DE102010041394A1 - Rollbördelanlage - Google Patents
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
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- B21D19/02—Flanging or other edge treatment, e.g. of tubes by continuously-acting tools moving along the edge
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Abstract
Bei einer kurvengängigen Rollbördelanlage mit mindestens zwei jeweils auf einem Rollenträger (10) drehbar gelagerten Bördelrollen (7), wobei die Rollenträger in Bördelrichtung bewegungsschlüssig zu einem Rollenverbund zusammengeschlossen und um eine in Rollenzustellrichtung (Z) verlaufende Drehachse (D) schwenkbeweglich miteinander verbunden sind, wird erfindungsgemäß selbst bei einer größeren Anzahl von miteinander verbundenen Bördelrollen eine in Schwenkrichtung rückwirkungsfreie, hochgenaue Rollenführung an jeder Einzelrolle dadurch erzielt, dass die Rollenträger relativ zueinander um die Drehachse kraftentkoppelt verschwenkbar sind und mindestens einer der Rollenträger im formschlüssigen Eingriff mit einer zur Bördelkante (8) konformen Kulissenführung (15 bis 19) unabhängig vom anderen Rollenträger zwangsweise schwenklagengesteuert ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Rollbördelanlage mit mindestens zwei jeweils auf einem Rollenträger drehbar gelagerten Bördelrollen, wobei die Rollenträger in Bördelrichtung bewegungsschlüssig zu einem Rollenverbund zusammengeschlossen und um eine in Rollenzustellrichtung verlaufende Drehachse schwenkbeweglich miteinander verbunden sind, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Aus der
EP 1 685 915 A1 ist eine Rollbördelanlage mit einem aus einer Vor- und einer Nachbördelrolle bestehenden, die Bördelnaht sukzessive in einem einzigen Arbeitsgang herstellenden Rollenverbund bekannt, bei dem die Rollenträger der Vorbördel- und der Nachbördelrolle relativ zueinander in Zustell- sowie hierzu und zur Bördelkante senkrechter Richtung linear verschieblich, im Übrigen aber starr miteinander verbunden sind und die Nachbördelrolle dem Verlauf der Bördelkante entsprechend robotergeführt ist, während die Vorbördelrolle unter der Wirkung einer Anpresskraft in Anlage an einer bördelbettseitigen Führungskurve gehalten wird. - Ein hingegen kurvengängiger Bördelrollenverbund ist in der
DE 10 2004 016 385 B3 vorbeschrieben. Dieser besteht aus einer Niederhalterrolle und einer Bördelrolle, die nicht nur in Zustell- und in einer hierzu und zur Bördelkante senkrechten Querrichtung relativ zueinander linear verschieblich, sondern auch um eine zur Zustellrichtung parallele Drehachse schwenkbeweglich miteinander verbunden sind. Die Bördelrolle ist dem Verlauf der Bördelkante entsprechend wiederum robotergeführt, während die Niederhalterrolle in allen drei Freiheitsgraden mit Hilfe von Spannfedern, deren Gegenkraft sich auf dem Wege über die schwenkbeweglich miteinander verkoppelten Rollenträger am Roboter abstützt, in Anlage am Bördelbett gehalten wird. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine kurvengängige Rollbördelanlage der eingangs genannten Art so auszubilden, dass selbst bei einer größeren Anzahl von miteinander verbundenen Bördelrollen eine hochgenaue Rollenführung an jeder Einzelrolle erzielt wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Rollbördelanlage gelöst.
- Erfindungsgemäß wird aufgrund der gegenseitig kräftemäßigen Entkoppelung und der formschlüssigen Zwangsführung der Rollenträger bezüglich der in Zustellrichtung verlaufenden Drehachse eine rückwirkungsfreie, von der Schwenkposition der Nachbarrolle(n) unbeeinflusste Schwenklagensteuerung und eine kurvengenaue Ausrichtung der einzelnen Bördelrollen sichergestellt.
- In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung werden die Bördelrollen nach den Ansprüchen 2 und 4 nicht nur bezüglich der Schwenkbewegung, sondern zusätzlich auch in Zustell- und in hierzu sowie zur Bördelrichtung senkrechter Richtung kraftentkoppelt und formschlüssig zwangsgeführt und somit auch in den translatorischen Freiheitsgraden eine rückwirkungsfreie und hochgenaue Rollensteuerung erhalten, wobei zumindest die Zudrückrolle gemäß Anspruch 3 im Kurvenbereich vorzugsweise auf eine verringerte Zustellposition eingesteuert wird, so dass, bedingt durch den dadurch örtlich erhöhten Rollenandruck, eine störende Faltenbildung des Bördelstegs im kritischen Kurvenbereich wirkdsam verhindert wird.
- Um den Umformprozess des Bördelflansches in weiten Grenzen variabel zu gestalten, ist der Ankippwinkel der Bördelrollen gemäß Anspruch 5 zweckmäßigerweise veränderlich einstellbar, und zwar gemäß Anspruch 6 vorzugsweise durch einen von den Nachbarrollen wiederum kraftentkoppelten Stellmechanismus, was eine selbsttätige, rückwirkungsfreie Kippwinkelsteuerung der Bördelrollen auch während des laufenden Bördelvorgangs etwa zur Anpassung an örtliche Fallungsänderungen der Bleche ermöglicht.
- Die Anzahl der im Rollenverbund zusammengeschlossenen Bördelrollen ist je nach Anwendungsfall natürlich abhängig vom Material und von der Ausgangs- und Endgeometrie des Bördelflansches, im Hinblick auf eine schonende Flanschumformuung besteht der Rollenverbund gemäß Anspruch 7 jedoch aus mindestens drei sukzessive wirksamen Bördelrollen.
- Damit nach dem Umformvorgang keine unerwünschten Bördelspuren im Bördelflansch verbleiben, empfiehlt es sich nach Anspruch 8, dass zumindest die im Rollenverbund als letzte wirksame Zudrückrolle mit einer regelbaren, zwischen Rollenträger und Bördelrollenachse wirksamen und daher gegenüber der Nachbarrolle in Zustellrichrichtung wiederum rückwirkungsfreien Anpresskraft an den Bördelflansch angedrückt wird.
- Durch den nach Anspruch 9 zwischen den Bördelrollenträgern vorzugsweise angeordneten Zwischenlenker schließlich werden die Einzelrollen des Rollenverbunds nicht nur in Bördelvorschubrichtung bewegungsschlüssig und um die endseitigen Drehachsen des Zwischenlenkers relativ zueinander schwenkbar, sondern auf mechanisch einfache Weise zugleich auch in der zur Zustell- und zur Bördelrichtung senkrechten Querrichtung unabhängig voneinander linear beweglich miteinander verbunden.
- Die Erfindung wird nunmehr an Hand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen in stark schematisierter Darstellung:
-
1 einen aus vier Bördelrollen bestehenden Rollenverbund einer Bördelanlage nach der Erfindung in perspektivischer Darstellung; -
2 die Bördelanlage nach1 im Bereich der formschlüssigen Zwangsführung der Rollenträger um die in Zustellrichtung verlaufende Drehachse und in der zur Zustellrichtung und zur Bördelkante senkrechten Querrichtung mittels einer zur Bördelkante konformen Kulissenführung; -
3 eine teilweise geschnittene Ansicht der Bördelanlage nach der Erfindung; und -
3a eine in3 strichpunktiert umkreiste Detailansicht eines Rollenträgers in einer modifizierten Ausführungsform. - Die in den Fign. gezeigte Rollbördelanlage dient zum Verbinden zweier auf einem Bördelbett
1 (3 ) aufliegender Blechteile2 ,3 , etwa im Bereich des Schiebedachausschnitts eines Kraftfahrzeugs, durch schrittweises Umlegen eines am unteren Blechteil2 angeordneten Bördelflansches4 über den Randbereich des oberen Blechteils3 und enthält zu diesem Zweck einen Rollenverbund5 (1 ) aus mehreren, nämlich, wie gezeigt, vier mit jeweils unterschiedlich geneigten Wirkflächen6 versehenen Bördelrollen7.1 ...7.4 , die den Bördelflansch4 in einem einzigen Durchlauf sukzessive aus einer zunächst zum Blechteil2 planaren Ausgangs- in eine über das Blechteil3 zurückgebogenen Endlage umfalten und durch einen gemeinsamen Antrieb (nicht gezeigt) in Bördelrichtung X längs der Bördelkante8 (3 ) verfahren werden. - Die Bördelrollen
7 sind jeweils an Tragarmen9 von Rollenträgern10 drehbar gelagert, welche unabhängig voneinander in Zustellrichtung Z sowie senkrecht zur Bördel- und zur Zustellrichtung X, Z in Querrichtung Y linear verschieblich und aus Gründen der Kurvengängigkeit des Rollenverbunds5 zusätzlich um zur Zustellrichtung Z parallele Drehachsen D schwenkbeweglich zwangsgesteuert und in allen drei Freiheitsgraden Y, Z und D voneinander kraftentkoppelt sind. - Wie aus
3 im Einzelnen ersichtlich, sind die Rollenträger10 jeweils an einem Führungsteil11 einer Tragplatte12 in Zustellrichtung Z verschieblich, im Übrigen aber drehfest gelagert, wobei zur Zwangssteuerung der Rollenträger10 in Z-Richtung eine entsprechend geformte, ortsfest längs des Bördelbetts1 verlaufende Kulissenführung13 , in die eine Führungsrolle14 der Rollenträger10 in Zustellrichtung Z beidseitig formschlüssig eingreift, vorgesehen ist. - In Quer- und Schwenkrichtung Y und D werden die einzelnen Rollenträger
10 gleichfalls mit Hilfe einer doppelten, konform zur Bördelkante8 verlaufenden Kulissenführung15 (2 und3 ) zwangsgesteuert, in deren Führungsschlitze16 und17 jeweils mindestens eine der an der Tragplatte12 in Querrichtung Y versetzt zueinander angeordneten Führungsrollen18 ,19 beidseitig formschlüssig eingreift, so dass die Tragplatten12 und damit auch die zugehörigen Rollenträger10 und die an diesen gelagerten Bördelrollen7 unabhängig voneinander sowohl in Querrichtung Y als auch im Kurvenbereich in Schwenkrichtung D unter radialer Ausrichtung auf den Krümmungsmittelpunkt dem Verlauf der Bördelkante8 gegenseitig kraftentkoppelt nachgeführt werden. - Die in Bördelrichtung X bewegungsschlüssige, aber in Drehrichtung D schwenkbewegliche Verkoppelung der Rollenträger
10 wird jeweils durch Zwischenlenker20 bewirkt, welche endseitig über in Drehrichtung D bewegliche Gelenkstellen21 an die Tragplatten12 angeschlossen sind. - In einigen Anwendungsfällen kann es von Vorteil sein, den Ankippwinkel der Bördelrollen
7 zu verändern. Aus diesem Grund sind die Tragarme9 der Bördelrollen7 kippbeweglich (um die Kippachse K) einstellbar am Rollenträger10 angeordnet, wobei die Kipplage der Tragarme9 auf einen je nach Werkstückart für die Dauer des Bördelvorgangs fest vorgegebenen Wert eingestellt und/oder auch während des laufenden Bördelprozesses, etwa bei einer Fallungsänderung des Bördelbetts1 , mit Hilfe eines elektromotorisch oder analog zu den oben beschriebenen Kulissenführungen13 ,15 mechanisch ortsabhängig programmgesteuerten Stellantriebs22 (3 ) verändert werden kann. - Um den Anpressdruck der Bördelrollen
7 beim Überfahren von Unebenheiten der Blechteile2 ,3 zu vergleichmäßigen, ist nach der in3a gezeigten Modifikation eine Druckfeder23 zwischen dem Rollenträger10 und der in Zustellrichtung Z wirksamen Führungsrolle14 angeordnet. Außerdem wird die Zustellposition zumindest der im Rollenverbund5 letzten Bördelrolle7 im Kurvenbereich geringfügig abgesenkt und so aufgrund des örtlich erhöhten Rollenandrucks eine störende Faltenbildung in diesem kritischen Bereich wirksam unterbunden. - Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abwandlungen möglich. So kann der Rollenverbund
5 in Vorschubrichtung X durch einen Roboter angetrieben und dabei einer der Rollenträger10 , vorzugsweise der in Vorschubrichtung X erste, unabhängig von den Kulissenführungen13 ,15 allein vom Roboter programmgesteuert längs der Bördelkante8 zwangsgeführt werden. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- EP 1685915 A1 [0002]
- DE 102004016385 B3 [0003]
Claims (9)
- Rollbördelanlage mit mindestens zwei jeweils auf einem Rollenträger drehbar gelagerten Bördelrollen, wobei die Rollenträger in Bördelrichtung bewegungsschlüssig zu einem Rollenverbund zusammengeschlossen und um eine in Rollenzustellrichtung verlaufende Drehachse schwenkbeweglich miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenträger (
10 ) relativ zueinander um die Drehachse (D) kraftentkoppelt verschwenkbar sind und mindestens einer der Rollenträger im formschlüssigen Eingriff mit einer zur Bördelkante (8 ) konformen Kulissenführung (15 bis19 ) unabhängig vom anderen Rollenträger zwangsweise schwenkgesteuert ist. - Rollbördelanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenträger (
10 ) in Zustellrichtung (Z) relativ zueinander kraftentkoppelt verstellbar sind und mindestens einer der Rollenträger unabhängig vom anderen im formschlüssigen Eingriff mit einer zur Bördelkante (8 ) konformen Kulissenführung (13 ,14 ) zwangsweise zustellgesteuert ist. - Rollbördelanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustellposition mindestens einer der Bördelrollen (
7 ) im Kurvenbereich der Bördelkante (8 ) verringert ist. - Rollbördelanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenträger (
10 ) in einer zur Bördel- und zur Zustellrichtung (X, Z) senkrechten Translationsachse (Y) relativ zueinander kraftentkoppelt verstellbar sind und mindestens einer der Rollenträger unabhängig vom anderen im formschlüssigen Eingriff mit einer zur Bördelkante (8 ) konformen Kulissenführung (16 ,18 bzw.17 ,19 ) in Richtung der Translationsachse zwangsgesteuert ist. - Rollbördelanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankippwinkel mindestens einer der Bördelrollen (
7 ) unabhängig von dem der jeweils anderen veränderlich einstellbar ist. - Rollbördelanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankippwinkel der Bördelrolle (
7 ) durch einen vom Rollenträger (10 ) der jeweils anderen kraftentkoppelten Stellmechanismus (22 ) ortsabhängig veränderlich einstellbar ist. - Rollbördelanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenverbund (
5 ) aus mindestens drei den Bördelflansch (4 ) sukzessive umformenden Bördelrollen (7 ) besteht. - Rollbördelanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die den Bördelflansch (
4 ) im Rollenverbund (5 ) als letzte umformende Zudrückrolle (7 ) mit einer regulierbaren, zwischen Rollenachse und Rollenträger (10 ) wirksamen Anpresskraft an den Bördelflansch (4 ) angedrückt ist. - Rollbördelanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenträger (
10 ) über einen an diese jeweils über eine in Zustellrichtung (Z) verlaufende Drehachse (D) angeschlossenen Zwischenlenker (20 ) in Bördelrichtung (X) bewegungsschlüssig miteinander verbunden sind.
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2010
- 2010-09-27 DE DE102010041394A patent/DE102010041394A1/de active Pending
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