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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf kationische Lipide, die nützlich sind
in Zufuhrsystemen für
synthetische Gene. Sie bezieht sich insbesondere auf amphiphile
kationische Lipide mit konjugierten Polyamin-Gruppen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Plasmid-basierte
Zufuhrsysteme für
nicht-virale Gene stellen einen vielversprechenden Ansatz für die Behandlung
von Erb- und Ansteckungskrankheiten und für die Entwicklung eines neuen
Ansatzes zur Impfung dar.1-8 Jedoch sind
ihre Wirksamkeiten und klinische Wirkung heute begrenzt wegen niedriger
in vitro- und in vivo-Genproduktexpressionsspiegel.6,9 Die üblicherweise
verwendeten Ansätze
zur Erhöhung
der Expression von synthetischen Gen-Zufuhrsystemen beinhalten entweder eine
Verbesserung des DNA-Zufuhrsystems 3,4,9 oder
die Optimierung der DNA-Sequenz entweder auf dem Niveau des Promotors,
Enhancers, Introns oder Terminators mit sich.10-13
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DNA-Zufuhrsysteme
enthalten kationische Lipide, die fähig sind, den Transport biologisch
aktiver Mittel, einschließlich
Plasmiden, in die Zelle sowohl in vitro als auch in vivo zu erleichtern,
zum Beispiel, wie im US-Patent Nr. 4,897,355 für Eppstein et al. und US-Patent
Nr. 5,264,618 für
Felgner et al. offanbart. Synthetische Gen-Zufuhrsysteme umfassen
auch die Verwendung von kationischen Lipiden auf Cholesterol-Basis.
Es wurde gezeigt, dass Lipide, wie DC-Cholesterol, sowohl in vivo-
als auch in vitro- Transfektions-Aktivität gezeigt haben4,14-18 und
die ersten kationischen Lipid-Moleküle zur Anwendung in klinischen
Versuchen bei der Gentherapie am Menschen waren. Es ist medizinisch
und wirtschaftlich wichtig, verbesserte Arten von kationischen Lipiden
zu entwickeln, die eine erhöhte
Transport- oder Transfektionsfähigkeit
aufweisen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die allgemeine Struktur von Verbindungen der XG39-Spezies. X ist
eine Acetat- oder
Trifluoracetat-Gruppe und sp ist der Alkyl-Spacer zwischen den Amidin
enthaltenden Gruppen.
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2 zeigt
die allgemeine Struktur von Verbindungen der XG40-Gruppe.
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Die
verschiedenen Felder von 3 vergleichen
die in vitro-Transfektionsaktivität der "Alten XG40-Charge" (3A, 3B und 3C)
mit derjenigen der "Neuen
XG40-Charge" (3D, 3E und 3F)
in den Zelltypen B16-F0, COS-7 und BJK-21.
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4A und 4B vergleichen
die Massenspektralanalysen der "Neuen
Charge" (4A)-Verbindungen mit
denen der "Alten
Charge" (4B)-Verbindungen,
auf die in 3 Bezug genommen wird.
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5A, 5B und 5C zeigen
die Massenspektralanalysen von Verbindungen der Erfindung, wenn
sie mit zunehmender Zahl von Trifluoressigsäure-Molekülen konjugiert werden: 5A =
TFA1, 5B = TFA2, 5C =
TFA3.
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Die
Felder der 6 zeigen, dass die TFA-Konjugation
der neuen XG40-Charge die Transfektionsfähigkeit wiederherstellt, wenn
sie in den Zelltypen B16-F0, Cos-7 und BHK-21 getestet werden. Somit
beziehen sich die Felder 6A, 6B, 6C und 6D auf Studien, die den
B16-F0-Zelltyp verwenden,
die Felder 6E, 6F, 6G und 6H beziehen sich auf Studien, die den
COS.7-Zelltyp verwenden
und die Felder 6I, 6J, 6K und 6L beziehen sich auf Studien, die
den BHK-21-Zelltyp
verwenden.
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Die
Felder von 7 vergleichen die Transfektions-Wirksamkeiten
einer Reihe an trifluoracetylierten XG40-Derivaten, die zunehmende
Mengen von Trifluoracetat enthalten, die mit den primären Amin-Gruppen mit
der "Alten Charge" in 8 zusätzlichen
Zelltypen konjugiert sind. Somit beziehen sich die Felder 7A, 7B,
7C und 7D auf Studien, die HeLa-S3-Zellen verwenden, die Felder
7E, 7F, 7G und 7H beziehen sich auf Studien, die Jurkat-Zellen verwenden,
die Felder 7I, 7J, 7K und 7L beziehen sich auf Studien, die PC12-Zellen
verwenden, die Felder 7M, 7N, 7O und 7P beziehen sich auf Studien,
die COS.1-Zellen verwenden, die Felder 7Q, 7R, 7S und 7T beziehen
sich auf Studien, die NIH-3T3-Zellen verwenden, die Felder 7U, 7V,
7W und 7X beziehen sich auf Studien, die CHO-Zellen verwenden, die
Felder 7Y, 7Z, 7AA und 7BB beziehen sich auf Studien, die 293 Zellen
verwenden, und die Felder 7CC, 7DD, 7EE und 7FF beziehen sich auf
Studien, die CV-1-Zellen verwenden.
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8A und 8B vergleichen
die Aktivität
des trifluoracetylierten XG40-Produkts (8B) mit LipofectAMINE® (Life
Technologies, Inc.) (8A).
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Die
Felder von 9 stellen ein Mehrschritt-Syntheseschema
für die
Herstellung von 18-1-lys 5Tε vor. Somit
stellt 9A die Schritte 1 und 2 des
Schemas vor; 9B stellt Schritt 3 des Schemas
vor; und 9C stellt Schritt 4 des Schemas
vor.
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10 stellt
das Synthese-Schema für
die Herstellung von 18-1-lys 5Tε-Analoga
mit unterschiedlichen Fett-Ketten (10A) und unterschiedlichen Lysin-Gruppen
(10B) vor.
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11A-11D stellen Prüfungsergebnisse
für die
Aktivität
von N-Arg(Tos)-18-1-HCl auf die Zelltypen NIH-3T3 und HeLa-S3 vor.
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12A-12D stellen Prüfungsergebnisse
für die
Aktivität
von (lys-5-18-1;Tfa(2)] auf die Zelltypen NIH-3T3 und HeLa-S3 vor.
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13A-13D stellen Prüfungsergebnisse
für die
Aktivität
von [lys-5-18-1-Tfa(1)] + lys-5-18-1-Tfa(2)] auf die Zelltypen NIH-3T3 und
HeLa-S3 vor.
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14A-14D stellen Prüfungsergebnisse
für die
Aktivität
von [lys-5-18-1-Tos(2)] auf die Zelltypen NIH-3T3 und HeLa-S3 vor.
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15A-15F stellen Prüfungsergebnisse
für die
Aktivität
von [XG40-A1] + [XG40-A2] auf die Zelltypen Jurkat und NIH-3T3 vor.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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Bestimmte
amphipathische Polyamin-Verbindungen wurden als den bekannten kationischen
Amphiphilen in ihrer Fähigkeit überlegen
befunden, Zellen zu transfizieren und Gene intrazellulär zuzuführen. Die
Verbindungen sind gekennzeichnet durch ein Dialkylamin, das durch
einen Amid-Linker einer derivatisierten Polyamidin-Kette verbunden
ist. Diese Verbindungen haben die allgemeine Struktur (I):
wobei
X
1, X
2, X
3, X
4, X
5 und
X
6 unabhängig
aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus Aminschützenden
oder Amin-blockierenden Gruppen besteht, das jedes Molekül enthalten
kann, das eine Carboxyl- oder Sulfonyl-Gruppe enthält, die
in der Lage ist, eine Amid-Bindung mit den zugänglichen Amin-Gruppen der Verbindung
zu bilden. Solche X-Gruppen können,
müssen
aber nicht beschränkt
sein auf zum Beispiel Aminosäuren, Tosylat
(Tos), Benzyloxycarbonyl (Cbz), t-Butyloxycarbonyl (Boc), Acetat,
und Trifluoracetat-Gruppen.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind X1, X2,
X3, X4, X5 und X6 jeweils
unabhängig
voneinander aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus:
H;
Tosylat
(Tos);
Benzyloxycarbonyl (Cbz);
t-Butyloxycarbonyl (Boc);
H3C-HC(=O); und
F3C-HC(=O);
wobei
r
eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist;
n eine ganze Zahl von 7 bis
21 ist; und
jedes t jeweils unabhängig eine ganze Zahl von 0
bis 5 ist.
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In
einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel
haben die amphipathischen Polyamine der Erfindung die Struktur (II):
wobei
X
1, X
2, X
3, X
4, X
5 und
X
6 jeweils unabhängig voneinander aus der Gruppe
ausgewählt
sind, bestehend aus:
H;
Tosylat (Tos);
Benzyloxycarbonyl
(Cbz);
t-Butyloxycarbonyl (Boc);
H
3C-HC(=O);
und
F
3C-HC(=O);
wobei
jedes
t jeweils unabhängig
eine ganze Zahl von 0 bis 5 ist;
r eine ganze Zahl von 1 bis
4 ist; und
n eine ganze Zahl von 7 bis 21 ist.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsbeispielen
umfasst die Polyamidin-Kette Lysin-Reste, wobei r 3 ist; t 4 ist,
und n 17 ist. In abweichenden bevorzugten Ausführungsbeispielen haben Fettsäuren der
Dialkyl-Kette dieser Verbindungen die Formel -N-((CH2)n-CH3)2,
wobei n eine ganze Zahl von 7 bis 21 ist, und 1 bis 6 Doppelverbindungen
enthalten kann. Die Verbindungen können X-Gruppen in beliebiger
Kombination von Amin-schützenden
oder Amin-blockierenden Gruppen enthalten. In einem bevorzugtesten
Ausführungsbeispiel
können
die Verbindungen X-Gruppen
in beliebiger Kombination von Tosylat und Trifluoracetat-Konjugatarten
und in jeder beliebigen Kombination an X-Positionen enthalten. Zum
Beispiel sind X1, X3 und
X6 Fluoracetat, oder X1 ist
Tosylat, X2 ist Fluoracetat, X5 ist
Tosylat.
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Beispiele
einer bevorzugten Lysin-3-Art (XG39) sind in 1 dargestellt,
und eine bevorzugte Lysin-5-Art (XG40) ist in 2 dargestellt.
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Transfektionsformulierungen
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Die
Verbindungen der Erfindung können
verwendet werden, um Polynukleotide und Peptide in Zellen zu transfizieren.
Transfektionsformulierungen enthalten neuartige kationische Lipide
der Erfindung, die die hier bekannt gegebene Struktur haben, wahlweise
zusammen mit einer wirkungsvollen, die Transfektion fördernden
Menge anderer neutraler Co-Lipide formuliert. Es hat sich herausgestellt,
dass verbesserte Transfektionsformulierungen amphipathische Lipide
umfassen, die eine polare Kopfgruppe und aliphatische Komponenten haben,
die imstande sind, die Transfektion zu fördern, während sie die Fähigkeit
der Lipid-Vesikel, angeordnet von der Formulierung, erhalten, das
Verschmelzen mit Zellmembranen zu erreichen. Geeignete Co-Lipide umfassen,
aber sind nicht begrenzt auf Lysophosphatid, Phosphatidylethanolamin,
Phosphatidylcholin, Cholesterol-Derivate, Fettsäuren, Mono-, Di- und Triglycerid-Phospholipide,
die eine neutrale, negativ, oder positiv geladene Kopfgruppe haben.
Phospholipide, die eine neutrale Kopfgruppe haben, werden bevorzugt.
Andere geeignete Einzelketten-Lysolipide umfassen den Rosenthal-Inhibitor
Ester und Ether-Derivate, wie im US-Patent Nr. 5,264,618 für Felgner
et al. und US-Patent Nr. 5,459,127 für Felgner et al. offenbart.
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Die
kationischen Lipidansätze
können
sich allein, oder wenn sie zumindest ein amphipathisches Lipid enthalten,
spontan verbinden, um in der Größe heterogene
Primär-Liposome
zu bilden. Daher können
die Lipid-Reagenzien der Erfindung als Liposome dargestellt werden.
Verfahren zur Darstellung von Liposomen für Transfektionsformulierungen
werden in den oben zitierten '618
und '127 Patenten
an Felgner et al., offenbart und beispielhaft belegt. Andere Verfahren
zur Liposom-Formation werden in Felgner, P.L. et al., Proc Natl
Acad Sci USA 84:7413-7417 (1987) offenbart.
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Screening-Verfahren
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Diese
hochpotenten Transfektionsmittel der Erfindung wurden während des
Screenings von 13 neuartigen amphipathischen kationischen Lipiden
entdeckt, die aus einer größeren Bibliothek
von 144 Verbindungen entnommen wurden. Auf der Basis von vorläufigen Screening-Ergebnissen der Transfektionsfähigkeit
wurde eine hochaktive Verbindung, die Verbindung XG40, entdeckt
und für
die weitere Untersuchung ausgewählt. Eine
größere Charge
der Verbindung wurde synthetisiert. Überraschenderweise war eine
größere synthetische Charge
des vorhergesagten Produkts "Neue
Charge" während der
Transfektionstests weit weniger aktiv als das Ausgangsmaterial "Ausgangscharge", als die Transfektionsaktivitäten der
beiden Chargen in drei verschiedenen Zelltypen verglichen wurden
(vgl. 3A, 3B und 3C mit. 3D, 3E bzw. 3F).
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Analyse mittels
Massenspektroskopie
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Um
die Quelle dieses Unterschiedes zu bestimmen, wurden die Chargen
mittels Massenspektometrie analysiert. Diese Analyse zeigte, dass
die zwei Chargen sich chemisch unterschieden (vgl. 4A und 4B).
Die "Neue Charge" ergab ein Spektrum,
das ein molekulares Ion bei 1220 zeigt, passend zu dem errechneten
Molekulargewicht der vorhergesagten XG40-Verbindung. Jedoch war
in der "Ausgangscharge" der 1220-Peak lediglich
eine geringere Komponente, und es gab eine Anzahl von molekularen
Ionen mit höherer
Masse. Diese Arten mit höherem
Molekulargewicht (Peaks 1316, 1412, 1508) waren um ein Vielfaches von
96 größer als
der 1220-Peak. Dies veranlasste uns zu bedenken, wie die ursprüngliche
Synthese zu einer Familie von Verbindungen hat führen können, die um ein Vielfaches
von 96 größer waren
als die vorhergesagte Verbindung.
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Trifluoressigsäure (TFA)
wird beim letzten Schritt verwendet, der zur Synthese von XG40 führt. Falls TFA
mit den primären
Aminogruppen in der polaren Kopfgruppe reagiert hätte, um
TFA-Amide zu bilden,
wären die
daraus resultierenden Derivate um ein Vielfaches von 96 größer als
die Eltern-Verbindung. (Das Molekulargewicht von TFA ist 114. Amidbilden
ist eine Dehydrationsreaktion, die zur Entfernung von Wasser führt, das ein
Molekulargewicht von 18 hat. Somit ist 1220 + n(114-18) = 1220 +
96n, wobei n der Anzahl von TFA-Amiden entspricht, die mit den zugänglichen
primären
Aminen konjugiert sind.) Dieses Argument legte nahe, dass die Ausgangscharge
von XG40 eine Verbindung von Verbindungen sein könnte, die eine unterschiedliche
Anzahl von Trifluoroessigsäureamiden
enthalten, die mit den primären
Aminogruppen in der polaren Kopfgruppe konjugiert sind, und dass
die Addition dieser TFA-Einheiten
für das
verbesserte Transfektionsvermögen
verantwortlich sein könnte.
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Um
diese Hypothese zu überprüfen, wurden
Teile der neuen Charge absichtlich in das TFA-konjugierte Produkt umgewandelt, indem
Reaktionen der reinen XG40-Verbindung mit steigenden Verhältnissen
von Trifluoressigsäure
herbeigeführt
wurden und Massespektralanalysen an den Produkten entsprechend Beispiel 3
durchgeführt
wurden. Die Ergebnisse sind in 5A, 5B und 5C gezeigt.
Diese Studien zeigten, dass die absichtliche Trifluoracetylierung
der zweiten synthetischen Charge die Zusammensetzung der neuen Charge
in die des Ausgangsproduktes umkehren konnte.
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Der
nächste
Schritt war, zu bestimmen, ob die TFA-Konjugationschemie die Transfektionsaktivität aktivieren
könnte
und die Potenz der neuen Charge bis zum Stand der Original-Charge
wiederherstellen könnte. Bis
dahin wurde das in Beispiel 4 beschriebene Experiment durchgeführt. Absichtliche
TFA-Konjugation der Neuen XG40-Charge stellte die Aktivität des Materials
bis zum Niveau der Alten XG40-Charge in allen dreien der untersuchten
Zelltypen wieder her, d.h., B16-F0 (siehe 6A, 6B und 6C),
COS-7 (siehe 6D, 6E und 6F)
und BHK-21 (siehe 6G, 6H und 6I).
Die Transfektionsaktivitäten der
TFA-konjugierten Produkte wurden mit der Alten XG40-Charge in 8
zusätzlichen
Zelltypen verglichen (siehe alle Felder von 7).
In HeLa-S3- (siehe 7A, 7B, 7C und 7D),
Jurkat- (siehe 7E, 7F, 7G und 7H),
PC 12- (siehe 7I, 7J, 7K und 7L)
und COS.1-Zellen (siehe 7M, 7N, 7O und 7P),
waren die neu konjugierten Produkte (entweder die T1- oder T2- Formen)
ein wenig aktiver als die Alte XG40-Charge. In NIH-3T3- (siehe 7Q, 7R, 7S und 7T), CHO-
(siehe 7U, 7V, 7W und 7X),
293- (siehe 7Y, 7Z, 7AA und 7BB)
und CV1-Zellen (siehe 7CC, 7DD, 7EE und 7FF) gab es keinen offensichtlichen Unterschied
in der Potenz zwischen Alter XG40-Charge und den T1- oder T2-Konjugaten.
In 8 von den 11 untersuchten Zelltypen war die Aktivität des T3-Konjugats
im Verhältnis
zu den T1- oder T2- Konjugaten vermindert. Dieses Ergebnis zeigte,
dass eine Über-Konjugation
des XG40 nicht günstig
ist für
eine optimale Transfektionsaktivität. Alles in allem zeigten diese
Resultate, dass die TFA-Konjugationschemie die Transfektionspotenz
von reinem XG40 bis zur Potenz der Ausgangscharge und darüber hinaus
wiederherstellen könnte.
Die Schlussfolgerungen aus diesen Studien sind, dass die T1- und T2-TFA-Konjugate
gleich oder besser als die Ausgangscharge sind und dass die T3-TFA-Konjugate allgemein
weniger aktiv sind als sowohl T1- als auch T2-Derivate.
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Die
von dieser Konjugationschemie abgeleiteten Verbindungen haben eine
viel größere in
vitro-Transfektionsaktivität als LipofectAMINE® (vgl. 8A und 8B),
das eines der aktivsten auf dem Markt erhältlichen Transfektionsreagenzien
ist.
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Synthetische
Methoden
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Verbindungen
der Formel (I) oder (II) können
hergestellt werden, indem das im Synthese-Schema gezeigte Vorgehen angepasst wird,
worin eine Verbindung, die ein 18:0- Fettsäurekettenpaar und 3 bis 5 Lysin-Gruppen
enthält,
zubereitet wird (siehe 9 and 10).
Ein Dialkyl oder Dialkenylamin wird mit einem N-Alkylamin konjugiert,
und diprotektionierte Lysin-Gruppen werden durch Amidbindungen daran
gekoppelt und anschließend
deprotektioniert. Eine spezifische Synthese der Verbindung XG40
wird in Beispiel 1 beschrieben. Acetat- oder Trifluoracetat-Gruppen
werden mit den deprotektionierten primären Aminogruppen in der polaren
Kopfgruppe konjugiert, indem das gereinigte Produkt von Beispiel 1
mit Essigsäure
oder Trifluoressigsäure
(Beispiel 2) zur Reaktion gebracht wird. Das Konjugationsausmaß wird vom
molaren Verhältnis
der Reagenzien bestimmt und mittels Massenspektralanalyse verifiziert.
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Bestimmung
der in vitro-Transfektionsaktivität
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Das
Transfektionsvermögen
der Verbindungen der Erfindung wurde unter Anwendung des folgenden Protokolls
und der folgenden Zellkultur-Systeme bestimmt.
Zell-Linien | Hoch-transfizierte
adhärente
Zell-Linie: COS 1 oder B16-FO Niedrig-transfizierte adhärente Zell-Linie: CV-1
oder HeLa Suspensionszelle: Jurkat |
Kultur-Medium | OPTI-MEM® I(Gibco,
BRL) mit und ohne FBS |
DNA | pCMV-int-LacZ |
Lipide | Formulierte
+/- DOPE® und
DMRIE® (Vical
Incorporated, San Diego, CA): DOPE® wurde
in jeder Transfektion als eine Referenz benutzt. Multilamellare
Liposomen (MLV) wurden in Wasser zubereitet. |
Puffer | 1)
Lyse-Puffer: 250mM Tris, 0,1% Triton (v/v), pH 8 2) 50% Glycerol/50%
Wasser, um β-gal-Standard-Stammlösung (0,8
mg/ml) zu resuspendieren 3) β-Galactosidase-Puffer
(1000 ml): – 60
mM Na2HPO4, pH 8
(8,52 g) – 1
mM MgSO4 (120 mg) – 10 mM KCl (745 mg) – 50 mM β2-Mercaptoethanol
(3,5 ml 14,3 M Vorratslösung,
d =1,114 g/ml) 4) PBS mit 0,5% BSA (PBS 1x ohne Calcium und Magnesium-Salze,
Irvine Scientific Cat. #9240) |
Substrat | CPRG
(Boehringer, Cat. #884308, 250 mg/Flasche) β-Galactosidase-Standard gereinigt,
aus E. coli (Sigma, Cat. #G5635, 2 mg/Glasfläschchen). |
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1. Lipid-Reagens-Zubereitung
und -Verdünnung:
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- A. Rekonstituiere jede Lipid-Probe und Referenzglasfläschchen
mit ausreichend sterilem Wasser, um eine Lösung herzustellen, die 0,672
mM für
jedes Lipid in der Verbindung beträgt. Verwirble jedes Glasfläschchen
1 Minute lang.
- B. Führe
zweifache Reihenverdünnungen
von Lipid-Reagens säulenweise
auf einer 96-Well-Platte
mit abgerundeten Boden mit 12 Säulen
(bezeichnet mit 1 bis 12) und 8 Reihen (bezeichnet mit A bis H)
durch.
(1) Verteile 120 μl
OPTI-MEM® I
je Vertiefung in den Säulen
11 und 12. Füge
60 μl OPTI-MEM® je
Verteifung in den Säulen
1 bis 10 hinzu.
(2) Verteile 60 μl 0,672 mM kationisches Lipid-Reagens
in die Vertiefungen von Säule
1 und die Vertiefung 10A.
(3) Führe zweifache Reihenverdünnungen
von Säule
1 bis Säule
8 säulenweise
mittels Überführen von
60 μl mit
einer Mehrkanal-Pipette durch.
(4) Führe zweifache Reihenverdünnungen
in Säule
10 reihenweise mit seriellem Überführen von
60 μl von Reihe
A bis H durch.
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2. DNA-Herstellung und
-Verdünnung:
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- A. Stelle eine genügende Menge von 0,08 mg/ml
Lösung
des pCMV-int-lacZ in OPTI-MEM© I
her (675 μl werden
je Platte benötigt).
- B. Führe
zweifache Reihenverdünnungen
von DNA auf einer 96-Well Platte mit rundem Boden reihenweise durch.
(1)
Verteile 75 μl
des OPTI-MEM® I
je Vertiefung in den Säulen
1 bis 10.
(2) Verteile in die Vertiefungen der Reihen A, 1
bis 9, 75 μl
0,08 mg/ml DNA-Lösung.
(3)
Führe zweifache
Reihenverdünnungen
reihenweise in den Säulen
1 bis 9 von Reihe A bis Reihe N durch Überführen von 75 μl mit einer
Mehrkanal-Pipette durch.
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3. Lipid- und DNA-Komplexbildung:
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- A. Übertrage
für jede
Vertiefung 60 μl
der Lösung
von der DNA-Verdünnungsplatte
zu der Lipid- Verdünnungsplatte
auf der entsprechenden Vertiefungsposition ein. Beginne bei Säule 10 bis
Säule 1.
- B. Vermische vorsichtig durch Antippen der Platte. Verwende
die Lipid/DNA-Mischung zur Zelltransfektion zwischen 15 und 60 Minuten
nach der Komplexierung.
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4. Transfektion:
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- – Entferne
das Zellkulturmedium von den 96-Well-Platten, die Zellen enthalten.
- – Übertrage
100 μl der
Verbindungen auf die Zellen.
- – Inkubiere
4 Stunden bei 37°C,
5% CO2 in einem befeuchteten Inkubator.
- – Vier
Stunden nach der Transfektion: füge
50 μl des
OPTI-MEM® I
(in 30% FBS) je Vertiefung hinzu.
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Experimentelles
Vorgehen
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Die
Zubereitung der Mischungen der vorliegenden Erfindung wird unter
Verwendung der folgenden Beispiele detailliert beschrieben, jedoch
werden die Reaktionen und Verfahren in Begriffen ihrer allgemeinen Anwendbarkeit
für die
Herstellung und Beurteilungen der Verbindungen der Erfindung offenbart.
Gelegentlich kann das Verfahren nicht wie beschrieben für jede Verbindung,
die im offenbarten Umfang der Erfindung enthalten ist, anwendbar
sein. Die Verbindungen, bei denen dies eintritt, werden von Sachkundigen
schnell erkannt werden. In allen solchen Fällen kann entweder die Reaktion
erfolgreich mit üblichen Änderungen,
die Sachkundigen bekannt sind, durchgeführt werden, das heißt, durch
angemessenen Schutz vor störenden Gruppen,
durch den Wechsel zu alternativen herkömmlichen Reagenzien, oder durch
routinemäßige Abwandlungen
der Reaktionsbedingungen. Alternativ werden andere hier offenbarte
oder anderweitig herkömmliche Reaktionen
für die
Zubereitung der entsprechenden Verbindungen der Erfindung anwendbar
sein. In allen Zubereitungsmethoden sind alle Ausgangsmaterialen
bekannt oder bereits in bekannten Ausgangsmaterialien zubereitet;
alle Temperaturen sind in Celsius-Graden angegeben; und, wenn nicht
anders angegeben, sind alle Teile und Potenzsätze solche in Gewicht.
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BEISPIEL
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Synthese
von 18-1-Lys-S Tε (XG40)
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XG40
wird entsprechend dem Synthese-Schema synthetisiert, das in 10 gezeigt
ist. Dieses Schema führt
zur Synthese von 5 Gramm des Produkts. Diese Synthese kann zweimal
ausgeführt
werden, um die 10 Gramm des Produkts herzustellen, die für die gesamte
Analyse benötigt
werden.
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Schritt
1: Zu einer Lösung,
die 10,4 Gramm (20 mmol) Dioctadecylamin in 100 ml CH2Cl2: Methanol (1:1) enthält, werden 50 ml Acrylnitril
hinzugefügt.
Die Verbindung wird kurz auf 60°C
erhitzt und 12 Stunden lang auf Raumtemperatur abgekühlt. Das
Lösungsmittel
und der Überschuss
an Acrylnitril werden mittels eines Rotationsverdampfers entfernt,
gefolgt von Hochvakuum folgt. Der Feststoff wird in Hexan aufgelöst und einer Normalphasen-Silicagel-Chromatographiereinigung
unterzogen. Das resultierende N-Propyinitril-N-dioctadecyiamin wird
in 100 ml Dioxan aufgelöst
und auf 4°C
abgekühlt
und anschließend
unter Verwendung von LiAlH4 auf N-Propylamin-dioctadecylamin
(18-1) reduziert. Der Überschuss
wird mit verdünnter
NaOH neutralisiert. Die organische Phase wird gefiltert, mit CH2Cl2 verdünnt und
mit Wasser gewaschen. Eine hohe Ausbeute von 18-1 als weißer Feststoff
wird zurückgewonnen
und mit Na2SO4-Verdampfungen
luftgetrocknet, die Löaungsmittel
werden verdampft und es wird im Hochvakuum getrocknet. Das resultierende
18-1 wird im nächsten Schritt
ohne weitere Reinigung verwendet.
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Schritt
2: Zu einer Lösung
von 18-1, die Triethylamin (TEA) im Verhältnis 1:1 enthält, wird
di-Boc-Lysin-NHS
Ester dem Amin im Verhältnis
1:2:1 hinzugefügt.
Nach einer Reaktion von 2 Stunden bei Raumtemperatur wird das resultierende
di-Boc-Lysinamid von 18-1 unter Verwendung von Silicagel gereinigt
werden. Die Freisetzung des di-Boc-Lysinamids mit TFA/CH2Cl2 wird 18-1-lys-1
ergeben. Nach der Routine-Aufarbeitung und Entfernen des Lösungsmittles
wird das 18-1-Lysinamin in Hochausbeute entstehen und mit einer
hohen Ausbeute erzeugt und in der nächsten Reaktion ohne weitere
Reinigung verwendet.
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Schritt
3: Zu einer Lösung
von 18-1-Lysin-1 in CH2Cl2 mit
TEA, wird α-CBZ-ε-Boc-Lysin,
das vorher mit Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) und N-Hydroxylsuccinamid
(NHS) aktiviert wurde, zu dem Lysinamid in einem Verhältnis von
2:4:1 hinzugefügt.
Die Reaktion wird mit Ninhydrin-Reaktion40 bis zu ihrer Vollendung überwacht.
Das resultiernde Bis-(Z-Boc-lysyl)-lysinamid wird nach der Aufarbeitung
mit Silicagel gereinigt. Die Boc-Gruppe wird entfernt und das Bis-Zlys3-18-1 wird für die nächste Reaktion
verwendet.
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Schritt
4: B ist Z-Boc-lysyl (Bis(Z)Lys-3-18-1) und wird ähnlich wie
Schritt 3 gewonnen und mit Silica-Gel ähnlich wie Z-Boc-lysyl-lysinamid
gereinigt. Die Deprotektionierung des Zwischenproduktes mit TFA/CH2Cl2 entfernt die
Boc-Gruppen. Die weitere Deprotektionierung mit Pd/H2 in EtOH führt zu dem
Endprodukt 18-1-lys5Tε.
Das Endprodukt wird mittels einer Ionenaustausch-Methode in das
Chlorid-Salz oder Methansulfat-Salz umgewandelt.
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BEISPIEL 2
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Synthese von trifluoracetylierten
Derivaten von 18-1-Lys-5Tε
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Trifluoracetylierte
Derivate von XG40 wurden zufällig
wie folgt synthetisiert:
Der N-Hydroxysuccinamid-Ester von
Trifluoressigsäure
wurde aus TFA, N-Hydroxysuccinamid und Dicyclohexylcarbodiimid (DCC)
in Dimethylformamid (DMF) in einem molaren Verhältnis von 1:1,1:1,1 zubereitet,
für 20 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert und danach gefiltert, um Dicyclohexyl-Harnstoff
zu entfernen. Ein Gramm XG40 wird in 10 ml trockenem Methanol aufgelöst und ein
10 molarer Überschuss
an Triethylamin (TEA) wird hinzugefügt. Das aktivierte TFA wird
dem XG40 in einem angemessenen molaren Verhältnis hinzugefügt, um den
gewünschten
Grad an Trifluoracetylierung zu erzielen, und die Verbindung wird
für 2 Stunden bei
Raumtemperatur inkubiert. Das Lösungsmittel
wird unter Vakuum verdampft, wieder gelöst in 5 ml Methanol und bei
-70° C mit
200 ml Ether ausgefällt.
Der Niederschlag wird durch Zentrifugieren gesammelt, und der Vorgang
wird einmal wiederholt. Das Produkt wird in 5 ml trockenem Methanol
aufgelöst
und in die Methansulfosäure
(Mes)-Salzform durch Reaktion mit 2 molarem Überschuss von Mes zu den Aminogruppen
umgewandelt. Der Überschuss
an Mes wird durch wiederholte Ether-Fällung entfernt. Das Endprodukt
wird unter Vakuum als weißes Pulver
getrocknet.
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BEISPIEL 3
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Massenspektralanalyse
von TFA-konjugierten Amphiphilen
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Die
Elektrospraymassenspektrometrie-Experimente wurden auf einem Hewlett-Packard
1100 MSD Elektrospray-Massenspektrometer durchgeführt. Elektrosprayproben
wurden mit einer Rate von 12,0 ml/Minute in das Analysegerät gegeben.
Die positiven und negativen Ionen, die durch den Ionen-Verdampfungsvorgang
erzeugt wurden, traten durch eine Grenzflächenplatte mit einer 100 Mikron-Öffnung in
das Analysegerät ein,
während
das Entclusterungspotential zwischen 50 und 200V gehalten wurde,
um die Kollisionsenergie der eintretenden Ionen zu steuern.
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Teile
einer Charge von synthetisierten Amphiphilen wurden gezielt durch
Reaktion der reinen XG40-Verbindung mit ansteigenden Konzentrationen
von TFA in das TFA-konjugierte Produkt umgewandelt. Die in den 5A, 5B and 5C dargestellten
Massenspektralanalysen ergaben, dass die Produkte dieser Synthesen ähnlich dem
Material waren, das in der Ausgangscharge (4B) vorhanden
war. Da die Menge von TFA in der Reaktion erhöht wurde, wurde das Ion mit
dem Molekulargewicht 1220 schrittweise vermindert, und Familien
von Verbindungen mit Molekulargewichten von 1220 + 96n wurden erzeugt.
Das molekulare Ionen-Verteilungsmuster das erhalten wurde, wenn
entweder 1 oder 2 Mol TFA je Mol XG40 (5A, 5B)
zur Reaktion gebracht wurden, ähnelte
dem Muster, das in der Ausgangscharge erlangt wurde. Wenn 3 Mol
TFA je Mol XG40 (5C) zur Reaktion gebracht wurden,
wurde die Verteilung der TFA-Konjugate
zu einem signifikant höheren
Molekulargewichtsmuster verschoben, als in der Ausgangscharge erhalten
wurde. Das in 5C gezeigte Produkt war eine
Verbindung von fünf
Arten mit Molekulargewichten von 1220, 1316, 1412, 1508 und 1604,
entsprechend 0, 1, 2, 3 oder 4 TFA-Amiden, die mit den 6 zugänglichen
primären
Aminogruppen in der polaren Kopfgruppe konjugiert wurden.
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BEISPIEL 4
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In vitro-Transfektionsaktivität von TFA-konjugierten
Lysin-3- und Lysin-5-Amphiphil-Derivaten
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Ein
Satz an 13 kationischen Amphiphilen wurde synthetisiert und für in vitro-Transfektionsaktivitäten durchsucht,
unter Verwendung des oben beschriebenen sensitiven, quantitativen
in vitro-Tests, der in unserem Labor entwickelt wurde. In B16 Mäuse-Melanom- Zellen, wurden die
Lysin-3-(XG39) und Lysin-5-(XG40) Derivate als am aktivsten befunden.
XG39 und XG40 wurden weiter in zwei unterschiedlichen Zelltypen
verglichen. XG40 war aktiver in COS 7-Zellen, und erheblich aktiver
in BHK-21-Zellen.
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Die
Transfektionsaktivität
alter XG40 in BHK-21-Zellen wurde verglichen mit LipofectAMINE®.
LipofectAMINE® wurde
für diesen
Vergleich ausgewählt,
weil es eines der potentesten im Handel erhältlichen Transfektions-Reagenzien
ist. Die Daten in 8A und 8B zeigen,
dass altes XG40 erheblich aktiver war als LipofectAMINE®. Dieses
Ergebnis zeigt, dass altes XG40 möglicherweise das aktivste bisher
beschriebene Transfektions-Reagens seiner Art ist.
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BEISPIEL 5
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Synthese von N-Arg(Tos)-18-1•HCl
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Zu
einem 100 ml-Glaskolben mit abgerundetem Boden, der eine Lösung von
18-1 (579 mg, 1 mmol, zubereitet, wie in Beispiel 1, Schritt 1,
beschrieben) in 10 ml CH2Cl2 enthielt,
wurden hinzugefügt: Boc-Arg(Tos)-OH
(428,5 mg, 1 mmol), 1-Hydroxybenzotriazol-Hydrat (HOBt, 135,1 mg,
1 mmol), bzw. N-(3-Dimethylaminopropyl)-N'-ethylcarbodiimid-Hydrochlorid (EDC,
191,7 mg, 1 mmol). Die sich ergebende Verbindung wurde bei Raumtemperatur
einige Stunden lang gerührt.
Wenn kein 18-1 mehr durch Dünnschicht-Chromatographie
(TLC) nachgewiesen wurde, wurde die Reaktion angehalten. Nach einer
Schnell-Chromatographie über
Silicagel wurde Boc-Arg(Tos)-18-1 als farbloser Feststoff gewonnen.
Das so gewonnene Boc-Arg(Tos)-18-1
wurde dann eine Stunde lang bei Raumtemperatur der Behandlung mit
HCl/Ether unterzogen. Die Reaktionsmischung wurde unter Rotationsverdampfung
bis zur Trockenheit konzentriert, um die Titel-Verbindung als HCl-Salz
einzubringen.
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BEISPIEL 6
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Testergebnisse von H-Arg(Tos)-18-1•HCl
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Testsergebnisse
der Beurteilung von H-Arg(Tos)-18-1-HCl (in NIH-3T3- und HeLa-S3-Zellen)
sind in 11A-11D dargestellt.
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BEISPIEL 7
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Synthese eines di-trifluoracetylierten
Derivates von XG40 [Lys-5-18-1-Tfa(2)]
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Ähnlich der
Herstellung von Bis-Z-Lys-3-18-1, wie in Beispiel 1, Schritt 3 beschrieben,
wurde Bis-Boc-Lys-3-18-1 aus der Reaktion von 18-1-Lysin-1 mit 2 Äquivalenten
von Boc-Lys(Z)-OH in Anwesenheit von DCC und NHS als aktivierende
Mittel hergestellt, und die Z-Gruppe des Kopplungsreaktionsprodukts
wurde unter Hydrierungsbedingung und unter Verwendung eines Pd/C-Katalysators
entfernt. Das so produzierte Bis-Boc-Lys-3-8-1 reagierte mit 2 Äquivalenten
des Boc-Lys(Tfa)-NHS bei Raumtemperatur in CH2Cl2, um tetrakis-Boc-Lys-5-18-1-Tfa(2) zu ergeben,
das durch Schnell-Chromatographie über Silicagel gereinigt wurde. Die
Boc-Gruppen des Tetrakis-Boc-Lys-5-18-1-Tfa(2) wurden durch Methansulfosäure/CH2Cl2 entfernt. Das entstandene
Lys-5-18-1-Tfa(2)•Mes-Salz
wurde dreimal bei Raumtemperatur mit Ether gewaschen, unter Vakuum
getrocknet und als weißer
Feststoff gewonnen.
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BEISPIEL 8
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Testergebnisse von [Lys-5-18-1-Tfa(2)]
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Testergebnisse
zur Beurteilung von [Lys-5-18-1-Tfa(2)) (in NIH-3T3- und HeLa-53-Zellen)
sind in 12A-12D dargestellt.
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BEISPIEL 9
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Synthese einer Verbindung
eines mono- und di-trifluoracetylierten Derivates von XG40 [Lys-5-18-1-Tfa(1)]+[Lys-5-18-1-Tfa(2)]
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Tetrakis-Boc-Lys-5-18-1-Tfa(2)
(zubereitet wie in BEISPIEL 7 beschrieben) wurde 14 Stunden lang
mit Methansulfonsäure
in Methanol bei Raumtemperatur behandelt, und die Massenspektren
zeigten, dass das Reaktionsprodukt eine Verbindung von Lys-5-18-1-Tfa(1)+Lys-5-18-1-Tfa(2)
war. Die Verbindung wurde bei Raumtemperatur dreimal mit Ether gewaschen,
unter Vakuum getrocknet und als weißer Feststoff in Form von Mes-Salzen
gewonnen.
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BEISPIEL 10
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Testergebnisse von [Lys-5-18-1-Tfa(1)]+[Lys-5-18-1-Tfa(2)]
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Testergebnisse
zur Beurteilung einer Verbindung von [Lys-5-18-1-Tfa(1)] und [Lys-5-18-1-Tfa(2)] (in NIH-3T3-
und HeLa-S3-Zellen) sind in 13A-13D dargestellt.
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BEISPIEL 11
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Synthese eines di-tosylierten
Derivates von XG40 [Lys-5-18-1-Tos(2)]
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Ein Äquivalent
von 18-1-Lysin-1 reagierte mit 2 Äquivalenten von Boc-Lys(Z)-OH
in Anwesenheit von DCC und NHS als aktivierende Mittel, um ein Kopplungsreaktionsprodukt
zu bilden. Die Z-Gruppe des Kopplungsreaktionsproduktes wurde unter
Hydrierungsbedingung und unter Verwendung eines Pd/C-Katalysators entfernt.
Das so hergestellte Bis-Boc-Lys-3-18-1 reagierte mit 2 Äquivalenten
von Boc-Lys(Tos)-NHS bei Raumtemperatur in CH2Cl2, um Tetrakis-Boc-Lys-5-18-1-Tos(2) zu ergeben,
das mittels Schnell-Chromatographie über Silicagel gereinigt wurde.
Die Boc-Gruppen des Tetrakis-Boc-Lys-5-18-1-TOS(2) wurden mittels
Methansulfonsäure/CH2Cl2 entfernt. Das
resultierende Lys-5-18-1-Tos(2)•Mes-Salz
wurde dreimal mit Ether bei Raumtemperatur gewaschen, unter Vakuum
getrocknet und als weißer
Feststoff gewonnen.
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BEISPIEL 12
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Testergebnisse von [Lys-5-18-1-Tos(2)]
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Testergebnisse
zur Beurteilung von [Lys-5-18-1-Tos(2)] (in NIH-3T3- und HeLa-S3-Zellen)
sind in 14A-14D dargestellt.
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BEISPIEL 13
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Synthese von acetylierten
Derivaten von XG40 [XG40-A1]+[XG40-A2]
-
Die
Synthese der acetylierten Derivate von XG40 ist identisch mit jener
der trifluoracetylierten Derivate von XG40, wie in BEISPIEL 2 beschrieben,
mit Ausnahme, dass Essigsäure
durch Trifluoessigsäure
ersetzt wird. XG40-A1 und XG40-A2 beziehen sich jeweils auf die
Produkte, wenn ein und zwei Äquivalente
aktivierte Essigsäure
verwendet werden.
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BEISPIEL 14
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Testergebnisse von [XG40-A1]+[XG40-A2]
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Testergebnisse
zur Beurteilung einer Mischung aus [XG40-A1] und [XG40-A2] (in Jurkat-
und NIH-3T3-Zellen) sind in 15A-15F dargestellt.
-
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