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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Virologie und Krankheitseindämmung. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf mutierte Arthropodenvektor-Viren
und ihre Verwendung als Vakzine.
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Beschreibung des Standes
der Technik
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Arthropodenvektor-Viren
(Arboviren) sind virale Substanzen, die in der Natur durch blutsaugende
Insekten übertragen
werden. Viele dieser Viren besitzen Membrandoppelschichten mit darin
eingebauten Membranproteinen, die die Schutzhülle des Viruspartikels darstellen
(Togaviren) (Schlesinger, S. und M.J. Schlesinger, 1990).
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Zusammenfassend
stehen die Arthropodenvektor-Viren als Quelle insekten-übertragener
Krankheiten und Todesfälle
bei Mensch und Tier weltweit gleich nach der Malaria an zweiter
Stelle (Berge A.O., 1975). Zu diesen viralen Substanzen gehören die
Eastern, Western und Venezuela Equine Encephalitis, das Dengue-Fieber,
die japanische Encephalitis, das San Angelo-Fieber und das Gelbfieber.
Weiterhin sind durch diese Substanzen ausgelöste Krankheiten als Folge der
Einschleppung des Stechmückenvektors
Aedes albopictus (Sprenger und Wuithiranyagool, 1985) in Nordamerika
wieder auf dem Vormarsch (NIAID, Report of the Task Force on Microbiology
and Infectious Diseases 1992, NIH-Veröffentlichung Nr. 92-3320).
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Arboviren
müssen
sich von Natur aus sowohl im Gewebe wirbelloser Insekten als auch
im Gewebe des Wirtssäugers
replizieren können
(Brown, D.T. und L. Condreay, 1986; Bowers et al., 1995). Unterschiede in
der genetischen und biochemischen Umgebung dieser beiden Wirtszellsysteme
stellen die Basis für
die Entstehung von Viren, die sich nur in einem, nicht aber dem
anderen Wirt replizieren können,
dar (Wirtsbereichmutanten).
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Derzeit
sind das Dengue-Fiber, die Eastern Equine Encephalitis und andere
insektenübertragene
Viren in den Vereinigten Staaten wieder auf dem Vormarsch. Die US-Army
und andere Regierungsbehörden
arbeiten seit den 60er Jahren mit wenig Erfolg an der Herstellung
von Vakzinen gegen diese Viren. Daher besteht im Stand der Technik
der Bedarf an einem Vakzin gegen die meisten Arthopodenvektor-Viren
und andere membranumhüllte
Viren. Die vorliegende Erfindung erfüllt diesen im Stand der Technik
seit langem bestehenden Bedarf und Wunsch.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines genetisch
manipulierten, membranumhüllten
Virus, wobei das Virus ein Transmembranprotein mit einer Deletion
einer oder mehrerer Aminosäure(n) codiert,
so dass das Transmembranprotein die Virusmembran überspannen
kann, wenn sich das manipulierte Virus in Insektenzellen repliziert,
die Virusmembran aber nicht überspannen
kann, wenn sich das Virus in Säugerzellen
repliziert. Eine Ausführungsform
dieser Aufgabe der Erfindung stellt ein Arthropodenvektor-Virus als
genetisch manipuliertes, membranumhülltes Virus bereit. Weiterhin
kann das Arthropodenvektor-Virus in bevorzugten Ausführungsformen
aus der Gruppe der Togaviren, Flaviviren und Bunyaviren sowie allen
anderen umhüllten
Viren, die sich auf natürliche
Weise in Säuger-
und Insektenzellen replizieren können
oder bei denen durch genetische Manipulation des Virus oder der
Zelle erreicht wird, dass sie sich in Säuger- und Insektenzellen replizieren,
ausgewählt
sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines
Virusvakzins aus einem genetisch manipulierten, membrangebundenen
Virus zur Vakzinierung von Säugern
bereitgestellt, das folgende Schritte umfasst: Manipulation einer
Aminosäuredeletion
in einem viralen Transmembranprotein zur Erzeugung eines manipulierten
Virus, wobei das Transmembranprotein die Membranhülle überspannen
kann, wenn sich das manipulierte Virus in Insektenzellen repliziert,
die Membranhülle aber
nicht überspannen
kann, wenn sich das Virus in Säugerzellen repliziert,
und sich das Virus weiterhin in Insektenzellen replizieren kann;
Einschleusen des mutierten Virus in Insektenzellen und Replizierenlassen
des mutierten Virus in den Insektenzellen zur Erzeugung eines Virusvakzins.
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Schließlich ist
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung auch die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung eines Virusvakzins aus einem genetisch
manipulierten, membrangebundenen Virus gegen Krankheiten, die durch
eine Wildstechmückenpopulation
auf Säuger übertragen
werden, das folgende Schritte umfasst: Manipulation einer Aminosäuredeletion
in einem viralen Transmembranprotein zur Erzeugung eines manipulierten
Virus, wobei das Transmembranprotein die Membranhülle überspannen
kann, wenn sich das manipulierte Virus in Stechmückenzellen repliziert, die
Membranhülle
aber nicht überspannen
kann, wenn sich das Virus in Säugerzellen
repliziert, und sich das Virus weiterhin in Wildstechmückenzellen
replizieren kann; Einschleusen des mutierten Virus in die Wildstechmückenzellen
und Replizierenlassen des mutierten Virus in Zellen der Wildstechmückenpopulation
zur Erzeugung einer Stechmückenpopulation,
die den Vakzinstamm des Virus behält und den (pathogenen) Wildtypvirus
ausschließt,
so dass der Stechmückenstich
das Vakzin auf den gestochenen Säuger überträgt.
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Andere
und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
gehen aus der nachfolgenden Beschreibung einer der erfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsformen
hervor. Diese Ausführungsformen
dienen der Offenbarung.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
beigefügten
Zeichnungen sollen die oben genannten Merkmale, Vorteile und Aufgaben
der Erfindung verdeutlichen und im Detail verständlich machen. Diese Zeichnungen
sind Teil der Spezifikation. Es ist jedoch zu beachten, dass die
beigefügten
Zeichnungen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung darstellen und den Umfang der Erfindung nicht beschränken sollen.
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1 stellt
die Ergebnisse radioaktiv markierter Sindbis-Virenproteine dar,
die aus transfizierten, in Gewebe gezüchteten Zellen gewonnen wurden.
Mock-transfizierte (1) oder mit Mutanten-Δ391-RNA (2) transfizierte BHK-21-Zellen
und mit Δ391-RNA
(3) transfizierte Aedes albopictus-Zellen wurden wie in Beispiel
3 beschrieben mit radioaktiven Aminosäuren markiert. 24 Stunden nach
der Transfektion wurden die Proteine wie in Beispiel 4 beschrieben
mit virus-spezifischem Antiserum ausgefällt. Die Figur zeigt, dass
sowohl BHK-21-Zellen als auch Aedes albopictus-Zellen, die mit RNA
der Deletionsmutante transfiziert worden waren, die drei Virusstrukturproteine
E1, E2 und C erzeugen, die in den mock-transfizierten Zellen nicht
nachgewiesen werden.
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Die 2a und 2b sind
elektronenmikroskopische Aufnahmen von BHK-21-Zellen (2a) und Aedes
albopictus-Zellen (2b), die mit RNA der Sindbis-Virusdeletionsmutante Δ391 transfiziert
worden sind. Die Zellen wurden wie in Beispiel 2 beschrieben transfiziert.
Die BHK-21-Zellen (a) erzeugen Ansammlungen von Viruskernstrukturen
im Zellzytoplasma (A), auch wenn diese Zellen kein reifes Virus
erzeugen (Tabelle 1). Die Aedes albopictus-Zellen (b) erzeugen ebenfalls
Ansammlungen von Viruskernen; diese Kerne liegen zwar ähnlich denen
in BHK-21-Zellen frei im Zellzytoplasma vor (A), sind jedoch auch
mit Zellmembranen assoziiert (B). Letzteres findet bei BHK-21-Zellen
nicht statt, was darauf deutet, dass die Glycoproteine E1 und E2
zwar vorliegen, sich aber nicht an sie binden.
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3 stellt
die Konfiguration von Sindbis-Virusglycoproteinen nach dem Einbau
in das ER dar. Das Protein ist ein Multipass-Protein mit sechs membran-überspannenden
Domänen
(Nummer 1 bis 6): 1. Signalsequenz für den anfänglichen Einbau, 2. erste E2-Transmembrandomäne (TMD),
3. zweite E2-TMD, 4. erste 6k-TMD, 5. zweite 6k-TMD, 6. E1-TMD.
S = Spaltungsstelle für
Signalpeptidase.
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4 stellt
die deletierten Aminosäuren
in der E2-Transmembrandomäne
dar. Die deletierte Sequenz ist unter der jeweiligen Aminosäure dargestellt
(Deletion 1 bis 16). Die bei Nukleotid 9787 beginnenden Histidin-
und Prolinsequenzen befinden sich zwar auf der Lumenseite des Proteins,
werden aber zur Entwicklung der mutagenen Primer eingesetzt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Der
Begriff "membrangebundenes
Virus", wie er hierin
verwendet wird, bezieht sich auf ein Virus, das eine Lipidmembrandoppelschicht
als Teil seiner äußeren Schutzhülle enthält.
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Der
Begriff "Virushülle", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf die Lipidmembrankomponente des membranhaltigen
Virus und deren Proteine.
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Die
Begriffe "Arthropodenvektor-Virus" oder "Arbovirus", wie sie hierin
verwendet werden, beziehen sich auf virale Substanzen, die sich
replizieren und Virennachkommen in Zellen von Arthropoden (Insekten) oder
Säugern
erzeugen. Dazu gehören
Togaviren, Flavivieren und Bunyaviren.
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Der
Begriff "Togavirus", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf eine allgemeine Klassifizierung membranhaltiger
Viren wie z.B. Alphaviren.
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Der
Begriff "Membrandoppelschicht", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf eine Struktur aus gegenüber liegenden amphiphatischen
Phospholipiden. Der Querschnitt der Doppelschicht ist wie folgt
organisiert: polare Kopfgruppen, nicht-polare Kohlenstoffketten,
nicht-polare Kohlenstoffketten, polare Kopfgruppen.
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Der
Begriff "Glycoprotein-Transmembranregion", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf die Aminosäuresequenz der Region eines
in die Membran eingebauten Proteins, das die Membrandoppelschicht überspannt.
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Der
Begriff "Virusvakzin", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf einen Virusstamm oder einen Virusmutantenstamm,
der die antigenen Eigenschaften des Virus aufweist, jedoch nicht
krankheitserzeugend ist.
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Der
Begriff "Immunüberwachung", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf einen Prozess, bei dem die Lymphozyten im
Blut Zellen und Gewebe eines Säugers
bezüglich
des Vorliegenens fremder (viraler) Proteine überwachen und der die Herstellung
von Lymphozyten, die das fremde Proteine erzeugende Zellen gezielt
vernichten können,
stimuliert. Dieser Prozess führt
außerdem
zur Herstellung zirkulierender Antikörper gegen das fremde Protein.
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Der
Begriff "infektiöse Viruspartikel", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf Viren, die ungeachtet ihrer Fähigkeit
zur Erzeugung von Virennachkommen in eine Zelle eindringen und Virusprotein
erzeugen können.
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Der
Begriff "nicht-infektiöse Viruspartikel", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf Viren, die eine Zelle nicht infizieren bzw.
nicht in sie eindringen können.
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Der
Begriff "Wirbeltierzellen", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf Säugerzellen.
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Der
Begriff "Zellen
Wirbelloser", wie
er hierin verwendet wird, bezieht sich auf Insektenzellen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein genetisch manipuliertes,
membranumhülltes
Virus, wobei das Virus ein Transmembranprotein mit einer Deletion
einer oder mehrerer Aminosäure(n)
in dem Transmembranprotein codiert, so dass das Transmembranprotein
die Virusmembran überspannen
kann, wenn sich das manipulierte Virus in Insektenzellen repliziert,
die Virusmembran aber nicht überspannen
kann, wenn sich das Virus in Säugerzellen
repliziert. Eine Ausführungsform
dieser Aufgabe der Erfindung stellt ein Arthropodenvektor-Virus
bereit, das aus der Gruppe der Togaviren, Flaviviren und Bunyaviren
sowie allen anderen umhüllten
Viren, die sich auf natürliche
Weise in Säuger-
und Insektenzellen replizieren können
oder bei denen durch genetische Manipulation des Virus oder der
Zelle erreicht wird, dass sie sich in Säuger- und Insektenzellen replizieren,
ausgewählt
ist.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf ein Verfahren
zur Herstellung eines Virusvakzins aus einem genetisch manipulierten,
membrangebundenen Virus zur Vakzinierung von Säugern, das folgende Schritte
umfasst: Manipulation einer Aminosäuredeletion in einem viralen
Transmembranprotein zur Erzeugung eines manipulierten Virus, wobei
das Transmembranprotein die Membranhülle überspannen kann, wenn sich
das manipulierte Virus in Insektenzellen repliziert, die Membranhülle aber
nicht überspannen
kann, wenn sich das Virus in Säugerzellen
repliziert, und sich das Virus weiterhin in Insektenzellen replizieren
kann; Einschleusen des mutierten Virus in Insektenzellen, was zur
Entstehung des mutierten Virus, der als Vakzin dienen kann, führt.
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Weiterhin
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Virusvakzins gegen Krankheiten, die durch eine Wildstechmückenpopulation übertragen
werden, bereit, das folgende Schritte umfasst: genetische Manipulation
einer Aminosäuredeletion
in einem viralen Transmembranprotein zur Erzeugung eines manipulierten
Virus, wobei das Transmembranprotein die Membranhülle überspannen
kann, wenn sich das manipulierte Virus in Stechmückenzellen repliziert, die
Membranhülle
aber nicht überspannen
kann, wenn sich das Virus in Säugerzellen
repliziert, und sich das Virus weiterhin in Stechmückenzellen
replizieren kann; Einschleusen des mutierten Virus in die Wildstechmückenpopulation
und Replizierenlassen des mutierten Virus in den Zellen der Wildstechmückenpopulation
zur Erzeugung einer Stechmückenpopulation,
die den Vakzinstamm des Virus behält und den (pathogenen) Wildtypvirus
ausschließt,
so dass der Steckmückenstich das
Vakzin auf den gestochenen Säuger überträgt.
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Erfindungsgemäß können herkömmliche
molekularbiologische, mikrobiologische und rekombinante DNA-Techniken
aus dem Stand der Technik eingesetzt werden. Solche Techniken sind
in der Literatur detailliert erläutert
(siehe z.B. Maniatis, Fritsch und Sambrook "Molecular Cloning: A Laboratory Manual", 1982; "DNA Cloning: A Practical
Approach", Band
I und II (Hrsg. D.N. Glover, 1985); "Oligonucleotide Synthesis" (Hrsg. M.J. Gait,
1984); "Nucleic
Acid Hybridization" (Hrsg
B.D. Hames und S.J. Higgins, 1985); "Transcription and Translation" (Hrsg. B.D. Hames
und S.J. Higgins, 1984); "Animal
Cell Culture" (Hrsg.
R.I. Freshney, 1986); "Immobilized
Cells and Enzymes" (IRL
Press, 1986); B. Perbal "A
Practical Guide to Molecular Cloning" (1984).
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Daher
sind die nachfolgenden Begriffe, sofern sie hierin verwendet werden,
wie unten aufgeführt
definiert.
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Ein "Vektor" ist ein Replikon
wie z.B. ein Plasmid, Phage oder Cosmid, an das ein anderes DNA-Segment
angefügt
werden kann, um die Replikation des angefügten Segmentes auszulösen. Ein
Vektor gilt als "pharmakologisch
akzeptabel", wenn
seine Verabreichung vom Empfängertier
vertragen wird. Eine solche Substanz gilt z.B. als in "therapeutisch wirksamer
Menge" verabreicht,
wenn die verabreichte Menge physiologisch signifikant ist. Eine
Substanz ist physiologisch signifikant, wenn ihr Vorliegen zu einer
Veränderung
der Physiologie des Empfängersäugers führt. Bei
der Behandlung einer Virusinfektion würde beispielsweise eine Verbindung,
die das Ausmaß der
Infektion oder die durch sie verursachte physiologische Schädigung mindert, als
therapeutisch wirksam gelten.
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"DNA-Molekül" bezieht sich auf
die Polymerform der Desoxyribonukleotide (Adenin, Guanin, Thymin oder
Cytosin) in Form eines Einzelstranges oder einer Doppelstranghelix.
Dieser Begriff bezieht sich nur auf die primäre und sekundäre Struktur
des Moleküls
und beschränkt
es nicht auf spezielle tertiäre
Formen. Daher schließt
dieser Begriff auch doppelsträngige
DNA ein, die sich unter anderem in linearen DNA-Molekülen (z.B. Restriktionsfragmenten),
Viren, Plasmiden und Chromosomen findet. Bei der Diskussion der
Struktur wird wie normalerweise üblich
nur die Sequenz in 5'-3'-Richtung entlang
des nicht transkribierten DNA-Stranges (z.B. des Stranges mit einer
zu der mRNA homologen Sequenz) angegeben.
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Eine
DNA-"Codiersequenz" ist eine doppelsträngige DNA-Sequenz,
die bei Kontrolle durch die jeweiligen regulatorischen Sequenzen
in vivo in ein Polypeptid transkribiert und translatiert wird. Die
Grenzen der Codiersequenz werden durch ein Startcodon am 5'-(Amino)ende und ein Translationsstopcodon
am 3'-(Carboxyl)ende
bestimmt. Eine Codiersequenz kann z.B., jedoch nicht ausschließlich prokaryontische
Sequenzen, cDNA eukaryontischer mRNA, Genom-DNA-Sequenzen eukaryontischer
(z.B. Säugetier-)DNA
und sogar synthetische DNA-Sequenzen umfassen. Am 3'-Ende der Codiersequenz
befinden sich für
gewöhnlich
ein Polyadenylierungssignal und eine Transkriptionsbeendigungssequenz.
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Transkriptions-
und Translationskontrollsequenzen sind DNA-regulatorische Sequenzen
wie Promotoren, Enhancer, Polyadenylierungssignale, Terminatoren
und dergleichen, die für
die Expression einer Codiersequenz in einer Wirtszelle sorgen.
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Eine "Promotorsequenz" ist eine DNA-Regulationsregion,
die RNA-Polymerase in einer Zelle binden und die Transkription einer
nachgeschalteten (3'-Richtung)
Codiersequenz initiieren kann. Zum Zwecke der Definition der vorliegenden
Erfindung ist die Promotorsequenz an ihrem 3'-Ende an den Transkriptionsinitiierungsort
gebunden und erstreckt sich stromaufwärts (5'-Richtung), so dass sie die Mindestanzahl
an Basen und Elementen einschließt, die für die Initiierung der Transkription
auf einem vor dem Hintergrundrauschen nachweisbaren Niveau notwendig
sind. In der Promotorsequenz finden sich ein Transkriptionsinitiierungsort (zweckmäßigerweise
definiert durch Kartierung mit Nuklease S1) sowie für die Bindung
von RNA-Polymerase verantwortliche Proteinbindungsdomänen (Consensus-Sequenzen).
Eukaryontische Protomoren enthalten häufig, aber nicht immer "TATA"-Boxen und "CAT"-Boxen. Für den Vektorantrieb
können
verschiedene Promotoren eingesetzt werden.
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Der
Begriff "Oligonukleotid" oder "Sonde", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf ein Molekül aus
Ribonukleotiden oder Desoxyribonukleotiden. Die genaue Größe des Oligonukleotids
oder der Sonde hängt
von vielen Faktoren ab, die wiederum von der letztendlichen Funktion
und dem Verwendungszweck des Oligonukleotids abhängen. Die Länge der Sonde ist nicht ausschlaggebend,
sie umfasst jedoch üblich
mindestens etwa 12 Basen, noch üblicher
mindestens etwa 16 Basen. Die Sonde ist im Wesentlichen komplementär zu einem
Teil des Bakteriengenoms, muss aber zu dem Genom nicht vollständig komplementär sein.
Die Sonden können
mittels geeigneter Synthesetechniken synthetisch hergestellt werden
und enthalten höchstwahrscheinlich
eine nachweisbare Markierung. Für
gewöhnlich
werden die synthetischen Sequenzen in häufig verwendeten, öffentlich
erhältlichen
Klonierungsvektoren und geeigneten Wirten expandiert, um große Mengen der
Sonde zu erhalten. Die expandierten Vektoren können selbst zur Verwendung
als Sonden markiert werden oder es können kürzere Fragmente mit komplementären Strängen ausgeschnitten
und markiert werden. Verfahren zur Herstellung und Nutzung von Nukleotidsonden
für diagnostische
Tests sind in der oben genannten Literatur und dem US-Patent Nr.
4,358,535 von Falkow et al. beschrieben.
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Der
Begriff "Primer", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf ein in einem gereinigten Restriktionsdigest
natürlich
vorkommendes oder synthetisch erzeugtes Oligonukleotid, das unter
Bedingungen, bei denen die Synthese eines zu einem Nukleinsäurestrang
komplementären
Primer-Extensionsproduktes induziert wird, d.h. in Gegenwart von
Nukleotiden und eines Induktionsmittels wie z.B. DNA-Polymerase
sowie bei geeigneter Temperatur und geeignetem pH-Wert, als Syntheseinitiierungsstelle
dienen kann. Der Primer kann ein- oder doppelsträngig sein und muss ausreichend
lang sein, um die Synthese des gewünschten Extensionsproduktes
in Gegenwart des Induktionsmittels zu starten. Die genaue Länge des
Primers hängt
von vielen Faktoren wie Temperatur, Primer-Quelle und dem eingesetzten
Verfahren ab. Für
diagnostische Anwendungszwecke enthält der Oligonukleotid-Primer
beispielsweise je nach Komplexität
der Zielsequenz typischerweise 15 bis 25 oder mehr Nukleotide, es
können
aber auch weniger sein.
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Die
hierin verwendeten Primer sind so ausgewählt, dass sie "im Wesentlichen" komplementär zu unterschiedlichen
Strängen
einer bestimmten DNA-Zielsequenz sind. Das heißt, die Primer müssen ausreichend komplementär sein,
um mit den jeweiligen Strängen
zu hybridisieren. Daher darf die Primer-Sequenz nicht die genaue
Sequenz der Vorlage widerspiegeln. Am 5'-Ende des Primers kann sich beispielsweise
ein nicht-komplementäres Nukleotidfragment
befinden; der Rest der Primer-Sequenz ist komplementär zu dem
Strang. Alternativ können
in dem Primer nicht-komplementäre
Basen oder längere
Sequenzen eingestreut sein, vorausgesetzt die Primer-Sequenz ist
zu der Sequenz ausreichend komplementär oder hybridisiert mit ihr,
so dass die Vorlage für
die Synthese des Extensionsproduktes entsteht.
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Die
Begriffe "Restriktionsendonukleasen" und "Restriktionsenzyme", wie sie hierin
verwendet werden, beziehen sich auf Bakterienenzyme, die doppelsträngige DNA
an oder in der Nähe
einer speziellen Nukleotidsequenz zerschneiden.
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Eine
Zelle wurde durch exogene oder heterologe DNA "transfiziert", wenn eine solche DNA in die Zelle eingeschleust
wurde. Die Transfektions-DNA kann in das Zellgenom eingebaut (kovalent
gebunden) werden. Ein "Klon" ist eine von einer
Einzelzelle oder einem gemeinsamen Vorgänger durch Mitose abgeleitete
Zellpopulation. Eine "Zelllinie" ist ein Klon einer
Primärzelle,
der in vitro über
viele Generationen stabil wachsen kann.
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Eine "heterologe" Region des DNA-Konstrukts
ist ein identifizierbares DNA-Segment in einem größeren DNA-Molekül, das sich
in der Natur nicht in Kombination mit dem größeren Molekül findet. Daher ist ein Säugergen,
das von der heterologen Region codiert wird, für gewöhnlich von DNA flankiert, die
die Säugergenom-DNA
in dem Genom des Quellorganismus nicht flankiert. In einem anderen
Beispiel ist die Codiersequenz ein Konstrukt, wobei sich die Codiersequenz
selbst in der Natur nicht findet (z.B. cDNA, bei der die Genomcodiersequenz
Introns enthält,
oder synthetische Sequenzen mit anderen Codons als in dem nativen
Gen).
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Es
wird erwogen, dass sich pharmazeutische Zusammensetzungen unter
Verwendung der erfindungsgemäßen neuartigen
mutierten Viren herstellen lassen. In einem solchen Fall umfasst
die pharmazeutische Zusammensetzung das erfindungsgemäße neuartige
Virus sowie einen pharmazeutisch akzeptablen Träger. Der Fachmann kann die
geeigneten Dosierungen und Verabreichungswege dieser Vixusvakzinverbindung
leicht ohne übermäßiges Experimentieren
bestimmen. Bei therapeutischer Anwendung in vivo wird das erfindungsgemäße Vakzin
dem Patienten oder einem Tier in therapeutisch wirksamen Mengen
verabreicht, d.h. in Mengen, die das behandelte Individuum gegen
die Krankheit, die das jeweilige Virus überträgt, immunisieren. Die Verabreichung
erfolgt normalerweise parenteral, vorzugsweise intravenös, doch
es können
ggf. auch andere Verabreichungswege genutzt werden. Die verabreichte
Menge des Vakzins liegt typischerweise im Bereich von etwa 103 bis etwa 106 pfu/kg
Körpergewicht
des Patienten. Das Dosierungsschema wird fortgesetzt, um die Wirksamkeit
zu optimieren und gleichzeitig negative Behandlungseffekte auszugleichen
(siehe Remington's
Pharmaceutical Science, 17. Ausgabe, 1990, Mark Publishing Co.,
Easton, Penn. und Goodman and Gilman's: The Pharmacological Basis of Therapeutics,
8. Ausgabe, 1990, Pergamon Press, auf die hierin Bezug genommen
wird). Für
die parenterale Verabreichung ist das Vakzin typischerweise in Form
injizierbarer Dosiseinheiten (Lösung,
Suspension, Emulsion) zusammen mit einem pharmazeutisch akzeptablen
parenteralen Arzneimittelträger
formuliert. Solche Arzneimittelträger sind vorzugsweise nicht
toxisch und nicht therapeutisch. Beispiele für solche Arzneimittelträger sind
Wasser, Kochsalzlösung,
Ringer-Lösung,
Dextroselösung und
5% Humanserumalbumin.
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Die
erfindungsgemäßen Vakzine
basieren auf Deletionsmutationen in den Transmembrandomänen von
Proteinen membranumhüllter
Viren. Die Strategie zur Erzeugung dieser Mutationen basiert auf
den folgenden Informationen: Anders als Säugerzellmembranen enthalten
die Membranen von Insektenzellen kein Cholesterin (Clayton, 1964;
Mutsuhashi et al., 1983). Das Vorliegen von Cholesterin in Membranen
macht die Membran im Allgemeinen dicker, wobei die Dicke mit zunehmender
Cholesterinmenge zunimmt (Bretscher, 1993). Viele membranumhüllte Viren
besitzen Membranglycoproteine auf ihrer Oberfläche, die für die Identifizierung und Infektion von
Zielzellen verantwortlich sind (Schlesinger, S. und M.J. Schlesinger,
1990). Diese Membranglycoproteine besitzen hydrophobe, membran-überspannende
Domänen,
die die Proteine in der Membrandoppelschicht verankern (Rice et
al., 1982).
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Die
membran-überspannenden
Domänen
dieser Transmembranproteine müssen
lang genug sein, um von einer Seite der Doppelschicht zur anderen
zu reichen und die Proteine so in der Membran zu halten bzw. zu
verankern. Experimente haben gezeigt, dass sich die Proteine bei
Verkürzung
der Domänen
durch Deletion von Aminosäuren
in der Domäne
nicht richtig mit der Membran assoziieren und herausfallen (Adams
und Rose, 1985).
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Da
Insekten kein Cholesterin in ihren Membranen aufweisen, besitzt
die in Insekten erzeugte Virusmembran einen dünneren Querschnitt als die
in Säugern
erzeugte Virusmembran. Da die Membranen von Insekten dünner sind,
müssen
die membranüberspannenden
Domänen
von Proteinen, die in Insektenmembranen eingebaut werden, nicht
so lang sein wie die, die in Säugermembranen
eingebaut werden. Daher können in
manipulierten Viren Deletionen erzeugt werden, die Aminosäuren aus
der Transmembrandomäne
des viralen Glycoproteins entfernen. Dies führt zu einem Glycoprotein,
das normal in die Membran einer Virusreplikation in einer Insektenzelle
eingebaut werden kann, nicht aber in die Membran eines Virus, das
sich in einem Säuger
repliziert. Daher wird das mutierte Virus in der sich replizierenden
Insektenzelle und dem Wildtyp-Stammvirus im Insektenwirt erzeugt.
Andererseits kann das mutierte Virus den Virusproteine erzeugenden Wirt
bei Säugern
infizieren; da jedoch das Glycoprotein des mutierten Virus die Säugermembran
nicht überspannen
und nicht in ihr verankert werden kann, können keine Virennachkommen
in Säugerzellen
erzeugt werden. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Ansatzes
ist, dass die Mutanten als Deletionsmutanten manipuliert werden,
so dass es unmöglich
zu einer Rückmutation
zum Wildtyp-Phänotyp – einem
bei Virusvakzinen häufig
auftretenden Problem – kommen
kann.
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Die
von der vorliegenden Erfindung erwogenen Vakzine funktionieren bei
allen membranumhüllten
Viren, die in den Zellen von Wirbeltieren und Wirbellosen wachsen.
De facto kann die vorliegende Erfindung bei membranumhüllten Viren,
die so manipuliert wurden, dass sie in einer Insektenzelle wachsen,
oder membranumhüllten
Viren, die in genetisch modifizierten Insektenzellen wachsen, zur
Anwendung kommen.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung verschiedener
Ausführungsformen
der Erfindung und sollen die vorliegende Erfindung in keiner Weise
beschränken.
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BEISPIEL 1
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Ortsspezifische Mutagenese
von Toto 1101
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Unter
Verwendung des Klons voller Länge
des zuvor beschriebenen Alphavirus Sindbis (Liu et al., 1996; Rice
et al., 1987) wurde eine Deletion konstruiert, die drei ein Lysin
an der Position 391 in der Aminosäuresequenz des viralen Glycoproteins
E2 codierende Basen entfernt. Dieses Lysin ist Teil der mutmaßlichen membran-überspannenden
Domäne
dieses Proteins (Rice et al., 1982).
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Mittels
ortsspezifischer Mutagenese wurde eine Deletionsmutante (Lys391)
in Toto 1101 erzeugt, einem Plasmid, das die Sindbis-cDNA voller
Länge und
einen SP6-Promotor, der zur Transkription infektiöser RNA
von dem Klon in vitro verwendet werden kann, enthält (Rice
et al., 1987; Liu und Brown, 1993a). Mit Hilfe des zuvor beschriebenen
Megaprimer-Verfahrens (Liu und Brown, 1993a) der PCR-Mutagenese
(Sarkar und Sommer, 1990) wurden drei Nukleotide in dem cDNA-Klon
von Toto 1101 – die
Nukleotide (nts) 9801, 9802 und 9803 – entfernt, was zu Entfernung
des Codons AAA (K391) führte.
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Ein
30 Basen umfassendes Oligonukleotid der Sequenz 5'CTCACGGCGCGCACAGGCACATAACACTGC3' (SEQ-ID Nr. 1) wurde
als Mutagenese-Primer verwendet. Dieser Primer erzeugte zusammen
mit dem "Vorwärtsprimer" 5'CCATCAAGCAGTGCGTCG3' (SEQ-ID Nr. 2; 18-mer)
einen 518 Basen umfassenden "Megaprimer" (Nukleotide 9295-9813).
Diese zweite PCR-Reaktion bestand aus 0,5 μg Megaprimer, 100 μg Toto 1101-Vorlage
und 0,5 μg "Umkehrprimer" 5'GGCAGTGTGCACCTTAATCGCCTGC3' (SEQ-ID Nr. 3).
Bei allen PCR-Reaktionen fanden 30 Zyklen statt (1 Minute bei 95
Grad, 1 Minute bei 64 Grad, 1 Minute bei 72 Grad und 8-minütige endgültige Inkubation
bei 72 Grad). Das entstandene PCR-Produkt (1149 nts) wurde mittels
BCLI und SPL gespalten und an dem entsprechenden Ort in Toto 1101
eingefügt,
so dass die Deletionsmutante K391 entstand. Nach Bestätigung der Deletion
durch Didesoxynukleotidsequenzierung der gesamten subklonierten
Region mittels SequenaseTM (US Biochemical,
Cleveland, OH) wurde infektiöse
RNA in vitro mittels SP6-Polymerase transkribiert und in BHK-21-Zellen
eingeschleust (transfiziert).
-
BEISPIEL 2
-
In vitro-Transkription
und RNA-Transfektion
-
Plasmid-DNA
mit einer cDNA-Kopie voller Länge
des Sindbis-Virus K391 oder der Wildtyp-RNA wurde mit XhoI linearisiert
und wie zuvor beschrieben in vitro mit SP6-RNA-Polymerase transkribiert (Rice et
al., 1987). 1 μg
mit XhoI linearisierte K391-cDNA oder Wildtyp-Sindbis-Virus-cDNA
wurde in einem Puffer bestehend aus 80 mM Hepes (pH 7,5), 12 mM
MgCl, 10 mM DTT und 2 mM Spermidin sowie 100 μg BSA mit jeweils 3 mM ATP,
UTP bzw. CTP, 1,5 mM GTP und 4,5 mM m7-GpppG,
20 Einheiten SP6-RNA-Polymerase
und 20 Einheiten RNase-Inhibitor in einem 20 μl Reaktionsvolumen transkribiert.
Nach 2-stündiger
Inkubation bei 37 °C
wurde die RNA-Produktion durch Laufenlassen von 2 μl des RNA-Produktes
auf einem 1% Agarosegel untersucht.
-
Zellen
von Hamsterbabynieren (BHK-221) und Stechmücken (Aedes albopictus) wurden
mit von der Mutante oder dem Wildtypklon stammender RNA transfiziert.
Die Transfektion der Stechmückenzellen
erfolgte mit 5×106 Zellen, die in einem Elektroporationspuffer
bestehend aus 20 mM Hepes (pH 7,05), 137 mM NaCl, 0,7 mM Na2HPO4 und 6 mM Dextran
erneut suspendiert worden waren. Als optimale Elektroporationsparameter
für diese
Zellen erwiesen sich 2 Kv, 25 μF,
I-Widerstand. Die transfizierten Zellen wurden bei 37 °C inkubiert, bis
eine zytopathische Wirkung beobachtet wurde (etwa 24 Stunden).
-
Nach
24-stündiger
Inkubation wurden die Medien der infizierten Zelllinien und der
nicht RNA-transfizierten Kontrollen gesammelt. Die Medien der einzelnen
Zelllinien wurden auf Stechmücken-
und BHK-21-Zellmonoschichten mittels Plaquetest auf das Vorliegen
eines infektiösen
Virus getestet (Renz und Brown, 1976) (Tabelle 1).
-
-
Wie
in Tabelle 1 dargestellt, erzeugt die Mutante K391 nur bei Replikation
in der Insektenzelle infektiöse
Viruspartikel. Dieses Virus wiederum erzeugte Plaque nur in Stechmückenzellen.
Mit K391 transfizierte BHK-Zellen erzeugten bei Tests mit BHK- oder Aedes albopictus-Zellen
kein nachweisbares Virus. Wurden BHK-Kulturen mit dem aus den transfizierten
Stechmückenzellen
erzeugten Virus infiziert, wurde kein nachweisbares Virus erzeugt.
Den Wildtypvirus codierende RNA erzeugte ein infektiöses Virus,
das wiederum Plaque in beiden Zelllinien erzeugte (Tabelle 1).
-
BEISPIEL 3
-
Metabolische radioaktive
Markierung viraler Proteine
-
Subkonfluente
Monoschichten von BHK-21-Zellen in 25 cm2-Kolben
wurden wie zuvor beschrieben mit Wildtyp- oder K391-Mutanten-RNA
transfiziert. Die Monoschichten wurden über 30 Minuten in methionin-
und cysteinfreiem Medium (MEM-E) mit 1% FCS, 2 mM Glutamin und 5%
TPB (Nährstoffmangelmedium)
unter Nährstoffmangel
gehalten. 16 Stunden nach der Transfektion wurden die Zellen mit
dem 50 μCi/ml
[35S] Met/Cys-Proteinmarkierungsgemisch
enthaltenden Nährstoffmangelmedium über 20 Minuten
pulsmarkiert. Das Markieren wurde durch Waschen der Monoschichten
mit 75 μg/ml
Cycloheximid enthaltendem PBS beendet. Die Monoschichten wurden
45 Minuten lang in einem Medium gehalten, das das 10-Fache der normalen Methionin-
und Cysteinkonzentration sowie 75 μg/ml Cycloheximid enthielt.
-
BEISPIEL 4
-
Immunfällung und Polyacrylamid-Gelelektrophorese
-
Es
erfolgte wie zuvor beschrieben eine Immunfällung radioaktiv markierter
Virenproteine mit Antiseren (Knipfer und Brown, 1989). Mit [35S] Met/Cys markierte Zellen wurden zweimal
in kaltem PBS gewaschen und in Lysepuffer (0,5% NP-40, 0,02 M Tris-HCl
(pH 7,4), 0,05 M NaCl, 0,2 mM PMSF, 0,2 mM TPCK und 0,02 mM TLCK)
lysiert. Die Zellkerne wurden mittels Zentrifugieren pelletiert
und entsorgt. Der Überstand
wurde mit eine Stunde lang in Lysepuffer suspendierten Protein A/Sepharose-Kügelchen
(Sigma) (100 μl)
vorab absorbiert und die Kügelchen
pelletiert. Der vorab absorbierte Überstand wurde mit an Kaninchen-Anti-SVHR-Serum oder
E2-Schwanz-monospezifisches polyklonales Serum gekoppelten Protein
A/Sepharose-Kügelchen
(200 μl)
behandelt und über
Nacht bei 4 °C
gerührt.
Die immungefällten
Kügelchen-Antikörper-Protein-Komplexe wurden dreimal
mit Lysepuffer gewaschen und anschließend in SDS-PAGE-Probenpuffer mit
12% Glycerin, 4% SDS, 50 mM Tris (pH 6,8), 5% Mercaptoethanol und
0,02% Bromphenolblau löslich
gemacht. Die Proben wurden drei Minuten lang bei 95 °C erwärmt und
die Kügelchen
mittels Zentrifugieren aus der Probe entfernt. Wie zuvor beschrieben
erfolgte eine Gelelektrophorese auf 10,8% SDS-PAGE bzw. 16% Tricingel
(Liu und Brown, 1993a,b). Wie beschrieben wurde eine Fluoreszenzaufnahme
durchgeführt
(Bonner und Laskey, 1974) und die getrockneten Gele wurden mit einem
Kodak XAR-S-Film belichtet (siehe 1).
-
BEISPIEL 5
-
Elektronenmikroskopie
in Transmission
-
Mit
K391 aus transfizierten Stechmückenzellen
infizierte oder mit K391-RNA transfizierte BHK-21-Zellmonoschichten
wurden durch Trypsinbehandlung zu gewünschten Zeitpunkten aus den
Kolben gezogen und die Zellen durch Zentrifugieren mit niedriger
Drehzahl pelletiert. Die Zellpellets wurden zweimal in PBS gewaschen
und in 4% Glutaraldehyd bei 4 °C über Nacht
fixiert. Anschließend
wurden die Zellen dreimal mit 0,2 M Cacodylatpuffer (pH 7,2) gewaschen,
mit 2% Osmiumtetroxid eine Stunde lang bei Raumtemperatur nachfixiert
und dreimal in Cacodylatpuffer gewaschen. Die Zellen wurden en bloc
eine Stunde lang bei Raumtemperatur mit 0,5% Uranylacetat gefärbt. Nach
drei Waschdurchläufen
wurden die Zellpellets in 1 % Agarosegel eingebettet und in einer
abgestuften Ethanol/Aceton-Serie dehydratisiert. Das endgültige Einbetten
erfolgte über zwei
Tage in Mollenhauers (1964) Epon-Aralditepoxid-Gemisch Nr. 1 bei
70 °C. Mit
einem Sorvall MT5000-Mikrotom wurden ultradünne Schnitte erzeugt und auf
Kupfergittern (150 Mesh) gesammelt. Die Schnitte wurden mit 1% Uranylacetat
und/oder Bleicitrat gefärbt
und in einem Jeol 100CX-Elektronenmiskroskop in Transmission photographiert
(siehe 2).
-
Zwar
erzeugen die mit dem K391-Virus infizierten oder der K391-RNA transfizierten
BHK-Zellen kein durch den Plaquetest nachweisbares Virus, doch es
wurde mittels PAGE gezeigt, dass sie alle Virusstrukturproteine
erzeugen (1). Weiterhin wurde mittels
Elektronenmikroskopie gezeigt, dass sie die intrazellulären (nicht-infektiösen) Viruskerne
zusammenfügen
(2).
-
BEISPIEL 6
-
Verwendungszwecke der
Sindbis-Deletionsmutante K391 und ähnlicher, in anderen Togavixen
erzeugter Mutationen
-
K391
erzeugt, wenn man es sich in Stechmückenzellen replizieren lässt, Sindbis-Viruspartikel. Diese exponierten
Regionen der Proteine (Ecto-Domänen)
haben eine Wildtypsequenz. Diese Wildtypproteine erlauben dem Virus
zwar das Eindringen in Säugerzellen
und die Herstellung von Virusproteinen (siehe 1), doch
ein neues Virus wird, wie mittels Elektronenmikroskopie in 2 dargestellt, nicht zusammengefügt.
-
K391
ist ein Vakzinstamm. Er wird in sehr hoher Konzentration in kultivierten
Insektenzellen erzeugt. Wird das Virus jedoch in einen Säugerwirt
injiziert, zirkuliert das Virus und infiziert Zellen in dem Säugerwirt. Diese
infizierten Zellen erzeugen und präsentieren zwar Virusproteine
für die
Immunüberwachung,
doch die Infektion ist aufgrund der Trunkierung in der Membrandomäne auf die
ursprünglich
mit dem Impfmaterial infizierten Zellen beschränkt. Da der Vakzinstamm das
Ergebnis einer Deletionsmutation ist, ist eine Rückmutation zu dem pathogenen
Wildtyp-Phänotyp
nicht möglich.
-
Weiterhin
kann eine manipulierte Deletionsmutante in die Wildtypstechmückenpopulation
eingeschleust werden. Es wurde gezeigt, dass diese Viren vom weiblichen
Elternteil mittels transviraler Übertragung auf
die Nachkommen verbreitet werden (Leakey, 1984). Stechen diese Stechmücken ein
Wirbeltier, übertragen sie
eine immunisierende Dosis (106 infektiöse Partikel)
des Vakzinstammes (z.B. K391). Karpf und Brown (1997) zeigten, dass
die Infektion von Insektenzellen durch einen Alphavirus verhindert,
dass die Zellen über einen
unbegrenzten Zeitraum (mehr als zwei Jahre in der Zellkultur, in
der das Leben einer Stechmücke
28 Tage beträgt)
von einem anderen, sogar nur entfernt verwandten Alphavirus infiziert
werden. Daher blockiert das Vorliegen des Vakzinstammes (z.B. Sindbis
K391) die Verbreitung anderer verwandter und pathogener Viren durch
diese Insekten.
-
BEISPIEL 7
-
Weitere Deletionsmutationen
-
Es
wurden weitere Deletionsmutationen in der membran-überspannenden
Domäne
des Sindbis-Virusglycoproteins E2 hergestellt. Das Protokoll zur
Herstellung dieser Deletionsmutationen ist nachfolgend beschrieben.
Das Verfahren wird zwar für
die das Sindbis-Virus enthaltende Modellmembran beschrieben, doch das
Verfahren lässt
sich auch gut auf andere Virusmembranglycoproteine anwenden.
-
Die
Hüllglycoproteine
des Sindbis-Virus wurden als Multipass-Protein mit sechs membran-überspannenden
Domänen
in die Membranen des endoplasmatischen Retikulums eingebaut. Es
gibt daher sechs potentielle Ziele für die Herstellung von Deletionsmutationen,
die den korrekten Einbau einer Transmembrandomäne verhindern (siehe 3).
Einige dieser Ziele sind für
dieses Verfahren weniger zufriedenstellend als andere. TMD Nr. 1
(2) ist die Signalsequenz, die von
dem Signalerkennungspartikel erkannt wird und die Proteinsynthese
an die Membranen des ER dirigiert. Eine Trunkierung dieser Domäne würde wahrscheinlich die
Zielfindung in Säuger-
und Insektenzellen stören.
TMD Nr. 3 enthält
die Proteinsequenz von E2, die das Capsidprotein erkennt und sich
daran bindet. Es wurde gezeigt, dass diese Wechselwirkung von Natur
aus sehr spezifisch ist und dafür
die Sequenz in der Transmembrandomäne erforderlich ist (Liu et
al., 1996; Lopez et al., 1994). TMD Nr. 3 hat daher wie TMD Nr.
1 eine funktionelle und eine strukturelle Komponente. Eine signifikante
Deletion in dieser Domäne
würde wahrscheinlich
ein Austreten in beiden Zellsystemen eliminieren. Damit bleiben
vier Transmembrandomänen übrig, die
Ziele für
die Erzeugung von Deletionen, die den Einbau in die Membran beeinflussen,
sind (3, TMD 2, 4, 5, 6).
-
Das
6k-Protein ist keine Komponente des reifen Virus und seine Funktion
beim Viruszusammenbau ist nicht klar. In dem Polyprotein sind der
richtige Einbau und die richtige Ausrichtung der 6k in der ER-Membran
für den
korrekten Einbau von E1 ausschlaggebend. Die Transmembrandomänen von
6k (TMD 4 und 5) sind hervorragende Ziele für eine Deletionsmutation, da
ein nicht erfolgter Einbau einer dieser Domänen dazu führen kann, dass das Polyprotein
in falscher Konfiguration in die Membran eingebaut wird oder E1
nicht eingebaut wird. TMD 2 und 6 sind die membranüberspannenden
Domänen
von E2 und E1 und sind beides offensichtliche Ziele für eine Deletionsmutation.
Multiple membran-überspannende
Domänen
in diesem Polyprotein deuten darauf hin, dass die Deletionen in
weiteren membran-überspannenden
Domänen
die Reifung auf ein vernachlässigbares
Maß reduzieren
können,
wenn Deletionsmutationen in einer einzelnen Transmembrandomäne die Virusproduktion
in Säugerzellen
nicht vollständig
blockieren.
-
BEISPIEL 8
-
Entwicklung mutagener
Primer für
den hydrophoben E2-Membrananker (TMD Nr. 2)
-
Es
existiert ein Protokoll für
die Testung der Anforderungen an die Transmembrandomäne von E2 (3,
TMD 2). Dieses Protokoll lässt
sich für
andere membran-überspannende
Sindbis-Domänen
oder membran-überspannende
Domänen
anderer Virusglycoproteine leicht replizieren. Der hydrophobe Sindbis-PE2-Membrananker besteht
aus 26 Aminosäuren.
Wie bei anderen membranüberspannendenden
Domänen üblich, ist
unter den Alphaviren nur eine geringe Aminosäurehomologie konserviert, auch
wenn die Länge dieser
hydrophoben Region stark konserviert ist (Strauss und Strauss, 1994).
Die fehlende Sequenzkonservierung in dieser Domäne deutet darauf hin, dass
die hydrophoben Eigenschaften der Domäne und nicht ihre Sequenz für den Einbau
ausschlaggebend sind.
-
Die
Transmembrandomäne
von E2 beginnt bei Aminosäure
365 der PE2-Sequenz. Diese hydrophobe Region besteht aus der Sequenz
VYTILAVASATVAMMIGVTVAVLCAC (SEQ-ID Nr. 4). Adams und Rose (1985)
zeigten, dass für
die richtige Verankerung in Säugerzellen
mindestens 14 Aminosäuren
in der Transmembrandomäne
des VSV-G-Proteins
erforderlich waren. Daher wurden mutagene Primer entwickelt, die
eine Reihe ineinander geschachtelter Deletionen in der E2-Transmembrandomäne erzeugen.
Beginnend mit einer Deletion von 16 Aminosäuren (womit 10 Aminosäuren in
der hydrophoben Region übrig
bleiben) wurde eine Reihe von Deletionen konstruiert, die bis zu
16 Aminosäuren
oder auch nur eine Aminosäure
von dem Membrananker deletieren (4).
-
Die
Deletionen wurden mittels PCR-Megaprimer-Mutagenese zur Erzeugung
deletierter Fragmente mit einzigartigen Bc1I- und Sp1I-Orten konstruiert.
Alle entstandenen Konstrukte wurden zur Erzeugung der Mutantenplasmide
in das wt-Sindbis-cDNA-Konstrukt
Toto Y420 installiert. Nach der Linearisierung mit XhoI und Transkription
mit SP6-Polymerase wurden die Transkripte mittels Elektroporation
(wie zuvor beschrieben) in BHK- oder Aedes albopictus-Zellen transfiziert.
Die Herstellung eines infektiösen
Virus aus diesen Transfektionen wurde auf BHK- und C710-Stechmückenzellen
getitert, um den Wirtsbereich dieser Konstrukte zu bestimmen. Tabelle
2 stellt die deletierten Sequenzen und die Primer-Sequenzen für ihre Konstruktion
dar.
-
Bei
den Konstrukten wird zur Erzeugung der gesamten Bc1I- bis Sp1I-Region
jeweils dasselbe Primer-Paar eingesetzt. Der Vorwärtsprimer
E1Bc121 besteht aus der Sequenz der Nukleotide 9306-9327 und liest
sich von 5' nach
3' GCGTCGCCTATAAGAGCGACC
(SEQ-ID Nr. 5). Der Umkehrprimer Splext besteht aus der Sequenz
der Nukleotide 10420-10444, bei der es sich um die komplementäre Sequenz
handelt, die sich von 5' nach
3' CAGTGTGCACCTTAATCGCCTGC
(SEQ-ID Nr. 6) liest.
-
Das
durch Transfektion von Insektenzellen erzeugte Virus wird auf seine
Fähigkeit
zur Erzeugung von Plaque in BHK- und C710-Stechmückenzellen und die E2-Mutante ΔK391 getestet.
Diejenigen Mutanten, die keine Plaque in BHK-Zellen erzeugen, werden
mittels Immunofluoreszenztest infizierter Monoschichten auf ihre
Fähigkeit
zur Infektion von BHK-Zellen im Vergleich zum Wildtypvirus getestet.
Dieser letztere Test wird mit dem Gesamtprotein in gereinigten Präparaten
des Mutanten- und Wildtypvirus verglichen, um die relative Infektiosität der einzelnen
Mutantenpopulationen zu sichern. Das Ziel ist die möglichst
umfassende Trunkierung der Transmembrandomäne bei gleichzeitiger Gewinnung
angemessener Virusmengen in Monoschichten von C710-Stechmückenzellen,
die BHK-Zellen zwar infizieren, aber kein reifes Virus darin erzeugen
können. Sollte
es dazu kommen, dass die Trunkierung einer einzelnen Transmembrandomäne das Viruswachstum
in BHK-Zellen zwar reduziert, aber nicht eliminiert, wird eine zweite
Domäne
und so weiter (bis zu vier Domänen) trunkiert. TABELLE
2
-
Des
von der vorliegenden Erfindung beschriebene Protokoll funktioniert
bei allen Viren, die sich in Insekten und Säugern replizieren und eingebaute
Membranproteine als Teil ihrer Struktur aufweisen, nämlich Togavieren,
Flaviviren und Bunyaviren sowie allen anderen umhüllten Viren,
die sich auf natürliche
Weise in Säuger-
und Insektenzellen replizieren können
oder bei denen durch genetische Manipulation des Virus oder der Zelle
erreicht wird, dass sie sich in Säuger- und Insektenzellen replizieren.
-
Durch
Entfernung von Aminosäuren
von der membran-überspannenden
Domäne
eines Proteins in der Virushülle
werden Vakzine gegen alle membranhaltigen Viren erzeugt. Dies erfolgt
wie beschrieben durch Entfernung von Basen aus dem cDNA-Klon des
Virus. Die von dem veränderten
Klon transkribierte RNA wird in Insektenzellen transfiziert. Das
erzeugte Virus wird durch wiederholtes Wachstum in Insektenzellen
amplifiziert, bis man große
Mengen des Mutantenvirus erhält.
Dieser Virus wird auf seine Fähigkeit
zur Infektion von Säugerzellen
und Erzeugung von Nachkommen darin getestet. Diejenigen Viren, die
keine Nachkommen in Säugerzellen
erzeugen, werden auf ihre Fähigkeit
zur Erzeugung von Immunität
in Labortieren getestet. Viren, die keine Immunität erzeugen,
sind Kandidaten für
die Herstellung von Vakzinen für
Mensch und Tier (wie im Stand der Technik bekannt). Dieses Protokoll
wird bei allen Arboviren und anderen umhüllten Viren eingesetzt.
-
Die
folgenden Literaturstellen wurden hierin zitiert:
- Adams
G.A. und Rose J.K. (1985) Structural requirements of a membrane-spanning
domain for protein anchoring and cell surface transport. Cell 41(3):1007-15
- Berge, T.O. (Hrsg.) (1975): International Catalogue of Arboviruses,
2. Ausgabe, DHEW-Veröffentlichungsnummer
(CDC) 75-8301 (US Government Office, Washington, D.C.)
- sBonner, W.M. und R.A. Laskey (1974) A film detection method
for tritium-labeled proteins and nucleic acids in polyacrylamide
gels. Eur. J. Biochem. 46:83-88
- Bowers, D.F., B.A. Abell und D.T. Brown (1995) Replication and
Tissue Tropism of the Alphavirus Sindbis in the Mosquito Aedes Albopictus.
Virology 212:1-12
- Bretscher MS (1993) Cholesterol and the Golgi apparatus. Science
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- Clayton , R.B. (1964) The utilization of sterols by insects.
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- Karpf et al. (1997), J. Virol. 71:7119-7123
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- Leake, C.J. (1984) Transovarial transmission of arboviruses
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- Liu, N. und D.T. Brown (1993b) Phosphorylation dephosphorylation
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