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Die vorliegende Erfindung betrifft
tragende Strukturen aus zwei oder mehreren Schichten, vorzugsweise
langen oder länglichen
Schichten, und insbesondere geklebte Strukturelemente.
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Tragende Strukturen treten in verschiedenen
Formen, Größen und
Verbindungen auf. Sie sind praktisch unerläßlich bei Bautätigkeiten,
entweder als Teil des Bauwerks selbst oder als Hilfen für die Bauausführung (z.
B. Gerüste)
oder beides. Sie werden auch häufig
in kleineren Konstruktionen wie beispielsweise in Möbeln, zum
Beispiel Stühlen,
Tischen und Sofas, verwendet. Tragende Strukturen bilden auch Teile
von verschiedenen Werkzeugen, wie beispielsweise Achsen und Schlitten,
treten auf in Form von Griffen, aber auch als leistungsübertragende
oder stützende
Teile von Maschinen und Vorrichtungen. Wie das Wort impliziert,
ist der primäre
Zweck einer "tragenden
Struktur", Lasten
zu tragen, anderen Teilen in einer Konstruktion Halt zu geben und/oder
dynamische Kräfte
in einer Konstruktion oder einer Maschine zu übertragen; somit können andere
Eigenschaften, wie zum Beispiel schwingungs- oder schallisolierende
Eigenschaften, als von geringer Bedeutung, wenn überhaupt einer, für die vorliegende
Struktur betrachtet werden. Wenn zum Beispiel ein Fußboden betrachtet
wird, sind es die Dielenbalken, die die tragenden Strukturen bilden,
während
der Bodenbelag, dessen Zweck es ist, eine Oberfläche bereitzustellen, um darauf
zu gehen und Gegenstände
darauf zu stellen, dekorativ zu sein und eine Isolierung vor Kälte und
Schall bereitzustellen, keine solche Struktur bildet.
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Abhängig von der speziellen Verwendung,
die für
die tragende Struktur beabsichtigt ist, kann diese aus unterschiedlichen
Materialien hergestellt sein, wie beispielsweise Metall, Holz oder
Kunststoff oder Kombinationen davon. In vielen Fällen bestehen solche Strukturen
aus zwei oder mehreren Schichten. In der Tat kann eine tragende
Struktur in einigen Fällen
eine hö here
Festigkeit haben, wenn sie in zwei oder mehrere Schichten getrennt
wird und dann mittels eines geeigneten Klebstoffs wieder verbunden
wird, wie von P. J. Gustafsson in "Analysis of generalized Volkersen-joints
in terms of non-linear fracture mechanics" (Mechanical Behaviour of Adhesive Joints,
1987, pp. 323–338)
gezeigt worden ist.
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Häufig
sind tragende Strukturen der letzteren Art sogenannte geleimte Strukturelemente,
insbesondere geleimt-laminierte Bauhölzer, die im Kapitel 10 von "Wood Handbook: Wood
as an engineering material" (U.S.
Forest Laboratory, 1974, USDA Agr. Handb. 72, rev) ausführlich diskutiert
werden. Die Festigkeit eines solchen laminierten Produkts hängt gemäß dem "Wood Handbook" von der Qualität der Klebeverbindungen ab.
Die Verbindungen können
prinzipiell in zwei Gruppen eingeteilt werden, nämlich geschmeidig und spröde, obwohl
in der Praxis die meisten Verbindungen im Übergangsbereich zwischen diesen
zwei Extremen anzutreffen sind. Das Konzept der geschmeidigen und
spröden
Verbindungen ist von P. J. Gustafsson (siehe oben) ausführlich diskutiert
worden. Geschmeidige Eigenschaften werden oft spröden bevorzugt,
z. B. für
Verbindungen, die Belastungskonzentrationen ausgesetzt sind (beschrieben
z. B. in McGraw-Hill Encyclopaedia of Science and Technology, 1960,
Bd. 13, Seite 185), für
große
Verbindungen, Verbindungen, die dynamischen Lasten ausgesetzt sind,
insbesondere Stoßbelastungen,
und Verbindungen, die Kräften
ausgesetzt sind, die vom Schrumpfen oder Aufquellen von verbundenen
Holzschichten herrühren,
die die tragenden Strukturen bilden. Es ist nicht erwünscht – oder möglich -,
solche Parameter der Verbindung wie Größe, Geometrie, oder Eigenschaften,
die sich auf die Schichten beziehen, die die tragende Struktur bilden,
zu modifizieren, die einzige Option, die übrig bleibt, um die Sprödigkeit/Geschmeidigkeit
der Verbindung zu steuern, ist, die Parameter zu ändern, die
die Verbindungslinie betreffen. H. Wernerson und P. J. Gustafsson
unterrichten in "The
complete stress-slip curve of wood-adhesives in pure shear" (Mechanical Behaviour
of Adhesive Joints, 1987, pp 139–150) davon, daß die Frage,
ob eine Verbindungslinie spröde
oder geschmeidig sein wird, im allgemeinen von der Beziehung zwischen
der maximalen Scherbeanspruchung und der Bruchenergie der Verbindungslinie bestimmt
sein kann: so weist eine im Vergleich zur Bruchenergie geringe maximale
Scherbeanspruchung auf ein geschmeidiges Verhalten hin, und umgekehrt.
Da eine geringe maximale Scherbeanspruchung aus ziemlich offensichtlichen
Gründen
nicht erwünscht
ist, muß die
Bruchenergie erhöht
werden, um eine geschmeidige Verbindung zu erzielen.
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H. Wernerson und P. J. Gustafsson
(siehe oben) haben eine Reihe von Versuchen durchgeführt, betreffend
die Leistung von Verbindungslinien, die aus PVAc-, Polyurethan-
und Resorcin-Phenol-Klebstoffen zwischen
Holzhaftmitteln bestehen; die Bruchenergie der Verbindungslinien
liegt im Bereich zwischen ungefähr
0,4 und 2,4 kNm/m2. Ein ähnlicher Versuch ist in P.
J. Gustafsson (siehe oben) beschrieben, in welchem die Festigkeit
von Verbindungen mit Verbindungslinien aus Polyurethan- und Resorcin-Phenol-Klebstoffen
mit der Festigkeit von Vollholz verglichen wird; die Verbindungslinie
aus Polyurethan ergab die höchste
Festigkeit, 2,1 MPa.
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Takeshi Sadoh et al. haben die Biegeeigenschaften
von horizontal furnier-laminierten Balken mit verschiedenartigen
Leimschichten, einschließlich
eines Elastomer-Klebstoffs, untersucht und haben die Eigenschaften
mit denjenigen von vertikal furnier-lamnierten Balken verglichen,
die als einem Vollholzbalken gleichwertig betrachtet werden ("Veneer laminates
with elastomeric glue-layers. I. Bending properties of veneerlaminated
beams", Mokuzai
Gakkaishi, 1978, 24(5), Seite 294–8).
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Dementsprechend zielen alle Hinweise
vom Stand der Technik hinsichtlich der verbesserten Geschmeidigkeit
von Verbindungen in tragenden Strukturen aufgrund der erhöhten Bruchenergie
der Verbindungslinien auf Verbindungslinien ab, die aus Klebstoff
und nichts anderem als Klebstoff bestehen.
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Der Stand der Technik weist ferner
auf eine Reihe von laminierten Produkten mit Klebelinien aus Elastomer-Klebstoffen
und sogar auf Laminate aus Elastomerplatten hin, z. B. in der US-A-5 103 614,
JP 1244838 und JP 61-261048;
jedoch beziehen sich alle diese Vorschläge auf schallisolierende und
schwingungsdämpfende
Eigenschaften, die zum Beispiel in einem Bodenbelagmaterial nützlich sind;
diese Eigenschaften sind auf das Phänomen einer Hysterese zurückzuführen, die
mit den verwendeten E lastomer-Materialien verknüpft ist, wobei dieses Phänomen grundsätzlich aus
einer Umwandlung der mechanischen Energie des Schalls oder Schwingungsenergie
in thermische Energie besteht.
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Die
EP 0 119 975 A1 offenbart ein Verfahren,
um Balken und ähnliche
Objekte zum Tragen von statischen und dynamischen Lasten mit zweikomponentigem
Klebstoff zu verbinden.
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Das von der vorliegenden Erfindung
zu lösende
Problem ist, eine tragende Struktur der Art bereitzustellen, auf
welche in der Einleitung bezug genommen wurde, und welche Verbindungen
mit verbesserter Geschmeidigkeit hat, im Vergleich zu tragenden
Strukturen ähnlicher
Art und Größe vom Stand
der Technik.
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Dieses Problem wird von der vorliegenden
Erfindung gelöst,
die eine tragende Struktur der Art betrifft, auf welche in der Einleitung
bezug genommen wurde, und welche die zusätzlichen Merkmale hat, so wie
sie in der kennzeichnenden Klausel des angefügten Anspruchs 1 definiert
sind. Insbesondere weist die tragende Struktur gemäß der vorliegenden
Erfindung zwei oder mehrere Schichten auf, von welchen mindestens
zwei durch eine Verbindungslinie verbunden sind, die eine Dicke
von t mm, eine Scherfestigkeit von T N/mm2 hat und
die eine Platte aufweist, die aus einem elastischen Material besteht,
das ein Schermodul von G N/mm2 hat, wobei
(t*T2)/G mindestens ungefähr 5 N/mm, vorzugsweise mindestens
ungefähr
10 N/mm und am stärksten
bevorzugt mindestens ungefähr
50 N/mm ist. Wenn die Struktur mehr als zwei Schichten aufweist,
können
diese alle durch Platten der vorliegenden Art verbunden sein, sie
kann aber alternativ nur eine solche Platte aufweisen, während die
(sonstigen?) Schichten ansonsten mittels herkömmlicher Verbindungslinien
verbunden sind.
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Es hat sich gezeigt, daß Verbindungslinien,
die in den tragenden Strukturen der vorliegenden Erfindung vorhanden
sind, z. B. die Platte plus Klebstoff, ungefähr die zweifache tragende Kapazität von Verbindungslinien
haben, die dem Stand der Technik entsprechen, obwohl die erfindungsgemäße Verbindungslinie an
vergleichbar kleineren Verbindungsflächen angewendet wurde.
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Neben der Lösung des dargelegten Problems
stellt die vorliegende Erfindung eine Reihe von Vorteilen bereit.
Die vorliegende Erfindung schafft Möglichkeiten für eine Reihe
von Kombi nationen aus Plattenmaterial, Plattendicke und Klebstoffen,
was eine große
Wahlfreiheit in Bezug auf die Verbindungseigenschaften bereitstellt.
Die Verbindung kann zum Beispiel sehr schnell hergestellt werden,
da eine vorgefertigte Platte mittels eines geeigneten schnell trocknenden
oder schnell aushärtenden
Leims oder Klebstoffs angeklebt werden kann. Die Scherfestigkeit
des in der erfindungsgemäßen Verbindungslinie
verwendeten Klebstoffs muß nicht so
hoch sein wie die von denjenigen, die in Verbindungslinien vom Stand
der Technik verwendet werden (die normalerweise eine Festigkeit
von ungefähr
10 bis 15 MPa haben). Ferner kann die Dicke der Verbindungslinie,
die natürlich
ein wesentlicher Parameter der Verbindung ist, willkürlich gewählt werden,
da die in der Verbindungslinie verwendete Platte mit irgendeiner
Dicke vorgefertigt sein kann, was nicht möglich wäre, wenn nur Elastomer-Klebstoffe
in einer Verbindungslinie vom Stand der Technik verwendet würden.
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Jedes Material, das die in Anspruch
1 dargelegten Eigenschaften hat, kann natürlich in der erfindungsgemäßen tragenden
Struktur verwendet werden, aber vorzugsweise wird die Platte aus
einem herkömmlichen Elastomermaterial
hergestellt sein, wie beispielsweise aus Natur- oder Synthesegummi
oder einem Gemisch davon. Eine bevorzugte Gruppe von Gummi sind
Nitrilkautschuke.
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Die Scherfestigkeit des elastischen
Materials ist geeigneterweise nicht weniger als 2 MPa und die Dicke
der Platte ist normalerweise ungefähr 0,1–5 mm, vorzugsweise ungefähr 0,2– 3 mm.
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Die Schichten, die die tragende Struktur
bilden, können
aus irgendeinem geeigneten Material hergestellt sein, das auf dem
Fachgebiet verwendet wird, beispielsweise aus Holz, Metall, Kunststoff,
Keramik oder Kombinationen davon. Gemäß einer Ausführungsform
besteht mindestens eine der Schichten der tragenden Struktur aus
Holz. In einer anderen Ausführungsform
besteht mindestens eine der Schichten aus Metall. Üblicherweise
besteht die vorliegende Struktur hauptsächlich aus Holzschichten, wie
beispielsweise in geleimt-laminierten Bauhölzern und anderen ähnlichen
tragenden Strukturen auf Holzbasis.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch die Verwendung einer Struktur, so wie oben beschrieben, als tragende
Struktur.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung einer tragenden Struktur der vorliegenden
Art, d. h. so, wie oben beschrieben, durch Behandlung einer Platte
aus Natur- oder Synthesegummi oder einem Gemisch davon, die eine
geeignete Form und Größe hat,
mit einem Oxidationsmittel, vorzugsweise im wesentlichen konzentrierter
H2SO4, Entfernen
von überschüssigem Oxidationsmittel
und dann Kleben der Platte zwischen zwei Schichten. Die Behandlung
mit dem Oxidationsmittel sollte über
einen Zeitraum dauern, der ausreichend lang ist, um die Platte in
einem solchen Maße
zu oxidieren, daß die
Haftung zwischen der Platte und dem Leim zufriedenstellend ist,
während
er andererseits ausreichend kurz sein sollte, um eine zu dicke Oxidschicht
zu vermeiden, welche die Plattenoberfläche spröde machen könnte. Vorzugsweise dauert die
Behandlung mit Oxidationsmittel über
einen Zeitraum von ungefähr
10 – 25
Sekunden, insbesondere 13–20
Sekunden. Die behandelte Platte weist vorzugsweise Nitrilkautschuk
auf.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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Die vorliegende Erfindung wird nun
detaillierter anhand der beiliegenden Zeichnungen beschrieben:
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Verbindung zwischen zwei Holzschichten
in einer tragenden Struktur gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 ist
eine schematische Darstellung eines gekerbten tragenden Balkens
gemäß der vorliegenden Erfindung;
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3 und 4 sind Darstellungen, wie
Risse in tragenden Holzstrukturen vermieden werden können, alternativ,
wie solche Strukturen durch die vorliegende Erfindung verbessert
werden können;
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5 zeigt
eine Schraubenverbindung in einem Holzbalken, die eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bildet.
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6 zeigt
einen gestützten
Endabschnitt eines Holzbalkens, der eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bildet;
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7 zeigt
schematisch eine erfindungsgemäße tragende
Struktur, die in den nachstehend vorgelegten Versuchen verwendet
wurde;
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8 ist
eine Querschnittansicht entlang der Linie VIII– VIII von 7;
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9 ist
eine Endansicht auf eine spezielle Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, nämlich eine
tragende Struktur in Form einer runden Stange; und
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10 ist
eine Querschnittansicht entlang der in 9 dargestellten Stange.
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Detaillierte Beschreibung
der Figuren
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In 1 sind
zwei Schichten 10 und 20 durch eine Verbindungslinie,
die aus einer Platte aus elastischem Material besteht, die durch
Leimschichten 40 und 50 an die Schichten 10, 20 geklebt
ist, zu einer tragenden Struktur verbunden.
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In 2 ruht
ein Balken 86 auf zwei Stützen 91 und 101,
die an den Enden des Balkens angeordnet sind. Das Ende, das auf
der Stütze 91 ruht,
ist gekerbt, was eine Belastungskonzentration im Balken verursacht.
Um ein Splittern zu verhindern, ist der Balken in dem kritischen
gekerbten Abschnitt mit einer Verbindungslinie 120 versehen
worden. Die Verbindungslinie, die gleichzeitig die zwei Schichten 155, 160 abgrenzt und
verbindet, besteht aus einer Platte 130 aus einem elastischen
Material und zwei Leimschichten 140, 150. In einer
alternativen Ausführungsform
kann sich die Verbindungslinie entlang der gesamten Länge des
Balkens erstrecken. Der Balken 86 ist somit eine tragende
Struktur gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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3 zeigt
ein Ende des Balkens, das mit einem Schraubenbolzen 170 befestigt
ist. Der Balken ist einer Last ausgesetzt, die durch Pfeil I angedeutet
ist. Als Reaktion auf die Last I übt der Bolzen eine Kraft II auf
den Balkenabschnitt 175 aus, was Belastungskonzentrationen
im Balken verursacht. Um ein Splittern zu verhindern, ist der Balken
durch Verbindungslinien 185 verstärkt worden, die jeweils aus
einer Platte aus einem elastischen Material und zwei Leimschichten
bestehen, woraus sich eine tragende Struktur gemäß der vorliegenden Erfindung
ergibt.
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4 zeigt
ein Ende eines Balkens, das durch einen Bolzen 190 befestigt
ist. Der Balken ist einer Last III ausgesetzt. Der Bolzen übt eine
reaktive Kraft IV auf die obere Schicht 195 des Balkens
aus, was Belastungskonzentrationen im Balken verur sacht. Um ein
Splittern zu verhindern, ist der Balken durch eine Verbindungslinie 210 verstärkt worden,
die aus einer Platte aus einem elastischen Material und zwei Leimschichten besteht,
woraus sich eine tragende Struktur gemäß der vorliegenden Erfindung
ergibt.
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5 zeigt
eine Schraubenbolzenverbindung einer Art, die verwendet werden kann,
um Belastungskonzentrationen der in 3 und 4 gezeigten Art zu verhindern.
Sie kann auch anstelle oder in Kombination mit einer der in 3 und 4 angeführten Lösungen verwendet werden, um
einen bereits gesplitterten Balken zu verstärken oder zu reparieren. Die
Schraubenbolzenverbindung weist eine ziemlich große Unterlegscheibe 220 aus
Metall auf, die mittels einer Verbindungslinie 225, die
aus einer Platte aus einem elastischen Material und zwei Leimschichten
besteht, mit dem Balken verbunden ist. An der anderen Seite des
Balkens ist eine andere Unterlegscheibe 235 aus Metall
durch eine Verbindungslinie 240, die auch aus einer Platte
aus einem elastischen Material und zwei Leimschichten besteht, mit
dem Balken verbunden. Der Bolzenkopf 215 bzw. die Bolzenmutter 230 übt einen
Druck auf die Unterlegscheibe 220 bzw. 235 aus,
welche wiederum diesen Druck auf die gesamte Grenzfläche zwischen
den Verbindungslinien und dem Balken übertragen, was bewirkt, daß die von
dem Schraubenbolzen ausgeübten
Kräfte
auf eine viel größere Fläche wirken,
als wenn keine solche Verbindungslinie verwendet würde. Als
Folge davon werden Belastungskonzentrationen vermieden oder zumindest
wesentlich verringert.
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6 zeigt
ein Ende eines Holzbalkens 245, der auf einer Stütze 250 ruht.
Um Dellen oder sogar ernsthaftere Schäden am Balken zu vermeiden,
die durch den hohen Druck verursacht werden, der von der Stütze 250 aufgrund
der kleinen Grenzfläche
zwischen der Stütze
und dem Balken ausgeübt
wird, ist eine Platte 255 aus Metall mittels einer erfindungsgemäßen Verbindungslinie 260 mit
dem Balken verbunden worden. Die von der Stütze 250 ausgeübte Kraft
wird somit über
die Grenzfläche
zwischen der Verbindungslinie 260 und dem Balken auf den
Balken verteilt, was die Belastungskonzentrationen in der Holzoberfläche sehr
verringert. Die Verbindung zwischen der Platte 255 und
dem Balken 245 ist sehr viel weniger empfindlich auf Änderungen im
Holz, wie Trocknen, Aufquellen oder Schrumpfen, als es der Fall
wäre, wenn
eine Verbindungslinie vom Stand der Technik verwendet worden wäre.
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7 und 8 werden in Verbindung mit
den nachstehend vorgelegten Beispielen diskutiert.
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9 und 10 zeigen eine tragende Stange 400,
die aus einem äußeren zylindrischen
Element 410, einem inneren zylindrischen Element 420 und
einer dazwischen liegenden Verbindungslinie 430 gemäß der vorliegenden
Erfindung besteht. Selbstverständlich
müssen
die Profile der Elemente nicht zylindrisch sein, sondern könnten ebenso
quadratisch, rechteckig, oval usw. sein.
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Die folgenden Beispiele sind einzig
und allein dazu gedacht, die vorliegende Erfindung zu veranschaulichen
und sollten nicht als eine Einschränkung des Bereichs der Erfindung
betrachtet werden.
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Beispiel 1: Experimentelle tragende
Strukturen, wie in den 7 und 8 gezeigt, wurden in diesen
Experimenten verwendet. Die Strukturen bestanden aus zwei Holzschichten 300, 310,
die mittels zweier Leimschichten 330, 340 an gegenüberliegenden
Seiten einer aus einem elastischen Material hergestellten Platte 320 klebten.
Der Elastizitätsmodul
(MOE) des Holzes war ungefähr
13 GPa.
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Das verwendete elastische Material
war Naturgummi, nachstehend als NR abgekürzt. Um eine ausreichende Haftung
zwischen dem Gummi und dem Leim bereitzustellen, wurde die Gummioberfläche 17 Sekunden
lang mit konzentrierter Schwefelsäure behandelt und wurde dann
mit Wasser gewaschen. Es hat sich gezeigt, daß unter den für dieses
Beispiel vorherrschenden Bedingungen Säurebehandlungen von länger als 20
Sekunden eine dicke Oxidschicht verursachten, was dem Gummi eine
spröde
Oberfläche
verlieh, während Behandlungen
von weniger als 13 Sekunden die Gummioberfläche nicht ausreichend oxidierten,
was eine schlechte Haftung verursachte.
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Nach der Oberflächenbehandlung wurden die Gummiplatten
mittels eines zweikomponentigen Polyurethan-Klebstoffs, der 100
Gewichtsanteile Polyurethan-Leim Casc® 1899
und 22 Gewichtsanteile des entsprechenden Härters Casco® 1821
aufwies, der ein Härter
auf der Basis von Isocyanat ist, an die Holzschichten geleimt.
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Die Breite W der Holzschichten war
30 mm und die Höhe
H jeder Schicht war an der Verbindung 20 mm. Die Gummiplatte hatte
eine Dicke von 1,0 mm.
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Zwei erfindungsgemäße Strukturen
wurden hergestellt, sowie zwei Vergleichsstrukturen gemäß dem Stand
der Technik, in welchen keine Gummiplatten verwendet wurden; die
Verbindungslinien in den Vergleichsstrukturen bestanden aus einem
herkömmlichen
Resorcin-Phenol-Klebstoff, nachstehend mit R/P abgekürzt.
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Alle vier Strukturen wurden bis zum
Versagen Scherkräften
ausgesetzt und die Scherkraft beim Versagen Pf wurde
für jede
Struktur registriert; diese Werte sowie die Abmessungen der Verbindungen
sind nachstehend in Tabelle I gezeigt.
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Obwohl sie auf eine kleinere Verbindungsfläche wirkten,
hatten die Verbindungen der Erfindungsstrukturen ungefähr die zweifache
tragende Kapazität
einer herkömmlichen
tragenden Struktur. Es kann geschätzt werden, daß Pf im Test Nr. 2 10,9 kN gewesen wäre, wenn
die Verbindungsfläche
4000 mm2 gewesen wäre.
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Beispiel 2: Wie in Beispiel 1 wurden
in diesen Experimenten experimentelle tragende Strukturen, so wie
in den 7 und 8 gezeigt, verwendet. Die
Strukturen bestanden aus zwei Holzschichten 300, 310,
die mittels zweier Leimschichten 330, 340 an gegenüberliegenden
Seiten einer aus einem elastischen Material hergestellten Platte 320 klebten.
Der Elastizitätsmodul
(MOE) des Holzes war ungefähr
13 GPa.
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Die verwendeten elastischen Materialien
waren NR und Nitrilkautschuk, nachstehend mit NIR abgekürzt. Um
eine ausreichende Haftung zwischen dem Gummi und dem Leim bereitzustellen,
wurden die Gummioberflächen
auf gleiche Weise wie in Beispiel 1 mit konzentrierter Schwefelsäure behandelt.
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Nach der Oberflächenbehandlung wurden die Gummiplatten
mittels des gleichen Klebstoffs wie in Beispiel 1 an die Holzschichten
geklebt.
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Die Breite W und die Höhe H der
Holzschichten waren die gleichen wie in Beispiel 1. Die Dicke t
der Gummiplatte variierte von einem Experiment zum anderen und ist
nachstehend in der Tabelle angegeben.
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Vier erfindungsgemäße Strukturen
wurden hergestellt, sowie zwei Vergleichsstrukturen gemäß dem Stand
der Technik, in welchen die Verbindungslinien aus herkömmlichem
R/P-Klebstoffs bestanden, genau wie in Beispiel 1. Alle sechs Strukturen
wurden bis zum Versagen Scherkräften
ausgesetzt, und der Pf-Wert wurde für jede Struktur
registriert; diese Werte sowie die Abmessungen der Verbindungen
sind nachstehend in Tabelle II gezeigt.
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Anmerkung: In Versuch Nr. 5 brach
die Befestigung zwischen der experimentellen Struktur und der Versuchsvorrichtung.
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Aus diesen Ergebnissen wird noch
deutlicher, daß die
Festigkeitseigenschaften der Erfindungsstruktur diejenigen der Strukturen
vom Stand der Technik übertreffen.