-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Des
Körpers
erste Verteidigungslinie gegen Pathogene bildet die Haut. Die äußerste Schicht,
das Stratum corneum, ist eine breite Zone mit einer Dicke von 20
bis 30 Zellschichten. Die Reste der abgestorbenen Zellen, aus denen
das Stratum corneum besteht, sind fast komplett mit Keratinfasern
gefüllt
und von hoch geordneten Lipid-Doppelschichten umgeben. Solange die
Epidermis nicht beschädigt
ist, stellt das stark keratinisierte Stratum corneum eine erhebliche
physische Barriere für
den Eintritt der meisten Fremdsubstanzen dar. Die Schleimhäute, welche
die Verdauungs-, Atem-, Harn- und Fortpflanzungswege auskleiden,
stellen eine ähnliche,
aber weniger ausgeprägte
physische Barriere, der das dicke Stratum corneum fehlt, bereit.
-
Die
darunter liegenden Schichten des Epithels in der Haut und den Schleimhäuten sind
reich besetzt mit unreifen dendritischen Zellen, genannt Langerhans-Zellen.
Diese phagozytierenden Leukozyten sind bereit, Antigene einzufangen,
welche die unteren Schichten der Epidermis durch physische Bruchstellen
im Stratum corneum erreichen können.
Nach physischen Verletzungen der Haut, werden Signale erzeugt, welche
die Langerhanszellen dazu veranlassen, das Epithel zu verlassen
und durch afferente Lymphbahnen zu den Lymphknoten zu wandern, dabei
tragen sie irgendwelche Antigene (d. h., virale, bakterielle, parasitische,
allergische) mit sich, die das schützende Stratum corneum durchdrungen
hatten. Sehr kleine, lipophile Moleküle und einige hoch-reaktive
Moleküle,
bekannt als Haut-sensibilisierende Wirkstoffe, wie TNCB, Giftsumach-Catechol,
Oxazolon usw., können
das intakte Stratum corneum durchdringen, wobei sie nachfolgend
an Proteine in der darunter liegenden Epidermis binden und Langerhanszellen
aktivieren.
-
Eingefangene
Protein-Antigene werden durch die Langerhanszellen aufgenommen und
abgebaut, wobei sich kleine Peptide ergeben, die in die Peptidbindungsfurchen
von MHC-Molekülen eingelagert
werden. Die MHC-Peptid-Komplexe werden dann für die Präsentation zu T-Zellrezeptoren
in die Plasmamembran eingebaut. Während ihrer Wanderung zu den
Lymphknoten, differenzieren die Langerhanszellen in reife lymphoide,
dendritische Zellen, die ihre phagozytierenden Eigenschaften verlieren
und statt dessen hohe Mengen an MHC-Klasse-I und -II-Molekülen, sowie
costimulatorische Moleküle
und Adhesions-Moleküle
exprimieren, die essentiell für
eine wirksame Antigenpräsentation
sind (Udey, Clin. Exp. Immunol. 107:6–8, 1997). Während es jetzt
gut bekannt ist, dass Langerhanszellen von dem Epithel zu den T-Zellbereichen von
drainierenden Lymphknoten wandern, ist über die Signale, welche die
Wanderung und Differenzierung der Langerhanszellen induzieren, relativ
wenig bekannt. Sobald sie in den Lymphknoten sind, aktivieren die
differenzierten Langerhanszellen, die MHC-Peptid-Komplexe enthalten,
auf jeden Fall primäre
CD4+ T-Helferzellen und CD8+ zytolytische T-Zellen. Diese neu differenzierten
Langerhanszellen, die kürzlich
in die Lymphknoten eingewandert sind, sind die potentesten Induktoren
der T-Zell-Immunität,
die bekannt sind.
-
Es
ist kürzlich
gezeigt worden, dass dendritische Zellen von Mäusen oder Menschen, die Tumorantigenen
oder -peptiden ausgesetzt wurden, wirksame Induktoren von tumorspezifischer
Immunität
sind, die sogar etablierte Tumore eliminieren oder unterdrücken können (Young
und Inaba, J. Exp. Med. 183:7–11,
1996; Zitvogel et al., J. Exp. Med. 183:87–97, 1996; Celluzzi et al.,
J. Exp. Med. 183:283–287,
1996; und Paglia et al., J. Exp. Med. 183:317–322, 1996). In diesen Untersuchungen
wurden dendritische Zellen aus Knochenmark oder Blut gesammelt,
in Gewebekultur vermehrt, in vitro den Tumorantigenen ausgesetzt
und schließlich i.v.
in den Spender rückinjiziert.
Solche individualisierte Therapie ist in einer Outbred-Population
notwendig, um sicherzustellen, dass die entsprechenden, syngenen
MHC- Moleküle für die T-Zellen
des Individuums und zur zielgerichteten Erfassung der Tumorzellen
verwendet werden. Während
dieses individualisierte Verfahren hoch wirksam ist, ist es zu unhandlich,
zeitraubend und teuer, um eine breit anwendbare therapeutische Maßnahme zu
sein.
-
KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
-
Ein
topisches Impfverfahren zur Erhöhung
der Immunantwort gegen ein Antigen ist offengelegt. Antigene von
Tumoren, viralen oder bakteriellen Pathogenen, sowie Parasiten sind
innerhalb des Bereiches der vorliegenden Erfindung eingeschlossen.
Das Verfahren beinhaltet die Verabreichung des Antigens in Verbindung
mit: 1) ein Mittel zur Erhöhung
der Penetration des Antigens durch die Haut oder Schleimhäute und
2) einen Wirkstoff zur Induktion der Wanderung der Langerhanszellen
zu den Lymphknoten. Das Antigen ist vorzugsweise ein Peptid mit
einer Länge
von 3–20
Aminosäureresten
und stärker
bevorzugt enthält
das Peptid 8–14
Aminosäurereste.
Das Antigen wird vorzugsweise mit einem Konzentrationsbereich von
etwa 1 μg/ml
bis etwa 100 mg/ml verabreicht.
-
Die
Mittel zur Erhöhung
der Penetration des Antigens beinhalten das Verwenden einer lipophilen
Trägersubstanz
des Penetrationsverstärkers,
wie Dimethylsulfoxid (DMSO) oder Azone, niederfrequenter Ultraschall,
Elektroporation, Iontophorese, intraepidermale Zuführung und
deren Kombinationen. Vorzugsweise wird die Peptid-Penetration des
Stratum corneum gefördert
durch Dimethylsulfoxid in Kombination mit einem von den physikalischen
transdermalen Zuführungsmitteln.
-
Wirkstoffe,
die eine Wanderung der Langerhanszellen induzieren, werden ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Dibutylphthalat, Dibutyl-D-tartrat, N,N-diethyl-toluamid,
Dibutylfumarat, Di(2-ethylhexyl)fumarat, Diisooctylmaleat, Diethylhexylmaleat,
Diisooctylfumarat, Benzosäure,
Benzalkoniumchlorid, Kampfer, Bihenylmaleat, Dioctylphthalat, Dibutylmaleat,
Dioctylmaleat, Dibutylsuccinat, Dioctylsuccinat, Dinonylphthalat, Diisononylphthalat,
Dimethylphthalat, Diettylphthalat, Dipropylphthalat, Diphenylphthalat,
Dibenzylbutylphthalat und Diethylmethylphthalat. Niederfrequenter
Ultraschall kann auch als ein Induktor der Wanderung von Langerhanszellen
angewendet werden. Vorzugsweise wird Dibutylphthalat zum Induzieren
der Wanderung von Langerhanszellen verabreicht.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 veranschaulicht
den Effekt der verschiedenen Behandlungsregime auf die gesamten
und die FITC+ lymphoiden, dendritischen Zellen 2 Tage nach der Behandlung.
-
2 zeigt
die Kinetiken der Wanderung der Langerhanszellen als Reaktion auf
FITC in Aceton und Dibutylphthalat.
-
3 zeigt
den Effekt der topischen Verabreichung von FITC in Aceton und Dibutylphthalat
auf die Gesamtzahl der dendritischen Lymphknotenzellen.
-
4 zeigt
die schwache Hemmung des EG7-OVA Tumorwachstums durch kutane topische
Verabreichung des Tumorpeptids SIINFEKL in Aceton und Dibutylphthalat.
-
5 veranschaulicht
die Induktion der kompletten EG7-OVA
tumorspezifischen Immunisierung durch intravaginale topische Verabreichung
von SIINFEKL in Aceton und Dibutylphthalat.
-
6 zeigt
die komplette Hemmung des EG7-OVA Tumorwachstums durch kutane topische
Verabreichung des Tumorpeptids SIINFEKL in DMSO, gefolgt durch Dibutylphthalat
in Aceton.
-
7 zeigt
den Effekt von verschiedenen potentiellen Induktoren der Wanderung
der Langerhanszellen in dem FITC Screening-Assay.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Antigen zur Aufnahme durch die einer Einzelperson
eigenen Langerhanszellen topisch verabreicht. Ein lipophiles Lösemittel
wird vorzugsweise einbezogen, um die Penetration des Antigens durch
das Stratum corneum und in die darunterliegende Epidermis zu fördern. In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann ein physikalisches Reizmittel, wie
niederfrequenter Ultraschall oder ein elektrisches Feld, auf die
Haut nach der topischen Verabreichung angewendet werden, um die
Penetration des Antigens durch das Stratum corneum zu erhöhen. Die
Verabreichung des Antigens auf die Haut ist begleitet durch die
topische Anwendung von einem weiteren Wirkstoff(en), wie Dibutylphthalat, der(die)
die Wanderung von Langerhanszellen zu den drainierenden Lymphknoten
induziert(en).
-
INDUKTION
DER WANDERUNG VON LANGERHANSZELLEN DURCH DIBUTYLPHTHALAT
-
Fluoreszeinisothiocyanat
(FITC) ist ausgiebig durch den Erfinder und andere zur Charakterisierung der
Wanderung von Langerhanszellen benutzt worden. FITC ist ein kleines
(MW 389) nicht peptidartiges, überwiegend
lipophiles Molekül,
das fähig
ist, das Stratum corneum zu durchqueren. Die immunogene Aktivität von FITC
wird durch die Reaktionsfähigkeit
seiner Isothiocyanatgruppe (-N=C=S) mit freien Aminogruppen verursacht,
wodurch es ermöglicht
wird, dass es kovalent an Proteine und/oder Peptide gebunden wird. C57BL/6-Mäuse erhielten
die folgenden Behandlungen: 1) Keine; 2) Nur Rasur des Bauches;
3) Topische Verabreichung von FITC in Aceton; 4) Topische Verabreichung
von FITC in Aceton und Olivenöl;
5) Topische Verabreichung von FITC in Aceton und DMSO, verdünnt in Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(PBS); und 6) Topische Verabreichung von FITC in Aceton und Dibutylphthalat.
Die in der Leistengegend gelegenen drainierenden Lymphknoten wurden
dann auf eingewanderte Langerhanszellen durch Immunfluoreszenz-Durchflusszytometrie
jeden Tag danach untersucht. Wandernde Langerhanszellen wurden durch
die Anwesenheit von FITC und der hohen Expression von MHC-Klasse-II-Molekülen identifiziert
oder durch einen für
Langerhanszellen spezifischen monoklonalen Antikörper (NLDC-145). Andere dendritische
Zellen der Lymphknoten konnten auch durch Verwenden eines für dendritische
Zellen spezifischen monoklonalen Antikörpers, 33Dl, differenziert
werden. Die Aufnahme von FITC und die Antwort der Langerhanszellen
auf Wanderungssignale waren bereits sechs Stunden nach der topischen
Verabreichung in den drainierenden Lymphknoten beobachtbar. Jedoch
wurden 48–72
Stunden für
die maximale Rate der Einwanderung in die Lymphknoten benötigt. 1 veranschaulicht
den Effekt der verschiedenen Behandlungsregime auf die gesamten
und die FITC+ lymphoiden, dendritischen Zellen 2 Tage nach der Behandlung.
In Tieren, die FITC in Aceton verabreicht bekamen, wurde keine durch
Olivenöl
oder Dimethylsulfoxid (DMSO) induzierte Erhöhung in der Zahl der FITC+
Langerhanszellen gefunden, obwohl DMSO einen kleinen stimulatorischen
Effekt auf die unspezifische Einwanderung hatte, was darauf hinweist,
dass Antigenkontakt und Wanderung der Langerhanszellen unabhängig reguliert
werden. Das Hinzufügen
von Dibutylphthalat hatte eine bemerkenswerte Wirkung auf die Wanderung
der FITC+-Zellen und der gesamten dendritischen Zellen in die Lymphknoten.
Demnach war Dibutylphthalat ein sehr leistungsfähiger Induktor der Wanderung.
-
Die
Kinetiken der Wanderung der Langerhanszellen in Mäusen, die
mit FICT in Aceton und Dibutylphthalat behandelt waren, ist in 2 gezeigt.
Eine hohe Anzahl von FITC+ Langerhanszellen war in den Lymphknoten
nach 32 Stunden vorhanden und der Höchstwert der Dichte von eingewanderten
Langerhanszellen trat etwa 2 bis 3 Tage nach der topischen Verabreichung
auf. Jedoch ist zu beachten, dass zusätzlich zur Induktion der Wanderung
der FITC+ Langerhans-Zellen, die Anzahl der nicht-markierten dendritischen
Zellen auch merklich erhöht
war, wobei Höchstwerte
9–10 Tage
nach der Behandlung erreicht wurden. Die nicht-markierten dendritischen
Zellen waren sehr wahrscheinlich Langerhans-Zellen, die den FITC-Marker
verloren hatten. Die Gesamtzahl der Lymphknotenzellen als Antwort
auf die topische Verabreichung ist in 3 gezeigt.
Fünf Tage nach
der Hautauftragung war die Zellpopulation der Lymphknoten ungefähr 7,2-fach über den
Grundwert gestiegen. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass das
Antigen (FITC) in Aceton und Dibutylphthalat nicht nur die Wanderung
von antigen+ Langerhanszellen stimulierte, sondern auch in einer
dramatischen Antwort der T- und B-Zellen in den drainierenden Lymphknoten
resultierte.
-
INDUKTION
DER LANGERHANSZELL-VERMITTELTEN TUMORSPEZIFISCHEN IMMUNITÄT
-
Die
C57BL/6 Thymusdrüsen-Tumorzelllinie
EL4 wurde mit dem kompletten Gen für Hühner-Ovalbumin (OVA) transfiziert.
Die resultierende transfizierte Zelllinie EG7-OVA exprimiert Hühner-Ovalbumin.
Ein Peptid mit acht Aminosäuren,
OVA 257-264, mit
der Sequenz SIINFEKL ist in dem MHC-Klasse-I-Molekül Kb exprimiert, wo gezeigt wurde, dass es als
Tumorassoziiertes Peptidantigen für CD8+ CTLs sowohl in vivo
und in vitro funktioniert (Celluzzi et al., J. Exp. Med. 183:283
(1996)). Ausgehend von den positiven Ergebnissen der Verwendung
von FITC, folgten die Erfinder einem ähnlichen Protokoll in einem
Ansatz, Immunität
zu dem EG7-OVA-Tumor durch topische Verabreichung des gut charakterisierten,
synthetischen Tumor-assoziierten Peptids SIINFEKL zu induzieren.
-
C57BL/6-Mäuse wurden
wie folgt behandelt: 1) Nur Rasur; 2) Topische Verabreichung von
Aceton und Dibutylphthalat; 3) SIINFEKL (240 :g/ml) in DMSO, verdünnt in PBS,
gefolgt von Aceton und Dibutylphthalat nach 5 Stunden, und 4) SIINFEKL
(240 :g/ml) in Aceton und Dibutylphthalat. Alle Mäuse wurden
nachfolgend mit 5 × 105 EG7-OVA-Zellen (die 5-fache tumorigene
Dosis) subkutan injiziert. Die Tumor-spezifische Immunität wurde
durch Messung der Tumorgröße überwacht.
Die in 4 gezeigten Ergebnisse weisen darauf hin, dass
keines der Behandlungsprotokolle in der Hemmung des Tumorzellwachstums
wirksam war. Da es aus den FITC-Experimenten bekannt war, dass Dibutylphthalat
ein potenter Induktor der Wanderung der Langerhanszellen war, und
dass SIINFEKL leicht in das MHC-Klasse-I-Molekül Kb aufgenommen
wurde, wo es CD8+ CTLs aktivierte (Celluzzi et al., J. Exp. Med.
183:283 (1996)), wurde gefolgert, dass das SIINFEKL-Peptid nicht durch
das Stratum corneum gelangen konnte.
-
Da
vorausgesetzt wurde, dass die topische Verabreichung von SIINFEKL
in Aceton und Dibutylphthalat es nicht geschafft hatte, eine Tumor-spezifische
Immunität
zu verleihen, weil das Peptid das Stratum corneum nicht durchdrang,
wurde der selbe topische Wirkstoff intravaginal angewendet. Den
Schleimhäuten
fehlt die durch das Stratum corneum gestellte widerstandsfähige Barriere.
Die in 5 gezeigten Ergebnisse geben zu erkennen, dass
ein kompletter Schutz vor dem Tumor durch SIINFEKL in Aceton und
Dibutylphthalat induziert wurde. Die EL4-Ausgangs-Tumorzelllinie,
der Hühner-Ovalbumin
fehlt, wurde als eine positive Kontrolle verwendet: Es wurde keine
Immunität
gegenüber
den EL4-Tumorzellen gesehen. Somit wurde die Hypothese der Erfinder,
die Penetration des Stratum corneum betreffend, bestätigt; das
SIINFEKL-Peptid konnte die Langerhanszellen unterhalb des Stratum
corneum nicht erreichen.
-
Während die
intravaginale topische Verabreichung des Tumor antigens ein wirksames
Mittel der Leitung des Antigens zu den Langerhanszellen für die nachfolgende
Induktion der Tumor-spezifischen Immunität bereitstellte, sind Schleimhäute, wie
die Vagina, als Anwendungsorte nicht gut geeignet für die komfortable Verwendung
und das Überwachen
durch die allgemeinen Fachleute, die voraussichtlich mit der Verabreichung der
topischen Impfungen der vorliegenden Erfindung beteiligt sind. Somit
wurde, um die Wirksamkeit der kutanen topischen Verabreichung zu
erhöhen,
SIINFEKL in DMSO gelöst
und ohne Verdünnung
auf die Haut aufgetragen. Dibutylphthalat in Aceton wurde 5 Stunden
später
auf die selbe Stelle aufgetragen. Alle Mäuse wurden nachfolgend mit
5 × 105 EG7-OVA-Zellen
subkutan injiziert. Die in 6 gezeigten
Ergebnisse lassen erkennen, dass das Peptid in DMSO fähig war
das Stratum corneum zu durchqueren, wobei es effektiven Zugang zu
den Langerhanszellen erreichte. Das Tumorwachstum war nach 6 bis
9 Tagen unterdrückt
und sogar die etablierten Tumore wurden vollständig 16 Tage nach der Beimpfung
eliminiert. Demnach durchdrang das Tumor-spezifische Peptid SIINFEKL,
in konzentriertem DMSO, das Stratum corneum, wurde in das MHC-Klasse-I-Molekül Kb in epidermalen Langerhanszellen eingebaut
und in der Anwesenheit des Induktors der Wanderung, Dibutylphthalat,
wirksam den CD8+ CTLs in den Lymphknoten präsentiert.
-
ANTIGEN-HERKUNFT
-
„Antigen", wie hierin gebraucht,
schließt
jedes Molekül
ein, das, wenn es gemäß der vorliegenden
Erfindung verabreicht wird, fähig
ist, eine Antigen-spezifische Immunität auszulösen. Dementsprechend muss das
Antigen, oder ein Fragment davon, fähig sein (1) die Haut oder
die Schleimhaut zu durchdringen; (2) mit den Langerhanszellen in
der Epidermis oder dem Epithel von Schleimhäuten zu interagieren; (3) im
Ganzen oder zum Teil mit einem MHC-Klasse-I oder -II-Molekül zu assoziieren,
und (4) T-Zellrezeptoren an CD4+ oder CD8+ T-Zellen zu aktivieren,
um Antigen-spezifische Immunität
zu verleihen. Noch genauer, die topische Impfmethode der vorliegenden
Erfindung ist in Richtung auf Antigene von Tumorzellen, virale und
bakterielle Pathogene und Parasiten gerichtet.
-
Obwohl
nicht essentiell, sind kleine Peptidantigene besonders bevorzugt,
da es einfacher ist, kleinere Peptide (ungefähr 3 bis 20 Aminosäurereste)
durch das Stratum corneum und in die Epidermis zu bringen, als größere Proteine.
Weiterhin werden Peptide mit der richtigen Größe, wie SIINFEKL, wahrscheinlich
eher direkt an MHC-Moleküle
an der Oberfläche
von Langerhanszellen durch den Prozess des Peptidaustausches gebunden,
in welchem die exogen zugesetzten Peptide solche endogenen Peptide
verdrängen,
die eine niedrigere Affinität
für die
Peptidbindungsfurche der MHC-Klasse-I oder-II-Moleküle aufweisen.
Die Eigenschaften von Peptiden, die für eine direkte Verbindung mit
Klasse-I oder -II-MHC-Molekülen
geeignet sind, sind ausgiebig untersucht worden. Somit sind Fachleute
fähig,
auf der Peptidstruktur basierend, Sequenzen vorauszusagen, die wahrscheinlich
mit einem gegebenen MHC-Molekül assoziieren.
Peptide, die effektiv an Klasse-I MHC-Moleküle binden, enthalten allgemein
etwa 8–9
Aminosäurereste,
während
Peptide, die vorzugsweise mit Klasse-II MHC-Molekülen assoziieren, etwa 11–14 Aminosäuren lang
sind. In der Tat sind einige antigene Peptide, die fähig sind,
direkt mit MHC-Molekülen
an dendritischen Zellen zu interagieren, bekannt und können durch Standardtechniken
synthetisiert werden.
-
Während sonst
die spezifischen tumorassoziierten Antigene für viele menschliche Tumore
identifiziert wurden, sind die relevanten Peptide noch unbekannt.
Nichtsdestoweniger können
rohe säure-eluierte
Tumorpeptide schnell und leicht hergestellt werden und sind, wenn
sie mit dendritischen Zellen assoziiert sind, als wirksame Induktoren
der tumorspezifischen Immunität
gezeigt worden (Zitvogel et al., J. Exp. Med. 183:87-97, 1996).
Somit können
sowohl bekannte, homo gene Präparationen
von synthetischen Peptiden als auch unbekannte Gemische von extrahierten
Peptiden für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sein. Die
Wahl und die Herstellung von geeigneten Peptid-Antigenen ist dem
Fachmann gut bekannt. Sehen sie nachfolgend eine ausführliche
Beschreibung von spezifischen Arbeitsbeispielen.
-
Nicht-peptidartige
immunogene Verbindungen, die zur Induktion spezifischer Immunität fähig sind, werden
gemäß der vorliegenden
Erfindung auch als potentielle Antigene betrachtet. Kleine, nicht-peptidartige Haptene
können
nach der Durchquerung des Stratum corneum kovalent an Peptide oder
Proteine binden, wodurch sie, durch Assoziation mit einem MHC-Molekül, Zugang
zu den Standard-Signalwegen der Antigenpräsentation erlangen. Zum Beispiel
wurde gezeigt, dass die Immunogenität von FITC durch die Reaktionsfähigkeit
der Isothiocyanatgruppe (-N=C=S) mit freien Aminogruppen verursacht
wird, wodurch es ermöglicht
wird, dass es kovalent in Proteine und/oder Peptide eingebaut wird.
Somit können
nicht-peptidartige antigene Teile von Tumorzellen, Pathogenen, Parasiten,
Allergenen, usw., in der Praktizierung der topischen Impfverfahren der
vorliegenden Erfindung verwendet werden.
-
Es
sollte beachtet werden, dass die Wahl der Herkunft des Antigens
nicht kritisch ist für
die Erfindung, die eine allgemeine Methode zur Steigerung der Antigen-spezifischen
Immunität
ist. Jedoch wird die spezifisch erhaltene Immunantwort natürlich von
dem jeweiligen eingesetzten Antigen abhängen. Es ist die Art und Weise der
topischen Verabreichung, die Penetration des Stratum corneum, die
Induktion der Wanderung der Langerhanszellen und die nachfolgende
Antigenpräsentation
durch MHC-abhängige
Signalwege, die einzeln oder in Kombination, die Merkmale der offenbarten
Erfindung beispielhaft zeigen. Die Tatsache, dass keine Beschränkungen
der Auswahl an Antigenen aus einer großen Anzahl an Quellen auferlegt
wurden, stimmt überein
mit der Verwendung von grundlegenden Methoden zur Induktion Antigen-spezifischer Immunität gegen
viele Antigene. Somit wird die Wahl und die Herkunft eines bestimmten
Antigens von der Anwendung abhängen
und ist innerhalb der Durchschnittsfachleute auf dem Gebiet der
Immunologie gegeben.
-
DURCHDRINGUNG
DES STRATUM CORNEUM
-
Die äußere Schicht
der Haut ist ausgelegt, dem Eindringen von Fremdmaterialien in den
Körper
Widerstand zu leisten. Da sie aus dicht gepackten Schichten von
Keratinozytenzellmembranen und Keratinfäden gebildet ist, ist das Stratum
corneum undurchlässig
für die
meisten Moleküle
mit größerer Molekularmasse,
besonders solche mit einer hydrophilen Beschaffenheit. Infolgedessen
werden nur wenige Arzneistoffe transdermal verabreicht. Solche Moleküle sind
typischerweise klein und lipophil. Die transdermale Zuführung von
Peptiden ist aufgrund ihrer Hydrophilizität und allgemein hoher Molekularmasse
nicht begünstigt.
Zahllose Studien dokumentieren die große Schwierigkeit, Peptide durch
das Stratum corneum zu bekommen (als Übersichtsartikel siehe Steinstrasser
und Merkle, Pharm. Acta. Helv. 70:3-24 (1995)). Unter den Ansätzen, die
einigen Erfolg in der Steigerung der Peptid-Penetration hatten,
sind eingeschlossen lipophile Trägerstoffe,
niederfrequenter Ultraschall, Elektroporation, Iontophorese und
intraepidermale Zuführung.
Diese werden nachfolgend betrachtet.
-
Lipophile
Lösemittel – Lipophile
Lösemittel
wie Aceton, Azone und Dimethylsulfoxid (DMSO) sind bekannt, dass
sie das Stratum corneum durchdringen. Wie vorhergehend diskutiert,
hat der Erfinder gefunden, dass kleine Peptide wie SIINFEKL, gelöst in DMSO,
das Stratum corneum durchqueren und in die unteren Schichten der
Epidermis eindringen. Somit umfasst die vorliegende Offenlegung,
im Bezug auf die Antigen-Penetrationsverstärker, eine große Anzahl
an lipophilen Lösemitteln,
einschließlich
DMSO, und symmetrische oder asymmetri sche Sulfide und Sulfoxide,
wobei die Alkylgruppe 1 bis 16 Kohlenstoffatome enthält, sowie
Liposomen.
-
Wo
lipophile Penetrationsmittel, wie DMSO, in der vorliegenden Erfindung
zur Steigerung der Peptidpenetration zum Einsatz kommen, können solche
Lösemittel
pur oder verdünnt
mit anderen Lösungen,
wie PBS, verabreicht werden. Die Verhältnisse der Mischungen können von
etwa 1:9 bis etwa 9:1 (Penetrationsmittel zu Verdünnungsmittel)
reichen. Vorzugsweise ist der Penetrationsverstärker unverdünnt.
-
Niederfrequenter
Ultraschall – Mitragotri
et al. berichteten, dass sogar große Proteinmoleküle wie Insulin
(MW 6.000), IFN-γ (MW
17.000) und Erythropoietin (MW 48.000) dazu gebracht werden konnten,
mit etwa 12 % Effizienz das Stratum corneum zu durchqueren, unter
der Verwendung von niederfrequentem Ultraschall (Mitragotri et al.,
Science 269:850-853 (1995)). Ultraschall wirkt auf die Haut durch
nicht-thermische Kavitationseffekte, die Mikrobläschen erzeugen, die sich im
Stratum corneum ausdehnen und zusammenziehen, was in einer zeitweiligen
Zunahme der Permeabilität
resultiert. Kavitation tritt bei viel niedrigeren Schallwellenfrequenzen
(d. H. etwa 20 kHz) auf als bei der traditionellen diagnostischen
Bildgebung (2–12
MHz), wobei beide Anwendungen eine Intensität von ungefähr 0,2 W/cm2 benötigen.
-
Elektroporation – Vanbever
et al. offenbarten, dass etwa 10 des kleinen (MW 267) Moleküls Metoprolol während 4
Stunden nach 5 einzelnen 450-V Pulsen durch die Haut transportiert
werden konnten (Vanbever et al., Pharm. Res. 11:1000-1003 (1994)).
Die Elektroporation ist ausgiebig zur Permeabilisierung von Zellmembranen
zum Zwecke der Einführung
von DNA in Zellen verwendet worden. Der transdermale Transport von Peptiden
kann durch örtliches
begrenztes Aussetzen der Haut zu elektrischen Feldpulsen hoher Intensität bewerkstelligt
werden, die vorübergehende
wäßrige Poren
in den Lipid-Dop pelschichten erzeugen können.
-
Iontophorese – Bodde
et al. fanden, dass nur etwa 0,4 Vasopressin (MW 1.084) pro Stunde
das Stratum corneum durchquerten (Bodde et al., Biochem. Soc. Trans.
17:943–945
(1990)). Iontophorese geht mit dem Aussetzen der Haut zu Strom niedriger
Intensität
einher. Polare Moleküle
bewegen sich als Antwort auf den Strom. Jedoch wird angenommen,
dass der Transport über
die Drüsen
oder Haarfollikel geschieht, die durch die Epidermis hindurch in
die Dermis hinein ragen. Infolgedessen kann die Methode nicht ideal
geeignet sein, um einen Zugang der epidermalen Langerhanszellen
zu den permeierenden Peptiden bereitzustellen. Nichtsdestoweniger
ist das Verfahren innerhalb der vorliegenden Erfindung eingeschlossen.
-
Intraepidermale
Zuführung – Sicherlich
kann das Stratum corneum unter Verwendung scharfer Instrumente penetriert
werden. Somit sind intraepidermale Injektionen unter Verwendung
traditionell abgeschrägter Nadeln
und Spritzen möglich. Ähnlich ist
auch die Einführung
des antigenen Wirkstoffes in die Epidermis möglich unter Verwendung von
mit Zinken besetzten Instrumenten, wie solche, die für die Anwendung
des Tine-Tests verwendet werden. Solche invasiven physikalischen
Methoden können
das Penetrationsproblem lösen
und können
sogar gleichzeitig Wanderungssignale zu den Langerhanszellen bereitstellen.
Jedoch können solche
Methoden auch einige der Hauptvorteile der vorliegenden Erfindung
vereiteln, wie die Erleichterung der topischen Anwendung ohne die
Notwendigkeit von sterilen Instrumenten oder hochqualifiziertem
medizinischen Personal. Weiterhin ist die Verwendung invasiver Prozeduren
immer von erhöhten
Infektionsrisiken begleitet.
-
INDUKTION
DER WANDERUNG VON LANGERHANS-ZELLEN
-
Während das
wirksame Inkontaktbringen von Antigenen mit den Langerhanszellen
in der Epidermis notwendig ist für
das Praktizieren der vorliegenden topischen Impfmethode, ist sie
an sich nicht ausreichend, um eine starke Antigen-spezifische Immunität zu induzieren,
die für
ein Impfverfahren gewünscht
wird. In der Tat ist es der zweite Schritt, die Induktion der Wanderung
der Langerhanszellen, die für
sehr lange Zeit, bis zu der vorliegenden Offenlegung, unklar blieb.
Obwohl das Phänomen
der Wanderung der Langerhanszellen von dem Epithel zu den Lymphknoten
für lange
Jahre gut bekannt gewesen ist, waren die komplexen regulatorischen
Signalwege, welche die Wanderung und die Differenzierung der Langerhanszellen
in vivo kontrollieren, nicht gut verstanden. Außerdem gibt es offensichtlich
eine Anzahl häufig
festgehaltener falscher Vorstellungen bezüglich der Wanderung der Langerhanszellen.
Zum Beispiel nehmen einige Forscher an, dass die spontane und/oder
kontinuierliche Wanderung der Langerhanszellen ausreichend ist zur
Induktion der Antigen-spezifischen Immunität (siehe z. B. Matsuno et al.,
J. Exp. Med. 183:1865 (1996)). Andere auf dem Gebiet glauben, dass
die Tatsache, dass Kontakt-sensibilisierende Antigene fähig sind,
selbst die Wanderung der Langerhanszellen zu induzieren, darauf
hinweist, dass ein separater Induktionsstimulus für irgendwelche
Antigene nicht notwendig ist (siehe z. B. Udey, Clin. Exp. Immunol.
107:6 (1997)). Dementsprechend glauben Wissenschaftler, die FITC
in Aceton und Dibutylphthalat verwenden, um die Wanderung der Langerhanszellen
zu studieren, das es das Antigen (FITC) ist, das die Wanderung induziert
(siehe z. B. Tang et al., J. Immunol. 88:284 (1996)). Zusammengefasst,
der heutige Stand der Technik auf diesem Gebiet betrachtet weder
die Existenz von exogenen Induktoren der Wanderung der Langerhanszellen
noch eine Rolle für
diese Induktoren in der gesteigerten Antigenspezifischen Immunität.
-
Gegenwärtig konzentriert
sich die Untersuchung der Regulation der Wanderung der Langerhanszellen auf
die Produktion von Cytokinen und Chemokinen durch eine Reihe von
Zellen, welche anscheinend die Wanderung und Reifung der Langer hanszellen
in vitro modulieren. Zum Beispiel können der Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierende
Faktor (GM-CSF)
und Interleukin-1α (IL-1α) die Reifung
in vitro stimulieren (Larregina et al., Immunology 87:317–325, 1996).
Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) ist an
der Wanderung der Langerhanszellen beteiligt (Banchereau und Steinman,
Nature 392:245 (1998)). Andere Faktoren, die in die Kontrolle unterschiedlicher
Aspekte der Reifung und/oder Wanderung der Langerhanszellen verwickelt
sind, schließen
MIP-la, G-Protein-gekoppelter Rezeptor für Calcitonin-Gen-Related-Peptid,
C5a und andere Chemokine ein (Banchereau und Steinman, Nature 392:245
(1998)). Dementsprechend bleibt, während viele mögliche Signale
und Signalwege identifiziert worden sind, das regulatorische System
unklar.
-
Weiterhin
tendieren die ausgeklügelten
Signale und Signalwege, wie vorstehend diskutiert, sich auf die „normale" Antwort auf traumatische
Brüche
in der Epidermis zu konzentrieren. Exogene Induktoren der Wanderung
der Langerhanszellen sind nicht vor dieser Arbeit des Erfinders
berücksichtigt
worden. In der Tat hatten Forscher nicht einmal erkannt, dass die
Stimulation der Wanderung der Langerhanszellen ein kritischer Schritt
in der therapeutischen Induktion einer Antigen-spezifischen Immunität war.
-
Verbindungen
mit der Kapazität
die Wanderung der Langerhanszellen zu induzieren können dargestellt
werden durch die allgemeine Formel:
wobei R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander Alkyl- oder Arylseitenketten sein können, die 1 bis 16 Kohlenstoffatome
enthalten. Die Arylreste sind vorzugsweise substituierte oder nicht-substituierte
Benzyl- oder Phenyl-Gruppen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die R
1- und R
2-Gruppen
identische Alkylreste mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Dibutylphthalat,
wobei R
1 und R
2 (CH
2)
3-CH
3 sind.
-
Verbindungen,
die als Induktoren der Wanderung der Langerhanszellen nützlich sind,
können
unter Verwendung der für
die Daten der 1–3 beschriebenen
Standard-FITC-Methoden gescreent werden. C57BL/6-Mäuse werden
an ihren Bäuchen
rasiert und mit 100 μl
Testlösung,
die 5 mg/ml FITC in einer 50/50 (v/v) Mischung aus Aceton und dem
Wanderungsinduktor/z. B. Dibutylphthalat) enthält, angestrichen. Nach 2 Tagen
wird der drainierende Lymphknoten der Leistengegend entfernt und
die Gesamtzahl der dendritischen Zellen (sowohl FITC+ and FITC-)
mittels Durchflusszytometrie und MHC-Klasse-Immunoassay bestimmt.
-
Spezifische
Verbindungen, die innerhalb der vorliegenden Erfindung zur Induktion
der Wanderung der Langerhanszellen eingeschlossen sind, sind nachfolgend
aufgeführt.
Abkürzung | Verbindung |
DBP | Dibutylphthalat |
DBT | Dibutyl-D-tartrat |
DET | N,N-Diethyl-toluamid |
DBF | Dibutylfumarat |
DEHF | Di(2-ethylhexyl)fumarat |
DIOM | Diisooctylmaleat |
DEHM | Di(ethylhexyl)maleat |
DIOF | Diisooactylfumarat |
BA | Benzoesäure |
BC | Benzalkonium
chlorid |
C | Kampfer |
BM | Bihenylmaleat |
DOP | Dioctylphthalat |
DBM | Dibutylmaleat |
DOM | Dioctylmaleat |
DBS | Dibutylsuccinat |
DOS | Dioctylsuccinat |
DNP | Dinonylphthalat |
DINP | Diisononylphthalat |
DMP | Dimethylphthalat |
DEP | Diethylphthalat |
DPP | Dipropylphthalat |
DphP | Diphenylphthalat |
DBBP | Dibenzylbutylphthalat |
DMEP | Diethylmethylphthalat |
-
Die
Testergebnisse sind in 7 gezeigt. Die MHC-Klasse-II-Gesamtzellen wurden
auf Werte oberhalb des Hintergrundes für die meisten der getesteten
Verbindungen gesteigert. DNP, C, DBBP, DBT und DINP waren innerhalb
1 Standardabweichung von der Positiv-Kontrolle Dibutylphthalat (DBP).
-
Der
Erfinder hat festgestellt, dass, neben den chemischen Induktoren
der Wanderung der Langerhanszellen, niederfrequenter Ultraschall
auch positive Ergebnisse in der vorstehend beschriebenen FITC-Wanderungs-Screeningprozedur
aufweist. Demnach kann in einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung niederfrequenter Ultraschall sowohl als Penetrationsmittel
und/oder als ein Induktor der Wanderung der Langerhanszellen angewendet
werden.
-
Die
Peptide/Antigene, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, können
allgemein topisch auf epidermale oder epitheliale Stellen in einem
Dosisbereich von ungefähr
1 μg/ml
bis etwa 100 mg/ml angewandt werden. Vorzugsweise können die
Peptid-Antigene innerhalb des Dosisbereiches von 1 mg/ml bis 10
mg/ml verabreicht werden. Die topische Verabreichung auf die Haut
kann Anwendungsvolumen von 0,01 bis 1 ml, bevorzugt etwa 0,05 bis
0,5 ml einschließen.
Allgemein kann ein geringeres Volumen angewandt werden, wenn vaginale
oder andere Schleimhäute
als Anwendungsroute ausgewählt
sind. Routen zur Verabreichung können
ausgewählt
werden aus jeder epidermalen und/oder Schleimhaut-Lokalisation,
einschließlich der
Haut, intravaginal, rektal, Aerosolzuführung in die Atemwege und Lunge
und mögliche
Verabreichung in den GI-Trakt (Magen-Darm-Trakt) für einige
Antigene. wo chemische Induktoren der Wanderung der Langerhanszellen
verwendbar sind, können
chemische Induktoren pur oder gemischt mit einem organischen Lösemittel,
wie Aceton, in einem Verhältnisbereich
von etwa 1:9 bis etwa 9:1 (Induktor zu Lösemittel) gegeben werden, vorzugsweise
in einem Verhältnisbereich
von etwa 3:7 bis etwa 7:3 und äußerst bevorzugt
bei einem Verhältnis
von etwa 1:1.
-
In
einigen Fällen
kann es vorteilhaft sein, lediglich die Wanderung der Langerhanszellen
zu steigern, ohne spezifische Verabreichung irgendeines Antigens.
Zum Beispiel, wo eine Einzelperson Hautkrebs hat, wie Melanom oder
Basalzellkarzinom, kann es in der Steigerung einer Immunantwort
gegenüber
dem Tumor nützlich
sein, einen Induktor der Wanderung der Langerhanszellen auf Stellen,
die den Tumor umgeben, vor der Operation zu verabreichen. Alternativ
kann die topische Verabreichung der Entfernung und der anschließenden Chemotherapie
und/oder Bestrahlung folgen.
-