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Die
Erfindung betrifft die Herstellung von Produkten, die gefälltes Calciumcarbonat
enthalten. Sie betrifft insbesondere ein Verfahren zur Herstellung
von gefälltem
Calciumcarbonat in einem wässrigen
Medium, das gegebenenfalls nichtverbrauchende Feststoffe enthält, die
von dem Calciumcarbonat eingefangen und/oder gebunden werden sollen.
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Es
gibt die synthetische Herstellung von Calciumcarbonat zur Verwendung
als feinteiliges Pigmentmaterial bei Anwendungen, wie beim Papierfüllen und
bei der Papierbeschichtung.
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Aus
EP-A-0604095 ist ebenfalls bekannt, dass sich ein feinteiliger Feststoff,
bspw. Abfallmaterial, leichter aus einem wässrigen Medium trennen lässt, in
dem es suspendiert ist, wenn ein Erdalkalimetallcarbonat, und insbesondere
Calciumcarbonat, in der wässrigen
Suspension derart gefällt
wird, dass das Feinstoffmaterial in den Kristallen des Erdalkalimetallcarbonat-Niederschlags
eingefangen und daran gebunden wird.
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Andere
Literaturstellen des Standes der Technik beschreiben die Herstellung
von gefälltem
Calciumcarbonat in einem wässrigen
Medium, das andere nichtverbrauchende Feststoffe enthält, bspw.
Fasern, wie sie bei der Papierherstellung verwendet werden, wobei
sich das Verbundprodukt dann bei der Papierherstellung eignet.
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Es
gibt Verfahren zur Herstellung von gefälltem Calciumcarbonat, unabhängig davon,
ob es eingefangene und/oder gebundene nicht-verbrauchende Feststoffe
enthält.
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Die
TAPPI-Monographie-Reihe Nr. 30, "Paper
Coating Pigments",
S. 34-35, beschreibt drei kommerzielle Hauptverfahren zur Herstellung
von gefälltem
Calciumcarbonat, welches sich besonders zur Verwendung bei der Herstellung
von Produkten zur Verwendung in der Papierindustrie eignet. In allen
drei Verfahren wird Kalkstein zuerst gebrannt, so dass gebrannter
Kalk erhalten wird. Der gebrannte Kalk wird dann in Wasser gelöscht, so
dass Calciumhydroxid oder Kalkmilch erhalten wird. In dem ersten
Verfahren wird die Kalkmilch direkt mit Kohlendioxidgas karbonisiert.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass kein Nebenprodukt entsteht. Die
Eigenschaften und die Reinheit des Calciumcarbonatprodukts lassen
sich zudem relativ leicht steuern. In dem zweiten Verfahren wird
die Kalkmilch mit Sodaasche zusammengebracht, so dass durch Doppelzersetzung
ein Niederschlag aus Calciumcarbonat und eine Natriumhydroxidlösung entsteht.
Das Natriumhydroxid muss im wesentlichen vollständig von dem Calciumcarbonat
getrennt werden, wenn sich dieses Verfahren kommerziell lohnen soll.
In dem dritten kommerziellen Hauptverfahren wird die Kalkmilch zuerst
mit Ammoniumchlorid zusammengebracht, so dass eine Calciumchlorid-Lösung und
Ammoniakgas erhalten wird. Die Calciumchlorid-Lösung wird dann mit Sodaasche
zusammengebracht, so dass durch Doppelzersetzung gefälltes Calciumcarbonat
und eine Natriumchlorid-Lösung
erhalten wird.
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Soll
das calciumcarbonathaltige Produkt als Füllstoff oder als Beschichtungspigment
in der Papierindustrie verwendet werden, wird im Allgemeinen das
vorstehend beschriebene erste Verfahren bevorzugt verwendet, nämlich die
direkte Karbonisierung der Kalkmilch mit kohlendioxidhaltigem Gas,
weil dieses Verfahren keine ungewünschten Nebenprodukte ergibt,
die entfernt werden müssen,
bevor das calciumcarbonathaltige Produkt in der Papierindustrie
verwendet werden kann. Das Verfahren zur Karbonisierung der Kalkmilch
erfolgt gewöhnlich
auf der Basis von Chargen. Ein Gefäß wird mit einer Menge Kalkmilch
bei einer geeigneten Temperatur und Konzentration beschickt, und
man lässt
ein kohlendioxidhaltiges Gas in das Gefäß hinein, gewöhnlich in
der Form feiner Blasen. Mechanische Rührvorrichtungen können bereitgestellt
werden, damit der Gefäßinhalt
auf jeden Fall gut gemischt wird, und damit die Bildung und Weiterleitung
kleiner Blasen des kohlendioxidhaltigen Gases gefördert wird.
Das Einlassen des kohlendioxidhaltigen Gases wird gewöhnlich so
lange fortgesetzt, bis im Wesentlichen das gesamte vorhandene Calciumhydroxid
in Calciumcarbonat umgewandelt ist. Dies wird geeigneterweise angezeigt,
indem der pH-Wert der Suspension in dem Gefäß überwacht wird. Fällt der
pH-Wert auf etwa 7, wobei bei diesem Wert die Suspension eine im
Wesentlichen neutrale Reaktion zeigt, wird die Reaktion als beendet
angesehen. Das Verfahren kann in zwei oder mehr Stufen mit den vorstehend
beschriebenen Gefäßtypen erfolgen,
die in Reihe miteinander verbunden sind, jedoch erfolgt jede Stufe auf
einer Chargen-Basis. Das Chargen-Verfahren hat gewöhnlich den
Nachteil, dass es einen hohen Grad an Überwachung benötigt, und
das Produkt variiert von Charge zu Charge. Es wäre wünschenswert, wenn man das Calciumcarbonat-Fällungsverfahren
auf einer vollständig
kontinuierlichen Basis statt auf der Basis von Chargen durchführen könnte. Die
Reaktanten bewegen sich fortlaufend durch die Reaktionszone in einer
kontinuierlichen Reaktion. Man muss eine Prozessanlage bereitstellen,
die es ermöglicht,
dass die Reaktanten für eine
angemessene Dauer in der Anlage verweilen, damit das Calciumhydroxid
vollständig
karbonisiert wird. Die Verweildauer der Reaktanten in der Anlage
ist direkt proportional zur Länge
des Wegs, den die Reaktanten durch die Anlage zurücklegen.
Zur Erhöhung
der Verweildauer muss man daher die physikalische Größe der Anlage
Vergrößern, was
wiederum die Investitionskosten der Anlage vergrößert. Vom ökonomischen Standpunkt muss
die chemische Reaktion der Karbonisierung des Calciumhydroxids daher
so schnell wie möglich stattfinden.
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WO-A-97/05061
(Unikristall) beschreibt eine Anlage zur kontinuierlichen Herstellung
von gefälltem Calciumcarbonat.
Die Anlage umfasst gewöhnlich
10 bis 15 miteinander verbundene Zellen, die jeweils mit einer Einlassleitung
für eine
Suspension versehen sind, welche Calciumhydroxid enthält, eine
Auslassleitung für eine
Suspension aus teilweise karbonisiertem Calciumhydroxid, eine Propeller-Rührer, der mit einer Hohlwelle angetrieben
wird, durch die kohlendioxidhaltiges Abgas nach unten geführt wird,
wobei die Welle von einer zylindrischen Röhre umgeben ist. Die Einlassleitung
kommuniziert mit dem Raum zwischen der Welle und der zylindrischen
Röhre,
und die Auslassleitung gelangt nur durch die äußere Wand der Zelle, und zieht
die Suspension aus dem Teil der Zelle zwischen der zylindrischen
Röhre und
der Zellwand. Wird der Rührer
angeschaltet, steigt der Pegel der Suspension nahe der Zellwand,
so dass die Suspension durch die Auslassleitung überfließt, und zugleich wird frische
Suspension durch die Einlassleitung eingezogen. Währenddessen
wird kohlendioxidhaltiges Gas durch die Welle nach unten geschickt
und durch den Rührer
verteilt, und dieses steigt durch die Suspension in Form feiner
Bläschen
nach oben. Diese erzeugen eine große Kontaktoberfläche zwischen
der calciumhydroxidhaltigen Suspension und dem Kohlendioxidgas.
Jede Zelle hat einen Wassermantel, mit dem die Temperatur des Zelleninhalts
geregelt wird.
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DE-A-2742829
(Shiraishi Kogyo Kaisha) beschreibt eine Anlage für die kontinuierliche
Produktion von gefälltem
Calciumcarbonat, wobei in einem dreistufigen Verfahren Tröpfchen einer
Calciumhydroxid-Suspension gegenläufig auf ein Gas gesprüht werden,
das 10 bis 40 Vol.% Kohlendioxid enthält und durch eine Säule nach
oben strömt.
Die Größen der
Suspensionströpfchen
in den drei Stufen sind jeweils 0,2 – 1,0 mm, 1,0 – 2,0 mm
bzw. 1,5 – 2,0
mm, und die erzielten Karbonisierungsgrade in den drei Stufen sind
jeweils 5 – 15%,
95 – 98%
bzw. 100%. Dieses Anordnung lässt
sich als Fall einer Umkehrphasenreaktion bezeichnen, weil die Tröpfchen der
flüssigen
Calciumhydroxidsuspension in einer Gasphase suspendiert sind.
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US-A-48888160
(Kosin et al.) beschreibt ein Carbonisierungsverfahren zur Herstellung
von Calciumcarbonat aus von Kalkstein hergeleitetem Calciumhydroxid,
welches eine verbesserte Ausnutzung des bei dem Karbonisierungsverfahren
verwendeten Gases bereitstellt. Ein kohlendioxidhaltiges Gas wird
in einen rezirkulierenden Strom injiziert, der in einem mit einem
Reaktionsgefäß kommunizie renden
Rezyklier-Rohrsystem fließt.
Das kohlendioxidhaltige Gas wird an einem Verwirbelungspunkt oder
einer Verwirbelungsfläche
eingespritzt, die sich in dem Rezyklier-Rohrsystem befindet, bspw.
dort, wo der Strom eine 90°-Biegung
durchläuft.
Vorzugsweise befindet sich mindestens ein statischer Inline-Mischer
in dem Rezyklierrohrsystem, am stärksten bevorzugt direkt stromabwärts der
Eintrittsstelle für
das kohlendioxidhaltige Gas. Dies ist ein rezirkulierendes und kein "Durchlauf-"System.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren bereitgestellt zur kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen
Herstellung eines Produktes, das gefälltes Calciumcarbonat enthält, in einem
wässrigen
Medium, umfassend das Durchleiten einer wässrigen Suspension von Calciumhydroxid
durch eine Reihenfolge von mindestens zwei statischen Inline-Mischern,
während
an oder vor den Mischern jeweils Kohlendioxid in die Suspension
eingebracht wird, so dass in den Mischern jeweils das Kohlendioxid
mit der wässrigen
Suspension eng vermengt wird, und die Umsetzung des Kohlendioxids
mit dem in dem wässrigen
Medium gelösten
Calciumhydroxid erleichtert ist, wobei das Calciumhydroxid in der
Suspension, die der Reihe von statischen Inline-Mischern zugeführt wird, fortlaufend verbraucht
wird und zu Calciumcarbonat umgewandelt wird, wie die Suspension
durch die Reihe läuft.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Reihe der statischen Inline-Mischer mindestens drei, vorzugsweise
vier bis sieben, derartige Mischer umfassen. Die statischen Inline-Mischer
weisen jeweils ein Außengehäuse und
eine Anzahl statischer Innenflügel
oder Prallflächen
auf, welche bewirken, dass die behandelte wässrige Suspension Richtungsänderungen
erfährt,
bspw. viele rasche Änderungen.
Die statischen Inline-Mischer ermöglichen jeweils, dass das Kohlendioxid
in der gemischten Suspension gleichmäßig in Form feiner Blasen verteilt
wird.
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Die
Geschwindigkeit der Reaktion bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
hängt unter
anderem von der Kontaktfläche
zwischen dem kohlendioxidhaltigem Gas und der wässrigen Suspension von dem
Calciumhydroxid ab. Dieser Kontaktbereich kann erhöht werden,
indem gewährleistet
wird, dass das kohlendioxidhaltige Gas in Form kleinstmöglicher
Blasen durch die Suspension wandert. Es ist daher wichtig, dass
das Gas in Form kleiner Blasen in die Suspension eintritt, dass
die Blasen in der Suspension gut verteilt sind, und dass die Blasen
im Wesentlichen während
ihrer Wanderung durch die Anlage klein bleiben. Die Erfindung ermöglicht,
dass diese Anforderungen erfüllt
werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
tritt die wässrige
Suspension vorzugsweise bei einem hydraulischen Druck im Bereich
von 50 kPa bis 100 kPa in den ersten der Mischerreihe ein. Der hydraulische
Druck der wässrigen
Suspension sinkt mit dem Durchgang durch die Reihe statischer Inline-Mischer
praktischerweise fortlaufend ab. Das Kohlendioxid, das so zugeführt wird,
dass es mit der Suspension in dem ersten Inline-Mischer der Reihe
gemischt wird, kann einen Druck im Bereich von 50 kPa bis 150 kPa
aufweisen. Das Kohlendioxid, das so zugeführt wird, dass es in mindestens
zwei aufeinander folgenden Inline-Mischern der Reihe mit der Suspension
gemischt wird, kann Drücke
aufweisen, die von Mischer zu Mischer fortlaufend geringer werden.
Das mit der Suspension zu mischende Kohlendioxid wird in den statischen
Inline-Mischern jeweils über
eine eigene Leitung dem jeweiligen Gemisch mit der Suspension zugeführt. Das
Kohlendioxid, das über
die Leitungen jeweils zugeführt
wird, wird von einer gemeinsamen Kohlendioxidquelle bereitgestellt.
Die Leitungen haben jeweils Vorrichtungen zum unabhängigen Einstellen
des Drucks des zugeführten
Kohlendioxids, welches mit der wässrigen
Suspension gemischt werden soll.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
enthält
die Suspension, in der das gefällte
Calciumcarbonat durch Umsetzung von Calcium- und Carbonationen aus
Kohlendioxid erzeugt werden soll, nicht-verbrauchende Feststoffe,
d.h. Feststoffe, die an der chemischen Reaktion im Wesentlichen
nicht teilnehmen und die in den Kristallen des gefällten Calciumcarbonats
im wässrigen
Medium eingefangen und/oder daran gebunden werden. Die nicht-verbrauchenden
Feststoffe umfassen Fasern, bspw. Cellulosefasern der Art, wie sie
bei der Papierherstellung verwendet werden, oder in einem Abstrom
eines Papierherstellungsbetriebs vorliegen. Die Fasern in einem
Abstrom können
zusammen mit Teilchenmaterial vorkommen, bspw. als Gemisch von Pigment-
oder Füllstoffmaterialien.
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Die
nicht-verbrauchenden Feststoffe machen 0,5 bis 20 Gew.% der wässrigen
Suspension der nicht-verbrauchenden Feststoffe in dem wässrigen
Medium aus.
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Das
Verhältnis,
bezogen auf das Trockengewicht, von nicht-verbrauchenden Feststoffen
zum zugeführten
Calcium-hydroxid, das mit dem Kohlendioxid im ersten Inline-Mischer
gemischt werden soll, ist vorzugsweise im Bereich von 1:10 bis 10:1.
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Die
nicht-verbrauchenden Feststoffe können aus einem wässrigen
Abstrom eines Industrieverfahrens erhalten werden, bspw. aus einem
Papierherstellungs-, Papierbeschichtungs- oder Papierentfärbungsverfahren.
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Enthält die wässrige Suspension
bspw. nicht-verbrauchende Feststoffe, d.h. Feinteilchen aus einem Industrieabstrom,
kann das Verfahren wie in EP-A-604095A oder EP-A-658606 des Anmelders
beschrieben durchgeführt
werden.
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Alternativ
können
die nicht-verbrauchenden Feststoffe Fasern enthalten, die nicht
aus Abströmen
erhalten wurden, und zwar mit oder ohne anorganische Füllstoffteilchen
oder Pigmentmaterial, wie bspw. in EP-0 892 019-A1 des Anmelders.
Die nicht-verbrauchenden Feststoffe können in einer Menge vorliegen,
die zu einem Aggregatprodukt führt,
einschließlich
gefälltem
Calciumcarbonat, das 10 bis 90 Gew.%, bspw. 25 bis 75 Gew.% nicht
verbrauchende Feststoffe, enthält.
In einigen Fällen
können
mindestens 20% der nicht-verbrauchenden Feststoffe nicht-faserige
Pigmentteilchen oder Füllstoffmaterial
umfassen.
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Das
wässrige
Medium kann Leitungswasser umfassen, oder es kann alternativ eine
verdünnte
Suspension von nicht-verbrauchenden Feststoffen, bspw. Fasern und/oder
feinteiliges Abfallmaterial, umfassen, wobei sich die Feinteilchen
schwer durch herkömmliche
Maßnahmen
von dem Wasser trennen lassen. Solche verdünnten Suspensionen werden bspw.
als Weißwasserabstrom
eines Verfahrens zur Herstellung von Papierbahnen in einer Papiermühle erzeugt.
Diese Suspensionen umfassen im Allgemeinen Feinstoffe, die man im
Stand der Technik als "Feinteilchen" kennt, und mit denen
man solche Feststoffe meint, die durch ein rundes Loch mit 76 μm Durchmesser
passen. Die "Feinteilchen" umfassen gewöhnlich Feincellulose
und andere Fasern und feine Mineralteilchen, bspw. Mineralteilchen
mit einem Durchmesser in der Größenordnung
von 2 μm oder
weniger.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
ist es möglich,
auf kontinuierliche, und nicht chargen-artige Weise, ein calciumcarbonathaltiges
Produkt herzustellen, worin gegebenenfalls nicht-verbrauchendes
Feststoffmaterial, bspw. Fasern und/oder Feinteilchen, eingefangen
und/oder daran gebunden ist, und somit in bekannten Anwendungen,
wie nachstehend beschrieben, nützlich
gemacht wird.
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Das
in dem wässrigen
Medium in dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzte Calciumhydroxid kann gesondert hergestellt und zu dem
wässrigen
Medium gefügt
werden, oder es kann alternativ in situ in dem wässrigen Medium hergestellt
werden, bspw. durch Löschen
von Calciumoxid. Umfasst das wässrige
Medium durch Löschen
erzeugtes Calciumhydroxid, liegt das Calciumhydroxid in Form einer
Suspension vor. Calciumionen gehen schlecht in Lösung und werden mit fortschreitender
Umsetzung mit Kohlendioxid kontinuierlich verbraucht und ersetzt.
Vorzugsweise enthält
eine derart hergestellte Suspension zwischen 0,5 und 3,0 Mol, insbesondere
1,0 bis 2,0 Mol, Calciumhydroxid. Zum Löschen kann die Temperatur des
wässrigen
Mediums 0 bis 80°C
betragen. Die Temperatur steigt während des Löschverfahrens, und hat das
wässrige
Medium nach dem Löschen
nicht die geeignetes Temperatur, kann es vor dem Einbringen des
kohlendioxidhaltigen Gases gekühlt
werden.
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Eine
effiziente Verteilung und Auflösung
von Calciumhydroxid kann durch Bewegen unterstützt werden, bspw. durch Rühren der
wässrigen
Suspension, so dass das teilchenförmige Feststoffmaterial, welches das
Hydroxid umfasst, gleichmäßig verteilt
wird.
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Das
wässrige
Medium, das die Erdalkalimetallionen enthält, welche mit Kohlendioxid
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
umgesetzt werden, kann ebenfalls eine oder mehrere Chemikalien enthalten,
die bei der Herstellung des Niederschlags verwendet werden, bspw.
kann es eine Pufferlösung
enthalten, die dem Produkt eine sogenannte Säuretoleranz verleiht, oder
ein organisches Additiv, von dem man im Stand der Technik weiß, dass
es die Keimbildung von Niederschlagskristallen erleichtert.
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Das
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Kohlendioxid kann im Wesentlichen reines Kohlendioxid
sein, wie es bspw. kommerziell in einem Druckgasbehälter bereitgestellt
wird, oder es kann in einem Gemisch mit anderen Gasen vorliegen.
Das zugeführte
Kohlendioxid kann alternativ mit anderen Inertgasen verdünnt werden,
bspw. mit Luft, Stickstoff, usw. Das Kohlendioxid kann als Gemisch
von verbrauchten Gasen vorliegen, wie Abgasen, die bspw. aus einer
Kalk-Brennanlage
erhalten werden, in der gebrannter Kalk hergestellt wird und in
gelöschten
Kalk umgewandelt wird (zur Verwendung in dem Verfahren gemäß dem ersten
Aspekt). Das Kohlendioxid in dem wässrigen Medium ist als Blasen
zugegen, vorzugsweise als feine Blasen, und das Calciumhydroxid,
das mit dem Kohlendioxid zusammengebracht wird, kann wie bereits
erwähnt ein
wässriges
Medium umfassen, das Calcium- und Hydroxylionen enthält, sowie
eine Suspension von festem Calciumhydroxid, das in dem wässrigen
Medium gelöst
wird, wenn die Calciumionen durch Umsetzung mit dem Kohlendioxid
verbraucht werden.
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Die
Temperatur des wässrigen
Mediums ist bei der Zugabe des kohlendioxidhaltigen Gases vorzugsweise
im Bereich von 10 bis 80°C,
insbesondere 20 bis 60°C.
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Das
calciumcarbonathaltige gefällte
Produkt, das in dem Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
hergestellt wird, lässt
sich weiter verarbeiten, bspw. durch Entwässern und/oder durch Unterwerfen
der Suspension, die den Niederschlag enthält, einer Zerkleinerung, bspw.
durch Reibmahlen mit einem Reibmahlmedium, wie bspw. in der Parallelanmeldung
EP 96307320.0 des Anmelders
beschrieben.
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Das
durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellte gefällte
Produkt, kann unabhängig
davon, ob es aus im Wesentlichen reinen gefällten Calciumcarbonat-Kristallen
hergestellt wurde, oder in Form eines Niederschlag enthaltenden
Verbundstoffs vorliegt, in Anwendungen eingesetzt werden, in denen
teilchenförmige Niederschläge von entstandenem
Calciumcarbonat bekanntlich nutzbringend sind.
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Das
gefällte
Produkt kann bspw. als teilchenförmiger
Füllstoff,
Pigment, Streckmittel oder als Eigenschaftsmodifikator auf bekannte
Weise in Zusammensetzungen zur Herstellung von Papier, Farben, Polymeren,
Kunststoffen, Zementen, und Keramiken und den daraus hergestellten
Gegenständen
verwendet werden. Das gefällte
Produkt kann Eigenschaften haben, die für die jeweilige Anwendung ausgewählt werden.
Das Produkt kann durch bekannte chemische oder physikalische Verfahren
nach der Produktion behandelt werden, damit es sich für die jeweilige
Anwendung eignet.
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Eine
bevorzugte Form des gefällten
Produktes zur Verwendung als feines Pigment in einer Papierbeschichtungszusammensetzung
hat eine derartige Teilchengrößenverteilung,
dass mindestens 70 Gew.% und wünschenswerterweise
mindestens 90 Gew.% der gefällten
Teilchen einen Kugeläquivalentdurchmesser
(wie gemessen durch Sedimentation) von weniger als 5 μm aufweisen.
Bei einer bevorzugten Produkt-Teilchengrößenverteilung für das gefällte Produkt
ist die Teilchengrößenverteilung
derart, dass der Prozentsatz, bezogen auf das Gewicht, der Teilchen
mit einem (durch Sedimentation gemessenen) Kugeläquivalentdurchmesser von weniger
als 2 μm,
50 Gew.% oder größer ist.
Die Teilchengrößenverteilung
wird durch die Endverbrauchsanwendung des gefällten Produktes bestimmt.
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Das
gefällte
Produkt umfasst gewöhnlich
entweder rhomboedrische oder skalenoedrische Varianten der Calcit-Kristallform
von Calciumcarbonat oder die Aragonitkristallform oder ein Gemisch
dieser Formen. Die Kristallform, in der das Calciumcarbonat gefällt wird,
hängt von
den Reaktionsbedingungen ab.
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Wie
in
EP 963073 der Anmelder
beschrieben können
die Bedingungen, bei denen das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt erfolgt,
so ausgewählt
werden, dass vorwiegend eine bestimmte Kristallform des gefällten Produktes
entsteht. Die Verfahrensbedingungen während des Fällungsprozesses, die erforderlich
sind, damit gewöhnlich überwiegend
eine bevorzugte Kristallform erhalten wird, sind dem Fachmann bekannt.
Die praktisch erzielte pcc-Kristallform macht auf jeden Fall eher
nicht 100% einer ausgewählten
Form aus. Es ist ziemlich gewöhnlich,
dass eine Kristallform, selbst wenn sie überwiegt, mit anderen Formen
gemischt ist. Diese gemischten Formen ergeben gewöhnlich geeignete
Produkteigenschaften.
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Das
gefällte
Produkt in Form einer wässrigen
Suspension hat vorzugsweise eine Viskosität von nicht mehr als 500 mPa·s (wie
gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter
mit einer Spindelgeschwindigkeit von 100 U/min.) und ist vorzugsweise
eine pump- und fließfähige Aufschlämmung.
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Das
gefällte
Produkt, das durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt wird,
kann mit anderen teilchenförmigen
Materialien gemischt werden, die es für die Verwendung bei Anwendungen
für das
Produkt gibt, wie sie bspw. vorstehend genannt sind.
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Soll
bspw. das gefällte
Produkt als Pigmentmaterial zur Papierbeschichtung eingesetzt werden,
kann es mit einem oder mehreren anderen Pigmentmaterialien gemischt
werden, bspw. bekannten Materialien, ausgewählt aus Titandioxid, Talk,
Calciumsulfat, Kaolinton, gebranntem Kaolin und gefälltem oder
gemahlenem Calciumcarbonat. Ein Papierbeschichtungspigmentgemisch
enthält
vorteilhafterweise ein Gemisch von dem gefällten Produkt und einem Kaolinton.
Ein solches Pigmentgemisch kann 5 bis 99%, insbesondere 20 bis 70%,
bezogen auf das Gewicht, gefälltes
Produkt umfassen. Für
Papierbeschichtungsanwendungen eignet sich besonders bevorzugt tafelförmiger Kaolinton
zur Herstellung des Pigmentgemischs mit dem gefällten Produkt gegebenenfalls
zusammen mit anderen Pigmentinhaltsstoffen. "Tafelförmiger" Kaolinton ist ein Kaolinton mit einem
Seitenverhältnis
von mindestens 20:1, vorzugsweise mindestens 30:1.
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Ein
Pigmentgemisch kann durch Mischen von wässrigen Suspensionen der jeweiligen
erforderlichen Pigmente hergestellt werden, so dass eine wässrige Suspension
erhalten wird, die das Pigmentgemisch enthält. Eine solche wässrige Suspension
kann eine dispergierte wässrige
Suspension sein, und die einzelnen wässrigen Suspensionen der Pigmente,
die zur Herstellung des Gemischs eingesetzt werden, können jeweils ein
Dispersionsmittel enthalten. Die Dispersionsmittel, die zur Dispersion
der Pigmente in den jeweils zusammen gemischten wässrigen
Suspensionen verwendet werden, und die Konzentrationen dieser Suspensionen, können gleich
oder verschieden sein.
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Eine
Papierbeschichtungszusammensetzung, umfassend eine wässrige Suspension
von einem gefällten
Produkt, das durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt wurde,
wird mit einem hydrophilen Klebstoff gemischt. Das in der Zusammensetzung
eingesetzte gefällte
Produkt kann mit einem oder mehreren Pigmenten, wie vorstehend beschrieben
gemischt werden. Der Klebstoff kann 4 bis 40 Gew.%, bezogen auf das
Gesamt-Trockengewicht des oder der vorhandenen Pigmente ausmachen.
Der Klebstoff kann einer der im Stand der Technik eingesetzten bekannten
Klebstoffe sein, und ist bspw. ausgewählt aus Stärken, proteinhaltigen Klebern,
wie Kasein, und Latizes, bspw. Styrol-Butadien-Kautschuken und Acryl-Polymeren.
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Die
mit dem gefällten
Produkt hergestellte Papierbeschichtungs-Zusammensetzung kann ebenfalls eine
oder mehrere wahlfreie Additive enthalten, die herkömmlicherweise
in Papierbeschichtungen verwendet werden, z.B. ein Verdickungsmittel,
bspw. in einer Menge von bis zu 2 Gew.%, bezogen auf das Gesamt-Trockengewicht
des oder der vorhandenen Pigmente. Das Verdickungsmittel kann ein
oder mehrere Substanzen umfassen, die im Stand der Technik bekanntlich
als Verdicker eingesetzt werden, bspw. Natriumcarboxymethyl-Cellulose
oder synthetische Acrylverdicker.
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Die
Papierbeschichtungs-Zusammensetzung kann hergestellt werden durch
Vermengen einer wässrigen
dispergierten Suspension, die das gefällte Produkt enthält, gegebenenfalls
mit einem oder mehreren weiteren wässrigen dispergierten Suspensionen,
die andere Pigmente enthalten, mit dem Klebstoff und jeglichen anderen
wahlfreien Bestandteilen, bspw. Verdicker, auf eine Weise, die dem
Fachmann bekannt ist.
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Die
wässrige
Suspension, die das in dem erfindungsgemäßen Verfahren gebildete gefällte Produkt enthält, kann
so behandelt werden, dass das wässrige
Wirtsmedium teilweise oder vollständig von den gefällten Produktfeststoffen
getrennt wird, wobei ein oder mehrere gegebenenfalls bekannte Trennverfahren
verwendet werden können.
Verfahren, wie Filtration, Sedimentation, Zentrifugation oder Verdampfung,
lassen sich bspw. verwenden: Filtration mit einer Filterpresse ist
bevorzugt. Das abgetrennte wässrige
Medium, bspw. Wasser, kann gegebenenfalls unter weiterer Reinigung
oder Klärung
durch ein oder mehrere chemische, biochemische oder mechanische
Verfahren, die an sich bekannt sein können, zur Wiederverwendung
rezykliert werden, bspw. in einer Papiermühle, bspw. zur Verwendung bei
der Verdünnung
des Ausgangsmaterials zur Papierherstellung oder zur Verwendung
als Berieselung für
die Waschanlagen. Die getrennten Feststoffe können einer Qualitätskontrolle
unterworfen werden, und zwar durch Messungen, die an Proben vorgenommen werden,
und anschließend
zu einem Speicherbehälter
geleitet werden, wonach sie nötigenfalls
zur Verwendung in einer Verbraucheranwendung weitergeleitet werden,
wie bspw. vorstehend beschrieben.
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Die
feststoffhaltige Suspension kann zur Verwendung in der Verbraucheranlage
neuerlich verdünnt werden.
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Es
ist nicht nötig,
dass eine wässrige
Suspension, die ein gefälltes
Produkt enthält,
das durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt wurde, vor der Weiterleitung zur Verwendung in einer
Verbraucheranwendung entwässert
wird, bspw. zur Verwendung in einer Papiermühle. Die wässrige Suspension oder Aufschlämmung kann
einem Speicherbehälter
oder direkt der Verbraucheranlage ohne wesentliches Entwässern zugeführt werden.
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Soll
das gefällte
Produkt als Füllstoff
in einer Papierherstellungs-Zusammen setzung verwendet werden, kann
das gefällte
Produkt in einer von verschiedenen Konzentrationen in Wasser der
Mühle zugeführt werden.
Die Konzentration kann von verdünnter
Suspensionsform bis hin zu trockenen Feststoffteilchen reichen.
Das gefällte
Produkt nach der Bildung in dem erfindungsgemäßen Verfahren kann geeignetenfalls
behandelt werden oder nicht, bspw. durch Entwässern oder nicht, so dass es
in der erforderlichen Konzentration der Verbraucheranlage, bspw.
der Papierherstellungsmühle,
zugeführt
wird.
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Das
Ausmaß der
Verdünnung
oder Konzentration der Form, in der das gefällte Produkt der Verbraucher-Zusammensetzung,
bspw. Papierherstellungs-Zusammensetzung, zugeführt wird, beeinflusst die Eigenschaften
des resultierenden Produktes, bspw. der Papierbahn, nicht entscheidend.
Es kann jedoch aus ökonomischen
und praktischen Gründen
besser sein, das Produkt in Form einer konzentrierten pumpfähigen wässrigen
Aufschlämmung
zuzuführen.
Wird das Produkt zur Verwendung in einem Verfahren andernorts bereitgestellt,
wird das Produkt vorzugsweise vor dem Transport getrocknet. Wurde
das Produkt vor dem Versand konzentriert oder getrocknet und anschließend vor
der Wiederverwendung in reinem Wasser dispergiert oder verdünnt, beeinträchtigen
die Konzentrations- und Verdünnungsschritte
den Verbrauchswert des Produktes nicht sonderlich.
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Soll
das gefällte
Produkt in einem beliebigen Fall als Füllstoffmaterial bei der Papierherstellung
verwendet werden, kann das gefällte
Produkt, wie der Fachmann auf dem Gebiet der Papierherstellung eindeutig weiß, in verschiedenen
Verhältnissen
mit herkömmlichen
Füllstoffmaterialien,
bspw. gefälltem
oder natürlichem,
bspw. gemahlenem Calciumcarbonat, Kaolin oder anderem Ton, Metakaolin,
Talk, Calciumsulfat, usw. gemischt werden, wobei die Inhaltsstoffe
und die Zusammensetzung sowie die Wirtsfasern entsprechend der Qualität des herzustellenden
Papiers ausgesucht werden. Diese Materialien sind wahrscheinlich
in Schlammform, wenn sie gemischt werden.
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Der
Papierhersteller wählt
gewöhnlich
die Konzentration des gefällten
Produktes (erfindungsgemäß hergestellt)
in wässriger
Suspension und die Zufuhrrate der Suspension an der Zugabestelle
zur Papierherstellungs-Zusammensetzung, bspw. der Beschichtung.
Dies kann wie bereits erwähnt
eine neuerliche Verdünnung
einer Suspension erfordern, die der Papiermühle in konzentrierter Form
zugeführt
wird. Die zugeführte Suspension
kann gewöhnlich
ein gefälltes
Produkt hervorbringen, das gegebenenfalls mit anderen teilchenförmigen Füllstoffen
bis zu 30 Gew.% des Feststoffgehaltes der Papierherstellungs-Zusammensetzung
ausmacht.
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Eine
erfindungsgemäße Ausführungsform
wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft
beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung des Fließschemas einer Anlage zur kontinuierlichen
Fällung
von Calciumcarbonat in einer wässrigen
Suspension, die ein feines nicht-verbrauchendes teilchenförmiges Material
enthält.
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Der 1 zufolge
wird eine Suspension von einem feinen festen Material, das bspw.
von dem Abwassergewinnungssystem einer Papiermühle, dem sogenannten 'Weißwasser", stammt, in einem
Behälter 1 gespeichert.
Die Suspension hat einen Gesamtfeststoffgehalt, der gewöhnlich im
Bereich von etwa 0,5 bis etwa 8 Gew.% Feststoffe, bezogen auf das
Trockengewicht, liegt, und die Feststoffe umfassen gewöhnlich ein
Gemisch aus kurzen Cellulosefasern, die durch ein rundes Loch mit
76 μm Durchmesser
passen würden,
und aus feinen Mineralfüllstoffteilchen,
die gewöhnlich
jeweils einen Kugeläquivalentdurchmesser
kleiner als 1 μm
aufweisen. Die Suspension wird mit einer Pumpe 2 durch
ein Durchflussmessgerät 3 bei
einem hydraulischen Druck im Bereich von 5 bis 10 bar (50 kPa bis
100 kPa) in eine Leitung 4 gepumpt. Die Pumpe ist geeigneterweise
eine Einzelrotorschnecken-Pumpe, bspw. des Typs Moyno oder "MONO"TM.
Eine derartige Pumpe umfasst einen Metallrotor, der sich innerhalb
von und koaxial mit einem elastomeren Stator dreht, wobei Rotor
und Stator derart ausgelegt sind, dass die Flüssigkeit, die durch den Raum
dazwischen gelangt, einem im wesentlichen gewundenen Weg folgen
muss. Derartige Pumpen können
Flüssigkeiten
bei Drücken
bis zu etwa 200 bar oder mehr zuführen. Eine Suspension von Calciumhydroxid,
die einen Feststoffgehalt im Bereich von etwa 5% bis etwa 40 Gew.%
haben kann, wird in einem Behälter 5 hergestellt,
und wird mit einer Pumpe 6, die am besten der gleiche Pumpentyp
wie Pumpe 2 ist, durch ein kombiniertes Fluss- und Dichtemessgerät 7 und
ein Drosselventil 8 zu Leitung 4 geschickt, wo
sich die Kalksuspension mit der Suspension des festen Abfallmaterials
mischt. Ein Teil des mit der Pumpe 6 zugeführten Calciumhydroxids
kann durch ein Drosselventil 9 zurück zum Behälter 9 abgezweigt
werden. Der Anteil der Calciumhydroxidsuspension und der festen
Abfallmaterialsuspension in dem Gemisch in Leitung 4 lässt sich
durch Einstellen der Ventile 8 und 9 bestimmen.
Die gemischte Suspension wird unter Druck, der durch ein Druckmessgerät 10 überwacht
wird, zu einem statischen Inline-Mischer 11 geleitet, welcher
ein sorgfältiges
Mischen des Calciumhydroxids mit dem festen Abfallmaterial gewährleistet.
Der statische Inline-Mischer umfasst geeigneterweise ein zylindrisches
Außengehäuse und eine
große
Anzahl statischer Innenflügel
oder Prallflächen,
welche bewirken, dass die gemischte Suspension viele plötzliche
Richtungsänderungen
erfährt.
Auf diese Weise wird die Suspension, die in Leitung 4 strömt, stärker verwirbelt,
und es erfolgt ein effizientes Mischen.
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Die
gemischte Suspension, die den Inline-Mischer 11 verlässt, gelangt
durch eine Reihe von 6 weiteren Inline-Mischern 12, 13, 14, 15, 16,
bzw. 17, die jeweils ein ähnliches allgemeines Design
aufweisen wie Inline-Mischer 11. Kohlendioxidgas unter
einem Druck von 10 bar wird von der Zufuhrvorrichtung 18 durch
eine Leitung 19 zu einem Verteilersystem befördert, und
der Druck des Gases in Leitung 19 wird durch ein Druckmessgerät 20 überwacht.
Kohlendioxidgas wird jeweils zum stromaufwärts gelegenen Ende der Inline-Mischer 12 bis 17 durch
Drosselventile 21, 22, 23, 24, 25 bzw. 26 befördert, die
jeweilige Fließgeschwindigkeit
des Gases zu den Inline-Mischern 12 bis 17 wird
durch die Durchflussmessgeräte 27, 28, 29, 30, 31 bzw. 32 überwacht.
Der hydraulische Druck der gemischten Suspension, die in die Inline-Mischer 13, 14, 15, 16 bzw. 17 gelangt,
wird durch die Druckmessgeräte 33, 34, 35, 36 bzw. 37 überwacht.
Der hydraulische Druck der gemischten Suspension sinkt wie die Suspension
jeweils durch die aufeinander folgenden Inline-Mischer gelangt, und
das in der Suspension vorhandene Calciumhydroxid wird durch Kontakt
mit dem Kohlendioxidgas fortlaufend in Calciumcarbonat umgewandelt,
bis die Suspension, die den letzten Inline-Mischer 17 verlässt, im
wesentlichen kein nicht-umgewandeltes Calciumhydroxid enthält. Das
Design der Inline-Mischer ist derart, dass das Kohlendioxidgas gleichmäßig in der
gemischten Suspension in Form von äußerst feinen Bläschen verteilt wird.
Dies gewährleistet,
dass es eine sehr große
Kontaktfläche
zwischen dem Gas und der Suspension gibt, so dass die Karbonisierungsreaktion
rasch fortschreiten kann und sie im wesentlichen in der Zeit beendet
wird, die die Suspension zum Durchlaufen der Inline-Mischerreihe
benötigt.
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Die
Suspension, die gefälltes
Calciumcarbonat enthält,
verlässt
den letzten Inline-Mischer 17 durch ein Drosselventil 38,
und der pH-Wert dieser Produktsuspension wird durch ein pH-Meter 39 überwacht.
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Beispiele
für Verfahren,
die mit einer Anlage gemäß 1 durchgeführt werden,
sind wie folgt.
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BEISPIEL 1
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Eine
Weißwassersuspension
aus einer Papiermühle
enthielt 8 Gew.% eines Gemischs von Feststoffen, die kurze Cellulosefasern
und feine Mineralfüllstoffteilchen
umfassten. Verdünnerwasser
wurde dieser Suspension in ausreichender Menge zugeführt, damit
die Feststoffkonzentration auf 2,25 Gew.% gesenkt wurde. Die verdünnte Suspension
wurde mit einer Moyno-Pumpe mit einer Geschwindigkeit von etwa 27
kg·min–1 durch
einen statischen Inline-Mischer gepumpt, so dass Homogenität gewährleistet
wurde. Eine Suspension, die 20 Gew.% Calciumhydroxid enthielt, wurde
gesondert hergestellt. Diese Suspension wurde mit einer Moyno-Pumpe mit einer Geschwindigkeit
von 2,22 kg·min–1 gepumpt,
damit sie mit der Abfallsuspension vereinigt wurde. Die vereinigte
Suspension gelangte mit einer Geschwindigkeit von etwa 29 kg·min–1 durch
einen statischen Inline-Mischer, und wurde so auf jeden Fall sorgfältig gemischt.
Die gemischte Suspension gelangte in eine Reihe von statischen Inline-Mischern,
wie sie vorstehend anhand von 1 beschrieben
sind, jedoch enthielt die Anlage fünf statt sechs Inline-Mischer.
Die gemischte Suspension gelangte unter einem hydraulischen Druck
von 6 bar in den ersten Inline-Mischer.
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Kohlendioxidgas
unter Druck wurde in die gemischte Suspension eingebracht, wie sie
jeweils in die 5 Inline-Mischer unter den in der nachstehenden Tabelle
1 gezeigten Bedingungen gelangte.
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Die
Gesamt-Zufuhrgeschwindigkeit des Kohlendioxidgases, d.h. etwa 18
kg Std.–1,
war etwas größer als
die stöchiometrische
Geschwindigkeit von etwa 16 kg Std.–1,
mit der berechnet wurde, dass das in der gemischten Suspension bereitgestellte
Calciumhydroxid vollständig
karbonisiert wurde.
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Das
aus dem letzten Inline-Mischer erhaltene gefällte Produkt war eine Suspension,
in der die festen Abfall-Feinteilchen in einem etwa gleichen Gewicht
von gefälltem
Calciumcarbonat mit guter Kristallform eingefangen oder daran gebunden
waren. Das Produkt hatte eine gute weiße Farbe und Lichtstreuungseigenschaften,
und war ein sehr geeignetes Material zum Mischen mit Cellulosefasern
und anderen Inhaltsstoffen eines feuchten Ausgangsmaterials zum
Beschicken des Stoffauflaufkastens einer Papierherstellungsmaschine
in der früher
beschriebenen Weise.
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Beispiel 2
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Gefälltes Calciumcarbonat
wurde durch ein kontinuierliches Verfahren mit der vorstehend anhand
von 1 beschriebenen Vorrichtung hergestellt. Eine
Calciumhydroxid-Suspension, die 13,9 Gew.%, bezogen auf das Trockengewicht,
Calciumhydroxid enthielt, wurde mit einer Fließgeschwindigkeit von 102 Liter·Std.–1 zusammen
mit 1980 Liter·Std.–1 Wasser
in den ersten einer Reihe von 6 statischen Inline-Mischern unter
einem hydraulischen Druck von 7,3 bar gepumpt. Kohlendioxidgas wurde
in die Calciumhydroxidsuspension am stromaufwärts gelegenen Ende der jeweiligen
Inline-Mischer eingebracht, und wurde durch die Suspension in den
jeweiligen Mischern in Form von sehr feinen Blasen verteilt. In
den Mischern erfolgte jeweils die Umwandlung von Calciumhydroxid
zu Calciumcarbonat, so dass die Suspension, die den letzten Inline-Mischer
verließ, im
Wesentlichen kein nicht-umgewandeltes Calciumhydroxid enthielt.
Die Gesamt-Zufuhrgeschwindigkeit des Kohlendioxids betrug 18,5 kg·Std.–1.
Die Fließgeschwindigkeiten
der Calciumhydroxid-Suspension und des Kohlendioxid-Gases entsprechen
den Geschwindigkeiten von 210 Mol Calciumhydroxid pro Std. und 420
Mol Kohlendioxid pro Std. Das Gemisch aus Gas und Suspension floss
gleichmäßig durch
jede Stufe des Verfahrens, ohne dass sich Gasstopfen bildeten. Dies
zeigte, dass das Gas, das jeweils an der stromaufwärts gelegenen
Seite der Inline-Mischer zugeführt
wurde, gut von dem Calciumhydroxid in der Suspension in diesem Mischer
absorbiert wurde.
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Das
gefällte
Produkt war gefälltes
Calciumcarbonat mit einer überwiegend
rhomboedrischen Kristallform. Die Teilchengrößenverteilung von Calciumcarbonat
war derart, dass 86 Gew.% aus Teilchen mit einem Kugeläquivalentdurchmesser
von weniger als 5 μm
bestanden und 50 Gew. aus Teilchen mit einem Kugeläquivalentdurchmesser
von weniger als 2 μm
bestanden. Die Farbe und Leuchtkraft des Calciumcarbonats war derart,
dass die Rückstrahlung
gegenüber
Licht mit einer Wellenlänge
von 452 nm 92,8% betrug und die Rückstrahlung gegenüber Licht
mit einer Wellenlänge
von 570 nm 95,1 % betrug. Die Rückstrahlungstests
erfolgten gemäß dem Internationalen
Standard Nr. ISO 2470.
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BEISPIEL 3
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Calciumcarbonat
wurde in einer Suspension aus einem feinteiligen Abfallmaterial
durch ein kontinuierliches Verfahren mit der oben anhand der 1 beschriebenen
Vorrichtung gefällt.
Eine Suspension aus dem Abfallmaterial wurde aus der Weißwasser-Gewinnungsleitung
einer Papiermühle
hergeleitet. Sie wurde zusammen mit einer Calciumhydroxid-Suspension,
die 13,9%, bezogen auf das Trockengewicht, Calciumhydroxid enthielt,
durch einen statischen Inline-Mischer gepumpt. Die Suspension des
Abfallmaterials enthielt 2,45 Gew.% trockenes feines teilchenförmiges Abfallmaterial,
das ein Gemisch aus kurzen Cellulosefasern und feinem Mineralfüllstoffmaterial,
d.h. "Feinteilchen", enthielt, und sie
wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa 2000 kg·Std.–1 gepumpt.
Die Calciumhydroxid-Suspension wurde mit einer Geschwindigkeit von
etwa 200 kg·Std.–1 gepumpt,
so dass die gemischte Suspension bei einer Fließgeschwindigkeit von etwa 2200
kg·Std.–1 unter
einem hydraulischen Druck von 7,7 bar in den ersten einer Reihe
von sechs statischen Inline-Mischern gelangte. Kohlendioxidgas wurde
in die gemischte Suspension am stromaufwärts gelegenen Ende der Inline-Mischer
jeweils eingebracht und wurde in den Mischern jeweils in Form sehr
feiner Blasen in der Suspension verteilt. In den Mischern erfolgte
jeweils eine Umwandlung von Calciumhydroxid in Calciumcarbonat,
so dass die Suspension, die den letzten Inline-Mischer verließ, im Wesentlichen
kein nicht-umgewandeltes Calciumhydroxid enthielt. Die Gesamt-Zufuhrgeschwindigkeit
des Kohlendioxidgases betrug etwa 17 kg·Std.–1. Die
Fließgeschwindigkeiten
der Calciumhydroxidsuspension und von dem Kohlendioxidgas entsprechen
den Geschwindigkeiten von 366 Mol Calciumhydroxid pro Std. und 377
Mol Kohlendioxid pro Std. Wiederum floss das Gemisch von Gas und
Suspension gleichmäßig durch
jede Stufe des Verfahrens, ohne dass sich Gasstopfen bildeten.
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Das
gefällte
Produkt war eine Suspension von Verbundstoffteilchen von Feinteilchen,
die in den Kristallen aus gefälltem
Calciumcarbonat mit einer guten weißen Farbe und Kristallform
eingefangen waren und daran gebunden waren. Die in der Suspension
enthaltenen Verbundstoffteilchen wurden durch Filtration entwässert, und
der Prozentsatz der Rückstrahlung
gegenüber
Licht mit Wellenlängen
von 457 bzw. 570 nm wurden gemäß dem ISO-Standard
Nr. 2470 gemessen. Die Filtrationsgeschwindigkeit wurde ebenfalls
gemäß dem in
EP-A-0604095 beschriebenen Verfahren bestimmt. Die Ergebnisse sind
in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführt. Die gleichen Tests wurden
ebenfalls an einer entwässerten
Probe der ursprünglichen
Suspension des feinteiligen Abfallmaterials durchgeführt, und
die Ergebnisse sind auch in der nachstehenden Tabelle 2 zum Vergleich
angegeben.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass das durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
erhaltene gefällte
Produkt eine wünschenswerte
Weiße
und Leuchtkraft aufweist. Es ist daher ein sehr geeignetes Material
zum Mischen mit Cellulosefasern und anderen Inhaltsstoffen eines
feuchten Ausgangsmaterials zum Beschicken des Stoffauflaufkastens
einer Papierherstellungsmaschine zur Verwendung als Füllstoff
auf die früher
beschriebene Weise. Die Filtrationsrate einer Suspension, die das
feste Material enthielt, wurde ebenfalls um einen Faktor von etwa
10 erhöht,
so dass dieses sich viel leichter aus einem wässrigen Medium, in dem es suspendiert
ist, trennen lässt.