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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Medizin, insbesondere
die Onkologie, ihre Gebiete und die Diagnose von bösartigen
Tumoren.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Ein
kurzer Überblick
der Immundiagnose in der Onkologie zeigt das Folgende. 1949 wurde
es von L. A. Zilber zuerst erwähnt
und 1957 wurde von T. Pran und G. Main bewiesen, dass bösartige
Zellen ihre eigenen Antigene haben.
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Gemäß Abilev
gibt es 4 Gruppen von Antigenen.
- 1) Virale
Tumorantigene. Sie sind für
jeden viralen Tumor dieses Typs identisch.
- 2) Karzinogene Tumorantigene. Sie sind individuell für Patienten
ebenso wie für
Tumore.
- 3) Isoantigene vom Transplantationstyp oder tumorspezifische
Transplantationsantigene. Sie sind verschieden bei allen individuellen
Typen von Tumoren, die von chemischen Mitteln hervorgerufen wurden. Und
sie sind dieselben bei verschiedenen Tumoren, die vom selben Virus
verursacht wurden.
- 4) Embryonale Antigen
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Im
Verlauf der Karzinogenese werden die Zellen zur Dedifferenzierung
gebracht, somit nehmen sie eine embryonale Struktur an. In ihnen
können
embryonale Antigene gefunden werden, die für die embryonale Entwicklung
von Organismen spezifisch sind. Diese Antigene können den Organismus gegen Tumore
immunisieren. Die besser untersuchten Antigene sind die folgenden: α-Fötoprotein
und das embryonale Krebsantigen (CEA). Das erstere wird bei Karzinomen
der Leber gefunden, das letztere bei Adenokarzinomen des Darms,
Magens, der Speiseröhre
und des Pankreas.
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Kinder,
die Neuroblastome, Lymphosarkome oder Hirntumore haben, haben das α2-Fötoprotein.
Diejenigen, die ein Magenkarzinom haben, haben das fötale Sulfoglycoprotein.
Die vorstehend erwähnten
Antigene liegen innerhalb der Zellmembran oder zirkulieren im Blut.
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Es
existiert eine spezifische Gruppe von Antigenen, die so genannten
heterospezifischen Antigene. Sie konnten nicht als für den Organismus
heterolog klassifiziert werden, weil sie außer in Tumoren auch in anderen
normalen Geweben existieren. Unter den heterospezifischen Antigenen
gibt es ein Nierenantigen, das als Norm in der Niere und im Lebertumor-Hepatom
existiert.
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Das
Adenokarzinom der Niere enthält
ein Antigen der Lunge und der Leber.
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Die
immunologische Diagnose von bösartigen
Tumoren basiert auf dem Nachweis der vorstehend erwähnten Antigene
und der Antikörper
dagegen im Blut eines Individuums und auf dem Nachweis von Lymphocyten,
die für
die Tumorantigene sensibilisiert sind.
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Verfahren
für die
Diagnose von Lymphosarkom und Neuroblastom basieren auf dem Nachweis
von α-Fötoprotein.
(Auf dem Nachweis von Antikörpern
gegen CEA – vgl.
das Verfahren im Patent
RU, 2077725 , G.
01 N 33/53).
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Für den Nachweis
von heterogenen Antigenen vgl. Patent
RU N 2063768, 1991 , A 61K 39/00,
Patent
RU N 2025734 ,
MPK G 01 N33/53, Autorenzertifikat USSR N 170922, Autorenzertifikat
N 1589215.
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In
dem Autorenzertifikat N 1805392 (G 01 N 33/53) wird das Verfahren
für die
Diagnose von Krebs mit Lymphocytenantigenen (Hla-b 35)
beschrieben.
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In
der Tat ist kein Test des existierenden Niveaus der Diagnose universell.
Der Nachweis von Antikörpern
im Blut ist ein weniger zuverlässiger
Test, denn im menschlichen Blut gibt es ein breites Spektrum von Antitumor-
und Gewebeantikörpern.
Es existiert kein Verfahren für
den Nachweis des spezifischen universellen Tumorantigens.
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Eine
Perspektive auf diesem Gebiet offenbart sensibilisierte Lymphocyten,
die das Wachstum von bösartigen
Zellen inhibieren. Aber sie sind nur gegen "ihren eigenen" Typ von Tumor aktiv.
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Somit
erfüllen
die verwendeten Verfahren für
die immunologische Diagnose von Tumoren nicht bei allen Aspekten
die Erfordernisse der primären
Diagnose von Tumoren, sie sind völlig
ungeeignet beim Screening auf bösartige
Neoplasmen und auf Hochrisikogruppen. Somit können sie nur zu einem gewissen
Grad für
die Immunbeobachtung der Heilung von bösartigen Tumoren verwendet
werden.
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Das
Fehlschlagen der existierenden Verfahren kann durch die Tatsache
erklärt
werden, dass die verwendeten Antiseren gegen Antigene von bösartigen
Tumoren ihre eigenen Charakteristika nicht erfüllen.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Das
Ziel der Erfindung ist die Produktion eines Antiserums gegen (ein)
universelle(s) Tumorantigen(e) unabhängig vom Tumor und Organtyp.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für die Produktion eines spezifischen
Antiserums für spezifische
Lymphocyten, welches die Entnahme von Gewebeproben, den Erhalt einer
zellulären
Suspension, die Immunisierung von Tieren, die Entnahme von Blutproben
aus den immunisierten Tieren, den Erhalt des spezifischen Antiserums
aus den immunisierten Tieren einschließt, gekennzeichnet durch:
- – Entnahme
von Gewebeproben eines Embryos eines Tieres in der fötalen Phase
zum Erhalt der zellulären Suspension,
- – Ausführung einer
ersten Immunisierung durch Immunisieren eines Tieres derselben genetischen
Linie mit der zellulären
Suspension,
- – Gewinnung
von Milzzellen aus dem immunisierten Tier und Abtrennung der Lymphocyten,
um eine Lymphocytensuspension zu erhalten,
- – Ausführen einer
weiteren Immunisierung durch Immunisieren von Tieren derselben genetischen
Linie mit der Lymphocytensuspension durch die wiederholte Verabreichung
der Lymphocytensuspension in Intervallen an die Tiere,
- – Gewinnung
eines Antiserums von den Tieren, welche in den späteren Immunisierungen
immunisiert wurden,
- – Zugabe
von Zellen intakter Organe der Tiere zu dem Antiserum und Filtrierung
des Antiserums,
- – mit
der Maßgabe,
dass der Embryo, welcher benutzt wird, kein menschlicher Embryo
ist.
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Der
Prototyp des beanspruchten Verfahrens für die Produktion eines spezifischen
Antiserums ebenso wie das Verfahren für die Diagnose unter Verwendung
des Antiserums ist das Verfahren, das in dem Patent
RU N2063768 , 1991, IPC, A 61 K 39/00
beschrieben ist. Dieses Verfahren umfasst die Entnahme von Tumorgewebeproben
von toten Menschen, ihr Einfrieren, den Erhalt einer Zellsuspension,
die Zelldispersion und das Abgießen, die Extraktion von Antigenen
aus dem flüssigen Überstand,
die Immunisierung von Tieren mit dem Extrakt, die Gewinnung von
Blut von den immunisierten Tieren, den Erhalt des Produkts daraus,
das Zur-Reaktion-Bringen des spezifischen Antiserums mit dem Blut
des Individuums, wobei als Resultat ein Tumor diagnostiziert wird.
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Das
beanspruchte Verfahren erlaubt den Erhalt eines Antiserums für den Idiotyp
des T-Zell-Rezeptors, der in bösartigen
Tumoren funktioniert. Es wird ein anti-idiotypisches anti-embryonales Serum
erhalten, welches die Diagnose aller Typen von Tumoren zulässt, unabhängig von
ihrem Ursprung und ihrem Ort.
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Um
das Verfahren für
die Produktion des spezifischen Antiserums durchzuführen, ist
es erforderlich, eine Immunisierung in zwei Stufen durchzuführen.
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Dies
umfasst die Entnahme von Proben von einem Embryo in der fötalen Phase
von Tieren desselben genetischen Typs, ihre Dispersion, den Erhalt
einer Zellsuspension. Dann wird das Tier derselben genetischen Linie
mit der Zellsuspension immunisiert. Nach der Immunisierung ist es
erforderlich, Milzzellen von dem Tier zu gewinnen und mit einem
Dichtegradienten von 1,065–1,079
die Lymphocyten von der Zellsuspension abzutrennen. Unter Verwendung
der vorstehend erwähnten
Lymphocyten ist es erforderlich, eine mehrfache Immunisierung von
syngen intakten Tieren durchzuführen
und dann unter Verwendung von Standardverfahren das Antiserum von
ihnen zu erhalten. Dieses Antiserum sollte filtriert werden (der
ungefähre
Porendurchmesser bei den Filtern ist 20 µm).
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Das
gewonnene Antiserum induziert eine Ausfällungsreaktion bei verschiedenen
Arten von Tumoren, die von verschiedenen Menschen und verschiedenen
Organen erhalten worden waren.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung erlaubt auf der Basis des gewonnen
Antiserums die Entwicklung von Verfahren für die Diagnose von bösartigen
Tumoren.
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Die
wohl bekannten analogen Verfahren für die Diagnose von Tumoren
besitzen keine ausreichend hohe Sensitivität. Selbst die effektiveren
unter ihnen haben das Sensitivitätsniveau
von nicht mehr als 40–60%. Solch
ein niedriges Niveau von wohl bekannten onkologischen immundiagnostischen
Tests kann so erklärt werden,
dass die onkologischen Marker, die bei den Reaktionen verwendet
werden, in der Tat ihre eigenen Charakteristika nicht erfüllen. Sie
sind organspezifische oder onkofötale
Antigene, charakteristisch für
individuelle Organismen oder Organsysteme innerhalb einer Norm.
Dies führt
zu folgendem: eine erwartete universelle immunologische Äußerung der
einzigen Besonderheiten des Tumorbildungsmechanismus wird durch
die individuelle Charakteristik von nicht tumoralen Zuständen (Entzündung, Kollagenose)
ersetzt.
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Von
organspezifischen Antikörpern
ist gut bekannt, dass sie nicht mit der tumoralen Zelltransformation in
Verbindung stehen. Dies ergibt einen hohen Prozentsatz an pseudopositiven
Resultaten bei der Diagnose von bösartigen Tumoren.
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Das
vorgeschlagene Verfahren für
das Auffinden von onkologischen Markern unterscheidet sich wesentlich
von den wohl bekannten, indem es einen universellen hochspezifischen
antigenen Marker für
das Tumorwachstum offenbart, der während der gesamten Periode
der Tumorentwicklung erhalten bleibt.
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Das
Verfahren beruht auf den Resultaten der theoretischen und experimentellen
Arbeiten des Autors, in denen nachgewiesen wurde, dass in histologisch
unterschiedlichen Zellen von bösartigen
Tumoren ein stabiler Faktor bei der Tumorentwicklung funktioniert,
der die embryonenspezifischen Antigene auf der Oberfläche erkennt.
Es wird bewiesen, dass der Mechanismus auf der Basis der Phänomene der
Tumorbildung (Unsterblichkeit und Vermehrung) stattfindet.
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Um
das Verfahren der Diagnose von Tumoren durchzuführen, ist es notwendig, unter
Verwendung des vorgeschlagenen Verfahrens das spezifische Antiserum
zu gewinnen und das Antiserum gegen spezifische Lymphocyten in eine
immunologische Reaktion mit Geweben oder einer physiologischen Flüssigkeit
des Individuums zu bringen. Danach wird der Tumor durch eine Immunfluoreszenzreaktion
oder durch Bluttests diagnostiziert. Als Gewebe können Gewebe
des Tumors bei der Immunfluoreszenzreaktion oder der Bluttest des Individuums
verwendet werden.
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Die
Tumordiagnose wird mittels statistisch zuverlässiger Unterschiede der Reaktionsergebnisse
zwischen Versuchs- und Kontrolltests bewiesen.
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Zum
Erhalten des Bluttests (ESR; Erythrocytensedimentationsrate) sollte
die folgende Formel für
die Berechnung der Unterschiede zwischen den Versuchs- und Kontrolltests
verwendet werden:
wobei
für α, den Diagnosekoeffizienten,
bei Vorliegen eines Tumors α ≥ 1,5 gilt.
- A – Definition
des Bluttests beim Versuchstest (das Antiserum gegen das Tumorantigen
wird zu dem mit Citrat behandeltem Blut des Individuums zugegeben)
- B1 und B2 – Definition
des Bluttests bei den Kontrolltests (das Serum desselben Tieres,
das zur Gewinnung des Antiserums verwendet wurde, wird zu dem mit
Citrat behandeltem Blut des Individuums zugegeben)
- X – Maximalwert
des Bluttests im Test
- A oder der Mittelwert von B1 und B2, welcher ist.
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VARIANTEN DER DURCHFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Ein
Beispiel für
ausführende
Verfahren für
die Diagnose von bösartigen
Tumoren.
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Ein
Embryo im fötalen
Stadium wird von Ratten der Wister-Linie von 300–500 g Gewicht entnommen. Das
Gewebe des Embryos wird in Medium 199 mit dem folgenden Verhältnis von
Volumen und Gewebe zu Medium 199 dispergiert: 1:5. Die erhaltene
Suspension wird für
wöchentliche
Immunisierung von intakten Ratten der Wister-Linie verwendet.
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Nach
einem Zeitraum von 1,5 Monaten werden den Tieren Milzzellen entnommen,
dispergiert und mit einem Ficoll-Verogratin-Dichtegradienten von
1.065–1.079
werden Lymphocyten gewonnen.
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Mit
den Lymphocyten wird die Suspension gewonnen: Medium 199 mit einem
Verhältnis
1:1, das wöchentlich
in andere intakte Ratten gegeben wird. Nach fünf Immunisierungen werden die
Ratten getötet,
ihr Blut wird entnommen, "aufgehellt", das Antiserum wird
daraus gewonnen und filtriert. Mit dem vorstehend erwähnten Antiserum
wurde bei den nachstehend erwähnten
Patientengruppen der Bluttest durchgeführt. Zur Durchführung des
Bluttests wurde die Standardkapillare mit einem Innendurchmesser
von etwa 0,8 mm verwendet. 800 mcl von frischem venösem Gesamtblut,
die während
der Analyse entnommen wurden, werden nicht später als 20 Sekunden nach dem
Zeitpunkt der Entnahme zu 200 mcl 5%-iger Natriumcitrat-Pufferlösung zugegeben.
Die Analyse sollte innerhalb von 60 Minuten nach dem Mischen des
Bluts und des Konservierungsmittels durchgeführt werden. Die Analyse sollte
im Falle von Hämolyse
oder Koagulation nicht durchgeführt
werden. Das Blut sollte in 3 Teile von jeweils 70 mcl aufgeteilt
werden und die Teile sollten in drei separate Teströhrchen gegeben
werden. Einem Teil sollte das Testserum (mit Antikörpern) zugegeben
werden, den beiden anderen sollte ein Kontrollserum (ohne Antikörper) zugegeben
werden, jeweils 20 mcl. Die Seren sollten direkt zu dem Blut mit
Konservierungsmittel zugegeben werden, nicht an die Wände. Die
Kapillaren sollten von derselben Größe sein. Die Gemische werden
gemischt und bis zur Füllmarke
5/0 in die Kapillaren gefüllt.
Sie werden 60 Minuten so belassen. 60 Minuten später sollen die Indices abgelesen
und gemäß der vorstehend
erwähnten
mathematischen Formel berechnet werden.
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Das
Antiserum, das mit dem Verfahren unter Verwendung von Ratten der
Wistar-Linie gewonnen wurde, wurde für die Diagnose von Krankheiten
bei gewissen Patienten verwendet.
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Beim
Bluttest eines Patienten K., Geburtsjahr 1942,
d-s: Mastdarmkarzinom,
die erhaltenen Resultate waren die folgenden:
A = 25, B
1 = 28, B
2 = 28
Gemäß der mathematischen
Formel wurde der Koeffizient α berechnet:
1,7 > 1,5, das heißt, dass
die Diagnose bösartiger
Tumor bestätigt
wurde.
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Beim
Bluttest eines Patienten mit einem Fibrom des Ohrläppchens
("lobule of the
auricle") waren
die Resultate wie folgt:
A = 10, B
1 =
12, B
2 = 12
Gemäß der mathematischen Formel
wurde der Koeffizient α berechnet:
α < 1,5, das heißt, dass
die Diagnose gutartiger Tumor bestätigt wurde.
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Nachstehend
sind die Resultate der Untersuchung einer Gruppe von Patienten,
die bösartige
Tumore haben.
- Komedokarzinom – 125 Patienten
- Sensitivität
83,2%
- Lungenkarzinom – 247
Patienten
- Sensitivität
98,1%
- Magenkarzinom – 156
Patienten
- Sensitivität
85,2%
- Colonkarzinom – 23
Patienten
- Sensitivität
85,2%
- Mastdarmkarzinom – 27
Patienten
- Sensitivität
92,5%
- Struma maligna – 58%
Patienten
- Sensitivität
79,5%
- Nierenkarzinom 38 Patienten
- Sensitivität
78,6%
- Gebärmutterkarzinom – 412 Patienten
- Sensitivität
75,0%
- Gebärmutterhalskarzinom – 41 Patienten
- Sensitivität
81,8%
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Kontrollgruppe
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- Fast gesund – 400
Patienten
- Sensitivität
5,1%
- Fibrotische Mastopathia cystica – 221 Patienten
- Sensitivität
8,3%
- Gastritis – 120
Patienten
- Sensitivität
6,2%
- Magengeschwür – 62 Patienten
- Sensitivität
8,3%
- Kollagenose – 40
Patienten
- Sensitivität
6,5%
- Lungenentzündung – 40 Patienten
- Sensitivität
7,2%
- (akut und chronisch)
- Prostatitis 18 Patienten
- Sensitivität
2,1%
- Chronische Kolitis – 115
Patienten
- Sensitivität
4,2%
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INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
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Schlussfolgerung:
Das vorgeschlagene Verfahren besitzt eine Sensitivität von nicht
weniger als 92,4%, es ist ein hoch effizienter diagnostischer Test.