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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Regulierung der Alkalinität,
des pH-Wertes und/oder
der Härte
eines industriellen Verfahrens.
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Alkalinität ist ein
Maß für die Pufferungsfähigkeit
eines wässrigen
Systems, d. h. die Fähigkeit, pH-Veränderungen
zu verhindern. Diese kann auch als die Fähigkeit zur Aufnahme von H+- oder OH–-Ionen
angesehen werden. Die Pufferungsfähigkeit ermöglicht die Zugabe von sauren
und basischen Substanzen zu einem wässrigen System ohne signifikante
Veränderungen
des pH-Wertes. Die Mengen von Basen und Säuren, die zugegeben werden
können, ohne
den pH-Wert zu beeinflussen, hängen
von der Stärke
und der Menge der Base und der Säure
sowie von dem Grad der Alkalinität
ab. Zahlreichen industriellen Verfahren fehlt es an einer ausreichenden
Alkalinität,
die für
einen ordnungsgemäßen Betrieb
erforderlich ist.
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Eine
hohe Alkalinität
verhindert schädliche pH-Schwankungen, die
durch die Zugabe von Rohmaterialien mit unterschiedlichen pH-Werten
verursacht werden. pH-Veränderungen
können
z. B. unerwünschte
Ausfällungen
und Auflösungen
in einem industriellen Verfahren bewirken.
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Allgemein
resultiert Alkalinität
aus den Mengen an Hydroxid-, Carbonat- und Bicarbonationen in einer
wässrigen
Lösung
entsprechend der Gleichung: [alk] = [OH–]
+ 2[CO32–]
+ [HCO3–] – [H+]. Alkalinität kann auch aus Ammoniak und
den konjugierten Basen von Phosphor-, Kiesel-, Borsäure und
organischen Säuren
resultieren.
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Alkalinität kann als
M-Alkalinität
oder P-Alkalinität
in Abhängigkeit
von der für
den Assay angewandten Bestimmung ausgedrückt werden. Die M-Alkalinität wird durch
Titration mit Säure
auf den Methylorange-Endpunkt (pH-Wert 4,5) bestimmt und die M-Alkalinität resultiert
hauptsächlich
aus der Konzentration von Bicarbonationen. Die P-Alkalinität wird durch
Titration mit Säure
auf den Phenolphthalein-Endpunkt (pH-Wert 8,3) bestimmt, und die
P-Alkalinität
resultiert aus den Konzentrationen von Hydroxid- und Carbonationen.
Die Alkalinität
wird häufig
in Einheiten von mg/l von CaCO3 oder mmol/l
von CaCO3 ausgedrückt.
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Die
Alkalinität
ist nicht mit dem pH-Wert zu verwechseln, welcher ein Maß für die Konzentration von
H+-Ionen ist (pH-Wert = –log[H+]).
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Für den Fall,
dass das wässrige
System eines industriellen Verfahrens keine ausreichende Pufferfähigkeit
besitzt, können
die pH-Kontrolle und die Anpassung schwierig sein. Die Mengen an
sauren und basischen Substanzen, die zugesetzt werden, müssen sehr
sorgfältig
abgemessen werden. Insbesondere wenn starke Säuren oder Basen verwendet werden,
bewirkt jegliche Überdosierung
leicht zu große
pH-Veränderungen.
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Eine
angemessene Alkalinität
ist besonders vorteilhaft z. B. in Verfahren zur Herstellung von
Pulpe oder Papier sowie bei Wasserbehandlungsverfahren.
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Bei
der Herstellung von chemischer Pulpe wird eine Pulpensuspension
für die
Herstellung von Papier oder Pulpe allgemein in einer so genannten Faseranlage
durch Koch-, Bleich-, Extraktions- und/oder Waschoperationen gebildet,
wobei der pH-Wert zwischen den Operationen an den Einheiten wesentlich
verändert
wird und wobei eine hohe Alkalinität generell nicht erwünscht ist.
Papierherstellungspulpe kann auch aus recyceltem Papier erzeugt werden.
Wenn die Pulpe behandelt wurde und für die Verarbeitung zu Bahnen
bzw. Blättern
aus Pulpe oder Papier bereit ist, gelangt die Pulpe in die Papiermühle. Eine
solche Pulpe wird hierin als Papierherstellungspulpe bezeichnet,
um sie von der Pulpe in der Faseranlage zu unterscheiden. Bei der
nachfolgenden Behandlung wird die Papierherstellungspulpe Verdünnungen
mit Wasser und verschiedenen Feineinstellungen mit Chemikalien unterworfen.
Papierherstellungspulpe kann auch aus Spänen durch Verfeinern oder Mahlen
hergestellt werden. Eine derartige Papierherstellungspulpe wird
als mechanische Pulpe bezeichnet.
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Eine
Papierherstellungs-Pulpensupension besitzt eine geringe inhärente Pufferfähigkeit.
Eine höhere
Alkalinität
in der Pulpensuspension wäre
von Vorteil, weil viele chemische Zugaben und Behandlungen, die
den pH-Wert beeinflussen,
während
des Papierherstellungsverfahrens durchgeführt werden. Eine pH-Schwankung
kann andererseits verschiedene Probleme in dem Verfahren, wie bei
der Verfeinerung, verursachen.
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Eine
hohe Alkalinität
ist bei der Papierherstellung z. B. von Vorteil, wenn die Papierherstellungspulpe
sauer ist beim Eintritt in die Vorratsvorbereitung bzw. -aufbereitung
und die kurze Zirkulation wird bei einem neutralen oder alkalischen
pH-Wert oder leicht sauer durchgeführt. Der pH-Wert wird traditionell
bei Bedarf erhöht
und reguliert durch Zugabe von Natriumhydroxid, NaOH. NaOH ist aber
eine sehr starke Base, was bedeutet, dass nur geringe Mengen für pH-Einstellungen
benötigt
werden, und das NaOH muss ebenfalls vor der Zugabe verdünnt werden.
Der Papierhersteller könnte
sich am Ende einer Situation mit schwankendem pH-Wert bei der eintretrenden
Pulpe gegenübersehen,
was eine negative Auswirkung auf die Papierqualität und die
Papiermaschinenlauffähigkeit
hat.
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Eine
Papierherstellungspulpe, bei der die Fasern behandelt worden sind
und für
die Verwendung zur Herstellung von Papier bereit sind, wird als Vorrat
bezeichnet. Während
der Vorratsvorbereitung und der langen und kurzen Zirkulation der
Papieranlage wird eine Reihe von Papierchemikalien und Verdünnungswässern hinzugefügt, wovon
ein Teil sauer ist und daher den pH-Wert der Pulpe absenkt. Der Papierhersteller
könnte
daher am Ende einen zu niedrigen pH-Wert bei der kurzen Zirkulation
oder bei der Vorratsvorbereitung vorfinden, was zu einer Auflösung von
als ein Füllstoff
und/oder Pigment verwendetem Calciumcarbonat und zu Aufschäumungsproblemen
aufgrund einer Zersetzung von sich auflösendem Calciumcarbonat führen kann.
Man könnte erneut
dazu gezwungen sein, den pH-Wert unter Verwendung von NaOH einzustellen.
Der pH-Wert kann sich auch beim Verfeinern oder in Vorratstürmen infolge
von mikrobiologischem Wachstum verändern.
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Wenn
Pulpe unter Verwendung von Dithionit gebleicht wird, kann Dithionit
Probleme verursachen, wenn es oxidiert. Schwefelsäure bildet
sich bei den Papiermaschinenzirkulationen, was dazu führt, dass der
pH-Wert in Wasser
und Pulpe abgesenkt wird.
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Bei
Wasserbehandlungsverfahren wäre
eine beträchtliche
Alkalinität
bei der Prozessierung sowohl von Frischwasser als auch von Abwasser
vorteilhaft. Bei der Behandlung von Trinkwasser würde eine
ausreichende Alkalinität
z. B. sicherstellen, dass der pH-Wert in dem Wasserverteilungssystem
nicht zu stark schwankt. Zu starke Schwankungen des pH-Wertes können z.
B. Korrosion in den Leitungen aufgrund der Schwankung im Reduktions-Oxidations-Zustand
bewirken. Die inhärente
Härte von
natürlichem
Wasser verursacht auch Probleme bei der Prozessierung.
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Bei
Abwasserbehandlungen sind die Alkalinität und der pH-Wert des Wassers
für die
biologische Aktivität
von Bedeutung. Eine ausreichende Alkalinität würde sicherstellen, dass es
keine zu starke Schwankung des pH-Wertes gibt. Der pH-Wert sollte nicht
zu stark schwanken, und er sollte für die biologische Aktivität geeignet
bleiben, damit der biologische Prozess korrekt weiterläuft.
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Im
Stand der Technik war ein Weg zur Vermeidung von zu großen pH-Schwankungen
in industriellen Verfahren die Zugabe von gelöstem Natriumbicarbonat, NaHCO3, zu dem Verfahren. Das NaHCO3 dissoziiert
in den wässrigen
Medien unter Bildung von Bicarbonationen, HCO3 –,
die eine Pufferfähigkeit
besitzen und daher jeder pH-Veränderung entgegenwirken.
NaHCO3 ist ein festes Pulver, das allgemein
in so genannten 'Big-bags' ("Großgebinde-Säcken") geliefert wird,
und die Mühle
benötigt Raum
zur Verarbeitung, Gerätschaft
zum Auflösen und
Tanks für
die Lagerung. Das NaHCO3 ist unschön und kompliziert
in der Handhabung, wenn es mit Feuchtigkeit oder Wasser in Kontakt
kommt.
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Gemäß der
WO 98/56988 wird der pH-Wert einer
Pulpensuspension in der Vorratsvorbereitung einer Papiermaschine
durch Erhöhen
der Bicarbonat-Alkalinität
der Suspension stabilisiert. Eine Kombination von Natriumhydroxid
und Kohlendioxid sieht einen signifikanten Pufferungseffekt in der
Pulpe vor. Es können
jedoch einige Schwierigkeiten bei der Zugabe des Natriumhydroxids
und Kohlendioxids gemäß der Erfindung
auftreten. Ein lokaler hoher pH-Wert, der durch die Zugabe des Natriumhydroxids
verursacht wird, kann die Ausfällung
von Calciumcarbonat verursachen. Ein hoher pH-Wert kann Extraktstoffe
auflösen,
welche dann an anderer Stelle in dem Verfahren ausfallen können. Ein
hoher pH-Wert kann auch eine Vergilbung der Pulpe verursachen. Es
kann auch schwierig sein, ausreichend Kohlendioxid dem Verfahren
hinzuzufügen.
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Im
Stand der Technik erfolgt die Zugabe der in dem industriellen Verfahren
benötigten
basischen und sauren Substanzen in der Regel separat an speziellen
Dosierungspunkten. Die Verwendung von basischen und sauren Substanzen
erfordert häufig
eine Vorverarbeitung, z. B. ein Auflösen und Verdünnen, sowie
spezielle Gerätschaft
hierfür,
bevor die Substanzen in das industrielle Verfahren eingespeist werden.
Die Auswahl der Dosierungspunkte hängt von dem industriellen Verfahren
und den besagten Chemikalien ab. Die Dosierungspunkte von z. B.
gasförmigen
Substanzen müssen
sorgfältig
gewählt
werden, um eine(n) geeigneten Druck, Temperatur und Pulpekonsistenz
zu ergeben. Es kann gegebenenfalls nicht einmal möglich sein,
gasförmige
Substanzen an den erforderlichen Punkten des industriellen Verfahrens
einzuspeisen, oder dies kann eine komplexe Gerätschaft erfordern.
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Die
Mengen der benötigten
basischen und sauren Substanzen müssen getrennt für jedes
industrielle Verfahren abgemessen und bestimmt werden aufgrund unterschiedlicher
Verfahrensbedingungen. Für
den Fall, dass starke Säuren
und Basen verwendet werden, müssen
die hinzugefügten
Mengen besonders sorgfältig
abgemessen werden, um durch Überdosierungen
verursachte, zu große
pH-Veränderungen
zu vermeiden. Verdünnte
Substanzen sind leichter hinzuzufügen, doch erfordert eine Verdünnung selbst
zusätzliche
Arbeit.
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Es
könnte
häufig
wichtig sein, dass saure oder basische Chemikalien, die in dem industriellen Verfahren
benötigt
werden, zugegeben werden könnten,
ohne den pH-Wert
des Systems zu beeinflussen.
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Mithin
besteht ein Bedarf an einem einfachen und sicheren Weg, saure und
basische Substanzen in industrielle Verfahren zur Regulierung der
Alkalinität,
des pH-Wertes und/oder der Härte
einer Flüssigkeit
in einem industriellen Verfahren hinzuzugeben.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Vorrichtung,
welche leicht an ein industrielles Verfahren angeschlossen werden
kann, um basische und saure Substanzen in das industrielle Verfahren
zur Regulierung der Alkalinität
und/oder des pH-Wertes und/oder der Härte an gewünschten Punkten hinzuzufügen. Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung einer Vorrichtung,
welche die automatische und präzise
Einspeisung der sauren und basischen Substanzen in eine Flüssigkeit des
industriellen Verfahrens ermöglicht.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Regulierung der Alkalinität
und/oder des pH-Wertes eines industriellen Verfahrens.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Regulierung der Härte von
Wasser in einem industriellen Verfahren.
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Die
Erfindung gemäß der vorliegenden
Anmeldung wird in den anhängigen
Ansprüchen
definiert, deren Inhalt hierin durch den Bezug mit eingeschlossen
ist.
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Folglich
betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Regulierung der Alkalinität
eines industriellen Verfahrens durch automatisches Einspeisen und
Mischen von Wasser sowie von basischer und saurer Substanz in das
Verfahren.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regulierung
der Alkalinität,
des pH-Wertes und/oder der Härte
einer Flüssigkeit
eines industriellen Verfahrens, in dem die Vorrichtung so ausgelegt
ist, dass sie außerhalb
eines Verfahrenshauptstroms eines industriellen Verfahrens lokalisiert
ist und Einlasseinrichtungen, einen Reaktor und Auslasseinrichtungen
einschließt.
Die Vorrichtung schließt Einlasseinrichtungen
für eine
basische Substanz, eine saure Substanz und Wasser, einzeln regulierte Kontrolleinrichtungen
für die
Einlassreinrichtungen und einen Reaktor zum Umsetzen der basischen Substanz,
der sauren Substanz und des Wassers zur Bereitstellung einer vordefinierten
Alkalinität und/oder
eines pH-Wertes in der resultierenden wässrigen Puffermischung ein.
Die Vorrichtung schließt
auch Auslasseinrichtungen zur Zuführung der wässrigen Puffermischung zu dem
Verfahrenshauptstrom zur Regulierung des industriellen Verfahrens
ein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Regulierung
der Alkalinität,
des pH-Wertes und/oder der Härte
eines industriellen Verfahrens. Das Verfahren umfasst die Schritte
der Bereitstellung einer basischen und einer sauren Substanz, wobei
die Substanzen in Kombination in der Lage sind, Pufferionen in einem
wässrigen
Medium zu bilden; das Einführen
von einzeln regulierten, kontrollierten Einspeisungen der basischen
und der sauren Substanzen sowie von Wasser in den Reaktor einer
Vorrichtung, die außerhalb
eines Verfahrenshauptstromees des industriellen Verfahrens lokalisiert
ist; Erreichen, dass die basische Substanz und die saure Substanz
in dem Wasser reagieren, um eine vordefinierte Alkalinität und/oder
einen pH-Wert in der resultierenden wässrigen Puffermischung bereitzustellen;
und Zuführen
der wässrigen
Puffermischung zu dem Verfahrenshauptstrom zur Regulierung des industriellen
Verfahrens.
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Die
Vorrichtung gemäß der Erfindung
ermöglicht
eine sehr präzise
Alkalinitätskontrolle.
Sie ermöglicht
ebenfalls eine präzise
pH-Kontrolle bzw. Regulierung. Die Erfindung ermöglicht weiter die Regulierung
der Härte
von jeglichem wässrigen
Vehikel des industriellen Verfahrens. Die Vorrichtung ist an jedem
der erforderlichen Dosierungspunkte in einem industriellen Verfahren
leicht zu installieren, da es keinen Bedarf für eine direkte Einspeisung
von Säure und
Base in das Verfahren gibt. Die Zugabe von sauren und basischen
Substanzen erfolgt außerhalb
des Hauptverfahrens in der erfindungsgemäßen Vorrichtung automatisch
und sicher ohne eine unschöne
und komplizierte Handhabung oder riskante Reaktion zwischen den
Substanzen. Die Positionierung der Vorrichtung und der Dosierungspunkte
der aufbereiteten Puffermischung kann frei bestimmt werden in Abhängigkeit
von den besagten industriellen Verfahren.
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Eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
kann auf vielerlei Arten ausgelegt sein, um am besten dem besagten
industriellen Verfahren zu genügen.
Die Struktur kann in Abhängigkeit
von dem industriellen Verfahren ausgelegt werden, in welchem sie
eingesetzt wird, sowie unter Berücksichtigung
der in der Vorrichtung zur Herstellung der Puffermischung verwendeten
Substanzen.
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Die
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst einen Reaktor, welcher entweder ein kontinuierlicher
Reaktor oder ein Ansatz-Reaktor sein kann. Ein kontinuierlicher
Reaktor ermöglicht eine
kontinuierliche Regulierung der Alkalinität in dem industriellen Verfahren.
Für den
Fall, dass es zu Veränderungen
in der Alkalinität
oder bei den Verfahrensbedingungen kommt, können Anpassungen automatisch
und ohne Verzögerung
erfolgen. Eine Reaktorvorrichtung vom Ansatz-Typ kann betrieben werden,
wenn ein Bedarf zur Einstellung der Alkalinität z. B. infolge spezieller
Verfahrensbedingungen oder Rohmaterialien besteht. Ein Reaktor vom
Ansatz-Typ kann ebenfalls die Puffermischung in einen Tank einspeisen,
wo die Puffermischung kontinuierlich und/oder mit Unterbrechungen
in das industrielle Verfahren eingespeist wird.
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Die
Erfindung wird nun ausführlicher
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, in welchen:
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Die 1 eine
bevorzugte Ausführungsform einer
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung offenbart.
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Die 2 eine
schematische Zeichnung eines Papierherstellungsverfahrens mit einer
installierten Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung liefert.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
weist die in 1 gezeigte Vorrichtung einen
Reaktor auf, der als ein Röhrenreaktor 1 mit
einer Krümmung 11 ausgelegt
ist. Die Vorrichtung umfasst Einlasseinrichtungen 2, 3, 4 für die basische
und die saure Substanz bzw. das Wasser. Der Einlass für die saure Substanz
umfasst eine kleinere perforierte Röhre 5, die sich innerhalb
des Röhrenreaktors 1 befindet.
Die perforierte Röhre 5 weist
mehrere Einlassöffnungen 7 auf.
Die Einlasseinrichtungen 2, 3, 4 weisen
jeweils getrennte Kontrolleinrichtungen 6 auf. Die Kontrolleinrichtungen 6 werden
einzeln durch eine Kontrolleinrichtung (nicht gezeigt) reguliert,
welche vorzugsweise an einen Rechner angeschlossen ist, welcher das
Hauptverfahren steuert. Die Vorrichtung umfasst auch Temperaturregulierungs-
und Überwachungseinrichtungen 8,
einen statischen Mischer 10 und Einrichtungen für die Aufnahme
von Proben 12 sowie Auslasseinrichtungen 9.
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Die
Länge des
Röhrenreaktors 1 wird
in Abhängigkeit
von dem industriellen Verfahren angepasst, in welchem dieser installiert
ist. Es ist wichtig, dass der Röhrenreaktor 1 eine
Länge hat,
die ausreichend ist, um zu ermöglichen,
dass die Reaktion zwischen den Substanzen unter kontrollierten Bedingungen
stattfindet. Die Zahl der Krümmungen 11 sowie die
Gestalt und Größe des Röhrenreaktors 1 werden in
Abhängigkeit
von der Länge
des Reaktors 1 und dem (Hohl-)Raum an dem Ort, wo dieser
installiert ist, angepasst.
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Die
Einlasseinrichtungen 2, 3, 4 der Vorrichtung
umfassen herkömmliche
Einrichtungen, die in industriellen Verfahren verwendet werden,
wie Ventile. Die Einlasseinrichtungen für die basische und/oder die
saure Substanz schließen
auch vorzugsweise Einrichtungen (nicht gezeigt) zum Verdünnen und/oder
Auflösen
der Substanz in Wasser zur Bereitstellung einer kontrollierten wässrigen
Lösung der
Substanz ein. Dies bedeutet, dass selbst konzentrierte Säuren und
Basen oder feste Substanzen vorzugsweise in der Vorrichtung ohne
jegliche Vorverarbeitung außerhalb
der Vorrichtung verwendet werden. Die Verdünnung einer konzentrierten
Substanz auf eine geeignete Konzentration oder das Auflösen einer
festen Substanz tritt vorzugsweise in der entsprechenden Einlasseinrichtung
der Vorrichtung auf. In solchen Fällen werden keine eigenen Stufen
zur Verdünnung
und Auflösung
benötigt.
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Die
Einlasseinrichtungen 2, 3 für die basische bzw. saure Substanz
können
auch einen Einlass für
ein Gas umfassen, welches zur Bildung einer Base oder einer Säure in einem
wässrigen
Medium fähig
ist. Ein solcher Einlass ist z. B. durch die perforierte Röhre 5 in
der 1 innerhalb des Röhrenreaktors 1 vorgesehen.
Die perforierte Röhre 5 speist die
saure Substanz in den Reaktor 1 durch eine große Anzahl
an Stufen hindurch kontinuierlich und nach und nach ein und stellt
eine sichere Zugabe der sauren Substanz sicher.
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Die
Einlasseinrichtung 4 für
Wasser ist ein Einlass für
Wasser, das in der Vorrichtung verwendet werden soll. Die Einlasseinrichtung
für Wasser
muß nicht
getrennt vorgesehen sein, sondern kann stattdessen mit den Einlasseinrichtungen
für die
basische und/oder saure Substanz kombiniert werden. In einem solchen
Fall wird das Wasser in die Vorrichtung von dem gleichen Punkt wie
die basische oder die saure Substanz eingespeist. Die Vorrichtung
kann auch separate Behälter
zum Vorkombinieren der basischen und/oder sauren Substanz mit Wasser
umfassen. Die erhaltene verdünnte
Mischung wird dann mit der anderen Substanz in dem Reaktor kombiniert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Vorrichtung mehrere, stärker bevorzugt zwei oder mehr
Einlässe
für die
basische und/oder saure Substanz und/oder Wasser auf. Die Zugabe
von einigen sauren Substanzen, wie Kohlendioxid, über 3 bis
10 Stufen hinweg ist bevorzugt. In einer Vorrichtung vom Röhrenreaktor-Typ
sind die Einlässe
vorzugsweise entlang des Röhrenreaktors voneinander
getrennt angeordnet. Dies ermöglicht die
Zugabe der Substanzen, sodass genug Zeit für die Reaktion zwischen den
hinzugefügten
Substanzen bleibt, bevor mehr Substanz in den Reaktor eingespeist
wird.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
gemäß 1 sieht
die perforierte Röhre 5,
die sich innerhalb des Röhrenreaktors 1 befindet,
mehrere Einlässe vor.
Mehrere Öffnungen 7 der
perforierten Röhre 5 stellen
eine kontinuierliche und allmähliche
Zugabe der sauren Substanz in den Reaktor 1 sicher. Die Länge der
perforierten Röhre 5 im
Verhältnis
zum gesamten Röhrenreaktor 1 sowie
die Zahl der Öffnungen 7 wird
entsprechend der Menge und Strömungsrate
der sauren Substanz eingestellt. Die perforierte Röhre 5 wird
vorzugsweise als ein Einlass für
eine gasförmige
Substanz, wie Kohlendioxid, verwendet. Die Öffnungen 7 am entfernten
Ende der Röhre 5 können größer sein
als das Einlassende, um einen Druckabfall in der Röhre auszugleichen.
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Die
Einspeisungen von basischer und saurer Substanz und die Wassereinspeisung
in die Vorrichtung werden durch die Kontrolleinrichtungen 6 für die Einlasseinrichtungen 2, 3, 4 reguliert.
Die Kontrolleinrichtungen 6 sind durch Kästchen in 1 angegeben.
Die Kontrolleinrichtungen 6 umfassen Einrichtungen zum Überwachen
und Einstellen der Strömungsrate
der in der Umsetzung benötigten
basischen und sauren Substanzen. Die Strömung wird reguliert, um eine
genaue Dosierung der Substanzen sicherzustellen. Durch Regulieren
der Menge der in den Reaktor eingespeisten basischen und sauren Substanzen
wird das chemische Gleichgewicht der Reaktion genau reguliert, und
es werden eine/e vordefinierte/r Alkalinität und pH-Wert in der resultierenden
wässrigen
Puffermischung erhalten.
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Ferner
werden die Konzentrationen der in dem Verfahren benötigten Substanzen
vorzugsweise kontrolliert und überwacht.
Auf diese Weise ist es möglich,
Fehler bzw. Störungen
aufgrund von falschen Mengen und Konzentrationen in der Vorrichtung
zu vermeiden.
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Die
durch ein Kästchen
in dem Reaktor 1 angegebenen Reguliereinrichtungen 8 sind
für das
Regulieren der Reaktionsbedingungen und Konzentration von Substanzen
in der Vorrichtung ausgelegt. Das Kontrollieren der Vorrichtung
stellt ebenfalls einen stetigen und sicheren Betrieb der Vorrichtung
sicher. Die Reguliereinrichtungen 8 können jede beliebige herkömmliche
Einrichtung zum Messen und Analysieren der erforderlichen Parameter,
wie der Temperatur, umfassen. Die Reguliereinrichtungen 8 können auch
Alarmsysteme für
ungewöhnliche
Situationen einschließen.
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Die
Auslasseinrichtungen 9 der Vorrichtung umfassen herkömmliche
Einrichtungen, die in industriellen Verfahren eingesetzt werden.
Die Auslasseinrichtungen 9 ermöglichen die Zuführung der
in der Vorrichtung hergestellten Puffermischung zu dem industriellen
Verfahren.
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Um
ein richtiges Mischen der Substanzen in der Vorrichtung sicherzustellen,
umfasst diese vorteilhafterweise Einrichtungen 10 zum Sprühen und/oder
Rühren.
Die Mischer sind vorzugsweise statische Mischer 10, wie
die in 1 offenbarten. Das Mischen in der Vorrichtung
erfolgt bevorzugt automatisch und konstant, obwohl es getrennt reguliert und überwacht
werden kann.
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Die
Vorrichtung umfasst auch Einrichtungen zum Kühlen der Wände des Reaktors, um Substanzen
wie Calciumcarbonat von einem Ausfallen an den Wänden abzuhalten. Die Reguliereinrichtungen der
Vorrichtung können
auch Einrichtungen zur Entfernung von ausgefälltem Material umfassen.
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Eine
Alkalinitätsvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist vorzugsweise mit einem Regulier- und Überwachungssystem
des industriellen Verfahrens des Verfahrenshauptstroms verbunden. Damit
wird das Funktionieren der Vorrichtung gleichzeitig mit dem Hauptverfahren
reguliert und überwacht.
Das Bedienpersonal für
die Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung muß die
Vorrichtung nicht getrennt überwachen,
da sie als ein Teil des Hauptverfahrens fungiert. In Fällen, in
denen eine Verdünnung
in der Vorrichtung vorgesehen ist, können basische und saure Substanzen
in der Vorrichtung ohne jegliche Vorverarbeitung verwendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Vorrichtung computergesteuert, um den Betrieb
der Vorrichtung in einer kontrollierten Weise sicherzustellen.
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Die
Vorrichtung gemäß der Erfindung
kann in jedem industriellen Verfahren eingesetzt werden, in dem
es einen Bedarf zur Regulierung der Alkalinität gibt. Die Vorrichtung kann
entsprechend den Anforderungen jedes industriellen Verfahrens ausgelegt sein.
Die Vorrichtung kann z. B. an verschiedenen Punkten in einem Verfahren
zur Herstellung von Papier oder Pulpe eingesetzt werden, wie bei
der Vorratsvorbereitung, bei Wasserzirkulationen, in einem Filter
zwischen einer Pulpenmühle
und einer Papiermühle
oder in dem Ausschusslagertank. Es ist auch möglich, die Vorrichtung gemäß der Erfindung
in einem Wasserbehandlungsverfahren zu verwenden. Die Vorrichtung
ist sowohl bei Abwasser- als
auch Frischwasserbehandlungen nützlich.
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Die 2 offenbart
ein Papierherstellungsverfahren, in dem die Vorrichtung 26 gemäß der vorliegenden
Erfindung mit einer Verdünnungsschnecke 23 nach
einem Filter 22 verbunden ist. Das Funktionieren der Vorrichtung
in so einem Fall wird ausführlicher
in Beispiel 1 erläutert.
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Ein
Fachmann auf dem Gebiet ist in der Lage, den Grad der benötigten Alkalinität in einem
industriellen Verfahren zu berechnen, um eine ausreichende Pufferfähigkeit
während
des Verfahrens aufrechtzuerhalten. Der benötigte Grad der Alkalinität hängt z. B.
von der Menge und dem Typ der in das industrielle Verfahren eingespeisten
Chemikalien, den Rohmaterialströmen,
dem Füllmaterial
und der Pulpenmenge ab.
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Der
Ausdruck "Verfahrenshauptstrom", wie in der vorliegenden
Patentbeschreibung und den Ansprüchen
verwendet, bedeutet im Grunde den Strom von kombinierten Rohmaterialien
ab Beginn bis zum Ende eines industriellen Verfahrens. Allerdings
kann ein Hauptstrom auch einen Strom von anderen Rohmaterialien
als diejenigen, welche die Alkalinität gemäß der Erfindung vorsehen, bezeichnen,
oder er kann Schleifen und Rezirkulationen von Verfahrensfluiden,
wie Zirkulationen von Prozesswasser, an verschiedenen Punkten des
industriellen Verfahren bezeichnen. Das industrielle Verfahren kann
in einem kontinuierlichen Betrieb oder einem Betrieb vom Ansatz-Typ
durchgeführt
werden, obwohl ein kontinuierlicher Betrieb bevorzugt ist.
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Der
Verfahrenshauptstrom gemäß der Erfindung
ist vorzugsweise ein wässriger
Strom in einem industriellen Verfahren, in dem Rohmaterial(ien)
von Beginn bis zum Ende fließen.
Der Verfahrenshauptstrom kann auch ein Strom sein, welcher zu dem Rohmaterialstrom
führt oder
von diesem getrennt ist. Dies kann z. B. eine wässrige Pulpensuspension in einer
Faseranlage oder in einer Papiermaschine oder ein Wasserstrom sein,
welcher zu der Suspension führt
und/oder von dieser getrennt ist. Der Verfahrenshauptstrom kann
auch eine Pulpensuspension nach einer Bleichstufe bei einer Vorratsvorbereitung, einer
langen Zirkulation oder einer kurzen Zirkulation sein. Er kann Waschwasser-Rezirkulationen oder Frischwasseranlagen
umfassen. Der Verfahrenshauptstrom kann auch ein Strom in einem
Wasser- oder Abwasserbehandlungsverfahren sein.
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Die
Ausdrücke "Vorratsvorbereitung", "lange Zirkulation" und "kurze Zirkulation" in der vorliegenden
Beschreibung haben die Bedeutungen, wie sie in Papermaking Science
and Technology: Book 8, Papermaking Part 1, Stock Preparation and
Wet End (Papierherstellungswissenschaft und Technologie: Buch 8,
Papierherstellung Teil 1, Vorratsvorbereitung und Nasspartie), Hrsg.
Hannu Paulapuro, Fapet Oy, 2000, S. 125, definiert werden.
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Eine
basische Substanz gemäß der Erfindung
ist eine Substanz, welche als Base in der Umgebung des besagten
Verfahrens fungiert. Die basische Substanz kann in einer festen,
flüssigen
oder gasförmigen
Form zugegeben werden und kann in der Vorrichtung aufgelöst oder
verdünnt
werden. Eine bevorzugte basische Substanz ist ein Alkalimetallhydroxid,
Alkalimetallcarbonat, Alkalimetallbicarbonat, Alkalimetallphosphat,
Alkalimetallbiphosphat und/oder Alkalimetallphosphit. Eine bevorzugte
basische Substanz ist flüssiges
oder festes Natriumhydroxid, Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat,
Natriumphosphat, Calciumhydroxid, Kaliumhydroxid oder Grünlauge oder
Weißlauge
eines Holz-Aufschlussverfahrens.
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Eine
saure Substanz ist eine Substanz, die als eine Säure in der Umgebung des besagten
Verfahrens fungiert. Die saure Substanz kann auch ein Gas sein,
das eine Säure
in einem wässrigen
Medium bereitstellt. Dies bedeutet, dass es sich um eine gasförmige Substanz
handelt, welche eine Säure
in wässrigem
Medium bildet, z. B. gasförmiges
Kohlendioxid oder Schwefeldioxid. Kohlendioxid ist ein Gas, welches
sich leicht unter alkalischen Bedingungen, z. B. in Wasser oder
in einer Pulpensuspension, unter Bildung von Kohlensäure- und/oder Bicarbonationen auflöst, entsprechend
der Reaktion: CO2 + H2O ⟺ H2CO3 ⟺ H+ + HCO3 –.
Bei einem hohen pH-Wert, insbesondere von größer als 10, lautet die vorherrschende
Reaktion CO2 + 2 OH– ⟺ CO3 2– + H2O.
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Eine
wässrige
Lösung
einer sauren Substanz kann auch als eine wässrige Säure bezeichnet werden. Damit
ist Kohlendioxid eine saure Substanz, die eine wässrige Säure bildet. Die saure Substanz kann
auch eine organische oder anorganische Säure sein, vorzugsweise gewählt aus
schwefliger Säure, Alaun,
Phosphorsäure,
Kohlensäure,
Citronensäure und
Chlorwasserstoffsäure.
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Für den Fall,
dass Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid verwendet wird, ist eine
bevorzugte saure Substanz Kohlendioxid, Schwefeldioxid, schweflige
Säure,
Kohlensäure
oder Phosphorsäure. Die
am meisten bevorzugte Kombination ist Natriumhydroxid und Kohlendioxid.
Bevorzugte Kombinationen der basischen und der sauren Substanz sind
z. B. ein Salz von Carbonat oder ein Phosphat und eine starke Säure, wie
Chlorwasserstoffsäure
oder Alaun.
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Eine
regulierte wässrige
Lösung
einer basischen und/oder sauren Substanz bedeutet eine Lösung der
entsprechenden Substanz, die eine spezifische Konzentration besitzt.
Die Lösung
kann im voraus getrennt aus einer konzentrierten oder festen Substanz
hergestellt werden und danach in die Vorrichtung eingespeist werden.
Allerdings ist ein Vorteil der Vorrichtung, dass die regulierte
wässrige
Lösung ebenfalls
automatisch in der Vorrichtung gebildet werden kann. Zum Beispiel
umfasst für
den Fall, dass NaOH als basische Substanz verwendet wird, die Vorrichtung
vorzugsweise Mittel zum Verdünnen
von NaOH, das eine anfängliche
Konzentration z. B. von etwa 30% hat, zur Bereitstellung einer NaOH-Lösung mit
einer Konzentration von 1–9
Gew.-%, vorzugsweise etwa 6%.
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Das
in der Vorrichtung verwendete Wasser kann Rohwasser oder von dem
Verfahrenshauptstrom des industriellen Verfahrens abgetrenntes Wasser
umfassen. Das Wasser kann z. B. von einem Wasserstrom abgeleitet
werden, welcher zu einer Pulpensuspension oder dem Papierherstellungs-Vorrat
führt und/oder
davon abgetrennt ist. Das Wasser kann auch von dem Hauptverfahren
abgetrennte verdünnte
Pulpensuspension umfassen. Das Wasser kann auch Trinkwasser sein,
das in einem Wasserbehandlungsverfahren behandelt wird. Die Alkalinität von Trinkwasser
wird vorzugsweise angehoben, unmittelbar bevor das Wasser dem Wasserverteilungssystem
zugeführt
wird. Die Alkalinität
von Abwasser wird vorzugsweise während
der Abwasserbehandlung reguliert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine wässrige Puffermischung für die Verwendung
in einem industriellen Verfahren bereit. Die in der Vorrichtung hergestellte
Mischung führt
zur Reaktion zwischen der basischen und der sauren Substanz, wobei
die Substanzen in Kombination zur Bildung von Pufferionen in der
Lage sind, was die Alkalinität
eines wässrigen
Mediums beeinflusst. Die resultierende wässrige Puffermischung besitzt
eine vordefinierte Alkalinität,
die von der in dem besagten industriellen Verfahren benötigten Alkalinität abhängt. Die
wässrige
Puffermischung ist zur Vorsehung einer erhöhten Alkalinität in dem
industriellen Verfahren fähig,
wenn sie diesem zugeführt
wird.
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Die
Puffermischung der Erfindung wird aus der basischen Substanz der
sauren Substanz und dem Wasser gebildet, die in einer kontrollierten
Weise in die Vorrichtung eingeführt
werden. Die basische Substanz und die saure Substanz reagieren in
dem Wasser in der Vorrichtung unter Vorsehung einer vordefinierten
Alkalinität
in der resultierenden wässrigen Puffermischung.
Die Reguliereinrichtungen der Vorrichtung stellen sicher, dass die Puffermischung
eine(n) gewünschte(n)
Alkalinität
und pH-Wert besitzt. Die Konzentration der basischen Substanz wird
vorzugsweise durch Messen z. B. der Dichte der basischen Substanz
reguliert und überwacht.
Die Menge der in den Reaktor eingespeisten sauren Substanz wird
danach eingestellt für
den Erhalt einer/eines gewünschten
Alkalinität
und pH-Wertes in der resultierenden Puffermischung. Die resultierende
wässrige Puffermischung
wird dem Verfahrenshauptstrom des industriellen Verfahrens zur Regulierung
der Alkalinität
und des pH-Wertes des industriellen Verfahrens zugeführt.
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Der
pH-Wert in dem Reaktor wird vorzugsweise ebenfalls reguliert und überwacht.
Der pH-Wert der resultierenden wässrigen
Puffermischung wird entsprechend den Bedürfnissen des industriellen
Verfahrens reguliert. In einem Papier- oder Pulpenherstellungsverfahren
kann ein bevorzugter pH-Wert z. B. etwa 6 bis 10 sein. Zudem können die
Carbonationenkonzentration, Bicarbonationenkonzentration und/oder
die Gesamtalkalinität oder
M-Alkalinität in der
Vorrichtung überwacht
werden. Somit wird die Alkalinität
der resultierenden wässrigen
Puffermischung auf einen spezifischen vorbestimmten Wert in der
Vorrichtung eingestellt. Die resultierende wässrige Puffermischung wird
in das industrielle Verfahren zur Regulierung der Alkalinität des Verfahrenshauptstroms
zugeführt.
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Die
Temperatur und der Druck in dem Reaktor werden vorzugsweise in der
Vorrichtung reguliert und überwacht,
um geeignete Bedingungen für
die Reaktionen zwischen dem Wasser und der basischen und der sauren
Substanz aufrechtzuerhalten. Die Temperatur wird vorzugsweise reguliert,
weil die Reaktionen in hohem Maße
exotherm sein können. Eine
zu hohe Temperatur kann eine Zunahme des Drucks oder gar eine Explosion
verursachen.
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Das
Mischen der Substanzen ist vorzugsweise vorgesehen, um eine richtige
und sichere Umsetzung der Substanzen sicherzustellen. Bei einer mehrstufigen
Umsetzung, bei der Säure
oder Base schrittweise zugegeben wird, sollte die vorausgehende
Reaktion beendet sein, bevor irgendeine neue Substanz hinzugefügt wird.
Die Vorrichtung kann Einrichtungen zum schnellen Schließen der
Einlässe umfassen,
z. B. für
den Fall, dass die Temperatur oder der Druck in dem Reaktor zu hoch
werden.
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In
einigen Fällen
enthält
das in der Reaktion verwendete Wasser freie Calciumionen. Freie
Calciumionen können
Probleme in zahlreichen Verfahren verursachen, z. B. wenn sie mit
anderen Verbindungen in dem Verfahren ausfallen. Calciumionen können z.
B. zu einer unerwünschten
Abblätterung
an den Wänden
führen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist es möglich,
Calciumcarbonat von einem Ausfallen an den Wänden des Reaktors abzuhalten
durch Kühlen
der Wände
des Reaktors. Auf diese Weise verbleibt jegliches ausgefallene Calciumcarbonat
in der Lösung
und wird in Form fester Teilchen in das Hauptverfahren mit der Puffermischung
eingespeist oder, alternativ, kann es aus der Mischung entfernt
werden. Für
den Fall, dass die Härte
von Wasser hoch ist, kann das Wasser zur Verringerung der Härte und
der Menge von Calciumionen behandelt werden. Das Wasser kann z.
B. magnetisch oder durch Ausfällung
behandelt werden. Solche Verfahren sind kommerziell verfügbar.
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In
einem Papierherstellungsverfahren könnte es vorteilhaft sein, dass
jegliche Calciumionen in der Vorrichtung ausfallen. Besonders wenn
die basische Substanz NaOH umfasst, das mit Calciumionen in dem
Wasser in Kontakt kommt, fällt
die nachfolgende Einspeisung von CO2 als
saure Substanz die Calciumionen als Calciumcarbonat aus. Das ausgefällte Calciumcarbonat
wird in das Papierherstellungsverfahren eingespeist und haftet an
die Fasern in der Pulpensuspension an und wird aus der zirkulierenden
Wasser entfernt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Vorrichtung zur Regulierung der Alkalinität unter
Verwendung von Natriumhydroxid als basischer Substanz und Kohlendioxid
als saurer Substanz verwendet. Das in die Vorrichtung eingespeiste
Natriumhydroxid kann auch konzentriert werden. Das Natriumhydroxid
kann bei Bedarf in der Vorrichtung vor der Einführung in den Reaktor verdünnt werden.
Eine bevorzugte Konzentration nach Verdünnung ist etwa 1 bis 9%, stärker bevorzugt
wird NaOH auf eine Konzentration von etwa 6% verdünnt. Die
Verdünnung
des Natriumhydroxid kann im Einlassende des Reaktors an einem Punkt
vor der Einführung
des Kohlendioxids durchgeführt
werden, oder das Natriumhydroxid kann separat vorverdünnt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird Kohlendioxid in mindestens zwei getrennten Schritten, vorzugsweise
in 2 bis 10 getrennten Schritten eingeführt. Für den Fall, dass ein Röhrenreaktor
zum Einsatz kommt, wird Kohlendioxid vorzugsweise in einem Röhrenreaktor
schrittweise, z. B. durch eine innerhalb des Röhrenreaktors angeordnete perforierte
Röhre,
eingeführt.
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Die
Erfindung wird nunmehr in einigen wenigen Beispielen erläutert, welche
die Erfindung nicht in irgendeiner Weise einschränken. Ein Fachmann auf dem
Gebiet wird in der Lage sein, die Vorrichtung auf viele verschiedene
Arten zu verwenden.
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Beispiel 1
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Eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
wurde in einer Papiermühle
mit den in der 2 gezeigten Verfahrenscharakteristika
getestet. Die Vorrichtung 26 der vorliegenden Erfindung
war ein Röhrenreaktor,
der sich außerhalb
des Hauptverfahrens 20 der Papiermühle wie in der 2 offenbart
befindet. Die Vorrichtung 26 war mit dem Regulier- und Überwachungssystem
der Papiermühle
verbunden.
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Die
Vorrichtung 26 wurde für
die Herstellung einer Natrium- und Bicarbonationen enthaltenden Puffermischung
durch Absorbieren von gasförmigem Kohlendioxid 28 in
eine verdünnte
wässrige
Lösung 29 von
Natriumhydroxid (etwa 2%) verwendet. Der pH-Wert der Mischung war
etwa 8,0. Die Alkalinität der
Mischung war etwa 500 mmol CaCO3/l.
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Eine
Pulpensuspension 20, welche eine Birkenanlage umfasste
und einen pH-Wert von 5,0 hatte, wurde von einem Pulpenmühlen-Lagerturm 21 zu einem
Filter 22 in der Papiermühle gepumpt. Die Konsistenz
der Pulpensuspension nach dem Filter war etwa 30%. Die in der Vorrichtung 26 hergestellte Puffermischung
wurde in die Pulpensuspension bei einer Verdünnungsschnecke 23 nach
dem Filter 22 in einer Menge von 6 kg/1000 kg Masse (Trockengewichtbasis)
zugeführt.
Die Pulpensuspension wurde zur gleichen Zeit auf eine Konsistenz
von etwa 10% unter Verwendung von Wasser 30 zusätzlich zu
der Puffermischung verdünnt.
Die resultierende Pulpensuspension wurde durch eine Fallleitung 24 zu
einem Papiermühlenlagerturm 25 gepumpt.
Der pH-Wert in dem Turm war etwa 7,2 und die Alkalinität war 7
bis 8 mmol CaCO3/l.
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Die
Pulpe wurde aus dem Lagerturm 25 in das Papierherstellungsverfahren 27 mit
einem CaCO3-haltigen Weißwasser 31 von der
nachfolgenden Papiermaschine, die bei einem pH-Wert von 8,0 betrieben
wurde, aufgenommen. Da der pH-Wert der Pulpensuspension durch die
Puffermischung auf 7,5 angehoben worden war und aufgrund der erhöhten Alkalinität der Pulpensuspension
verblieb das CaCO3 in dem Weißwasser
in fester Form in der resultierenden verdünnten Suspension. Für den Fall,
dass keine Puffermischung verwendet worden war, hätte sich das
CaCO3 als eine Folge der pH-Veränderung
aufgelöst,
die stattgefunden hätte,
wenn die Pulpensuspension bei einem pH-Wert 5,0 auf das Weißwasser bei
einem pH-Wert 8,0 getroffen wäre.
Als eine Folge der Einspeisung der Puffermischung in das Verfahren bei
der Schnecke 23 wurde die Gesamtheit des nachfolgenden
Papierherstellungsverfahrens stabilisiert und die M-Alkalinität des Weißwassers
wurde von 2,6 mmol CaCO3/l auf 4,5 mmol
CaCO3/l angehoben. Die Härte des Weißwassers nahm um etwa 30% von
65 Ca mg/l auf 28 Ca mg/l ab.
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Die
oben genannte Verfahrensweise wurde auch auf eine Kieferanlage in
der gleichen Papiermühle
angewandt. Die Verfahrensweise war die gleiche, außer dass
die Puffermischung dem Fallleitung-24-Verteilungsring zugeführt wurde. Ähnliche vorteilhafte
Resultate wie bei einer Verwendung in der Birkenanlage wurden erzielt.
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Beispiel 2
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Eine
Vorrichtung gemäß der Erfindung
wurde bei der Verhinderung von pH-Veränderungen in einem Ausschusslagerturm
getestet, die durch die als eine Folge der mikrobiologischen Aktivität gebildeten organischen
Säuren
verursacht wurden.
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Ausschuss
von mehreren Stellen in einem Papierherstellungsverfahren wurde
in einem Lagerturm gesammelt. Eine Vorrichtung gemäß der Erfindung
wurde mit einer in dem Lagerturm eingesetzten Recycling-Leitung
verbunden, um die Homogenisierung des Ausschusses in dem Turm zu
unterstützen. Eine
Pufferlösung
mit einem pH-Wert von 7,5 wurde mit Unterbrechungen in einer Menge
von 5 kg NaHCO3/1000 kg Masse (Trockengewichtsbasis) dem
Recycling-Turm zugeführt.
Der pH-Wert des Ausschusses blieb stabil, und es war keine Abnahme des
pH-Wertes trotz einer mikrobiologischen Aktivität zu beobachten.
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Beispiel 3
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Wasser
in einem Wasserversorgungssystem hatte eine niedrige Alkalinität (0,2 mmol
CaCO3/l). Die niedrige Alkalinität verursachte
pH-Schwankungen in dem Versorgungssystem und dies wiederum führte zu
Korrosionsproblemen in den Leitungen.
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Die
Alkalinität
des Wassers wurde mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung unter Verwendung von
NaOH und CO2 auf einen Wert von 1,0 mmol CaCO3/l angehoben.
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Der
pH-Wert des gepufferten Wassers blieb konstant bei 7,0 und es traten
keine Korrosionsprobleme in den Leitungen auf.
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Es
ist einleuchtend, dass die Erfindung auf eine große Vielzahl
von Wegen variiert werden kann, die für Fachleute auf dem Gebiet
offensichtlich sind, ohne vom Umfang der Ansprüche abzuweichen.