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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Anformen einer Muffe an einem
Rohr aus thermoplastischem Kunststoffmaterial.
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Im Zusammenhang mit der Herstellung
von Kunststoffrohren mit einer Muffe ist es allgmein bekannt, eine
Produktionsanlage zu verwenden, die eine Heizstation und eine dieser
nächstfolgend
angeordnete Muffenformstation umfaßt. Ein Beispiel hierfür ist in
US 4 113 813 beschrieben,
worauf der Oberbegriff des Anspruchs 1 basiert.
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Im Falle dieser bekannten Anlage
wird der Rohrendbereich, der mit einer Muffe zu versehen ist, zunächst in
der Heizstation erwärmt,
so daß der
Endbereich weich und leicht verformbar wird. Dann wird das Rohr
mit dem weichen Endbereich an die benachbarte Muffenformstation übergeben,
wo der Muffenformdorn in den weichen Endbereich eingeführt und
der Endbereich zu der gewünschten
Form der Muffe verformt wird. Nach dem Abkühlen der Muffe ist das Rohr
gebrauchsfertig.
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In WO 97/33739 beschreibt die vorliegende Anmelderin
eine Produktionsanlage, die zum Anformen einer Muffe an ein Rohr
aus biaxial gerecktem thermoplastischem Kunststoffmaterial verwendet wird.
Diese bekannte Anlage hat keine gesonderte Heiz- und Muffenformstationen,
sonderm hat stattdessen eine einzige Station, in der sowohl das
Erwärmen
des Endbereichs als auch das Anformen der Muffe stattfinden. Zu
diesem Zweck ist das vorderste Ende des Muffenformdorns als vorstehender
zylindrischer Bereich ausgebildet, der einen Stützbereich des Muffenformdorns
bildet, der in das Rohr hineinpaßt. Im Verfahrensverlauf wird
das Rohr auf den Stützbereich
aufgeschoben und dann wird der Endbereich des Rohres auf eine geeignete
Muffenformtemperatur erwärmt.
Als nächstes
wird der Muffenformdorn weiter in das Rohr hineingeschoben, so daß der erwärmte Endbereich
des Rohres über
den Muffenformbereich des Muffenformdorns gleitet.
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Einen Nachteil der Produktionsanlage
der in
US 4 113 813 gezeigten
Art besteht darin, daß der warme
und weiche Endbereich des Rohres, wenn das Rohr an die Muffenformstation übergeben
wird, leicht beschädigt
oder verformt, z. B. eingekerbt werden kann. Es ist in diesem Zusammenhang
zu vermerken, daß selbst
eine Beschädigung,
die beim ersten Hinsehen nur eine geringe Bedeutung zu haben scheint,
die Ursache sein kann für
eine nicht-gleichförmige
Wanddicke oder Festigkeit der geformten Muffe.
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Im Falle der Produktionsanlage gemäß WO 97/33739
findet eine Übergabe
des Rohres mit einem erwärmten
Endbereich an eine Muffenformstation nicht statt, so daß der oben
erwähnte
Nachteil damit überwunden
scheint. Ein Nachteil besteht jedoch darin, daß die Muffen, die unter Verwendung
dieser Anlage geformt worden sind, eine unadäquate Qualität aufweisen
und daß die
Produktionskapazität
geringer ist als es wünschenswert
wäre. Was
die Qualität
angeht, so wurde gefunden, daß bei
einer großen
Anzahl von Fällen
Rißbildungen
in den Muffen auftraten. Bisweilen wurden diese Risse schon während der Produktion
gebildet, jedoch auch dann, wenn die Rohre anschließend einer
(Schlag)-Belastung ausgesetzt wurden.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, durch
die Rohre aus thermoplastischem Kunststoffmaterial, insbesondere
aus biaxial gerecktem thermoplastischem Kunststoffmaterial, mit
Muffen von hoher Qualität
versehen werden können.
Es ist auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung mit hoher Produktionskapazität zu schaffen.
Zu diesem Zweck sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren gemäß Anspruch
1 vor.
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Die Maßnahme gemäß Anspruch 12, wonach die Endfläche des
Endbereichs thermisch abgeschirmt wird, beruht auf der Erkenntnis,
daß in
der Zone der Endfläche
des Rohres das Verhältnis
zwischen dem äußeren Rohroberflächenbereich,
der ohne die Abschirmung der Wärmewirkung
der äußeren Heizmittel
ausgesetzt wäre,
und dem Volumen der Rohrwand größer ist
als in dem Bereich des Rohres, der von der Endfläche weiter entfernt liegt.
Ohne die Abschirmung würde
dann mehr Wärme
pro Masseneinheit Rohrmaterial in die Endbereichzone abgegeben als
weiter weg. Dieses würde
eine deutlich höhere
Temperatur am äußersten
Rand des Endbereichs, direkt nächstliegend
an und in der Endfläche, hervorrufen
als in den angrenzenden Rohrwandbereichen. Einer der eine Rolle
spielenden Faktoren ist die schlechte Wärmeleitung des Kunststoffes.
Des weiteren zeigt sich immer, daß die Endfläche eine rauhe Oberfläche hat,
insbesondere als Ergebnis des Arbeitsgangs, durch den das Rohr auf
die gewünschte
Länge gekürzt worden
ist. In Verbindung mit der örtlich
erhöhten
Temperatur führt
dieses Rauhigkeit zu Haarrissen, die in der Zone der Endlfäche des Rohres
gebildet werden. Wenn die Muffe geformt wird, weiten sich diese
Haarrisse zu beträchtlichen Rissen
aus. Die thermische Abschirmung verhindert diese Überhitzung
und demgemäß die Gefahr
von Rißbildungen.
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Die vorliegende Erfindung sieht auch
eine Vorrichtung zum Anformen einer Muffe an ein Rohr aus thermoplastischem
Kunststoffmaterial vor.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung sind in den
Ansprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung, zum großen Teil im Schnitt, eine Anlage
zum Anformen einer Muffe an einem Rohr aus biaxial gerecktem Kunststoffmaterial
nach der Erfindung,
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2a und 2b die Vorheizstation nach 1,
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3 die
Muffenformstation nach 1 vor dem
Einsetzen des Rohres,
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4 die
Muffenformstation nach 1 beim
Aufschieben des Rohres auf den Muffenformdorn,
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5 die
Muffenformstation nach 1 beim
Kühlen
der angeformten Muffe.
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Die folgende Beschreibung geht aus
von einem vorgefertigten Rohr aus biaxial gerecktem Polyvinylchlorid
mit einer glatten zylindrischen Wand, die mit einer Gleitverbindungsmuffe
mit einem inneren elastischen Dichtungsring zu versehen ist.
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Die in 1 gezeigte
Anlage ist dafür
eingerichtet, biaxial gereckte Rohre 1 mit Muffen bei hoher Produktionskapazität zu versehen.
Die Anlage umfaßt
drei Stationen, d. h. eine erste Heizstation 10, im nachfolgenden
als Vorheizstation 10 bezeichnet, eine zweite Heizstation 20 und
eine Muffenformstation 30. Die Vorheizstation 10 und
die zweite Heizstation 20 haben die gleiche Ausbildung
und demgemäß wird lediglich
die Ausgestaltung der Vorheizstation 10 unter Bezugnahme
auf die detaillierte Darstellung in den 2a und 2b beschrieben.
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Die Vorheizstation 10 hat
ein Gehäuse 11 mit einer
Einsetzöffnung 12 für das Kunststoffrohr,
die zu einer inneren Kammer 13 zur Aufnahme des zu erwärmenden
Endbereichs des Rohres 1 führt. In der Kammer 13 ist
gegenüber
der Einsetzöffnung 12 ein Abschirmelement 14,
hier in Form einer ebenen Platte, angeordnet, das derart angebracht
ist, daß das Rohr 1 daran
mit seiner Endfläche
zu liegen kommt. Die Platte 14 kann mit Kühlmitteln
zum Kühlen
der Platte 14 versehen sein, z. B. mit Innenkanälen, durch
die ein Kühlmittel
zirkuliert. Zusätzlich
befinden sich rund um die Außenseite
der Stelle für
den zu erwärmenden
Endbereich des Rohres 1 mehrere Infrarotheizvorrichtungen 15 in
der Kammer 13, wobei dieses Heizvorrichtungen zur Mitte
der Kammer 13 hin ausgerichtet und in der Lage sind, den
Endbereich des Rohres von der Außenseite zu bestrahlen. Schließlich sind
eine oder mehrere Infrarotheizvorrichtungen 17 in der Mitte
der Kammer 13 an einem stangenförmigen Träger 18 angebracht,
wobei diese Heizvorrichtungen 17 in der Lage sind, den
Endbereich des Rohres 1 von der Innenseite zu erwärmen.
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Zur Ausführung des Verfahrens wird zuerst eine
lose Abstützungshülse 3 im
Endbereich eines Rohres 1 aus biaxial gerecktem thermoplastischem Kunststoffmaterial,
im vorliegenden Beispiel aus PVC, positioniert. Die Abstützungshülse 3 hat
eine dünne
zylindrische Umfangswand 4 aus Metall mit einem Außendurchmesser,
der etwas kleiner ist als der Innendurchmesser des nicht erwärmten Rohres 1, und
einer Länge,
die zumindest gleich derjenigen des zu erwärmenden Endbereichs des Rohres 1 ist.
Obschon die Umfangswand 4 dünn ist, hat sie eine solche
mechanische Festigkeit, daß sie keine
oder praktisch keine Verformung als Folge des beim Erwärmen schrumpfenden
Rohres 1 zeigt. Die Abstützungshülse 3 ist ferner mit
Handhabungsmitteln versehen, um die Abstützungshülse 3 in das Rohr
einbringen und später
wieder aus diesem entfernen zu können.
Bei dem vorliegenden Beispiel ist die Abstützungshülse 3 mit einer Querwand 5 mit
einer mittleren Muffe 6 versehen, die mit einem Innengewinde
versehen ist. Die Umfangswand 4 ist vorzugsweise dünn, damit
der Wärmeinhalt
der Abstützungshülse 3 niedrig
gehalten wird, und besteht vorzugsweise aus Metall, so daß, mittels
einer guten Wärmeleitung,
Temperaturunterschiede in der Umfangswand 4 vermieden werden.
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Die Hülse 3 wird vorzugsweise
in einem gesonderten Ofen vorgewärmt
und dann in den Endbereich des Rohres 1 eingebracht, woraufhin
der Endbereich des Rohres 1 in die Kammer 13 der
Vorheizstation 10 eingeführt wird. Der Betrieb der Heizvorrichtungen 15 bewirkt,
daß der
Endbereich des Rohres 1 von außen erwärmt wird, während zusätzlich Vorkehrung getroffen
werden kann, daß die
Heizvorrichtungen 17 die Hülse 3 von innen erwärmen und somit
der Innenseite des Rohres 1 Wärme zuführen. Im Verfahrensverlauf
rotiert das Rohr 1 vorzugsweise um seine Längsachse,
um eine gleichmäßige Erwärmung zu
erhalten. Die Stationen 10 und 20 sind mit Rohrhandhabungsmitteln
(hier nicht gezeigt) versehen, die das Rohr 1 in Längsrichtung
zurück-
und vorbewegen und vorzugsweise das Rohr mit einem gewissen Druck
gegen das Abschirmungselement 14 halten und gleichzeitig
die Drehung des Rohres 1 bewirken können.
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Gegebenenfalls kann die Platte 14 so
angebracht sein, daß sie
frei drehbar ist und so mit dem Rohr 1 mit umläuft.
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Wie in 2b gezeigt
ist, liegt die Endfläche des
Endbereichs des Rohres 1 an der Abschirmplatte 14 an,
so daß gewährleistet
ist, daß die
Endfläche des
Rohres 1 im Sinne einer thermischen Isolierung optimal
gegen die Heizwirkung der Heizvorrichtungen 15 abgeschirmt
ist. Selbst wenn ein kleiner Spalt zwischen der Endfläche des
Rohres 1 und der Abschirmplatte 14 vorhanden wäre, wird
die Wirkung einer thermischen Isolierung der Endfläche erreicht, obgleich
nicht so wirkungsvoll, wie in dem hier beschriebenen Fall, wo sie
vollständig
aneinander anliegen. Für
das hier genannte PVC-Rohr 1 wird die Vorwärmstation 10 so
einreguliert, daß eine
Vorwärmtemperatur
des Endbereichs erreicht wird, die grob der Glasübergangstemperatur von Polyvinylchlorid
(etwa 80 bis 85°C)
entspricht. Bei Erwärmung auf
eine derartige Temperatur neigt das biaxial gereckte PVC-Kunststoffmaterial
des Rohres 1 bereits zum Schrumpfen, aus welchem Grunde
die Abstützungshülse 3 durch
das Rohr 1 fest eingespannt wird.
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Sobald der Endbereich des Rohres
auf etwa die genannte Vorwärmtemperatur
erwärmt
worden ist, wird das Rohr aus der Vorheizstation 10 herausgenommen
und an die zweite Heizstation 20 übergeben. Bei diesem Vorgang
bleibt die Abstützungshülse 3 eingespannt
in dem leicht geschrumpften Endbereich des Rohres 1. Während der Überführung des Rohres 1 aus
der einen Station in die andere wird dem Rohr 1 keine Wärme zugeführt, so
daß ein,
als vorteilhaft an gesehener, Temperaturausgleich im Endbereich des
Rohres 1 stattfinden kann. Insbesondere erwärmt sich
nun die Endfläche
des Rohres 1, die von den Heizvorrichtungen durch die Platte 14 abgeschirmt
gewesen ist.
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Um zu gewährleisten, daß der Endbereich des
Rohres 1 so weit wie möglich
gleichmäßig die Muffenformtemperatur
erreicht, wird der Endbereich nun zunächst von den Heizvorrichtung
der zweiten Heizstation 20, genau wie unter Bezugnahme
auf die 2a und 2b beschrieben,
weiter erwärmt.
In dieser Erwärmungsstufe
ist die Endfläche
des Rohres 1 in gleicher Weise thermisch isolierend von
den um das Rohr 1 auf der Außenseite positionierten Heizvorrichtungen
mittels der Platte 14 oder eines ähnlichen Abschirmungselements
abgeschirmt. Außerdem
rotiert das Rohr 1 wieder um seine Längsachse während der Erwärmung. Wenn
das Rohr 1 an die nächste,
die Muffenformstation 30, übergeben wird, findet ein weiterer
Temperaturausgleich statt.
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Die abschließend zu erreichende Muffenformtemperatur
des Endbereichs des PVC-Rohres 1 entspricht hier vorzugsweise
etwa der Orientierungstemperatur von Polyvinylchlorid (etwa 110°C), vorzugsweise
etwas höher,
z. B. 120°C.
Während
das Rohr 1 erwärmt
wird, wird vorzugsweise ein leichter axialer Druck auf das Rohr 1 ausgeübt, um seine Endfläche an der
Platte 14 zu halten, wobei in diesem Zusammenhang zu vermerken
ist, daß das
Rohr 1 etwas Schrumpfung in axialer Richtung zeigt, was
eine bekannte Eigenschaft von Rohren aus biaxial gerecktem Kunststoffmaterial
ist.
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Sobald die geeignete Muffenformtemperatur des
Rohres 1 erreicht worden ist, wird das Rohr 1,
mit der Abstützungshülse 3 in
seinem Inneren, in die Muffenformstation 30 eingeführt. Bevor
der Arbeitsablauf in dieser Station 30 beschrieben wird,
wird zunächst
ihre Konstruktion unter Bezugnahme auf 3 beschrieben.
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Die Muffenformstation 30 hat
ein Gehäuse 31 mit
einer Einsetzöffnung 32 für das Rohr 1,
die zu einer inneren Kammer 33 zur Aufnahme des Endbereichs
des Rohres 1 führt.
Um die Einsetzöffnung 32 vorhanden
ist eine Dichtung 34, die eine luftdichte Abdichtung mit
der Außenseite
des Rohres herbeiführen
kann. Gegenüber
der Einsetzöffnung 32 hat das
Gehäuse 31 einen
Durchgang 35 für
einen Muffenformdorn 40. Um den Durchgang 35 vorhanden
ist ein Dichtungsring 36, der eine luftdichte Abdichtung mit
dem Außenumfang
des Dorns 40 bildet, wenn letzterer in der Kammer 33 vorhanden
ist, wie es in 3 gezeigt
ist. Ein Translationsmechanismus (nicht gezeigt), der z. B. einen
linearen Hydraulikzylinder aufweist, ist vorgesehen, um den Dorn 40 zurück und vor
zwischen der in der Kammer 33 (3) gelegenen Position und einer Position
außerhalb
der Kammer 33 (nicht gezeigt) zu bewegen.
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Die Kammer 33 ist ferner
mit einer Kühlmittelleitung 37 ausgestattet,
die mit Sprühöffnungen und
einer Verbindung 38 für
die Zuführung
von Kühlwasser
oder dgl. versehen ist. Die Kühlmittelleitung 37 ist
hier schraubenlinienförmig
und umgibt den Endbereich des Rohres 1, wenn letzteres
in der Kammer 33 in Position gebracht worden ist. Vorhanden am
Boden der Kammer 33 ist ein Kühlwasserablauf mit einem zugehörigen Absperrventil 39.
Ferner ist eine Verbindung 50 mit einer vom Bedienungspersonal
zu betätigenden
Schließvorrichtung 50 vorgesehen,
um Druckluft oder ein anderes, vorzugsweise gasförmiges, Druckmedium der Kammer 33 zuzuführen.
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Der Muffenformdorn 40 hat
an seinem der Einsetzöffnung 32 zugewandtem
Ende einen Aufnahmebereich 41 für die Abstützungshülse 3, gefolgt von
einem Abstützungsbereich 42 mit
dem gleichen Außendurchmesser
wie die Abstützungshülse 3.
Der Dorn 40 hat ferner einen konischen Übergangsbereich 43,
der den Übergang
vom Abstützungsbereich 42 zum
Muffenformbereich 45 bildet, der einen größeren Durchmesser
als der Abstützungsbereich 42 hat.
Im Nahbereich des Muffenformbereichs 45 befinden sich Mittel
(hier nicht gezeigt) zum zeitweiligen Aufnehmen und Halten eines
elastischen Dichtungsringes 46, der so ausgelegt ist, daß er einen
Teil der an das Rohr 1 anzuformenden Muffe bildet. Solche Mittel
umfassen z. B. einen beweglichen Halter zum Halten des Dichtungsrings 46 fest
am Platz, wenn das Rohr 1 über ihn gleitet, wie beschrieben
in NL 94 00 894.
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Zum Anformen der Muffe an dem Rohr 1 wird der
auf die Muffenformtemperatur erwärmte
Endbereich des Rohres 1 zusammen mit der darin eingespannten
Abstützungshülse 3 in
die Muffenformstation 30 über die Einsetzöffnung 32 eingeführt. Im
Verfahrensablauf gelangt der Aufschiebebereich 41 des Dorns 40 in
die Abstützungshülse 30 und
bewirkt damit eine Zentrierung der Abstützungshülse 3 und demgemäß des Rohres 1 in
Bezug auf den Dorn 40. Dann wird, wie 4 zeigt, das Rohr 1 weiter über den
Dorn 40 geschoben und bewegt sich dann, über den Übergangsbereich 43,
auf den Muffenformbereich 45 des Dorns 40. Dann
bewegt sich das Ende des Rohres 1 an dem auf dem Dorn 40 plazierten Dichtungsring 46 vorbei.
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Obgleich das Kunststoffmaterial des
biaxial gereckten Rohres 1 eine ausgesprochene Tendenz zum
Schrumpfen bei der Muffenformtemperatur hat, erweist sich ein guter
Sitz des Rohres 1 am Dichtungsring 46 und demjenigen
Bereich 47 des Dorns 40, der hinter dem Dichtungsring 46 gelegen
ist, als schwierig zu erreichen. Um einen guten Sitz des Dichtungsrings 46 zu
erreichen und dadurch zu gewährleisten,
daß er
eingeschlossen ist, sieht das Verfahren vor, daß die Kammer 33 unter
Druck gesetzt wird, nachdem das Rohr 1 vollständig auf
den Dorn 40 aufgeschoben worden ist, gegebenenfalls in
Verbindung mit einem reduziertem Druck, der auf der äußeren Oberfläche des
Dorns 40 zwischen dem Dorn 40 und dem Rohr 1 erzeugt
wird. Die Kammer 33 kann druckbeaufschlagt werden, weil
sie durch die Dichtungen 34 und 36 abgedichtet
ist. Es wurde gefunden, daß ein
Außendruck
von etwa 2,5 bar auf den erwärmten
Endbereich des Rohres 1 gute Ergebnisse bei einem Rohr
aus biaxial gerecktem PVC mit einem Durchmesser von 160 mm und einer
Wanddicke von 4 mm ergibt. Beiläufig
sei erwähnt,
daß in 4 die Kühlleitung aus Gründen der Übersichtlichkeit
weggelassen worden ist.
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Sobald der Endbereich des Rohres 1 vollständig über den
Dorn 40 geschoben und, gegebenenfalls mit Hilfe des Außendrucks
auf dem Rohr 1, der ge wünschte
Sitz erreicht worden ist und die Muffe ihre beabsichtigte Form hat,
wird sodann Kühlwasser auf
den Endbereich gesprüht,
der im Ergebnis abkühlt
und abmessungsstabil wird. Dieses ist schematisch in 5 angezeigt. Das Kühlwasser
kann aus der Kammer 33 über
das dann offene Absperrventil 39 ausfließen. Sodann
wird der Dorn 40 aus dem Rohr 1 herausgezogen,
woraufhin das Rohr aus der Muffenformstation entfernt werden kann.
Schließlich kann
ein Zugelement an die Muffe 6 der Abstützungshülse 3 angeschraubt
werden, die sich an diesem Punkt noch im Inneren des Rohres 1 befindet,
und die Abstützungshülse 3 kann
aus dem Rohr 1 entfernt werden. Offensichtlich ist es auch
möglich,
daß Kupplungsmittel
vorgesehen werden, die zeitweilig die Abstützungshülse 3 am Dorn 40 festlegen,
so daß die
Abstützungshülse 3 aus
dem Rohr 1 zusammen mit dem Dorn 40 herausgezogen
werden kann.
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Als Ergebnis des hier beschriebenen
Verfahrens ist das Rohr 1 mit einer Hochqualitätsmuffe
ausgestattet, während
gleichzeitig eine hohe Produktionskapazität erreicht werden kann.
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Als Ergebnis dessen, daß die Endfläche des Endbereichs
des Rohres 1 an der Abschirmplatte 14 anliegt,
wird diese Endfläche
thermisch von den äußeren Heizmitteln
isoliert. Im Ergebnis wird eine übermäßige Erwärmung der
Endfläche
und insbesondere ihres äußersten
Randes vermieden.
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Bei einer Abwandlung des Erfindungsgedankens
kann Vorkehrung in der Weise getroffen sein, daß das Rohr 1 mittels
eines Umlaufs von Warmluft erwärmt
und dabei die Endfläche
von einem Abschirmungsring umgeben wird, der die Strömung der Warmluft
von der Endfläche
des Rohres fernhält.
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Bei einer weiteren Abwandlung ist
vorstellbar, daß die
Abschirmungsplatte 14 fehlt und eine Luftblasring in einem
Abstand von der Endfläche
des Rohres 1 angeordnet ist, wobei ein derartiger Ring eine
Mehrzahl von Luftdüsen
aufweist, die gegen die Endfläche
des Rohres 1 gerichtet sind und Kühlluft auf die Endfläche blasen.
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Wenn das Rohr 1 über den
Dorn 40 geschoben wird, wird die Abstützungshülse 3, wie sie ist, weiter
in das Rohr 1 hineingeschoben. Es sollte in diesem Zusammenhang
vermerkt werden, daß die Abstützungshülse 3 einen
geringfügig
kleineren Durchmesser als der Innendurchmesser des nicht erwärmten Bereichs
des Rohres 1 hat. Da die Abstützungshülse 3 in diesem Moment
noch warm ist, ist es notwendig zu verhindern, daß die Abstützungshülse 3 am
unteren Teil des Rohres 1 zu liegen kommt und das Rohr 1 dort überhitzt
wird. Die Zentrierung der Abstützungshülse 3 auf
dem Dorn 40 verhindert diesen Effekt. Wahlweise kann Vorkehrung
dafür getroffen
werden, daß die
Abstützungshülse 3 in
dem Augenblick gekühlt
wird, in dem sie in das Rohr 1 eingedrückt wird.
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Die Verwendung der Abstützungshülse, die vom
Muffenformdorn getrennt ist, ermöglicht
es, daß die
Erwärmung
in einer oder mehreren getrennten Heizstationen stattfindet, so
daß es
nicht notwendig ist, daß eine
verhältnismäßig lange
dauernde Erwärmung
des Rohres in der Muffenformstation stattfindet.
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Wahlweise kann im Falle einer einzigen
Muffenformstation Vorkehrung für
eine Mehrzahl von Vorheizstationen und nachfolgenden Heizstationen getroffen
werden, um so eine optimale Ausnutzung der Kapazität der Muffenformstation
zu haben. Ein gesonderter Vorheizofen kann zum Vorwärmen der Abstützungshülsen vorgesehen
sein.
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Offensichtlich kann das Anformen
der Muffe nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung auch die Verwendung anderer Dornausbildungen beinhalten,
wobei z. B. ein aufweitbarer Dorn in diesem Zusammenhang vorstellbar
ist.