-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Behandeln von Flüssigkeit und eine dafür geeignete
Energiezufuhreinrichtung.
-
Aus dem Stand der Technik sind Verfahren bekannt,
mittels welchen Flüssigkeiten,
insbesondere Flüssigkeiten
mit gelösten
Stoffen oder nicht gelösten
Feststoffanteilen oder in der Flüssigkeit
dispergierten Fluiden, behandelt werden, um sie anschließend herkömmlichen
Industrieanlagen zur Verwendung in einem Produktionsprozess zuzuführen oder um
sie in in der Praxis eingesetzte biologische Kläranlagen einzuleiten.
-
Weiter sind Abwasserbehandlungsverfahren bekannt,
um Abwässer
zu entmineralisieren oder zu entkeimen. Die so behandelten Abwässer werden beispielsweise
als Brauchwasser für
industrielle Zwecke eingesetzt oder zur Bewässerung in Gärtnereien
für Hydrokulturen
verwendet.
-
Diese Verfahren erfordern jedoch
einen sehr hohen apparativen und regelungstechnischen Aufwand und
verursachen deshalb hohe Investitionskosten.
-
Eines dieser bekannten Verfahren
betrifft das Entwässern
und Trocknen und anschließende
Verbrennen von Klärschlamm
oder auch von Fäkalien. Dazu
werden die Fäkalien,
beispielsweise Schweinegülle,
in größeren Lagereinrichtungen
gesammelt, in welchen die Fäkalien
mit biologischen Mitteln so behandelt werden, dass die Fäkalien eingedickt
und durch biologische Prozesse abgebaut werden.
-
Eine weitere Verwendung für die in
bäuerlichen
Großbetrieben
in größeren Mengen
anfallenden Fäkalien
ist, die Fäkalien
auf landwirtschaftliche Nutzflächen
wie Getreidefelder od. dgl. als Dünger auszubringen.
-
Nachteilig ist dabei jedoch, dass
bei dem Ausbringen der Fäkalien
auf die landwirtschaftlichen Nutzflächen eine starke Geruchsbelästigung
der Umgebung auftritt und dass darüber hinaus in den Fäkalien enthaltene
Keime und Bakterien in den Boden und das Grundwasser gelangen. Bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zum Ausbreiten
oder Entsorgen von Fäkalien
ist ein großer Platzbedarf
für die
Ausbreitungs- oder
Entsorgungsanlagen erforderlich, und die dabei ablaufenden Wiederaufbereitungsprozesse
benötigen
lange Prozesszeiten sowie kostenintensive Einsatzstoffe.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Behandeln von
Flüssigkeit
zur Verfügung
zu stellen, mittels welchen sich Flüssigkeit auf kostengünstige Art und
Weise und mit geringem Platzbedarf behandeln lässt.
-
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die
Schritte und Merkmale gelöst,
die in den Ansprüchen
1 bzw. 4 angegeben sind.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, die
zu behandelnde Flüssigkeit
in eine erste Kammer und dann abwärts an einer Außenwand
der ersten Kammer in einem dünnen
Film in eine zweite Kammer zu leiten. Damit kann eine Entgasung
der zu behandelnden Flüssigkeit
in dünner
Schicht erfolgen. Dabei ist von Vorteil, dass ein hoher Wirkungsgrad erreicht
wird und die Entgasung in dünnem
Film eine kostengünstige
Art der Entgasung darstellt, da der zu behandelnden Flüssigkeit
keine mechanische Energie zugeführt
werden muss wie bei aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren,
welche zur Entgasung mechanische Rühreinrichtungen verwenden.
-
Durch die erfindungsgemäße Ausstattung der
Vorrichtung mit wenigsten drei in Reihe in einem Reaktionsbehälter angeordneten
Kammern wird ein geringer Platzbedarf bei einem hohen Durchsatz
erreicht. Der Reaktionsbehälter
kann somit in vorteilhafter Weise für bestimmte Einsatzzwecke und Durchsatzmengen
mobil ausgeführt
werden, indem der Reaktionsbehälter
auf einen PKW-Anhänger oder ähnl. montiert
wird und somit von einem Einsatzort zum nächsten verfahrbar ist.
-
Weiter ist von Vorteil, dass die
Vorrichtung zum Trennen von nicht mischbaren Flüssigkeiten aufgrund von Dichteunterschieden
der Flüssigkeiten eingesetzt
werden kann. Ebenso ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Trennen
von Flüssigkeiten, welche
mit nicht gelösten
Feststoffen versetzt sind, geeignet.
-
Die zu behandelnde Flüssigkeit
wird in den Reaktionsbehälter über eine
Einleiteinrichtung eingebracht, steigt in der ersten Kammer auf
und wird dann über
eine zweite Kammer in eine dritte Kammer weitergeleitet. Dabei ist
von Vorteil, dass sich die zu trennenden Flüssigkeiten oder die in der
zu behandelnden Flüssigkeit
enthaltenen Feststoffe bei dem Aufsteigen aufgrund ihres Dichteunterschiedes
voneinander trennen und dass in der sich an die erste Kammer anschließenden zweiten
Kammer noch nicht getrennte Flüssigkeitsbestandteile
weiter voneinander getrennt werden.
-
Um eine weitere Verbesserung des
Wirkungsgrades der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu erreichen, ist an die dritte Kammer eine Energiezufuhreinrichtung
zum Erhöhen
der inneren Energie der Flüssigkeit
angeschlossen. Durch die Zuführung
von Energie in die zu behandelnde Flüssigkeit können Behandlungsprozesse in
vorteilhafter Weise beschleunigt werden, indem beispielsweise die
Temperatur der zu behandelnden Flüssigkeit angehoben wird oder
der zu behandelnden Flüssigkeit
Bewegungsenergie zum Vermischen oder Entgasen zugeführt wird.
-
Die zu behandelnde Flüssigkeit
wird durch eine mit der ersten Kammer verbundene Einrichtung zum
Erzeugen von Unterdruck in dem Reaktionsbehälter in diesen eingesaugt.
Dadurch werden Behandlungsprozesse in vorteilhafter Weise unterstützt, da
beispielsweise die Prozesstemperaturen aufgrund des Unterdruckes
niedriger als bei Umgebungsdruck liegen.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung bilden die Gegenstände
der Unteransprüche.
-
In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann vorgesehen sein, dass sich in der ersten Kammer ein Tauchrohr
bis in die Nähe
des Auslasses der ersten Einleiteinrichtung erstreckt. Damit besteht
die Möglichkeit,
einen gewissen Anteil der zu behandelnden Flüssigkeit bereits aus der ersten Kammer
vor Eintritt in die zweite Kammer aus dem Reaktionsbehälter auszuleiten.
-
Besonders vorteilhaft erweist es
sich dabei, wenn zwischen einem ersten Auslass des Tauchrohres und
dem Auslass der ersten Einleiteinrichtung ein Teller angeordnet
ist, der die aus der ersten Einleiteinrichtung austretende Flüssigkeit
ringförmig
in der ersten Kammer verteilt. Damit wird vermieden, dass die zu
behandelnde Flüssigkeit,
welche aus der ersten Einleiteinrichtung in die erste Kammer eingeleitet wird,
sofort aus der ersten Kammer über
das Tauchrohr abgeführt
wird, ohne dass die zu behandelnde Flüssigkeit dem Behandlungsprozess
in der ersten Kammer ausgesetzt ist. Die über die erste Einleiteinrichtung
in die erste Kammer eintretende Flüssigkeit wird durch den Teller
an dem ersten Auslass des Tauchrohres vorbeigeführt und strömt zunächst in Richtung der zweiten
Kammer. Durch ein Absaugen eines Anteiles der zu behandelnden Flüssigkeit über das
Tauchrohr wird in der ersten Kammer eine Zirkulationsströmung erreicht,
welche die Verweilzeit der zu behandelnden Flüssigkeit in der ersten Kammer stark
erhöht.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung
kann vorgesehen sein, dass das Tauchrohr einen zweiten Auslass hat,
der mit der dritten Kammer verbunden ist. Dann bildet das Tauchrohr eine
Art Bypass zu der zweiten Kammer, über welchen die zu behandelnde Flüssigkeit
aus der ersten Kammer in die dritte Kammer eingeleitet werden kann.
Darüber
hinaus kann der an der zweiten Kammer vorbeigeleitete Anteil der zu
behandelnden Flüssigkeit
in einer anderen Apparatur einem weiteren Behandlungsprozess zugeführt werden.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung kann vorgesehen sein, dass unterhalb eines oberen Endes
der ersten Kammer eine Einrichtung zum Abführen von leichteren Substanzen
aus dem Reaktionsbehälter
angeordnet ist. Dadurch können auf
einfache Art und Weise leichtere Substanzen bereits nach der ersten
Kammer aus dem Reaktionsbehälter
abgeführt
werden.
-
In einer besonders vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass sich der
innere Mantelkörper
in Strömungsrichtung
im Querschnitt verjüngt
und mit Abstand von einem gegenüberliegenden
Ende des Reaktionsbehälters
endet. Damit wird in vorteilhafter Weise das Aufsteigen der zu behandelnden
Flüssigkeit
aufgrund der Querschnittsverengung des inneren Mantelkörpers verbessert.
Ist der Reaktionsbehälter
mit einer an die erste Kammer stromaufwärts angeschlossenen Dispergiereinrichtung
zum Einleiten von Fluid in die Flüssigkeit und zum wenigstens
teilweisen Aufschäumen
derselben versehen, kann die reaktive Oberfläche zwischen der zu behandelnden
Flüssigkeit
und dem zugeführten
Fluid drastisch vergrößert werden, so
dass gewünschte
Behandlungsprozesse innerhalb kurzer Prozesszeiten ablaufen.
-
Die Flüssigkeit wird vorteilhaft über die
entgegengesetzt zu der ersten Einleiteinrichtung mit der ersten
Kammer verbundenen Einrichtung zum Erzeugen von Unterdruck in den
Reaktionsbehälter
eingesaugt, wodurch die beschriebenen Aufschäumprozesse und ein Aufsteigen
der Flüssigkeit
oder des aufgeschäumten
Teiles der zu behandelnden Flüssigkeit
in dem Reaktionsbehälter
unterstützt
werden.
-
Der aufgeschäumte Teil der zu behandelnden
Flüssigkeit
entschäumt
sich mit zunehmender Reaktionszeit und gelangt über einen Ringraum gemeinsam
mit dem nicht aufgeschäumten
Teil der Flüssigkeit
in die zweite Kammer, in welcher der nicht aufgeschäumte Teil
und der entschäumte
Teil der Flüssigkeit
vor Eintritt in die dritte Kammer vermischt werden. Damit ist in
vorteilhafter Weise durch die Vergrößerung der reaktiven Oberfläche eine
Beschleunigung des Behandlungsprozesses bei an schließendem Konzentrationsausgleich
der zu behandelnden Flüssigkeit
nach deren Austritt aus der ersten Kammer gewährleistet.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung können
in die zu behandelnde Flüssigkeit
in der dritten Kammer weitere Fluide eingeleitet werden. Dabei wird
in vorteilhafter Weise die reaktive Oberfläche zwischen der zu behandelnden
Flüssigkeit
und den weiteren zugeführten
Fluiden zur Beschleunigung von weiteren Behandlungsprozessen erreicht. Dafür ist die
dritte Kammer mit einer zweiten Einleiteinrichtung zum Einleiten
von weiteren Fluiden in die zu behandelnde Flüssigkeit verbunden. Es hat
sich als besonders vorteilhaft erwiesen, Oxidations- und/oder Reduktionsmittel,
vorzugsweise Ozon und/oder Wasserstoffperoxid, einzuleiten.
-
Ist die zweite Kammer durch einen
zusätzlichen
Mantelkörper
in eine innere und eine äußere Ringkammer
unterteilt, ist in vorteilhafter Weise eine Beruhigungszone geschaffen,
in welcher ein Konzentrationsausgleich oder eine Vermischung von nicht
aufgeschäumter
Flüssigkeit
und entschäumter Flüssigkeit
möglich
ist.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung ist vorgesehen, dass die Energiezufuhreinrichtung zur
Erhöhung
der inneren Energie einen Ultraschalleistungswandler aufweist, um
die über
die zweite Einleiteinrichtung zugeführten Fluide in der zu behandelnden
Flüssigkeit
zu nukleieren und die reaktive Oberfläche stark zu erhöhen.
-
Vorzugsweise weist der Ultraschalleistungswandler
zwei ineinander angeordnete, topfförmige Gehäuseteile, die zwischen sich
eine Piezokeramikscheibe über
eine elastische Dichtung abstützen, auf.
Mit dieser Energiezufuhreinrichtung kann einer zu behandelnden Flüssigkeit
auf einfache Art und Weise Energie oder innere Energie zugeführt werden,
wobei Vermischungsprozesse in vorteilhafter Weise begünstigt werden.
-
Um aus der zu behandelnden Flüssigkeit schwer
abtrennbare Substanzen bei möglichst
niedrigem Energieverbrauch separieren zu können, kann die dritte Kammer
durch eine semipermeable Zwischenwand in eine erste und eine zweite
Teilkammer unterteilt sein, wobei in einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
die Energiezufuhreinrichtung an die erste Teilkammer angeschlossen
ist und die Verbindung zwischen der zweiten und der dritten Kammer in
die erste Teilkammer der dritten Kammer mündet. Da bei wird die Energiezufuhreinrichtung
oder die von ihr in die zu behandelnde Flüssigkeit eingebrachte Energie
dafür eingesetzt,
die zu behandelnde Flüssigkeit
durch die semipermeable Zwischenwand zu fördern und die zu separierenden
Substanzen, welche diese semipermeable Zwischenwand nicht passieren
können,
aus der ersten Teilkammer abzuführen
und die Flüssigkeit
aus der zweiten Teilkammer aus dem Reaktionsbehälter abzuleiten.
-
Die semipermeable Zwischenwand kann
als eine Kunststofffolie ausgebildet sein, die Feststoffe in der
ersten Teilkammer zurückhält und Flüssigkeit
in die zweite Teilkammer durchlässt.
Damit wird eine Trennung der Flüssigkeit
von darin enthaltenen Feststoffen ermöglicht, ohne dass dabei ein
großer
Energieaufwand wie etwa bei thermischen Trennverfahren aufgewendet
werden muss.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nachfolgend anhand der Zeichnungen prinzipmäßig beschrieben.
-
Es zeigt:
-
1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei ein
Tauchrohr in eine erste Kammer mündet;
-
2 eine
schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung
nach 1, wobei eine zweite
Kammer des Reaktionsbehälters
in zwei ringförmige
Kammern unterteilt ist;
-
3 eine
weitere Ausführungsform
der Vorrichtung nach den 1 und 2;
-
4 eine
schematische Darstellung einer dritten Kammer des Reaktionsbehälters, die
durch eine semipermeable Zwischenwand in eine erste und eine zweite
Teilkammer getrennt ist; und
-
5 eine
Energiezufuhreinrichtung im Querschnitt.
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung der Vorrichtung, welche einen Reaktionsbehälter 10 mit
drei in Reihe angeordneten Kammern 12, 14 und 16 aufweist.
Die erste Kammer 12 ist von einer inneren Wand 18 begrenzt.
Weiter ist mit der ersten Kammer 12 eine erste Einleiteinrichtung 20 zum
Einleiten von zu behandelnder Flüssigkeit
in den Reaktionsbehälter 10 oder
die erste Kammer 12 verbunden.
-
Die zweite Kammer 14 ist
zwischen der inneren Wand 18 und einer äußeren Wand 22 angeordnet,
und an sie schließt
sich die dritte Kammer 16 an. Die zweite Kammer 14 ist
von der dritten Kammer 16 durch einen mit Schlitzen oder
Löchern 24 versehenen
Bund 26 getrennt. Der Bund 26 ist zwischen der inneren
Wand 18 und der äußeren Wand 22 angeordnet.
-
Die dritte Kammer 16 weist
eine Einrichtung 28 zum Ausleiten der Flüssigkeit
auf. Darüber
hinaus ist an die dritte Kammer 16 eine Energiezufuhreinrichtung 30 zum
Erhöhen
der inneren Energie der zu behandelnden Flüssigkeit angeschlossen.
-
Entgegengesetzt zu der ersten Einleiteinrichtung 20 ist
eine Einrichtung 32 zum Erzeugen von Unterdruck in dem
Reaktionsbehälter 10 mit
der ersten Kammer 12 verbunden.
-
Die zu behandelnde Flüssigkeit
wird durch die Erzeugung von Unterdruck in dem Reaktionsbehälter 10 über die
erste Einleiteinrichtung 20 in die erste Kammer 12 eingeleitet
und steigt in dieser auf; bis sie das der
ersten Einleiteinrichtung 20 entgegengesetzte Ende der
inneren Wand 18 erreicht und an der Außenseite 40 der inneren
Wand 18 in die zweite Kammer 14 eintritt.
-
In der ersten Kammer 12 erstreckt
sich bis in die Nähe
des Auslasses der ersten Einleiteinrichtung 20 ein Tauchrohr 32,
wobei zwischen einem ersten Auslass 34 des Tauchrohres 32 und
dem Auslass der ersten Einleiteinrichtung 20 ein Teller 36 angeordnet ist,
der die aus der ersten Einleiteinrichtung 20 austretende
Flüssigkeit
ringförmig
in der ersten Kammer 12 verteilt.
-
Der Teller 36 verhindert,
dass die aus dem Auslass der ersten Einleiteinrichtung 20 austretende Flüssigkeit
sofort in das Tauchrohr 32 einströmt und aus der ersten Kammer 12 abgeführt wird.
Die Flüssigkeit
strömt
aus der ersten Einleiteinrichtung 20 in Richtung der inneren
Wand 18 an dem Teller 36 vorbei und an dem Tauchrohr 32 entlang
in Richtung zu dem von der ersten Einleiteinrichtung 20 abgewandten
Ende der ersten Kammer 12.
-
Ein zweiter Auslass 38 des
Tauchrohres 32 ist in dem vorliegen den Ausführungsbeispiel
mit einer nicht dargestellten Pumpe verbunden, mittels welcher Flüssigkeit
aus der ersten Kammer über
das Tauchrohr 32 abgesaugt wird. Diese Absaugung erzeugt
in der ersten Kammer eine Zirkulationsströmung, welche die Verweilzeit
der Flüssigkeit
in der ersten Kammer 12 vergrößert. Der zweite Auslass 38 des
Tauchrohres 32 ist mit der dritten Kammer 16 verbunden.
-
Die innere Wand 18 verjüngt sich
im Querschnitt in Strömungsrichtung
der Flüssigkeit
und endet mit Abstand von einem gegenüberliegenden Ende des Reaktionsbehälters 10.
-
Die Flüssigkeit wird aus der ersten
Kammer 12 abwärts
an einer Außenwand 40 der
inneren Wand 18 oder der ersten Kammer 12 in einem
dünnen
Film in die zweite Kammer 14 geleitet. Dabei können beispielsweise
Farben oder Lacke, die Luft- oder Gaseinschlüsse aufweisen, auf einfache
Art und Weise aus dünner
Schicht heraus entgast werden.
-
Im Bereich des Überganges von der ersten Kammer 12 in
die zweite Kammer 14 ist eine erste Einrichtung 42 als
ein Auslass von leichten Substanzen aus dem Reaktionsbehälter 10 angeordnet.
Wird ein Füllstand
der zweiten Kammer 14 derart eingestellt, dass der Füllstand
wenigstens der Höhe
der Öffnung
der ersten Einrichtung 42 entspricht, können auf der zu behandelnden
Flüssigkeit
aufschwimmende leichtere Substanzen, wie beispielsweise Zellulosepartikel
von Schweinegülle
oder Öle
von entmischten Wasser-Ö1-Gemischen auf einfache
Art und Weise aus dem Reaktionsbehälter 10 abgeführt werden.
-
Eine weitere Möglichkeit, um Feststoffanteile aus
der zu behandelnden Flüssigkeit
abzuführen,
ist, vor dem Eintritt in die dritte Kammer 16 Siebe (nicht dargestellt)
vor dem Bund 26 anzuordnen und über eine zweite Einrichtung 44 die
Feststoffanteile aus dem Reaktionsbehälter 10 oder der zweiten
Kammer 14 auszuleiten.
-
Die erste Einleiteinrichtung 20 ist
von der dritten Kammer 16 koaxial umgeben und mit der inneren
Wand 18 und der äußeren Wand 22 verbunden.
-
An die erste Kammer 12 ist
stromaufwärts eine
Dispergiereinrichtung 46 zum Einleiten von Fluid in die
Flüssigkeit
und zum wenigstens teilweisen Aufschäumen derselben angeschlossen.
-
Bei bestimmten Anwendungen oder Behandlungsprozessen
werden über
die Dispergiereinrichtung 46 Fluide wie beispielsweise
Luft- oder reiner Sauerstoff in die Flüssigkeit eingeleitet. Dabei
entsteht in einem oberen Gebiet der ersten Kammer 12, das
am Übergang
zu der zweiten Kammer 14 angeordnet ist, ein Bereich, der
mit aufgeschäumter
Flüssigkeit
gefüllt
ist. Durch die Aufschäumung
wird eine erhebliche Vergrößerung der
reaktiven Oberfläche zwischen
der Flüssigkeit
und den zugeführten
Fluiden erreicht, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit der Behandlungsprozesse
erheblich ansteigt. Mit zunehmender Reaktionszeit nimmt die Oberflächenspannung
des aufgeschäumten
Teiles der Flüssigkeit ab,
so dass sich die aufgeschäumte
Flüssigkeit
wieder entschäumt
und in die zweite Kammer 14 abgeleitet werden kann. An
die dritte Kammer 16 ist eine zweite Einleiteinrichtung 48 zum
Einleiten von weiteren Fluiden in die Flüssigkeit angeschlossen. Über die
zweite Einleiteinrichtung 48 werden bei der Behandlung
von Schweinegülle
Oxidations- und Reduktionsmittel eingeleitet.
-
Dabei handelt es sich um Wasserstoffperoxid
und/oder Ozon. Diese beiden Fluide haben den Vorteil, dass Schweinegülle behandelt
werden kann, ohne dass sich schädliche
Rückstände ausbilden. Nach
der Behandlung müssen
deshalb auch keine schädlichen
Rückstände aus
der Schweinegülle
entfernt werden.
-
2 zeigt
eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
der Vorrichtung nach 1,
wobei die zweite Kammer 14 des Reaktionsbehälters 10 in
zwei ringförmige
Kammern 14a und 14b unterteilt ist. Da die in
den 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen
der Vorrichtung nur geringfügig
voneinander abweichen, werden für
Bauteile mit gleicher Funktion gleiche Bezugszeichen verwendet.
-
Die Flüssigkeit tritt über die
erste Einleiteinrichtung 20 in die erste Kammer 12 ein. Über die
Dispergiereinrichtung 46, welche in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
als ein poröser
Ring aus Stein ausgebildet ist, wird Luft oder reiner Sauerstoff
in die Flüssigkeit
eingebracht. Das verursacht in der ersten Kammer 12 ein
Aufschäumen
der Flüssigkeit.
Die aufgeschäumte
Flüssigkeit
wird wieder entschäumt und
fließt über die
innere Ringkammer 14a in die äußere Ringkammer 14b.
Die innere Ringkammer 14a wird durch eine zusätzliche
Wand 50 und die innere Wand 18 begrenzt. Der poröse Stein
besteht aus geschäumtem
Siliciumnitrid.
-
Die zusätzliche Wand 50 kann
in einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform mit Löchern versehen
sein, so dass in der zusätzlichen
Wand 50 befindliche nicht aufschäumbare Flüssigkeit durch die Löcher in
die innere Ringkammer 14a strömen kann.
-
Die innere Ringkammer 14a und
die äußere Ringkammer 14b sind über Löcher 52 der
inneren Wand 18 verbunden. Die innere Ringkammer 14a ist als
eine zusätzliche
Beruhigungs- und Vermischungszone für die aufgeschäumte und
anschließend
wieder entschäumte
Flüssigkeit
vorgesehen. Darüber
hinaus ist ein Konzentrationsausgleich zwischen dem entschäumten und
dem nicht aufgeschäumten
Teil der Flüssigkeit
in dem inneren Ringraum 14a und in dem sich anschließenden äußeren Ringraum 14b gegeben.
-
Die Einrichtung 33 zum Erzeugen
von Unterdruck in dem Reaktionsbehälter 10 umfasst eine
Leitung 54 und eine Pumpe 56, wobei die Leitung 54 einen
Abscheider oder Syphon und ein im Bereich des Abscheiders angeordnetes
Ablaßelement
(nicht dargestellt) für
sedimentierte Feststoftpartikel aufweist.
-
Die äußere Wand 22 ist aus
mehreren miteinander verbundenen zylindrischen Abschnitten gebildet,
welche ineinander angeordnet sind und über seitlich angeordnete Spannelemente
(nicht näher dargestellt)
mit einem Deckel 58 und einem Boden teil 60 des Reaktionsbehälters 10 fest
verbunden sind.
-
Die zweite Einleiteinrichtung 48 umfasst
in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2 eine Leitung 62 und
eine Pumpe 64 zum Einbringen von Fluiden in die dritte
Kammer 16. An die Leitung 62 der zweiten Einleiteinrichtung 48 kann
darüber
hinaus auch eine sauerstofferzeugende Einrichtung angeschlossen
sein.
-
Die Einrichtung 28 zum Ausleiten
der zu behandelnden Flüssigkeit
aus dem Reaktionsbehälter 10 umschließt die erste
Einleiteinrichtung 20 teilweise und mündet in eine Leitung 66,
welche mit einer weiteren Pumpe 68 verbunden ist. Über die
Pumpe 64 der zweiten Einleiteinrichtung 48 und
die Pumpe 56 der Einrichtung 33 zum Erzeugen von
Unterdruck in dem Reaktionsbehälter 10 wird über eine
(nicht dargestellte) Steuereinrichtung zentral ein Unterdruck in
dem Reaktionsbehälter 10 eingestellt
und damit eine Saugwirkung auf die zu behandelnde Flüssigkeit
ausgeübt.
-
Die Energiezufuhreinrichtung 30 weist
Ultraschalleistungswandler auf, mittels welchen über die zweite Einleiteinrichtung 48 zugeführte Fluide
in der Flüssigkeit
nukleiert werden. Um die Ultraschallenergie in der dritten Kammer 16 gerichtet
transportieren zu können,
ist in der dritten Kammer 16 ein Offset-Reflektor 70,
der aus Glas besteht, vorgesehen. In der ersten Kammer 12 und
im Bereich des Auslasses der ersten Einleiteinrichtung ist jeweils
ein Sensor 72 angeordnet, welcher die zentrale Steuereinrichtung
zur Einstellung eines Füllstandes
mit den dafür
erforderlichen Steuersignalen versorgt.
-
Die über die Leitung 54 austretenden
Fluide werden einem Mischbehälter
zugeführt,
welche anschließend über die
ersten Einleiteinrichtung 20 in den Reaktionsbehälter 10 wieder
eingeführt
werden. Je nachdem, welche Fluide über die Dispergiereinrichtung 46 oder
die zweite Einleiteinrichtung 48 in die Flüssigkeit
eingeleitet werden, können
verschiedene Behandlungsprozesse durchgeführt werden. So können beispielsweise
bei Zuführung
von Wasserstoffperoxid und/oder Ozon Nährlösungen, welche zum Bewässern von
Hydrokulturen in gewerblichen Gärtnereien
verwendet werden, auf einfache Art und Weise kostengünstig und
bei geringem Platzbedarf entkeimt werden.
-
3 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Vorrichtung in einer Seitenansicht und in einer Draufsicht. Der
in 3 dargestellte Reaktionsbehälter 10 war
bei einem Prototyp der Vorrichtung 3 m hoch und benötigte eine
Grundfläche
von 1,60 m auf 1,60 m bei einem Durchsatz von 7 m3 Flüssigkeit
pro Stunde. In den Reaktionsbehälter 10 wird
Ozon, Wasserstoffperoxid und Sauerstoff eingeleitet. Eine Vorrichtung
mit diesem Reaktionsbehälter 10 kann die
Kläranlage
eines mittleren Dorfes ersetzen. Ein weiteres Einsatzgebiet sind
Tierfarmen, bei welchen größere Mengen
von Fäkalien
anfallen. Die Behandlung von Kühlschmierstoff
von Werkzeugmaschinen stellt ebenfalls einen Anwendungsfall für die Vorrichtung
dar. Dabei sind Wasser-Öl-Feststoftpartikel
voneinander zu trennen.
-
Wasser-Ölgemische fallen beispielsweise auch
in größeren Mengen
in Härtereien
an, wo beispielsweise ein zu härtender
Stahldraht im Ölbad erstmals
abgekühlt
und danach durch Wasser geführt
wird, wobei dieses Kühlwasser
mit dem Öl
derartig kontaminiert wird, dass es behandelt werden muss.
-
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit
besteht z.B. darin, Sahne von Milch zu trennen und so Molke zu separieren.
Dabei wird über
die Dispergiereinrichtung 46 Stickstoff in die Milch eingebracht,
womit in der ersten Kammer 12 ein Sahneschaum entsteht,
der über
die zweite Kammer 14 und die dritte Kammer 16 aus
dem Reaktionsbehälter 10 abgeführt wird.
Der eingebrachte Stickstoff wird über die Einrichtung 33 zum
Erzeugen von Unterdruck aus dem Reaktionsbehälter 10 abgeführt.
-
4 zeigt
die dritte Kammer 16, welche von einer semipermeablen Zwischenwand
in eine erste Teilkammer 16a und eine zweite Teilkammer 16b unterteilt
ist. Die Energiezufuhreinrichtung 30 ist an die erste Teilkammer 16a angeschlossen,
die über
die aus Schlitzen oder Löchern
bestehende Verbindung 24 zwischen der zweiten Kammer 14 und
der dritten Kammer 16 an die zweite Kammer 14 angeschlossen ist.
Die semipermeable Zwischenwand ist eine Kunststofffolie, die Feststoffe
in der ersten Teilkammer 16a zurückhält und die Flüssigkeit
in die zweite Teilkammer 16b durchlässt. Die erste Teilkammer 16a hat
einen Auslass für
die zurückgehaltenen
Feststoffe, und die zweite Teilkammer 16b ist mit der Einrichtung 28 zum
Ausleiten der Flüssigkeit
aus der dritten Kammer 16 und damit aus dem Reaktionsbehälter 10 versehen.
-
In 5 ist
die Energiezufuhreinrichtung 30 zum Erhöhen der inneren Energie der
Flüssigkeit dargestellt,
welche in den vorliegenden Ausführungsbeispielen
Ultraschalleistungswandler jeweils mit einem topfförmigen Gehäuseteil 78 aufweisen.
Zwischen einer Hülse 80 und
dem topfförmigen
Gehäuseteil 78 ist
eine Piezokeramikscheibe 82 angeordnet, welche sich an
dem topfförmigen
Gehäuseteil 78 über eine
elastische Dichtung 84 abstützt und durch eine Einrichtung 86 zum
Vorspannen zwischen dem Gehäuseteil 78 und
der Hülse 80 vorgespannt
ist.
-
Der Reaktionsbehälter 10 ist in den
vorliegenden Ausführungsbeispielen
aus Edelstahl (rostfreiem Stahl) hergestellt. Es liegt jedoch im
Ermessen des Fachmannes den Reaktionsbehälter 10 auch aus anderen
an den jeweiligen Anwendungsfall angepasste Materialien, wie beispielsweise
Glas oder Kunststoff, herzustellen.
-
Da die Kammern 12, 14, 16 und
die als ein rohrförmiges
Element ausgebildete erste Einleiteinrichtung 20 koaxial
zueinander angeordnet sind, weist der Reaktionsbehälter 10 minimale
Außenmaße auf.
-
-
- 10
- Reaktionsbehälter
- 12
- erste
Kammer
- 14
- zweite
Kammer
- 14a
- innere
Ringkammer
- 14b
- äußere Ringkammer
- 16
- dritte
Kammer
- 16a
- erste
Teilkammer
- 16b
- zweite
Teilkammer
- 18
- innere
Wand
- 20
- erste
Einleiteinrichtung
- 22
- äußere Wand
- 24
- Schlitze
oder Bohrungen
- 26
- Bund
- 28
- Einrichtung
zum Ausleiten
- 30
- Energiezufuhreinrichtung
- 32
- Tauchrohr
- 33
- Einrichtung
zum Erzeugen von Unterdruck
- 34
- erster
Auslass des Tauchrohres
- 36
- Teller
- 38
- zweiter
Auslass des Tauchrohres 32
- 40
- Außenwand
des inneren Mantelkörpers
18
- 42
- erste
Einrichtung als ein Auslass
- 44
- zweite
Einrichtung als ein Auslass
- 46
- Dispergiereinrichtung
- 48
- zweite
Einleiteinrichtung
- 50
- zusätzliche
Wand
- 52
- Löcher
- 54
- Leitung
- 56
- Pumpe
- 58
- Deckel
- 60
- Bodenteil
- 62
- Leitung
- 64
- Pumpe
- 66
- Leitung
- 68
- Pumpe
- 70
- Offset-Reflektor
- 72
- Sensor
- 76
- Auslass
der ersten Teilkammer 16a
- 78
- Gehäuseteil
- 80
- Hülse
- 82
- Piezokeramikscheibe
- 84
- elastische
Dichtung
- 86
- Einrichtung
zum Vorspannen