Vektoreinheiten
sind in dem Folgenden mit einem Strich oben veranschaulicht (x). In dem folgenden Text
und in den Figuren ist der Referenzrahmen, wenn zweckdienlich, mit
einem oberen Index (zum Beispiel xdq) angezeigt.
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Steuerausrüstung CTRL1
umfasst eine dc-Spannungssteuereinrichtung UdcREG, eine ac-Spannungssteuereinrichtung
UacREG, Selektormittel SW1 bzw. SW2 und eine innere Umformerstromsteuerung
IREG.
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Der
dc-Spannungssteuereinrichtung wird die abgetastete dc-Spannung Udc1
und ein erster Spannungsreferenzwert Udc1R dafür zugeführt und bildet in Abhängigkeit
der Abweichung des tatsächlichen Werts
Udc1 und des ersten Spannungsreferenzwerts Udc1R ein Ausgangssignal
P1C.
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Der
ac-Spannungssteuereinrichtung wird die abgetastete ac-Spannung UL1
und ein Spannungsreferenzwert UL1R dafür zugeführt und bildet in Abhängigkeit
der Abweichung des tatsächlichen
Werts UL1 und des Referenzwerts UL1R ein Ausgangssignal Q1C.
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Jede
der dc-Spannungssteuereinrichtung und ac-Spannungssteuereinrichtung
umfasst ein (nicht gezeigtes) Differenz-bildendes Element, das die
Abweichung zwischen jeweiligen Referenzwerten und tatsächlichen
Werten bildet, diese Abweichung wird zu einem (nicht gezeigten)
Steuereinrichtungselement geführt
und darin verarbeitet, das zum Beispiel eine proportionale/integrierende
Charakteristik aufweist. Die Spannungssteuereinrichtungen stellen folglich
eine Feedback-Steuerung der jeweiligen Spannungen bereit.
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Das
Ausgangssignal P1C und ein Referenzwert P1R für den Wirkleistungsfluss durch
den Umformer CON1 werden zu zwei verschiedenen Eingängen an
dem Selektormittel SW1 geführt
und das Ausgangssignal Q1C und ein Referenzwert Q1R für den Blindleistungsfluss
durch den Umformer CON1 werden zu zwei verschiedenen Eingängen an
dem Selektormittel SW2 geführt.
Die Referenzwerte P1R und Q1R können
manuell gesetzt sein, insbesondere der Referenzwert P1R kann ebenfalls
die Ausgabe einer anderen Steuereinrichtung wie beispielsweise eine
Frequenzsteuereinrichtung sein.
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In
Abhängigkeit
eines ersten Modussignals MD11 wird einer von dem Ausgangssignal
P1C und dem Referenzwert P1R übertragen
und zu der inneren Umformerstromsteuerung IREG in der Form eines
Signals geführt,
das pref1 bezeichnet ist, das die Signifikanz
einer Wirkleistungsordnung aufweist.
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In
Abhängigkeit
eines zweiten Modussignals MD21 wird einer von dem Ausgangssignal
Q1C und dem Referenzwert Q1R übertragen
und zu der inneren Umformerstromsteuerung IREG in der Form eines
Signals geführt,
das qref1 bezeichnet ist, das die Signifikanz
einer Blindleistungsordnung aufweist.
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Folglich
kann jede Umformerstation in vier verschiedenen Modi, einem von
dc-Spannungssteuerung
und Wirkleistungssteuerung und einem von ac-Spannungssteuerung und
Blindleistungssteuerung arbeiten. Im Allgemeinen arbeitet eine der
Umformerstationen, zum Beispiel die erste unter dc-Spannungssteuerung,
während
die zweite Umformerstation (ebenso wie andere, nicht gezeigte, Umformerstationen,
die mit der ersten Umformerstation durch andere Gleichstromverbindungen
verbunden sein können)
unter Wirkleistungssteuerung und unter ac-Spannung oder Blindleistungssteuerung
arbeitet.
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Die
Arbeitsmodi sind entweder durch einen Betreiber manuell oder unter
bestimmten Umständen automatisch
durch ein nicht gezeigtes sequentielles Steuerungssystem gesetzt.
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Die
innere Umformerstromsteuerung IREG ist von einer per se bekannten
Art und umfasst eine Stromordnungsberechnungseinheit und eine Umformersteuerungseinheit
(nicht gezeigt).
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Die
Stromordnungsberechnungseinheit umfasst ein Stromordnungsberechnungselement
und ein Strombegrenzungselement. Die vorstehend erwähnten Wirk-
und Blindleistungsordnungssignale, p
ref1 bzw.
q
ref1, werden zu der Stromordnungsberechnungseinheit
geführt.
In dem Stromordnungsberechnungselement werden Stromreferenzwerte,
die in dem dq-Referenzrahmen als
ausgedrückt sind, in Abhängigkeit
der Stromordnungen berechnet. Die Berechnung wird ausgeführt entsprechend
den per se bekannten Beziehungen
wobei die Spannungen u
d und u
q Spannungen
darstellen, die in dem Wechselstromnetz abgetastet werden und in
den dq-Referenzrahmen auf eine per se bekannte Weise umgewandelt
werden. Die Stromreferenzwerte
werden zu dem Strombegrenzungselement
geführt und
darin wie es der Fall sein kann, entsprechend spezifischer Betriebsbedingungen
für das Übertragungssystem
begrenzt. Das Strombegrenzungselement gibt den so begrenzten Wert
als den Stromvektor
an die Umformersteuereinheit
aus.
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Die
Umformersteuereinheit weist eine innere ac-Stromrückkopplungsschleife
auf, die einen Spannungsreferenzvektor in Abhängigkeit des zugeführten Stromvektors
und eines Phasenreferenzsignals
erzeugt. Dieser Spannungsreferenzvektor wird zu einem Impulserzeugenden
Element geführt,
das in Abhängigkeit
davon einen Zug bzw. eine Folge Fp1 von Einschalt/Ausschalt-Anweisungen
erzeugt, die zu den Halbleiterventilen entsprechend einem vorbestimmten
Impulsbreitenmodulationsmuster geführt wird. Das Phasenreferenzsignal
wird auf eine herkömmliche
Weise durch einen Phasenregelkreis erzeugt und wenigstens unter
Dauerzustandsbedingungen auf die Phase der Filterbusspannung des
Wechselstromelektroenergienetzes festgesetzt.
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Steuerausrüstung CTRL2
in der zweiten Umformerstation ist ähnlich zu vorstehend beschriebener
Steuerausrüstung
CTRL1 nur in 1 ist Index 1 für die verschiedenen
Signale bei zweckdienlichen Gelegenheiten zu Index 2 geändert.
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Wie
vorstehend erwähnt,
arbeitet im allgemeinen eine der Umformerstationen, zum Beispiel die
erste, unter dc-Spannungssteuerung unter Steuerung der dc-Spannung
der dc-Verbindung an dieser Umformerstation, während die zweite Umformerstation
unter Wirkleistungssteuerung und unter ac-Spannung oder Blindleistungssteuerung
arbeitet. Die Umformerstation, die unter dc-Spannungssteuerung arbeitet, weist dann
eine Wirkleistungs-Slackfunktion auf, wobei die Wirkleistung bereitgestellt
wird, die von der zweiten Umformerstation angefordert wird, und die dc-Spannung
bei dem gewünschten
Wert gehalten wird. Bestimmte Störungen
in den Stromnetzen und in dem Übertragungssystem,
insbesondere ausgleichende Störungen
in dem Wechselstromelektroenergienetz, mit dem die dc-Spannung-steuernde
Umformerstation verbunden ist, zum Beispiel Phase-zu-Erde Fehler,
können
jedoch zu beträchtlichen dc-Spannungsvariationen
auf der Gleichstromverbindung führen.
In derartigen Fällen
kann die erste Umformerstation nicht in der Lage sein, die Wirkleistung abzugleichen,
die von der zweiten Umformerstation erfordert wird. Derartige Variationen
können
eine derartige Größe erreichen,
dass sie zu einem Abschalten des dc-Übertragungssystems, wie beispielsweise ein
temporäres
Blockieren der Umformerstation durch einen Überstromschutz oder durch einen Über- oder
Unterspannungsschutz, führen
würden,
wenn keine Maßnahmen
ergriffen wurden. Eine derartige Maßnahme ist, den Betriebsmodus
der zweiten Umformerstation zu dc-Spannungssteuermodus temporär zu ändern, um
das dc-Übertragungssystem
in Betrieb zu halten. Wenn die Störung beseitigt ist, sollte der
Betriebsmodus des zweiten Umformers wieder zu dem Wirkleistungssteuermodus
geändert
werden, um den Wirkleistungsfluss zu dem Vor-Fehler-Pegel wieder herzustellen.
Derartige Modusänderungen
zu dc-Spannungssteuermodus müssen
sehr schnell durchgeführt
werden, um dc-Überspannungen
auf der dc-Verbindung zu vermeiden. Weiterhin, um die Zeit zu bestimmen,
bei der eine Änderung
zurück zum
Wirkleistungssteuermodus durchgeführt werden kann, erfordert
in Praxis Intervention des Betreibers des dc-Übertragungssystems und Kommunikation zwischen
den Umformerstationen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der in der Einleitung
beschriebenen Art, das die vorstehend erwähnten Nachteile ausschließt, die eine Änderung
von Betriebsmodi betreffen, wie aus dem Stand der Technik bekannt,
und ein Hochspannungsgleichstrom-Übertragungssystem zum Ausführen des
Verfahrens bereitzustellen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der
Erfindung, ein Verfahren und ein Hochspannungsgleichstrom-Übertragungssystem bereitzustellen,
die einen glatten Übergang
zwischen dc-Spannungssteuerung und Wirkleistungssteuermodi der Umformerstation
erlauben.
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Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe erreicht durch Aufweisen von sowohl der ersten
als auch der zweiten Umformerstation im dc-Spannungssteuermodus
arbeitend, wobei die erste Umformerstation ein Mittel zur Steuerung
der Gleichstromverbindung in Abhängigkeit
eines ersten Spannungsreferenzwerts aufweist, und die zweite Umformerstation
ein Mittel zur Steuerung des Wirkleistungsflusses durch die zweite
Umformerstation aufweist, wobei das Mittel ein Spannungssteuermittel
zur Steuerung der Gleichspannung der zweiten Umformerstation in
Abhängigkeit
eines zweiten Spannungsreferenzwertes aufweist, wobei der zweite
Spannungsreferenzwert in Abhängigkeit
eines dritten Spannungsreferenzwerts und eines Spannungsreferenzkorrektionssignals
gebildet wird, das in Abhängigkeit
einer Größe, die
für den
Wirkleistungsfluss durch die zweite Umformerstation bezeichnend
ist, und eines Referenzwerts dafür
gebildet wird.
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In
einer vorteilhaften Entwicklung der Erfindung umfasst das Mittel
zur Steuerung des Wirkleistungsflusses durch die zweite Umformerstation
ein Steuereinrichtungsmittel zum Bilden des Spannungsreferenzkorrektionssignals,
wobei es als Eingaben die Größe, die
für den
Wirkleistungsfluss durch die zweite Umformerstation bezeichnend
ist, und das Referenzsignal dafür
aufweist, und Summiermittel zum Bilden des zweiten Spannungsreferenzwerts
als eine Summe des Spannungsreferenzkorrektionssignals und des dritten
Spannungsreferenzwerts.
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In
einer anderen vorteilhaften Entwicklung der Erfindung ist die Größe, die
für den
Wirkleistungsfluss durch die zweite Umformerstation bezeichnend
ist, der Wirkleistungsfluss durch die zweite Umformerstation, der
aus Messungen von Spannungen und Strömen in dem Wechselstromnetz
umfasst, mit dem die zweite Umformerstation verbunden ist.
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Andere
vorteilhafte Entwicklungen der Erfindung werden aus der folgenden
Beschreibung und den Ansprüchen
klar werden.
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Mit
der Erfindung werden die dc-Spannungsvariationen in dem Übertragungssystem
während
einer Störung
reduziert werden, und der Leistungsrückgewinnungsprozess nach einer
Störung
wird vereinfachter und schneller werden. Insbesondere kann der Bedarf
an einem Kommunikationssystem zwischen den Umformerstationen ausgeschlossen
werden, wobei derartige Systeme ziemlich kompliziert, insbesondere,
in Mehranschlusssystemen, sind.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird nun durch Beschreibung von Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen detaillierter erläutert, die alle
schematisch und in der Form von einpoligen Diagrammen bzw. Blockdiagrammen
sind, und wobei
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1 ein
Hochspannungsgleichstrom-Übertragungssystem
zeigt, wie es im Stand der Technik bekannt ist, und
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2 eine
Steuerausrüstung
gemäß der Erfindung
für einen
Spannungsquellenumformer zeigt.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
folgende Beschreibung betrifft sowohl das Verfahren als auch das
Hochspannungsgleichstrom-Übertragungssystem,
und die Blockdiagramme können
folglich sowohl als Signalflussdiagramme als auch als Blockdiagramme
der Steuerungsausrüstung
für das Übertragungssystem
angesehen werden. Die von den in den Blockdiagrammen gezeigten Blöcken auszuführenden
Funktionen können
in anwendbaren Teilen mittels analoger und/oder digitaler Technik
in festverdrahteten Schaltungen oder als Programme in einem Mikroprozessor
implementiert werden. Es sollte ebenfalls klar sein, dass, obwohl die
in den Figuren gezeigten Blöcke
als Elemente, Filter, Vorrichtungen etc. erwähnt sind, sie, insbesondere,
wo ihre Funktionen als Software für einen Mikroprozessor implementiert
sind, als Mittel zum Ausführen
der gewünschten
Funktion zu interpretieren sind. Wie es der Fall sein kann, kann
der Ausdruck „Signal" folglich ebenfalls
als ein Wert interpretiert werden, der von einem Computerprogramm
erzeugt wird und nur als derartiger erscheinen. Nur funktionale
Beschreibungen der Blöcke
sind nachstehend gegeben, weil diese Funktionen von Fachleuten auf
per se bekannte Weisen implementiert werden können.
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Um
die Beschreibung nicht mit für
Fachleute offensichtlichen Unterschieden zu belasten, werden im
allgemeinen, die gleichen Bezeichnungen für Größen, die in dem Hochspannungs-Übertragungssystem erscheinen,
und für
die gemessenen Werte und Signale/berechnete Werte verwendet, die
diesen Größen entsprechen,
die zu der beschriebenen Steuerausrüstung geführt und darin verarbeitet werden.
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2 zeigt
in der Form eines schematischen einpoligen und Blockdiagramms ein
Hochspannungsgleichstrom-Übertragungssystem ähnlicher Art,
wie das unter Bezugnahme auf 1 beschriebene,
aber mit einer Steuerausrüstung
der zweiten Umformerstation gemäß der Erfindung.
Die zweite Umformerstation ist in 2 mit STN2' und seine Steuerausrüstung mit
CTRL2' bezeichnet,
ansonsten verweisen gleiche Bezugszeichen auf Teile ähnlicher Art
in beiden Figuren. Um der Bequemlichkeit willen sind die Details
der Umformerstation STN1 nicht in 2 gezeigt.
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Gemäß der Erfindung
arbeiten sowohl die erste als auch die zweite Umformerstation im dc-Spannungssteuermodus.
Steuerausrüstung CTRL2' umfasst eine innere
Umformerstromsteuerung IREG, wie in Verbindung mit 1 beschrieben. Die
innere Umformerstromsteuerung empfängt als Eingaben ein Signal,
das pref2 bezeichnet ist, das die Signifikanz
einer Wirkleistungsordnung aufweist und die Ausgabe der dc-Spannungssteuereinrichtung UdcREG
ist, und ein Signal, das qref2 bezeichnet
ist, das die Signifikanz einer Wirkleistungsordnung aufweist. Das
Signal qref2 ist eines der Ausgabe Q2C der ac-Spannungssteuereinrichtung
UacREG und eines Referenzwerts Q2R für den Wirkleistungsfluss durch den
Umformer CON2. Die Werte Q2C und Q2R sind durch ein Selektormittel
SW2 in Abhängigkeit
eines zweiten Modussignal MD22 auswählbar. Die dc-Spannung der zweiten
Umformerstation wird in Abhängigkeit
eines zweiten Spannungsreferenzwerts Udc2R gesteuert. Immer noch
gemäß der Erfindung
wird der zweite Spannungsreferenzwert in Abhängigkeit eines dritten Spannungsreferenzwerts Udc2R' und eines Spannungsreferenzkorrektionssignals ΔUdcR gebildet,
dessen Bildung nachstehend erläutert
werden wird.
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Eine
Wirkleistungssteuereinrichtung PREG weist als Eingaben eine Größe P2, die
für den
tatsächlichen
Wert des Wirkleistungsflusses durch die zweite Umformerstation bezeichnend
ist, und einen Referenzwert P2R davon, und Ausgaben in Abhängigkeit
einer Abweichung zwischen diesen Eingaben das Spannungsreferenzkonektionssignal ΔUdcR auf. Das
Spannungsreferenzkorrektionssignal und der dritte Spannungsreferenzwert
Udc2R' werden zu einem
Summiermittel SUM geführt,
das den zweiten Spannungsreferenzwert Udc2R als die Summe seiner
Eingaben bildet.
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Die
Wirkleistungssteuereinrichtung umfasst auf eine herkömmliche
Weise ein (nicht gezeigtes) Differenz-bildendes Element, das die
Abweichung zwischen dem Referenzwert und dem tatsächlichen Wert
bildet, wobei diese Abweichung zu einem (nicht gezeigten) Steuereinrichtungselement
geführt
und darin verarbeitet wird, das zum Beispiel eine proportionale/integrierende
Charakteristik aufweist, wobei folglich eine Feedback-Steuerung
des Wirkleistungsflusses durch die zweite Umformerstation bereitgestellt
wird. Die Wirkleistungsflusssteuereinrichtung bildet folglich ein
Spannungsreferenzkorrektionssignal, wobei dadurch die dc-Spannung
der zweiten Umformerstation auf einen Wert eingestellt wird, der zu
dem gewünschten
Wirkleistungsfluss durch den Umformer führt.
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Bei
einer Spannungsstörung,
wie vorstehend beschrieben, die verursacht, dass die Spannungssteuerung
der Gleichstromverbindung, wie von der ersten Umformerstation ausgeführt, nicht
funktioniert, wird die Spannung der zweiten Umformerstation durch
die Spannungssteuerung der zweiten Umformerstation aufrecht erhalten.
Sobald der Fehler beseitigt ist, stellt die erste Umformerstation
die Spannungssteuerung der Gleichstromverbindung an der ersten Umformerstation
wieder her. Die zweite Umformerstation wird dann zur Wirkleistungssteuerung
automatisch zurückkehren,
um den Wirkleistungsbetriebspunkt zu erreichen, der vor der Störung vorhanden
war.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Größe P2, die
für den
tatsächlichen
Wert des Wirkleistungsflusses durch die zweite Umformerstation bezeichnend
ist, in einem Berechnungselement PCALC in Abhängigkeit von abgetasteten Werten
der Filterbusspannung UL2 und des ac-Stroms Iv2 berechnet, der durch
den Umformer fließt.
Die Berechnung wird vorzugsweise mit den abgetasteten ac-Größen ausgeführt, die
in den αβ-Referenzrahmen und
entsprechend der per se wohl bekannten Beziehung p = uαiα +
uβiβ umgeformt
werden.
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Insbesondere
während Übergangsbedingungen,
wo die Wirkleistung nicht unter Steuerung ist, ist es wichtig, das
Ausgangssignal der Wirkleistungssteuereinrichtung zu begrenzen,
das das Spannungsreferenzkonektionssignal ΔUdcR ist. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung wird der dritte Spannungsreferenzwert Udc2R' zu dem ersten Spannungsreferenzwert
Udc1R der ersten Umformerstation gleich gesetzt. Das bedeutet, dass
das Spannungsreferenzkonektionssignal ΔUdcR wenigstens theoretisch
Null sein wird, wenn der Wirkleistungsreferenzwert P2R auf Null
gesetzt wird, und dass sein Absolutwert sein Maximum erreichen wird,
wenn der Wirkleistungsreferenzwert auf einen maximalen Wert gesetzt
wird. Folglich können die
Begrenzungswerte der Ausgabe der Wirkleistungssteuereinrichtung
mit dem Wissen des Widerstands der Gleichstromverbindung leicht
definiert werden.
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In
dem Fall, wo das Netz N2 nur begrenzte Wirkleistung-erzeugende Vorrichtungen
aufweist, kann die Größe, die
für den
tatsächlichen
Wert des Wirkleistungsflusses durch die zweite Umformerstation bezeichnend
ist, ebenfalls die tatsächliche
Frequenz f2, wie in dem Netz N2 abgetastet,
sein und der Referenzwert davon kann ein Frequenzreferenzwert f2R sein.
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Obwohl
die Erfindung in Verbindung mit einem Zweianschlusssystem beschrieben
ist, ist sie ebenfalls auf Mehranschlussübertragungssysteme, wo mehr
als eine Umformerstation mit der Spannungs-steuernden Umformerstation
verbunden ist und in einem Wirkleistungssteuermodus arbeitet, sowie
auf Back-to-back-Systeme anwendbar.
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Der
tatsächliche
Wert der Wirkleistung kann natürlich
ebenfalls in anderen per se bekannten Weisen erhalten werden.