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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis einer
Zielnukleotidsequenz unter Verwendung einer Komplementärnukleotidsequenz.
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Stand der Technik
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Eine
Anzahl von Verfahren zum nachweis einer Zieldeoxyribonukleinsäure (DNA)
unter Verwendung einer DNA, die zur DNA-Sequenz komplementär ist („Komplmentär-DNA") ist bekannt. Bei
einem typischen Beispiel handelt es sich um das Southern-Blot-Verfahren
zum Identifizieren einer spezifizierten DNA. Plaque-Hybridisierung
und Koloniehybridisierung, die beim DNA-Klonieren verwendet werden,
sind ebenfalls eine bekannte Technik. Die Ziel-DNA muss zuerst in
einen Einzelstrang aufgetrennt werden, da diese Verfahren auf der
Tatsache basieren, dass eine Ziel-DNA spezifisch zu ihrer Komplementär-DNA hybridisiert.
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Allerdings
wird eine Einzelstrang-DNA außer
beim Southern-Blot-Verfahren, in welchem sie an einer Membran immobilisiert
wird, kugelförmig,
und eine derartige kugelförmige
DNA kann mit der Komplementär-DNA
nicht hybridisieren. Weiterhin ist es nötig, eine Doppelstrang-DNA
zu erwärmen,
um sie zu einer Einzelstrang-DNA umzuwandeln. Allerdings beeinflussen
derartige Behandlungen die Ziel-DNA nachteilig.
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WO 92/08808 beschreibt
ein verfahren zum nachweis einer Zielnukleotidsequenz, das die folgenden Schritte
umfasst: Umwandeln einer Zielnukleotidsequenz in eine Teildoppelstrangnukleotidsequenz,
die einen Doppelstrangteil und einen Einzelstrangteil aufweist;
und Nachweis der Teildoppelstrangnukleotidsequenz unter Verwendung
einer Nukleotidsequenz, die zur Zielnukleotidsequenz komplementär ist, wobei
die Nukleotidsequenz, die zur Zielnukleotidsequenz komplementär ist, eine
Nukleotidsequenz ist, die zu dem Einzelstrangteil der Teildoppelstrangnukleotidsequenz
oder einem Abschnitt davon komplementär ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder fanden heraus, dass die Empfindlichkeit des Nachweises
einer Zielnukleotidsequenz unter Verwendung einer Komplementärnukleotidsequenz
durch Umwandeln der Zielnukleotidsequenz in eine Teildoppelstrangnukleotidsequenz
deutlich verbessert wird. Die vorliegende Erfindung basiert auf
diesem Fund.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Nachweis
einer Zielnukleotidsequenz unter Verwendung einer Komplementärnukleotidsequenz
bereitzustellen, das eine ausgezeichnete Nachweisempfindlichkeit
aufweist.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Herstellung einer Teildoppelstrangnukleotidsequenz bereitzustellen,
die für
das Verfahren zum Nachweis der Zielnukleotidsequenz verwendet wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Nachweis einer Zielnukleotidsequenz umfasst die Schritte des Umwandelns
einer Zielnukleotidsequenz in eine Teildop pelstrangnukleotidsequenz
und des Nachweisens der Teildoppelstrangnukleotidsequenz unter Verwendung
einer Nukleotidsequenz, die zur Zielnukleotidsequenz komplementär ist („Komplementärnukleotidsequenz"), wobei der Schritt
des Umwandelns der Zielnukleotidsequenz in die Teildoppelstrangnukleotidsequenz
die folgenden Schritte einschließt:
- (1)
Durchführen
einer asymmetrischen Polymerasekettenreaktion, in welcher eine Zielnukleotidsequenz
als Template verwendet wird und ein Oligonukleotid mit einer Nukleotidsequenz,
die zu einem Teil der Zielnukleotidsequenz identisch ist (Primer
1) und ein Oligonukleotid mit einer Nukleotidsequenz, die zu einem
Teil der Zielnukleotidsequenz komplementär ist (Primer 2) als Primer
verwendet werden;
- (2) Durchführen
einer asymmetrischen Polymerasekettenreaktion, in welcher die Zielnukleotidsequenz
als Template verwendet wird und Primer 1 und ein Oligonukleotid
mit einer Nukleotidsequenz, die zu einem Teil der Zielnukleotidsequenz
mit Ausnahme von Primer 2 komplementär ist, (Primer 3) als Primer
verwendet werden; und
- (3) Erhalten einer Teildoppelstrangnukleotidsequenz durch Erwärmen und
Abkühlen
eines Gemischs aus den Amplifikationsprodukten von Schritt (1) und
Schritt (2).
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 veranschaulicht
schematisch ein Verfahren zur Herstellung einer Teildoppelstrangnukleotidsequenz
unter Verwendung einer asymmetrischen PCR.
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2 zeigt
ein Beispiel für
einen Oberflächenplasmonresonanz-Biosensor. 7:
Patronenblock; 71: Messzelle; 72 und 73:
Durchgang; 8: Lichtquelle; 80: einfallendes Licht; 9:
Detektor; 90: reflektierendes Licht; 10: Messchip.
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3 zeigt
ein Beispiel für
den Messchip für
den Oberflächenplasmonresonanz-Biosensor. 1:
Transparentes Substrat; 2: Metallmembran; 3: organische
Schicht; 4: Avidin; 5: biotinmarkierte Komplementärnukleotidsequenz; 6:
Teildoppelstrangnukleotidsequenz.
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4 zeigt
eine DNA-Sequenz, die für
Verotoxin Typ II von pathogenem Escherichia coli O-157 kodiert.
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5 zeigt
die Beziehung zwischen einem PCR-Zyklus und Resonanzsignalen, wenn
eine Teildoppelstrangnukleotidsequenz verwendet wurde.
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6 zeigt
die Beziehung zwischen einem PCR-Zyklus und Resonanzsignalen, wenn
keine Teildoppelstrangnukleotidsequenz verwendet wurde.
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7 zeigt
die Beziehung zwischen einer Struktur eines Amplifikationsprodukts
und Resonanzsignalen.
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8 zeigt
die Beziehung zwischen der Gegenwart und Abwesenheit eines Erwärmungsverfahrens und
Resonanzsignalen nach dem Beimischen des Amplifikationsprodukts.
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9 zeigt
eine typische Ausführungsform
des im erfindungsgemäßen Nachweisverfahren
verwendeten Oberflächenplasmonresonanz-Biosensors.
Die in 9 verwendeten Symbole sind dieselben wie in 2 definiert.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Der
Begriff „Teildoppelstrangnukleotidsequenz" bedeutet wie hier
verwendet eine Nukleotidsequenz, die einen Doppelstrangabschnitt
und einen Einzelstrangabschnitt aufweist. Der Einzelstrangabschnitt
dieser „Teildoppelstrangnukleotidsequenz" sollte eine ausreichende
Länge aufweisen,
um die Komplementärnukleotidsequenz
zu hybridisieren. Demzufolge bedeutet der Begriff „Teildoppelstrangnukleotidsequenz" hier allgemein eine
Nukleotidsequenz, die 6 oder mehr Basen des Einzelstrangabschnitts
aufweist.
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Der
Begriff „Nukleotidsequenz" bedeutet wie hier
verwendet DNA oder RNA.
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Der
Ausdruck „Umwandeln
einer Teildoppelstrangnukleotidsequenz" bedeutet nicht nur einen einfachen
Vorgang zur Herstellung einer Teildoppelstrangnukleotidsequenz aus
einer Zielnukleotidsegeunz, sondern auch einen Amplifikationsvorgang
der Zielnukleotidsequenz durch das Verfahren der Polymerasekettenreaktion
(PCR) zur Herstellung einer Teildoppelstrangnukleotidsequenz.
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Beispiele
für die
Zielnukleotidsequenz schließen
DNA, kodierend für
Verotoxin von pathogenem Escherichia coli, DNA, kodierend für gp120
(das Überzugsprotein
für HIV),
spezifische Nukleotidsequenzen (cDNA) von 16SrRNAs von verschiedenen
Mikroorganismen und DNA, kodierend für das Antibiotikumbindungsprotein
von Methisillin-resistentem Staphylococcus (MRSA) ein. Die Zielnukleotidsequenz
kann Verunreinigungen enthalten. Zum Beispiel kann ein wärmebehandeltes
Präparat
von pathogenem E. coli ohne weitere Reinigung als Testprobe beim
Nachweisen der für
Verotoxin von pathogenem E. coli kodierenden DNA verwendet werden.
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Ein
Verfahren zum Umwandeln einer Zielnukleotidsequenz in eine Teildoppelstrangnukleotidsequenz, und
zwar das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung einer Teildoppelstrangnukleotidsequenz schließt die folgenden
Schritte ein:
- (1) Durchführen einer asymmetrischen Polymerasekettenreaktion,
in welcher die Zielnukleotidsequenz als Template verwendet wird
und ein Oligonukleotid mit einer Nukleotidsequenz, die zu einem
Teil der Zielnukleotidsequenz identisch ist (Primer 1) und ein Oligonukleotid
mit einer Nukleotidsequenz, die zu einem Teil der Zielnukleotidsequenz
komplementär
ist (Primer 2) als Primer verwendet werden;
- (2) Durchführen
einer asymmetrischen Polymerasekettenreaktion, in welcher die Zielnukleotidsequenz
als Template verwendet wird und Primer 1 und ein Oligonukleotid
mit einer Nukleotidsequenz, die zu einem Teil der Zielnukleotidsequenz
mit Ausnahme von Primer 2 komplementär ist, (Primer 3) als Primer
verwendet werden; und
- (3) Erhalten einer Teildoppelstrangnukleotidsequenz durch Erwärmen und
Abkühlen
eines Gemischs aus den Amplifikationsprodukten von Schritt (1) und
Schritt (2).
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Das
Verfahren zum Umwandeln einer Zielnukleotidsequenz in eine Teildoppelstrangnukleotidsequenz kannvor
Schritt (1) die folgenden Schritte (A) und (B) einschließen:
- (A) Synthetisieren eines Oligonukleotids (Primer
1) mit einer Nukleotidsequenz, die zu einem Teil der Zielnukleotidsequenz
identisch ist;
- (B) Synthetisieren von zwei Oligonukleotiden (Primer 2 und Primer
3) mit einer Nukleotidsequenz, die zu einem Teil der Zielnukleotidsequenz
komplementär
ist.
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Ein
Beispiel für
die Positionen der Primer 1, 2 und 3 an der Zielnukleotidsequenz
ist in 1 dargestellt. Primer 1 kann sich um einen Abstand
a oder a + b näher
am 5'-Ende (und
zwar stromaufwärts)
befinden als Primer 2 und 3. Wie in 1(A) dargestellt,
entsprechen a und b einem Doppelstrangteil bzw. einem Einzelstrangteil
der Teildoppelstrangnukleotidsequenz. Die Länge von a und b kann geeigneterweise
gemäß der zum
Nachweis zu verwendenden Komplementärnukleotidsequenz bestimmt
werden. Da allerdings eine Länge von
weniger als 84 Basen dahingehend Probleme verursachen kann, dass übermäßige Nebenprodukte
während
der PCR erzeugt werden, weist a vorzugsweise eine Länge von
100 bis 2000 Basen und b vorzugsweise eine Länge von 85 bis 1985 Basen auf.
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In
den Schritten (1) und (2) wird eine asymmetrische PCR unter Verwendung
der Zielnukleotidsequenz als Template und der Primer 1 bis 3 als
Primer durchgeführt.
Bei der asymmetrischen PCR wird einer der beiden in der PCR verwendeten
Primer gegenüber
dem anderen Primer im Überschuss
bereitgestellt (Gyllensten U. B. et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 85, 7652–7655
(1988)).
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Jeder
Primer kann in der asymmetrischen PCR wie folgt verwendet werden.
Zum Beispiel wird, wie in 1(B) dargestellt,
Primer 1 gegenüber
Primer 2 im Überschuss
bereitgestellt, um ein langes amplifiziertes Fragment mit einer
zur Zielnukleotidsequenz komplementären Sequenz zu erhalten. In 1 ist
der durchgehende Pfeil der in einer überschüssigen Menge bereitgestellte
Primer und der unterbrochene Pfeil der in einer geringeren Menge
bereitgestellte Primer. Der im Überschuss
bereitgestellte Primer macht vorzugsweise das 10- bis 100-Fache,
stärker
bevorzugt das 20-Fache des anderen Primers aus. Die Temperatur,
die Zeit, der Zyklus und andere Variablen in der PCR können gemäß dem zu
amplifizierenden Nukleotidfragment bestimmt werden.
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Die
PCR wird 2 mal unter den vorstehend beschriebenen Bedingungen durchgeführt, um
das wie in 1(B) dargestellte amplifizierte
Fragment zu erhalten. In 1 zeigt die durchgehende Linie
ein in einer großen
Menge erhaltenes amplifiziertes Fragment und die unterbrochene Linie
das in einer kleinen Menge erhaltene amplifizierte Fragment.
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In
Schritt (3) werden die in den Schritten (1) und (2) erhaltenen amplifizierten
Produkte gemischt, erwärmt
und abgekühlt,
um eine Teildoppelstrangnukleotidsequenz zu erhalten. Das Erwärmen wird
vorzugsweise für
eine Dauer von 5 bis 10 Minuten bei 90 bis 95°C durchgeführt, und das Abkühlen wird
vorzugsweise über
eine Dauer von 20 bis 30 Minuten durchgeführt, um das Produkt auf 18
bis 30°C
abzukühlen.
Nach diesen Misch-, Erwärmungs-
und Abkühlvorgängen werden,
wie in 1(C) dargestellt, vier Fragmentarten,
(i), (ii), (iii) und (iv) erhalten. Nur Nukleotidfragment (i) wird
in großer
Menge erhalten, und die anderen drei Nukleotidfragmente werden in
kleinen Mengen erhalten. Der Einzelstrangteil der Teildoppelstrangnukleotidsequenz
in (i) besteht aus einem Teil der Zielnukleotidsequenz.
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Die
teildoppelstrangnukleotidsequenz kann durch ein Hybridisierungsverfahren
unter Verwendung einer zur Zielnukleotidsequenz komplementären Nukleotidsequenz
(Komplementärnukleotidsequenz)
nachgewiesen werden. Die Komplementärnukleotidsequenz kann die
Nukleotidsequenz sein, die zur gesamten oder einem Teil des Einzelstrangteils
der Teildoppelstrangnukleotidsequenz komplementär ist. Der Nachweis kann unter
Verwendung von nachweisbaren Markern wie Radioisotopen (z. B. 32P), Enzymen, Enzymsubstraten oder Fluoreszenz
durchgeführt
werden, die von der Komplementärnukleotidsequenz
getragen werden. Der Nachweis durch markierte Sonden kann unter
Verwendung von herkömmlichen
Verfahren durchgeführt
werden. Der Nachweis kann auch unter Verwendung eines Oberflächenplasmonresonanz-Biosensors
durchgeführt
werden. Der Oberflä chenplasmonresonanz-Biosensor
und Messchips, die zum Nachweis einer Zielnukleotidsequenz zu verwenden
sind, werden wie folgt erklärt:
Ein
Beispiel für
einen in der vorliegenden Erfindung verwendeten Oberflächenplasmonresonanz-Biosensor
ist in 2 dargestellt. Dieser Oberflächenplasmonresonanz-Biosensor
weist einen Patronenblock 7, eine Lichtquelle 8 und
einen Detektor 9 auf und wird verwendet, indem ein Messchip 10,
an welchem eine Komplementärnukleotidsequenz
immobilisiert ist, eingesetzt wird. Chip 10 ist an Patronenblock 7 bereitgestellt.
Die Oberseite des Patronenblocks 7 weist einen Hohlraum
auf, und eine Messzelle 71 besteht aus diesem Hohlraum und
Messchip 10. Die Messzelle 71 steht über die
Durchgänge 72 und 73 mit
der Außenseite
des Patronenblocks 7 in Verbindung. Die Probe fließt über den
Durchgang 72 in die Messzelle 71 und wird nach
der Messung über
Durchgang 73 ausgetragen.
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Monochromatisches
Licht (ein einfallendes Licht 80) wird von einer Lichtquelle 8 zu
dem transparenten Substrat des Messchips 10 abgestrahlt.
Ein reflektiertes Licht 90, das von einem Metallmembranaufbau
an der Rückseite
des Messchips 10 reflektiert wird, erreicht Detektor 9,
der die Intensität
des reflektierten Lichts 90 nachweisen kann.
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Der
wie in 2 dargestellte Biosensor ergibt eine Intensitätskurve
des reflektierten Lichts, die in Bezug auf einen vorgegebenen Einfallswinkel θ ein Tal
bildet. Das Tal in der Intensitätskurve
des reflektierten Lichts liegt aufgrund der Oberflächenplasmonresonanz
vor. Wird Licht an der Grenzfläche
zwischen dem transparenten Substrat und dem Äußeren des Messchips 10 vollständig reflektiert,
wird eine Oberflächenwelle, bekannt
als Welle mit herabgesetzter kritischer Frequenz (evanscent wave),
an der Grenzfläche
und auch eine Oberflächenwelle,
bekannt als Oberflächenplasmon,
an der Metallmembran gebildet. Eine Resonanz tritt auf, wenn die
Wellenzahl dieser beiden Oberflächenwellen übereinstimmt,
und ein Teil der Lichtenergie wird verbraucht, um das Oberflächenplasmon
anzuregen, was zu einer Abnahme in der Intensität des reflektierten Lichts
führt.
Die Wellenzahl des Oberflächenplasmons
wird durch den Brechungsindex des Medium unmittelbar an der Oberfläche der
Metallmembran beeinflusst. Daher wird, wenn sich der Brechungsindex
des Mediums aufgrund einer Wechselwirkung zwischen der nachzuweisenden
Nukleotidsequenz und ihrer Komplementärnukleotidsequenz ändert, eine
Oberflächenplasmonresonanz
dazu veranlasst, den Einfallswinkel θ zu ändern. So kann eine Änderung
der Konzentration der nachzuweisenden Nukleotidsequenz eine Verschiebung
des Tals in der Intensitätskurve
des reflektierten Lichts erkennen. Die Änderung des Einfallswinkels θ wird Resonanzsignal
genannt, und eine Änderung
von 10–-Grad
wird als 1 RU ausgedrückt.
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Der
Messchip 10 kann ein transparentes Substrat und eine für die Oberflächenplasmonresonanz
nötige
Metallmembran aufweisen, und eine Komplementärnukleotidsequenz kann an der
Metallmembran des Chips immobilisiert werden. Im Handel erhältliche
Messchips (z. B. ein Messchip für
BIAcore 2000, Pharmacia Biosensor, Inc.) können verwendet werden. Der
wie in 3 dargestellte Messchip ist bevorzugt. Eine Metallmembran 2 und
eine organische Schicht 3 werden au ein transparentes Substrat
geformt. Avidin 4 wird an der organischen Schicht immobilisiert,
und eine mit Biotin markierte Komplementärnukleotidsequenz wird an dem Avidin 4 immobilisiert.
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Das
transparente Substrat 1 ist nicht besonders beschränkt und
kann ein beliebiges Substrat sein, das in einem Messchip für einen
Oberflächenplasmonresonanz-Biosensor verwendet
wird. Im Allgemeinen können Substrate
verwendet werden, die aus einem für einen Laserstrahl transparenten
Material, wie Glas, Poly(ethylenterephthalat) und Polycarbonaten
hergestellt sind. Ein Material, das für polarisiertes Licht nicht
anisotrop ist und leicht verarbeitet werden kann, ist erwünscht. Die
Dicke des Substrats kann etwa 0,1 bis 20 mm betragen.
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Die
Metallmembran 2 ist nicht besonders beschränkt, mit
der Maßgabe,
dass sie eine Oberflächenplasmonresonanz
herbeiführen
kann. Beispiele für
das für
diese Metallmembran zu verwendende Metall schließen Gold, Silber, Kupfer, Aluminium
und Platin ein. Sie können
allein oder in Kombination verwendet werden. Weiterhin kann für ein besseres
Haftvermögen
am transparenten Substrat eine Hilfsschicht zwischen dem transparenten
Substrat 1 und der aus Gold, Silber und dergleichen hergestellten
Schicht eingelegt werden.
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Die
Dicke der Metallmembran 2 beträgt vorzugsweise 100 bis 2000
Angstrom, stärker
bevorzugt 200 bis 600 Angstrom. Übersteigt
die Dicke 3000 Angstrom kann das Oberflächenplasmonphenomen nicht ausreichend
nachgewiesen werden. Weiterhin beträgt bei Verwendung einer aus
Chrom hergestellten Hilfsschicht die Dicke der Schicht vorzugsweise
5 bis 50 Angstrom.
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Die
Metallmembran 2 kann durch ein herkömmliches Verfahren wie Sputtern,
Vakuumverdampfung, Ionenplattieren, Elektroplattieren oder nicht-elektrolytisches
Plattieren gebildet werden. Das Sputterverfahren ist bevorzugt.
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Die
organische Schicht 3 besteht aus einer Substanz, die sich
sowohl an ein Metallatom als auch an ein Avidinmolekül binden
kann. Die Dicke der organischen Schicht beträgt vorzugsweise 10 bis 200
Angstrom, besonders bevorzugt 10 bis 50 Angstrom. Weiterhin kann
eine Nukleotidsequenz unter Verwendung einer kovalenten Bindung
wie einer Esterbindung oder Amidbindung statt einer Avidin-Biotin-Bindung an
der organischen Schicht 3 immobilisiert werden.
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Die
organische Schicht kann unter Verwendung eines Silankupplungsmittels
oder einer Verbindung mit einer Mercaptogruppe und einer anderen
organischen funk tionellen Gruppe („Thiolverbindung") oder unter Verwendung
der LB(Langmuir-Blodgett)-Technik
gebildet werden. Eine durch die LB-Technik gebildete Membran bindet
sich an die metallmembran schwächer
als eine unter Verwendung eines Silankupplungsmittels oder einer
Thiolverbindung gebildete Membran. Allerdings ist die LB-Technik
auf einen breiteren Bereich von Substanzen anwendbar und kann eine
agglomerisierte Membran bilden. Daher kann die Anzahl an pro Flächeneinheit
zu bindenden physiologisch wirksamen Substanzen erhöht werden.
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Beispiele
für Silankupplungsmittel,
die zum Bilden der organischen Schicht verwendet werden können, schließen 3-Aminopropyltriethoxysilan,
3-Aminopropylthimethoxysilan, 3-Amidopropyldiethoxymethylsilan, 3-(2-Aminoethylaminopropyl)trimethoxysilan,
3-(2-Aminoethylaminopropyl)dimethoxymethylsilan, 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan
und Dimethoxy-3-mercaptopropylmethylsilan ein. Beispiele für Thiolverbindungen schließen Mercaptoaminomethan,
2-Mercapto-1-aminoethan,
3-Mercapto-1-aminopropan, 4-Mercapto-1-aminobutan, 1,1,1-Triamino-2-mercaptoethan,
Mercaptoessigsäure,
2-Mercaptopropionsäure,
3-Mercaptobuttersäure,
4-Mercaptovalerinsäure
und 1,1,1-Triamino-3-mercaptopropan
ein. Multifunktionelle Substanzen mit vielen Bindungsstellen mit
Avidin, wie 1,1,1-triamino-2-mercaptoethan und 1,1,1-Triamino-3-mercaptopropan werden
vorzugsweise verwendet. Beispiele für Substrate, die auf die LB-Technik anwendbar
sind, schließen 21-Aminodocosansäure, Stearylamin
und Polylysin ein.
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Beispiele
für Verfahren
zum Bilden der organischen Schicht durch ein Silankupplungsmittel
schließen die
Aussetzung einer Metallmembran an einen gesättigten Dampf eines Silankupplungsmittels
für eine
bestimmte Zeitdauer (verfahren mit gesättigtem Dampf), das Eintauchen
einer Metallmembran in eine ein Silankupplungsmittel enthaltende
Lösung
(Tauchverfahren), einen Rotationsbeschichter (Rotationsbeschichtungsverfahren)
und eine Fototiefdruckpresse (Tiefdruckverfahren) ein. Das Verfahren
mit gesättigtem
Dampf, das Tauchverfahren, das Rotationsbeschichtungsverfahren oder
das Tiefdruckverfahren kann zum Bilden der organischen Schicht 3 unter
Verwendung einer Thiolverbindung verwendet werden.
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Avidin 4 kann
an der organischen Schicht 3 durch Inkontaktbringen einer
festgesetzten Menge Avidin 4 mit der organischen Schicht 3 für eine festgesetzte
Zeitdauer immobilisiert werden. Spezieller wird das transparente
Substrat 1 mit der darauf haftenden organischen Schicht 3 auf
dem Oberflächenplasmonresonanz-Biosensor vom Fließzellentyp
positioniert und eine festgesetzte Menge Avidin 4 für eine festgesetzte
Zeitdauer gegossen.
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Beispiele
für Verfahren
zum Immobilisieren einer mit Biotin markierten Komplementärnukleotidsequenz
schließen
das Tintenstrahlverfahren und das Makroverteilerverfahren ein. Das
Tintenstrahlverfahren ist dahingehend vorteilhaft, dass es einen
eine Komplementärnukleotidsequenz 5 enthaltenden
Tropfen auf einen äußerst kleinen
Bereich derart präzise
ausstoßen
kann, dass die zu immobilisierende Komplementärnukleotidsequenz 5 effizient
genutzt werden kann. Die Immobilisierung kann durch Positionieren
eines Messchips auf einem Oberflächenplasmonresonanz-Biosensor
vom Fließzellentyp
und Gießen
einer bestimmten menge einer Komplementärnukleotidsequenz 5 für eine festgesetzte
Zeitdauer durchgeführt
werden. Dieses Immobilisierungsverfahren ist dahingehend vorteilhaft,
dass die Immobilisierung von Avidin 4 und der Komplementärnukleotidsequenz 5 aufeinander
folgend durchgeführt
werden kann. Ein Verfahren zum Markieren der Komplementärnukleotidsequenz
mit Biotin erfolgt durch PCR unter Verwendung eines Primers mit
Biotin.
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Bei
der Zielnukleotidsequenz kann es sich um eine oder mehrere handeln.
Zwei oder mehr Arten von Zielnukleotidsequenzen können durch
Immobilisieren von mehrfachen Anzahlen von Nukleotidsequenzen auf einem
Chip oder durch Bereit stellen von mehrfachen Anzahlen von Chips
auf dem Sensor nachgewiesen werden. Der Nachweis von zwei oder mehr
Arten an Nukleotidsequenzen auf diese Weise stellt eine bessere Nachweisgenauigkeit
der Nukleotidsequenzen bereit. Ob eine Probe von einem bestimmten
Mikroorganismus abgeleitete DNA enthält, kann mit großer Genauigkeit,
z. B. durch Immobilisieren von zwei oder mehr DNA-Sequenzen, die
zur spezifischen DNA des Mikroorganismus komplementär sind,
identifiziert werden. Die Genauigkeit kann auch durch Einschluss
einer DNA-Sequenz, die sich in den DNA-Sequenzen die immobilisiert
werden, an die Ziel-DNA nicht bindet (negative Sonde), verbessert
werden. Weiterhin kann durch selektives Immobilisieren einer Nukleotidsequenz
nicht nur die Gegenwart oder Abwesenheit von Verotoxin in der Probe, sondern
auch der Toxintyp, Typ I oder Typ II, bestimmt werden.
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Werden
zwei oder mehr Zielnukleotidsequenzen immobilisiert, ist der zu
verwendende Oberflächenplasmonresonanz-Biosensor
vorzugsweise von dem Typ, in welchem der Messchip in horizontaler
Richtung frei bewegt werden kann. Ein derartiger Sensor ermöglicht die
Messung von Signalen von mehrfachen Anzahlen an Proben an dem Chip,
während
das optische System festgehalten wird.
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BEISPIEL
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Beispiel 1
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Eine
0,1%ige Avidinlösung
wurde mit einer Fließgeschwindigkeit
von 5 μl/Min.
für eine
Dauer von 10 Minuten in die Messzelle eines im Handel erhältlichen
Oberflächenplasmonresonanz-Biosensors
(BIAcore 2000, Pharmacia Biosensor) gegossen, um Avidin auf dem
Messchip zu immobilisieren. Ein Oligonukleotid, das zur Sequenz
von Base 401–421
der in 4 dargestellten DNA-Sequenz (SEQ ID NO. 1), kodierend
für Verotoxin
Typ 2, komplementär
ist wurde synthetisiert, und Biotin wurde an sein 5'-Ende gebunden (dieses
Oligonukleotid ist „Antisonde
VT2-2B"). Eine Antisonde
VT2-2B enthaltende Lösung,
wurde mit einer Fließgeschwindigkeit
von 1 μl/Min.
für eine
Dauer von 50 Minuten in die Messzelle des Biosensors gegossen, um
das Oligonukleotid über
Avidin auf dem Messchip zu immobilisieren.
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Die
folgenden Primer wurden auf der Basis der in
4 dargestellten
DNA-Sequenz synthetisiert:
P-VT2C,
Asp-VT2-2a und Asp-VT2-2b entsprechen den Basensequenzen 301–321, 381–401 bzw.
423–443 der
in
4 dargestellten DNA-Sequenz.
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Eine
asymmetrische PCR wurde unter Verwendung einer aus pathogenem E.
coli 0–157
extrahierten Genom-DNA als Template und P-VT2C und Asp-VT2-2b als
Primer durchgeführt.
P-VT2C und Asp-VT2-2b wurden in einem Verhältnis von 20:1 zugesetzt. Nach
einer anfänglichen
Denaturierung (94°C,
3 Minuten) wurde die PCR für
eine Dauer von 10 bis 40 Denaturierungszyklen (94°C, 1 Minute),
Ausheilen (59°C,
5 Minuten) und Verlängerung
(72°C, 1
Minute) durchgeführt.
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Eine
asymmetrische PCR wurde auch unter Verwendung von P-VT2C und Asp-VT2-2a als Primer
wie vorstehend beschrieben durchgeführt. Asp-VT2-2b und P-VT2C wurden in einem
Verhältnis
von 20:1 zugesetzt.
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Zwei
Arten von wie vorstehend beschrieben erhaltenen PCR-Amplifikationsprodukten
wurden in einem Gesamtvolumen von 100 μl gemischt. Das Gemisch wurde
bei 95°C
für eine
Dauer von 10 Minuten erwärmt
und dann für
eine Dauer von 30 Minuten auf 25°C
abgekühlt,
um eine Teildoppelstrang-DNA
herzustellen. Das diese Teildoppelstrang-DNA enthaltende Gemisch
aus Amplifikationsprodukten wurde in die Messzelle des vorstehend
erwähnten
Biosensors gegossen, und Resonanzsignale wurden bei Fließvolumina
von 10 μl,
20 μl, 30 μl und 40 μl gemessen.
Die Ergebnisse sind in
5 dargestellt. Für eine Kontrolle
wurde eine PCR (symmetrische PCR) unter Verwendung von P-VT2C und
Asp-VT2-2b als Primer durchgeführt
und das erhaltene Amplifikationsprodukt in die Messzelle gegossen,
um Resonanzsignale zu messen. Die Ergebnisse sind in
6 dargestellt.
o: 10 Zyklen, •:
20 Zyklen, Δ:
25 Zyklen,
:
30 Zyklen und ⎕: 40 Zyklen.
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Wie
in den 5 und 6 dargestellt, konnten in beiden
Fällen
Hybridisierungssignale für
eine Dauer von 30 und mehr Zyklen nachgewiesen werden. Darüber hinaus
wurde die Nachweisempfindlichkeit um etwa das zweifache verbessert,
indem die Produkte der asymmetrischen PCR zu einer Teildoppelstrang-DNA gemacht
wurden.
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Beispiel 2
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Eine
asymmetrische PCR wurde unter Verwendung einer aus pathogenem E.
coli 0–157
extrahierten Genom-DNA als Template und P-VT2C und Asp-VT2-2b als Primer
durchgeführt
(das erhaltene Amplifikationsprodukt wird als „Amplifikationsprodukt A" bezeichnet). P-VT2C
und Asp-VT2-2b wurden in einem Verhältnis von 20:1 zugesetzt. Nach
einer anfänglichen
Denaturierung (95°C,
3 Minuten) wurde die PCR für
eine Dauer von 40 Denaturierungszyklen (94°C, 1 Minute), Ausheilen (61°C, 1 Minute)
und Verlängerung
(72°C, 1
Minute) durchgeführt.
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Eine
asymmetrische PCR wurde unter Verwendung einer aus pathogenem E.
coli 0–157
extrahierten Genom-DNA als Template und P-VT2C und Asp-VT2-2a als
Primer durchgeführt
(das erhaltene Amplifikationsprodukt wird als „Amplifikationsprodukt B" bezeichnet). Asp-VT2-2a
und P-VT2C wurden in einem Verhältnis
von 20:1 zugesetzt. Die PCR wurde unter denselben Bedingungen wie
vorstehend beschrieben durchgeführt.
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Eine
symmetrische PCR wurde unter Verwendung einer aus pathogenem E.
coli 0–157
extrahierten Genom-DNA als Template und P-VT2C und Asp-VT2-2b als
Primer durchgeführt
(das erhaltene Amplifikationsprodukt wird als „Amplifikationsprodukt C" bezeichnet). Die
PCR wurde unter denselben Bedingungen wie vorstehend beschrieben
durchgeführt.
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Eine
symmetrische PCR wurde unter Verwendung einer aus pathogenem E.
coli 0–157
extrahierten Genom-DNA als Template und P-VT2C und Asp-VT2-2a als
Primer durchgeführt
(das erhaltene Amplifikationsprodukt wird als „Amplifikationsprodukt D" bezeichnet). Die
PCR wurde unter denselben Bedingungen wie vorstehend beschrieben
durchgeführt.
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Die
Amplifikationsprodukte A, B, C und D wurden in vier Kombinationen
gemischt: (1) Amplifikationsprodukt C + Amplifikationsprodukt D,
(2) Amplifikationsprodukt A + Amplifikationsprodukt B, (3) Amplifikationsprodukt
A + Ampli fikationsprodukt D und (4) Amplifikationsprodukt B + Amplifikationsprodukt
C. Diese gemischten Amplifikationsprodukte wurden bei 95°C für eine Dauer
von 10 Minuten erwärmt
und dann für
eine Dauer von 30 Minuten auf 25°C
abgekühlt.
Diese vier Arten von gemischten Amplifikationsprodukten wurden in
Messzellen des Biosensors gegossen, und Resonanzsignale wurden bei
Fließvolumina
von 10 μl,
20 μl, 30 μl und 40 μl gemessen.
Die Ergebnisse sind in
7 dargestellt. o: gemischtes
Amplifikationsprodukt (1), •: gemischtes
Amplifikationsprodukt (2), Δ:
gemischtes Amplifikationsprodukt (3) und
:
gemischtes Amplifikationsprodukt (4).
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Wie
in 7 dargestellt, war die Nachweisempfindlichkeit
am besten, als zwei Amplifikationsprodukte der asymmetrischen PCR
gemischt wurden (gemischtes Amplifikationsprodukt (2))
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Beispiel 3
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Ein
gemischtes Amplifikationsprodukt aus Amplifikationsprodukt A und
Amplifikationsprodukt B, hergestellt in Beispiel 2, wurde bei 95°C für eine Dauer
von 10 Minuten erwärmt
und dann für
eine Dauer von 30 Minuten auf 25°C
abgekühlt,
um eine Teildoppelstrang-DNA herzustellen. Das diese Teildoppelstrang-DNA enthaltende gemischte
Amplifikationsprodukt wurde in eine Messzelle des Biosensors gegossen,
und Resonanzsignale wurden bei Fließvolumina von 10 μl, 20 μl, 30 μl und 40 μl gemessen.
Amplifikationsprodukt A allein wurde erwärmt und abgekühlt, um
eine Probe für
Kontrolle 1 herzustellen, ein Gemisch aus Amplifikationsprodukt
A und Amplifikationsprodukt B wurde erwärmt und abgekühlt, um
eine Probe für
Kontrolle 2 herzustellen, Amplifikationsprodukt A allein wurde erwärmt aber
nicht abgekühlt,
um eine Probe für
Kontrolle 3 herzustellen. Resonanzsignale wurden für diese
Kontrollproben in derselben Weise wie vorstehend beschrieben gemessen.
Die Ergebnisse sind in
8 dargestellt. o: die die teildoppelstrang-DNA
enthaltende Probe, •:
Kontrolle 1, Δ:
Kontrolle 2 und
:
Kontrolle 3.
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Wie
in 8 dargestellt, wurde kein deutliches Signal für die Amplifikationsprodukt
A allein umfassenden Proben nachgewiesen. Weiterhin waren bestimmte
Signale immer für
die Proben nachweisbar, die gemischte Amplifikationsprodukte umfassten.
Allerdings war die Nachweisempfindlichkeit eindeutig schlecht, als keine
Erwärmungs-
und Abkühlvorgänge angewandt
wurden.
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Beispiel 4
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Eine
Chromschicht und dann eine Goldschicht wurden auf einer blauen Glasplatte
mit 13 mm × 18
mm und einer Dicke von 0,3 mm (Matsunami Glass Kogyo) durch Sputtern
abgeschieden, um einen Messchip für einen Oberflächenplasmonresonanz-Biosensor
herzustellen. Das Sputtern wurde bei 100 W für eine Dauer von 30 Sekunden,
um eine Chromschicht mit 32,2 Angstrom herzustellen, und bei 100
W für eine
Dauer von 150 Sekunden, um eine Goldschicht mit 474 Angstrom herzustellen,
durchgeführt.
Dieser Messchip wurde für eine
Dauer von 24 Stunden in eine 1 mM Ethanollösung von 11-Mercaptoundecansäure getaucht,
um eine dünne
organische Membranschicht auf der Metallschicht zu bilden. Dann
wurden 50 μl
einer 5%igen Avidinlösung
an 3 Punkten auf denselben Chip getropft, wobei Amidbindungen zwischen
den Avidinmolekülen
und den Molekülen
der dünnen
Membran gebildet wurden, wodurch die Avidinmoleküle immobilisiert wurden.
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Die
folgenden drei DNA-Arten mit am 5'-Ende gebundenen Biotin (synthetisiert
von Sawaday Technology) wurden verwendet. Diese DNAs weisen Sequenzen
auf, die zu einem Teil der drei Genarten, tdh1, tdh2 und trh2, bei welchen es sich um
die toxischen Elemente eines toxinproduzierenden Bakteriums, Vibrio
parahaemolyticus, handelt, komplementär sind.
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30 μl einer die
vorstehende DNA (10 μl)
enthaltenden Lösung
wurden auf die Punkte, auf welchen die Avidinlösung getropft war, getropft,
um die DNA auf dem Messchip über
eine Avidin-Biotin-Bindung zu immobilisieren.
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Der
Messchip, auf welchem die DNA immobilisiert war, wurde auf einen
Oberflächenplasmonresonanz-Biosensor
(SPR-20-Typ mit einem modifizierten Sensorkopf und Fluidzulauf und
-ablauf, Denki Kagaku Keiki) (9) gegeben.
Da sich der Messchip dieses Biosensors horizontal frei bewegen kann,
können
Resonanzsignale der mehrfachen Anzahlen von auf dem Chip vorliegenden
Proben gemessen werden, indem das optische System befestigt bleibt.
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Die
nachzuweisende DNA-Sequenz wurde als teildoppelt gebundene DNA (143
Bp für
die Doppelstrang-DNA und 101 Bp für die Einzelstrang-DNA) unter
Verwendung einer asymmetrischen PCR wie in Beispiel 1 beschrieben
amplifiziert. Eine die amplifizierte Teildoppelstrang-DNA enthaltende
Lösung
wurde mit einem Fließvolumen
von 10 μl
in eine Messzelle des Biosensors gegossen, um Resonanzsignale zu
messen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 1
Sequenz | A | B | C |
Resonanzsignal
(× 10–4) | 308
(RU) | 298
(RU) | 315
(RU) |
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Wie
in Tabelle 1 dargestellt, zeigen die Sequenzen A, B und C sämtlich Signale
in der Nähe
von 300 RU (umgewandelte Werte). Unter Berücksichtigung der Tatsache,
dass die Signale 10–20
RU (umgewandelte Werte) betragen, wenn keine DNA gebunden ist (negativ),
würde es
dann scheinen, das die Teildoppelstrang-DNA an die drei Arten von immobilisierten
DNAs gebunden war (positiv).
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Beispiel 5
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Eine
Metallschicht und eine dünne
organische Membranschicht wurden auf einer blauen Glasplatte abgeschieden,
und vier Messchips wurden wie in Beispiel 4 beschrieben hergestellt.
50 μl einer
5%igen Avidinlösung
wurden auf zwei Punkte von jedem der vier Chips (insgesamt 8 Punkte)
getropft, um die Avidinmoleküle
zu immobilisieren.
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Die
folgenden 8 DNAs, an welchen Biotin an deren 5'-Enden gebunden ist, wurden synthetisiert
(synthetisiert von Sawday Technology). Die Sequenzen A, B und C
sind DNAs, die Sequenzen aufweisen, die zu einem Teil des Gens tdh1, tdh2 bzw. trh2
von Vibrio parahaemolyticus komplementär sind. Die Sequenzen D, E,
F, G und H sind DNAs, die Sequenzen aufweisen, die zu 18S-RNA von
Salmonella enteriditis, einem Keuchhustentoxin von Borderlia pertussis,
Toxin von Vibrio cholera, Verotoxin Typ I von Escherichia coli 0157
(pathogenes E. coli O157) bzw. Verotoxin Typ II von E. coli O-157
komplementär
sind.
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30 μl einer die
vorstehende DNA (10 μl)
enthaltenden Lösung
wurden auf die Punkte, auf welchen die Avidinlösung getropft war, getropft,
um die DNA auf dem Messchip über
Avidin-Biotin-Bindungen zu immobilisieren.
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Der
Messchip, auf welchem die DNA immobilisiert war, wurde auf den in
Beispiel 4 verwendeten Oberflächenplasmonresonanz-Biosensor
gegeben. Die nachzuweisende DNA wurde als teilweise doppelt gebundene
DNA (143 Bp für
die Doppelstrang-DNA und 101 Bp für die Einzelstrang-DNA) unter
Verwendung der asymmetrischen PCR wie in Beispiel 4 beschrieben
amplifiziert. Vier DNAs wurden verwendet; DNAs, hergestellt von
E. coli O-157, Vibrio parahaemolyticus und Salmonella und eine Kombination
von DNAs von E. coli O-157 und Salmonella. Eine Lösung, enthaltend
die amplifizierten Teildoppelstrang-DNA wurde mit einem Fließvolumen
von 10 μl
in eine Messzelle des Biosensors gegossen, um Resonanzsignale zu
messen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle 2
| E.
coli O-157 | V.
parahaemolyticus | Salmonella | E.
coli O-157 + Salmonella |
Sequenz
A | 22 | 295 | 10 | 11 |
Sequenz
B | 18 | 331 | 12 | 28 |
Sequenz
C | 21 | 301 | 18 | 23 |
Sequenz
D | 15 | 22 | 321 | 299 |
Sequenz
E | 17 | 24 | 22 | 18 |
Sequenz
F | 24 | 19 | 33 | 19 |
Sequenz
G | 308 | 18 | 24 | 356 |
Sequenz
H | 311 | 25 | 26 | 334 |
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Wie
in Tabelle 2 dargestellt, wurden für die verschiedenen Mikroorganismen
Signale in der Nähe
von 300 RU für
positive Proben und Signale von weniger als 30 RU für negative
Proben erhalten.
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