-
Hintergrund
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von Kunststoffbahnen. Insbesondere betrifft die
vorliegende Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Kunststoffbahnen, die eine geringe verbleibende Spannung und
eine hohe Oberflächenqualität aufweisen.
Kunststoffbahnen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden
sind, sind insbesondere für
Anwendungen bei optischen und elektronischen Displays, wie zum Beispiel
optischen Fenstern, optischen Filtern, Aufnahmemedien und Flüssigkristall-Displays
(LCD) geeignet.
-
Glas-
oder Quarzbahnen optischer Qualität werden bei Anwendungen für elektronische
Displays als „Substrate" verwendet. Bei solchen
Anwendungen ist das „Substrat" eine Materialbahn,
die benutzt wird, um ein elektronisches Display zu bilden. Solche Substrate
können
transparent, durchscheinend oder opak sein, sind typischerweise
aber transparent. Im allgemeinen weisen solche Bahnen leitende Beschichtungen
auf, die auf sie aufgebracht werden, bevor sie als Substrate verwendet
werden. Solche Substrate weisen häufig strenge Spezifikationen
hinsichtlich der optischen Klarheit, Flachheit und minimaler Doppelbrechung
auf und müssen
typischerweise eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber der Durchdringbarkeit
mit Gas und Flüssigkeiten
zeigen. Mechanische Eigenschaften wie Flexibilität, Schlagwiderstandsfähigkeit,
Härte und
Kratzwiderstandsfähigkeit
stellen ebenso wichtige Überlegungen
dar. Glas- oder Quarzbahnen sind für Displayanwendungen verwendet
worden, weil diese Materialien geeignet sind, die optischen Anforderungen
und die Anforderungen hinsichtlich der Flachheit zu erfüllen und weil
sie gute thermische und chemische Widerstandsfähigkeit- und Barriereeigenschaften
aufweisen. Diese Materialien weisen jedoch einige der erwünschten
mechanischen Eigenschaften nicht auf, von denen die bemerkenswertesten
eine geringe Dichte, Flexibilität
und Schlagwiderstandsfähigkeit sind.
-
Angesichts
der mechanischen Beschränkungen
von Glas- oder Quarzbahnen für
optische oder Displayanwendungen ist es wünschenswert, für solche
Anwendungen Kunststoffbahnen zu verwenden. Obwohl Kunststoffbahnen
eine größere Flexibilität aufweisen,
eine größere Bruchwiderstandsfähigkeit aufweisen
und leichter sind als Glas- oder Quarzbahnen gleicher Dicke, ist
es in der Vergangenheit sehr schwierig gewesen, Kunststoffbahnen,
die die benötigten
optischen Spezifikationen, wie sie zur Benutzung in optischen und
Displayanwendungen benötigt werden,
erfüllen,
zu vernünftigen
Kosten herzustellen. Darüber
hinaus treten bei vielen Typen an Kunststoffbahnen nicht akzeptable
Verformungen der Dimensionen auf, wenn diese während der Herstellung der Displayvorrichtungen
Herstellungsbedingungen für
Substrate ausgesetzt werden. Dies gilt insbesondere im Hinblick
auf die Temperatur.
-
Es
gibt verschiedene kommerziell genutzte Verfahren zur Herstellung
von Kunststoffbahnen und Filmen, einschließlich Guss-, Extrusions-, Formpress-
und Streckverfahren. Einige dieser Verfahren sind zur Herstellung
von Hochqualitätskunststoffbahnen
nicht geeignet. Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird der
Begriff „Hochqualität" verwendet, um Kunststoffbahnen
zu beschreiben, die die folgenden Eigenschaften aufweisen: Geringe
Oberflächenrauheit,
geringe Welligkeit, geringe Dickenvariation und eine minimale Menge
an Polymerkettenorientierung (wie sie zum Beispiel anhand asymmetrischer physikalischer
Eigenschaften wie Doppelbrechung oder thermischer Schrumpfung gemessen
werden).
-
Es
ist zum Beispiel wahrscheinlich, dass das Spritzgussverfahren ein
hohes Ausmaß an
Polymerkettenorientierungen, insbesondere bei dünnen Bahnen (d.h. 1 mm Dicke
oder weniger), wegen des Fließens
des geschmolzenen Kunststoffs in die Form bewirkt. Dadurch wird
die Doppelbrechung für
Polymere mit nicht-vernachlässigbaren
Photoelastizitäts (Stressoptik)-Koeffizienten
in nicht akzeptabler Weise erhöht.
Das Spritzformpressen ist ein verbessertes Gießverfahren, das es erlaubt,
das Polymer nach dem Einspritzen zu quetschen, um die Oberflächenqualität zu verbessern
und die Polymerkettenorientierung zu reduzieren. Trotz dieser Verbesserungen erlaubt
das Spritzformpressen nur begrenzt, Hochqualitätsbahnen herzustellen.
-
Formpressen
und Presspolieren können
zur Herstellung von Bahnen mit guter Oberflächenqualität verwendet werden. Der Quetschfluss,
der bei solchen Verfahren inhärent
auftritt, resultiert jedoch in einer Polymerkettenorientierung,
die zu einer nicht-akzeptablen Schrumpfung während der thermischen Kreislaufführung führt. Darüber hinaus
können diese
Verfahren nicht kontinuierlich geführt werden und erhöhen damit
die Arbeits- und Produktionskosten.
-
Spannverfahren
(zum Beispiel zur Herstellung von uniaxial- oder biaxial-orientierten – Filmen) und
die Glasfolienextrusion bewirken inhärent große Mengen an Polymerkettenorientierung
und sind nicht zur Herstellung von Hochqualitätskunststoffbahnen geeignet.
-
Das
Lösungsmittelgießen kann
verwendet werden, um Hochqualitätsfilme
herzustellen. Es gibt jedoch praktische Beschränkungen hinsichtlich der maximalen
Filmdicke, die mit diesem Verfahren erreicht werden kann. Darüber hinaus
muss das Lösungsmittel,
das zum Gießen
verwendet wird, nach der Herstellung der Bahn entfernt werden.
-
US-A-4930565
offenbart ein Verfahren zum Herstellen eines Filmes aus einem geschmolzenen Material,
bei der eine Trommel oder eine Walze verwendet werden, um das geschmolzene
Material von der Überlaufdüse wegzuführen.
-
Das
Dokument EP-A-914926, das gemäß Artikel
54(3) EPC zum Stand der Technik gehört, offenbart eine Vorrichtung,
die alle Merkmale der Vorrichtung gemäß Anspruch 14 der vorliegenden
Erfindung hat mit Ausnahme der Mittel zum Mischen.
-
JP-A-60111335
offenbart ein magnetisches Speichermedium, das eine Kunststoffschichtbahn, eine
magnetische Schicht, die auf einer Seite der Bahn angebracht ist,
und eine Schutzschicht, die auf einer Seite der Bahn angebracht
ist, umfasst.
-
EP-A-785544
offenbart ein magnetisches Speichermedium, das eine Kunststoffschichtbahn, eine
reflektierende Schicht, die auf einer Seite der Bahn angebracht
ist, und eine Schutzschicht, die auf einer Seite der Bahn angebracht
ist, umfasst.
-
US-A-5472759
offenbart ein 3-D optisches Speichermedium, die eine Kunststoffbahn
umfasst, in der ein Farbstoff dispergiert ist, der infolge der Belichtung
mit Licht einer Änderung
hinsichtlich seiner optischen Eigenschaften unterworfen ist.
-
Die
Folienextrusion wird als kontinuierlicher Vorgang betrieben, allerdings
führt dieses
Verfahren zu einer nicht akzeptablen Polymerkettenorientierung wegen
der Art des Polymerflusses in die Düse und zwischen den polierten
Walzen in dem Walzenstapel.
-
Es
gibt daher ein andauerndes Bedürfnis
für ein
Verfahren zur Herstellung relativ günstiger Hochqualitätskunststoffbahnen
in kontinuierlicher Weise, wobei die resultierende Kunststoffbahn
geeignet ist, als Substrat bei optischen und elektronischen Displayanwendungen
verwendet zu werden.
-
Darstellung der Erfindung:
-
Die
vorliegende Erfindung ist hinsichtlich ihrer verschiedenen Aspekte
in den beiliegenden Ansprüchen
dargestellt.
-
Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein optisches Speichermedium,
wie es im Anspruch 1 beansprucht wird, umfassend mindestens eine
Schicht einer Hochqualitätskunststoffbahn,
eine reflektierende oder semi-reflektierende Schicht, die auf mindestens
einer Seite der Bahn angebracht ist, und optional eine Schutzschicht,
die auf mindestens einer Seite der Bahn angebracht ist, wobei die
Kunststoffbahn gemäß einem
Verfahren hergestellt wird, das die Schritte umfasst: a) Bereitstellen
eines geschmolzenen Kunststoffharzes; b) Zuführen des geschmolzenen Kunststoffharzes
an eine Überlaufdüse, die
einen Zugang und einen Ausgang hat; c) Formen des geschmolzenen
Kunststoffharzes in ein geschmolzenes Netz unter Verwendung der
genannten Überlaufdüse; d) Fortführen von
besagtem geschmolzenen Netz von der genannten Überlaufdüse; und e) Abkühlen des
besagten geschmolzenen Netzes, um eine feste Bahn zu bilden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Herstellung
von Hochqualitätskunststoffbahnen,
wie sie im Anspruch beansprucht ist, umfassend: a) eine Quelle zum
Bereitstellen eines geschmolzenen Kunststoffharzes; b) eine Überlaufdüse mit einer
Länge und
einer Breite, die einen im wesentlichen eiförmigen Querschnitt, der in
einer Spitze zusammenläuft,
eine Zuführöffnung und
eine Dosierungsvorrichtung, die mit besagter Zuführöffnung verbunden ist, umfasst,
wobei das geschmolzene Kunststoffharz durch die Zuführöffnung in
die Düse,
aus der Düse
durch die Dosierungsvorrichtung und um die Seiten der Düse herumfließt, um ein
geschmolzenes Netz an besagter Spitze zu bilden; c) Mittel zum Ausliefern
des genannten geschmolzenen Kunststoffharzes von besagter Quelle
zu besagter Überlaufdüse; d) Vorrichtungen
zum Wegleiten des genannten geschmolzenen Netzes von der besagten Überlaufdüse; e) Filtervorrichtungen,
die zwischen besagten Auslieferungsmitteln und besagter Überlaufdüse angebracht
sind; und f) Mittel zum Mischen, die zwischen besagten Filtermitteln
und der genannten Überlaufdüse angebracht
sind.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft zusätzlich ein magnetisches Speichermedium,
wie es im Anspruch 1 beansprucht ist, umfassend mindestens eine
Schicht einer Hochqualitätskunststoffbahn,
eine magnetische Schicht, die auf mindestens einer Seite der Bahn
angebracht ist, wobei die Kunststoffbahn nach einem Verfahren hergestellt
wird, das die Schritte umfasst: a) Bereitstellen eines geschmolzenen Kunststoffharzes;
b) Zuführen
des geschmolzenen Kunststoffharzes an eine Überlaufdüse, die einen Zugang und einen
Ausgang hat; c) Formen des geschmolzenen Kunststoffharzes in ein
geschmolzenes Netz unter Verwendung der genannten Überlaufdüse; d) Wegführen von
besagtem Kunststoffnetz von der genannten Überlaufdüse; und e) Abkühlen des besagten
Kunststoffnetzes, um eine feste Bahn zu bilden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein 3-dimensionales Speichermedium,
wie es im Anspruch 17 beansprucht wird, umfassend eine Hochqualitätskunststoffbahn,
in der ein oder mehrere Pigmente, Farbstoffe oder Mischungen davon
dispergiert sind, wobei die optischen Eigenschaften der Pigmente,
Farbstoffe oder Mischungen davon infolge der Bestrahlung mit Licht
sich lokal ändern
und wobei das optische Speichermedium gemäß den folgenden Verfahrensschritten
hergestellt wird: a) Bereitstellen eines geschmolzenen Kunststoffharzes; b)
Zuführen des
geschmolzenen Kunststoffharzes an eine Überlaufdüse, die einen Zugang und einen
Ausgang hat; c) Formen des geschmolzenen Kunststoffharzes in ein
geschmolzenes Netz unter Verwendung besagter Überlaufdüse; d) Kombinieren des Farbstoffes,
Pigmentes oder der Mischungen davon mit dem geschmolzenem Kunststoffharz
bevor das geschmolzene Kunststoffharz unter Verwendung besagter Überlaufdüse in ein
Netz geformt wird; e) Wegführen
von besagtem geschmolzenen Netz von der genannten Überlaufdüse; und
f) Abkühlen
des besagten geschmolzenen Netzes, um eine feste Bahn zu bilden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum
Herstellen eines optischen Speichermediums, mit darauf kodierten
Informationen, wie es im Anspruch 19 beansprucht ist, umfassend
die Schritte der Herstellung einer Hochqualitätskunststoffbahn durch ein
Verfahren, umfassend die Verfahrensschritte: a) Bereitstellen eines
geschmolzenen Kunststoffharzes; b) Zuführen des geschmolzenen Kunststoffharzes
an eine Überlaufdüse, die
einen Zugang und einen Ausgang hat; c) Formen des geschmolzenen
Kunststoffharzes in ein geschmolzenes Netz unter Verwendung der
genannten Überlaufdüse; d) Fortführen von
besagtem geschmolzenen Netz von der genannten Überlaufdüse; e) Abkühlen des besagten geschmolzenen
Netzes, um eine feste Bahn zu bilden; Beschichten der Bahn mit einem
Polymerfilm und Kodieren von Informationen auf der beschichteten
Bahn durch Prägen.
-
Kurze Beschreibung
der Abbildungen
-
1 ist
eine Vorderansicht einer typischen erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
2 ist
eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 1.
-
3A–3C sind Vergrößerungen der Überlaufdüse 20. 3A ist eine perspektivische Ansicht der
Düse mit
einer daran angebrachten Heizvorrichtung. 3B ist
eine Obenaufansicht der Düse
und 3C ist eine Seitenansicht der
Düse.
-
4 ist
eine Querschnittsansicht der Überlaufdüse 20.
-
5–7 stellen verschiedene Ausführungsformen
der Überlaufdüse der vorliegenden
Erfindung dar. 5 stellt eine Überlaufdüse dar,
die eine Reihe an Löchern
anstelle des Spalts 22 der Düse 20 hat. 6 stellt eine Überlaufdüse dar, die einen sich nicht
verjüngenden
Spalt aufweist und 7 stellt eine Überlaufdüse dar,
die eine „Kleiderbügel"anordnung hat.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Im
Rahmen der vorliegenden Beschreibung werden für die folgenden Begriffe die
folgenden Definitionen verwendet, es sei denn, dass der Kontext deutlich
etwas anderes anzeigt. „Glasübergangstemperatur" oder „Tg" ist der Mittelpunkt
des schmalen Temperaturbereiches, über den Polymere aus einem relativ
harten und brüchigen
Zustand in einen relativ weichen und viskosen (gummiartigen) Zustand übergehen.
Der Begriff „Kunststoff" bezieht sich auf
Polymere wie thermoplastische Polymere, die Bahnen bilden können. Die
Begriffe „Polymer" und „Harz" werden im Rahmen
der Beschreibung miteinander austauschbar verwendet und beinhalten
alle Typen an Polymeren und Harze einschließlich, ohne Beschränkung, Homopolymere,
Copolymere, Terpolymere und ähnliche.
Der Begriff „Bahn" bezieht sich auf
eine Bahn, die eine Dicke von circa 25 mm oder weniger hat, und
soll auch den Begriff „Filme" (Bahnen mit einer
Dicke von < 0,5
mm) beinhalten. Der Begriff „Schrumpfung" bezieht sich auf
eine irreversible Änderung
hinsichtlich der Dimensionen, die bei einer Bahn auftritt, die einem
Erhitzen-Abkühlen-Zyklus unterworfen
wurde. Die Begriffe „Bisphenol
A" und „ 2,2-bis(4-Hydroxyphenyl)propan" werden im Rahmen
der Beschreibung miteinander austauschbar verwendet. Der Begriff „Bisphenol
A Polycarbonat" bezieht
sich auf ein Polycarbonat, das Bisphenol A und Phosgen enthält. Die
folgenden Abkürzungen werden
im Rahmen der Beschreibung verwendet: cm = Zentimeter, mm = Millimeter,
nm = Nanometer, μ = Mikron
(Mikrometer), g = Gramm, mL = Milliliter, Pa = Pascal, kPa = Kilopascal,
Pa-s = Pascal-Sekunde, sec
= Sekunde, min = Minute, hrs = Stunde, UV = Ultraviolett und IR
= Infrarot. Alle Temperaturangaben sind °C gegeben, es sei denn, dass
es anders angezeigt wird. Angegebene Bereiche sind inklusive zu verstehen,
es sei denn, dass es anders angezeigt wird.
-
Die
Hochqualitätskunststoffbahnen,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden, können
für eine
Vielzahl von Anwendungen benutzt werden, die ohne darauf beschränkt zu sein,
die folgenden einschließen:
Substrate für
elektronische Displayvorrichtungen wie zum Beispiel LCD und elektrolumineszierende
Displays; Substrate für
mikro-optische Linsenanordnungen
und lichtleitende Filme; optische Fenster und Filter; Wellen leiteroptiken; Substrate
für optische,
magnetische, chemische oder andere Typen von Speicher und -aufnahmemedien; Substrate
zur Aufnahme von Bildern, wie zum Beispiel photographische oder
Röntgenanwendungen; Substrate
für diagnostische
Systeme und Substrate für
elektronische Schaltkreise.
-
Eine
erfindungsgemäße Bahn
oder ein erfindungsgemäßer Film
sind zur Verwendung als ein Substrat für eine elektronische Displayvorrichtung, z.B.
eine Flüssigkristall-Displayvorrichtung
geeignet. Solche Substrate werden häufig mit einer oder mehreren
Filmbeschichtungen beschichtet, bevor eine leitende Schicht oder
eine Schicht mit aktiven elektronischen Vorrichtungen, wie zum Beispiel
Dünnfilmtransistoren
oder Dioden, aufgebracht wird. Die Beschichtungstypen, die aufgebracht
werden können, schließen quervernetzte
Beschichtungen, Barrierebeschichtungen und leitende Beschichtungen
ein.
-
Eine
quervernetzte Beschichtung kann die Lösungsmittelwiderstandsfähigkeit
und die Abriebwiderstandsfähigkeit
verbessern und kann die Adhäsion
zwischen dem Kunststoffsubstrat und der sich daran anschließenden Beschichtungsschicht
(zum Beispiel zwischen einer organischen und anorganischen Beschichtung)
verstärken.
Quervernetzte Beschichtungsschichten können, wenn sie benutzt werden, auf
eine oder beide Seiten des Kunststoffsubstrats aufgebracht werden.
-
Eine
Barrierenschicht ist eine Beschichtung, die die Durchdringung mit
Gas oder Feuchtigkeit reduziert. Die Zusammensetzung einer Barrierenschicht
kann organisch oder anorganisch sein. Eine Barrierenschicht kann
auch als eine lösungsmittelwiderstandsfähige Beschichtung
nützlich
sein, wenn das Material der Barrierenschichtung gegen Lösungsmittel
widerstandsfähig
ist und die Einwanderung von Lösungsmittel(n)
in die Kunststoffbahn verhindern oder signifikant vermindern kann.
Barrierenschichten können,
wenn sie verwendet werden, auf eine oder beide Seiten der Kunststoffbahn
aufgebracht werden.
-
Das
Substrat gemäß der vorliegenden
Erfindung kann mit einer leitenden Schicht für die Benutzung bei optischen
Displays beschichtet werden. Wenn das Substrat zum Beispiel in einem
Flüssigkristalldisplay
(LCD) verwendet werden soll, wird eine elektronische Komponente
auf mindestens einer Seite des Substrates benötigt. Typischerweise wird diese
elektronische Komponente nur auf einer Seite des Substrates angebracht,
nämlich
der Seite, die sich „innerhalb" der LCD-Zelle befinden
wird und dem Flüssigkristall
am nächsten
sein wird. Alternativ kann die elektronische Komponente auf beiden
Seiten des Substrates angebracht werden. Bei einer anderen Ausführungsform
werden eine oder mehrere Schichten an Schutzbeschichtungen, Farbfilterbeschichtungen
oder Barrierenbeschichtungen zwischen dem Substrat und der elektronischen
Komponente angebracht. Geeignete elektronische Komponenten beinhalten,
ohne darauf beschränkt
zu sein, eine Schicht von aktiven elektronischen Vorrichtungen oder
eine leitende Schicht. Solche Substrate, die eine Schicht von aktiven
elektronischen Vorrichtungen umfassen, sind insbesondere für die Benutzung
in LCDs geeignet.
-
Die
erfindungsgemäßen Substrate
können durch
Inkorporationsmaterialien und -verfahren, die den von W.C.O'Mara in Liquid Crystal
Flat Panel Displays(Van Nostrand Reinhold, New York, 1993)beschriebenen ähnlich sind,
in Flüssigkristall-Displayzellen
eingefügt
werden. Das Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkristallzelle aus Substraten
kann einen oder mehrere der folgenden Schritte beinhalten: Strukturieren
eines klaren leitenden Films auf mindestens einem Substrat und Verwendung
eines photolithographischen Verfahrens; Anbringen des Ausrichtungsmaterials
für Flüssigkristalle
an der leitenden Schicht auf den beiden Substraten; Reiben der Ausrichtungsschichten,
um die Ausrichtungsmerkmale auf die Substrate zu übertragen;
Anbringung von Abstandspartikeln auf mindestens einem Substrat;
Aufbringung einer Kantendichtung auf mindestens einem Substrat;
Kontaktieren der zwei Substrate in der richtigen Orientierung, wobei
die leitenden Schichten sich gegenüberliegen; Härten der
Kantendichtung; Injektion von Flüssigkristallen
in den schmalen Spalt, der zwischen den zwei Substraten gebildet
wird und Abdichten des Spalts. Die erfindungsgemäßen Substrate können für alle Typen
von Flüssigkristall-Displayzellen
verwendet werden, einschließlich
der Typen, die eine Zusammensetzung von Flüssigkristall und Polymer inkorporieren,
der Typen, bei denen Bildelemente des Displays aktiv durch elektronische
Vorrichtungen auf dem Substrat (Aktivmatrix-Displays) adressiert
werden und der Typen, bei denen die Bildelemente des Displays passiv
(sogenannte Passivmatrix-Displays) adressiert werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Bahnen
sind für
die Benutzung als Substrate in optischen Speichermedien geeignet.
Geeignete optische Speichermedien schließen ein, ohne darauf beschränkt zu sein:
compact discs, bespielbare compact discs, read/write compact discs,
digital versatile discs, bespielbare digital versatile discs, read/write
digital versatile discs und magnetooptische discs.
-
Compact
discs („CD") und digital versatile discs
(„DVD") enthalten die darauf
kodierte Information in Form von Grübchen und Rinnen (engl.: pits
and grooves, im folgenden pits und grooves) auf einem Polymersubstrat.
Die Sequenz und die Länge
der pits kodieren die Informationen, die mit einem fokussierten
Laserstrahl vom Substrat gelesen werden. Bei der typischen Herstellung
von compact discs werden die pits und grooves von einer Matrize
in eine Form auf das Substrat repliziert. Nachdem das Substrat geformt
worden ist, wird es durch Aufbringung einer dünnen Schicht eines reflektierenden
Materials, wie zum Beispiel aus Aluminium oder Gold, metallisiert. Das
Substrat kann dann optional mit einem Lack oder einem Harz beschichtet
werden, auf die Tinte aufgebracht werden kann, um zum Beispiel eine
Beschriftung anzubringen. Für
Fortschritte bei der optischen Datenspeicherung ist es notwendig,
erhöhte
Informationsmengen zu kodieren, was zur Folge hat, dass der Abstand
zwischen den pits und grooves kleiner wird. Um Fehler beim Ablesen
solcher dicht gepackter Informationen (d.h. Hochdichte) (engl.:
high density, im folgenden so verwendet), ist es wichtig, dass das
Substrat eine ausreichend hohe Qualität aufweist, so dass es sich
nicht um die pits und grooves während
der Herstellung oder, bei beschreibbaren discs, während des
Beschreibens deformiert. Solche Deformationen führen zu Fehlern beim Ablesen
der Informationen. Ein Fortschritt der vorliegenden Erfindung ist,
dass die hergestellten optischen Hochqualitätskunststoffbahnen eine geringere
Doppelbrechung, eine geringere Oberflächenrauhheit und eine erhöhte Stabilität hinsichtlich
der Dimensionen als die bekannten spritzgussgeformten Substrate
aufweisen. Dies ermöglicht
eine höhere
Dichte an kodierter Information bei gleichzeitig sehr geringer Deformation
um die pits und grooves herum und erlaubt das Schreiben und Ablesen
der kodierten Information ohne optische Verzerrung, was bessere
Signal/Rausch-Verhältnisse
ergibt.
-
DVDs
werden im allgemeinen genauso wie compact discs hergestellt. Zusätzlich können sie aber
eine semi-reflektierende Schicht und eine Polymerschicht aufweisen,
um eine oder mehrere Informationsschichten auf der ersten (replizierten)
Oberfläche
zu kodieren. DVDs können
auch zwei oder mehrere discs umfassen, die mit einem transparenten
Klebemittel miteinander verbunden sind, um den Informationsgehalt
zu erhöhen.
Typischerweise umfassen DVDs zwei bis vier Schichten.
-
Wenn
die erfindungsgemäße Bahn
als ein Substrat in einem optischen Speichermedium verwendet wird,
umfasst das optische Speichermedium a) eine Hochqualitätskunststoffbahn,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurde; b) eine reflektierende oder semi-reflektierende
Schicht, die auf mindestens einer Seite der Bahn aufgebracht ist;
und optional c) eine Schutzschicht, die auf mindestens einer Seite
der Bahn aufgebracht ist. Die reflektierende oder semi-reflektierende
Schicht kann aus jedem reflektierenden oder semi-reflektierenden Material gebildet werden.
Wenn eine reflektierende Schicht benutzt wird, ist es bevorzugt,
dass die reflektierende Schicht ein Metall wie Aluminium oder Gold
umfasst. Eine solche reflektierende Schicht wird üblicherweise
auf das Substrat durch Sputtern oder Vakuumaufdampfung aufgebracht.
Wenn eine semi-reflektierende Schicht benutzt wird, umfasst die semi-reflektierende
Schicht bevorzugt ein Metall. Geeignete Materialien zur Verwendung
in semi-reflektierenden Schichten schließen, ohne darauf beschränkt zu sein,
Gold, Aluminium und Metalllegierungen wie zum Beispiel Aluminiumlegierungen
ein. Wenn Metalle für
die semi-reflektierende Schicht benutzt werden, wird nur eine sehr
dünne Metallschicht
benötigt. Bei
der Schutzschicht kann es sich um jede Beschichtung handeln, die
auf die Kunststoffbahn oder die reflektierende Schicht aufgebracht
wird und nicht mit den erwünschten
optischen Eigenschaften interferiert. Die Schutzschicht ist bevorzugt
ein Lack oder ein Harz. Es wird weiter bevorzugt, dass die Kunststoffbahn
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Homopolymeren und Copolymeren von
Polycarbonaten, Polystyrol, Polyacryl, Polyester, Polyolefin, Polyacrylat
und Mischungen davon.
-
Informationen
können
auf einem optischen Speichermedium, das eine erfindungsgemäße Bahn umfasst,
mittels der bekannten Verfahren wie Prägen und Abbildungsverfahren
aufgebracht werden. Zum Beispiel können optische Speichermedien
durch Heißprägeverfahren,
wie sie in M.T. Gale, Micro-Optics, (Ed. H.P. Herzig), Taylor & Francis, London,
UK, Kap. 6, (1997) beschrieben sind, hergestellt werden. Beim Heißprägen wird
eine erhitzte Stampfmaschine verwendet, um auf dem Substrat die
Information zu kodieren. Der Heißstampfer kann in einem kontinuierlichen
Verfahren (von Walze zu Walze) oder in einem diskreten Verfahren,
wie zum Beispiel Formpressen, eingesetzt werden. Alternativ kann
das Substrat vor dem Prägen
erst mit einem dünnen
Polymerfilm beschichtet werden. Geeignete Polymere schließen, ohne
darauf beschränkt
zu sein, ein: Latexe, Photopolymere und durch Ultraviolettlicht
härtbare
Harze. Die Dicke der Polymerbeschichtung beträgt im allgemeinen 0,05 bis
10 μm und
bevorzugt 0,1 bis 1 μm.
Ein solcher Polymerfilm bewirkt eine schnellere Prägung mit
einer besseren Replikation der kodierten Information.
-
Alternativ
kann ein Photopolymer verwendet werden, um die Information auf dem
optischen Speichermedium zu kodieren. Wenn ein Photopolymer benutzt
wird, wird es zuerst auf das Substrat beschichtet. Das beschichtete
Substrat wird dann unter Verwendung beliebiger lithographischer
Verfahren, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, belichtet.
Es kann sich dabei um Verfahren handeln, wie sie in der Halbleiterindustrie
verwendet werden.
-
Nachdem
die Information auf dem Substrat kodiert ist, wird das Substrat
mit einer reflektierenden oder semi-reflektierenden Schicht beschichtet
und optional mit einem Harz, das durch ultraviolettes Licht vernetzbar
ist, beschichtet, um die reflektierende oder semireflektierende
Oberfläche
zu schützen.
Die reflektierende oder semi-reflektierende Oberfläche kann
durch Sputtern oder Vakuumaufdampfen aufgebracht werden. Bei der
Herstellung von DVDs wird das kodierte Substrat bevorzugt mit einer
semi-reflektierenden Schicht beschichtet. Die reflektierende oder
semi-reflektierende Oberfläche
auf der letzten Schicht wird typischerweise mit einem Harz, das durch
ultraviolettes Licht vernetzbar ist, beschichtet.
-
Die
pits, wie sie zum Kodieren der Information verwendet werden, können 0,01
bis 1 μm
tief und bevorzugt 0,04 bis 0,15 μm
tief und 0,4 bis 10 μm lang
sein. Optische Speichermedien sind typischerweise bis zu 0,6 bis
1,2 mm dick. Die Doppelbrechung von Substraten, wie sie in optischen
Speichermedien verwendet werden, beträgt typischerweise weniger als
50 nm und bevorzugt weniger als 30 nm.
-
Die
Hochqualitätsbahnen,
wie sie mit dem vorliegenden Verfahren hergestellt werden, sind
als Substrate für
optische Phasenwechselmedien geeignet. Optische Phasenwechselmedien
sind solche, die einmal beschrieben und vielfach abgelesen werden
können,
und auch solche, die mehrfach beschrieben und abgelesen werden können. Geeignete optische
Phasenwechselmedien schließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, ein: compact discs zum einmaligen Beschreiben („CD-R"), digital versatile discs
zum einmaligen Beschreiben („DVD-R"), magneto-optische
Medien („MO"), und Phasenwechselmedien
(„PD"), read/write compact
discs („CD-RW") und read/write
digital versatile discs („DVD-RW"). Verschiedene Phasen- Wechselmedien werden
zum Beispiel in H. Bennett, Emedia Professional. Online-Inc., Wilton,
CT, Juli 1998, Seite 31 beschrieben. Optische Phasenwechselmedien
bestehen typischerweise aus einem Hochqualitätssubstrat mit spiralförmigem groove
zu Laserleitzwecken, einer reflektierenden oder semi-reflektierenden
Schicht, einem Phasenwechselmedium, das zwischen dem Substrat und
der reflektierenden oder semi-reflektierenden Schicht angebracht
ist, und einer durch UV-Licht vernetzbaren Schutzschicht für die reflektierende
oder semi-reflektierende Schicht.
-
Informationen
werden auf einem Phasenwechselmedium durch Fokussierung eines Laserstrahls
auf einen Spot mit Submikron-Dimensionen auf der reflektierenden
Schicht einkodiert, um entweder Verzerrungen (d.h. um pits herzustellen)
oder einen Phasenwechsel (Übergänge von
kristallin nach amorph) zu bewirken, was in einer Änderung
der Reflektivität
resultiert. Im Gegensatz dazu tritt bei magneto-optischen („MO") Speichermedien
ein Wechsel in der Polarisation des reflektierten Lichts auf.
-
Der
spiralförmige
groove in den optischen Phasenwechselmedien kann durch Prägen oder
Abbilden hergestellt werden. Zum Beispiel kann die Hochqualitätsbahn des
vorliegenden Verfahrens mit einer Polymerschicht beschichtet werden
und dann mit einer Heißstampfvorrichtung
geprägt
werden, um einen spiralförmigen
groove herzustellen. Alternativ kann das Photopolymer auf der Hochqualitätsbahn des
vorliegenden Verfahrens aufgebracht werden und die grooves durch
lithographische Verfahren definiert werden. Anschließend wird
die Beschichtung gehärtet.
Die Polymere, wie sie für
die Beschichtung von optischen Hochqualitätsbahnen zur Verwendung in
Phasenwechselmedien geeignet sind, müssen eine ausreichend hohe
Glasübergangstemperatur aufweisen,
um den anschließenden
Hochtemperaturaufbringungsschritten des Prägeverfahrens gewachsen zu sein.
Die Breite und die Ganghöhe
des spiralförmigen
grooves hängen
von der Herstellung des jeweiligen Mediums ab, sind aber typischerweise
in einem Bereich von 0,1 bis 10 μm
und bevorzugt in einem Bereich von 0,4 bis 2 μm. Die Spotgrößen der kodierten
Information sind typischerweise in einem Bereich von 0,4 bis 10 μm.
-
Das
beschreibbare Medium, das für
beschreibbare optische Phasenwechselmedien geeignet ist, hängt von
dem jeweiligen Phasenwechselmedium ab und ist dem Fachmann bekannt.
Zum Beispiel besteht bei CD-R das beschreibbare Medium typischerweise
aus einem Farbstoff wie zum Beispiel Cyanin oder Phthalocyanin zusammen
mit anderen Polymeradditiven in einem Lösungsmittel, der auf gegroovte
Substrate rotationsbeschichtet wird. Es sind alle Wirkstoff geeignet,
so lange diese nicht mit den Hochqualitätskunststoffbahnen derart interagieren, dass
das Groovemuster verzerrt wird oder das Substrat gekrümmt wird.
Geeignete Farbstoffe schließen organische
Farbstoffe, anorganische Pigmente und Mischungen davon ein. Die
Farbstoffbeschichtung wird dann getrocknet, metallisiert und mit
einem UV-vernetzbaren Harz beschichtet, um die fertige CD-R herzustellen.
-
MO-Speichermedien
umfassen ein Hochqualitätssubstrat,
eine magneto-optische Schicht, die auf mindestens einer Seite des
Substrats angebracht ist, eine reflektierende oder semireflektierende Schicht,
die auf der magneto-optischen Schicht angebracht ist und optional
eine Schutzschicht, die auf mindestens einer Seite des Substrats
angebracht ist. Bei MO-Medien wird die magneto-optische Schicht, bei
der es sich zum Beispiel um verschiedene Legierungen von Kobalt
wie GdFeCo oder TbFeCo handeln kann, auf gegroovte Substrate gesputtert.
Zusätzliche
Schichten können
auf der Kobalt-Legierungsschicht angebracht werden, um bei der Hitzeleitung
von und zum Substrat zu helfen. Magnetische Domänen werden dann unter Verwendung
einer Kombination eines fokussierten Lasers, der ein lokales Beheizen
ermöglicht,
und eines magnetischen Kopfes, der die Polarität der Domäne invertiert, beschrieben.
Bei CD-RW und DVD-RW wird eine Kombination von Schichten auf dem
gegroovten Hochqualitätskunststoffsubstrat
aufgebracht, wie diese zum Beispiel in M. Elphick, Data Storage,
Penwell, Nashua, NH, September 1998, Seite 85 beschrieben sind.
Solche Schichten umfassen eine untere Schutzschicht wie zum Beispiel
ZnS.SiO2, eine beschreibbare Schicht, wie
zum Beispiel Ge2Sb2Te5, eine obere Schutzschicht, eine obere reflektierende Metallschicht
und schließlich
einen UV-vernetzbaren Schutzlack.
-
Die
Hochqualitätsbahn
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist zur Verwendung als Substrat in Speichermedien geeignet,
bei denen der Leselaserstrahl reflektiert wird und nicht durch das
Substrat durchgelassen wird. Bei solchen Speichermedien wird der
Leselaserstrahl auf dem Substrat und dem Aufnahmemedium unter Verwendung
einer festen Immersionslinse (SIL) fokussiert. Diese Linsen gleiten über die
Oberfläche
mit einem Abstand, der ein Bruchteil der Lichtwellenlänge darstellt.
Typischerweise handelt es sich um eine Distanz von 10 bis 100 nm.
Bei dieser Anwendung muss das Substrat nicht optisch transparent
sein. Es ist jedoch essentiell, dass das Aufnahmemedium eine sehr
geringe Rauhheit aufweist. Diese Anwendung von Nahfeld-Optiken wird
in Mansfield et al., Appl. Phys. Lett.. 57, 1990, Seite 2615 beschrieben.
-
Mehrschichtspeichermedien
können
zur Erhöhung
der Datenspeicherdichten verwendet werden. Bei solchen Speichermedien
werden zwei oder mehrere Schichten anstatt einer einzelnen Schicht mit
replizierten pits wie in einer CD oder 2 bis 4 Schichten wie in
einer Standard-DVD verwendet, um Daten zu speichern. Die U.S.-Patente
4,450,553, 5,202,875, 5,263,011, 5,373,499 und 5,627,817 beschreiben
z.B. Mehrschichtspeichermedien. Bei einem Mehrschichtspeichermedium
ist es wünschenswert,
dass die Gesamtdicke des Mediums gleich 1,2 Millimeter ist, damit
es mit den momentanen Standards kompatibel ist. Daher muss bei einem
6 oder 12-Schichtspeichermedium jede Substratschicht jeweils eine
Dicke von 0,2 oder 0,1 Millimetern aufweisen. Es ist im Stand der
Technik bekannt, dass die gegenwärtigen
Spritzgussverfahren nicht in der Lage sind, solche dünnen Substrate
mit den benötigten
optischen Eigenschaften herzustellen. Solche dünnen, spritzgussgeformten Substrate
werden gekrümmt sein,
Doppelbrechung aufweisen und unter hoher Spannung stehen. Im Gegensatz
dazu können
die Hochqualitätsbahnen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um dünne Substrate
herzustellen, die eine sehr glatte Oberfläche und eine geringe Doppelbrechung
haben und unter geringem Stress stehen.
-
Die
oben beschriebenen Verfahren zur Replikation von pit-Strukturen
auf einer Einzelschicht-CD können vorteilhafterweise
auch für
Mehrschichtspeichermedien angewendet werden. Zum Beispiel können eine
oder mehrere Polymerschichten (Beschichtungen) auf dem Substrat
wie bei einem kontinuierlichen Verfahren aufgebracht werden. Nachdem
das Substrat einmal beschichtet ist, werden die Daten auf der Bahn
durch Einprägen
mit einer Heißprägevorrichtung
kodiert. Alternativ kann ein Photopolymer auf das Substrat beschichtet
werden und die Daten durch optische Bildgebung (Lithographie) kodiert werden.
Nachdem die Daten auf dem Substrat kodiert sind, wird eine semi-reflektierende
metallische Schicht oder eine dielektrische Schicht mit einem schmalen
Bandpass (engl.: bandpass) auf jeder Substratschicht aufgebracht,
so dass Licht von jeder einzelnen Substratschicht reflektiert werden
wird. Die einzelnen Substratschichten werden dann mittels klebender
Zugschichten zusammenlaminiert, um das erwünschte Mehrschichtspeichermedium
zu bilden.
-
Die
Hochqualitätsbahn
der vorliegenden Erfindung ist ebenfalls als Substrat für wieder
beschreibbare Mehrschichtspeichermedien geeignet. Bei solchen Medien
werden die Bahnen, nachdem die individuellen Bahnen gebildet und
beschichtet worden sind, mit einem spiralförmigen Groovemuster geprägt. Ein
Medium, wie zum Beispiel ein Phasenwechsel- oder MO-Medium wird dann auf das Kunststoffsubstrat
gesputtert. Dem schließt
sich die Aufbringung einer semi-reflektierenden metallischen Schicht
oder dielektrischen Schicht mit einem schmalen Bandpass an. Die
individuellen Substratschichten werden dann unter Verwendung adhesiver Zugschichten
zusammenlaminiert, um das erwünschte
Mehrschichtspeichermedium zu bilden.
-
Wenn
die Hochqualitätsbahn
der vorliegenden Erfindung für
magnetische Speichermedien verwendet wird, umfassen die magnetischen
Speichermedien eine Hochqualitätskunststoffbahn,
die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellt wird und eine magnetische
Legierung aufweist, die auf mindestens einer Seite der Bahn angebracht
ist. Jede Hochqualitätskunststoffbahn
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist zur Verwendung als ein Substrat in magnetischen Speichermedien
geeignet. Bevorzugt wird eine magnetische Legierung auf der Hochqualitätsbahn durch
Sputtern aufgebracht. Optional kann die Hochqualitätsbahn zusätzlich versteifende
Stoffe umfassen. Versteifende Stoffe sind bei Anwendungen nützlich,
bei denen die Hochqualitätsbahn
ein erhöhtes
Modul (Steifheit) aufweisen muss. Geeignete Versteifungsmittel schließen, ohne
darauf beschränkt zu
sein, Glasfaser, Talk, Silizium, Nitrid, Ton und Mischungen davon
ein. Die vorliegende Bahn hat den Vorteil, dass sie leichter, glatter,
steifer und stärker als
die für
magnetische Speichermedien bekannten Substrate, wie zum Beispiel
Aluminiumscheiben, sind.
-
Die
Hochqualitätsbahn
der vorliegenden Erfindung ist ebenfalls als Substrat für dreidimensionale
(„3 D") optische Speichermedien
geeignet. 3 D optische Speichermedien sind bei allen Anwendungen nützlich,
bei denen eine High density-Datenspeicherung notwendig ist, wie
zum Beispiel bei Computerfestplatten oder ähnlichen Datenspeichervorrichtungen.
Solche optischen 3-D optische Speichermedien unterscheiden sich
von konventionellen zweidimensionalen Speichermedien, wie zum Beispiel
einer CD-ROM oder magnetischen Speichermedien dadurch, dass die
Information im dreidimensionalen Raum gespeichert wird und nicht
nur in der Substratebene. Dies führt
zu einem mehrfach erhöhten
Anstieg in der Speicherkapazität
von gigabyte pro Inch2 (pro 6,45 cm2) zu terabyte pro Inch3 (pro
16,39 cm3). Es gibt verschiedene bekannte
Beispiele für
optische 3 D Speichermedien. Diese beinhalten solche Speichermedien,
die auf anorganischen Materialien (oder Pigmenten) wie zum Beispiel
LiNbO3 und organischen Materialien (oder
Farbstoffen) basieren. Beispiele für organische Materialien, die
für optische
3 D Speichermedien geeignet sind, schließen photochromatische Farbstoffe
ein, die infolge der optischen Anregung mit einem polarisierten
Lasterstrahl eine reversible Verfärbung und Ausbleichung erfahren,
Seitenkettenflüssigkristallpolymere,
die sich im elektrischen Feld eines Laserstrahls ausrichten und
dadurch eine Änderung
in der lokalen Doppelbrechung verursachen, amorphe Polymere mit
Seitenketten, die Farbstoffmoleküle
enthalten, wobei die Farbstoffmoleküle über flexible Abstandshalter
an die Hauptkette geknüpft
sind und sich im polarisierten Laserstrahl orientieren und so eine Änderung
in der lokalen Doppelbrechung bewirken; Polymere, die in der Seitenkette
Azo-enthaltende
Farbstoffmoleküle
aufweisen; Licht-empfindliche Proteinmoleküle, die infolge der Anregung
mit einem Laserstrahl einen elektronischen Übergang erfahren; photorefraktive
Materialien und Photopolymere.
-
Typischerweise
benutzten optische 3 D Speichermedien polarisiertes Licht, um eine
lokale Änderung
in den optischen Eigenschaften zu bewirken, d.h. durch Änderungen
hinsichtlich der Doppelbrechung oder Absorption. Ein Laser, der
bevorzugt polarisiert ist, wird typischerweise als die Lichtquelle
in optischen 3 D Speichermedien benutzt, da solche Medien eine Lichtquelle
brauchen, um in der Lage zu sein, einen spezifischen Punkt, der
typischerweise eine Größe im Submikronbereich
aufweist, zu fokussieren. Die schmale Linienbreite eines Lasers
ermöglicht
eine solche Fokussierung eines spezifischen Punktes. Bei solchen
optische 3 D Speichermedien, die organische Materialien verwenden,
bewirkt der polarisierte Laserstrahl zum Beispiel einen Cis-Trans-Übergang
in dem Farbstoff, der das Absorptionsspektrum und die lokale optische
Dichte ändert.
Es ist daher essentiell, dass das Medium eine sehr kleine Doppelbrechung
aufweist, damit der Laserstrahl, der zum Beschreiben des Moleküls verwendet
wird, nicht verzerrt wird. Das Medium muss eine sehr kleine Doppelbrechung
aufweisen, wenn die gespeicherte Information gelesen wird. Der Fachmann
wird sich darüber
bewusst sein, dass die Matrix eine sehr kleine Doppelbrechung haben
muss, so dass der Schreiblaserstrahl eine messbare Änderung in
den lokalen optischen Eigenschaften verursacht, was in einem großen Signal/Rauschverhältnis („SNR") resultiert. Wenn
die Matrix eine hohe Doppelbrechung aufweisen würde, wäre das SNR klein und es wäre sehr
schwierig, die in dem 3 D-Raum gespeicherten Daten zu lesen.
-
Die
optischen Hochqualitätsbahnen
der vorliegenden Erfindung können
daher verwendet werden, um optische 3 D Speichermedien herzustellen, indem
in einer solchen Bahn ein oder mehrere Pigmente, Farbstoffe oder
Mischungen davon dispergiert werden. Bevorzugt werden dafür Pigmente, Farbstoffe
oder Mischungen davon verwendet, die ausgewählt werden aus LiNbO3, photochromatischen Farbstoffen, Seitenkettenflüssigkristallpolymeren, amorphen
Polymeren mit Seitenketten, die Farbstoffmoleküle enthalten, Polymeren mit
Seitenketten, die Farbstoffmoleküle
enthalten, lichtsensitiven Proteinmolekülen, photorefraktorischen Materialien
und Photopolymeren. Es ist ebenso möglich, jedes Molekül, Polymer,
Pigment oder anderes anorganisches Material einzumischen, das einem
elektronischen Übergang
mit Änderung
seiner Absorption, einer Orientierung im elektrischen Feld eines
polarisierten Laserstrahls, die in einer Änderung des lokalen Refraktionsindex
resultiert, oder einer chemischen Reaktion, wie zum Beispiel der
Quervernetzung, die eine Änderung
des Refraktionsindex bewirkt, unterworfen ist.
-
Typischerweise
wird der Farbstoff, das Pigment oder die Mischung davon in die optischen
Bahnen der vorliegenden Erfindung inkorporiert, indem der Farbstoff,
das Pigment oder Mischung davon mit dem geschmolzenen Plastikharz
kombiniert werden, bevor das geschmolzene Harz in ein Netz unter
Verwendung einer Überlaufdüse geformt
wird.
-
Die
nach dem vorliegenden Erfindung hergestellte Bahn ist zur Verwendung
bei der Leiterplattenherstellung, insbesondere zur Verwendung als
ein Substrat für
Schaltkreisschichten, geeignet. Mehrfachschichtbedruckte Leiterplatten
werden für
eine Vielzahl an Anwendungen benutzt und weisen bemerkenswerte Vorteile
hinsichtlich der Einsparung an Gewicht und Raum auf. Eine Mehrfachleiterplatte umfasst
zwei oder mehrere Schaltkreisschichten, wobei jede Schaltkreisschicht
von einer anderen durch eine oder mehrere Schichten eines dielektrischen
Materials getrennt ist. Schaltkreisschichten werden dadurch gebildet,
dass eine Kupferschicht auf einem polymeren Substrat aufgebracht
wird. Die gedruckten Schaltkreise werden dann auf den Kupferschichten
anhand von aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren gebildet,
wie zum Beispiel der Druck- und Ätztechnik,
um die Leiterbahnen zu definieren und herzustellen.
-
Nach
dem Laminieren werden die verschiedenen Schaltkreisschichten verbunden,
indem Löcher
durch die Plattenoberfläche
gebohrt werden. Harzschmiere, das aus der Lochbohrung stammt, wird
unter ziemlich stringenten Bedingungen, wie zum Beispiel der Behandlung
mit konzentrierter Schwefelsäure
oder heißem
alkalischen Permanganat, entfernt und die Löcher werden dann weiter prozessiert
und beschichtet, um eine leitende, verbindende Oberfläche zu gewährleisten.
Vor der Laminierung werden die Schaltkreisschichten typischerweise mit
einem Adhäsionspromotor
behandelt, um die Bindungsstärke
zwischen den einzelnen Schaltkreisschichten und den verschachtelten
Harzschichten zu stärken.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Verbesserung solcher Bindungsstärken ist
die oxidative Behandlung einer Schaltkreisschicht zur Bildung einer Kupferoxidoberfläche.
-
Wenn
die Bahn, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wird,
als ein Substrat für eine
mikrooptische Linsenanordnung verwendet wird, können die Anordnungen mit allen
zur Herstellung von optischen Speichermedien geeigneten Mitteln
hergestellt werden. Geeignete mikrooptische Linsenanordnungen schließen, ohne
darauf beschränkt
zu sein, geradlinige Prismen, zweidimensionale Anordnungen von Pyramiden,
Defraktionslinsen und holographische Linsenanordnungen ein. Zum Beispiel
kann eine Heißprägeeinrichtung
verwendet werden, um eine Linsenanordnung auf einer erfindungsgemäßen Bahn
einzuprägen.
Bevorzugt wird eine Heißprägevorrichtung
in einer Formpresse verwendet. Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Bahn ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Homopolymeren und Copolymeren von Polycarbonat,
Polystyrol, Polyacryl, Polyester, Polyolefin, Polyacrylat und Mischungen
davon. Solche mikrooptischen Linsenanordnungen sind bei Display-
und Abbildungsanwendungen, bei denen die Brechung oder Beugung von
Licht benötigt
wird, geeignet. Solche Anwendungen schließen, ohne darauf beschränkt zu sein,
ein: heads-up-Displays; Großbildschirm-Displays
und Linseneinrichtungen für
die Büroausrüstung, wie
zum Beispiel Photokopiermaschinen und Faxmaschinen. Linsen, die
für mikrooptische
Anordnungen verwendet werden, sind typischerweise 10 bis 100 μm. Bei holographischen
Linsen beträgt
die Höhe
typischerweise einen Bruchteil der Wellenlänge des Lichts und die lateralen
Dimensionen sind typischerweise 10 bis 100 μm.
-
Wenn
die optische Qualitätsbahn
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine strukturierte Oberfläche hat, ist eine solche Bahn
zur Verwendung als ein Lichtmanagement- oder Lichtführender
Film geeignet. Lichtführende
Filme haben Transmissionseigenschaften, die den Einfallswinkel des
Lichts regulieren und dadurch bestimmt sind. Lichtleitende Filme
bestehen zum Beispiel aus einem Polymerfilm mit einer geradlinigen,
periodischen Anordnung von gewinkelten Prismen, die auf einer Oberfläche eingeprägt sind,
was einer strukturierten Oberfläche
entspricht. Der Lichtleitende Film fungiert als ein Lichtkollimator, der
Licht von der Lichtquelle über
seine flache Oberfläche
empfängt
und durch seine strukturierte Oberfläche leitet. Licht, das auf
eine flache Oberfläche
dieses Films in relativ großen
Einfallwinkeln einfällt,
wird an der platten Oberfläche
der strukturierten Oberfläche
des Films gebrochen und wird von der Bahn emittiert, nachdem es
in Richtung der Normalen der glatten Oberfläche des Films umgeleitet worden
ist. Zusätzlich
ist Licht, welches die strukturierte Oberfläche intern in einem Winkel
trifft, der größer als
der kritische Winkel ist, einer totalen internen Reflektion von beiden
Seitenoberflächen
oder Facetten eines Prismaelements unterworfen und wird zur Lichtquelle
zurückgeworfen.
Wenn das Licht jedoch auf die strukturierte Seite des Films auftritt
und anschließend
an die glatte Oberfläche
des Films weitergeleitet wird, wird ein komplementäres Verhalten
beobachtet. Dies bedeutet, dass das Licht, das bei Winkeln einfällt, die nah
der Normalebene des Licht leitenden Films liegen, durchgelassen
werden und dass Lichtstrahlen, die bei größeren Winkeln einfallen, wegen
einer internen Totalreflektion zurückgestrahlt werden. Solche Lichtmanagement-
oder lichtleitenden Filme sind insbesondere geeignet zur Verwendung
in LCD-Beleuchtungssystemen und als Hintergrundsbeleuchtung.
-
Typischerweise
wird eine strukturierte Oberfläche
auf den erfindungsgemäßen optischen
Bahnen der Erfindung durch Aufprägen
der Strukturen auf der Oberfläche
der Bahn eingeprägt,
während
die Bahn noch warm ist. Alternativ wird die strukturierte Oberfläche auf
einer gekühlten
Bahn unter Verwendung einer Heißprägevorrichtung
aufgebracht. Bevorzugt wird die strukturierte Oberfläche durch
Beschichtung der erfindungsgemäßen optischen
Bahn mit einem vernetzbaren Präpolymer,
das eine geeignet Viskosität
aufweist, durch Prägen
der erwünschten
strukturierten Oberfläche
auf der Präpolymerbeschichtung
und der anschließenden
Vernetzung des Präpolymers
aufgebracht. Bevorzugt ist das Präpolymer durch UV-Licht vernetzbar.
Präpolymere,
die zur Beschichtung der erfindungsgemäßen optischen Bahn verwendet
werden können
und die jede eingeprägte
Struktur während
des Vernetzens aufrecht erhalten, haben die geeignete Viskosität zur Verwendung
in Lichtmanagementfilmen.
-
Die
Bahn, die mit der vorliegenden Erfindung hergestellt wird, ist auch
zur Benutzung bei Wellenleiteroptiken geeignet. Geeignete Wellenleiteroptiken schließen, ohne
darauf beschränkt
zu sein, ein: Wellenleiter, aktive und passive Photozellen, Wellenleitermultiplexer,
elektrolumineszierende Lichtquellen und elektrooptische Modulatoren.
Wellenleiteroptiken können,
wenn diese für
die genannten Anwendungen benutzt werden, auf der Bahn in der gleichen Art
wie mikrooptische Anordnungen eingeprägt werden. Der Vorteil von
Wellenleitern, die aus den erfindungsgemäßen Bahnen hergestellt wurden,
ist, dass diese als große
Bahnen hergestellt werden können und
die Kosten und Schwierigkeiten der bekannten Verfahren vermieden
werden. Bei Wellenleiteroptikanwendungen wird bevorzugt, dass die
Bahn aus einer Gruppe ausgewählt
ist, die besteht aus Homopolymeren und Copolymeren von Polycarbonat,
Polystyrol, Polyacryl, Polyester, Polyolefin, Polyacrylat und Mischungen
davon.
-
Die
erfindungsgemäße Bahn
kann auch zur Herstellung von Mikro-Fuidvorrichtungen verwendet werden.
Solche Vorrichtungen schließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, ein: Miniaturdiagnosesysteme für biopharmazeutische Anwendungen,
Miniaturvorrichtungen zum Leiten des Flüssigkeitsflusses, Miniatursensorvorrichtungen
für pharmazeutische und
biochemische Anwendungen und dreidimensionale Mikro-Fluidsysteme.
Bevorzugt wird die Bahn, wenn sie für diese genannten Anwendungen
benutzt wird, aus einer Gruppe ausgewählt, bestehend aus Homopolymeren
und Copolymeren von Polycarbonat, Polystyrol, Polyacryl, Polyester,
Polyolefin, Polyacrylat und Mischungen davon besteht.
-
Abhängig von
der jeweiligen Verwendung der Bahn, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wird, können
die Bahneigenschaften, wie eine geringe Schrumpfung, eine geringe
Doppelbrechung und die Oberflächenqualität hinsichtlich
ihrer Wichtigkeit, variieren. Die erwünschte Bahndicke wird ebenso
in Abhängigkeit
von der jeweiligen Verwendung variieren; sie wird aber im allgemeinen
circa 25 mm oder weniger, bevorzugt 10 bis 5000 μm und am meisten 50 bis 1000 μm sein. Die
Bahndicke kann dadurch angepasst werden, dass die Geschwindigkeit
der Auslieferung des geschmolzenen Polymers an die Düse variiert
wird oder dadurch, dass die Geschwindigkeit der Abnahmemittel variiert wird.
Die Dickenvariation über
eine Probenlänge
von 400 mm sollte im allgemeinen 10 % oder weniger, bevorzugt 5
% oder weniger und am meisten bevorzugt 1 % oder weniger sein.
-
Eine
typische erfindungsgemäße Vorrichtung
ist in den 1–4 gezeigt.
Wie dem Fachmann klar ist, können
Abweichungen von den in diesen Abbildungen dargestellten Vorrichtungen
hergestellt werden, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
-
Ein
geschmolzenes Polymer aus einer Quelle 10 wird an eine Überlaufdüse mittels
eines Kanals 12 (bevorzugt reguliert durch Auslieferungsmittel 14) ausgeliefert,
wo es durch die Leitungsöffnung 21 in das
Leitungselement 22 und darüber in die Düse 20 eingeführt wird.
Die Temperatur des geschmolzenen Polymers, wie es an die Düse 20 ausgeliefert
wird, wird mittels Heizmittel 15, die in unmittelbarer
Nähe zu
der Düse 20 lokalisiert
sind, aufrecht erhalten. Während
das geschmolzene Polymer die Öffnung 21 füllt, wird
es durch die Dosierungsvorrichtung, die Spalte 23, herausgepresst
und fließt
aus der Düse 20 heraus
entlang der Seiten 24 und 25. An der Spitze 26 der
Düse konvergiert
das geschmolzene Polymer, das entlang der Seiten 24 und 25 fließt, um den
Anfang eines geschmolzenen Netzes 27 zu bilden.
-
Das
geschmolzene Netz 27 wird an seinen Rändern von zwei Paaren Führungsmitteln
(z.B. durch die Behälterlaufflächen 31, 32, 33 und 34)
aufgenommen, die das geschmolzene Netz von der Düse 20 wegführen. Während das
geschmolzene Netz 27 von der Düse 20 weggeführt wird,
fällt die Temperatur
des Netzes schrittweise unter die Glasübergangstemperatur des Polymers,
was in einer abgekühlten
Bahn 40 resultiert. Bei einer optionalen Ausführungsform
helfen Abkühlungsvorrichtungen 36,
die in unmittelbarer Nähe
der Wegführvorrichtungen 31, 32, 33, 34 angebracht
sind, die Temperatur des Netzes zu erniedrigen.
-
Das
geschmolzene Harz kann auf verschiedene Weise zur Verfügung gestellt
werden. Zum Beispiel kann das geschmolzene Harz aus einem Polymerisationsreaktor
kommen, einer Mischvorrichtung, einer Vorrichtung zur Abnahme der
flüchtigen
Bestandteile (z.B. eine Verdampfungssäule (engl.: flash column),
einer Strangfallvorrichtung zur Abnahme flüchtiger Bestandteile (engl.:
falling strand devolatilizer) oder eine Rolldünnfilmverdampfungsvorrichtung (engl.:
wiped film evaporator) oder aus einem Extruder. Ein Extruder ist
bevorzugt, da er auch als eine Polymerauslieferungsvorrichtung (siehe
Diskussion unten) fungieren kann. Am meisten bevorzugt ist es, einen
Einschneckenextruder zu verwenden, obwohl ein Zweischneckenextruder
oder ein Mehrschneckenextruder auch verwendet werden kann. Wenn
ein Zwei- oder Mehrschneckenextruder verwendet wird, kann es sich
dabei um alle Typen, zum Beispiel gegenläufige, gleichläufige, ineinandergreifende
oder nichtineinandergreifende Extruder, handeln. Dem Fachmann wird
bewusst sein, dass gut bekannte Techniken zur Handhabung und Herstellung
von Harzen in dem vorliegenden beschriebenen Verfahren verwendet
werden können.
Solche Techniken schließen
die Trocknung, die Verwendung einer Inertatmosphäre, die Entstaubung von Pellets
und ähnliches ein.
-
Das
geschmolzne Harz kann ein oder mehrere Kunststoffzusätze wie
zum Beispiel Antioxidantien, Ultra-Violett (UV)-Absorber, UV-Stabilisatoren, fluoreszierende
oder absorbierende Farbstoffe, antistatische Zusatzstoffe, Freisetzungsstoffe,
Füllstoffe und
Partikel enthalten. Die Art und die Menge an Zusatz, die zusammen
mit spezifischen Harzen für
spezifische Zwecke verwendet werden, ist dem mit der Kunststofftechnik
vertrauten Fachmann bekannt und wir hier nicht weiter im Detail
dargestellt.
-
Die
Temperatur, bei der das Harz prozessiert wird, wird von der Zusammensetzung
des Harzes abhängen
und während
des Herstellungsverfahrens variieren können. Die Temperatur muss ausreichend hoch
sein, um zu gewährleisten,
dass das Harz fließfähig ist.
Sie darf aber nicht so hoch sein, dass das Harz degradiert wird.
Die Betriebsbedingungen werden vom Polymertyp, der verarbeitet werden
soll, abhängen
und sich innerhalb der Bereiche bewegen, die dem Fachmann bekannt
sind. Als eine generelle Richtlinie wird die Betriebstemperatur
jedoch zwischen 100 und 400 °C
sein. Zum Beispiel kann PMMA in einem Extruder verarbeitet werden,
wenn der Extruderzylinder eine Temperatur von 150 bis 260 °C und die
Schmelztemperatur 150 bis 260 °C beträgt. Andere
Polymere, wie zum Beispiel Polycarbonat oder Polymethylmethacrylimid,
können
auch bei passenden höheren
Schmelztemperaturen (200 – 330 °C) verwendet
werden. Es ist bevorzugt, dass flüchtige Materialien und unerwünschte Partikelmassen
aus dem geschmolzenen Kunststoffharz vor der Bahnbildung entfernt
werden. Dies kann durch Verfahren erreicht werden, wie sie dem Fachmann
bekannt sind Auslieferungsmittel 14 zum Ausliefern eines
konstanten Flusses an geschmolzenem Polymer werden benötigt, um
die Fließgeschwindigkeit
zu regulieren und die Drücke
zur Verfügung
zustellen, die benötigt
werden, um das geschmolzene Polymer durch den Kanal 12,
die Leitungsöffnung 21,
das Leitelement 22 an die Düse 20 auszuliefern.
Die Auslieferungsmittel können
jeden mechanischen Schmelzpumpentyp, einschließlich, ohne darauf beschränkt zu sein,
jeden passenden Extruder (wie sie oben beschrieben sind), Zahnradpumpen
oder Kombinationen davon einschließen. Bei einer einfachen Form kann
es sich bei den Auslieferungsmitteln um eine durch die Gravitationskraft
angetriebene Zugvorrichtung handeln oder um hydrostatischen Druck.
Die Auslieferungsmittel können
in Übereinstimmung
mit Verfahren, wie sie dem Fachmann bekannt sind, ausgewählt werden.
Die Verwendung einer Schmelzenpumpe vom Zahnradtyp wird bevorzugt,
weil sie eine Regelung der Fließgeschwindigkeit
ermöglicht
und Abweichungen in der Fließgeschwindigkeit
minimiert, was zu einer einheitlicheren Bahndicke führt. Zusätzlich kann
die Verwendung einer Schmelzenpumpe die Musterung des geschmolzenen
Harzes reduzieren, indem die Schererwärmung des Polymers vermindert
wird. Die Temperaturen für
die Schmelze werden durch das verwendete Kunststoffharz bestimmt
und sind denen, die bei Standardextrusionsverfahren verwendet werde, ähnlich.
Typischerweise sind sie zwischen 50 und 200 °C oberhalb der Tg des Harzes.
Es kann mehr als eine Auslieferungsvorrichtung zum Beispiel zur
Herstellung von breiten Bahnen, verwendet werden. Erfindungsgemäß sollen
die Auslieferungsmittel das geschmolzene Polymer an den Zugang der Überlaufdüse in einem
Bereich von 50 bis 70.000 kPa, bevorzugt 300 bis 7000 kPa und am
meisten bevorzugt 1000 bis 3500 kPa anliefern.
-
Die
Polymerschmelze wird durch einen Schmelzfilter und einen Mischer
geführt,
die sich zwischen den Auslieferungsmitteln 14 und der Düse 20 befinden.
Bevorzugt wird die Polymerschmelze zuerst durch ein Schmelzfilter
und dann einen Mischer geführt
wird. Der Filter entfernt Gele, Dreck und Fremdpartikel aus der
Schmelze. Der Mischer mischt das Polymer, um thermische Gradienten
in der Schmelze zu minimieren und die Flusslinien, wie sie vom Schmelzfilter
herrühren,
zu entfernen. Es können
beliebige Schmelzfilter für
das vorliegende Verfahren verwendet werden. Geeignete Schmelzfilter schließen Kerzenfilter
und Scheibenfilter ein. Bevorzugt wird ein Scheibenfilter verwendet.
Jeder Mischer kann für
das vorliegende Verfahren verwendet werden, wie zum Beispiel statische
Mischer oder Rotationsmischer. Die Verwendung eines Schmelzfilters
und eines Mischers ergibt Kunststoffbahnen, die eine bessere Qualität hinsichtlich
der Kontrolle der Glattheit und Dicke aufweisen.
-
Die Überlaufdüse wird
benutzt, um eine Bahn aus dem geschmolzenen Plastikharz zu bilden. Die
Düse beinhaltet
eine Dosierungsvorrichtung und eine Überlaufoberfläche mit
konvergierenden Seiten, die im Querschnitt in einer Spitze zusammenlaufen. In
Längsrichtung
kann die Düse
im wesentlichen linear, kurvig, oval oder kreisförmig sein. Das Verhältnis von
Düsenhöhe zur Breite
sollte im allgemeinen im Bereich von 1:1 zu 10:1, bevorzugt 2:1
bis 5:1 und am meisten bevorzugt 2,5:1 bis 4:1 liegen. Das Verhältnis der
Länge (oder
des Umfangs) zur Höhe
sollte im allgemeinen mindestens 1:2, bevorzugt mindestens 2:1 und
am meisten bevorzugt mindestens 3:1 sein.
-
Der
Dosierungsteil der Überlaufdüse besteht aus
Elementen zur Fließverteilung,
wie zum Beispiel Löchern,
Spalten, „Kleiderbügel"-Anordnungen oder Kombinationen
davon, die die Fließverteilung
des geschmolzenen Harzes entlang der Düse regulieren und damit das
Dickeprofil der Bahn kontrollieren. Beispiele für solche Dosierungsvorrichtungen
sind in den 5–7 dargestellt.
Andere Dosierungsvorrichtungen, wie sie dem Fachmann bekannt sind,
können ebenfalls
verwendet werden. Die Länge
der Düse wird
von der Breite der herzustellenden Bahn abhängen, wobei das Verhältnis der
durchschnittlichen Spaltenbreite (durchschnittliche Breite der Spalte 23) zu
dem durchschnittlichen Durchmesser des Leitungselements (durchschnittlicher
Durchmesser des Leitungselements 22) im allgemeinen mindestens 1:5,
bevorzugt mindestens 1:10 und am meisten bevorzugt mindestens 1:20
sein sollte. Für
Bahnen, die eine Enddicke von 1 nun oder weniger aufweisen, wird
eine im wesentlichen konstante Spaltenbreite entlang der Düse bevorzugt.
Bei größeren Breiten wird
ein sich verjüngender
Spalt bevorzugt, wobei der Spalt an dem Zuführende dünner und an dem entgegengesetzten
Ende dicker ist. Wenn eine breite Bahn erwünscht ist, können Leitungsöffnungen 21 und 21' (siehe 6) an beiden Enden der Düse angebracht
sein und es ist dann möglich,
dass die Spalte 23 an beiden Enden verjüngt ist.
-
Die Überlaufoberfläche wird
durch das Äußere der
Düse 20 gebildet
und besteht aus einem Paar Düsenlippen,
die mit der Dosierungsvorrichtung verbunden sind und das geschmolzene
Polymer entlang der konvergierenden Seiten 24 und 25 leiten. Die
konvergierenden Seiten dirigieren den Schmelzfluss an die Spitze 26,
wo das geschmolzene Netz die Düse
verlässt.
Obwohl die Überlaufoberfläche texturiert
oder glatt sein kann, ist sie bevorzugt glatt. Darüber hinaus
ist die Überlaufoberfläche bevorzugt hochpoliert,
um Abweichungen und Defekte in der Bahn zu minimieren. Die Überlaufoberfläche kann mit
einer Beschichtung (zum Beispiel Elektroplattierung- oder andere
Aufbringungstechniken) behandelt sein, um die Düsenoberflächenglattheit zu verbessern,
Korrosionswiderstandsfähigkeit
zu gewährleisten
oder die Flusseigenschaften über
die Düse
zu verbessern.
-
Das
Konstruktionsmaterial der Düse
ist wichtig. Metalle sind bevorzugt wegen ihrer hohen thermischen
Leitfähigkeit,
guten Korrosionswiderstandsfähigkeit,
ihres hohen Moduls und ihrer Fähigkeit,
poliert werden zu können.
Andere Materialien, wie Glas und Keramik, können im Prinzip auch benutzt
werden. Bevorzugt wird rostfreier oder Werkzeugqualitäts-Stahl verwendet.
-
Wenn
eine nicht-planare Bahn erwünscht
ist, kann die Düsengeometrie
entsprechend Verfahren, wie sie dem Fachmann bekannt sind, modifiziert
werden. Wenn zum Beispiel eine gebogene Schicht erwünscht ist,
kann die Düse
entlang ihrer Längsachse gebogen
sein.
-
Im
allgemeinen ist es erwünscht,
die Viskosität
des geschmolzenen Kunststoffes (bei einer Scherrate von 10 sec–1)
zwischen 1 und 10 000 Pa-s, bevorzugt zwischen 5 und 1000 Pa-s,
und am meisten bevorzugt zwischen 10 und 500 Pa-s zu halten. Zusätzlich ist
die Schmelzfließgeschwindigkeit
pro Einheit Düsenlänge (Fließgeschwindigkeit
geteilt durch die Länge)
typischerweise im Bereich von 1,0 × 10–3 bis
10 g/s/cm, bevorzugt 1,0 × 10–2 bis
1,0 g/s/cm und am meisten bevorzugt 2,0 × 10–2 bis
2,0 × 10–1 g/s/cm.
Die Viskosität
kann durch die Variierung der Temperatur kontrolliert werden. Abhängig vom Düsendesign
kann die Temperaturkontrolle wichtiger oder weniger wichtig sein.
Je gleichmäßiger die
Temperatur entlang der Düse
ist, umso gleichmäßiger wird
die Breite der Schicht sein. Es ist bevorzugt, dass die Schmelztemperatur
einheitlich entlang der Düse
ist. Die Dickenvariation, die aus einer ungleichmäßigen Temperaturverteilung
entlang der Düsenlänge resultiert,
kann durch Wechsel der Ausgestaltung des Spaltes oder anderer Dosierungsvorrichtungen
minimiert werden. Die Temperaturkontrolle kann zum Beispiel durch
eine oder mehrere der folgenden Komponenten erreicht werden: elektrische
Heizpatronen, Infrarotlampenheizvorrichtungen, geheiztes Öl (oder
andere Hitzetransferflüssigkeit),
Heizrohre oder Mikrowellenheizvorrichtungen. Erhitztes Öl oder andere
Hitzetransferflüssigkeiten
werden bevorzugt, weil die Temperatur mittels eines Thermostats
kontrolliert werden kann und eine einheitliche Temperatur leicht
erreicht werden kann. Die Düse
befindet sich bevorzugt innerhalb einer teilweise umschlossen Umgebung,
um Temperaturschwankungen zu minimieren. Bevorzugt kann auch eine
inerte Umgebung verwendet werden. Solche inerten Umgebungen minimieren
die Verfärbung
und die Degradation des Harzes.
-
Es
ist bevorzugt, aber nicht essentiell, dass der geschmolzene Kunststoff
in einer nach unten gerichteten Richtung fließt, nachdem er durch die Düse getreten
ist, da der nach unten gerichtete Fluss durch die Schwerkraft beeinflusst
wird. Die Fließgeschwindigkeit
wird durch eine Kombination des Schwerkrafteffekts und der Spannung,
die durch die Abnahmemittel aufgebracht wird, bestimmt. Indem der
Kunststofffluss in eine nach unten gerichtete Richtung über die
Düse geleistet
wird, wirkt die Schwerkraft in dieselbe Richtung wie der Kunststofffluss,
so dass die Spannung, die seitens der Abnahmemittel benötigt wird,
reduziert wird, was die Bahnqualität verbessert. Der geschmolzene
Kunststoff nimmt, nachdem er die Düse passiert hat, eine Form
an, die als „Netz" bezeichnet wird.
-
Die
Abnahmevorrichtungen transportieren das geschmolzene Kunststoffnetz
von der Düse
mit einer regulierten Geschwindigkeit weg und erlauben es dem Netz
abzukühlen.
Die Abnahmevorrichtungen können
zum Beispiel Walzen oder „Gehäuselaufbänder"-Vorrichtungen sein,
wobei nur die äußeren Ränder der
Bahn in Kontakt mit den Abnahmevorrichtungen kommen. Eine „Gehäuselaufbänder"-Vorrichtung wird
bevorzugt, da dies die Glattheit der Bahnoberfläche maximal erhöht. Eine
Gehäuselaufflächen-Vorrichtung
ist als Teil der Vorrichtung der 1 und 2 in
Form der Ziffern 31, 32, 33 und 34 dargestellt.
-
Die
Abnahmevorrichtungen kontrollieren die Geschwindigkeit mit der die
Kunststoffbahn produziert wird, welche bei einer gegebenen Polymerfließgeschwindigkeit
die Dicke der Bahn bestimmt. Daher ist die Regelung der Geschwindigkeit
der Abnahmevorrichtung ziemlich wichtig. Die Abnahmevorrichtungen
unterstützen
ebenso das Gewicht der Bahn, wodurch eine konsistente Bahnbreite
und Dicke aufrechterhalten wird. Es ist wünschenswert, die Abnahmevorrichtungen
so nah wie möglich
an der Düse
zu positionieren, damit die Menge an geschmolzenem Harz, die nicht
unterstützt
wird, minimiert ist. Die Distanz zwischen der Spitze der Düse zu dem
Abnahmesystem (z.B. die Walzenspaltfläche an der Spitze der Laufflächenvorrichtung)
ist typischerweise < 25 cm,
bevorzugt < 10
cm und am meisten bevorzugt < 5
cm.
-
Die
Abnahmegeschwindigkeit der Bahn wird abhängig von dem erwünschten
Bahntyp und der Dicke variieren. Zum Beispiel wird für eine Bahn
mit einer Dicke von 0,4 mm die Abnahmegeschwindigkeit der Bahn im
allgemeinen im Bereich von 10 bis 1000 cm/min, bevorzugt von 20
bis 200 cm/min und am meisten bevorzugt von 50 bis 100 cm/min liegen,
wohingegen für
eine Bahn mit einer Breite von 1 mm die Abnahmegeschwindigkeit im
allgemeinen im Bereich von 5 bis 500 cm/min, bevorzugt von 10 bis
100 cm/min und am meisten bevorzugt von 25 bis 50 cm/min liegen
wird. In ähnlicher
Weise wird die Verbleibezeit während
des Abkühlens
in dem Abnahmesystem vor dem Biegen variieren. Zum Beispiel wird die
Verbleibezeit für
eine Bahn mit 0,4 mm Dicke vor dem Verbiegen im allgemeinen ≥ 10 sec, bevorzugt ≥ 1 min und
am meisten bevorzugt ≥ 2
min sein, wohingegen für
eine Bahn mit einer Dicke von 0,2 mm die Verbleibezeit vor dem Verbiegen
im allgemeinen ≥ 5sec,
bevorzugt ≥ 30
sec und am meisten bevorzugt ≥ 1
min sein wird.
-
Die
Kunststoffbahn kann durch natürliche Konvektion
während
des Transports mit dem Abnahmesystem abkühlen oder durch eine erzwungene Konvektion.
Die natürliche
Konvektion besteht im passiven Abkühlen der Bahn während der
Passage durch die Luft oder ein Flüsssigkeitsbad. Die erzwungene
Konvektion wird dadurch erreicht, dass eine Hitzetransferflüssigkeit
entlang oder gegen die Bahn gepumpt oder geblasen wird, um den Hitzeaustausch zu
verstärken.
Die natürliche
Konvektion wird bevorzugt, um die Bahnwelligkeit und Oberflächenmarkierung
zu minimieren. Bevorzugt wird eine saubere Flüssigkeit (frei von Partikeln)
zum Abkühlen
der Bahn verwendet, um Oberflächenkontanimationen oder
Defekte zu vermeiden. Zum Beispiel können HEPA-Filter mit Luft oder
Gaskühlung
für diesen Zweck
verwendet werden. Jede Füssigkeit
oder Kombination an Flüssigkeiten
kann zur Abkühlung der
Bahn verwendet werden, vorausgesetzt dass die benutzte Flüssigkeit
nicht schädlich
für das
verarbeitete Kunststoffmaterial ist. Beispiele für nützliche Kühlflüssigkeiten sind: Luft, Stickstoff,
Wasser, Öle und
Glykole. Es ist möglich,
das Abkühlungsverfahren
mit einem Beschichtungsverfahren zu kombinieren; indem ein geeignetes
Kühlmittel
verwendet wird, das als Beschichtung wirkt und in Form eines Film auf
der Plastikbahn aufgebracht wird, während diese das Kühlbad verlässt.
-
Der
Fachmann erkennt, dass eine Bandbreite an optionalem Equipment,
das sich den Abnahmevorrichtungen anschließt, eingesetzt werden kann. Beispiele
für optimales
Equipment schließen
konventionelles Filmhandhabungsequipment, wie zum Beispiel Filmaufrollapparate,
Kantenschneider, Blattschneider und Verpackungsequipment, ein. Zusätzlich können andere
nachgeschaltete Vorrichtungen, wie zum Beispiel Vorrichtungen zum
Formen, Beschichtungsausrüstung,
Dekorationsequipment und Laminierungsequipment verwendet werden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann mit jedem geeigneten Kunststoffharz durchgeführt werden.
Bevorzugt wird thermoplastisches Harz verwendet. Ein thermoplastisches
Harz ist ein Polymerharz, das reversibel erweicht, wenn es Hitze
ausgesetzt ist, und infolge von Abkühlung wieder erhärtet. Thermoplastische
Harze können
lineare oder verzweigte Polymere sein, die im wesentlichen nicht
quervernetzt sind. Bevorzugt werden die thermoplastischen Harze,
die für
das erfindungsgemäße Verfahren
geeignet sind, praktisch keine Quervernetzung aufweisen und thermische
Stabilität
(für Verweildauern
bis zu 10 min oder mehr) bei den Schmelztemperaturen des Verfahrens
(d.h. eine Viskosität
in der Größenordnung von
103 Pa-s) aufweisen. Beispiele für thermoplastische
Harze, die für
das erfindungsgemäße Verfahren geeignet
ist, schließen
ein, ohne darauf beschränkt zu
sein: Homopolymere oder Copolymere von Acrylsäure, Methacrylsäure und
deren Estern, einschließlich,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Copolymere mit Styrol und seinen Derivaten, N-Alkylmaleimid,
Acrylonitril und Vinylacetat, Phenoxyether, Polyphenylen, Oxidharze,
Epoxyharze, Zelluloseharze, Vinylpolymere wie Polyvinylchlorid („PVC"), Fluorpolymere wie
fluoriertes Ethylenpropylen und Poly(vinylidenfluorid), Polystyrol,
Polyolefine wie Polyethylen, Polypropylen, Poly-1-methylpenten-1,
und einschließlich zyklische
Olefinpolymere und Copolymere wie solche, die auf Norbornen und
funktionalisierte Norbornenmonomeren beruhen, Polysulfone, Polyethersulfonee,
Polyetherketone, Polyetherimide, Polyphenylensulfide, Polyarylenesterharze,
Polyester, Homopolymere oder Copolymeredes N-H und/oder N-Alkylglutarimid,
Acrylonitrilbutadien-Styrolharze („ABS"), Styrolacrylonitrilharze („SAN"), Styrolmaleinanhydridharze
(„SMA"), imidiertes SMA,
Polyamide („Nylon"), Polycarbonate,
einschließlich
Hochtemperaturhomopolymeren und Copolymeren,; Polycarbonatpolyester
und Polyarylate. Geeignete Polycarbonate schließen ein oder mehrere Bisphenole und
ein oder mehrere Carbonsäuren
ein. Geeignete Carbonsäuren
schließen
ein, ohne darauf beschränkt zu
sein: Phosgen, Diphosgen, Triphosgen, Carbonsäureester, wie Chloroformsäureester
und Mischungen davon. Geeignete Bisphenole schließen ein, ohne
darauf beschränkt
zu sein: Bis(4-Hydroxyphenyl)alkane und Cycloalkane, Bis(3-substituiertes-4-Hydroxyphenyl),
Alkylcycloalkane, Bis(3,5-disubstituiertes-4- Hydroxyphenyl)alkylcycloalkane, wie
2,2-bis(4-Hydroxyphenyl)propan, 2,2-bis(3-methyl-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-bis(3,5-Dimethyl-4-hydroxyphenyl)propan; 1,1-bis(4-Hydroxyphenyl)cyclohexan,
2,2-bis(3-phenyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-bis(3-isopropyl-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-bis(4-Hydroxyphenyl)butan, 9,9-bis(4-Hydroxyphenyl)fluoren,
9,9-bis(4-Hydroxy-3-methylphenyl)fluoren, 1,1-bis(4-Hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-bis(4-Hydroxyphenyl)-3,3-dimethylcyclohexan, 1,1-bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethyllcyclohexan,
1,3-bis(4-hydroxyphenyl)-5,7-dimethyladamantan,
1,1-bis(4-Hydroxyphenyl)-1-phenylethan, 4,4'-dihydroxytetraphenylmethan, 2,2-bis(4-Hydroxyphenyl)propan,
und 6,6'-dihydroxy-3,3,3',3'-tetramethyl-1,1'-spiro(bis)indan. Die Polyesterpolycarbonat-Copolymere,
die erfindungsgemäß geeignet
sind, umfassen ein oder mehrere Bisphenole, ein oder mehrere Carbonsäuren und
ein oder mehrere zusätzliche
Säuren,
wie zum Beispiel Terephtal- und Isophthalsäuren. Die Polycarbonate und
Polyesterpolycarbonate, die für
die vorliegende Erfindung geeignet sind, sind aus dem Stand der
Technik gut bekannt. Mischungen von thermoplastischen Harzen können ebenfalls
benutzt werden. Besonders nützliche
thermoplastische Harzmischungen schließen zum Beispiel ein: SAN-Polyglutarimid,
Polycarbonatpolyester, PMMA-poly(vinylidenfluorid), Polystyrol-poly(phenylenoxid)
und Polycarbonatmischungen, einschließlich Mischungen von 2,2-Bis(4-Hydroxyphenyl)-propanpolycarbonat
und Hochtemperatur-Polycarbonatcopolymeren, wie zum Beispiel ein
Copolymer aus 2,2-Bis(4-Hydroxyphenyl)propan und 1,1-Bis(4-Hydroxyphenyl)-3,3,5-Trimethylcyclohexan,
erhältlich
als APEC Polycarbonat (Bayer Corp.). Bevorzugte Harze für die Verwendung in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind: Polycarbonate, lineare Acrylhomopolymere und Copolymere, zyklische
Polyolefine und lineare imidierte Acrylhomopolymere und Copolymere
wie solche, die in U.S.-Patent-Nr. 4,727,117 (Hallden-Abberton et
al.) und U.S.-Patent-Nr. 4,246,374(Kopchik) beschrieben sind.
-
Die
Kunststoffharze, die für
die vorliegende Erfindung geeignet sind, werden typischerweise durch
Additionspolymerisations- oder Kondensationspolymerisationsverfahren
gewonnen. Additionspolymerisationsverfahren schließen die
Substanzpolymerisation und Lösungs-
oder Dispersionspolymerisation in Wasser oder organischen Lösungsmitteln ein.
Solche Verfahren sind aus dem Stand der Technik gut bekannt und
können
kationische, anionische oder freie Radikalinitiations- und Wachstumsreaktionen
beinhalten. Kondensationspolymerisations verfahren schließen Substanz-,
Lösungs-
und Dispersionspolymerisationsverfahren ein. Kunststoffharze, die
in Polymerisationsverfahren, bei denen es sich nicht um eine Substanzpolymerisation
handelt, gebildet werden, benötigen
möglicherweise
eine anschließende
Behandlung, um das Harz zu isolieren.
-
Die
folgenden Beispiele werden präsentiert, um
weitere verschiedene Aspekte der vorliegenden Erfindung zu illustrieren,
sollen aber nicht den Umfang der Erfindung in irgendeiner Hinsicht
begrenzen.
-
Beispiel 1: Herstellung
eines Acrylfilms
-
Dieses
Beispiel stellt das erfindungsgemäße Verfahren dar, wie es benutzt
wird, um eine Acrylbahn optischer Qualität herzustellen.
-
PMMA-Harz
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 110000 wurde in
einen belüfteten,
zweistufigen Einschnecken-Extruder mit 2 Inch (5 cm) Durchmesser,
der ein L:D-Verhältnis von
30:1 aufwies, bei einer Geschwindigkeit von 3,1 g/s unter Verwendung
einer Volumendosiervorrichtung langsam beladen. Der Extruderzylinder
wies ein Temperaturprofil von 204 °C am Zufuhrende, bis zu 274 °C am Entladeende
auf. Das Harz wurde mittels eines Entlüftungsventils, das bei 720 – 750 mm
Hg arbeitete, entlüftet.
Die Schnecke wies eine Rotationsgeschwindigkeit von 30 rpm auf.
Eine Schmelzenpumpe vom Zahnradtyp wurde benutzt, um das geschmolzene
Harz durch einen „Screen
pack"Filter an eine
12" (30 cm) lange Überlaufdüse zu pumpen,
die ein internes Leitelement mit einem Durchmesser von 1,27 cm und
eine Reihe von 22 Dosierlöchern
mit einem Abstand von 1,27 cm aufwies. Der Durchmesser der Dosierungslöcher nahm
vom Zufuhrende der Düse
bis zum abwärts
gelegenen Ende von 3,18 mm auf 3,73 mm zu. Die Schmelzpumpentemperatur
war 274 °C.
Der Schmelzpumpenansaugdruck war 2100 kPa und der Schmelzpumpenentladedruck
war circa 4100 kPa. Die Überlaufdüse wurde
intern unter Verwendung von drei elektrischen Heizpatronen und extern
unter Verwendung von 3 IR Heizeinheiten auf eine Temperatur von
274 °C erhitzt.
Das geschmolzene Netz, das sich an der Spitze der Düse bildete,
wurde durch zwei Paare von Gehäuseleitbahnen
weggeführt
und unter Verwendung von Druckluftkühlung, die unter Verwendung
von zwei Luftverteilerkanälen zur
Verfügung
gestellt wurde, gekühlt.
-
Die
resultierende Bahn hatte eine durchschnittliche Dicke von 0,325
mm, eine Oberflächen-Rauhheit Rq von 14,6
nm und eine optische Verzögerung
von < 5 nm.
-
Beispiel 2: Herstellung
einer imidierten Acrylbahn
-
Dieses
Beispiel illustriert das erfindungsgemäße Verfahren, wie es zur Herstellung
einer imidierten Acrylbahn optischer Qualität verwendet wird.
-
Ein
gekapptes imidiertes Acrylharz mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 108000 und einer Glasübergangstemperatur
von circa 180 °C wurde
langsam in einen belüfteten,
zweistufigen Einschraubenextruder mit 2 Inch (5 cm) Durchmesser und
einem L:D-Verhältnis
von 30 : 1 mit einer Geschwindigkeit von 2,5 g/s unter Verwendung
einer durch Gravitation betriebenen Zuführvorrichtung langsam zugefüttert. Der
Extruderzylinder wies ein Temperaturprofil von 246 °C am Zufuhrende
und 329 °C
am Entladeende auf. Das Harz wurde unter Verwendung eines Entlüftungsventils,
das bei 720 – 750 mm
Hg arbeitete, entlüftet.
Die Rotationsgeschwindigkeit der Schnecke betrug 30 rpm. Eine Schmelzenpumpe
vom Zahnradtyp wurde benutzt, um das geschmolzene Harz durch einen „Screen
pack"-Filter an
eine 25,5 Inch (65 cm) lange Überlaufdüse zu führen, die
ein internes Leitelement mit einem Durchmesser von 1,58 cm und eine
16 Inch (40 cm) breiten Spalt aufwies, der sich von 0,038 auf 0,042
Inch (0,965 auf 1,067 mm) verjüngte.
Die Schmelzpumpentemperatur war 329 °C. Der Schmelzpumpenansaugdruck
war 4.100 kPa. Der Schmelzpumpenentladedruck war circa 1650 kPa.
Die Düse
wurde unter Verwendung eines Heißölsystems (Öltemperatur = 343 °C) über interne
Löcher
in der Düse
erhitzt und die Luft um die Düse
wurde mit einem Druckluftofen (Temperatur = 280 °C) erhitzt. Das geschmolzene Netz,
das sich an der Spitze der Düse
bildete, wurde unter Verwendung von zwei Paaren an Gehäuseleitbahnen,
die bei einer Geschwindigkeit von 1,2 cm/s arbeiteten, weggeführt und
mittels natürlicher
Raumluftkonvektion gekühlt.
-
Ein
200 mm × 200
mm Stück
wurde von der abgekühlten
Bahn abgeschnitten und überprüft. Die resultierende
Bahn wies eine Dicke von 0,390 mm mit einer Variation von ± 0,015
mm auf. Die Oberflächenwelligkeit
Wy und Wq waren < 0,5 μ und 0,18 μ. Die Oberflächen-Rauhheit Rq war 7,6
nm und die optische Verzögerung
war < 6 nm. Die
thermische Schrumpfung, die bei einer Temperatur von 160 °C gemessen
wurde, war 0,03 % oder weniger.
-
Beispiel 3: Herstellung
einer Polycarbonatbahn
-
Dieses
Beispiel stellt das erfindungsgemäße Verfahren dar, wie es zur
Herstellung einer Polycarbonatbahn optischer Qualität verwendet
wird.
-
Ein
Polycarbonatharz von Extrusionsqualität (Lexan 101, GEPlastics, Pittsfield,
MA) wurde langsam in einen belüfteten,
zweistufigen Einschneckenextruder mit 2 Inch (5 cm) Durchmesser
und einem L:D-Verhältnis
von 30 : 1 bei einer Geschwindigkeit von 4,4 g/s unter Verwendung
einer durch Gravitation betriebenen Zuführvorrichtung langsam gefüttert. Der
Extruderzylinder wies ein Temperaturprofil von 232 °C an dem
Zuführvorrichtungsende
und bis zu 315 °C
am Entladeende auf. Das Harz wurde mittels eines Entlüftungsventils,
das bei 720 – 750
mm Hg arbeitete, entlüftet.
Die Schneckengeschwindigkeit betrug 30 rpm. Eine Schmelzenpumpe
vom Zahnradtyp wurde benutzt, um das geschmolzene Harz durch einen „Screen
pack"-Filter an
eine 37,5 Inch (95 cm) lange Überlaufdüse zu führen, die
ein internes Leitungselement mit einem Durchmesser von 1,905 cm und
einen 28 Inch (71 cm) langen Spalt aufwies, der sich von 0,038 auf
0,045 Inch (0,965 auf 1,143 mm) verjüngte. Die Schmelzpumpentemperatur
war 315 °C.
Der Schmelzpumpenansaugdruck war circa 3400 kPa. Der Schmelzpumpenentladedruck
war circa 1300 kPa. Die Düse
wurde unter Verwendung eines Heißölsystems (Öltemperatur = 315 °C) über interne Löcher in
der Düse
behitzt und die Luft um die Düse wurde
mit einem Druckluftofen (Temperatur = 260 °C) erhitzt. Das geschmolzene
Netz, das sich an der Spitze der Düse bildete, wurde unter Verwendung
von zwei Paaren von Gehäuseleitbändern, die
mit einer Geschwindigkeit von 1,2 cm/s arbeiteten, wegtransportiert
und durch natürliche
Raumluftkonvektion abgekühlt.
-
Ein
400 mm × 400
mm großes
Stück wurde von
der abgekühlten
Bahn abgeschnitten und überprüft. Die
resultierende Bahn hatte eine Durchschnittsdicke von 0,43 mm mit
einer Variation von ± 0,02
mm sowohl in der transversen als auch in der Herstellungsrichtung.
Wy war < 1 μ, Wq war
0,15 μ, die
Oberflächen-Rauhheit
Rq war < 10 nm
und die durchschnittlich optische Verzögerung war 20 nm mit einer
Abweichung von 10 nm. Die thermische Schrumpfung, die bei 130 °C gemessen
wurde, betrug 0,02 %.
-
Beispiel 4: Herstellung
eines Polycarbonatfilms
-
Dieses
Beispiel stellt das erfindungsgemäße Verfahren dar, wie es zur
Herstellung eines Polycarbonatfilms optischer Qualität verwendet
wird.
-
Polycarbonatharz
mit Extrusionsqualität
(Lexan 101, GE Plastics, Pittsfield, MA.) wurde langsam in einen
belüfteten,
zweistufigen Einschschneckenextruder mit 2 Inch (5 cm) Durchmesser
und einem L:D-Verhältnis
von 30 : 1 bei einer Geschwindigkeit von 2,5 g/s unter Verwendung
einer durch Gravitation betriebenen Zuführvorrichtung langsam zugefüttert. Der
Extruderzylinder wies ein Temperaturprofil von 232 °C an dem
Zuführvorrichtungsende
und bis 315 °C
am Entladeende auf. Das Harz wurde mittels eines Entlüftungsventils,
das bei 720 – 750
mm Hg arbeitete, entlüftet.
Die Rotationsgeschwindigkeit der Schnecke war 30 rpm. Eine Schmelzenpumpe
vom Zahnradtyp wurde benutzt, um das geschmolzene Harz durch einen „Screen
pack"Filter an eine
37,5 Inch (95 cm) lange Überlaufdüse zu pumpen,
die ein internes Leitelement mit einem Durchmesser von 1,905 cm
und einen 28 Inch (71 cm) langen Spalt aufwies, der von 0.038 auf
0,045 Inch (0,965 auf 1,143 mm) sich verjüngte. Die Schmelzpumpentemperatur war
315 °C.
Der Schmelzpumpenansaugedruck war 2100 kPa. Der Schmelzpumpenentladedruck
war circa 1300 kPa. Die Düse
wurde unter Verwendung eines Heißölsystems (Öltemperatur = 315 °C) über interne
Löcher
in der Düse
beheizt und die Luft um die Düse
wurde mit einem Druckluftofen (Temperatur = 250 °C) beheizt. Das geschmolzene
Netz, das sich an der Spitze der Düse bildete, wurde unter Verwendung
von zwei Paaren von Gehäuseleitbahnen,
die mit einer Geschwindigkeit von 3,1 cm/s arbeiteten, weggeleitet
und durch natürliche
Raumluftkonvektion abgekühlt.
-
Ein
400 mm × 400
mm großes
Stück wurde von
der abgekühlten
Bahn abgeschnitten und überprüft. Der
resultierende Film hatte eine durchschnittliche Dicke von 54 μ mit einer
Abweichung von ± 4 μ sowohl in
die transverse als auch in die Herstellungsrichtung. Die optische
Verzögerung
war < 10 nm.
-
Beispiel 5: Herstellung
einer Hochtemperatur-Polycarbonatmischung-Bahn
-
Eine
vorgemischte Mischung von 2,33 Teilen APEC DP9-9371, bei dem es
sich um ein Polycarbonat-Copolymer handelt, das von Bayer, Corp.,
Pittsburg, PA, erhältlich
ist und das eine Tg von 205 °C hat,
und einem Teil Makrolon DP1-1235, bei dem es sich um ein Niedermolekulargewichtspolycarbonat, das
ebenfalls von Bayer, Corp. erhältlich
ist, handelt und das eine Tg von 150 °C aufweist, wurde in einen Extruder
mit einer Geschwindigkeit von 2,5 g/s unter Verwendung einer durch
Gravitation betriebenen Zuführvorrichtung
langsam zugefüttert.
Der Extruder war ein belüfteter
zweistufiger Einschneckenextruder mit 5,08 cm (2 inch) Durchmesser
und einem L:D-Verhältnis
von 30:1, mit einer 10 cc/rev Schmelzpumpe vom Zahnradtyp, mit einem
Schmelzenfilter, mit einem Rotationsmischer und einer Überlaufdüse. Das
gesamte Verfahrensequipment wurde mit Stickstoffgas vor dem Start
gespült.
Das Harz wurde unter Verwendung eines Entlüftungsventils, das bei 720-750
mm Hg arbeitete, entlüftet.
Die Schneckengeschwindigkeit war 30 rpm. Die Zahnradpumpe wurde
verwendet, um das geschmolzene Harz durch einen 5 Micron gesinterten
Metallfaser-Schmelzenfilter
(gefalteter Kerzentyp) zu dosieren. Der Harzfluss durch den Filter
war 8,6 lb./hr./sq.ft. bei einem Druckabfall von 3800 kPa. Der Extruderzylinder
wies ein Temperaturprofil von 273 °C an dem Zuführvorrichtungsende bis 304 °C an dem
Entladungsende auf. Der Schmelzenfilter wurde bei 322 °C gehalten.
Der Extruderzuführungstrichter
und ein Ofen um die Überlaufdüse wurden
mit Stickstoff unter einer inerten Atmosphäre gehalten, um die Bildung
eines quervernetzten Gels im Harz zu minimieren. Nach dem Verlassen
des Schmelzenfilters betrat das Harz einen Rotationsmischer, in
dem das geschmolzene Polymer bei 165 rpm gemischt wurde. Die Mischzylindertemperatur
wurde bei 325 °C
gehalten. Das geschmolzene Harz verließ den Mischer und betrat die 37,5" (95 cm) lange Überlaufdüse, die
ein internes Leitungselement mit einem Durchmesser von 1,905 cm
und einem 28 Inch (71 cm) langen Spalt aufwies, der sich von 0,038
auf 0,045 Inch (0,965 auf 1,143 mm) verdünnte. Der Düseneintrittsdruck war circa 700
kPa und dieser wurde bei einer Temperatur von 321 °C durch Kreislaufführung eines
heißen Öls durch
interne Passagen gehalten. Der Stickstoff um die Düse wurde
auf 240 °C
mittels eines Ofens mit erzwungener Konvektion erhitzt. Das geschmolzene Netz,
das sich an der Spitze der Düse
bildete, wurde durch Paare von Vorrichtungsleitbahnen, die bei einer
Geschwindigkeit von 0,7 cm/s arbeiteten, wegtransportiert und durch
natürliche
Raumluftkonvektion abgekühlt.
-
Ein
400 mm × 400
mm großes
Stück wurde von
der abgekühlten
Bahn abgeschnitten und untersucht. Die resultierende Bahn wies eine
Dicke von 0,420 mm mit einer Abweichung von ±0,020 mm auf. Gelmessungen
ergaben Werte von weniger als 200 m2. Die
Oberflächenwelligkeit
Wy und Wq betrugen jeweils 1 μm
und 0,17 μm.
Die Oberflächen-Rauhheit Rq war < 10 nm. Die optische
Verzögerung
war < 20 nm. Die
thermische Schrumpfung, die bei einer Temperatur von 160 °C gemessen
wurde, war < 0,05
%
-
Beispiele 6-8: Herstellung
von optischen Speichermedien
-
Drei
1,2 mm Polycarbonatscheiben werden gemäß Beispiel 3 hergestellt. Auf
jeder Scheibe wird eine Polymerbeschichtung wie oben beschrieben, aufgebracht.
Nachdem die Scheibe beschichtet ist, wird unter Verwendung einer
Heißprägevorrichtung geprägt. Die
Heißprägevorrichtung
enthält
kleine Erhöhungen,
um auf der Plastikbahn pits im Submikronmaßstab zu bilden. Die Heißprägevorrichtung wird
auf jede der Bahnen für
wenige Sekunden unter Druck aufgebracht. Nach dem Prägen werden
die Bahnen mit einer reflektierenden Metallschicht unter Verwendung
eines Sputterbeschichters beschichtet. Die Metallschicht auf jeder
Bahn wird dann mit einem durch UV-vernetzbarem Polyacrylat beschichtet.
Die Bahnen werden dann in einer Presse geschnitten, um 120 mm Scheiben
zu ergeben, die als optisches Speichermedium geeignet sind.
-
-
Euderm
50UD ist eine Latexbeschichtung, die von Rohm und Haas Company,
Philadelphia, PA bezogen werden kann.
-
S1828
ist ein Photopolymer, das von Shipley Company, Marlborough, MA bezogen
werden kann.
-
Norland
61 ist ein UV-vernetzbares Harz, das von Norland Company, New Brunswick,
NJ bezogen werden kann.
-
Testverfahren
-
Die
folgenden Testverfahren wurden benutzt, um die Bahnen, die in den
oben dargestellten Beispielen hergestellt wurden, zu untersuchen.
Der Fachmann weiß,
dass diese Testverfahren exemplarischer Natur sind und dass die
Ergebnisse nicht verfahrensabhängig
sind.
-
Optische Verzögerung
-
Die
Verzögerung
von Licht bei 632,8 nm Wellenlänge
wurde in folgender Weise bestimmt. Ein polarisierter Laserstrahl
(polarisiert bei –45° im Hinblick auf
das Laborkoordinatensystem) wurde durch die Kunststoffschicht gestrahlt
und dann durch einen durch einen photoelastischen Modulator (PEM)
(Model PEM-90, Hinds Instruments, Inc.; Hillsboro, Oregon), der
mit der optischen Achse auf 0° im
Laborkoordinatensystem gesetzt war. Die PEM-Spannung wurde auf eine ¼ Wellenverzögerung (158,2
nm) eingestellt. Das Licht wurde dann durch einen zweiten linearen
Polarisator (Polarisationsachse + 45°) gestrahlt und die Intensität durch
einen Siliziumdiodendetektor (Model PDA-50, ThorLabs inc.; Newton, New
Jersey)) nachgewiesen. Der PEM und der Detektor wurden moduliert
und das Signal aus dem Detektor durch einen Lock-in-Verstärker (Model
5210, EG & G
Princeton Applied Research; Princeton, New Jersey) prozessiert.
Die Kunststoffbahn wurde senkrecht zu dem Laserstrahl rotiert, um
das maximale Signal zu finden. Die Verzögerung wurde durch Vergleich
des maximalen Signals zu dem Signal bestimmt, das für eine Standard ¼ Wellenplatte
gemessen wurde.
-
Die
Doppelbrechung eines Materials kann bestimmt werden, indem die optische
Dichte eines Materials durch seine Dicke geteilt wird. Wenn zum Beispiel
die optische Dicke für
eine 0,4 mm breite Kunststoffbahn 4 nm ist, beträgt die Doppelbrechung des Materials
0,00001. Für
die Kunststoffbahnen optischer Qualität, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden, wird eine Doppelbrechung des Materials als niedrig
angesehen, wenn sie ≤ 0,0002,
bevorzugt ≤ 0,00005
und am meisten bevorzugt ≤ 0,00001
ist.
-
Bahnwelligkeit:
-
Die
Bahnwelligkeit (Wy und Wq) wurde unter Verwendung eines Stiftprofilmessers
(Surfanalyzer System 5000, Federal Products; Providence, Rhode Island)
mit einem Verfahren gemessen, das ähnlich dem SEMI Standard D15-1296
ist. Das gemessene Profil wurde mit einem Gausschen „Langen
Wellenlängen"-Cutoff (8 mm) (engl.:
Gaussian long wavelength cutoff) digital gefiltert. Wy ist der Unterschied zwischen
Maximal- und Minimalwerten in einer Probe von 20 mm Länge und
Wq ist die mittlere quadratische Abweichung eines gefilterten Profils
von einer Durchschnittslinie, die über 8 mm berechnet und über eine
80 mm Evaluierungslänge
gemittelt wird. Für Bahnen
optischer Qualität,
die nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden, sollte Wy ≤ 2,0 μ, bevorzugt ≤ 1,0 μ und am meisten
bevorzugt ≤ 0,5 μ sein.
-
Bahnrauhheit:
-
Die
Bahnrauhheit (Rq) wurde unter Verwendung eines Stiftprofilmessgeräts (Dektak
3-30, Veeco/Sloan; Santa Barbara, CA) in einem Verfahren ähnlich dem
SEMI Standard D 7-94 bestimmt. Das gemessene Profil wurde digital
gefiltert mit einer Gausschen „Langen
Wellenlänge"-Cutoff (0,08 mm) (engl.:
Gaussian long wavelength cutoff) und einem „kurzen Wellenlängen"-Cutoff (0,0025 mm)
(engl.: short wavelength cutoff). Die Berurteilungslänge war 0,4
mm. Der Rauhheits-Parameter (Rq) ist die mittlere quadratische Abweichung
eines gefilterten Profils von einer Durchschnittslinie. Der Durchschnittswert von
drei verschiedenen Messungen wurde aufgenommen. Für Bahnen
optischer Qualität,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden, sollte Rq ≤ 50
nm, bevorzugt ≤ 10
nm und am meisten bevorzugt < 5
nm sein.
-
Schrumpfung:
-
Die
Schrumpfung wurde durch direkte Messung der Probenlänge vor
und nach der Hitzebehandlung bestimmt. Mehrere Messungen wurden durchgeführt, um
die Länge
eines trockenen Kunststoffstücks
zu bestimmen. Die Genauigkeit der Messung war 0,005 %. Die Probe
wurde auf einen Temperatursatz unterhalb ihrer Tg für 4 Stunden
erhitzt. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Länge
wiederum durch mehrere Messungen bestimmt. Die prozentuale Änderung
der Länge
vor und nach dem Hitzezyklus wurde als Schrumpfung betrachtet. Für Bahnen
optischer Qualität,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden, sollte die Schrumpfung ≤ 0,1 %, bevorzugt ≤ 0,075 % und
am meisten bevorzugt ≤ 0,05
% sein.
-
Gel-Zähl-Testverfahren:
-
Gel-Zählungen
wurden durch Projektion der Bahndefekte auf einen Schirm mittels
eines Tageslichtprojektors gemessen. Neun 3 × 3 cm große Flächen jeder 400 mm × 400 mm
großen
Bahn wurden gezählt.
Die Anzahl an Oberflächendefekten,
die auf dem Schirm innerhalb jedes der 3 × 3 cm Quadrate projiziert
wurden, wurden gezählt
und die Anzahl gemittelt, um eine Gesamtgelzahl für die Probe
zu ermitteln.