DE202010014913U1

DE202010014913U1 - Vorrichtung zum Bearbeiten, insbesondere zum Stanzen und Verbinden, eines Werkstücks

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Publication number: DE202010014913U1
Application number: DE202010014913U
Authority: DE
Original assignee: SONOTRONIC Nagel GmbH
Current assignee: SONOTRONIC Nagel GmbH
Priority date: 2010-11-03
Filing date: 2010-11-03
Publication date: 2012-02-06
Anticipated expiration: 2020-11-04

Abstract

Vorrichtung zum Bearbeiten, insbesondere zum Stanzen und Verbinden eines Werkstücks, insbesondere von Kunststoffteilen für ein Kraftfahrzeug, wobei die Vorrichtung (1) mindestens ein Bearbeitungswerkzeug (10a–10d; 10a–10f) mit einem Oberwerkzeug (10a'–10d'; 10a'–10f') und einem mit dem Oberwerkzeug (10a'–10d'; 10a'–10f') zusammenwirkenden Unterwerkzeug (10a''–10d''; 10a''–10f'') aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das oder diese Unterwerkzeuge (10a''–10d''; 10a''–10''ff) auf einem Schwenktisch (20) der Vorrichtung (1) angeordnet sind, der von einer Beladestellung in eine Arbeitsstellung schwenkbar ist, und dass durch eine Schwenkbewegung des Schwenktisches (20) das in der Beladestellung des Schwenktisches (20) in die Vorrichtung (1) eingebrachte Werkstück (W) unter die Oberwerkzeuge (10a'–10d', 10a'–10f') bringbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten, insbesondere zum Stanzen und Verbinden, eines Werkstücks, insbesondere von Kunststoffteilen für ein Kraftfahrzeug, wobei die Vorrichtung mindestens ein Bearbeitungswerkzeug mit einem Oberwerkzeug und einem mit dem Oberwerkzeug zusammenwirkenden Unterwerkzeug aufweist.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der EP 1 586 427 bekannt. Das Stanzwerkzeug ist in einer Stanzstation angeordnet und das als Schweiß- oder Klebewerkzeug ausgebildete Verbindungswerkzeug ist in einer Schweiß- oder Klebestation vorgesehen. Die bekannte Vorrichtung weist einen Schiebetisch mit einer Aufnahme für das zu bearbeitende Werkstück auf, der zwischen der Stanzstation und der Schweiß- oder Klebestation hin und her fahrbar ist. Die Arbeitsweise der bekannten Vorrichtung ist nun wie folgt: Zunächst wird der Schiebetisch im Bereich der Schweiß- oder Klebestation angeordnet, um das Werkstück in dessen Aufnahme einzulegen. Nach der Befestigung des Werkstücks in der Aufnahme wird diese mittels einer Halterung soweit angehoben, bis die in der Aufnahme vorgesehenen Schweißwerkzeuge freistehen. Das Werkstück wird mittels des Schiebetisches zur Stanzstation gefahren. In dieser ist die Matrize in einer entsprechend niedrigen Position angeordnet, so dass sie bei angehobener Annahme von den Seitenwänden des Werkstücks kollisionsfrei überfahren werden kann, bis sie in der Mitte eines U-förmigen Raums des Werkstücks angeordnet ist. Anschließend wird dieses durch Absenken der Halterung so tief herabgesenkt, bis es mit seiner Unterseite auf der Matrize aufliegt. Im weiteren Verlauf wird mit einem oder mehreren Stanzstempeln durch Betätigung eines entsprechenden Stanzzylinders eine Stanzung durchgeführt, um das Werkstück mit wenigstens einem Loch zu versehen. Nach Beendigung des Stanzprozesses wird die Aufnahme angehoben, bis die Matrize freisteht. Dann wird der Schiebetisch samt dem Werkstück in die Schweißstation gefahren und schließlich die Aufnahme wieder abgesenkt, bis ihre Unterseite den Schweißwerkzeugen dicht gegenübersteht. Anschließend erfolgt ein Schweißvorgang, indem eine Sonotrode mit ihrem Arbeitshub von unten gegen das Werkstück gedrückt wird. Nach Beendigung des Schweißvorgangs wird das fertige Werkstück bei noch abgesenkter Aufnahme entnommen und ein neues Werkstück auf die Aufnahme aufgelegt und die beschriebenen Arbeitsschritte werden bei dem neuen Werkstück wiederholt.
Eine derartige Vorrichtung besitzt den Nachteil, dass sie sehr tief baut. Die Stanzstation und Schweißstation sind voneinander räumlich separiert angeordnet und durch den zwischen diesen beiden Stationen pendelnden Schiebetisch verbunden. Die bekannte Vorrichtung zeichnet sich daher durch einen sehr großen Platzbedarf aus. Außerdem baut die bekannte Vorrichtung teuer, da – um die entsprechenden Fertigungstoleranzen einzuhalten – der Schiebetisch samt der Halterung und der Aufnahme eine hohe Präzision besitzen müssen, damit keine Positionsabweichungen des Werkstücks in den beiden vorgenannten Stationen auftreten.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung kompakter baut, sowie ein Bearbeitungswerkzeug zu schaffen, das sich insbesondere für einen Einsatz in der erfindungsgemäßen Vorrichtung eignet.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die erfindungsgemäße Vorrichtung vor, dass das oder diese Unterwerkzeuge auf einem Schwenktisch der Vorrichtung angeordnet sind, der von einer Beladestellung in eine Arbeitsstellung schwenkbar ist, und dass durch eine Schwenkbewegung des Schwenktisches das in der Beladestellung des Schwenktisches in die Vorrichtung eingebrachte Werkstück unter die Oberwerkzeuge bringbar ist.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird eine Vorrichtung geschaffen, die sich durch ihre besonders kompakte und daher in Fertigungshallen wenig Raum einnehmende Bauweise auszeichnet. Indem nun erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass das auf dem Schwenktisch aufgelegte Werkstück durch eine Verschwenkbewegung unter die Oberwerkzeuge des oder der Bearbeitungswerkzeuge der erfindungsgemäßen Vorrichtung gebracht wird, wird in vorteilhafter Art und Weise ermöglicht, auf den bisher bei den bekannten Vorrichtungen eingesetzten Schiebetisch zu verzichten. In der Arbeitsposition des Schwenktisches erfolgt dann die Bearbeitung des Werkstücks, und zwar insbesondere sowohl ein Stanzen als auch ein Verbinden, hierbei insbesondere ein Schweißen. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die Unterwerkzeuge im Schwenktisch angeordnet sind und somit dessen Bewegung folgen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung eine Entnahmeeinrichtung aufweist, durch welche das auf dem Schwenktisch angeordnete Werkstück in der Arbeitsstellung der Vorrichtung erfassbar und von dem oder den Unterwerkzeugen wegbewegbar ist. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hierdurch in einfacher Art und Weise eine Entnahme des fertig bearbeiteten Werkstücks aus der Vorrichtung möglich ist, während gleichzeitig zum Entnahmevorgang der Schwenktisch in seine Aufnahmeposition zurückbewegbar und dort neu bestückbar ist.
Das erfindungsgemäße Bearbeitungswerkzeug sieht vor, dass das Bearbeitungswerkzeug ein Unterwerkzeug mit mindestens zwei Bearbeitungseinheiten aufweist, die zum Oberwerkzeug hin- und von diesem wegbewegbar sind, und dass das Unterwerkzeug eine Bewegungseinheit aufweist, durch welche mindestens die erste Bearbeitungseinheit und die zweite Bearbeitungseinheit wahlweise unter dem Oberwerkzeug des Bearbeitungswerkzeugs positionierbar sind. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass mindestens eine der Bearbeitungseinheiten eine Matrize aufweist, welche mit dem Stanzstempel des Oberwerkzeugs zusammenwirkt, und dass mindestens eine Bearbeitungseinheit des Unterwerkzeugs als eine Verbindungseinheit ausgeführt ist.
Das erfindungsgemäße Bearbeitungswerkzeug zeichnet sich dadurch aus, dass unter dem Oberwerkzeug des Bearbeitungswerkzeugs unterschiedliche Bearbeitungseinheiten positioniert werden können. Das erfindungsgemäße Bearbeitungswerkzeug bildet somit vorzugsweise ein kombiniertes Stanz- und Verbindungswerkzeug aus und erlaubt es, dass in der Arbeitsposition des Vorrichtung hintereinander ein Stanz- und ein Verbindungsvorgang durchgeführt werden kann, ohne dass das Werkstück in seiner Lage verändert werden muß.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind den Ausführungsbeispielen zu entnehmen, die im folgenden anhand der Figuren beschrieben werden. Es zeigen:
1: eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung in einer Beladestellung,
2: eine Vorderansicht des ersten Ausführungsbeispiels,
3: eine Seitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels,
4: eine perspektivische Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung in einer Arbeitsstellung,
5: eine Vorderansicht des ersten Ausführungsbeispiels in seiner Arbeitsstellung,
6: eine Seitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels in seiner Arbeitsstellung,
7: eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels eines Bearbeitungswerkzeugs in einer ersten Bearbeitungsposition,
8: eine Vorderansicht des Bearbeitungswerkzeugs der 7 in einer zweiten Bearbeitungsposition,
9: eine perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung in seiner Arbeitsstellung,
10: eine Vorderansicht des zweiten Ausführungsbeispiels,
11: eine Seitenansicht des zweiten Ausführungsbeispiels,
12: eine perspektivische Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung in seiner Beladestellung,
13: eine Vorderansicht des zweiten Ausführungsbeispiels,
14: eine Seitenansicht des zweiten Ausführungsbeispiels,
15: eine vergrößerte Darstellung des Untertisches.
In den 1 bis 6 ist nun ein allgemein mit 1 bezeichnetes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Stanzen und Verbinden eines in den Figuren nur schematisch dargestellten Werkstücks W dargestellt, die einen Rahmen 2 aufweist, in dem – im hier gezeigten Ausführungsbeispiel – vier Bearbeitungswerkzeuge 10a–10d angeordnet sind. Jedes Bearbeitungswerkzeug 10a–10d ist zweiteilig ausgebildet und besitzt jeweils ein Oberwerkzeug 10a'–10d' und ein Unterwerkzeug 10a''–10d''. Die Ausbildung der Bearbeitungswerkzeuge 10a–10d wird nachstehend anhand der 7 und 8 noch erläutert werden.
Die Vorrichtung 1 besitzt einen Schwenktisch 20, dessen Untertisch 21 stationär am Rahmen 2 der Vorrichtung 1 montiert ist. Ein Obertisch 22 des Schwenktisches 20 ist über eine nicht näher dargestellte Gelenkverbindung 23 am Untertisch 21 angelenkt, so dass der Obertisch 22 um eine Gelenkachse gegenüber dem Untertisch 21 schwenkbar ist. Am Obertisch 22 sind zwei Aufnahmen 23a, 23b angeordnet, welche das Werkstück W tragen. Im hier gezeigten Fall ist das Werkstück W ein Kotflügel eines Kraftfahrzeugs, in den wie nachstehend beschrieben vier Stanzlöcher eingebracht und eine Verbindung des Kotflügels mit einem Einlegeteil durchgeführt werden soll. Dem Fachmann ist aber klar ersichtlich, dass die Vorrichtung 1 nicht nur für einen Kotflügel eingesetzt werden kann. Insbesondere ist es möglich, Bauteile zur Karosserie-Außenverkleidung zu bearbeiten, insbesondere Stoßfänger, Front- und Heckblenden oder dergleichen. Auch ist die Vorrichtung 1 nicht für eine Verwendung im automotiven Bereich beschränkt, sondern in einer Vielzahl von anderen Bereichen einsetzbar.
Auf dem Obertisch 22 des Schwenktisches 20 sind die Unterwerkzeuge 10a''–10d'' der Bearbeitungswerkzeuge 10a–10d angeordnet, so dass bei einer Schwenkbewegung des Obertisches 22 auch die auf ihm befestigten Unterwerkzeuge 10a''–10d'' der Bearbeitungswerkzeuge 10a–10d mitgeschwenkt werden.
Am Rahmen 2 der Vorrichtung 1 sind – wie am besten aus den 1 und 3 ersichtlich ist – zwei Trägerplatten 4a, 4b befestigt, auf der die Oberwerkzeuge 10a'–10d' der Bearbeitungswerkzeuge 10a–10d angebracht sind. Es ist selbstverständlich, dass hier das Oberwerkzeug 10a'–10d' eines jeden Bearbeitungswerkzeugs 10a–10d derart auf das zugehörige Unterwerkzeug 10a''–10d'' ausgerichtet ist, dass bei einem Bearbeitungsvorgang die Oberwerkzeuge 10a'–10d' mit den Unterwerkzeugen 10a''–10d'' zusammenwirken.
Zum besseren Verständnis der Arbeitsweise der Vorrichtung 1 soll deren Erläuterung eine Beschreibung der Bearbeitungswerkzeuge 10a–10d vorangestellt werden: Die 7 und 8 zeigen nun das Bearbeitungswerkzeug 10a, die weiteren Bearbeitungswerkzeuge 10b–10d der Vorrichtung sind vorzugsweise gleich ausgebildet. Man erkennt wiederum in den 7 und 8 das Oberwerkzeug 10a' und das Unterwerkzeug 10a''. Das Oberwerkzeug 10a' ist als Stanzwerkzeug ausgebildet und weist einen Stanzkopf 11 auf, der einen Stanzstempel 12 beaufschlagt, so dass dieser zum Unterwerkzeug 10a'' relativ bewegbar ist. Der Stanzstempel 12 ist von einem Abstreifer oder Niederhalter 13 umgeben, so dass das Werkstück W beim Stanzvorgang hinreichend lagefixiert ist. Ein derartiger Stanzkopf 11 ist an und für sich bekannt und muss daher nicht mehr näher beschrieben werden.
Wesentlich ist nun die Ausbildung des Unterwerkzeugs 10a''. Dieses weist zwei Bearbeitungseinheiten 14a und 14b auf, die relativ zum Oberwerkzeug 10a' verschiebbar sind, so dass wahlweise die erste Bearbeitungseinheit 14a oder die zweite Bearbeitungseinheit 14b unter dem Oberwerkzeug 10a' positionierbar ist, um mit diesem Oberwerkzeug 10a' zusammenzuwirken. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel wird dies dadurch erreicht, dass die beiden Bearbeitungseinheiten 14a, 14b mittels eines Schlittens 15 bewegbar sind: Die Bearbeitungseinheiten 14a, 14b sind auf einem Schlittentisch 15a des Schlittens 15 angeordnet, der auf einer Schlittenführung 15b verschiebbar gelagert ist. Durch eine Verschiebung des Schlittentisches 15a entlang der Schlittenführung 15b kann somit – wie in 7 gezeigt – die erste Bearbeitungseinheit 14a unter dem Oberwerkzeug 10a' positioniert werden. Durch eine entsprechende Verschiebebewegung des Schlittentisches 15a in der 7 nach links wird dann die zweite Bearbeitungseinheit 14b unter dem Oberwerkzeug 10a' des Bearbeitungswerkzeugs 10a positioniert. Es ist dem Fachmann aber klar ersichtlich, dass die vorstehend beschriebene Konstruktion – beide Bearbeitungseinheiten 14a und 14b sind auf einem gemeinsamen Schlitten 15 positioniert – zwar bevorzugt aber nicht zwingend ist. Es ist auch möglich, dass die beiden Bearbeitungseinheiten 14a, 14b – etwa durch jeweils einen Schlitten – separat voneinander bewegbar sind. Auch ist es nicht zwingend, dass – wie im beschriebenen Ausführungsbeispiel – nur zwei Bearbeitungseinheiten 14a, 14b vorgesehen sind. Es ist genauso möglich, dass das Unterwerkzeug 10a'' drei oder mehr zum Oberwerkzeug 10a' relativbewegliche Bearbeitungseinheiten 14a, 14b aufweist.
Im hier beschriebenen Fall dient die erste Bearbeitungseinheit 14a des Unterwerkzeugs 10a'' zum Ausstanzen einer Öffnung im Werkstück W. Demzufolge weist die erste Bearbeitungseinheit 14a eine Matrize 16 auf, welche mit dem Stanzstempel 12 des Oberwerkzeugs 10a' zusammenwirkt. Die Matrize 16 ist von einer Hubeinheit 16a in Richtung des Oberwerkzeugs 10a' und somit zum Stanzstempel 12 hin- und von diesem wegbewegbar.
Die zweite Bearbeitungseinheit 14b dient zum Verbinden eines Einlegteils E (siehe dazu 7) mit dem Werkstück W. Dies geschieht im hier beschriebenen Fall durch eine Ultraschallverschweißung. Demzufolge weist die zweite Bearbeitungseinheit 14b eine Ultraschalleinheit 17 mit einer Sonotrode 17a und einem Schwingungsgenerator 17b auf. Eine Hubvorrichtung 17c (siehe 8) dient zum Verfahren der Sonotrode 17a zum Oberwerkzeug 10a' hin, wie dies in 8 dargestellt ist. Natürlich ist es auch möglich, anstelle des Ultraschall-Schweißens zum Verbinden des Einlegeteils E dies zu kleben, zu fügen oder in einer anderen Art und Weise zu verbinden. Dem Fachmann sind die Modifikationen, die er dann vornehmen muss, ersichtlich, so dass sie hier nicht weiter beschrieben werden.
Die Funktionsweise der Vorrichtung 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel ist wie folgt: Wie am besten aus der 3 ersichtlich, wird zum Einlegen des Werkstücks W in die Vorrichtung 1 der Obertisch 22 des Schwenktisches 20 nach vorne geklappt. Vor dem Auflegen des Werkstücks W auf die Aufnahmen 23a, 23b des Schwenktisches 20 werden jedoch – wie in 8 dargestellt – die mit dem Werkstück W zu verbindenden, hier zu verschweißenden Einlegteile E auf die zweiten Bearbeitungseinheiten 14b der Unterwerkzeuge 10a''–10d'' gelegt. Im hier beschriebenen Fall werden also die Einlegteile E auf die Sonotroden 17 aufgelegt, die also als Fügekopf fungieren.
Danach wird das Werkstück W durch eine einfach durchzuführende Schwenkbewegung des Schwenktisches 20 unter die Oberwerkzeuge 10a'–10d' der Bearbeitungswerkzeuge 10a–10d geschwenkt. In der Regel erfolgt die Positionierung des Werkstücks W unter den Oberwerkzeugen 10a'–10d' durch diese Schwenkbewegung. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass der Schwenktisch hierzu eine kurze Strecke in Richtung der Oberwerkzeuge 10a'–10d' verfahren wird.
Die vorstehend erläuterte Konstruktion besitzt den Vorteil, dass durch die Verwendung des Schwenktisches 20 zum Positionieren des Werkstücks 20 unter den Oberwerkzeugen 10a'–10d' und die Anordnung der Unterwerkzeuge 10a''–10d'' auf dem Schwenktisch 20 die beschriebene Vorrichtung 1 weniger tief und somit kompakter baut und damit einen geringeren Platz in der Fertigungshalle einnimmt. Außerdem ist eine kurze Schwenkbewegung deutlich einfacher zu realisieren als eine lange Verfahrbewegung, wie dies bei den bekannten, einen zwischen der Schweißstation und der Verbindungsstation pendelnden Schiebetisch verwendenden Vorrichtungen der Fall ist.
Nach der Durchführung dieser Positionierbewegung des Werkstücks W durch den Schwenktisch 20 befindet sich dieser und somit das Werkstück W in der in den 4 bis 6 dargestellten Position unterhalb der Oberwerkzeuge 10a'–10d'. Zum Ausstanzen der in das Werkstück W einzubringenden Öffnungen werden dann – wie in 7 dargestellt – die ersten Bearbeitungseinheiten 14a der Unterwerkzeuge 10a''–10d'' der hier als kombinierte Stanz- und Verbindungswerkzeuge ausgebildeten Bearbeitungswerkzeuge 10a–10d positioniert, so dass die Matrizen 16 der ersten Bearbeitungseinheiten 14a unter den Stanzstempeln 12 der Oberwerkzeuge 10a'–10d' angeordnet sind. Durch eine Hubbewegung der Hubeinheiten 16a werden dann die Matrizen 16 in Anlage mit der Innenseite des Werkstücks W gebracht und fungieren derart als Gegenhalter für die Stanzstempel 12. Durch an und für sich bekannte und daher nicht mehr im Detail beschriebene Stanzbewegungen der Stanzstempel 12 werden dann die Stanzöffnungen im Werkstück W ausgebildet.
Nach dem Herstellen dieser Öffnungen werden die Stanzstempel 12 vom Werkstück W leicht wegbewegt. Genauso werden die in Anlage mit dem Werkstück W befindlichen Matrizen 16 durch eine Rückwärtsbewegung der Hubeinheiten 16a vom Werkstück W wegbewegt.
Durch eine Bewegung des Schlittens 15 werden dann die zweiten Bearbeitungseinheiten 14b unter den Oberwerkzeugen 10a'–10d' positioniert, wie dies in 8 dargestellt ist. Durch eine Zustellbewegung der Hubvorrichtungen 17c werden die Sonotroden 17a samt den auf ihnen gelagerten Einlegeteile E zum Werkstück W hinbewegt, gegen dieses gepresst und die Einlegeteile E werden mit dem Werkstück W durch eine Ultraschallbeaufschlagung derselben mit diesem verbunden. Der Bearbeitungsvorgang ist somit abgeschlossen.
Zur Entnahme des Werkstücks W wird dann wiederum der Schwenktisch 20 zusammen mit dem Werkstück W von seiner in 6 gezeigten Arbeitsstellung in seine in 3 gezeigte Beladestellung zurückgeschwenkt und das Werkstück W kann leicht aus der Vorrichtung 1 entnommen werden.
In den 9 bis 14 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 dargestellt, wobei einander entsprechende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen und nicht mehr beschrieben werden. Der wesentliche Unterschied zwischen dem ersten und dem zweiten Ausführungsbeispiel besteht nun weniger darin, dass die Vorrichtung 1 des zweiten Ausführungsbeispiels sechs Bearbeitungswerkzeuge 10a–10f mit Oberwerkzeugen 10a'–10f' und Unterwerkzeugen 10a'–10f' besitzt, sondern dass sie eine Entnahmeeinrichtung 30 aufweist, durch welche das auf dem Schwenktisch 20 gelagerte Werkstück W in der Arbeitsstellung der Vorrichtung 1 aus dieser entnommen werden kann.
Die Verwendung der Entnahmeeinrichtung 30 für das Werkstück W bringt nun mit sich, dass die Oberwerkzeuge 10a'–10f' der Bearbeitungswerkzeuge 10a–10f nun nicht mehr – wie im ersten Ausführungsbeispiel – im wesentlichen stationär in der Vorrichtung 1 angeordneten Trägerplatten 4a, 4b angebracht sind, sondern dass vorgesehen ist, dass – wie am besten aus den 9 und 10 ersichtlich – eine Trägerplatte 34 von einer Hubeinheit 31 der Entnahmeeinrichtung 30 verfahrbar ist. Diese weist Führungsschienen 32a, 32b auf, auf denen die Trägerplatte 34 schlittenartig verfahrbar ist.
Die 9 zeigt nun die Vorrichtung 1 samt dem Werkstück W nach der Beendigung des Bearbeitungsvorgangs, also nach dem durch einen Stanzprozess die Öffnungen in das Werkstück W eingebracht und die Einlegeteile E mit dem Werkstück W verschweißt wurden. Um nun das Werkstück W einfach aus der Vorrichtung 1 entnehmen zu können, werden Greifer 35 (siehe 10) der Entnahmevorrichtung 30 ausgefahren und umfassen das Werkstück W. Dann wird mittels der Hubeinheit 31 der Entnahmeeinrichtung 30 – wie in den 12 und 13 dargestellt – die Trägerplatte 34 samt den auf ihr angeordneten Oberwerkzeugen 10a'–10f' und das Werkstück W nach oben, also von den Unterwerkzeugen 10a''–10f'' wegbewegt. Das Werkstück W kann dann von einer nicht gezeigten Handhabungseinrichtung aus der Entnahmeeinrichtung 30 entnommen werden.
Gleichzeitig oder danach wird dann – wie in 14 gezeigt – der Schwenktisch 20 in seine Ladestellung vorbewegt und das nächste Werkstück W kann in die Vorrichtung 1 eingebracht werden.
Bei der vorstehenden Beschreibung wird davon ausgegangen, dass die Oberwerkzeuge 10a'–10d' bzw. 10a'–10f' zum Stanzen und die Unterwerkzeuge 10a''–10d'' bzw. 10a''–10f'' zum Verbinden dienen. Natürlich kann dies auch umgekehrt sein, d. h., dass die Unterwerkzeuge 10a''–10d'' bzw. 10a''–10f'' zum Stanzen und die Oberwerkzeuge 10a'–10d' bzw. 10a'–10f' zum Verbinden dienen.
In der 15 ist nun eine vergrößerte Darstellung des Schwenktisches 20 des ersten Ausführungsbeispiels dargestellt. Man erkennt wiederum die vier Unterwerkzeuge 10a''–10d''. Um nun leichter eng benachbart liegende Teile des Werkstücks W zu bearbeiten können, ist vorgesehen, dass die Unterwerkzeuge 10a''–10f'' auf einer Trägerplatte 25 angeordnet sind, welche in Schienen 26a, 26b geführt und daher verschiebbar im Schwenktisch 20 angeordnet ist, so dass die Unterwerkzeuge 10a''–10f'' relativ zu den zugehörigen Oberwerkzeugen 10a'–10f' mittels der beweglichen Trägerplatte 25 verschiebbar sind.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 1586427 [0002]

Claims

Vorrichtung zum Bearbeiten, insbesondere zum Stanzen und Verbinden eines Werkstücks, insbesondere von Kunststoffteilen für ein Kraftfahrzeug, wobei die Vorrichtung (1) mindestens ein Bearbeitungswerkzeug (10a–10d; 10a–10f) mit einem Oberwerkzeug (10a'–10d'; 10a'–10f') und einem mit dem Oberwerkzeug (10a'–10d'; 10a'–10f') zusammenwirkenden Unterwerkzeug (10a''–10d''; 10a''–10f'') aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das oder diese Unterwerkzeuge (10a''–10d''; 10a''–10''ff) auf einem Schwenktisch (20) der Vorrichtung (1) angeordnet sind, der von einer Beladestellung in eine Arbeitsstellung schwenkbar ist, und dass durch eine Schwenkbewegung des Schwenktisches (20) das in der Beladestellung des Schwenktisches (20) in die Vorrichtung (1) eingebrachte Werkstück (W) unter die Oberwerkzeuge (10a'–10d', 10a'–10f') bringbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Oberwerkzeuge (10a'–10d') auf mindestens einer stationär in der Vorrichtung (1) angeordnete Trägerplatte (4a, 4b) angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Oberwerkzeuge (10a'–10f') der Bearbeitungswerkzeuge (10a–10f) der Vorrichtung (1) von dem oder den Unterwerkzeugen (10a''–10f'') wegbewegbar angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Oberwerkzeuge (10a'–10f') auf einer Trägerplatte (34) angeordnet sind, welche von einer Hubeinrichtung (31) bewegbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine Entnahmeeinrichtung (30) aufweist, durch welche das auf dem Schwenktisch (20) angeordnete Werkstück (W) in der Arbeitsstellung der Vorrichtung (1) erfassbar und von dem oder den Unterwerkzeugen (10a''–10f'') wegbewegbar ist.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterwerkzeuge (10a'–10d'; 10a''–10f'') in zumindest einer Richtung verschiebbar angeordnet sind.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Oberwerkzeug (10a'–10d'; 10a'–10f') ein Stanzwerkzeug aufweist.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Unterwerkzeug (10a''–10d''; 10a''–10f'') ein Verbindungswerkzeug aufweist.
Bearbeitungswerkzeug, insbesondere für eine Vorrichtung zum Stanzen und Verbinden eines Werkstücks, hierbei insbesondere für eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche, die ein Oberwerkzeug (10a') besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungswerkzeug (10a) ein Unterwerkzeug (10a'') mit mindestens zwei Bearbeitungseinheiten (14a, 14b) aufweist, die zum Oberwerkzeug (10a') hin- und von diesem wegbewegbar sind, und dass das Unterwerkzeug (10a'') eine Bewegungseinheit (16) aufweist, durch welche mindestens die erste Bearbeitungseinheit (14a) und die zweite Bearbeitungseinheit (14b) wahlweise unter dem Oberwerkzeug (10a') des Bearbeitungswerkzeugs (10a) positionierbar sind.
Bearbeitungswerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberwerkzeug (10a') einen Stanzkopf (11) und einen Stanzstempel (12) besitzt, und dass mindestens eine der Bearbeitungseinheiten (14a) eine Matrize (16) aufweist, welche mit dem Stanzstempel (12) des Oberwerkzeugs (10a) zusammenwirkt, dass mindestens eine Bearbeitungseinheit (15b) des Unterwerkzeugs (10a'') als eine Verbindungseinheit ausgeführt ist.
Bearbeitungswerkzeug nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungseinheit einen Schlitten (15) aufweist, auf dessen Schlittentisch (15a) die Bearbeitungseinheiten (14a, 14b) angeordnet sind, und dass der Schlittentisch (15a) des Schlittens (15) auf einer Schlittenführung (15b) verschiebbar angeordnet ist.
Bearbeitungswerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Bearbeitungseinheit (14b) eine Sonotrode (17) aufweist, die von einer Hubeinrichtung (17c) zum Oberwerkzeug (10a') hinbewegbar ist.
Bearbeitungswerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Bearbeitungseinheit (14a) einen Abstreifer oder Niederhalter (13) aufweist, durch den das Werkstück (W) lagefixierbar ist.