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Verfahren und Schaltunqsanordnung zur dynamischen Blindleistunqskompensation
und Symmetrierung mit Komensationsstromrichtern Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zur dynamischen Blindleistungskompensation und Symmetrierung für m-Phasensysteme
gemäß dem Oberbegriff des vorliegenden Patentanspruches 1.
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Anstelle der früher üblichen Blindleistungskompensation rrit rotierenden
Maschinen werden heute im zunehmenden Maße Kompensationseinrichtung mit Blindleistungsstromrichtern
eingesetzt. Dabei wird dem Wechselstromsteller wegen seines einfachen Aufbaus und
seines geringen Aufsandes, insbesondere bei großen Leistungen, der Vorzug begeben.
("Blindleistungskompensation mit Stromrichtern", AES-Telefunken, Leistungselektronik,
Berlin, Sonderheft 4/1982). Ist neben der dynamischen Blindleistungskompensation
auch eine Symmetrierung von Lasten (z.B.
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Drehstromlichtbogenofen) oder Netzen (z.B. Speisung von Inphasen-Bahnnetzen
aus Dreiphasen-Landesnetzen) geforcert, wurden bisher nur drei einphasige Wechselstromsteller
eingesetzt, weil in den einzelnen Phasen unterschiedliche Kompensationsleistungen
geliefert werden müssen.
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Die in der Fachliteratur (Depenbrock: "Kompensation schnell veränderlicher
Blindströme", etz-A, Bd. 98 (1977) Heft 6, Seiten 408 bis 411) vorgeschlagenen einphasigen
Vierquadranten-Steller
werden wegen des hohen technischen Aufwandes bei großen Leistungen zur Zeit noch
nicht eingesetzt.
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Die bekannten Regelverfahren setzen als Stellglied drei Wechselstromsteller
voraus, die von drei Steuergeräten angesteuert werden (A. Chit, W. Horn, H. Utecht:
"Grenzen der dynamischen Wirkungsweise ruhender Blindleistungs-Kompensationseinrichtungen",
Techn. Mitt. AEG-Telefunken 65 (1975) Heft 6, Seiten 205 bis 210; H. Waldmann: "Verfahren
und Schaltungsanordnung zur statischen Blindlelstungskornpensation", DE-S 24 14
807).
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Die Steuergrößen werden dabei entweder durch phasenweise Anwendung
des Steinmetz-Verfahrens oder durch Aufspaltung der Verbraucherströme in Mit- und
Gegensystem gebildet. Beide Verfahren haben den Nachteil, daß durch die einphasige
Ansteuerung der Wechselstromsteller die relativ große Totzeit des Stellgliedes (Tt
# T/2) wirksam wird.
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Darüber hinaus besteht die Gefahr einer unerwünschten Verkopplung
der drei Strangstrom-Regelkreise, weil eine voneinander unabhängige Verstellung
der Strangströme wegen des fehlenden Mittelpunktleiters nicht möglich ist.
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Ein Verfahren, das die Aufgabe löst, das dynamische Verhalten derartiger
Kompensations- und Symmetriereinrichtungen durch neseitigung der genannten Nachteile
zu verbessern, ist bereits durch die Patentanmeldung P 33 09 560.9 vom 08.03.83
vorgeschlagen worden.
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Das genannte Verfahren beinhaltet eine neuartige Regelstrategie, die
auf der von 0. Mohr eingeführten Leistungsd-rstellung durch Zeigerdiagramme ("Die
Leistungsdarstellung in Ein- und Mehrphasensystemen durch
Zeigerdiagramme",
etz-A, Bd. 83 (1962) Seiten 253 bis 263) basiert und für sinusförmigen Verlauf von
Strom und Spannung gilt.
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Die Auêenbllcks(wirk)leistung eines Einphasennetzes (vgl. DIN 40110,
Wechselstromgrößen)
kann danach auch in komplexer Form
mit #u1, #i1 als Nullphasenwinkel von Spannung und Strom und #1 = #u1 - #i1 als
Phasenverschiebungswinkel der Spannung gegen den Strom geschrieben werden.
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Definiert man, im Hinblick auf eine vollständige komplexe Leistungsdarstellung,
die Augenblicksblindleistung mit Hilfe des Imaginärteils zu
so kann auch die Augenblicksscheinleistung komplex geschrieben werden.
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St1 = Pt1 + j Qt1 = S1 + S1# e-j2# t. (4) Wie von Mohr vorgeschlagen,
können nun zwei Arten von komplexen Leistungszeigern definiert werden. heißt nach
DIN 40110 komplexe Scheinleistung und komplexe Wechsel leistung.
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Die Größe S1# stellt in komplexer Form die der Scheinleistung S1 Uberlagerte,
mit doppelter Frequenz schwingende Leistungspulsation dar. Die Amplitude und Phasenlage
der Leistungspulsation wird durch den Leistungszeiger S1# beschrieben.
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Der Vorteil dieser Darstellung ist die problemlose Ubertragbarkeit
dieser Einphasendarstellung auf m-Phasensysteme.
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Analog zu der bekannten Zeigerrechnung mit Spannungen und Strömen
können nämlich die Summenscheinleistung Spund Summenwechselleistung S# eines m-Phasensystems
durch Addition der komplexen Einzel-Scheinleistungen S , Sm ermittelt werden. Es
gilt
Für die Summe der Augenblicksscheinleistung gilt St = S + S# e-@@@t (6) Pt + j Qt
= P + j Q + (P# + j Q#)e-j2#t (7) Mit dieser Leistungsdarstellung läßt sich die
Aufgabe der Blindleistungskompensation und Symmetrierung von m-Phasensystemen für
stationäre Zustände eindeutig formulieren.
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Ein m-Phasensystem ist kompensiert und symmetriert, wenn St = P gilt.
(8) Die Zusammenhänge können auch auf nichtstationäre Zustände übertragen werden,
wenn Wirk- und Blindleistung z.B. durch gleitende Mittelwertbildung
definiert werden.
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Liegt nun eine nichtlineare unsymmetrische Last vor, wie zum Beispiel
ein Lichtbogenofen, so ist der Wechselanteil der Wirk- und Blindleistung unterschiedlich
groß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
mit dem beim Vorliegen einer nichtlinearen unsymmetrischen Last eine vollständige
Symmetrierung erreicht werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im Kennzeicher. des
Patentanspruchs1 aufgeführten Verfahrensschritte gelöst.
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Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie zur Durchführung
dieses Verfahrens dienende beispielhafte Anordnungen werden anhand der Zeichnung
nachstehend näher erläutert.
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In Fig. 1 ist ein Regel schema zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens gegeben; die Fig. 2a, 2b und 3 zeigern Anordnungen zur Durchführung dieses
Verfahrens.
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Die im Meßumformer 4 in der Fig. 1 gebildete Augenblickswirkleistung
Pt - nach der Meßgleichung Pt = u13i1 + u23i2, uij Phasenspannungen, ik Strangströme
-und Augenblicksblindleistung Q@ = nach der Meßgleichung
- des Netzes 1, hervorgerufen durch die Last oder das Netz 2, sind Meßgrößen, aus
denen durch eine gleitende Fourieranalyse, die nach den im Unter anspruch 4 angegebenen
Rechenvorschriften in den xleßumformern 52,54,62,64 durchgeführt wird, die im nichtstationären
Fall zeitabhängigen Fourierkoeffizienten der Spektralanteile der Leistungszeitverläufe
gebildet werden. Dazu wird in einem Oszillator 51 ein Vektor F = (cos kwt, sin kwt,
...) mit netzsynchronen Kosinus-und Sinuszeitfunktionen mit Vielfachen der Netzfrequenz
(k = 0,1,2, ...) erzeugt.
Es gilt
für n = 1,2,....k und # = 2 # /T.
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Dabei sind mit dem Index c die Kosinusglieder, mit dem Index s die
Sinusglieder gekennzeichnet.
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Das Gleichglied Qo wird durch Mittelwertbildung Ober eine Periode
(m - 1) oder eine halbe Periode (m - 2) z.B. nach der Rechenvorschrift
gebildet.
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Die durch den Neßumformer 62 ermittelten zeitabhängigen Fourierkoeffizienten
der Kosinus- und Sinusglieder für die Wechselblindleistung QT werden einem mehrkanaligen
Filter 7 zwecks Glättung zugeführt. Die Ausgangswerte des Filters werden mit einem
Sollwert QwT verglichen; aus der Regelabweichung wird mittels eines Mehrkanalreglers
8 ein Stellgrößenvektor # QT ermittelt.
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Entsprechend werden die durch den Meßumformer 64 ermittelten zeitabhängigen
Fourierkoeffizienten der Kosinus- und Sinusglieder für die Wechselwirkleistung T
einem mehrkanaligen Filter 7' zwecks Glättung zugeführt. Die zusgangs-
werte
des Filters werden mit einem Sollwert pT verglichen; -w aus der Regelabweichung
wird mittels eines Mehrkanalreglers 8' ein Stellgrößenvektor #PT ermittelt.
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Der Stellgrößenvektor #QT wird einem Meßumformer 9 zugeführt. Dort
erfolgt eine Multiplikation der Fourierkoeffizienten des Stellgrößenvektors QT mit
den Sinus- und Kosinuszeitfunktionen sowie der Konstanten "1" des im Oszillator
51 erzeugten Vektors F. Das Ergebnis ist mit bezeichnet.
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Eine entsprechende Multiplikation der Fourierkoeffizienten des Stellgrößenvektors
apT mit den Sinus- und Kosinuszeitfunktionen sowie der konstanten "1" des Vektors
F erfolgt im Meßumformer 9'. Das Ergebnis ist mit bot bezeichnet.
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Die Größe #Qt wird einem Kennlinienglied 12 zugeführt. Das Ausgangssignal
bildet das Steuersignal zur zeitabhängigen Verstellung der Gleichspannung des Kompensationsstromrichters.
Die GröBe tPt wird ebenfalls einem Kennlinienglied 11 zugeleitet. Das Ausgangssignal
dient zur Verstellung des Steuerwinkels ip. Dieser wird mit Hilfe des Steuergerätes
10 eingestellt. Im Falle bekannter Zeitverläufe der Last-Wechselwirk- und -Augenblicksblindleistung
PtL, QtL können diese zur Vorsteuerung des Kompensationsstromrichters 3 zu den Eingangssignalen
der Kennlinienglieder 11,12 addiert werden. Diese Kennlinienglieder sind so ausgelegt,
daß die Übertragungsfunktionen des Kompensationsstromrichters in Wirk- und Blindrichtung
in inverser Form in den Regelkreisen wirksam werden.
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Ein Stromrichter mit getrennter Verstellmöglicfihk.it der Wirk- und
Blindleistungsanteile ist in der Literaturstelle: Heumann, K., Stumpe, C. "Thyristoren",
2. Auflage 1970, Seite 271ff beschrieben. Sein Prinzipschaltbild ist in Fig. 1,
Block 3, dargestellt. Wie die Figur zeigt, ver-
fügt dieser selbstgeführte
Blindleistungsstromrichter mit eingeprägter Gleichspannung im Zwischenkreis über
zwei Eingangsgrößen. Über die erste, den Steuerwinkel αP, kann der Wirkstrom
im Netz und damit auch die Wechselwirkleistung P beeinflunt werden und über die
zweite, die Blindkomponente des Netzstroms und damit die vom Stromrichter aufgenommene
oder abgegebene Blindleistung Qt sowie die Wechselblindleistung Q . Beide Leistungsanteile
können über den Betrag der Gleichspannung im Zwischenkreis verstellt werden.
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Zur Einstellung der Zwischenkreis-Gleichspannung kann, wie z.B. im
Ausführungsbeispiel Fig. 3 dargestellt, ein separater Stromrichter 13 benutzt werden,
der als Verstärker arbeitet. Seine abgegebene Wechselspannung wird mit einem Transformator
14 in den Gleichspannungskreis eingekoppelt und somit zur Spannung des Gleichspannungskondensators
12 addiert.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, den in den Ausführungsbeispielen
Fig. 2a und 2b dargestellten Gleichspannungskondensator 31 in Stufen verstellbar
vorzusehen.
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In diesem Fall erzeugt der Wechsel anteil des Kondensatorstromes,
der durch den Wechsel anteil des Steuerwinkels entsteht, am Kondensator eine Wechselspannungskomponente,
dessen Amplitude über die veränderbare Kapazität in Abhängigkeit von der Last eingestellt
werden kann.
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Im folgenden sollen die beiden Schaltungsbeispiele von Kom # pensationsstromrichtern
mit einer Regeleinrichtung gemäß der Erfindung näher erläutert werden.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2a ist ein selbstgeführter > dleistungsstromrichter
3 mit kapazitivem Abschluß darestel't, der gemäß der deutschen Patentschrift 15
13 9St vom 12.10.72, Erfinder Koppelmann, zum Kompensieren und
Symmetrieren
eines aus einem Dreiphasennetz 1 gespeisten Einphasennetz 2 eingesetzt werden kann.
Im Gegensatz zur Patentschrift ist der Gleichspannungskodensator hier stufenweise
verstellbar ausgeführt.
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Zur Eegrenzung der Stromoberschwingungen und zur besseren Regelbarkeit
ist der Blindleistungsstromrichter über Vordrosseln 32 an das Netz geschaltet.
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Der D-lindleistungsstromrichter 3, der nach derzeitigem Stand der
Technik nur zur Kompensation von symmetrischen Lasten eingesetzt wird (vgl. "Blindleistungstompensation
mit Stromrichtern, Clemens, M., Golde, E., Linsenmaier, H., "»'aroverter" - ein
Stromrichter hoher Stellgeschwindigkeit für induktive ur.d kapazitive Blindleistung,
AEG-Telefunken, Leistungselektronik, Berlin, 4 (1982), arbeitet erfindur.gsgeman
als Kompensationsstromrichter; d.h. er wird außer zur Kompensation auch zur Symmetrierung
eingesetzt. Ein solcher Betrieb wird praktisch befriedigend erst dadurch ermöglicht,
daß der Gleichspannung ein Wechselanteil mit definierter Phasenlage und Amplitude
überlagert wird. Im dargestellten Fall müssen dazu die Vordrosseln 32 und der Kondensator
31 in einem vom aktuellen Laststrom abhängigen Verhältr.is eingestellt werden. Eine
Anpassung der Kapazität des Kondensators 31 an die Last ist erforderlich und erfolgt
durch Zu- und Abschalten von Teilkondensatoren. Die optimale Kondensatorgröße ist
dann eingeschaltet, wenn bei gegebener Last bz. gegebenem Unsymmetriegrad des Kompensationsstromrichter-Netzstromes
die dritte Stromoberschwingung ein Minimum ist.
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Die Größe der Kapazität darf aber einen bestimmten Wert nicht unterschreiten,
da sonst die notwendige Glättung der Gleichspannung nicht mehr gegeben ist.
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Die Regeleinrichtung besteht im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2a aus
drei parallelen Regelkreisen, deren Istwerte
aus dem Augenblickswert
der Blindleistung Qt gebildet werden. Die Augenblicksblindleistung Qt wird mit der
Leistungsmeßeinrichtung 4 gemessen.
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Mit dem gleitenden Integrator 61 und dem Glättungsglied 71 wird der
arithmetische Mittelwert Qo berechnet.
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Er ist gleich der Grundschwingungsblindleistung QO. Der Istwert Qowird
mit dem Sollwert Qsoll (hier gilt Qsoll = °) verglichen. Die Regelabweichung wird
auf den Eingang des Reglers 81 gegeben. Dieser bildet die Stellgröße #Q, die dem
Summierungspunkt 91 zugeführt wird.
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Im Multiplizierer 52 des zweiten Regelkreises wird das Signal Qt mit
der Sinuskomponente des netzsynchronen Oszillators multipliziert, die mit doppelter
Netz frequenz schwingt. Zur Bestimmung des StellsignalsPwird zu P# wird das Multiplizierer-Ausgangssignal
im gleitenden Integrator 62 integriert, im Glättungsglied 72 geglättet und mit dem
Sollwert P# soll = ° verglichen. Der Regler 82 bildet aus der Regelabweichung ein
Stellsignal, das im Multiplizierer 92 mit der Sinuskomponente des Oszillators 51
multipliziert wird. Das am Ausgang des Multiplizierers 92 anstehende Signal # P
wird mit Q und dem im dritten Regelkreis gebildeten Stellsignal 4QX im Summierungspunkt
91 addiert. Als Ergebnis ergibt sich das Stellsignal Q. Der dritte Regelkreis besteht
aus den Meßumformern 53,63,73,83,93. Das Stellsignal OQw wird in ähnlicher Weise
mit Hilfe der Kosinuskomponente des Oszillators 51 gebildet, wobei diese die doppelte
Netzfrequenz aufweist.
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Das Summensignal #Qt wird über ein Kennlinienglied 11 dem Steuergerät
10 zugeführt. Durch die im zweiten und dritten Regelkreis erzeugten, nach Betrag
und Phasenlage geregelten Wechselkomponenten mit doppelter Netz frequenz im Steuerwinkelα
werden die Amplituden der Kompensations-
stromrichter-Netzströme
so eingestellt, daß die Summe aus ninphasen- und Kompensationsstromrichter-Netzstrom
im Dreiphasennetz drei symmetrische, mit der Netzspannung in Phase liegende Ströme
ergibt.
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Ist das verfügbare Sechspuls-Steuergerät 10 nicht für Steuerwinkelzeitverläufe
mit Wechselanteilen doppelter Netzfrequenz geeignet, kann die Rücktransformation
der Ausgangssignale der Regler 81,82,83 auch über die bekannte Zweiachsen-Dreiachsen
(-/3-)Transformation (vgl.
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GIN 13 321, 1980, AbschnItt 2.2.3) erfolgen.
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Die Schaltungsanordnung mit einem solchen linearen Koordinatenwandler
ist in Fig. 2b dargestellt. Der Ausgang des Reglers 81 für die symmetrische Blindleistungb
Q wird auf alle drei Summierungspunkte 91,92,93 geführt und mit den Ausgängen desol,(3
-Koordinatenwandlers 9 phasenrichtig addiert. Die Summensignale werden über die
Kennlinienglieder 111,112,113 geführt und mit den Eingängen der Zweipuls-Steuergeräte
101,102,103 verbunden. Die Eingangssignale der Steuergeräte sind bei der Verwendung
derα,ß-Transformation anstelle der Multiplizierer 92,93 in Fig. 2a zeitveränderliche
Gleichgrößen. Das Hinzufügen der Stellsignale des zweiten und dritten Regelkreises
zu dem Stellsignal für die symmetrische Blindleistung des ersten Regelkreises Q
bewirkt eine Unsymmetrie der Steuerimpulse, die zu den gewünschten unsymmetrischen
Netzströmen des Kompensationsstromrichters führt.
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Die übrigen Funktionsblöcke und Signal flüsse im Schaltbild nach Fig.
2b sind identisch mit denen in Fig. 2a.
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Sie brauchen daher an dieser Stelle nicht weiter erläutert zu werden.
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Das Ausführungsbeispiel Fig. 3 zeigt einen Kompensationsstromrichter
zur Kompensation der Grundschwingungsblindleistung und der im Netzabschnitt 1' vorhandenen
n-ten
Leistungsoberschwingung, wobei dieser Netzabschnitt aus dem
Netz 1 gespeist wird. Die n-te Leistungsoberschwingung kann durch unsymmetrische
oder nichtlineare Lasten (z.B. Stromrichter) hervorgerufen werden. Zur Kompensation
ist ein Kompensationsstromrichter genügend hoher Pulszahl erforderlich. Die Pulszahl
eines Kompensationsstromrichters kann, wie in der Literatur beschrieben, Masao,
Yano u.a., New Static VAR-Control using Force- commutated Inverters, IEEE, Vol.
PAS 100, No. 9, 1981, eiten 4216 ff., mittels eines Mehrstocktransformators 2.0
mit n-Sekundärwicklungen erhöht werden. Dazu werden über Vordrosselspulen 2.1 ...
2.n Sechspuls-Module 3.1 ... 3.n selbstgeführter Stromrichter angeschlossen.
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Die Sechspuls-Stromrichter-Module arbeiten auf denselben Gleichspannungskreis,
der hier aus einem Gleichspannungskondensator 12, einem Transformator 14 und einem
Verstärker 13 besteht.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel werden die Augenblickswirk- Pt und
-blindleistung Qt im Menumformer 4 gemessen und in der Regeleinrichtung weiterverarbeitet.
Eine Messung und Weiterverarbeitung beider orthogonalen Leistungskomponenten ist
nötig, weil im allgemeinsten Fall einer nichtlinearen Last (n-te Leistungsoberschwingung
n>2) eine voneinander unabhängige Regelung der orthogonalen Leistungskomponenten
Qt' Pt erforderlich ist. Die Grundschwingungsblindleistung Q = Q wird im Mitwtbildner
61 o o ermittelt und im Glättungsglied 70 geglättet, mit dem Sollwert s,11 verglichen
und die Regelabweichung dem Regr ler 80 zugeführt. Dieser bildet ein StellsignaldQ
für die Grundschwingungsblindleistung. Das Stellsignal AQ kann nach Fig. 1 direkt
zur Einstellung der Konder.sator-Gleichspannung verwendet werden. Ist, wie in diesem
AusfUhrungsbeispiel, aber nur eine steuerbare Wechselspannungsquelle, bestehend
aus dem Transformator 14 und dem Verstärker 13 und einem Gleichspannungskondensator
12 vorhanden, muß
die Gleichspannung indirekt über den Steuerwinkel
dp durch Auf- bzw. Entladen des Kondensators 12 eingestellt werden. Durch die Gröne
der Kondensatorspannung kann wie in dem o.a. Aufsatz ("Blindkompensation mit Stromrichtern")
dargestellt, die Grundschwingungsblindleistung hochdynamisch beeinflußt werden.
Zur Beeinflussung der Gleichspannung bzw. der Grundschwingungsblindleistung dient
der erste Regelkreis mit den Meßumformern 61,70 und dem Regler 80.
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Die übrigen vier Regelkreise sind zur Ermittlung der vier Stellsignale:
#Pn,s, # Pn,c, #Qn,s, #Qn,c für die Wechselwirk- und -blindleistung erforderlich.
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Die ersten zwei Stellsignale der Sinus- und Kosinuskomponente der
Wechselwirkleistung #Pn,s, #Pn,c werden mit dem Stellsignal der Grundschwingungsblindleistung
OQ addiert, über ein Kennlinienglied 95 geleitet, das das Ubertragungsverhalten
des Kompensationsstromrichters in der Wirkleistungsachse in inverser Form berücksichtigt,
und anschließend auf den Eingang der n-Stück-Sechspuls-Steuergeräte 10 gegeben.
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Stehen keine n-Stück-Sechspuls-Steuergeräte zur Verfügung, die zeitveränderliche
Steuergrönen mit n-facher Netzfrequenz verarbeiten können, so müssen, analog zu
der Darstellung Fig. 2b, die Multiplizierer 91,94 durch entsprechende lineare Koordinatenwandler
ersetzt werden. Die in diesem Fall erforderlichen 3n-Stück-Zweipuls-Steuergeräte
erhalten dann zeitveränderliche Gleichgrößen ohne Wechselanteil.
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Die zwei Stellsignale für die Sinus- und Kosinuskomponenten der Wechselblindleistung
#Qn,s, #Qn,c werden ebenfalls addiert und über eine Kennlinie 96 dem Verstärker
13 zugeführt. Die Kennlinie 96 bildet das Übertragungsverhalten
des
Kompensationsstromrichters in Blindleistungsrichtung in inverser Form nach. Der
Verstärker 13 verstärkt das Eingangssignal und gibt am Ausgang eine Wechsel spannung
ab, die proportional der Wechselblindleistung ist und mit dem Transformator 14 in
den Gleichspannungskreis des Kompensationsstromrichters eingekoppelt wird.
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Zur Ermittlung der Stellsignale #Pn,s, # Pn,c, # Qn,s, @@ wird erfindungsgemäß
aus den @@@@@@@@@@@@ @@@-Qn, c wird erfindungsgemäß aus den orthogonalen Leistungskomponenten
Pt, Q die zu kompensierende Leistungspulsation mit n-facher Netzfrequenz herausgefiltert.
Dazu werden die Größen Pt, Qt in den Multiplizierern 52,53,54,55 mit der Sinus-
und Kosinuskomponente mit n-facher Netzfrequenz multipliziert, die im netzsynchron
arbeitenden Oszillator 51 erzeugt werden.
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Die Ausgangssignale der Multiplizierer 52,53,54,55 werden in den gleitenden
Integratoren 62,63,64,65 integriert.
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Diese Ausgangssignale, die die zeitabhängigen Fourier-Koeffizienten
der orthogonalen Leistungskomponenten darstellen, werden in den Filtern 71,72,73,74
geglättet und anschließend den Soll-Istwert-Vergleichs-(Summierungs)punkten zugeführt.
Da die Leistungspulsation beseitigt werden soll, sind alle Sollwerte auf Null eingestellt.
Die sich ergebenden Regelabweichungen werden den Reglern 81,82,83,84 zugeführt.
Die Reglerausgänge werden mit den Eingängen der Multiplizierer 91,92,93,94 verbunden.
Der weitere Verlauf des Signal flusses wurde bereits weiter oben beschrieben, so
daß darauf an dieser Stelle nicht mehr eingegangen werden mu3.
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Die in der Fig. 3 dargestellten fünf Regelkreise arbeiten parallel
auf den Kompensationsstromrichter. Die Regelkreise können, wie in Fig. 1 für den
allgemeinen Fall dargestellt, durch weitere parallel anzuordnende Regelkreise ergänzt
werden. Bei der Anwendung einer solchen Regeleinrichtung
kann der
Kompensationsstromrichter zur kombinierten Grundschwingungs-Blindleistungs-Kompensation,
Symmetrierung und Oberschwingungs-(Verzerrungs-)leistungs-Kompensation eingesetzt
werden.
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- L e e r s e i t e -