DE4204607C2 - Verfahren und Vorrichtung zur biologischen Abwasserreinigung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur biologischen Abwasserreinigung

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufschluß belasteter Abläufe und/oder Rohabwässer in einer Abwasserreinigungsanlage, wobei die belasteten Abläufe und/oder Rohabwässer gegebenenfalls aus einem Sammelbehälter in ein Reaktionsgefäß gegeben und dort mittels suspendierter und/oder an Trägermaterial immobilisierter Mikroorganismen umgesetzt werden.
Des weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Industrielle und kommunale Abwässer enthalten sowohl gelöste als auch in Suspension befindliche Substan­ zen. Während die Entfernung der gelösten Substanzen mit konventionellen Reinigungsverfahren in der Regel ausreichend gelingt, bereitet die Entfernung oder biologische Behandlung der in Suspension befindlichen In­ haltsstoffe oft erhebliche Probleme:
  • a) Infolge der Adsorption gelöster Substanzen an der Oberfläche der in Suspension befindlichen Teilchen tritt eine Sekundärverschmutzung bei unvollständiger Reinigung des Abwassers auf.
  • b) Die Anlagerung von inerten oder schwer abbaubaren Feststoffen bzw. Suspensa an aktive Mikroorganis­ menflocken oder -filme verursacht eine deutliche Verringerung der metabolischen Aktivität und somit der Reinigungsleistung des jeweiligen Systems.
  • c) Soweit die suspendierten Stoffe nicht mineralisiert werden können, müssen sie auch durch physikalisch- mechanische Verfahren aus dem Abwasser entfernt werden. Hierzu werden üblicherweise statische Absetz­ becken oder mechanische Abscheider wie Siebe oder Zentrifugen eingesetzt.
  • d) Die dabei entstehenden erheblichen Feststoff- oder Schlammengen verursachen große Kosten mit zunehmenden Entsorgungsproblemen.
Die konventionellen Abwasserreinigungsverfahren berücksichtigen die beeinträchtigenden Wirkungen der Suspensa bisher nur ungenügend. Aerobe Verfahren werden in der Regel in großen Belebtschlammbecken mit geringer Raumbelastung und Raumabbauleistung betrieben. Die Entnahme der suspendierten Stoffe bzw. Feststoffe und Bakterienflocken erfolgt normalerweise über mechanische Abscheider. Maßnahmen zur Erhö­ hung der metabolischen Aktivitäten werden dabei nicht getroffen.
In jüngster Zeit werden insbesondere zur Behandlung organischer, hochbelasteter Industrieabwässer ver­ mehrt anaerobe Verfahren eingesetzt. Dabei hat sich das Verfahren der Immobilisierung der aktiven Biomasse auf inertem Trägermaterial, wie z. B. Kunststoffen oder besonders offenporigem Sinterglas als wirksam erwie­ sen. Die Fixierung der aktiven Mikroorganismen ermöglicht eine deutliche Konzentrationserhöhung der Bio­ masse im Vergleich zum Rührkesselverfahren.
Somit zeigen sich Leistungsvorteile gegenüber den konventionellen aeroben oder anaeroben Prozessen.
Die Verfahren mit immobilisierter Biomasse werden in sogenannten Fest- oder Fließbettreaktoren durchge­ führt. Die Trägermaterialien werden dabei innerhalb eines Reaktors in geordneten oder losen Packungen bzw. Schüttungen angeordnet.
Bei Verwendung von Trägermaterialien mit hoher spezifischer Oberfläche ergeben sich dabei weitere Lei­ stungsverbesserungen infolge erhöhter Mikroorganismenkonzentration.
Bei Verwendung anaerober Systeme kommt als wesentlicher Vorteil hinzu, daß die gelösten organischen Inhaltsstoffe zu über 90% in verwertbares Biogas, das aus Kohlendioxid und Methan besteht, umgewandelt werden. Somit wird das Problem des Überschußschlammanfalls im Vergleich zu aeroben Verfahren um den Faktor 10 geringer gehalten.
Dies verdeutlicht, warum anaerobe Verfahren mit Trägermaterialien, besonders bei hohen organischen Ver­ schmutzungen, erhebliche Vorteile bieten.
Häufig müssen jedoch gerade auch hier Abwässer gereinigt werden, die einen sehr hohen Anteil an Suspensa, wie Fest- oder Faserstoffen aufweisen. Bei komplexen organischen Industrieabwässern muß zudem aus bioche­ mischen Gründen oft vor dem eigentlichen Reaktionsgefäß bzw. Reaktor eine Hydrolyse- oder Versäuerungs­ stufe eingeschoben werden.
Die Abläufe dieser Vorstufen können genauso wie die Rohabwässer Feststoffe und zusätzliche Bakterienfloc­ ken enthalten, die sich bei der biologischen Umsetzung bilden.
Werden diese Feststoffe oder Schlämme, z. B. einem aeroben oder anaeroben Reaktor mit trägerfixierten Mikroorganismen zugeführt, erfolgt, wie oben beschrieben, eine deutliche Leistungsminderung durch Blockie­ rung oder Verschlammung der Trägeroberfläche.
Der aktive Biofilm wird dadurch verringert und es tritt eine Diffusionslimitierung ein.
Die nicht aufgeschlossenen und somit biologisch nicht abbaubaren Suspensa oder Feststoffe müssen zusätz­ lich kostenaufwendig als Überschußschlämme entsorgt werden. Teile der nicht abgebauten Feststoffe lagern sich am Träger an, teilweise werden sie aus dem Reaktor ausgespült, woraus eine Sekundärbelastung des gereinigten Abwassers resultiert.
In solchen Anlagen wird bisher üblicherweise eine mechanische Feststoffabtrennung durch z. B. Siebe, Ab­ scheider o. ä. vorgeschaltet. Dabei entstehen einerseits Schlämme, die separat und kostenaufwendig entsorgt werden müssen, andererseits gelingt die Feststoffabtrennung nicht vollständig. Die Schlämme enthalten jedoch zusätzlich noch biologisch abbaubare Verbindungen, die nach einem Aufschluß noch mineralisiert werden könnten, wobei sich die zu entsorgende Menge deutlich verringern würde.
In Hydrolyse-Vorstufen zu anaeroben Festbettreaktoren besteht außerdem die besondere Problematik, daß die hier anfallenden Schlämme zum Teil schlecht sedimentieren. Insbesondere mechanische Abscheider weisen bei Belastungsschwankungen eine geringe Betriebssicherheit auf. Damit besteht die Gefahr, daß Feststoff- bzw. Schlammteile durchbrechen und zu einer Leistungsminderung des nachfolgenden Festbettreaktors führen.
Ebenfalls ist die Entsorgung dieser nicht stabilisierten Überschußschlämme sehr schwierig wegen eines zuneh­ menden Mangels an Deponieraum. Die Vorrichtungen zur Abscheidung erfordern zudem hohe Investitions- und Betriebskosten.
Aus der DE 36 41 260 A1 ist ein Reaktor zur Reinigung von Abwasser und Wasser bekannt, wobei auf dessen Inhalt direkt oder indirekt ein Puls übertragen wird.
Dabei werden in diesem Reaktor eindeutige Aufwärts-, Abwärts- oder Horizontalströmungen der Flüssigkeit durch die gepulste Strömungsführung erzeugt, mit dem Ziel, die Durchmischung zu verbessern und abgelöste Biofilme oder Biomassen auszutragen.
Dieses im Prinzip aus der Extraktionstechnik wohlbekannte Puls-Verfahren bewirkt eine erhebliche mechani­ sche Beanspruchung der Füllkörper durch die intensive Relativbewegung zwischen strömender Flüssigkeit und dem Füllkörper.
Der gepulste Reaktortyp führt z. B. bei porösen Hochleistungsträgern aus mineralischen Werkstoffen bei Dauereinsatz durch Abrieb zu einer vollständigen Zerstörung.
Ebenfalls werden beim Einsatz einer Pulspumpe die nicht aufgeschlossenen Suspensa oder Feststoffe im Abwasser nur mit der Strömung hin- und herbewegt oder von Trägern abgelöst, jedoch nicht dispergiert. Damit wird die metabolische Aktivität jedoch nicht signifikant gefördert, und die somit biologisch nicht abbaubaren Suspensa oder Feststoffe werden aus dem Reaktor ausgetragen und müssen weiterhin als Überschußschlamm kostenintensiv entsorgt werden.
Das gleiche gilt für abgelöste Biofilme, die mangels Dispergierung ebenfalls dem Abbau nicht zugänglich sind und somit auch zur Sekundärverschmutzung beitragen.
Des weiteren können Ablagerungen oder Biofilme in sehr kleinen Hohlräumen von einer gepulsten Strömung nicht entfernt werden, wodurch sich auch in solchen Reaktoren langfristig die biologische Aktivität deutlich verringert.
In Festbett-Reaktoren werden überwiegend ungeordnete Packungen oder Füllkörperschüttungen eingesetzt. Hier wirkt sich ein Puls oder eine gerichtete Strömung nachteilig aus, da die Füllkörper sich gemäß der Pulsrichtung ausrichten, was zu einer unerwünschten Kanalbildung führen kann.
Feststoffbelastete Abläufe aus vorgeschalteten Hydrolyse- oder Versäuerungsstufen können durch Einsatz einer Pulspumpe oder sonstiger Strömungsintensivierungsmaßnahmen ebenfalls nicht entscheidend aufge­ schlossen werden und führen somit zu der bekannten Leistungsminderung im nachgeschalteten Festbett-Reak­ tor.
In der OS 23 38 842 ist ein Sonobioaerationsverfahren zum Behandeln von Flüssigkeit, organische Feststoffe und aerobe Organismen enthaltenden Abwassers offengelegt, wobei dem Abwasser in Anwesenheit von Luft Ultraschallenergie zugeführt wird, um die Flüssigkeitsteilchen zu verkleinern und die verkleinerten Flüssigkeits­ teilchen mit Luft zu umgehen, aus der den aeroben Organismen Sauerstoff zur Verwertung in der biochemischen Oxidation zur Verfügung gestellt wird, durch welche die aeroben Organismen die organischen Feststoffe in eine beständige Form überführen.
Dieses Verfahren ist auf aerobe Vorgänge beschränkt, wobei die mit Luft umgebenen "Flüssigkeitsteilchen" zum Aufschwimmen neigen, und sich so Bereiche mit sehr unterschiedlichem Konzentrationsverhältnissen im Behälter ausbilden können.
Aus der DE AS 24 55 633 ist ein Verfahren zum Abtöten von Keimen im Abwasser durch Ozon und Ultra­ schall nach mechanischer und chemischer Entfernung von Verunreinigungen bekannt, wobei durch Schallener­ gie im Bereich wirksamer Ozonkonzentrationen Kavitation im Abwasser erzeugt wird und wobei das abströ­ mende Abwasser Zonen mit steigender Ozonkonzentration und Schallenergie durchläuft.
Aufgabe dieser Erfindung ist die Abtötung von Keimen mit Hilfe von in das Abwasser eingeleitetem Ozon. Die US-PS 49 44 886 offenbart ein Verfahren der Abwasserbehandlung mit folgenden Schritten:
  • 1. in einem ersten Behälter werden mittels eines rotierenden Rechens auf mechanischem Wege die groben Bestandteile entfernt,
  • 2. das so vorbehandelte Abwasser wird in einem zweiten Behälter Ultraschallwellen im Bereich zwischen 15 und 150 kHz für eine Zeitdauer von mindestens 12 Sekunden mittels einer Vielzahl von auf einem oder mehreren drehbaren Armen montierten Ultraschallwellen-Erzeugern ausgesetzt, wobei Kavitation im Ab­ wasser auftritt,
  • 3. die Flüssigkeit dann aus dem Abwasser abgeführt und
  • 4. die dann noch verbleibenden Rückstände entfernt werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Anzahl überlebender Mikrobakterien zu reduzieren und die Prozeßdauer zu reduzieren.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und ein Verfahren zur aeroben und anaeroben Abwasserreinigung zur Verfügung zu stellen, das die metabolische Aktivität der wirksamen Biomasse im System deutlich verbessert, die Abbaugeschwindigkeit erhöht und den resultierenden Schlammanfall entscheidend verringert; des weiteren ist es Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung aufzuzeigen, die mit höherem Wirkungsgrad und damit größerer Wirtschaftlichkeit auch in Anlagen erheblich geringerer Baugröße zufriedenstellend arbeitet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in den Abläufen und/oder Rohabwässern im Sammelbehälter und/oder im Reaktionsgefäß elektrisch und/oder mechanisch erregte Schwingungen im Fre­ quenzbereich zwischen 12 und 40 kHz, bevorzugt zwischen 18 und 25 kHz mit einer zur Entstehung von Karitation geeigneten Leistung von 3 W/₁ bis 50 W/₁, bevorzugt von 5 W/₁ bis 15 W/₁ erzeugt werden.
An geeigneter Stelle in einer Rohrleitung oder einem Reaktionsbehälter wird eine Einrichtung zur elektri­ schen oder mechanischen Erzeugung von Schwingungen, z. B. ein Schallwellen-Generator, angebracht. Die Schwingungen liegen im Frequenzbereich zwischen 12-40 kHz, wobei der Bereich von 18-25 kHz bevorzugt eingesetzt wird. Als Erzeuger können dabei alle in Schwingungen versetzten Körper dienen. Bekannt sind mechanische, z. B. hydrodynamische, elektromagnetische und elektrodynamische sowie piezoelektrische und magnetostriktive Erreger.
Bei der Übertragung auf das zu behandelnde Abwasser entsteht Kavitation, also sehr kleine Hohlraumbläs­ chen, die im Inneren ein Gas mit hohem Unterdruck enthalten. Diese Bläschen zerfallen, wobei dann Energie frei wird.
Bevorzugte Stellen für Ausbildung und Zerfall der Bläschen sind die Oberflächen von Biofilmen an Trägern oder Suspensa bzw. Feststoffteilchen im Abwasser. Die von den Kavitationsbläschen abgegebene Energie lockert, entfernt und dispergiert blockierende Biofilme und Ablagerungen und macht sie somit dem weiteren biologischen Abbau zugänglich. Feststoffpartikel zerfallen und werden ebenfalls dem biologischen Abbau zugänglich; der Überschußschlamm-Anfall wird damit drastisch reduziert.
Die Kavitationsbläschen wirken auch in kleinsten Hohlräumen, die z. B. reinen Strömungsvorgängen niemals zugänglich wären.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Einrichtung zur Erzeugung von Schwingungen und ihre auf den Anwen­ dungsfall angepaßte Anordnung im Abwassersystem hat als wichtige Verfahrenswirkung die Erhöhung der gesamten biologischen Aktivität im Reaktionssystem zur Folge.
In bestimmten Anwendungsfällen hat es sich dabei als vorteilhaft erwiesen die Schwingungen permanent zu erzeugen und somit ständig Schwingungen auf die Abläufe und/oder Rohabwässer einwirken zu lassen. Dies hat sich besonders bei hoch feststoffbeladenen Abwässern bewährt.
In anderen Fällen reicht es vollkommen aus und ist sogar der metabolischen Aktivität der wirksamen Biomasse zuträglich, die Schwingungen nur periodisch, z. B. mit Pulsfrequenzen von 12/25 kHz zu erzeugen und dazwischen Ruhezeiten einzulegen.
Sehr gute Ergebnisse wurden im praktischen Einsatz auch erzielt, wenn, wie erfindungsgemäß vorgeschlagen, mit zwei oder mehreren definierten Frequenzbereichen gearbeitet wurde.
Je nach chemischer Zusammensetzung, Konzentration, Viskosität, Feststoffanteil und Temperatur der Abwäs­ ser, um hier nur einige wichtige Faktoren zu nennen, konnte so z. B. ein optimaler Frequenzbereich gefunden werden, die Feststoffe in aufgelockerter, dispergierter und damit der Biomasse zugänglicher, Form in Schwebe zu halten und ein zweiter definierter Frequenzbereich der den gewünschten Effekt der Kavitation sofort auszulösen im Stande war.
Durch dieses erfindungsgemäße Vorgehen konnte der Wirkungsgrad des Verfahrens weiter erheblich verbes­ sert werden.
Dabei ist es in manchen Fällen zweckmäßig, die Schwingungen eines Frequenzbereiches permanent und die Schwingungen des anderen Frequenzbereiches periodisch zu erzeugen.
Die Einrichtungen zur Erzeugung der Schwingungen können dabei alle in einem Gefäß, z. B. dem Reaktions­ gefäß bzw. dem Reaktor angeordnet sein, oder aber auch an getrennten Stellen der Vorrichtung, z. B. ein Schwingungsgenerator im Sammelbehälter, der andere im Reaktionsgefäß.
Diese bevorzugten Varianten werden je nach Beschaffenheit des Abwassers mit zum Teil überraschenden Steigerungen des Wirkungsgrades der Gesamtanlage eingesetzt.
Nach der vorliegenden Erfindung werden Schwingungen mit solchen Frequenzen und Leistungen erzeugt und in das Verfahren eingebracht, daß zumindest zeitweise der stat. Druck der jeweiligen Abwässer und Abläufe unter deren Dampfdruck absinkt und das durch Kavitation ausgelöst wird.
Die Erfindung wird an Hand der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnungen und an einem Beispiel weiter verdeutlicht.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Sammelbehältern, ausgebildet als Hydrolyse- und/oder Ver­ säuerungsstufe (1) mit Vorbehälter (2), Reaktionsgefäß (7) und Trägermaterial (8). Die Einrichtung zur Erzeu­ gung der Schwingungen (3) ist in Fig. 1 beispielhaft im Vorbehälter (2) angeordnet.
Fig. 2 ein erfindungsgemäßer Reaktor (7′) mit der Einrichtung zur Erzeugung der Schwingungen (3) in der Vorkammer (9) des Reaktors 7′ selbst.
Nach Fig. 1 wird das unbehandelte Rohwasser in einen Sammelbehälter, hier ausgebildet als Vorbehandlungs-, Vorlage- oder Hydrolyse und/oder Vorversäuerungsbehälter 1 gepumpt. Diesem nachge­ schaltet ist ein Aktivierungsvorbehälter 2, in dem sich ein Generator (3) befindet. Der Überlauf 4 aus dem Behälter 1, der Bakterienflocken und andere Suspensa enthält, wird hier der Schwingungsquelle ausgesetzt.
Sofern im Vorbehälter bereits ein biologischer Prozeß eingesetzt hat, kann ein Teil oder ein Mehrfaches des Überlaufes über eine Rückführung 5 wieder in den Behälter 1 verbracht werden, um diese Vorbehandlung zu unterstützen. An der Rückführungsleitung 5 ist eine Entsorgungsleitung 6 für die Ableitung nicht weiter disper­ gierbarer Feststoffe vorgesehen.
Das im Aktivierungsvorbehälter 2 konditionierte Abwasser gelangt nun in den nachgeschalteten Reaktor bzw. das Reaktionsgefäß 7, in dem die eigentliche biologische Reinigung durchgeführt wird. Dieser Reaktor bzw. dieses Reaktionsgefäß kann zur Erhöhung der Mikroorganismenkonzentration ein Festbett oder ein Fließbett 8 enthalten.
Wenn keine Sammelbehälter eingesetzt werden können oder wenn, wie in Fig. 2 dargestellt, ein Reaktor 7′ mit Trägermaterialien zur Immobilisierung der Mikroorganismen eingesetzt wird, wird der Generator 3 vorzugs­ weise direkt im Reaktor 7′ plaziert, unterhalb des Bettes 8 in einer Vorkammer 9 des Reaktors 7′. Beim Abstrombetrieb können Generator und Verteiler 11 auch im Reaktorkopf angeordnet werden. Der Reaktorin­ halt wird laufend umgewälzt und der daraus resultierende Umlaufstrom 10 wird mit dem Rohabwasser-Zulauf (4) gemischt und über einen Verteiler 11 an der Schwingungsquelle 3 vorbeigeführt. Dabei erfolgt durch die oben beschriebene Wirkung der Kavitation sowohl eine Dispergierung der Suspensa im vorbeigeleiteten Abwasser­ strom als auch eine Lockerung und Ablösung von Biofilmen oder Feststoffen auf den über dem Generator angeordneten Trägermaterialien. Dies verhindert eine Blockierung der auf dem Träger immobilisierten Mikro­ organismen, beseitigt Diffussionslimitierungen und beschleunigt somit nachhaltig den Reinigungsprozeß.
Als Trägermaterial findet vorzugsweise offenporiges Sinterglas Verwendung. Jedoch können erforderlichen­ falls auch zwei oder mehrere unterschiedliche Trägermaterialien eingesetzt werden, ggf. mit verschiedenen Größen der einzelnen Trägerkörper.
Beispielhaft wird abschließend ein Versuch vorgestellt, bei dem ein feststoffbelastetes, organisches Industrie­ abwasser einer Behandlung nach der Erfindung ausgesetzt und danach einem anaeroben Abbaubarkeitstest unterzogen wurde. Das Rohabwasser wurde mit Schwingungen einer Frequenz von 20 kHz behandelt und danach im anaeroben Kulturgefäß mit Biomasse die Abbaubarkeit sowie die Gasproduktion bestimmt. Parallel wurde eine unbehandelte Referenzprobe angesetzt.
Tabelle
Es konnte damit gezeigt werden, daß durch den Einsatz einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Erzeugung von Schwingungen der Abbau der metabolisierbaren Substanzen intensiviert und die Gasausbeute deutlich erhöht wird.

Claims (16)

1. Verfahren zum Aufschluß belasteter Abläufe und/oder Rohabwässer in einer Abwasserreinigungsanlage, wobei die belasteten Abläufe und/oder Rohabwässer gegebenenfalls aus einem Sammelbehälter in ein Reaktionsgefäß gegeben und dort mittels suspendierter und/oder an Trägermaterial immobilisierter Mikro­ organismen umgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß in den Abläufen und/oder Rohabwässern im Sammelbehälter und/oder im Reaktionsgefäß elektrisch und/oder mechanisch erregte Schwingungen im Frequenzbereich zwischen 12 und 40 kHz mit einer zur Entstehung von Kavitation geeigneten Leistung von 3 bis 50 W/₁ erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen im Frequenzbereich zwi­ schen 18 und 25 kHz mit einer Leistung von 3 bis 50 W/₁ erzeugt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen permanent erzeugt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen periodisch erzeugt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen in mindestens zwei unterschiedlichen, definierten Frequenzbereichen erzeugt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen im Frequenzbereich von 12 bis 25 kHz und von 20 bis 40 kHz erzeugt werden.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen eines Frequenz­ bereiches permanent, die eines anderen Frequenzbereiches periodisch erzeugt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen von 20 bis 40 kHz perma­ nent erzeugt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen von 12 bis 25 kHz periodisch erzeugt werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Schwingungen mit Frequenzen und Leistungen permanent und/oder periodisch derart erzeugt werden, daß der stat. Druck der jeweiligen Abläufe und/oder Rohwässer zumindest zeitweise unter deren jeweiligem Dampfdruck ist.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in den Abläufen und/oder Rohabwässern im Sammelbehälter und/oder Reaktionsgefäß mindestens eine Einrichtung zur elektrischen oder mechanischen Erzeugung von Schwingungen angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgefäß (7) Trägermaterial für ein Festbett (8) enthält.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgefäß (7) Trägermaterial für ein Fließbett (8) enthält.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial aus offenporigem Sinterglas aufgebaut ist.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Fest- oder Fließbett (8) aus unterschiedlichen Trägermaterialien besteht.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Fest- oder Fließbett (8) aus Trägerkörpern unterschiedlicher Größe besteht.
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