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Diese
Erfindung betrifft neue chemische Zusammensetzungen für Golfballschalen
in Kombination mit speziellen Golfballkernen, die verbesserte Herstellbarkeits-
und Spielbarkeitseigenschaften schaffen.
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Bis
in die späten
1960er Jahre bestanden die meisten Golfbälle aus einem fadenumwickelten
Kern und einer Schale aus Verbindungen, die auf natürlichem
(Balata und Gutta-Percha) oder synthetischem Transpolyisopren basierten.
Diese Bälle
waren und sind noch dafür
bekannt, dass sie für
eine gute Flugweite sorgen. Außerdem
können
erfahrene Golfspieler auf Grund der relativen Weichheit der Balata-Schale
dem Ball verschiedene Arten von Drall geben, um die Flugbahn des
Balls (z. B. "Fade" oder "Draw") und "Beiß"-Eigenschaften beim Landen auf dem Green
zu steuern. "Fade" ist die Bezeichnung,
die im Golf verwendet wird, um eine bestimmte Flugbahn des Golfballes
zu beschreiben, die gegen Ende der Flugbahn durch einen kurvenförmigen oder
bogenförmigen
Flug gekennzeichnet ist und die von der Mittellinie der ursprünglichen
Flugbahn bei einem rechtshändigen
Golfer nach rechts zieht. Bei Kontakt mit dem Boden kommt ein Ball,
der mit "Fade" geschlagen wurde,
in einer relativ kurzen Distanz zum Stillstand. "Fade" ergibt
sich, in dem man dem Golfball einen seitlichen Drall im Uhrzeigersinn
verleiht.
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"Draw" ist die Bezeichnung,
die im Golf verwendet wird, um eine bestimmte Flugbahn des Golfballes zu
beschreiben, die gegen Ende der Flugbahn durch einen kurvenförmigen oder
bogenförmigen
Flug gekennzeichnet ist und die von der Mittellinie der ursprünglichen
Flugbahn bei einem rechtshändigen
Golfer nach links zieht. Bei Kontakt mit dem Boden rollt ein Ball,
der mit "Draw" geschlagen wurde,
im Gegensatz zu einem Ball, der mit "Fade" geschlagen
wurde, eine beachtliche Strecke, bevor er zum Stillstand kommt. "Draw" ergibt sich, in
dem man dem Golfball einen seitlichen Drall entgegen dem Uhrzeigersinn
verleiht.
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"Beißen" ist die Bezeichnung,
die im Golf verwendet wird, um zu beschreiben, welchen Effekt ein
wesentlicher Rückwärtsdrall
auf einen Schlag nahe dem Green hat, der bewirkt, dass der Golfball
bei Kontakt mit dem Green plötzlich
zur Ruhe kommt.
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Eine
weitere wünschenswerte
Eigenschaft von auf Balata basierenden Verbindungen ist, dass sie
bei der Formerzeugung leicht angepasst werden können. Diese Verbindungen können daher
einfach um einen runden Kern formgepresst werden, um Golfbälle herzustellen.
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Obwohl
die Verwendung von Balata oder von auf Transpolyisopren basierenden
Verbindungen für
die Schalen von Golfbällen
viele wünschenswerte
Eigenschaften aufweist, gibt es wesentliche Nachteile. Vom Standpunkt
der Herstellung aus sind Balata-artige Materialien teuer und die
verwendeten Herstellungsverfahren sind zeitaufwändig und arbeitsintensiv und
erhöhen
dadurch die Materialausgaben. Aus der Perspektive eines Spielers
sind Golfbälle
mit Schalen, die auf Balata basieren, sehr empfindlich, bei Fehlschlägen geschnitten
und von "scharfen" Rillen auf der Schlagfläche eines
Schlägers
geschoren zu werden. Demzufolge haben sie eine relativ kurze Lebensdauer.
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Als
Reaktion auf diese Nachteile der auf Balata basierenden Golfballschalen
ist die Golfballherstellungsindustrie auf die Verwendung von synthetischen,
thermoplastischen Materialien, vor allem auf Ionomere, die von E.
I. DuPont De Nemours & Company
unter dem Namen SURLYN verkauft werden, umgestiegen.
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Fadenumwickelte
Bälle mit
Schalen aus Ionomeren können
kostengünstiger
hergestellt werden als Bälle
mit Balata-Schalen. Sie halten länger
und sorgen für
eine ausreichende Flugweite. Jedoch sind diese Materialien relativ
hart im Vergleich zu Balata, und daher fehlen ihnen der „Click" und das „Feel" eines Golfballes
mit Balataschale. „Click" ist das Geräusch, das
durch den Anschlag eines Golfschlägerkopfes auf einen Golfball
entsteht. „Feel" ist das Gesamtgefühl, das
auf einen Golfer durch den Golfschläger nach dem Schlagen eines
Golfballes übertragen
wird.
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In
einem Versuch, die negativen Faktoren der harten Ionomerschalen
zu überwinden,
führte
DuPont SURLYN-Ionomere mit niedrigem Modul in den frühen 1980ern
ein. Diese SURLYN-Ionomere haben ein Biegemodul von ca. 2,1·106 kg/m2 bis ca. 4,9·106 kg/m2 (3000 bis ca. 7000 PSI) und eine Höchsthärte von
25 bis ca. 40, wie auf der Shore-D-Skala gemessen wurde – ASTM 2240.
Die Ionomere mit niedrigem Modul sind Terpolymere, üblicherweise
aus Ethylen, Methacrylsäure
und n- oder iso-Butylacrylat, neutralisiert mit Natrium-,
Zink-, Magnesium- oder Lithiumkationen. E. I. DuPont De Nemours & Company hat offenbart,
dass die Ionomere mit niedrigem Modul mit anderen Güteklassen
von bisher kommerzialisierten Ionomeren mit einem hohen Biegemodul
von ca. 21,1·106 kg/m2 bis 38,6·106 kg/m2 (30.000 bis
55.000 PSI) gemischt werden können,
um Balata-ähnliche
Eigenschaften zu erzeugen. Jedoch sind „weiche" Mischungen, üblicherweise 52 Shore-D und
niedriger (Balata-ähnliche
Härte)
immer noch anfällig
für Schnitt-
und Scherschäden.
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Die
Ionomere mit niederem Modul erzeugen, wenn sie ohne Mischungen verwendet
werden, Schalen mit sehr ähnlichen
physikalischen Eigenschaften wie jene aus Balata, einschließlich schlechter
Schnitt- und Scherfestigkeit. Schlimmer ist, dass umwickelte Bälle mit
diesen Schalen dazu neigen, schneller „unrund" zu werden als umwickelte Bälle mit
Balataschalen. Das Mischen mit harten SURLYN-IONOMEREN, so wurde
herausgefunden, verbesserte diese Eigenschaften.
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Eine
anderer Lösungsversuch,
der unternommen wurde, um eine Golfballschale zu schaffen, welche die
Spielbarkeitseigenschaften von Balata aufweist, ist im U.S.-Patent
Nr. 5,334,673 ("das '673 Patent") beschrieben, welches
der Acushnet Company übertragen
wurde. Das '673
Patent offenbart eine Schalenzusammensetzung, die ein Diisocyanat,
ein Polyol und ein langsam reagierendes Polyamin-Härtungsmittel
umfasst. Die Diisocyanate, die im '673 Patent beansprucht werden, reagieren
relativ schnell. Auf Grund dieser Tatsache werden Katalysatoren
nicht gebraucht, um den Schwellwert der Aktivierungsenergie zu reduzieren.
Jedoch, da relativ langsam reagierende Härtungssysteme verwendet werden,
wird ein Katalysator zugegeben, um die Reaktion zu beschleunigen.
Da ein Katalysator verwendet wird, kann die Reaktionsgeschwindigkeit
nicht leicht gesteuert werden, und deswegen ist die Implementierung
von wesentlichen Verfahrenssteuerungen und genauen Reaktantenkonzentrationen
notwendig, um das gewünschte
Produkt zu erhalten.
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Isaac
(U.S.-Patent Nr. 3,989,568) offenbart nicht Toluendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, Isophorondiisocyanat
oder deren Mischungen. Er lehrt ein schrittweises Verfahren zur
Herstellung von auf Polyurethan basierenden Golfballschalen. Das
Verfahren umfasst die Schritte der Fertigung von Blättern, des Schneidens
der Blätter
zu quadratischen Vorformen, des Gießens von Halbschalen, des Formpressens
von Golfbällen
einhergehend mit einer Nachhärtung
oder einem erweiterten Formpresszyklus. Das Isaac-Verfahren erfordert
die Zugabe eines Katalysators zum Polymersystem.
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Das
Isaac-Verfahren kann nicht mit den Komponenten des vorliegend offenbarten
Polyurethansystems verwendet werden. Das Pressformen, das von Isaac
gelehrt wird, beeinträchtigt
den Kern eines Golfballes, der mit Fadenumwicklungen hergestellt
ist. Nach dem Isaac-Verfahren findet das Pressformen fünf Minuten
lang bei 116°C
(240°F)
oder, um die Nachhärtung
zu beseitigen, zehn bis zwölf
Minuten statt.
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Unter
der einen und anderen Bedingung würden die Performance-Eigenschaften
des fadenumwickelten Kerns des Golfballes inakzeptabel beeinträchtigt werden.
Im Gegensatz dazu erfährt
ein Golfball, der entsprechend den Komponenten und Herstellungsschritten
der vorliegenden Erfindung gefertigt wurde, eine Temperatur von
weniger als 71°C
(160°F)
bei nur ca. fünf
Minuten.
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Weiters
erfordert die Nachhärtung
gemäß Isaac
vorzugsweise zwei Monate bei Raumtemperatur zur Fertigstellung.
Ein Fertigungsablauf von zwei Monaten ist impraktikabel. Das vorliegend
offenbarte Verfahren überwindet
dieses Problem durch eine neue Kombination von Komponenten und Verfahrensschritten,
die nur ein 8-stündiges
Nachhärten
bei Raumtemperatur erfordern, was sich auf 0,56% der gemäß Isaac
erforderlichen Zeit beläuft.
Abgesehen von diesem Unterschied, beseitigen die durch diese Erfindung
beanspruchten Komponente und das Verfahren viele Schritte gemäß Isaac,
wie beispielsweise das Erfordernis der Nachhärtung.
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Das
Isaac-Verfahren ist weiters mit der vorliegend beanspruchten Chemie
und dem Verfahren nicht kompatibel, da bei der vorliegend beanspruchten
Chemie und dem Verfahren ein wärmeausgehärtetes Polymer
aus einer flüssigen
Mischung in weniger als einer Minute hergestellt wird. Das erhaltene,
wärmeausgehärtete Polymer
kann nicht unter Hitze oder Druck umgeformt werden. Weder Wu noch
Presswood (U.S. Patent Nr. 4,631,298) enthalten Lehren, um dieses
Problem zu überwinden,
und, in der Tat, führen
davon weg, mit Isaac in Verbindung gebracht zu werden, um die vorliegend
beanspruchte Erfindung zu umgehen.
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Wu
offenbart auf Diisocyanaten und Polytetramethylenglykolether basierende
Prepolymerzusammensetzungen mit einem langsam reagierenden Härtungsmittel
und einem Verfahren zur Herstellung von Golfballschalen. Presswood
offenbart die Verwendung von schnell und langsam reagierenden Polyaminen,
um Polyurethanpolymere auszuhärten.
Die beiden Schriften führen
voneinander weg, so wie Isaac aus den folgenden Gründen:
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Die
von Wu offenbarte Chemie, die ein Prepolymer, ein langsam reagierendes
Diamin und einen Katalysator umfasst, ist auf ein Verfahren ausgerichtet,
das mehrere Herstellungsschritte umfasst. Dieses Verfahren besteht
aus mehreren Aushärtungsschritten,
die kombiniert 66–94
Minuten und die Verwendung eines Katalysators erfordern, was das
Verfahren sehr schwierig zu steuern macht. Wu ist weiters auf ein
mehrstufiges Formverfahren, wie in den Spalten fünf und sechs beschrieben ist,
beschränkt.
Die vorliegend offenbarte Zusammensetzung könnte weder in einem wie bei
Wu beschriebenen Verfahren verwendet werden, noch könnte die
Chemie nach Wu im vorliegend offenbarten Verfahren verwendet werden.
Die Menge des Katalysators, die für die Verwendung der Chemie
nach Wu erforderlich ist, würde
im vorliegend offenbarten Verfahren die Reaktion unkontrollierbar
und daher ungeeignet für
Herstellungszwecke machen. Die relativ schnelle Aushärtung der
vorliegend offenbarten Zusammensetzung wäre für das mehrstufige Verfahren
nach Wu ungeeignet. Kurzum sind die Chemie und das Verfahren nach
Wu mit der vorliegend offenbarten Chemie und dem Verfahren nicht
kompatibel. Als solche führt
die Lehre nach Wu von der vorliegend offenbarten und beanspruchten
Zusammensetzung und Chemie, auch im Hinblick auf Isaac und Presswood
weg.
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Obwohl
Presswood eine Härtungsmittelmischung
offenbart, wird sie als eine in einem Reaktionsspritzguss(„RIM"-„reaction injection molding")-Verfahren verwendete
gelehrt, das Neuheit aufgrund der hohen Grünfestigkeit hat, die zu schnellen
RIM-Zykluszeiten führt.
Eine Golfballschale, die mittels RIM-Verfahren geformt wurde, ist
unter Anwendung der derzeitigen technischen Praktiken nicht durchführbar. Einen
runden, gewickelten Kern in einer kugelförmig geformten Schale aufzufinden,
kann nicht in einem Schritt bewältigt
werden, wie es die Lehren von Wu, Isaac, Ward (U.S.-Patent Nr. 3,147,324,
das unten erläutert
wird) oder Watson (U.S.-Patent Nr. 3,130,102, das unten erläutert wird)
vorschlagen.
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Die
Chemie und das Verfahren der vorliegend offenbarten und beanspruchten
Erfindung sind nicht vereinbar mit einem RIM-Verfahren. Erstens
ist die Geschwindigkeit eines RIM-Verfahrens, auch unter Verwendung
von langsam reagierenden Härtungsmitteln,
viel zu schnell, um die Aufgabe, einen Kern im aushärtenden Polymer
zu platzieren, auszuführen.
Wegen der schnellen Geschwindigkeit der Reaktion, auch wenn die
Schale in halbkugelförmige
Segmente gegossen wird, wäre
bis zu dem Zeitpunkt an dem die zweite Halbkugel gegossen wird,
in der zweiten gegossenen Hälfte
nicht genug Reaktion übrig,
um die erste Hälfte
zu binden. Die Reaktionszeit ist schlicht zu schnell für derzeitige
Herstellungsverfahren.
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Zweitens
ist es nicht möglich,
einen Kern innerhalb eines Zentrums einer Form unter Anwendung des RIM-Verfahrens
schwebend zu halten. Die ungleichmäßige Oberfläche eines gewickelten Kerns
erlaubt kein adäquates
Einmitten und würde
einen minderwertigen Golfball erzeugen. Außerdem würde die Verwendung von Stiften,
um einen Kern in der ungefähren
Mitte einer Form schwebend zu halten, zusätzliche Probleme bereiten,
sobald die wärmehärtende Zusammensetzung
der vorliegend offenbarten, beanspruchten Zusammensetzung an den
Stiften haften bleibt, und es auf diese Weise impraktikabel machen.
Nochmals, vom Standpunkt der Herstellung aus sind Presswoods Lehren
mit der vorliegend offenbarten, beanspruchten Chemie und dem Verfahren
nicht vereinbar.
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Ein
weiteres Problem bezüglich
Presswoods Lehren ist die resultierende hohe Grünfestigkeit des Polymers. Die
vorliegend offenbarte, beanspruchte Zusammensetzung und das Verfahren
erzeugen ein Polymer mit niedriger Grünfestigkeit, die ein schnelles
Entfernen aus den verwendeten Formen nicht erlaubt. Die vorliegend
offenbarte Zusammensetzung ist nur mit einem Gießverfahren kombatibel.
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Folglich
lehrt noch motiviert Presswood einen Fachmann angesichts des Verfahrens
nach Isaac und den chemischen Komponentenlehren nach Wu, ein katalysatorfreies
Polyurethansystem bereitzustellen, das eine Anzahl von Verfahrensschritten
einschließlich
langen Aushärtungszeiträumen beseitigt,
um einen Polyurethan umhüllten
Golfball bereitzustellen, der bessere Spielbarkeitseigenschaften
zeigt.
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Das
vorliegend offenbarte Verfahren, wie beansprucht, ist ausgerichtet,
relativ schnell und kontinuierlich zu sein. Diese Eigenschaften
des vorliegend offenbarten Verfahrens werden durch die neue Chemie,
wie beansprucht, diktiert. Das von Ward offenbarte Verfahren unterscheidet
sich merklich von dem hier offenbarten Verfahren insofern, als dass
das vorliegend offenbarte Verfahren ein wärmehärtendes Polymer aus einer flüssigen Mischung
in weniger als einer Minute erzeugt. Die vorliegend offenbarte Zusammensetzung
kann nicht unter Hitze oder Druck umgeformt werden. Die Lehren des
Verfahrens nach Ward zögern
den Härtungsprozess
hinaus. Das Verfahren nach Ward ist unvereinbar und macht das vorliegend
offenbarte Verfahren nicht plausibel, da die Anwendung des Ward-Verfahrens
auf die vorliegend offenbarten Zusammensetzung zu einer anfänglichen
Aushärtung
der ersten Formhälfte,
die den Golfballkern enthält,
führen
würde und
beendet wäre, bevor
die zweite Formhälfte
mit einer Urethanmischung gefüllt
ist. Unsere Erfindung erfordert, dass die zweite Formhälfte nach
der ersten Formhälfte
und bevor der Kern der ersten Formhälfte zugeführt wird, gefüllt wird. Diese
Abfolge lehrt Ward nicht. Weder Isaac noch Watson lehren diese Abfolge.
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Watson
lehrt insbesondere die Herstellung von Golfbällen aus Halbschalen, die eingefroren
wurden, um den Härtungsprozess
zu unterbrechen. Diese Schritte sind schon an sich langsam und teuer
und daher nicht wünschenswert.
Das vorliegend offenbarte Verfahren beseitigt die Notwendigkeit,
das Aushärtungsverfahren
zu unterbrechen und lehrt tatsächlich
eine Möglichkeit
der Rationalisierung und Maximierung der Geschwindigkeit des Verfahrens
ohne Beeinträchtigung
der besseren Eigenschaften des endgültigen Produkts.
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Isaac
lehrt auch die Unterbrechung des Verfahrenszyklus, in dem er beschreibt,
wie man das Polyurethan teilweise aushärtet, wodurch die Halbschalen
erzeugt und bearbeitet und dann formgepresst werden können, um
Dimples und die Schale rund um den Kern zu bilden. Das vorliegend
offenbarte, beanspruchte Verfahren beseitigt die durch das Verfahren
nach Isaac verursachten Verzögerungen.
Auch die vorliegend offenbarte Zusammensetzung erlaubt nicht eine
Anwendung der Verfahrenslehren nach Isaac. Watson und Isaac lehren,
wie man das Aushärtungsverfahren
stoppt. Das vorliegend offenbarte, beanspruchte Verfahren lehrt, wie
das Verfahren rationalisiert und beschleunigt werden kann.
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Um
die Probleme in Verbindung mit schnell reagierenden Prepolymer-Systemen
zu vermeiden, können
langsam reagierende Systeme wie Toluendiisocyanat(TDI)-Prepolymer-Systeme verwendet
werden. Jedoch bereiten diese Systeme, während sie die Probleme in Verbindung
mit schnell reagierenden Systemen unterbinden, ähnliche Probleme, wenn auch
aus unterschiedlichen Gründen.
Das größte, beachtenswerte
Problem bei langsam reagierenden Prepolymer-Systemen ist die Notwendigkeit,
einen Katalysator zu verwenden.
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Beim
Einführen
eines Katalysators in das System sind Fertigungsprobleme ähnlich jenen
wie bei schnell reagierenden Prepolymer-Systemen so gut wie unvermeidbar.
Wie in Fachkreisen wohl bekannt ist, kann die Verwendung eines Katalysators
die Fähigkeit,
die Reaktionsgeschwindigkeit zu steuern, stark einschränken, was
nicht wünschenswert
ist.
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Es
wurde herausgefunden, dass eine Mischung aus Diaminhärtungsmitteln
mit langsam reagierenden Polymer-Systemen die Probleme in Verbindung
mit Katalysatoren beseitigt, während
die Vorteile in Verbindung mit langsam reagierenden Prepolymer-Systemen beibehalten
werden. Folglich ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine
Golfballschalenzusammensetzung zu schaffen, die keinen Katalysator
benötigt.
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WO
98/37292, die nach dem Prioritätsdatum
dieser Anmeldung veröffentlicht
wurde, offenbart einen Golfball, der einen Kern mit einem festen
Zentrum und eine Fadenumwicklungsschicht mit einem Durchmesser von
ca. 4,01 cm (1,58'') aufweist, und eine
Schale, die
- a) ein Polyurethanprepolymer, das
- 1. ein Diisocyanat; und
- 2. ein Polyol enthält;
und
- b) ein Härtungsmittel,
das ein erstes Diamin gemischt mit einem zweiten Diamin enthält, wobei
das erste Diamin ein langsam reagierendes Dimethylthio-2,4-Toluendiamin und
das zweite Diamin ein schnell reagierendes Diethyl-2,4-Toluendiamin ist,
enthält.
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EP 0 664 206 A2 offenbart
einen Golfball, der einen Kern mit Fadenumwicklungen umfasst, wobei
der Kern einen Durchmesser im Bereich von ca. 3,86 cm (1,52'') bis 4,11 cm (1,62''),
und eine Schale aufweist, die ein Reaktionsprodukt aus zumindest
einem Polyurethanprepolymer, das von einer Zusammensetzung, wobei ein
Diisocyanat aus der Gruppe bestehend aus Toluendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat,
Isophorondiisocyanat und beliebigen Mischungen davon ausgewählt ist,
einem Polyol und einem Härtungsmittel,
das ein erstes Diamin, Dimethylthio-2,4-Toluendiamin mit einer Reaktionsrate
bei Raumtemperatur enthält,
ist.
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U.S.
5,059,634 lehrt eine Polyurethanzusammensetzung zur Anwendung bei
RIM-Verfahren mit
einem Härtungsmittel,
das ein erstes Diamin mit einer ersten Reaktionsrate und ein zweites
Diamin mit einer zweiten Reaktionsrate aufweist, wobei die erste
Reaktionsrate langsamer als die zweite Reaktionsrate ist.
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Daher
ist es das Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Golfball mit synthetischem
Schalenmaterial zur Verfügung
zu stellen, das die „Click-", „Feel-" Spielbarkeits- und
Flugleistungseigenschaften von Golfbällen mit Balata-Schalen erreicht.
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Das
wird gemäß der Erfindung
durch einen Golfball erreicht, der aufweist:
einen Kern mit
einem Durchmesser von ca. 3,86 cm (1,52'')
bis 4,11 cm (1,62''), der ein flüssiges Zentrum
und Fadenumwicklungen umfasst und eine Schale, die ein Reaktionsprodukt
aus zumindest
- (a) einem Polyurethanprepolymer,
das von
- (1) einer Zusammensetzung, wobei ein Diisocyanat aus der Gruppe
bestehend aus Toluendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, Isophorondiisocyanat
und beliebigen Mischungen davon ausgewählt ist, und
- (2) einem Polyol deriviert ist; und
- (b) einem Härtungsmittel,
das
- (1) ein sterisch und/oder elektronisch gehindertes Diamin und
- (2) ein ungehindertes Diamin enthält,
ist.
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Weiters
kann das Ziel der Erfindung durch einen Golfball erreicht werden,
der aufweist:
einen festen, einstückigen Kern mit einem Durchmesser
von ca. 3,86 cm (1,52'') bis 4,11 cm (1,62'') und
eine Schale, die ein Reaktionsprodukt
aus zumindest
- (a) einem Polyurethanprepolymer,
das von
- (1) einer Zusammensetzung, wobei ein Diisocyanat aus der Gruppe
bestehend aus Toluendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, Isophorondiisocyanat
und beliebigen Mischungen davon ausgewählt ist, und
- (2) und einem Polyol deriviert ist; und
- (b) einem Härtungsmittel,
das
- (1) ein sterisch und/oder elektronisch gehindertes Diamin; und
- (2) ein ungehindertes Diamin enthält,
ist.
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Polyurethanzusammensetzungen,
welche die Reaktion eines Polyurethan-Prepolymers und eines Härtungsmittels
umfassen, sind offenbart. Das Prepolymer umfasst ein Diisocyanat,
wie Toluendiisocyanat (TDI), und ein Polyol, wie Polytetramethylenglykolether
(PTMEG). Das Härtungsmittel
ist eine Mischung aus einem langsam reagierenden Diamin mit einem
schnell reagierenden Diamin, wie Dimethylthio 2,4-Toluendiamin bzw.
Diethyl 2,4-Toluendiamin.
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In
einer bevorzugten Ausführung
wird ein TDI-Prepolymer mit einem geringen Gehalt an freiem Isocyanat
(wenig freies TDI, wie es im Handel von der Uniroyal Chemical Company
und Air Products unter den Handelsnamen „Low Free" bzw. „Perfect Prepolymer" verkauft wird) verwendet,
um die nachteiligen Effekte, die durch die Einwirkung eines unreagierten
Isocyanats entstehen können,
zu reduzieren. Die Härtungsmittelmischung
verleiht der Formulierung Flexibilität durch Beseitigung der Notwendigkeit
eines Katalysators. Dennoch kann die vorliegende Erfindung bei Verwendung
von nicht wenig freien Prepolymeren hergestellt werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung zur Verfügung, die
für das
Formen einer haltbaren Golfballschale mit den wünschenswerten Eigenschaften
einer Golfballschale aus Balata geeignet ist.
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Diese
und andere Ziele und Eigenschaften werden durch das Lesen der folgenden
detaillierten Beschreibung der Erfindung offensichtlich.
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1 ist
eine grafische Darstellung der Differenzialrasterkalorimetrie ("DSC") einer Ausführung des Polyurethan-Systems
der vorliegenden Erfindung unter Anwendung einer "Niedrigtemperatur"-Golfballaushärtung, wie
gewünscht.
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2 ist
eine grafische Darstellung der DSC derselben Ausführung wie
in 1, unter Anwendung einer verlängerten "Hochtemperatur"-Golfballaushärtung.
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3 ist
eine schematische Darstellung eines ersten Schrittes des Formverfahrens
gemäß einer
Ausführung
der Erfindung.
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3a ist
eine Ansicht von oben einer ersten Formhälfte gemäß einer Ausführung der
Erfindung.
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3b ist
eine Seitenansicht einer ersten Formhälfte gemäß einer Ausführung der
Erfindung.
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3c ist
eine Ansicht von oben einer zweiten Formhälfte gemäß einer Ausführung der
Erfindung.
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3d ist
eine Seitenansicht einer zweiten Formhälfte gemäß einer Ausführung der
Erfindung.
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3e ist
eine Seitenansicht eines Keils gemäß einer Ausführung der
Erfindung.
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3f ist
ein Grundriss einer Einrichtung zum Gießen von Golfbällen.
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3g ist
eine Seitenansicht eines x-y-Tisches, einer Formhälfte und
eines Mischkopfes gemäß einer Ausführung der
Erfindung.
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3h ist
eine Draufsicht eines x-y-Tisches in Relation zu einem Förderband
der Einrichtung zum Gießen
von Golfbällen.
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3i ist
eine Aufrissansicht von vorn eines Golfballformapparats, einer Formhälfte und
eines Förderbandes
des Golfballformapparats gemäß einer
Ausführung
der Erfindung.
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3j ist
eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Halten eines Kernes und
eines Kernracks in Relation zu einem Förderband, das ein Paar Formhälften gemäß einer
Ausführung
der Erfindung hält.
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3k ist
eine Seitenansicht einer Kernhaltevorrichtung, die einen Kern über einer
Formhälfte
gemäß einer
Ausführung
der Erfindung hält.
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3l ist
eine Unteransicht einer Kernhaltevorrichtung gemäß einer Ausführung der
Erfindung.
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3m ist
eine Endansicht einer Kühlkabine
gemäß einer
Ausführung
der Erfindung.
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3n ist
eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Besprühen von Kernen gemäß einer
Ausführung der
Erfindung.
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4 ist
eine schematische Darstellung eines Schrittes des Formverfahrens
gemäß einer
Ausführung der
Erfindung.
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5 ist
eine schematische Darstellung eines anderen Schrittes des Formverfahrens
gemäß einer Ausführung der
Erfindung.
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6 ist
eine schematische Darstellung eines weiteren Schrittes des Formverfahrens
gemäß einer Ausführung der
Erfindung.
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7 ist
eine schematische Darstellung eines noch weiteren Schrittes des
Formverfahrens gemäß einer
Ausführung
der Erfindung.
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8 ist
eine schematische Darstellung eines noch anderen Schrittes des Formverfahrens
gemäß einer
Ausführung
der Erfindung.
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9 ist
eine schematische Darstellung eines noch weiteren Schrittes des
Formverfahrens gemäß einer
Ausführung
der Erfindung.
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10 ist
noch ein anderer Schritt des Formverfahrens gemäß einer Ausführung der
vorliegenden Erfindung.
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11 ist
ein Golfball gemäß einer
Ausführung
der Erfindung.
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Wie
in Fachkreisen wohl bekannt ist, kann Polyurethan aus einer Reaktion
zwischen einem mit Isocyanat abgeschlossenen Polyurethan-Prepolymer
und einem Härtungsmittel
hervorgehen. Wie in 3 veranschaulicht ist, entsteht
das Polyurethan-Prepolymer, wenn ein Diisocyanat mit einem Polyol
zur Reaktion gebracht wird. Das Prepolymer wird dann mit dem Härtungsmittel
zur Reaktion gebracht. Das Härtungsmittel kann
entweder ein Diamin oder ein Polyol sein. Die Herstellung des Prepolymers
vor Zugabe zum Härtungsmittel
ist als Prepolymer-Verfahren bekannt. In einem bekanntermaßen Ein-Schritt-Verfahren
werden die drei Reaktanten, Diisocyanat, Polyol und Härtungsmittel
in einem Schritt kombiniert. Von den beiden Verfahren wird das Prepolymer-Verfahren
bevorzugt, da es eine bessere Kontrolle über die Reaktion ermöglicht.
Nichtsdestotrotz kann die vorliegende Erfindung auf die eine oder
andere Verfahrensart hergestellt werden.
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In
einer Ausführung,
wie in den 3–10 gezeigt
ist, wird das Diisocyanat und Polyol umfassende Prepolymer auf ca.
60°C (140°F) erwärmt, während das
Härtungsmittel
bei ca. 22°C
(72°F) gehalten
wird. Die beiden Materialien werden dann in dem Mischer gemischt,
gemeinsam mit einem Farbmittel, und dann in einen ersten Satz von
Golfballformhälften
gegossen, und, anschließend
lässt man
sie ca. 20 bis 120 Sekunden eine Reaktion eingehen. Innerhalb dieser
Zeitspanne wird ein Golfballkern in den Formhälften schwebend gehalten, bis
das Polyurethan teilweise ausgehärtet
ist. Ein zweiter Satz Formhälften
wird auch mit derselben Polyurethanmischung gefüllt. Der erste Satz der Formhälften wird
dann gewendet und über
die zweiten Formhälften angeordnet,
so dass ein vollständiger
Ball gefertigt wird. Die Besonderheiten dieses Verfahrens werden
unten ausführlicher
beschrieben.
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Von
beachtenswerter Bedeutung hinsichtlich der vorliegenden Erfindung
ist die Auswahl der Härtungsmittel,
die bisher verwendet wurden, um Urethan-Elastomere herzustellen.
Die Härtungsmittel,
die beispielsweise im '673-Patent
offenbart sind, sind langsam reagierende Polyamine oder Polyole.
Wie im '673-Patent beschrieben
ist, sind langsam reagierende Polyamine Diamine mit Amingruppen,
die sterisch und/oder elektronisch gehindert werden, durch elektronenziehende
Gruppen oder voluminöse
Gruppen, die sich unmittelbar bei den Aminreaktionsstellen befinden.
Der Abstand der Aminreaktionsstellen beeinträchtigt auch die Reaktivitätsgeschwindigkeit
der Polyamine.
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Wenn
langsam reagierende Polyamine als Härtungsmittel verwendet werden,
um Urethan-Elastomere herzustellen, ist ein Katalysator üblicherweise
erforderlich, um die Reaktion zwischen dem Urethan-Prepolymer und
dem Härtungsmittel
voranzutreiben. Bedauerlicherweise, wie in Fachkreisen wohl bekannt
ist, kann die Verwendung eines Katalysators eine signifikante Auswirkung
auf die Fähigkeit,
die Reaktion zu steuern und auf diese Weise auf die gesamte Verarbeitbarkeit
haben.
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Um
die Notwendigkeit eines Katalysators zu beseitigen, kann ein schnell
reagierendes Härtungsmittel verwendet
werden. Solche schnell reagierenden Härtungsmittel, z. B. Diethyl-2,4-Toluendiamin,
haben keine elektronenziehende Gruppen oder voluminöse Gruppen,
welche die Reaktionsgruppen beeinträchtigen. Jedoch ist das Problem
hinsichtlich des Mangels an Steuerung in Verbindung mit der Verwendung
eines Katalysators nicht vollständig
beseitigt, da schnell reagierende Härtungsmittel auch relativ schwierig
zu steuern sind.
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Es
wurde nun herausgefunden, dass eine Mischung aus einem langsam reagierenden
Härtungsmittel und
einem schnell reagierenden Härtungsmittel
die Probleme in Verbindung mit der Anwendung des einen oder anderen
Typs der Härtungsmittel
allein beseitigt. Das Endergebnis einer solchen Kombination ist
die Umsetzung besserer Steuerung und die gleichzeitige Flexibilität bei den
Reaktionen, die verwendet werden, um Urethan-Elastomere herzustellen.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, sind die Härtungsmittel, die verwendet
werden, im Wesentlichen so, wie unten gezeigt:
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In
Fällen,
in denen der Widerstand der Golfballschale gegen Verfärbung auf
Grund der Einwirkung von ultraviolettem Licht von Bedeutung ist,
wird Ethacure® 100
LC verwendet.
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Ein
Vorteil, der eine direkte Erwähnung
rechtfertigt, ist die Beseitigung einer Nachhärtungszeit. Einer der größten Nachteile
früherer
Systeme ist die Notwendigkeit einer Nachhärtungszeit, während der
andere Bestandteile eines Golfballes durch das Aushärtungsverfahren
nachteilig beeinträchtigt
werden können.
Zum Beispiel ist es nicht ungewöhnlich
bei Golfbällen,
die mit bekannten Polyurethan-Systemen hergestellt wurden, dass
eine Nachhärtung
bei Temperaturen, die 140°F über acht
Stunden lang übersteigen,
erforderlich ist. Dreiteilige Golfbälle mit Gummiwicklungen zeigen
eine reduzierte Komprimierung, wenn sie solchen "Hochtemperatur"-Nachhärtungsbedingungen unterzogen
werden. Speziell wenn Gummiwicklungen bei dreiteiligen Golfbällen verwendet
werden, führt
eine lange Einwirkung von hohen Temperaturen zur Lockerung der Wicklungen oder
Fäden und
deshalb zur Reduktion der Komprimierungswerte und der Ausgangsgeschwindigkeit.
Mit der Härtungsmittelmischung
der vorliegenden Erfindung sind die Probleme in Verbindung mit einer
Nachhärtungszeit
wirkungsvoll beseitigt.
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In
Bezug auf die Diisocyanatkomponente ist in der Golfballindustrie
wohl bekannt, dass Toluendiisocyanat (TDI) zusätzliche Verarbeitungsflexibilität für das System
im Gegensatz zu jeglichem anderen getesteten Diisocyanat schafft.
Wenn beispielsweise 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI) verwendet wird, sind die Verhältnistoleranzen (Prepolymer
zu Härtungsmittel-Verhältnis) viel
strenger, als wenn vergleichsweise TDI verwendet wird. Sofern nicht
genaue Verhältnisse
eingehalten werden, weisen Urethanpolymere, die mit MDI hergestellt
wurden, nicht die gewünschten
Endeigenschaften, wie Härte
und Komprimierung, auf.
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Ein
noch weiteres Problem mit MDI besteht darin, dass es viel schneller
reagiert als TDI, wenn es mit einem Amin-Härtungsmittel eine Reaktion
eingeht. Daher geht ein Teil der Kontrolle, die durch die vorher
erwähnte
Härtungsmittelmischung
erreicht wurde, verloren, wenn MDI verwendet wird.
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Ein
zusätzlicher
Nachteil von einem auf MDI basierenden System ist die Notwendigkeit
einer erhöhten Aushärtungstemperatur,
obwohl eine Nachhärtungszeit
durch die Härtungsmittelmischung
beseitigt wurde. Obwohl auf MDI basierende Systeme bei Raumtemperatur
unter Anwendung von Härtungsmitteln
wie Polamin® (Polaroid
Corporation) ausgehärtet
werden können,
ist das System kostenintensiv. Polamin® kostet
viermal so viel wie die entsprechende Menge an Härtungsmittel, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet wird. Das macht die Verwendung von Polamin® viel
weniger kosteneffektiv. Weiters erlaubt die derzeitige Technologie
den Prepolymerherstellern nicht, wenig freie MDI-Prepolymere herzustellen.
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Im
Gegensatz dazu ist ein auf TDI basierendes System im Wesentlichen
ein preiswertes "Raumtemperaturaushärtungssystem", da, sobald das
auf TDI basierende Polyurethan-Prepolymer mit der Härtungsmittelmischung
eine Reaktion eingeht, die Zusammensetzung bei Raumtemperatur aushärten kann.
Das verhindert jedwede nachteiligen Effekte, die eine erhöhte Aushärtungstemperatur
auf die Fäden
und/oder den Kern des herzustellenden Golfballes haben kann.
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Folglich,
um die Reaktionskontrolle zu maximieren, die durch Anwendung der
Härtungsmittelmischung erreicht
wird, hat sich TDI als die beste Wahl für die Diisocyanatkomponente
erwiesen. Ein auf TDI basierendes Polyurethan-System ergänzt nicht
nur, sondern verbessert das langsam reagierende System, das durch
Anwendung einer Härtungsmittelmischung
erreicht wird. Das Diisocyanat, das gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, ist im Wesentlichen das Diisocyanat, das unten gezeigt wird:
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-
Eine ähnliche
Situation wurde entdeckt, als die Polyolkomponente ausgewählt wurde.
Für das
langsame Aushärtungssystem
der vorliegenden Erfindung ist Polytetramethylen glykolether (PTMEG)
das bevorzuge Polyol. Ähnlich
wie Urethan-Elastomere, die mit anderen Etherpolyolen hergestellt
wurden, zeigen Urethan-Elastomere, die mit PTMEG hergestellt wurden,
gute hydrolytische Stabilität
und gute Bruchfestigkeit. Hydrolytische Stabilität ermöglicht einem Golfballprodukt,
dass es im Wesentlichen undurchlässig
hinsichtlich Feuchtigkeit ist. Daher verfügt ein Golfball, der mit einem
Polyurethan-System hergestellt wurde, das anstelle der Polyolkomponente
einen Glykolether aufweist, über
eine längere
Schalendauerhaftigkeit, d. h. er bewahrt physikalische Eigenschaften
unter längeren,
feuchten Bedingungen.
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Im
Gegensatz zu Urethan-Elastomeren, die mit anderen Etherpolyolen
hergestellt wurden, z. B. Polypropylenglykolether, zeigen Urethan-Elastomere,
die mit PTMEG hergestellt wurden, vorzügliche dynamische Eigenschaften
wie Stoßkoeffizient
(Coefficient of Restitution/COR) und Bashore-Rückprall. Die Polyurethan-Polyurea
chemischen Verbindungen, die gebildet werden, wenn PTMEG mit einem
Diamin-Härtungsmittel
verwendet wird, schaffen gute Wärmebeständigkeit
bei erhöhten
Temperaturen. Als Ergebnis kann Härtestabilität durch Tempertaturen, die
Spiel- und Lagerungsbedingungen entsprechen, erreicht werden. Das
Polyol, das in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist im Wesentlichen
so, wie unten gezeigt wird:
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-
Die
Polyurethanzusammensetzungen der Erfindung werden durch Reaktion
eines Prepolymers eines Diisocyanats und eines Polyols hergestellt.
Das Prepolymer muss einen NCO%-Gehalt zwischen 5,0 und 8,0 Gew.-%
des Prepolymers aufweisen. Vorzugsweise beträgt der NCO%-Gehalt ca. 6 Gew.-%.
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In
einer Ausführung
werden 100 g eines Prepolymers (6% NCO), das wenig freies TDI und
PTMEG enthält,
mit 13,2 g eines Härtungsmittels,
das eine 50/50 Mischung aus Ethacure® 300
und Ethacure® 100
(unter Verwendung einer Stöchiometrie
von 95%) bezogen auf das Gewicht ist, kombiniert. Das Prepolymer
wird auf 60°C
(140°F)
in einem Behälter 1,
wie in 3 gezeigt ist, erhitzt. Die Prepolymer- und Härtungsmittelkomponenten
werden kombiniert und in einem Mischer 3, wie in 3 gezeigt
ist, gemischt. Die Mischung 5 wird über einen Mischkopf 41 in
einen Hohlraum 40 einer ersten Formhälfte 4 gegossen, die
auf ca. 43°C
(110°F) bis
71°C (160°F) in einem
Ofen 72, wie in den 3f, 3g und 4 gezeigt
wird, vorgewärmt
wurde. Die Gelier- oder Standzeit dieser Mischung beträgt ca. 20–70 Sekunden.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist die Formhälfte 4 abtrennbar
mit einer zweiten Formhälfte 7 über angepasste
Schlüssellochschlitze
und Stifte verbunden. Wie in den 3a und 3b dargestellt
ist, verlaufen die Stifte 30 seitlich von einer Seite der
Formhälfte 4 und
verbinden die Schlüssellochschlitze 33,
die in der zweiten Formhälfte 7 (3c und 3d)
vorgesehen sind. Der Transport der Formhälften 4 und 7 wird
durch eine Förderanlage 47 ausgeführt, wie
sie allgemein in 3f dargestellt ist. Um das Verfahren
zu starten, werden die Formhälften 4 und 7 im
Ofen 72 vorgewärmt.
Nach dem Erwärmen
werden die zusammengefügten Formhälften zu
einer Schalenmaterial-Ladestation A befördert. Ein Formentfernungszylinder 45a schiebt
die verbundenen Formhälften
von der Förderanlage 47 und
auf einen Tisch 42, der als X-Y-Tisch bekannt ist. Die beiden
Formhälften
werden der Reihe nach durch Positionierung unter einem Mischkopf 41,
der vom Mischer 3 absteht, mit der Mischung 5 gefüllt. Die
Positionierung der Formhälften
unter dem stationären
Mischkopf 41 wird durch Bewegen des Tisches 42 ausgeführt, auf
dem die Formhälften
platziert wurden. Der computergeführte X-Y-Tisch 42 wird
selektiv unter dem Mischkopf 41 bewegt, nachdem die Formhälften mechanisch
auf einem vorgewählten
Anfangspunkt auf dem X-Y-Tisch
platziert wurden, der durch Leitschienen 45a und 45b, wie
in den 3g und 3h gezeigt,
begrenzt ist. Nachdem die Formhälften
positioniert wurden, wird Tisch 42 entlang zwei Achsen
auf zwei Paaren von rechtwinkligen Schienen bewegt, zuerst die x-y-Tischschienen 43 und
dann die x-y-Tischschienen 44, um jeden Formhohlraum 40 unter
dem Mischkopf 41 in der Mitte zu platzieren. Sobald die
Formhohlräume 40 gefüllt sind,
werden die zusammengefügten
Formhälften
mechanisch auf ein Förderband 47 mittels
Formrückbringzylinder 45b geschoben,
so dass die Formhälften
zu einer Kern-Ladestation B transportiert werden können.
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Unter
Bezugnahme auf die 3f, 3j und 3k wird
die anfängliche
Ausrichtung der Formhohlräume
mit einer Kernladevorrichtung 48 entlang drei Achsen durch
die Kombination des Förderbandes 47,
der Leitschienen 49, die über jeder seitlichen Kante
des Förderbandes 47 angeordnet
sind, und einem Endhaltepunkt der Kernladestation 50, der
sich im Inneren über
das Förderband 47 von
einer seitlichen Kante eines Tragerahmens des Förderbandes 51 aus
erstreckt, ausgeführt.
Die Höhe
der Leitschienen 49 und des Endhaltepunkts 50 über dem
Förderband 47 ist
eingestellt, um die zugehörigen
Formhälften
effektiv zu verbinden.
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Die
Leitschienen 49 sorgen für anfängliche, seitliche Ausrichtung
(x-Achsen-Ausrichtung)
der Formhälften
relativ zur Kernladevorrichtung 48. Für die Funktion des Systems
ist es wichtig, dass die Leitschienen 49 so angeordnet
sind, dass die zusammengefügten
Formhälften
zwischen den Leitschienen 49 nicht stecken bleiben.
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Der
Endhaltepunkt 50 stoppt die Bewegung der zusammengefügten Formhälften auf
dem ständig
laufenden Förderband 47 bis
die Förderanlage
zum Stillstand kommt und sorgt für
eine anfängliche
Positionierung der Formhälften
mit der Kernladevorrichtung 48 entlang einer y-Achse, die
entlang der Länge
des Förderbandes 47 verläuft. Das
Förderband 47 sorgt
für die
anfängliche
Positionierung der Formhälften
bei der Kernladevorrichtung 48 entlang einer z- oder vertikalen
Achse.
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Anschließend an
die anfängliche
Positionierung der zusammengefügten
Formhälften
bei der Kernladevorrichtung 48, nach ca. 35 Sekunden, wird
eine Golfballmitte oder ein gewickelter Kern 6 in den Hohlraum 40 der
Formhälfte 4,
die "halb-geliertes" Polyurethan 5 enthält, wie
in 5 gezeigt ist, abgesenkt. Wie hierin verwendet,
bedeutet „halb-geliert" eine ungefähre Verdoppelung
der Viskosität
der Mischung.
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In
Bezug auf dreiteilige Bälle
mit gewickelten Kernen wird der gewickelte Kern 6 vor der
Platzierung im Hohlraum 40 mit einer auf Polyurethan-Acryl
basierenden Schicht besprüht,
um die Umwicklungen vor den hohen Temperaturen der Mischung 5,
wie in 3n dargestellt ist, zu schützen. Ohne
die Polyurethanschicht würden
die Umwicklungen denaturieren und an Spannung verlieren, wenn sie
den relativ hohen Temperaturen der Mischung 5 unterzogen
werden.
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Wie
in 3n dargestellt ist, besteht die Sprühstation
aus einer Förderanlage 80,
auf der Kernhalteanordnungen 81 befestigt sind. Kernhalteanordnungen 81 haben
drei stiftartige Finger, die in einem Abstand von ca. 120° voneinander
angeordnet sind, um die Kerne 6 zu stützen. Ein Polyurethansprühkopf 82 umhüllt die
Kerne 6 mit einer auf Polyurethan-Acryl basierenden Schicht 83,
die bei Raumtemperatur trocknet. Um auf die Einrichtung zum Gießen von
Golfbällen
zurückzukommen
und unter nochmaliger Bezugnahme auf 3j und 3k wird
das Positionieren des Kerns 6 im mit Polyurethan gefüllten Hohlraum 40 mit
einem Vakuum-Aufnehmer 52 ausgeführt, der Vakuumdruck verwendet,
um den Kern 6 zu "fassen" und zu "halten". Der Vakuum-Aufnehmer 52 ist
an der Kernhaltevorrichtung 48 befestigt, die von zwei
parallelen Paaren von rechtwinklig orientierten Leitschienen schwebend
gehalten wird, von ersten Kernhaltevorrichtungsschienen 52b und
zweiten Kernhaltevorrichtungsschienen 52c, die ein Bewegen
der Kernhaltevorrichtung 48 entlang zwei Achsen ermöglichen.
Sobald ein Kern 6 vom Vakuum-Aufnehmer 52 aus einem Kernhaltekanal 52a gesichert wurde,
wird die Kernhaltevorrichtung 48 via Computerführung in
eine Position über
den Hohlraum 40 bewegt, so dass der Vakuum-Aufnehmer 52 über das
exakte halbkugelförmige
Zentrum des Hohlraumes 40 angeordnet ist. Wie in 3l dargestellt
ist, weist der Vakuum-Aufnehmer 52 Öffnungen 53 auf, die
in der entsprechenden Größe Buchsen 54 enthalten,
um vertikalen Stifte 37, die aufwärts gerichtet aus der Formhälfte 4 herausragen,
ineinander greifend zu verbinden. Das Ineinandergreifen der vertikalen
Stifte 37 und Öffnungen 53/Buchsen 54 sieht
eine zweite, endgültige
Ausrichtung vor. Der Vakuum-Aufnehmer 52 wird dann abgesenkt, so
dass das Zentrum oder der Kern 6 (abhängig davon, ob der Golfball
als ein zweiteiliger oder dreiteiliger Ball hergestellt wird) teilweise
durch das "halb-gelierte" Polyurethan 5 umschlossen
und so angeordnet ist, dass es oder er sich im genauen Zentrum des
fertigen Golfballes befinden.
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Wie
bereits erwähnt,
findet die endgültige
Ausrichtung statt, sobald die Stifte 37 und Öffnungen 53/Buchsen 54 ineinander
greifen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Kombination der Stifte
und Öffnungen nicht
allein die Formhälfte 4 an
der Verwendungsstelle halten. Die Stifte 37 sind innerhalb
der Öffnungen 53 immer
frei. Jegliche Bewegungsbeschränkung
der Formhälfte 4 wird
durch die Kombination der Öffnungen 53 der
Kernhaltevorrichtung 48, der Stifte 37 und des
Förderbandes 47,
das eine Kraft auf die Formhälfte 4 ausübt und sie
unterstützt,
erreicht.
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Wie
oben beschrieben ist, wird kurz nachdem die erste geöffnete Formhälfte 4 mit
der Polyurethanmischung 5 (ca. zwischen zwölf und zwanzig
Sekunden später)
gefüllt
ist, eine zweite Formhälfte 7 mit
derselben Polyurethanmischung 5, wie in 7 gezeigt,
gefüllt.
Nach ca. zehn bis zwanzig Sekunden Kernhaltezeit in der Formhälfte 4 wird
die erste Formhälfte 4 mit
der zweiten Formhälfte 7,
welche dieselbe Polyurethan-Prepolymerdiamin-Härtungsmittelmischung
enthält,
zusammengefügt,
indem die erste Formhälfte 4 gewendet wird,
wie in den 8 und 9 dargestellt
ist.
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Unter
nunmehriger Bezugnahme auf 3i weist
eine Formhaltevorrichtung 55, die in Form einer zweizackigen
Gabel ausgebildet ist, wie in 3i gezeigt
wird, Zacken 56 auf, die in einem Abstand angeordnet sind,
die dem Längenmaß der Formhälften entsprechen.
Die Formhaltevorrichtung 55 ist von der Kernhaltevorrichtung 48 unabhängig und
wird von einem Rahmen schwebend gehalten, der an den zwei parallelen Schienenpaaren
befestigt ist, an ersten Formhaltevorrichtungsschienen 57 und
zweiten Formhaltevorrichtungsschienen 52e, die rechtwinklig
orientiert sind, um ein Bewegen des Formhalters entlang zwei Achsen
ermöglichen.
Die Zacken 56 der Formhaltevorrichtung 55 weisen
drehbare Formgreifer 59 auf, die an Distalenden der Zacken
angeordnet sind und zwar so, dass die Formgreifer 59 nach
Innen zeigen. Die Formgreifer 59 sind so konstruiert, dass
sie abtrennbar an den Formhälften
befestigt sind.
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Kurz
nachdem die Kernhaltevorrichtung 48 den Kern 6 freigegeben
hat, vorzugsweise innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde später, wird
die Formhaltevorrichtung 55 abgesenkt, um eine Verbindung
der Formgreifer 59 mit der Formhälfte 4 zu ermöglichen.
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Nach
der Verbindung wird die Formhaltevorrichtung 55 angehoben,
wobei die erste Formhälfte 4 von der
zweiten Formhälfte 7 losgelöst wird.
Zu diesem Zeitpunkt ist die zweite Formhälfte 7 immer noch
unbewegt, da ihre Bewegung vom Endhaltepunkt 50 gestoppt
wird.
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Nachdem
die Formhälfte 4 um
eine vorbestimmte Höhe
angehoben wurde, werden die Formgreifer 59 um ca. 180° gedreht,
so dass der Kern 6 über
dem Förderband 47 schwebend
gehalten wird. Die Formhaltevorrichtung 55 wird dann entlang
den rechtwinkligen Schienen 57 und 58 bewegt,
bis die Formhälfte 4 über der
zweiten Formhälfte 7 ausgerichtet
ist. Die Formhaltevorrichtung 55 wird dann abgesenkt, bis
die Stifte 37 der ersten Formhälfte 4 passend mit
der zweiten Formhälfte 7 durch
die Öffnungen 60 verbunden
sind. Auf die anfängliche
Ausrichtung der Formhälfte 4 mit
der zweiten Formhälfte 7 durch
die Formhaltevorrichtung 55 folgt die endgültige Ausrichtung
der Formhälften,
wenn die Stifte 37 und Öffnungen 60 ineinander
greifen. Somit haben die Stifte 37 zwei Funktionen: 1)
endgültige
Ausrichtung des Kerns 6 mit dem Hohlraum 40 und
2) endgültige
Ausrichtung der Formhälften.
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Um
das Zusammenhalten der Formhälften
sicherzustellen, sind unter Bezugnahme auf 3c und 3d seitliche Öffnungen 34,
die sich an den gegenüberliegenden
Enden der zweiten Formhälfte 7 öffnen, so
angeordnet, dass sie zu den Öffnungen 60 rechtwinklig
sind und diese kreuzen. Innerhalb der seitlichen Öffnungen 34 sind
Keile 35 (3d und 3e) lose
angebracht, die eine entsprechende Größe aufweisen, um verschiebbar
die Wände
der seitlichen Öffnungen 34 zu
verbinden. Die seitlichen Öffnungen 34 öffnen sich an
den Kanten der zweiten Formhälfte 7,
welche gegenüber
den seitlichen Kanten der Förderanlage 47 angeordnet
ist, um eine Manipulation der Keile 35 zu ermöglichen.
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Wie
in 3b gezeigt ist, weisen die Stifte 37 Schlitze 38 auf,
die darin vorgesehen sind und sich nach den seitlichen Öffnungen 34 ausrichten,
sobald die Stifte 37 und die Öffnungen 60 ineinander
greifen. Nachdem die erste Formhälfte 4 mit
der zweiten Formhälfte 7 in
Kontakt gebracht wurde, übt
ein Hydraulikzylinder 61 Druck auf eine Bodenfläche der
Formhälfte 4 aus,
um die Formhälfte 4 an
der zweiten Formhälfte 7 (3i) zu
sichern. Gleichzeitig mit der Bewegung des Hydraulikzylinders 61 schlagen
Keiltreiber 62, die über
einer seitlichen Kante der Förderanlage 47 angeordnet
sind, intermittierend Keile 35 in die Schlitze 38,
bis die Formhälften
fest zusammengefügt
sind.
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Nach
ca. vier Minuten Erwärmen
und drei Minuten Kühlen
wird der Golfball aus der Form genommen, und man lässt ihn
bei Raumtemperatur 8–16
Stunden nachträglich
aushärten, 9 und 10.
Um die geformten Golfbälle
zu erwärmen,
werden die zusammengefügten
Golfbälle
unter Bezugnahme auf 3f auf der Förderanlage 47 zu einem
Heizwerk C transportiert, wo die Golfbälle ca. vier Minuten lang in
einem Heizofen 63 erwärmt
werden. Als nächstes
werden die zusammengefügten
Formhälften
an eine Kante via Drehrampe 64 gedreht, die eine Drehung
der verbundenen Formhälften
bewirkt, wenn die Förderanlage 47 die Formhälften in
die Rampe 64 hinein befördert.
Die Formhälften,
die nun nach dem Boden der Formhälften
gegenüber
der seitlichen Kanten der Förderanlage 47 orientiert
sind, werden zu einer Kühlstation
D transportiert, wo die zusammengefügten Formhälften durch eine Kühlhaube 65 befördert werden,
die Sprühdüsen 66 enthält, die
zwangsläufig
Kühlwasser 67 zu
den Böden
der Formhälften 4 und 7 bringen,
wie in 3m gezeigt ist.
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Um
die zusammengefügten
Formhälften
zu trennen, werden die Formhälften
unter nochmaliger Bezugnahme auf 3f zu
einer Formtrennstation E befördert.
Eine gegenläufige
Drehrampe 68a dreht die zusammengefügten Formhälften auf den Boden der ersten
Formhälfte 4.
Um die Bewegung der zusammengefügten
Formhälften
bei Station E zu stoppen, kollidiert einer der seitlichen Stifte 37 mit
dem Trennhaltepunkt 68. Die Schlitze 39, die in
den gegenüberliegenden
Enden der Formhälfte 4 vorgesehen
sind, greifen durch eine Formhaltegabel 70, deren Zacken
eine entsprechende Größe aufweisen,
um die Schlitze zu verbinden, ineinander. Nachdem die Formhälfte 4 durch
die Formhaltegabel 70 gesichert wurde, werden Formtrennstifte 71 zwangsläufig in
seitliche Öffnungen 34 der
zweiten Formhälfte 7 eingeführt, so
dass die Keile aus der Verbindung mit den Stiften 37 bewegt
werden. Nach der Trennung der Keile 35, werden die Trennstifte 71,
während
sie sich noch in den seitlichen Öffnungen 34 befinden,
um eine Achse parallel zu den Stiften 71 gedreht, um die
zweite Formhälfte 7 von
der ersten Formhälfte 4 zu
entfernen. Die zweite Formhälfte 7 wird
um 180° auf
ihrer Grundfläche
gedreht.
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Um
die Formhälften
für eine
weitere Verwendung vorzubereiten, kann ein Formtrennmittel, mit
dem die Hohlräume 40 vor
der Verwendung der Formhälften
beschichtet wurden, gegebenenfalls wieder verwendet werden, falls
erforderlich, vor dem Transport der Formhälften zurück zum Heizofen 72 für ein weiteres
Durchlaufen des Verfahrens zum Gießen von Golfbällen, wie
oben beschrieben ist.
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Die
Entfernung des fertigen Golfballs aus der Form wird durch ein Formtrennmittel
unterstützt.
Das Formtrennmittel kann jede Substanz, z. B. Mineralöl, sein,
welche die Adhäsion
der Polyurethan-Schalenzusammensetzung mit dem Formhohlraum abschwächen kann.
Es versteht sich von selbst, dass das Formtrennmittel nicht Teil
der Erfindung ist und lediglich aus Gründen der Gründlichkeit und Klarheit beschrieben
ist.
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Falls
gewünscht,
können
andere Bestandteile, wie Farbstoffe, der Mischung zugegeben werden.
Zum Beispiel kann eine Farbstoff-Zugabe 2a, die 0,25–5 Gew.-%
der gesamten Polyurethan-Prepolymer/Härtungsmittel-Mischung umfasst,
mittels einem dritten Strom dem Mischkopf zum Zeitpunkt der Zugabe
des Prepolymers und des Diaminhärtungsmittels
zugegeben werden, um die gewünschte
Farbe zu erzeugen. In einer bevorzugten Ausführung besteht der Farbstoff
aus 65% TiO2 und 35% Trägersubstanz (üblicherweise
ein Polyol, mit oder ohne Toner) bezogen auf das Gewicht. Der Farbstoff
kann, oder auch nicht, andere Additive enthalten, einschließlich einem
UV-Stabilisierungspaket, optischer Aufheller etc.
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In
einer anderen Ausführung
kann der Farbstoff zum Härtungsmittel
vor dem Mischkopf zugegeben werden.
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Um
einen Golfball gemäß der Erfindung
in einer bevorzugten Ausführung
herzustellen, werden 100 PPHR eines Prepolymers (wenig freies TDI
@ 6% NCO und PTMG) auf 60°C
(140°F)
im Behälter 1 erwärmt, wie
in 3 dargestellt ist. 13,2 PPHR eines Härtungsmittels,
das Ethacure® 100
und Ethacure® 300
in einem Verhältnis
von 50 : 50 umfasst, werden in einem zweiten Behälter 2 bei Raumtemperatur
gehalten. Die Inhalte der Behälter 1 und 2 werden
in einem Mischer 3 zusammen mit 2,3 PPHR Farbstoff 2a aus
einem dritten Behälter,
wie in 3 dargestellt ist, gemischt. Die Mischung 5 wird
in einen halbkugelförmigen
Hohlraum der ersten geöffneten
Formhälfte 4,
die einen Durchmesser von ca. 4,27 cm (1,68'')
aufweist, gegossen. Nach ca. 35 Sekunden wird ein Golfballkern 6 in
die Formhälfte 4,
welche das "halb-gelierte" Polyurethan 5 enthält, wie in 5 dargestellt
ist, abgesenkt.
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Wie
in 11 dargestellt ist, besteht der Golfball aus einer
Polyurethanschale 5a und einem Kern 6. Der Kern 6 weist
vorzugsweise einen Durchmesser von ca. 3,86 cm (1,52'') bis ca. 4,11 cm (1,62'') und vorzugsweise 4,01 cm (1,58'') auf und besteht aus einem festen Kern,
um einen zweiteiligen Ball zu ergeben, oder einem gewickelten Kern
mit einem Zentrum 6a und einer Fadenumwicklungsschicht 6b,
um einen dreiteiligen Ball zu ergeben. Der zweiteilige Ball umfasst
einen festen Kern, der aus hochcisoidem Polybutadiengummi hergestellt
ist. „Hochcisoid", wie hierin verwendet
wird, bedeutet Polybutadiengummi mit einem Cis-Gehalt von ca. 90%
oder höher.
Der Kern 6 mit denselben Durchmesser, wie oben erwähnt auf,
ergibt auch, wenn er aus einem festen Zentrum 6a mit einer
festen äußeren Kernschicht 6b besteht,
wobei beide aus hochcisoidem Polybutadiengummi hergestellt sind,
einen festen dreiteiligen Ball.
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Der
gewickelte, dreiteilige Ball besteht aus einem festen oder flüssigen Zentrum.
Das feste Zentrum weist einen Durchmesser von ca. 3,56 cm (1,40'') bis ca. 3,89 cm (1,53'') und vorzugsweise 3,61 cm (1,42'') auf und besteht aus 100 PPHR hochcisoiden
Polybutadiengummi, 20 PPHR Zinkacrylatsalz, 24,5 PPHR Bariumsulfat,
6 PPHR Zinkoxid, 3 PPHR Zinkstearat und 2,1 PPHR 1,1-Di-(tert.-Butylperoxy)-3,3,5-Trimethylcyclohexan
(40% aktiv). Das flüssige
Zentrum umfasst einen kugelförmigen
Sack aus Gummi mit einer Flüssigkeit
im Inneren und hat einen äußeren Durchmesser
von ca. 2,54 cm (1,00'') bis ca. 3,51 cm
(1,38'') und vorzugsweise
ca. 2,87 cm (1,13'').
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Die
Fadenumwicklungsschicht enthält
schwefelgehärteten
Polyisoprengummi mit einer Fadendicke von vorzugsweise 0,03 cm (0,012'') bis ca. 0,08 cm (0,032'') und vorzugsweise ca. 0,04 cm (0,017'') und einer Breite im Bereich von 0,08
cm (1/32'') bis ca. 0,24 cm
(3/32'') und vorzugsweise
ca. 0,2 cm (5/64''), so dass die Dicke
der Fadenschicht im Bereich von ca. 0,13 cm (0,05'') bis 0,79 cm (0,31'')
liegt. Der gewickelte Kern, der eine Kombination des Zentrums und
der Fadenumwicklungen ist, weist einen Durchmesser im Bereich von
ca. 3,86 cm (1,52'') bis 4,11 cm (1,62'') und vorzugsweise ca. 4,01 cm (1,58'') auf.
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Der
feste, dreiteilige Ball umfasst ein festes Zentrum mit einem Durchmesser
von ca. 3,00 cm (1,18'') bis 3,51 cm (1,38'') und vorzugsweise 3,12 cm (1,23'') auf, so dass die äußere Kernschichtdicke im Bereich von
0,18 cm (0,07'') bis ca. 0,56 cm
(0,22'') liegt. Der feste,
doppelte Kern ist die Kombination des festen Zentrums und des festen äußeren Kerns
und weist einen Durchmesser im Bereich von ca. 3,86 cm (1,52'') bis 4,11 cm (1,62'')
und vorzugsweise ca. 4,01 cm (1,58'')
auf.
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Kurz
nachdem die erste geöffnete
Formhälfte 4 mit
der Polyurethanmischung 5 gefüllt ist, wird eine zweiter
halbkugelförmiger
Hohlraum, der sich in der geöffneten
Formhälfte 7 befindet,
mit der Polyurethanmischung 5 gefüllt, wie in 7 dargestellt
ist. Die zweite Formhälfte 7 hat
ebenfalls einen Durchmesser von ca. 4,27 cm (1,68'').
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Nach
ca. 20–30
Sekunden wird die erste Formhälfte 4 mit
der zweiten Formhälfte 7,
welche dieselbe Polyurethanmischung 5 wie die erste Formhälfte enthält, zusammengefügt, indem
die erste Formhälfte 4 gewendet
wird, wie in den 8 und 9 dargestellt
ist. Die Kombination der Polyurethanmischung 5 in jeder der
Formhälften
bildet die Golfballschale 5a. Nach ca. vier Minuten Erwärmen und
drei Minuten Kühlen
wird der Golfball aus der Form entfernt, und man lässt ihn
bei Raumtemperatur 8–16
Stunden nachträglich
aushärten, 9 und 10.
-
Um
die gewünschten
Resultate zu erreichen, sollten die Reaktanten zur Reaktion gebracht
werden, um eine Stöchimetrie
zwischen ca. 85–105%
und vorzugsweise 95% zu erhalten. In Bezug auf den NCO%-Gehalt sollte
jedes Prepolymer, das verwendet wird, einen NCO%-Gehalt zwischen
ca. 5,0–8,0
Gew.-% des Prepolymers und vorzugsweise ca. 6 Gew.-% haben. Systeme,
die TDI, IPDI (Isophorondiisocyanat) oder MDI als das Diisocyanat
und einen Etherträger
verwenden, sind alle Wahlmöglichkeiten
für das
Polyurethan-Prepolymer. Das ausgewählte Polyol sollte ein Molekulargewicht
zwischen ca. 650–3000
und vorzugsweise zwischen 850–2000
aufweisen. Je größer das
Molekulargewicht ist, desto weicher und mehr flexibel wird das Polyurethan.
In der bevorzugten Ausführung
wird PTMEG mit einem Molekulargewicht von ca. 1000 verwendet, um die
gewünschten
Bashore Rückprall-
und Biegemodulfunktionseigenschaften zu erhalten.
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Das
Härtungsmittel
sollte eine Mischung aus einem langsam reagierenden und einem schnell
reagierenden Diamin sein. In einer bevorzugten Ausführung werden
das langsam reagierende Dimethylthio-2,4-Toluendiamin, das unter
dem Handelsnamen Ethacure 300 von der Albermarle Corporation verkauft
wird, und das schnell reagierende Diethyl-2,4-Toluendiamin, das unter dem Handelsnamen
Ethacure 100 von der Albermarle Corporation verkauft wird, in einem
Verhältnis
zwischen ca. 40 : 60–80
: 20 kombiniert. Polyurethane mit wünschenswerten physikalischen
Eigenschaften wurden unter Anwendung der folgenden Ethacure 300/Ethacure
100 Mischverhältnisse
bzw. der folgenden äquivalenten
Gewichtsverhältnisse
erreicht: 40 : 60 bei 95,76; 50 : 50 bei 97,47; 60 : 40 bei 99,24;
70 : 30 bei 101,00 und 80 : 20 bei 102,97.
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Wie
vorher schon erläutert
wurde, ist es wichtig, dass eine Mischung verwendet wird, um die
Notwendigkeit eines Katalysators zu beseitigen. Es wurde herausgefunden,
dass die Kombination von Ethacure 100, welches keine Thio-Gruppen
hat, mit Ethacure 300, im Stande ist, die Reaktion ohne der Notwendigkeit
eines Katalysators auszuführen,
während
dennoch gute Gelierungszeiten (eine Topfzeit von ca. 55–70 Sekunden) erreicht
werden. Auf Grund des Fehlens der Thio-Gruppen findet eine sterische
Hinderung nicht statt. Jedoch wenn Ethacure 100 allein verwendet
wird, reagiert es schnell und schafft daher nicht die gewünschte Kontrolle über die
Reaktionszeit. Dagegen reagiert Ethacure 300 infolge der sterischen
Hinderung viel langsamer als Ethacure 100 und macht den unerwünschten
Katalysator erforderlich.
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Falls
eine „Raumaushärtungs"-Formulierung gewünscht ist,
sind Katalysatoren, wie Dabco 33 LV von Air Products, nicht geeignet,
da sie für
exponential exotherme Reaktionen sorgen. Sobald ein Katalysator
in ein Urethansystem eingeführt
wird, ist es, mit nur wenigen Ausnahmen, schwierig und von einem
geschäftlich zweckmäßigen Standpunkt
aus unmöglich,
eine gewünschte
lineare exotherme Reaktion zu erhalten. Ohne im Stande zu sein,
den Temperaturverlauf der Reaktion zu steuern, ist es schwierig,
die gewünschten
physikalischen Eigenschaften zu erzielen, da die physikalischen
Eigenschaften temperaturempfindlich sind. Die Härtungsmittelmischung des vorliegenden,
auf TDI basierenden Systems schafft die gewünschte exotherme Reaktion,
so dass die gewünschten
physikalischen Eigenschaften des Endprodukts erreicht werden können.
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Es
wurde herausgefunden, dass eine Mischung dieser beiden Härtungsmittel
ermöglicht,
die Reaktionszeit zu steuern. Durch Variieren der Mischung, kann
die Geschwindigkeit der Reaktion gesteuert werden, um die gewünschten
Eigenschaften zu erhalten. Mit einem Katalysator kann die Geschwindigkeit
der Reaktion nicht einfach gesteuert werden, was letztendlich zu
unerwünschten
physikalischen Eigenschaften führt.
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Ein
weiterer überraschender
Vorteil des neuen Systems unter Anwendung der Ethacure 300/100-Mischung
ist das Wegfallen einer Nachhärtung
ohne die Vorteile einer Nachhärtungszeit
zu verlieren. Bei vielen Systemen nach dem Stand der Technik geht
die Komprimierung verloren, wenn eine „Hochtemperatur"-Nachhärtungszeit
eingeführt
wird. Beim System der vorliegenden Erfindung können gute Komprimierungszahlen ohne
einer „Hochtemperatur"-Nachhärtungszeit
erreicht werden. Weiters kann das Aushärten bei Raumtemperatur, d.
h. 22°C
(72°F) ausgeführt werden.
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Ein
noch weiterer überraschender
Vorteil der bevorzugten Härtungsmittelmischung
ist die Flexibilität bei
Formelkonzentrationen, welche das neue System schafft. Um die resultierenden
Eigenschaften zu verändern,
müssen
lediglich die Konzentrationen der Reaktanten geändert werden. Zum Beispiel
wurden Härtewerte
von 50 D–65
D durch Änderung
des Molekulargewichts der Polyolkomponente (PTMEG in der bevorzugten Ausführung),
des NCO%-Gehalts und/oder der Stöchiometrie
der Reaktion erreicht. Sogar wenn die Reaktantenkonzentrationen
geändert
werden, um verschiedene Härtegrade
zu erreichen, können
gute physikalische Eigenschaften innerhalb eines Bereiches von Änderungen
erreicht werden.
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Ein
noch weiterer Vorteil, wie in der Golfballherstellungsindustrie
wohl bekannt ist, liegt darin, dass das Verhältnis des Polymers zum Härtungsmittel
auch toleranter als bei anderen bekannten Systemen ist. Im Gegensatz
dazu verlangt beispielsweise das System, welches im '673 Patent offenbart
wurde, vom Verhältnis, mehr „exakt" zu sein, um das
gewünschte
Polymer zu erzeugen.
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Die
folgenden Beispiele sind vorgesehen, um die Aspekte der Erfindung
zu veranschaulichen und weiters zu erklären. Diese Beispiele werden
zum Zwecke der Veranschaulichung gegeben und schränken den Rahmen
der Erfindung nicht ein.
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BEISPIEL 1
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Ein
6% wenig freies TDI-PTMEG-Polyurethan-Prepolymer wurde auf 60°C (140°F) erwärmt und
mit einer 50/50 Mischung aus Ethacure 300 und Ethacure 100 bezogen
auf das Gewicht gemischt. Die Härtungsmittelmischung
wurde vor dem Mischen bei Raumtemperatur gehalten. Die exotherme
Reaktion erreichte zwischen 71°C
(160°F)–77°C (170°F) mit einer
Gelierungszeit von ca. 65 Sekunden. Die Mischung wurde zwölf Stunden
lang bei Raumtemperatur ausgehärtet.
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Beim
Testen auf Härte
mit einem Shore D Durometer, hergestellt von Shore Instrument und
Mfg. Co. Inc., zeigte die Zusammensetzung eine Shore D Härte von
51,0, als sie unter Anwendung des ASTM-Verfahrens D-2240-91 „Eindruckhärte von
Gummi und Kunststoff mit einem Durometer" gemessen wurde. Ein Bashore-Rückprallwert
von 51% wurde in Übereinstimmung
mit ASTM 2632 mit einem Shore Resiliometer, das ebenfalls von Shore
Instrument und Mfg. Co. Inc. hergestellt wurde, erhalten.
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Festigkeitsdaten
wurden unter Anwendung von ASTM D412 erstellt. Die Zusammensetzung
erzeugte eine Bruchspannung von 4,4·106 kg/m2 (6269 psi), einen Young-Modul-Wert von
3,6·106 kg/m2 (5166 psi),
einen Belastungswert bei 100% von 1,3·106 kg/m2 (1909 psi) und einen Dehnungswert von 400–450% unter
Verwendung von ASTM D412. Die Bruchdehnung ist ein Maß für die Elastizität eines
Materials bis zu seiner Bruchgrenze unter einer bestimmten Last.
Diese Art von Festigkeitsdaten wird erhalten, weil sie mit den endgültigen Leistungseigenschaften
der Polyurethanschale, wie Schnittfestigkeit und Scherwiderstand,
korreliert werden kann.
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Die
Zusammensetzung zeigte ein Biegemodul von 11,7·106 kg/m2 (16.650 psi), der in den gewünschten
Bereich von 10,5·106 kg/m2–21,1·106 kg/m2 (15.000–30.000
psi) unter Anwendung des ASTM-Verfahrens D-790 fällt. In Bezug auf die Polyurethansystem-Ausführungen
der vorliegenden Erfindung wird der Biegemodul wie die Shore D Härte erhöht.
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Die
endgültigen
physikalischen Parameter, die getestet wurden, beziehen sich auf
Reißfestigkeitsdaten,
die in Übereinstimmung
mit ASTM D624, Die C ("Graves
Tear") erhalten
wurden. Die Zusammensetzung erzeugte einen maximalen Belastungswert
von 3,6·106 Pa (512 lbf./in2)
(die Last, bei der die Materialproben zu reißen begannen). Die Energie
zum Erreichen der Elastizitätsgrenze
betrug 1,7·105 Pa (24,8 lbf./in2)
und die Energie bis zur maximalen Dehnung betrug 1,2·105 Pa (18,0 lbf./in2).
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Die
vorhergehenden Testergebnisse zeigen, dass ein Polyurethanmaterial
mit vorzüglicher
Verarbeitbarkeit erhalten werden kann, das „hohe" Dehnung, Bruchfestigkeit und Reißfestigkeit
aufweist. Wenn dieses Material für
einen Golfball verwendet wird, werden diese physikalischen Eigenschaften
auf das Golfballschalenmaterial übertragen,
welches vorzügliche
Schnitt-, Abnutzungs- und Scherfestigkeit gegenüber Ionomeren und Balata aufzeigt,
wenn es an harten Objekten, wie der gerillten Schlagfläche eines
metallischen Golfschlägerkopfes,
stecken bleibt.
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Zusätzlich zum
Testen der physikalischen Parameter wurde die Polyurethanmischung
(wenig freies TDI-Prepolymer, gemischt mit einer 50/50 Mischung
aus Ethacure 300/Ethacure 100) zwei verschiedenen Nachhärtungsumgebungen
unterzogen, um die Effekte der Nachhärtungszeit auf die physikalischen
Eigenschaften des Polyurethanendproduktes zu ermitteln. Ein Teil
der Mischung wurde bei 40,5°C
(105°F)
("Ofenhärtungstemperatur") ca. zehn Stunden
lang ausgehärtet.
Die Mischung ließ man
anschließend
ca. zwei Wochen lang vor dem Testen auf physikalische Eigenschaften
auskühlen.
Dieselbe Mischung wurde bei 104,4°C (220°F) („verlängertes
Aushärten") nochmals ca. zehn
Stunden lang ausgehärtet,
und man ließ sie
anschließend ca. zwei Wochen lang vor dem Testen auf physikalische
Eigenschaften auskühlen.
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1 zeigt
die DSC-Ergebnisse des „Ofenaushärtungstests" und 2 die
Ergebnisse der „verlängerten
Aushärtungstests". Wie aus den Testergebnissen
klar hervorgeht, waren die DSC-Kurven unter Berücksichtigung der Genauigkeit
des Testgerätes
und des Testverfahrens sehr ähnlich.
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Als
die Polyurethanprodukte auf physikalische Eigenschaften getestet
wurden, zeigten die Produkte ähnliche
physikalische Eigenschaften. Diese Ergebnisse zeigen, dass das Polyurethan,
das mit der Härtungsmittelmischung
hergestellt wurde, ohne der Notwendigkeit einer „Hochtemperatur"-Nachhärtungszeit
oder einer „verlängerten
Härtungszeit", während der
physikalische Eigenschaften eines Golfballes verloren gehen können aufgrund
der Beanspruchung der anderen Golfballbestandteile wie z. B. Umwicklungen
und Kern durch hohe Temperaturen über längere Zeiträume, ausgehärtet werden kann. Durch Anwendung
der Härtungsmittelmischung
der Erfindung mit der Beseitigung einer „Hochtemperatur"-Nachhärtungszeit
können
physikalische Eigenschaften wie Ausgangsgeschwindigkeit und Komprimierung
beibehalten werden, während eine „vollständige Reaktion" der Polyurethan-Reaktionsbestandteile
erreicht wird.
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BEISPIELE 2–4
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Zusätzliche
Tests wurden unter Anwendung derselben wenig freien TDI Prepolymere
mit geänderten Mischverhältnissen
von Ethacure 300/Ethacure 100 durchgeführt. In jedem Test wurde das
Prepolymer auf 60°C
(140°F)
erwärmt
und die Härtungsmittelmischung
wurde vor dem Mischen bei Raumtemperatur gehalten. Die Tests wurden
ausgeführt,
um die Mischungseffekte auf die Gelierungszeit und die exotherme
Reaktion zu ermitteln.
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Bei
einem Mischverhältnis
von 60 : 40 (E100 zu E300) wurde eine Gelierungszeit von 55–60 Sekunden erreicht.
Die exotherme Reaktion erreichte 62,7°C (145°F). Ein 70 : 30 Mischverhältnis erzeugte
eine Gelierungszeit von ca. 50 Sekunden und eine exotherme Reaktion,
die 68,8°C
(156°F)
erreichte. Zuletzt erzeugte ein 80 : 20 Mischverhältnis eine
Gelierungszeit von ca. 45 Sekunden und eine exotherme Reaktion,
die 73,8°C (165°F) erreichte.
Bei allen Polyurethanendprodukten dieser Tests wurde festgestellt,
dass sie ähnliche
physikalische Eigenschaften haben wie jene aus Polyurethan, das
unter Anwendung des 50 : 50 Verhältnisses
der Härtungsmittelmischung
erzeugt wurde.
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Diese
Testergebnisse belegen endgültig
die Verarbeitungsvorteile der Härtungsmittelmischung
und die große
Bandbreite von Mischungsverhältnissen,
die verwendet werden kann, um die gewünschten Polyurethanendprodukte
herzustellen. Abhängig
von der Zeit, die benötigt
wird, um eine bestimmte Anzahl von Golfballformen mit einer einzigen
Charge der Polyurethan-Prepolymermischung zu füllen, kann eine Härtungsmittelmischung
ausgewählt
werden, welche den Geschwindigkeitserfordernissen des Golfballherstellungsverfahrens
angepasst werden kann, ohne irgendeinen nennenswerten Effekt auf
die physikalischen Eigenschaften des Endproduktes zu haben.
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Wie
anhand der vorhergehenden Beispiele gezeigt wurde, gibt es eine
große
Flexibilität,
die einem Urethan-Elastomer-System verliehen werden kann. Das Verhältnis der
Härtungsmittelmischung
kann modifiziert werden, um die Geschwindigkeit der Reaktion zu
verändern,
um an die Bedürfnisse
in der Praxis angepasst zu werden, während der Diisocyanat-NCO%-Gehalt
variiert werden kann, um verschiedene physikalische Eigenschaften
zu erreichen. Kein anderes, Golfball-spezifisches Urethan-Elastomer-System
ist den Erfindern bekannt, das solche Flexibilität schafft.