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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft allgemein das Falzen von Blechplatten und besonders
eine verbesserte Rollenfalzvorrichtung zum Formen von wenigstens einem
Vorfalz an einem Rand einer Blechplatte.
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Hintergrund
der Erfindung
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Es
ist bekannt, Türen,
Motorhauben, Stoßstangen,
Heckklappen und Kofferraumdeckel von Fahrzeugkarosserien herzustellen,
indem eine äußere Blechplatte
gestanzt wird und getrennt davon eine innere Blech-Verstärkungsplatte
gestanzt wird, deren Außenumfang
insgesamt dem der äußeren Platte entspricht,
und die beiden Platten anschließend
verbunden werden, indem ein Flansch des Umfangs der äußeren Platte über einen
angrenzenden Rand der inneren Platte gefalzt wird, um die Platten
miteinander zu befestigen. Wünschenswerterweise
ist die äußere Platte
etwas größer als
die innere Platte, um einen Umrandungsflanschabschnitt entlang dem
Umfang der äußeren Platte
zu bilden, der bevorzugt einen nach oben stehenden Übersteh-Rand
aufweist, der über
den Umfangsrand der inneren Platte gefaltet werden kann, um den
Falzflansch zu bilden, der die beiden Platten verbindet.
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Allgemein
ist zur Bildung des Falzflansches eine Kraft von ungefähr 1.000
Pfund pro laufendem Inch erforderlich. Daher ist zum Formen eines
Falzflansches um einen langgestreckten Abschnitt einer Platte eine
sehr große
Kraft erforderlich. Um diesen großen Falzkräften zu widerstehen und sie
genau aufzubringen, sind Falzmaschinen nach dem Stand der Technik
groß in
ihren Abmessungen. So genannte Rollenfalzmaschinen nutzen eine relative
Bewegung zwischen einer Rolle und der zu falzenden Blechplatte zum
Formen des Falzes. Die Rolle formt in jedem Moment einen Falz um
nur einen kleinen Abschnitt der Blechplatte, und daher wird die
Kraft, die die Rolle auf die Platte aufbringen muss, um den Falz
zu formen, stark reduziert. Die reduzierte Kraft ermöglicht es,
den Falz durch kompaktere, anpassungsfähigere und preiswertere Falzmaschinen
zu formen. Herkömmliche
Rollenfalzmaschinen weisen allgemein eine oder mehrere Rollen auf,
die bezüglich
des Teils, an dem der Falz gebildet werden soll, auf einem Rahmen
befestigt oder federvorgespannt sind. So ermöglichen die Rollenfalzeinrichtungen eine
Bewegung zwischen der Rolle und dem zu formenden Teil in einer ersten
Richtung, die insgesamt mit dem Rand des zu formenden Teils übereinstimmt, und
eventuell in einer zweiten Richtung, die insgesamt die Richtung
der Feder ist, die die Rolle vorspannt. Während sie für insgesamt gerade, lineare Ränder eines
Teils zufrieden stellend sind, können diese
herkömmlichen
Rollenfalzmaschinen keinen Falz um kompliziertere Teile bilden,
die multiple Biegungen aufweisen, wie Blechplatten, die die Türen, die
Motorhaube und den Kofferraumdeckel usw. moderner Fahrzeuge bilden.
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Eine
Falzvorrichtung nach dem Stand der Technik, wie sie in dem US-Patent
5,507,165 offenbart ist, sieht eine sich verjüngende Rolle zum Vorfalzen
des Flanschbereichs einer Platte vor, die von einem Arm getragen
wird, der schwenkbar mit einem Schlitten verbunden ist und eine
Kurven-Abtastrolle aufweist, die an einer Kurvenoberfläche angreift,
um den Arm so zu schwenken, dass sich die Rolle entlang einem Weg
bewegt, der im Wesentlichen parallel zu dem Flansch ist. Diese Falzvorrichtung
ermöglicht
dadurch eine zusammengesetzte Bewegung der Rolle in der Gesamtbewegungsrichtung
des Schlittens sowie in einer Richtung, die von dem Profil der Kurvenoberfläche diktiert
wird, um einen Vorfalz entlang dem gewünschten Abschnitt der Platte
zu bilden. Obgleich sie nützlich
für das
Vorfalzen des Flansches vieler Teile ist, ermöglicht diese Falzvorrichtung
nur eine begrenzte zusammengesetzte Bewegung in einer einzigen Ebene,
die nicht ausreicht, um einen Vorfalz eines Flansches um komplexere
Autokarosserieplatten zu formen, die Umfangs-Randabschnitte mit
zusammengesetzter Biegung aufweisen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung ist durch eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1 definiert.
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Es
wird eine Vielachsen-Rollenfalzvorrichtung zum Formen wenigstens
eines Vorfalzes eines Flanschbereiches mit zusammengesetzter Biegung einer
Blechplatte zur Verfügung
gestellt, wobei die Vorrichtung eine Rolle aufweist, die an dem
Flansch angreifen kann und um wenigstens 3 Achsen bewegbar ist,
damit die Rolle entlang einem wesentlichen Abschnitt der Platte
in Kontakt mit dem Flanschbereich mit der zusammengesetzten Biegung
bleiben kann. Vorzugsweise kann die Vorrichtung die Position der
Rolle entlang der orthogonalen X-Y-Z-Achsen variieren, so dass die
Vorrichtung wenigstens einen Vorfalz komplexerer, gebogener Platten
formen kann. Wünschenswerterweise
kann die Rolle auch schwenkbar verschoben werden, um den relativen Winkel
zwischen der Rolle und der Platte zu variieren, um die Rolle entlang
von Abschnitten, die insgesamt bezüglich der Vorrichtung nach
innen oder nach außen
gebogen sind, insgesamt senkrecht zu dem Flansch der Platte zu halten.
Vorzugsweise wird wenigstens ein Paar Rollen von der Vorrichtung
getragen, wobei eine oder mehrere Rollen einen Vorfalz des Flansches
formen und eine Abschlussrolle so konstruiert ist, dass sie den
Abschlussfalz des Flanschbereichs vollendet.
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Vorzugsweise
bewegt sich die gesamte Vorrichtung parallel zu einer Ebene, die
die X-Achse enthält, um die
Position der Rolle bezüglich
der Platte entlang der X-Achse zu variieren. Eine erste Abtastrolle,
die in einer ersten Kurvenschiene aufgenommen ist, verschiebt einen
Abschnitt der Vorrichtung parallel zu einer Ebene, die die Y-Achse
enthält,
um die Position der Rolle bezüglich
der Platte entlang der Y-Achse zu variieren, während die gesamte Vorrichtung
auch insgesamt parallel zu der X-Achse bewegt wird. Eine zweite
Abtastrolle, die in einer zweiten Kurvenschiene aufgenommen ist,
verschiebt einen Abschnitt der Vorrichtung in einer Ebene, die insgesamt parallel
zu einer Ebene ist, die die Z-Achse enthält, um die Position der Rolle
insgesamt entlang der Z-Achse zu variieren. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
wird die Rolle von einem Arm getragen, der für eine Schwenkbewegung der
Rolle als Reaktion auf eine Bewegung einer dritten Abtastrolle bezüglich einer
dritten Kurve schwenkbar mit der Vorrichtung verbunden ist. So ist
die Rolle, die den Falz um die Platte formt, wenigstens in der X-,
Y- und Z-Achse bewegbar und vorzugsweise auch um eine Schwenkachse
bewegbar, um es der Rolle zu ermöglichen,
einen Falz sogar um einen komplexen, zusammengesetzten gebogenen
Abschnitt der Platte zu formen.
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Wünschenswerterweise
wird die gesamte Vorrichtung durch ein Stellglied entlang einem
oder mehrerer Wege bewegt, die sich parallel zu der X-Achse erstrecken.
Das Stellglied kann im Wesentlichen eine beliebige Form aufweisen,
darunter die eines Elektromotors, eines hydraulischen Zylinders,
eines pneumatischen Zylinders, einer manuellen Kurbel, eines manuellen
Hebels oder eines anderen energie- oder handbetriebenen Mittels,
das geeignet ist, die gesamte Vorrichtung entlang der Wege vor und zurück zu bewegen,
ohne auf diese beschränkt
zu sein. Der Elektromotor oder manuelle Stellgliedoptionen können wünschenswert
sein, wenn eine Falzvorrichtung zu niedrigen Kosten gewünscht ist,
und sind möglich
aufgrund des relativ kleinen Bereichs der Platte, die in jedem einzelnen
Moment von der Rolle gefalzt wird, so dass eine relativ kleine Kraft,
die auf eine Rolle aufgebracht wird, die Platte ausreichend falzt.
Die kleinere Falzkraft erleichtert die Bewegung der Rolle entlang
der X-, Y- und Z-Achse sowie entlang der Schwenkachse. Weiterhin
macht die geringe Falzkraft eine kleine, kompakte und anpassungsfähige Falzvorrichtung
möglich.
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Aufgaben,
Merkmale und Vorteile dieser Erfindung umfassen: Vorsehen einer
Falzvorrichtung zum Formen wenigstens eines Anfangsfalzes eines Flanschbereichs
einer Platte, die äußerst anpassungsfähig ist,
eine relativ geringe Kraft zum Formen des Falzes benötigt, einen
Vorfalz und einen Abschlussfalz durch eine einzige Vorrichtung ermöglichen
kann, einen Falz einer relativ komplexen Platte mit zusammengesetzter
Biegung formen kann, von einem einzigen Stellglied gesteuert wird,
manuell, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch angetrieben sein
kann, einfach einstellbar ist, eine Vielzahl von austauschbaren
Kurvenschienen oder Kurven aufweist, um das Formen eines Falzes
an unterschiedlichen Platten zu erleichtern, relativ einfach konstruiert,
wirtschaftlich herzustellen und zu montieren ist und eine lange
Nutzungsdauer hat.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Diese
und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung werden
aus der folgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
und des besten Modus, den angehängten
Patentansprüchen
sowie den beigefügten
Zeichnungen ersichtlich, in denen:
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1 eine perspektivische Ansicht
einer Falzvorrichtung ist, die eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt;
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2 eine Draufsicht auf die
Falzvorrichtung von 1 ist;
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3 eine Querschnittsansicht
entlang der Linie 3-3 von 2 ist;
und
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4 eine Querschnittsansicht
entlang der Linie 4-4 von 2 ist.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Unter
genauerer Bezugnahme auf die Zeichnungen stellen 1–4 eine Falzvorrichtung 10 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung dar, die eine Vorfalzrolle 12, um einen Flansch 13 einer äußeren Blechplatte 14 „vorzufalzen" oder vorzubiegen,
und eine Abschlussrolle 16 aufweist, die dafür konstruiert
ist, den Flansch 13' der äußeren Platte 14 auf
eine innere Platte 18 „fertigzufalzen" oder dessen Falz
zu vollenden, um die Platten aneinander zu befestigen. Typische
Blechplatten 14, 18 werden für Karosserietüren, Motorhauben,
und Koffenaumdeckel von Fahrzeugen verwendet. Die innere Platte 18 ist
in der äußeren Platte 14 aufgenommen,
und sie sind auf einer Montagevorrichtung aufgenommen, wobei der
zu falzende Abschnitt der Platten an einem Ambosswerkzeug 20 aufgenommen
ist, das wiederum auf einem Bett 22 der Vorrichtung 10 aufgenommen
ist. Wünschenswerterweise
ist das Profil der Fläche 24 des
Ambosses 20 angrenzend an die Blechplatten 14, 18 insgesamt
komplementär zu
den Blechplatten, um eine geeignete Halterung der Platten im Wesentlichen
entlang dem gesamten zu falzenden Abschnitt zu ermöglichen.
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Allgemein
weist die Falzvorrichtung einen Wagen 34 auf, der durch
ein Stellglied 32 hin- und herbewegt wird und an dem mehrere
Querschlittenanordnungen 42, 44, 70, 92 aufgenommen
sind. Die Bewegung der Querschlittenanordnungen 42, 44, 70, 92 wird
durch verschiedene Abtastrollen 54, 62, 82, 98 in
Reaktion auf die Profile verschiedener Kurvenschienen 56, 88 gesteuert,
um die lineare Bewegung des Wagens 34 in eine zusammengesetzte,
nicht lineare Bewegung der Rollen 12 und 16 zu übersetzen,
um einen Flansch um einen gewünschten
Abschnitt sogar gebogener Blechplatten 14, 18 zu
formen.
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Die
Vorfalzrolle 12 ist stromaufwärts oder vor der Abschlussrolle 16 angeordnet,
um den Flansch vorzubiegen oder vorzufalzen. Wie gezeigt ist die Vorfalzrolle 12 kegelstumpfförmig und
ist mit einer geneigten Umfangs-Formfläche 26 versehen, die
geeignet ist, den Flansch von einem anfänglichen eingeschlossenen Winkel
von etwa 90° bis
100° zu
einem spitzen eingeschlossenen Winkel von etwa 60° bis 30° bezüglich der
Blechplatten zu biegen. Wenn der anfängliche Winkel des Flansches
größer als
ca. 100° ist,
kann wünschenswerterweise
eine zweite Vorfalzrolle 28 (in 2 durch gestrichelte Linie dargestellt)
stromaufwärts
oder vor der Vorfalzrolle 12 vorgesehen sein, um den Flansch
auf einen geeigneten Winkel vorzubiegen, um ihn nachfolgend durch die
Vorfalzrolle 12 zu biegen.
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Die
Abschlussrolle 16 hat vorzugsweise eine insgesamt zylindrische
Form und weist eine insgesamt flache Umfangs-Formfläche 30 auf,
die geeignet ist, die Biegung des Flansches abzuflachen oder zu
vollenden. Wünschenswerterweise
ist die Abschlussrolle 16 relativ klein und greift in jedem
Moment nur an einem begrenzten Abschnitt des Flansches an, so dass
die Fertigformung des Flansches unter Aufbringung relativ geringer
Kraft auf die Abschlussrolle 16 vollzogen werden kann.
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Wie
in 1 und 2 gezeigt, weist die Falzvorrichtung 10 ein
Stellglied 32 auf, das einen Wagen 34 über eine
Betätigungsstange 35 entlang
einem Paar langgestreckter, voneinander beabstandeter, paralleler
Wege 36, die auf dem Bett 22 getragen werden,
antreibt. Das Stellglied kann im Wesentlichen jede beliebige Form
haben, darunter die eines Elektromotors, eines hydraulischen Zylinders,
eines pneumatischen Zylinders, eines Kugelumlaufspindelpindelantriebs,
einer Kurbel, eines Hebels oder eines anderen energie- oder handebtriebenen
Mittels, das geeignet ist, die gesamte Vorrichtung entlang der Wege
vor und zurück
zu bewegen, ohne auf diese beschränkt zu sein. Eine Trägerplatte 38,
die an dem Wagen 34 befestigt ist, weist eine erste Querschlittenanordnung 42,
die mit der Vorfalzrolle 12 wirkverbunden ist, und eine
zweite Querschlittenanordnung 44 auf, die mit der Abschlussrolle 16 wirkverbunden ist,
wobei jede verschiebbar an einem getrennten Weg oder Schlüssel 40 aufgenommen
ist. Die Wege oder Schlüssel 40 sind
vorzugsweise voneinander beabstandet, im Wesentlichen parallel und
erstrecken sich quer zu den Wegen 36, auf denen sich der Wagen 34 bewegt.
Vorzugsweise kann die Position der Trägerplatte 38 bezüglich des
Wagens 34 leicht eingestellt werden, etwa durch einen oder
mehrere Abstandhalter oder Ausgleichscheiben 46, die zwischen
ihnen aufgenommen sind. Die erste und die zweite Querschlittenanordnung 42, 44 sind
unabhängig
voneinander bezüglich
der Trägerplatte 38 bewegbar,
wobei jede eine getrennte Basisplatte 48 aufweist und mit
einem Ständer 50,
der eine oder mehrere insgesamt dreieckige Verstärkungsplatten oder Einsatzstücke 52 aufweist,
die zwischen der Basis 48 und dem Ständer 50 befestigt
sind, verbunden ist.
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Die
Bewegung der ersten Querschlittenanordnung 42 wird durch
eine erste Abtastrolle 54 gesteuert, die in einer Profil-Kurvenschiene 56 einer ersten
Kurvenplatte 58 aufgenommen ist. Die erste Kurvenplatte 58 und
ihre Schiene 56 sind langgestreckt und erstrecken sich
vorzugsweise insgesamt parallel zu den Wegen 36 und im
Wesentlichen entlang der gesamten Länge des Abschnitts der zu falzenden
Platten 14, 18. Die Kurvenschiene 56 hat
ein vordefiniertes Profil oder eine vordefinierte Kontur, die für einen
bestimmten Satz Blechplatten 14, 18 vorgesehen
ist. Wie gezeigt ist die erste Abtastrolle 54 mit einem
Ende einer Welle 60, die an ihrem anderen Ende mit der
Basisplatte 48 der ersten Querschlittenanordnung 42 befestigt
ist, drehbar durch Zapfen verbunden. Ähnlich wird die Bewegung der zweiten
Querschlittenanordnung 44 durch eine zweite Abtastrolle 62 gesteuert,
die ebenfalls in der Kurvenschiene 56 der ersten Kurvenplatte 58 aufgenommen
ist. Die zweite Abtastrolle 62 ist mit einem Ende einer
Welle 64, deren anderes Ende an der Basisplatte 48 der
zweiten Querschlittenanordnung 44 befestigt ist, drehbar
durch Zapfen verbunden.
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Wie
in 2 und 3 gezeigt, ist ein dritter Querschlitten 70 vorzugsweise
an einem oder mehreren Wegen oder Schlüsseln 72 aufgenommen,
die an einer Montageplatte 74 befestigt sind, die an dem Ständer 50 der
ersten Querschlittenanordung 42 verschraubt oder auf andere
Art befestigt ist. Vorzugsweise haben die Schlüssel 72 einen insgesamt schwalbenschwanzförmigen Querschnitt
und sind in komplementären
Schlitzen 76 in dem dritten Querschlitten 70 aufgenommen.
Die Vorfalzrolle 12 ist drehbar durch Zapfen mit einem
Ende einer Welle 78 verbunden, deren anderes Ende in einer
Bohrung 80 des dritten Querschlittens 70 aufgenommen
ist. Eine dritte Abtastrolle 82 ist drehbar durch Zapfen
mit einem Ende einer weiteren Welle 84 verbunden, deren anderes
Ende in einer getrennten Bohrung 86 in dem dritten Querschlitten 70 aufgenommen
ist. Die dritte Abtastrolle 82 ist in einer Kurvenschiene 88 einer zweiten
Kurvenplatte 90 aufgenommen, die vorzugsweise lösbar an
dem Ambosswerkzeug 20 befestigt ist. Alternativ kann die
Kurvenschiene 88 direkt in dem Ambosswerkzeug 20 ausgebildet
sein, obwohl eine entfernbare Kurvenplatte den Austausch einer abgenutzten
Kurve und das Auswechseln von Kurvenplatten mit Kurvenschienen,
die für
die Bildung unterschiedlicher Teile konstruiert sind, erleichtert. Die
zweite Kurvenplatte 90 und ihre Schiene 88 erstrecken
sich im Wesentlichen parallel zu den Wegen 36 und im Wesentlichen
entlang der gesamten Länge des
Abschnitts der zu falzenden Platten 14, 18. Die Kurvenschiene 88 weist
ein vorher bestimmtes Profil oder eine vorher bestimmte Kontur auf,
die für
eine Verwendung mit einem bestimmten Satz Blechplatten 14, 18 vorgesehen
ist.
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Wie
in 2 und 4 gezeigt, wird ein vierter Querschlitten 92 verschiebbar
an einem weiteren Paar Schwalbenschwanz-Wegen oder -Schlüsseln 94 einer
Befestigungsplatte 96 getragen, die insgesamt parallel
zu den Schlüsseln 72 angeordnet
sind, die zu dem dritten Querschlitten 70 gehören. Eine Bewegung
des vierten Querschlittens 92 wird durch eine vierte Abtastrolle 98 gesteuert,
die auch in der Kurvenschiene 88 der zweiten Kurvenplatte 90 aufgenommen
ist. Die vierte Abtastrolle 98 ist drehbar durch Zapfen
mit einem Ende einer Welle 100 verbunden, deren anderes
Ende in einer Bohrung 102 einer Verlängerung 104 des vierten
Querschlittens 92 aufgenommen ist. Die Abschluss-Falzrolle 16 ist durch
Zapfen mit einem Ende einer Welle 106 verbunden, deren
anderes Ende an einem Trägerkörper 108 befestigt
ist, der schwenkbar mit einem Schlitten 110 verbunden ist,
der wiederum auf einem Schwalbenschwanz-Weg oder -Schlüssel 112 des
vierten Querschlittens 92 getragen wird. Vorzugsweise ist der
Trägerkörper 108 durch
einen Stift 114, der sich durch den Trägerkörper 108 erstreckt
und in Buchsen 116, die durch den Schlitten 110 in Öffnungen 118 aufgenommen
sind, durch Zapfen gelagert ist, schwenkbar an dem Schlitten 110 montiert.
Der Schlitten 110 und damit die Abschlussrolle 16 ist durch
Federn 124, die über
Wellen 122 zwischen dem Schlitten 110 und einer
Mutter 126 an einem Ende jeder Welle 122 aufgenommen
sind, nachgebend nach unten zu den Blechplatten 14, 18 vorgespannt,
um den Falz zu formen. Jede Welle 122 ist verschiebbar
durch den Schlitten 110 aufgenommen und an der Verlängerung 104 des
vierten Querschlittens 92 befestigt. Eine relative Bewegung
zwischen dem Schlitten 110 und dem vierten Querschlitten 92 ist
durch einen Anschlag 120 begrenzt, der an der Welle 122 befestigt
ist. Der Schlitten 110 ist bezüglich des vierten Querschlittens 92 bewegbar
und ermöglicht
es der Abschluss-Falzwalze 16, auf geringe Abweichungen
innerhalb einer Platte oder zwischen verschiedenen Platten zu reagieren.
Eine Bewegung des Schlittens 110 wird durch den Anschlag 120 in
einer Richtung begrenzt und wird in der anderen Richtung durch die
Kraft der Federn 124 eingeschränkt.
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Eine
fünfte
Abtastrolle 130 ist durch Zapfen mit einem Ende einer Welle 132 verbunden,
die an ihrem anderen Ende an dem Trägerkörper 108 befestigt
ist und reagiert auf Änderungen
des vordefinierten Profils oder der vordefinierten Kontur einer
dritten Kurvenoberfläche 134 einer
Kurvenplatte 135, um die Schwenkbewegung der Abschlussfalzrolle 16 zu steuern.
Vorzugsweise spannt eine Feder 136, die zwischen dem Trägerkörper 108 und
einer Platte 138 an dem Schlitten 110 aufgenommen
ist, die fünfte
Abtastrolle 130 nachgebend vor, so dass sie an der dritten
Kurvenoberfläche 134 angreift
und diese im Wesentlichen in dauerhaftem Kontakt bleiben. Wenn gewünscht, kann
die Vorfalzrolle 12 auch schwenkbar von einer anderen Schlittenanordnung
(nicht gezeigt) getragen werden, die auf das Profil der dritten
Kurve wie oben für
die Abschlussrolle 16 beschrieben reagiert. Es wird jedoch
gegenwärtig
angenommen, dass dies nicht nötig
ist, weil die Vorfalzrolle 12 nur eine Anfangsbiegung des
Flansches bewirkt und eine geneigte Formfläche 26 aufweist, die
den Flansch ähnlich
entlang ihrer gesamten Fläche 26 formt,
unabhängig
davon, wo der Flansch mit der Fläche 26 in
Kontakt steht.
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Betrieb
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Um
einen Vorfalz und einen Abschlussfalz entlang einem im Wesentlichen
durchgehenden, langgestreckten Abschnitt eines Paars Blechplatten 14, 18 zu
formen, wird der Wagen 34 von dem Stellglied 32 so
angetrieben, dass er sich linear entlang der Wege 36, die
insgesamt parallel zu einer X-Achse sind, von einer ersten Position
zu einer zweiten Position bewegt. Nachdem der Abschlussfalz entlang dem
gewünschten
Abschnitt der Platten 14, 18 geformt wurde, lässt das
Stellglied 32 den Wagen 34 in die erste Position
zurückkehren.
Während
der Wagen 34 entlang der Wege 36 in einer festgelegten Richtung
insgesamt parallel zu der X-Achse angetrieben wird, werden die erste
Abtastrolle 54 und die zweite Abtastrolle 62 innerhalb
der Kurvenschiene 56 der ersten Kurve 58 insgesamt
in der Richtung der X-Achse verschoben und werden auch durch das wechselnde
Profil der Kurvenschiene 56 verschoben, so dass sie die
erste und die zweite Querschlittenanordnung 42 bzw. 44 in
einer Ebene bewegen, die die Y-Achse enthält. Mit anderen Worten, die
Bewegung der ersten und der zweiten Querschlittenanordnung 42, 44 hat
zwei Komponenten. Die erste Komponente umfasst eine Bewegung insgesamt
parallel zu der X-Achse, die der Bewegung des Wagens 34 entspricht.
Die zweite Komponente umfasst eine Bewegung entlang der Y-Achse,
die insgesamt quer zur X-Achse verläuft, entlang der Schlüssel 40,
die sich von der Plattform 38 erstrecken und durch die
Bewegung der ersten und der zweiten Abtastrolle 54, 52 innerhalb
der Kurvenschiene 56 gesteuert werden. Diese zusammengesetzte
Bewegung ermöglicht eine
zusammengesetzte Bewegung der Vorfalzrolle 12 und der Abschlussfalzrolle 16,
um einen im Wesentlichen durchgehenden Abschnitt des Flansches der äußeren Blechplatte 14 zu
falzen, der sich insgesamt parallel zu der X-Achse erstreckt und
der gebogene Abschnitte aufweisen kann, die zu dem Wagen 34 hin
und von diesem weg insgesamt entlang der Y-Achse abweichen.
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Der
dritte und der vierte Querschlitten 70, 92 bewegen
sich sowohl in der Richtung der X-Achse, von dem Wagen 34 angetrieben,
als auch der Y-Achse, von der ersten und der zweiten Querschlittenanordung 42 bzw. 44 angetrieben.
Zusätzlich
werden sowohl die dritte Abtastrolle 82 und die vierte
Abtastrolle 98 durch das wechselnde Profil der Schiene 88 der
zweiten Kurve 90 insgesamt entlang der Z-Achse verschoben,
so dass sie ebenso den dritten und den vierten Querschlitten 70 bzw. 92 bezüglich der
Z-Achse verschieben. So haben sowohl die Vorfalzrolle 12 und
die Abschlussfalzrolle 16, die von dem dritten und dem
vierten Querschlitten 70 bzw. 92 getragen werden,
Komponenten einer Bewegung in der orthogonalen X-, Y- und Z-Achse.
Diese zusammengesetzte Bewegung wird durch eine lineare Bewegung des
Wagens 34 und den Profilkurvenschienen 56, 88 erreicht,
die jeweils für
das Falzen eines bestimmten Teils vorgesehen sind. Idealerweise
können
die Kurvenplatten 58 und 90 ausgetauscht werden,
um unterschiedliche Kurvenschienenprofile zu ermöglichen, die geeignet sind,
um einen Falz eines anders geformten Blechs zu formen. Diese zusammengesetzte
Drei-Achsen-Bewegung sowohl der Vorfalzrolle 12 als auch
der Abschlussfalzrolle 16 erleichtert das Formen eines
im Wesentlichen vollständigen Falzes
um einen im Wesentlichen durchgehenden Abschnitt von zusammengesetzten
gebogenen oder Profil-Blechplatten.
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Zusätzlich wird
die Abschlussfalzrolle 16 um eine Achse senkrecht zu ihrer
Drehachse verschwenkt, um die Winkelausrichtung der Abschlussrolle 16 zu ändern, um
die Formfläche 30 der
Abschlussrolle 16 im Wesentlichen parallel zu dem darunter
liegenden Abschnitt der Blechplatten 14, 18 zu halten.
Diese Schwenkbewegung wird durch die fünfte Abtastrolle 130 bewirkt,
die auf das Profil der dritten Kurve 134 reagiert und das
Formen des Flansches um -einen Abschnitt der Blechplatten 14, 18 erleichtert,
der bezüglich
der Vorrichtung 10 leicht nach innen oder außen gekrümmt oder
kantig ist.
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So
ermöglicht
die Falzvorrichtung 10 sowohl einen Vorfalz als auch einen
Abschlussfalz eines Flansches einer Blechplatte, der sich insgesamt
entlang der X-Achse
erstreckt und gebogen ist oder ein auf andere Art signifikantes
Profil hat. Die Vorrichtung 10 ermöglicht eine Bewegung der Vorfalzrolle 12 und der
Abschlussfalzrolle 16 jeweils bezüglich der orthogonalen X-,
Y- und Z-Achse und ermöglicht
vorteilhafterweise auch eine Schwenkbewegung wenigstens der Abschlussrolle 16,
um die gewünschte
Ausrichtung dieser Rolle 16 bezüglich der Blechplatten 14, 18 aufrechtzuerhalten.
Da die Abschlussrolle 16 zu jedem Zeitpunkt an einem sehr
begrenzten Abschnitt des Flansches angreift, kann eine relativ geringe
Kraft verwendet werden, um den Falz zu formen, und die gesamte Vorrichtung 10 kann äußerst kompakt
sein, während
sie trotzdem die strukturelle Vollständigkeit und Starrheit hat,
um den Flansch zu formen. Die relativ kleine erforderliche Falzkraft
kann durch eine oder mehrere Federn 124 aufgebracht werden,
was eine nachgebende Vorspannung der Abschlussfalzrollen ermöglicht,
um leichten Abweichungen zwischen Blechplatten Rechnung zu tragen. Die
relativ geringe Falzkraft und die kompakte Art der Vorrichtung 10 gemäß dieser
Erfindung ermöglichen die
Verwendung einer großen
Zahl verschiedener Stellglieder 32, z. B. hydraulischer,
elektrischer, pneumatischer und sogar manuell betriebener Stellglieder,
wenn eine Falzvorrichtung 10 zu äußerst niedrigen Kosten gewünscht ist.
In jedem Fall formt die Falzvorrichtung 10 bei einem einzigen
Durchgang der Rollen 12, 16 bezüglich der
Platten 14, 18 sowohl einen Vorfalz und einen
vollständigen
Abschlussfalz mit einer glatten und sauberen Falzlinie entlang einem
langgestreckten und durchgehenden Abschnitt eines Paars Blechplatten 14, 18.