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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von als ULIP/POP bezeichneten
Proteinen zur Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen und
paraneoplastischen neurologischen Syndromen.
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Paraneoplastische
neurologische Syndrome (PNS) treten gelegentlich plötzlich bei
einer Krebserkrankung auf, oft vor deren Entdeckung, und stehen
weder mit der Tumorproliferation selbst (direktes Übergreifen, Metastasen)
noch mit der Therapie in Zusammenhang. Ihre Häufigkeit wird allgemein auf
etwa 1 % der Krebserkrankungen geschätzt. Tatsächlich werden seit langem zahlreiche
klinische Krankheitsbilder (Enzephalomyelitis, sensorische Denny-Brown-Neuropathie,
zerebellare Atrophie, limbische Enzephalitis, Opsoklonus, ...) entsprechend
der entweder effektiven oder bevorzugten Schädigung bestimmter Gruppen von
Neuronen individualisiert. Die Häufigkeit
von Entzündungszellen
in der Nähe
der Läsionen
hatte bereits seit vielen Jahren die Möglichkeit eines autoimmunen
oder viralen Prozesses hervorgerufen. Der kürzlich erfolgte Nachweis von
Autoantikörpern
im Serum und in der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit
(Liquor cerebrospinalis) von an PNS leidenden Patienten, die spezifisch
für den
Tumortyp und für
den Typ der degenerierten Neuronen waren, hat die Hypothese einer
Beteiligung der Autoimmunität
an der Entstehung dieser Pathologie wiederbelebt (Graus et al.,
1985; Greenlee et al., 1983).
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Neben
dem Vorliegen eines erhöhten
Titers dieser Antikörper
im Blut und im Liquor der Patienten gibt es mehrere Argumente, die
nahe legen, dass die PNS auf Autoimmunmechanismen hindeuten. So
sind die Antigene, die im zentralen Nervensystem erkannt werden,
auch in den Tumoren der Patienten vorhanden (Anderson et al., 1987).
Im Inneren des Tumorgewebes findet man Antikörper, die spezifisch gegen
diese Antigene gerichtet sind, sowie B- und T-Lymphozyten (Hetzel
et al., 1990).
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Diese
Daten legen nahe, dass der Autoimmunvorgang durch die Expression
von Tumorantigenen ausgelöst
wird. Ein Kreuzimmunitätsprozess
führt zu
den Läsionen
des zentralen Nervensystems. Weitere Argumente deuten ferner darauf
hin, dass die zerebralen Läsionen
durch die Autoimmunantwort entstehen. So ist im Gehirn der Patienten
der Titer der spezifischen Antikörper
höher als
derjenige im Serum und im Liquor (Dalmau et al., 1991). Außerdem gibt
es bei Enzephalomyeliten, die mit Anti-Hu-Antikörpern einhergehen, eine intensive
lymphozytäre
Reaktion, die aus B- und T-Zellen besteht, die sich in der Nähe von Neuronen
befinden, die gerade zerstört
werden (Dalmau et al., 1991; Graus et al., 1990).
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Mehrere
Typen von Autoantikörpern,
die eine genaue Eingruppierung der Syndrome in Abhängigkeit von
immunologischen, neurologischen und karzinologischen Kriterien ermöglichen,
sind beschrieben worden.
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So
findet man die Anti-Yo-Antikörper
im Serum und im Liquor von Frauen, die eine paraneoplastische zerebellare
Atrophie und einen gynäkologischen
Krebs (Ovar, Brust oder Uterus) aufweisen (Greenlee et al., 1983;
Jaeckle et al., 1985).
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Diese
Antikörper
erkennen zwei cytoplasmatische Proteine von 34 und 62 kDa, die für die Purkinje-Zellen
des Kleinhirns spezifisch sind.
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Die
Anti-Ri-Antikörper
findet man im Serum und im Liquor von Patienten (hauptsächlich Frauen),
die einen Opso-Myoklonus, ein zerebellares Syndrom oder einen Brustkrebs
aufweisen. Diese Antikörper
erkennen zwei spezifische Proteine von 50 und 80 kDa der Neuronen
des zentralen Nervensystems (Luque et al., 1991).
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Die
Anti-Hu-Antikörper
werden im Verlauf der PNS am häufigsten
gefunden. Man findet sie im Serum und im Liquor von Patienten, die
ein Denny-Brown-Syndrom oder eine Enzephalomyeloneuropathie oder
einen kleinzelligen Lungenkrebs aufweisen (Graus et al., 1985; Dalmau
et al., 1992). Diese Autoantikörper
erkennen mehrere Proteine von 37 bis 45 kDa, die spezifisch durch
die Gesamtheit der Neuronen des Nervensystems exprimiert werden.
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Vor
kurzem wurde in Patienten, die an einem PNS aufwiesen, ein weiterer
Autoantikörpertyp
identifiziert: Anti-CV2-Antikörper
(Antoine et al., 1993; Honnorat et al., 1996). Diese sind dahingehend
atypisch, dass das im Erwachsenenalter erkannte Zielantigen im Wesentlichen
nicht-neuronal ist, obwohl die Post-mortem-Analyse des Gehirns von
vier Patienten die Bestätigung
eines neuronalen Schwunds, einer Gliose und eines für PNS charakteristischen
Entzündungsprozesses
gestattete.
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Die
Einzigartigkeit der Entdeckung dieser Autoantikörper liegt einerseits in ihrem
Nachweis. Sie waren sämtlichen üblichen
Untersuchungen entgangen, welche die Aufdeckung der erkannten Antigene
mittels Immunhistochemie im Gehirn post mortem umfasst.
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Tatsächlich ist
das erkannte Antigen löslich
und verschwindet unter dem Großteil
der Fixierungsbedingungen post mortem aus dem Gehirn. Nur durch
eine Post-mortem-Fixierung des Gewebes mittels Eintauchen in Paraformaldehyd
oder in situ mittels Perfusion von Paraformaldehyd beim Tier war
es möglich,
das Vorliegen dieser Antikörper
im Liquor oder im Serum der von PNS betroffenen Patienten nachzuweisen
(Antoine et al., 1993; Honnorat et al., 1996).
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Die
Anti-CV2-Autoantikörper,
die im Serum von Patienten vorliegen, die an paraneoplastischem
neurologischem Syndrom (PNS) leiden, wurden mittels indirekter Immunhistochemie
anhand ihrer Fähigkeit
definiert, ein cytoplasmatisches Antigen zu erkennen, das im Gehirn
adulter Ratten von einer Subpopulation von Oligodendrozyten des
Hirnstammes, des Rückenmarks
und des Kleinhirns spezifisch exprimiert wird.
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Die
Einzigartigkeit dieser Autoantikörper
liegt andererseits in ihrer diagnostischen Bedeutung. Ihr Vorhandensein
im Serum oder im Liquor von Patienten ist von diagnostischem Wert,
weil dadurch der paraneoplastische Ursprung eines neurologischen
Syndroms genauer bestimmt werden kann. Die Entdeckung dieser Antikörper, wenn
sie einem Krebs vorausgeht, dirigiert die Suche nach diesem und
gestattet seine Entdeckung. Dies war für sechs von 19 Patienten mit
Anti-CV2-Antikörpern
der Fall. Die klinischen Beschwerden waren je nach den Patienten
unterschiedlich, manche zeigten das Krankheitsbild einer limbischen
Enzephalitis, andere eine Enzephalomyeloneuropathie und noch andere
ein Lambert-Eaton-Syndrom. Dennoch herrschte bei mehr als 60% der
Fälle das
zerebellare Syndrom vor. Der am häufigsten damit einhergehende
Tumor war kleinzelliger Lungenkrebs (60% der Fälle).
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Experimente
an den Gehirnen neugeborener Ratten haben gezeigt, dass die Anti-CV2-Antikörper mit einem
Protein von 66 kDa reagieren (Honnorat et al., 1996).
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Dieses
Antigen befindet sich im adulten Gehirn in einer Subpopulation von
Oligodendrozyten oder in Zellen, die im adulten Gehirn eine Differenzierungsfähigkeit
beibehalten (Bulbus olfactorius, Gyrus dentatus). Das erkannte Antigen
spielt eine Rolle beim neuronalen Überleben über Neuron-Oligodendrozyten-Wechselwirkungen,
wie es der Schwund von Neuronen nahe legt, der post mortem im Gehirn
von PNS betroffener Patienten beobachtet wird.
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Seine
im Erwachsenenalter sehr beschränkte
Expression kontrastiert mit einer sehr starken und vorübergehenden
Expression im zentralen und peripheren Nervensystem in der Entwicklung,
was auf die mögliche
Rolle dieses Antigens bei der Entwicklung des Nervensystems hindeutet.
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Die
Anmelderin hat das Zielantigen des Anti-CV2-Autiantikörpers charakterisiert,
das einem im Folgenden als "POP-66" für "paraneoplastisches
Oligodendrozyten-Protein 66 kDa" bezeichneten
Protein entspricht.
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Es
ist überraschenderweise
entdeckt worden, dass das Protein POP-66 zur Familie der so genannten ULIP-Proteine
(für "Unc-33-like phosphoprotein") gehört, die
bei der Kontrolle der neuronalen Entwicklung und des axonalen Transports
impliziert werden (T. Byk et al., 1996) und die man auch in Form
der Proteine CRMP (Goshima et al., 1995, Wang etail., 1996), TOAD-64
(Minturn et al., 1995) und DRPs (Hamajima et al., 1996) untersucht
hat. Genauer gesagt, wurde tatsächlich
festgestellt, dass es sich bei POP-66 um die humane Form von ULIP-4
handelt.
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Die
Gesamtheit der nachstehend beschriebenen Daten bestätigt die
Komplexität
dieser Proteinfamilie, das Vorliegen eines sehr großen Expressionsspektrums
von Mitgliedern dieser Familie im Gehirn im Verlauf der Ontogenese,
jedoch sehr beschränkt
beim Erwachsenen, sowie der Spezifität der Anti-CV2-Antikörper für ein Mitglied
dieser ULIP-Proteinfamilie,
nämlich
POP-66.
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Somit
hat die Anmelderin gezeigt, dass das von den Anti-CV2-Antikörpern erkannte
Protein von Patienten, die an PNS leiden, POP-66/ULIP-4 ist, und
hat eine Implikation von ULIP-Proteinen bei den paraneoplastischen
neurologischen Syndromen und den damit einhergehenden Krebserkrankungen
festgestellt. Außer
ihrer Rolle bei den mit PNS einhergehenden Krebserkrankungen, hat
die Anmelderin ferner entdeckt, dass die Proteine der ULIP-Familie
eine Rolle bei jeder anderen Form von Krebs, die nicht mit PNS zusammenhängt, spielen
können.
Genauer gesagt, werden die ULIP-Proteine insbesondere bei Krebserkrankungen
von Geweben impliziert, die einen mit dem zentralen Nervensystem
gemeinsamen embryonalen Ursprung besitzen.
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Somit
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein gereinigtes ULIP-Polypeptid, ein Derivat
oder ein Polypeptidfragment dieses gereinigten Polypeptids, umfassend
eine Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NR. 8.
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Vorzugsweise
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein gereinigtes Polypeptid,
ein biologisch aktives Derivat oder ein Polypeptidfragment des gereinigten
Polypeptids, umfassend die Aminosäuresequenz SEQ. ID. NR. 8,
wobei das Polypeptid als "POP-66/ULIP-4" bezeichnet wird.
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Ein
Polypeptid der Sequenz SEQ. ID. NR. 8 von Interesse ist insbesondere
das antigene Fragement PARASCPGKIS (Aminosäuren Nr. 517 bis Nr. 527).
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Bei
der Beschreibung der Erfindung werden die folgenden Definitionen
verwendet:
- – Derivat: jede Polypeptidvariante
des Polypeptids mit der Sequenz SEQ. ID. NR. 8 oder jedes andere
Molekül,
das aus einer genetischen und/oder chemischen Modifikation der Sequenz
SEQ. ID. NR. 8 hervorgeht, d.h. das erhalten wird durch Mutation,
Deletion, Addition, Substitution und/oder chemische Modifikation
einer einzelnen oder einer beschränkten Anzahl von Aminosäuren, sowie
jede isoforme Sequenz, d.h. eine Sequenz, die zur Sequenz SEQ. ID.
NR. 8, zu einem ihrer Fragmente oder modifizierten Sequenzen identisch
ist und die eine oder mehrere Aminosäuren in Form des D-Enantioners
enthält,
wobei diese modifizierten oder isoformen Sequenzvarianten mindestens
eine der Eigenschaften beibehalten, die sie biologisch aktiv machen.
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Biologisch
aktiv: besitzt die Eigenschaften der Induktion und/oder der Kontrolle
der neuronalen Entwicklung und/oder antigene Eigenschaften.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch eine isolierte Nucleinsäuresequenz
SEQ. ID. NR. 7 oder eine von der Sequenz SEQ. ID. NR. 7 auf grund
der Degeneration des genetischen Codes oder durch Mutation, Deletion
oder Insertion von mindestens einem Nucleotid abstammende Sequenz,
wobei diese Sequenzderivate eine biologische Aktivität besitzen,
die zu derjenigen des durch die Sequenz SEQ. ID. NR. 7 codierten
Peptids praktisch identisch ist.
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Die
verschiedenen erfindungsgemäßen Nucleotidsequenzen
können
künstlichen
Ursprungs sein oder nicht. Es kann sich um DNA- oder RNA-Sequenzen
handeln, die durch Screening von Sequenzbanken mithilfe von Sonden
erhalten werden, die auf Basis der Sequenz SEQ. ID. NR. 8 erstellt
wurden. Derartige Banken können
durch herkömmliche
molekularbiologische Techniken, die dem Fachmann bekannt sind, hergestellt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Nucleotidsequenzen
können
auch durch chemische Synthese oder auch durch gemischte Verfahren
hergestellt werden, welche die chemische oder enzymatische Modifikation
der durch Screening der Banken erhaltenen Sequenzen beinhalten.
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Diese
Nucleotidsequenzen gestatten die Herstellung von Nucleotidsonden,
die mit einer Sequenz von Nucleinsäuren, von einer genomischen
DNA oder von einer Boten-RNA,
die für
ein erfindungsgemäßes Peptid oder
ein biologisch aktives Fragment von diesem codiert, stark und spezifisch
hybridisieren können.
Die geeigneten Hybridisierungsbedingungen entsprechen den üblicherweise
vom Fachmann eingesetzten Temperatur- und Ionenstärkebedingungen
(Sambrook et al., 1989), vorzugsweise Temperaturbedingungen zwischen (Tm minus 5°C)
und (Tm minus 30°C) und ferner vorzugsweise Temperaturbedingungen
zwischen (Tm minus 5°C) und (Tm minus
10°C) (hohe
Stringenz). Dabei ist Tm die theoretische Schmelztemperatur, die
als die Temperatur definiert ist, bei der sich 50% der gepaarten
Stränge
trennen. Derartige Sonden sind ebenfalls Teil der Erfindung. Sie
können
als Werkzeug zur In-vitro-Diagnose für den Nachweis spezifischer
Transkripte der erfindungsgemäßen Polypeptide
mittels Hybridisierungsexperimenten in biologischen Proben oder
zum Nachweis aberranter Synthesen oder genetischer Anomalien verwendet
werden, die durch einen Polymorphismus, Mutationen oder eine falsche
Spleißung
hervorgerufen werden.
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Die
erfindungsgemäßen Sonden
weisen mindestens 10 Nucleotide auf und besitzen maximal die gesamte
Nucleotidsequenz SEQ ID Nr. 7 oder ihres komplementären Stranges.
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Die
In-vitro-Diagnoseverfahren, bei denen diese Nucleotidsonden zum
Nachweis von aberranten Synthesen oder genetischen Anomalien, wie
dem Verlust von Heterozygotie und genetischer Umlagerung, auf Ebene
der Nucleinsäuresequenzen,
die ein erfindungsgemäßes ULIP-Polypeptid
oder ein biologisch aktives Fragment codieren, verwendet werden,
werden von der vorliegenden Erfindung umfasst. Ein derartiges Verfahren
umfasst:
- – In-Kontakt-Bringen
einer erfindungsgemäßen Nucleotidsonde
mit einer biologischen Probe unter solchen Bedingungen, dass die
Bildung eines Hybridisierungskomplexes zwischen der Sonde und der
obengenannten Nucleotidsequenz, gegebenenfalls nach einem vorherigen
Amplifizierungsschritt der obengenannten Nucleotidsequenz, möglich ist;
- – Nachweisen
des gegebenenfalls gebildeten Hybridisierungskomplexes;
- – gegebenenfalls
Sequenzieren der Nucleotidsequenz, die den Hybridisierungskomplex
mit der erfindungsgemäßen Sonde
bildet.
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Die
erfindungsgemäßen cDNA-Sonden
sind ferner vorteilhafterweise zum Nachweis von Chromosomenanomalien
einsetzbar.
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Die
erfindungsgemäßen Nucleotidsequenzen
eignen sich auch zur Herstellung und zur Verwendung von Sense- oder
Antisense-Oligonucleotid-Primern für spezifische Sequenzierungs-
oder Amplifizierungsreaktionen gemäß der so genannten PCR- (Polymerisationskettenreaktions-)Technik
oder jeder anderen Variante davon.
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Die
erfindungsgemäßen Nucleotidsequenzen
finden außerdem
Anwendung auf therapeutischem Gebiet, zur Herstellung von Antisense-Sequenzen,
die mit einer Nucleinsäuresequenz,
einschließlich
einer Boten-RNA, spezifisch hybridisieren können und in der Gentherapie
einsetzbar sind. Aufgabe der Erfindung sind somit Antisense-Sequenzen,
welche die Produktion eines erfindungsgemäßen Polypeptids, wie vorstehend definiert,
zumindest teilweise hemmen können.
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Sie
sind insbesondere bei der Behandlung von Störungen des zentralen und peripheren
Nervensystems und des Sehens, insbesondere zur Behandlung paraneoplastischer
neurologischer Syndrome, sowie bei einer Antikrebsbehandlung, insbesondere
von Tumoren, die mit paraneoplastischen neurologischen Syndromen
einhergehen, einsetzbar.
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Die
erfindungsgemäßen Nucleotidsequenzen
können
außerdem
zur Herstellung rekombinanter erfindungsgemäßer ULIP-Proteine verwendet
werden.
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Diese
Proteine können
ausgehend von den vorstehend definierten Nucleotidsequenzen gemäß Techniken
zur Herstellung rekombinanter Produkte, die dem Fachmann bekannt
sind, hergestellt werden. In diesem Fall wird die verwendete Nucleotidsequenz
unter die Kontrolle von Signalen gestellt, die ihre Expression in
der Wirtszelle gestatten.
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Für ein effizientes
System zur Produktion eines rekombinanten Proteins muss man über einen
Vektor, der beispielsweise von einem Plasmid oder Virus stammt,
und eine kompatible Wirtszelle verfügen.
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Die
Wirtszelle kann aus prokaryotischen, wie Bakterien, oder eukaryotischen
Systemen, wie beispielsweise Hefen, Insektenzellen, CHO (Ovarzellen
aus Chinesischem Streifenhamster), oder jedem anderen vorteilhafterweise
verfügbaren
System ausgewählt werden.
Eine für
die Expression der erfindungsgemäßen Proteine
bevorzugte Wirtzelle ist das Bakterium E. coli.
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Der
Vektor muss einen Promoter, Translationsinitiations- und -terminationsignale
sowie die geeigneten Regionen zur Regulation der Transkription tragen.
Er muss stabil in der Zelle aufrechterhalten werden können und
kann gegebenenfalls bestimmte Signale besitzen, welche die Sekretion
des translatierten Proteins festlegen.
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Diese
verschiedenen Kontrollsignale werden in Abhängigkeit von der verwendeten
Wirtzelle ausgewählt.
Dazu können
die erfindungsgemäßen Nucleotidsequenzen
in Vektoren, die sich in dem gewählten
Wirt autonom replizieren können,
oder in Vektoren, die in den gewählten
Wirt integrieren, eingebracht werden. Derartige Vektoren werden
gemäß zurzeit
vom Fachmann verwendeter Verfahren hergestellt, und die daraus erhaltenen
Klone können
durch Standardverfahren, wie beispielsweise Elektroporation, in
einen geeigneten Wirt eingebracht werden.
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Die
Erfindung zielt ferner auf die mit den vorstehenden Vektoren transfizierten
Wirtszellen. Diese Zellen können
durch Einbringen einer Nucleotidsequenz, die in einen Vektor, wie
vorstehend definiert, inseriert worden ist, in Wirtszellen und anschließendes Züchten dieser
Zellen unter solchen Bedingungen, dass die Replikation und/oder
Expression der transfizierten Nucleotidsequenz möglich ist, erhalten werden.
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Diese
Zellen sind bei einem Verfahren zur Produktion eines rekombinanten
erfindungsgemäßen Polypeptids
oder jedes biologisch aktiven Fragments oder Derivats davon einsetzbar.
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Das
Verfahren zur Produktion eines erfindungsgemäßen Polypeptids in rekombinanter
Form selbst wird von der vorliegenden Erfindung umfasst und ist
dadurch gekennzeichnet, dass die transfizierten Zellen unter solchen
Bedingungen gezüchtet
werden, dass die Expression eines rekombinanten erfindungsgemäßen Polypeptids
oder jedes biologisch aktiven Fragments oder Derivats davon möglich ist,
und dass das rekombinante Polypeptid gewonnen wird.
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Die
verwendeten Reinigungsverfahren sind dem Fachmann bekannt. Das rekombinante
Polypeptid kann aus Zelllysaten und -extrakten, aus dem Überstand
des Kulturmediums durch Verfahren gereinigt werden, die getrennt
oder in Kombination verwendet wer den, wie Fraktionierung, Chromatographieverfahren,
Immunaffinitätstechniken
mithilfe mono- oder polyklonaler spezifischer Antikörper usw.
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Bei
einer Variante wird ein rekombinantes Polypeptid, fusioniert an
ein "Träger" protein, (chimäres Protein)
hergestellt. Der Vorteil dieses Systems ist, dass es eine Stabilisierung
und eine Verringerung der Proteolyse des rekombinanten Produkts,
eine Erhöhung
der Löslichkeit
im Verlauf der In-vitro-Renaturierung und/oder eine Vereinfachung
der Reinigung gestattet, wenn der Fusionspartner eine Affinität zu einem
spezifischen Liganden besitzt.
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Die
Nutzung der ULIP-Proteine und insbesondere von POP-66/ULIP-4 sowie
der gegen diese Proteine gerichteten Antikörper ist auf verschiedenen
Gebieten vielversprechend.
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So
wird zurzeit der Nachweis des Anti-CV2-Autoantikörpers durch Immunfluoreszenz
am fixierten Tiergehirn als diagnostischer Test verwendet.
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Die
Produktion des rekombinanten erfindungsgemäßen POP-66/ULIP4-Proteins gestattet
die Herstellung eines schnellen und zuverlässigen Tests (des Typs Elisa
oder Westernblot) zum Nachweis der Anti-CV2-Antikörper.
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Derartige
Tests gibt es bereits für
die Anti-Hu-, Anit-Yo- und Anti-Ri-Antikörper. Der Test zum Nachweis von
Anti-CV2-Antikörpern
im Serum von Patienten kann im Fall eines Verdachts auf ein paraneoplastisches neurologisches
Syndrom vorgeschrieben werden und umfasst folglich die Anti-CV2-Antikörper im
gleichen Titer wie die vorstehend genannten anderen Antikörper, die
bei PNS identifiziert wurden.
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Die
Erfindung zielt somit auch auf ein Verfahren zur Diagnose paraneoplastischer
neurologischer Syndrome und/oder zur frühzeitigen Diagnostik der Bildung
von Tumoren kanzerösen
Ursprungs, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man in einer von
einem Individuum entnommenen Blutprobe Autoantikörper, die gegen ein POP-66/ULIP-4-Protein
gerichtet sind, nachweist durch
- – In-Kontakt-Bringen
einer von einem Individuum entnommenen Blutprobe mit einem gereinigten
Polypeptid (POP-66), einem biologisch aktiven Derivat oder Polypeptidfragment
von POP-66/ULIP-4, das gegebenenfalls an einem Träger fixiert
ist, unter solchen Bedingungen, dass die Bildung spezifischer Immunkomplexe
zwischen dem Poly peptid und den gegebenenfalls in der Serumprobe
vorhandenen Autoantikörpern möglich ist,
und
- – Nachweisen
der gegebenenfalls gebildeten spezifischen Immunkomplexe.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Kit zur Diagnose paraneoplastischer neurologischer
Syndrome und zur frühzeitigen
Diagnose der Bildung von Tumoren ausgehend von einer biologischen
Probe, umfassend:
mindestens ein gereinigtes POP-66/ULIP-4-Polypeptid,
ein biologisch aktives Derivat oder Polypeptidfragment von POP-66/ULIP-4,
das gegebenenfalls an einem Träger
fixiert ist,
- – Mittel zum Nachweis der Bildung
spezifischer Antigen/Antikörper-Komplexe
zwischen einem Anti-POP-66-Autoantikörper und dem gereinigten POP-66-Polypeptid,
Derivat oder Polypeptidfragment und/oder Mittel zur Quantifizierung
dieser Komplexe.
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Gegenstand
der Erfindung sind auch die monoklonalen Antikörper oder ihre Fab- oder F(ab')2-Fragmente oder
Immunkonjugate, die gegen ein gereinigtes ULIP-Polypeptid, das eine
Aminsäuresequenz
SEQ ID Nr. 8 umfasst, ein biologisch aktives Derivat oder Polypeptidfragment
von ULIP gerichtet sind, und ihre Verwendung zur Reinigung oder
zum Nachweis eines ULIP-Proteins in einer biologischen Probe.
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Polyklonale
Antikörper
können
aus dem Serum eines Tieres, das gegen das Protein, das beispielsweise
durch genetische Rekombination gemäß dem vorstehend beschriebenen
Verfahren produziert wurde, immunisiert wird, gemäß üblichen
Arbeitsverfahren erhalten werden.
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Die
monoklonalen Antikörper
können
gemäß dem von
Köhler
und Milstein beschriebenen, herkömmlichen
Verfahren zur Züchtung
von Hybridomen erhalten werden. Die Antikörper können humanisierte Antikörper, Fab-
und F(ab')2-Fragmente
sein.
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Sie
können
auch in Form von Immunkonjugaten oder markierten Antikörpern vorliegen.
So werden die Antikörper,
die gegen ein Protein aus der ULIP-Familie gerichtet sind, zum Nachweis
einer anomalen Expression des ULIP-Proteins bei Patienten verwendet,
die neurologische Syndrome aufweisen und bei denen durch herkömmliche
Verfahren kein Krebs diagnostiziert wurde. Diese anomale Expression
des ULIP-Proteins kann mit dem Vorliegen einer unentdeckten Krebserkrankung
korreliert werden. Somit werden die gegen ein ULIP-Protein, insbesondere
gegen POP-66/ULIP-4, gerichteten Antikörper zur frühzeitigen Diagnose einer Krebserkrankung
eingesetzt.
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Ein
Verfahren zur Bestimmung einer Allelvariabilität, einer Mutation, einer Deletion,
einer Insertion, eines Heterozygotieverlusts oder einer genetischen
Anomalie des POP-66/ULIP-4-Gens,
das sich auf Chromosom 10 in der Region 26q befindet, die an Pathologien
beteiligt sein können,
verwendet mindestens eine Nucleotidsequenz SEQ ID Nr. 7. Unter den
Verfahren zur Bestimmung einer Allelvariabilität, einer Mutation, einer Deletion,
einer Insertion, eines Heterozygotieverlusts oder einer genetischen
Anomalie des POP-66/ULIP-4-Gens
ist ein Verfahren bevorzugt, das Folgendes umfasst: mindestens einen
Schritt der Amplifizierung der POP-66/ULIP-4-Nucleinsäuresequenz,
die einen Polymorphismus, eine Mutation, eine Deletion oder eine
Insertion aufweisen kann, durch PCR mithilfe eines Primer-Paars
von Nucleotidsequenzen, einen Schritt, bei dem die amplifizierten
Produkte mit geeigneten Restriktionsenzymen behandelt werden, und
einen Schritt, bei dein mindestens eines der Produkte der enzymatischen
Reaktion nachgewiesen oder quantifiziert wird.
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Vorteilhafterweise
kann man die mit Chromosom 10 verbundenen Mutationen in Bezug auf
den Krebs untersuchen, insbesondere beispielsweise die peripheren
kanzerösen
Tumoren und zerebralen Primärtumoren
glialen Ursprungs.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
mindestens ein gereinigtes POP-66-Protein, ein biologisch aktives
Polypeptidfragment oder Derivat davon, eine Nucleotidsequenz oder
ein Nucleotidsequenzfragment, die für das Protein codiert, eine
Antisense-Sequenz, die in der Lage ist, spezifisch mit einer für das Protein
codierenden Nucleotidsequenz zu hybridisieren, oder einen gegen das
Protein gerichteten Antikörper
in Verbindung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Vehikel umfasst.
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Vorzugsweise
umfasst die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen, die als
Wirkstoff ein gereinigtes POP-66-Polypeptid, ein Derivat oder Polypeptidfragment
von POP-66, vorzugsweise in löslicher Form,
in Verbindung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Vehikel umfassen.
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Solche
Zusammensetzungen bieten einen neuen Ansatz zur Behandlung von Störungen des
zentralen und peripheren Nervensystems und des Sehens und insbesondere
von paraneoplastischen neurologischen Syndromen. Außerdem können sie
zur Behandlung neurologischer Störungen
in Verbindung mit einem neuronalen Schwund und/oder einer Unterexpression
der ULIP-Proteine im Nervensystem eingesetzt werden.
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So
ist POP-66/ULIP-4 auch bei neurodegenerativen Pathologien beteiligt,
wie multisystemischen Atrophien, die ähnliche Störungen wie PNS sind und bei
denen einen Anomalie einer Oligodendrozyten-Subpopulation nachgewiesen
wurde (Pappet al., 1992).
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden ferner zur Antikrebstherapie eingesetzt.
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Die
Antikörper,
die gegen ein oder mehrere ULIP-Proteine gerichtet sind, können an
antineoplastische Mittel gebunden werden, so dass ein Screening
nach Medikamenten gegen Tumorzellen möglich ist.
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Sie
können
außerdem
an eine hydrophile chemische Gruppe gebunden werden, die je nach
dem Tumortyp des derart ausgewählt
wird, dass sie die Blut-Hirn-Schranke überquert oder nicht.
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Die
ULIP-Proteine und insbesondere POP-66 sowie die Nucleotidsequenzen,
die für
diese Proteine codieren, und die Antisense-Sequenzen oder -Oligonucleotide,
können
zur Therapie jedes Krebstyps eingesetzt werden, bei dem ein Gen,
das ein ULIP-Protein codiert, impliziert wird. Unter den Beispielen
für Krebserkrankungen
kann man periphere Tumoren, wie kleinzelligen Lungenkrebs, Thymom,
Brust- und Ovarkrebs, sowie zerebrale Tumoren, vorzugsweise zerebrale
Primärtumoren
glialen Ursprungs, nennen. Die Expression von POP-66 in den nicht-proliferierenden
Zellen des normalen Gehirns, sein Fehlen in normalen Geweben, wie beispielsweise
Lunge oder Thymus, seine erneute differenzielle Expression während der
Tumorigenese dieser Gewebe und die Modulation seiner Expression
in einer Tumorlinie im Verlauf der Differenzierung legen in dieser
Hinsicht nahe, dass POP-66 ein Tumorsuppressorgen sein kann.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
vorzugsweise auf systemischem Weg, bevorzugt auf intravenösem, intramuskulärem, intradermischem
oder oralem Weg, verabreicht werden.
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Ihre
Verabreichungsweisen, Posologien und optimalen galenischen Formen
können
gemäß den Kriterien
bestimmt werden, die allgemein bei der Etablierung einer an einen
Patienten angepassten therapeutischen Behandlung in Betracht gezogen
werden, wie bei spielsweise dem Alter oder dem Körpergewicht des Patienten,
der Schwere seines allgemeinen Zustands, der Toleranz der Behandlung
und den festgestellten Nebenwirkungen usw.
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Ein
gereinigtes Protein aus der ULIP-Familie, ein biologisch aktives
Polypeptidfragment oder Derivat davon, eine Nucleotidsequenz oder
ein Nucleotidsequenzfragment, die für das Protein codiert, eine
Antisense-Sequenz, die spezifisch mit einer für das Protein codierenden Nucleotidsequenz
hybridisieren kann, oder ein gegen das Protein gerichteter Antikörper in
Verbindung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Vehikel können zur
Herstellung eines Medikaments verwendet werden, das zur Behandlung
von neurodegenerativen Erkrankungen und Neoplasmen bestimmt ist.
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Ein
Verfahren zur Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen und
Neoplasmen beinhaltet die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge eines gereinigten Proteins aus der ULIP-Familie, eines biologisch
aktiven Polypeptidfragments oder Derivats davon, einer Nucleotidsequenz
oder eines Nucleotidsequenzfragments, die für das Protein codiert, einer
Antisense-Sequenz, die spezifisch mit einer für das Protein codierenden Nucleotidsequenz
hybridisieren kann, oder eines gegen das Protein gerichteten Antikörpers in Verbindung
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Vehikel an ein Individuum,
das eine derartige Behandlung benötigt.
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Die
Beispiele und die Figuren, deren Legenden nachstehend dargestellt
sind, werden zur Veranschaulichung gegeben.
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FIGURLEGENDEN
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1 zeigt ein zweidimensionales Elektrophoreseprofil,
das ausgehend von an POP-66 angereicherten Gehirnproteinextrakten
aus neugeborenen Ratten erhalten wurde.
A: Silberfärbung der
Gesamtproteine.
B: Immunologischer Nachweis mit dem Anti-CV2-Serum
von Patienten.
-
Die
Pfeile deuten auf die POP-66 entsprechenden Flecken, die mit den
Anti-CV2-Antikörpern sichtbar gemacht
wurden.
-
2 zeigt ein zweidimensionales Elektrophoreseprofil,
das ausgehend von Proteinextrakten aus Gehirnen neugeborener Ratten
erhalten wurde.
Immunologischer Nachweis mit A – Antipeptid-3-Antikörper und
B – Anti-CV2-Antikörper.
-
3 zeigt
ein zweidimensionales Elektrophoreseprofil, das ausgehend von Proteinextrakten
aus Gehirnen neugeborener Ratten erhalten wurde.
Immunologischer
Nachweis mit a: Präimmunserum
für Peptid
3.
Immunologischer Nachweis mit b: Anti-Peptid-3-Serum.
Immunologischer
Nachweis mit c: Anti-Peptid-4-Serum.
Immunologischer Nachweis
mit d: Präimmunserum
für Peptid
4.
-
4 zeigt eine immunhistochemische Markierung
von Gehirnschnitten adulter Ratten mit
A: Anti-CV2-Serum aus
einem an PNS leidenden Patienten
B: Kaninchenserum mit Anti-Peptid-3-Antikörpern
C:
Kaninchenserum mit Anti-Peptid-4-Antikörpern.
-
5 zeigt eine histologische Markierung
von Kleinhirnschnitten junger Ratten 8 Tage postnatal.
A: Färbung mit
Toluidinblau; ge = äußere granuläre Schicht,
m = molekulare Schicht (× 400).
B:
Immunmarkierung nach Einbau von BrdU (Bromdesoxyuridin). Die Zellen,
in denen BrdU eingebaut wurde, befinden sich praktisch alle in der äußersten
Zone der äußeren granulären Schicht
(ge). Einige positive Zellen befinden sich in der inneren granulären Schicht
(× 400).
C:
Indirekte Immunperoxidasefärbung
mit einem Patientenserum, das Anti-CV2-Antikörper enthält, (× 400). Die Immunreaktivität konzentriert
sich auf den inneren Abschnitt der äußeren granulären Schicht
(zukünftige molekulare
Schicht (m)). Einige Zellen in der inneren granulären Schicht
sind immunreaktiv. Die Purkinje-Zellen (p) sowie die Zellen des äußeren Abschnitts
der äußeren granulären Schicht
(ge) sind negativ.
D: Indirekte Immunperoxidasefärbung mit
einem Patientenserum, das Anti-CV2-Antikörper enthält, (× 1000). Die Immunmarkierung
konzentriert sich vorwiegend auf den inneren Abschnitt der äußeren granulären Schicht (zukünftige molekulare
Schicht (m)). Man bemerkt eine reaktive Zelle in der inneren granulären Schicht
(gi) (Pfeil).
-
6 zeigt eine immunhistochemische Markierung
humaner Hippocampusschnitte post mortem (HPS-Färbung).
A: Gehirn eines
Referenzpatienten,
B: Gehirn eines Patienten mit limbischer
Enzephalitis und zirkulierenden Anti-CV2-Antikörpern. Man kann das Verschwinden
der granulären
Zellen erkennen.
-
7 zeigt ein zweidimensionales Elektrophoreseprofil
mit dem ULIP-2-Protein (A) als Kontrolle und dem Protein ULIP-4
(B).
-
7C zeigt
das Muster des Wanderungsprofils der Proteine ULIP-1, -2, -3 und
-4 als Referenz.
-
Die
Proteine werden folgendermaßen
nachgewiesen:
- a) durch Autoradiographie, um
die in vitro translatierten Proteine zu lokalisieren, (Translation);
- b) durch immunologischen Nachweis mit Anti-CV2-Serum.
-
8 zeigt ein Wanderungsprofil der mRNA
von mittels RT-PCR amplifiziertem und in verschiedenen Zelltypen
exprimiertem C-22/ULIP-3 (8A) und TOAD-64/ULIP-2 (8B):
Spuren 1-3: kleinzelliger
Lungenkrebs
Spur 2: kleinzelliger Lungenkrebs mit Anti-CV2-Serum
Spur
4: Kontroll-cDNA
Spur 5: durch HTLV1-Infektion behandeltes
Medulloblastom
Spuren 6-7: Medulloblastom
Spur 8: C6-Gliazellenlinie
der Maus
Spur 9: Kontrolle
Spur 10: leer
Spur 11:
kb-Marker.
-
Die
schwarzen Pfeile entsprechen POP-66, die weißen Pfeile entsprechen dem
Molekulargewichtsmarker.
-
9 zeigt
die Nucleotidsequenz von ULIP-2 bei der Maus (SEQ ID Nr. 1) sowie
die abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 2).
-
10 zeigt
die Nucleotidsequenz von ULIP-3 bei der Maus (SEQ ID Nr. 3) sowie
die abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 4).
-
11 zeigt
die Nucleotidsequenz von ULIP-4 bei der Maus (SEQ ID Nr. 5) sowie
die abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 6).
-
12 zeigt
die Nucleotidsequenz von ULIP-4 beim Menschen (SEQ ID Nr. 7) sowie
die abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 8).
-
Ein
fehlerhaftes Stoppcodon in der humanen ULIP-4-Sequenz (Sternchen)
ist aus einem Fehler der reversen Transkriptase bei der Herstellung
der Bank hervorgegangen. Nach einem Vergleich mit ULIP-4 aus Ratte
und Maus ist es fast sicher, dass die Sequenz TAG, die für einen
Stopp codiert, tatsächlich
ein AAG-Codon ist, das bei der Ratte und der Maus für ein Lysin
codiert. Außerdem
ist die Region um diese Aminosäure in
den drei Spezies vollständig
konserviert.
-
Die
Aminosäuresequenz
wurde in der SEQ ID Nr. 8 durch 15 Aminosäuren am C-Terminus (Nr. 554 bis Nr. 568) vervollständigt. Diese
in 12 fehlende C-terminale Region ist zwischen ULIP-4
aus Ratte und Maus sowie zwischen den verschiedenen ULIP sehr gut
konserviert.
-
BEISPIEL 1:
-
Reinigung von POP-66 und
Sequenzierung
-
Die
Reinigung von POP-66 erfolgt gemäß dem Material
und den Verfahren, die in dem Artikel von Honnorat et al., 1996,
beschrieben sind, ausgehend von Serum von Patienten, die an PNS
leiden.
-
Zur
Identifizierung des POP-66-Proteins wurde eine Reinigungsstrategie
gewählt,
die es gestattet, eine partielle Sequenzierung zu erhalten. Das
Screening einer cDNA-Expressionsbank
aus Gehirn oder die Reinigung der Proteins mittels Immunaffinität waren
aufgrund der beschränkten
Mengen an Serum in Verbindung mit dem Tod der Patienten ausgeschlossen.
Dank der humanen Anti-CV2-Seren, die es gestatteten, jeden Reinigungsschritt
zu verfolgen, konnte ein biochemisches Reinigungsverfahren ausgehend
von Gehirnen neugeborener Ratten entwickelt werden.
-
Die
Gewebe, die vor der Verwendung bei –70°C aufbewahrt wurden, wurden
mit einer Lösung
behandelt, die 0,2 M DTT (Dithiothreitol) (Sigma), 2% Ampholine
3-10 (Pharmacia), 2% Triton X-100 (Merck) enthielt, und nach 2-4°C überführt. Unmittelbar vor
der Verwendung wurde fester Harnstoff (Pharmacia) zugegeben, so dass
eine 8 M Lösung
erhalten wurde.
-
Das
Protein POP-66 ist zumindest teilweise löslich und wird bei einer Ammoniumsulfatkonzentration von
40% vollständig
ausgefällt.
-
Durch
Zentrifugation bei 100 000 × g
und Fällung
mit Ammoniumsulfat (wobei die Proteine beseitigt werden, die unterhalb
von 20% und oberhalb von 40% Ammoniumsulfat ausfallen) werden an
POP-66 angereicherte Proteinextrakte erhalten. Die Proteine dieses
Extrakts werden dann nach Dialyse durch isolelektrische Fokussierung
auf einem Agarosegel (Peltre et al., 1982) aufgetrennt.
-
Nach
dem Transfer auf eine Membran erkennen die Anti-CV2-Antikörper mehrere
Banden mit isoelektrischen Punkten zwischen 5,85 und 6,55. Diese
Banden entsprechen in ihrer Gesamtheit dem durch die Anti-CV2-Antikörper erkannten
POP-66-Protein. Das Spektrum legt die Möglichkeit von posttranskriptionalen
Modifikationen (Phosphorylierungen und/oder Glycosylierungen) des
Proteins nahe.
-
Aus
dem Agarosegel wird die Zone der Proteine mit einem pI zwischen
5,85 und 6,55 und für
eine neue elektrophoretische Wanderung in denaturierendem Medium
auf einem Polyacrylamidgel verwendet, das zuvor mit einer Äquilibrierungslösung (0,05
mol/l Tris/HCl, pH 6,8, 6 M Harnstoff, 30% Glycerin, 1 % Gew./Vol.
SDS für
2 × 10
Minuten) äquilibriert
wird, zu der DTT (0,25% Gew./Vol.) und Bromphenolblau hinzugegeben
werden.
-
Es
wurden zwei Nachweisverfahren verwendet:
Silberfärbung. Unmittelbar
nach dem Ende der Wanderung wird das Gel für 30 Minuten in eine Fixierlösung (40%
Ethanol, 10% Essigsäure)
eingetaucht; es wird anschließend
für 30
Minuten oder über
Nacht in eine Inkubationslösung
(30% Ethanol, 7% Gew./Vol. Natriumacetat, 0,1 % Glutaraldehyd, 0,2%
Gew./Vol. Natriumthiosulfat) überführt. Nach
Waschen wird das Gel in eine Silberlösung (0,1 % Gew./Vol. Silbernitrat
+ Formaldehyd) überführt und
entwickelt (2,5% Gew./Vol. Natriumcarbonat + Formaldehyd). Die Reaktion
wird mit EDTA-Na2 (1,5% Gew./Vol.) gestoppt.
Die Gele werden in einer Glycerinlösung aufbewahrt.
- – Transfer
auf PVDF-Membran (Immobilon-PB®, Millipore). Die aufgetrennten
Proteine werden unter Verwendung von 100 mM CAPS-Puffer (Sigma),
pH 11, auf eine PVDF-Membran geblottet. Die Blots werden für eine Stunde
in TBS-Puffer (Trisgepufferter Salzlösung) mit 5% Casein (Milch)
und 18 Stunden in TBS-Puffer (+ 1 % Casein), der den Antikörper (Anti-CV2-Serum
1/500) enthält,
inkubiert. Nach Waschen mit TBS-Casein (15 Minuten) erfolgt die
Entwicklung durch Inkubation der Blots für 1 1/2 Stunden mit biotinylierten
Anti-IgG-Antikörpern
(1/1000) und für
1 1/2 Stunden mit Streptavidin-Peroxidase-Komplex (1/2000). Die
Blots werden anschließend
mit DAB (0,06% Gew./Vol. Diaminobenzidin in 0,05 M Tris) und H2O2 (0,02 μg/ml) entwickelt.
-
Eine
einzige Bande, die einem Protein von 66 kDa entspricht, ist sichtbar.
Diese wird durch die Anti-CV2-Antikörper spezifisch markiert (1). Anschließend wurde nach tryptischem
Verdau eine N-terminale Sequenzierung dieses Proteins durchgeführt.
-
Es
wurden sieben Peptide erhalten, die die folgenden Sequenzen aufwiesen:
1 – X-Met-Tyr-Asp-Gly-Pro
2 – X-Phe-Asn-Leu-Tyr-Pro-Arg
3 – X-Val-Leu-Glu-Asp-Gly-Thr-Leu-His-Val-Thr-Glu-Gly
4 – X-Ile-Gly-X-X-Ala-Gln-Val-(His?)-Ala-Glu-Asn-Gly-X-Ile-Ile-Ala-Glu-Glu-Gln
5 – X-X-Glu-Asn-Gln-Phe-Val-Ala-Val-Thr
6 – X-Val-Asn-Asp-(Asp?)-Gln-Ser-Phe-Tyr-Ala-Asp-Ile-Tyr-Met-Glu-(Asp?)-(Gly?)-Leu-Ile
7 – X-X-X-Phe-Val-Thr-X-Pro-X-Leu-X-Pro
X:
entspricht einer nicht bestimmten Aminosäure,
(?): entspricht einer
möglichen,
aber nicht sicheren Aminosäure.
-
Einer
Analyse der 1994 verfügbaren
Datenbanken zufolge entsprach kein bekanntes Protein diesen Sequenzen.
-
BEISPIEL 2:
-
Klonierung der cDNA für POP-66
oder verwandte Proteine
-
Die
Klonierung der cDNA des POP-66-Proteins oder verwandter Proteine
wurde unter Verwendung degenerierter Oligonucleotidsonden durchgeführt, die
ausgehend von Fragmenten der folgenden zwei Peptide erhalten wurden:
Ile-Ile-Ala-Glu-Glu-Gln
Tyr-Ala-Asp-Ile-Tyr-Met-Glu-(Asp?)
-
Somit
werden vier Sätze
von degenerierten (Sense-/Antisense-)Oligonucleotid-Primern (AT(C/T)ATTGC(T/A)GA(A/G)CA;
TG(C/T)TC(T/C)AC(T/A)GCAT(A/G)AT; TATGC(A/T)GA(C/T)AT(C/T)ATGGA;
TCCAT(G/A)TA(G/A)CT(T/A)GCATA) festgelegt und für die PCR-Amplifikation eingesetzt.
-
Die
Matrize wird in Form von doppelsträngiger cDNA (Promega-Kit) aus
Poly(A+)-RNA hergestellt, die aus dem Gehirn
von Ratten mit einem Alter von 10 Tagen (Zivic-Miller, USA) unter
Verwendung des Fast-Track-mRNA-Isolationskits (Invitrogen) extrahiert
wurde.
-
Die
Bedingungen der PCR-Amplifikation sind wie folgt: 35 Zyklen bei
94°C, 1
Minute, zur Denaturierung, 55°C,
1 Minute, zur Hybridisierung und 72°C, zwei Minuten, zur Extension.
-
Die
PCR-Produkte werden mittels Elektrophorese auf einem 1 %igen Agarosegel
analysiert, elektroeluiert, in einen TA-Klonierungsvektor (Invitrogen)
kloniert und unter Verwendung der Stellen für die Primer der T7- und SP6-Promotoren
sequenziert.
-
Die
von dem Klon MFB-17 abgeleitete Aminosäuresequenz stimmt mit den Sequenzen
der beiden ursprünglichen
Peptide von POP-66, die durch Analyse der Aminosäuresequenz bestimmt worden
waren, überein.
-
Eine
vergleichende Analyse der Nucleinsäuresequenzen unter Verwendung
der Genbank- und EMBL-Datenbanken zeigt, dass MFB-17 eine partielle
cDNA ist, deren Nucleotidsequenz identisch zu derjenigen eines Segments
von TOAD-64, eines neuronalen Proteins aus Ratte (Minturn et al.,1995),
ist.
-
Die
von der TOAD-64-cDNA abgeleitete Aminosäuresequenz stimmt mit den Sequenzen
der sieben Peptide, die durch partielle Sequenzanalyse des durch
die Anti-CV2-Antikörper erkannten
Proteins nach Reinigung mittels Elektrophorese bestimmt wurde, überein.
-
Das
Molekulargewicht, der isoelektrische Punkt, das immunhistochemische
Profil und die Regulation von TOAD-64 sind ähnlich wie diejenigen des POP-66-Antigens.
Weil der Klon MFB-17 nicht die vollständige codierende Region aufwies,
war es notwendig, ein intaktes rekombinantes Protein herzustellen,
um die Untersuchungen im Hinblick auf das Protein CV2 durchzuführen.
-
Um
ein vollständiges
TOAD-64-Protein zu erhalten, wurde die ds-cDNA-Matrix aus Gehirnen
von Ratten mit zwei Sätzen
von Primern amplifiziert, die sich an den 5'- und 3'-Enden der codierenden Regionen befanden
(Sense: GGCATATGTCTTATCAGGGGAAG; Antisense: GCGAATTCTTAGCCCAGGCTGATG).
-
Dieser
Ansatz ermöglichte
die Produktion zweier unterschiedlicher Klone, von denen der eine
der TOAD-64-Sequenz und der andere einem als C-22 bezeichneten Klon
entsprach.
-
BEISPIEL 3:
-
Vergleich der abgeleiteten
Aminosäuresequenz
von C-22 mit den ULIP-Proteinen
-
Die
vom offenen Leserahmen abgeleitete Aminosäuresequenz zeigt, dass der
Klon C-22 zur Superfamilie der ULIP-Gene gehört, die durch mehrere Gene
mit EST-Sequenzen repräsentiert
wird.
-
Die
abgeleitete Aminosäuresequenz
von C-22 zeigt eine Homologie von 30% mit der Aminosäuresequenz
des Proteins unc-33 aus Caenorhabditis elegans.
-
Vor
kurzem wurden vier verschiedene, zu dem Protein unc-33 homologe
Gene bei Säugern
und beim Huhn beschrieben.
-
Eine
Analyse der Sequenzen durch die Genbank-Datenbanken und Proteinbanken
gestattete es, eine Klassifikation für die unc-33-ähnlichen
(unc-33-like) Proteine (ULIP) in vier verschiedene Subgruppen vorzuschlagen
(Byk et al. 1996).
-
Weil
jedoch die wirklichen Funktionen dieser Proteine nicht eindeutig
aufgeklärt
sind, beruht die vorgeschlagene Klassifizierung einfach auf der
prozentualen Identität
der Aminosäuren.
ULIP-1 wird durch ein "unc-3-like" Phosphoprotein aus
Maus repräsentiert,
das eine Homologie von 76% mit TOAD-64, Crmp-62, und Munc, einer
seit kurzem in Genbank verfügbaren
Sequenz aus Maus, aufweist.
-
ULIP-2
setzt sich aus TOAD-64, Crmp-62 und Munc zusammen, die untereinander
eine Identität
von 97% der Aminosäuren
zeigen.
-
Die
partiellen humanen EST-Sequenzen, d.h. hcrmp-1, das eine Identität von 75%
mit ULIP-1 oder ULIP-2 aufweist, wurden gefunden. Sie gehören zu einer
dritten, als U-LIP-3
bezeichneten Gruppe. Die letzte identifizierte Gruppe, die als ULIP-4
bezeichnet wird, umfasst r-CRMP-3 der Ratte und die ULIP-4-Formen
der Maus und POP-66/ULIP-4 beim Menschen.
-
Der
Vergleich der Aminosäuresequenz
der drei ULIP-Gene, d.h. TOAD-64 der Ratte, Crmp-62 aus Huhn und
ULIP-1 aus der Maus, mit der Aminosäuresequenz, die von dem offenen
Leserahmen des erfindungsgemäßen Klons
C-22 abgeleitet wurde, wobei das Clustal-V-Alignmentprogramm verwendet
wurde, zeigt, dass C-22 eine Identität von 74% mit ULIP-1, 77% mit
Crmp-62 und 76% mit TOAD-64 aufweist.
-
Die
Nucleotidsequenz C-22 hat eine Identität von 97% mit der partiellen
EST-Sequenz, hCrmp-1,
und bildet somit das dritte Mitglied der ULIP-3-Gruppe. Die Gene TOAD-64,
Crmp-62 und C-22 codieren jeweils für ein Protein mit 572 Aminosäuren Länge, während die
von ULIP-1 abgeleitete Aminosäuresequenz
ein Protein mit 570 Aminosäuren
ergibt.
-
Die
Analyse der Aminosäuresequenz
von C-22 zeigt keinerlei Signalsequenz oder Transmembrandomäne, was
darauf hindeutet, dass das oder die Produkte des C-22-Gens im Cytoplasma
der Zellen lokalisiert sein könnte(n).
-
Über die
Länge des
Produkts des C-22-Gens gibt es mehrere Konsensusstellen für die Phosphorylierung
durch Proteinkinase C (S/T X R/K). Diese Beobachtungen legen nahe,
dass C-22 ein Phosphoprotein ist und dass leichte Unterschiede in
der Phosphorylierung die Aktivität
oder die Rolle der verschiedenen Mitglieder dieser Proteinfamilie
im Verlauf des Zellzyklus bestimmen könnten.
-
Tabelle
1: Übersieht über Proteine
mit Homologie zu ULIP.
-
BEISPIEL 4:
-
Regulation der Expression
des C-22-Gens:
-
Die
Untersuchung von Veränderungen
in der Expression des C-22-Gens kann eine erhebliche Bedeutung für die Kenntnis
der funktionellen Aspekte des C-22-Proteins haben. Folglich hat
die Anmelderin die mögliche
Regulation der Expression des C-22-Gens im Verlauf der Entwicklung untersucht.
Gesamt-RNA wird extrahiert, durch Elektrophorese auf einem 1 %igen
Agarosegel aufgetrennt und auf eine Nytran-Membran (Duchemin et
al., 1987) transferiert. Die Blots werden mit einer codierenden
C-22-Sequenz, die
mit 32Pi markiert ist,
in 0,5 mM Phosphatpuffer mit 5% SDS bei 65°C für 16 Stunden hybridisiert.
-
Am
Ende der Hybridisierung werden die Blots nacheinander dreimal mit
2 × SSC,
0,1% SDS bei Umgebungstemperatur, dann mit 1 × SSC, 0,1% SDS bei 65°C für 60 Minuten
gewaschen und auf Röntgenfilmen exponiert.
-
Unter
den verwendeten Bedingungen wird eine einzige Bande bei 3,8 kb nachgewiesen,
die der C-22-mRNA entspricht, die zudem das kleinste Transkript
aus der Familie der unc-33-Gene der Vertebraten ist. Die Größe des Transkripts
bleibt während
der pränatalen
und postnatalen Zeiträume
gleich.
-
Die
Kinetik des C-22-Gens im Gehirn von Ratten im Verlauf der Entwicklung
zeigt, dass der Bote während
der Embryonalperiode am Tag E17 nachweisbar ist. Die Menge an C-22-Transkripten
erhöht
sich bis zum postnatalen Tag 7 und nimmt dann ab der zweiten Wochen
nach der Geburt schnell bis auf ein praktisch nicht nachweisbares
Niveau beim Erwachsenen ab.
-
Etwa
bei der Geburt wird wahrscheinlich ein noch unbekanntes Regulationssignal
empfangen, das die Expression des C-22-Gens erhöht, wobei dieses Signal zeitlich
mit der neuronalen Differenzierung und der Axonentwicklung zusammenhängt.
-
Die
C-22-mRNA konnte mittels Northernblot-Analyse in vielen Regionen
des Gehirns, wie dem frontalen Cortex, dem Mittelhirn und dem Thalamus,
beim Erwachsenen und bei mehr als zwei Jahre alten Ratten nicht
nachgewiesen werden.
-
Ferner
konnte die C-22-mRNA in nicht-neuronalen Geweben, wie dem Herzen,
der Lunge, der Leber, der Niere, bei einwöchigen Ratten und adulten Ratten
nicht nachgewiesen werden.
-
Die
Daten zum Expressionsprofil der C-22-mRNA legen eine vorherrschende
Rolle des C-22-Proteins bei der Entwicklung des Gehirns nahe.
-
BEISPIEL 5:
-
Immunologischer Nachweis
von POP-66
-
A – Materialien und Verfahren
-
• Transfektion der ULIP in E.
coli
-
Die
Volllängen-cDNAs
von ULIP-2 und ULIP-3 aus Ratte und ULIP-1 und ULIP-4 aus Maus wurden
in den E.-coli-Expressionsvektor pET-21 a(+) nach Einfügen einer
5'-Ndel-Stelle und einer
3'-EcoRI-Stelle
mittels PCR gerichtet subkloniert, und die vier Konstruktionen wurden
resequenziert. Die durch IPTG induzierte Expression des Zielgens
erfolgte nach dem Protokoll des Herstellers (Novagen).
-
• Produktion von Anti-ULIP-Antikörpern
-
Kaninchen-Antikörper (Anti-Pep3)
sind gegen das Peptid ITGPEGHVLSRPEEVE (Aminosäuren 217-232 der Sequenz SEQ
ID Nr. 8) gerichtet, das an einer multiplen Peptidsynthese-Apparatur
unter Verwendung von F-moc synthetisiert wurde (Peptid-Synthesizer 432A
SYNERGY, Applied Biosystems). Die Reinheit wurde durch Analyse der
Sequenz mittels HPLC und Massenspektrometrie bestätigt. Es
wurden 1 mg des synthetischen Peptids, das mit Patella-Hämocyanin
konjugiert war, in komplettem Freundschen Adjuvans sowie eine "Booster"-Dosis von 0,5 mg
gebundenem Peptid in komplettem Freundschen Adjuvans nach 4 Wochen zur
Immunisierung von Kaninchen verwendet. Die Anti-Pep3-Antikörper erkannten
die vier in E. coli exprimierten rekombinanten ULIP-Proteine.
-
Die
Markierung mit den Anti-Pep3-Antikörpern wurde nach Vorinkubation
mit dem Peptid 3 beseitigt. Kontrollen mit Präimmunseren aus Kaninchen waren
negativ. Die gegen das Peptid LEDGTLHVTEGS gerichteten Anti-Peptid-4-Antikörper wurden
nach dem gleichen Protokoll hergestellt.
-
B – Ergebnisse
-
Antikörper gegen
vier der sequenzierten Peptide wurden hergestellt. Zwei der Seren
erwiesen sich als besonders interessant.
-
Eines
enthielt Antikörper
(Anti-Pep3-Ak), die bei der zweidimensionalen Elektrophorese von
Proteinextrakten aus Gehirn neugeborener Ratten (2)
und bei der eindimensionalen Elektrophorese (3) mehrere
Mitglieder der ULIP-Familie erkannten. Ein anderer Antikörper (Anti-Pep4-Ak)
erkennt im Westernblot eine einzige Bande von 66 kDa, die einem
einzigen Mitglied der Familie, nämlich
ULIP-2, entsprechen könnte (3).
-
BEISPIEL 6:
-
Immunohistochemie
-
Die
Gewebepräparate
für die
Immunhistochemie werden aus Gehirnen neugeborener Ratten und menschlichen
Gehirnen post mortem gewonnen, bei 4°C in 4% Paraformaldehyd und
0,2% Pikrinsäure,
die in Phosphatpuffer (0,1 M, pH = 7,4) verdünnt wurden, fixiert und anschließend gefriergeschützt.
-
Die
Immunhistochemie kann mit der indirekten Immunfluoreszenztechnik
durchgeführt
werden. Schnitte mit 12 μm
Dicke werden am Cryostat hergestellt und dann auf einem mit Gelatine
beschichteten Objektträger
montiert, für
2 Stunden in PBS-Puffer und 1 % Rinderserumalbumin (BSA) mit 0,1
% Triton X100 behandelt und 12 Std. in PBS-1 % BSA bei Umgebungstemperatur
mit Anti-CV2-Patientenserum (Serumverdünnung 1/100) inkubiert. Nach
mehreren Wäschen
mit PBS-1% BSA werden die Schnitte für 2 Std. in PBS-1 % BSA mit
einem auf 1 % verdünnten,
mit Fluorescein konjugierten Anti-Human-Antiserum aus Kaninchen (Dakopatts)
inkubiert. Nach Waschen in PBS werden die Objektträger im Mikroskop
untersucht. Die Kontrollschnitte werden entweder nur mit dem mit
Fluorescein konjugierten Anti-Human-IgG-Antiserum oder nur mit PBS-1
% BSA oder nur mit dem Patientenserum allein oder schließlich mit
dem Kontrollserum (nicht an PNS leidende Patienten) und mit Fluorescein-konjugierten
Antikörpern
in der gleichen Verdünnung
inkubiert.
-
Um
die Immunfluoreszenz zu bestätigen,
kann man die direkte Markierung mit Immunperoxidase verwenden. Die
in Paraformaldehyd fixierten, gefrorenen Gewebeschnitte werden mit
0,3% H2O2 (um die
intrinsische Peroxidaseaktivität
zu zerstören)
und 10% normalem Kaninchenserum (um eine unspezifische Bindung der
Kaninchen-IgG zu verhindern) oder 1% BSA inkubiert. Nach 12-stündiger Inkubation
mit den 1/1000 verdünnten
Patientenseren und nach Waschen werden die Schnitte für 2 Std.
mit biotinyliertem Anti-Human-IgG-Antiserum aus Kaninchen, das 1/1000
in PBS-1% BSA verdünnt
wird, inkubiert. Die gebundenen humanen IgG werden durch Inkubation
mit einem Avidin-Biotin-Peroxidase-Komplex
(Vectastain-ABC-Komplex, Vector) sichtbar gemacht und mit 0,05%
DAB (Sigma) entwickelt. Die Kontrollschnitte werden mit Seren von 15
Patienten ohne PNS gemäß dem gleichen
Protokoll erhalten.
-
A – Lokalisation der Proteine
der ULIP-Familie mithilfe von Anti-Peptid-Antikörpern
-
Eine
immunhistochemische Markierung wurde an einem Gehirnschnitten neugeborener
und adulter Ratten durchgeführt.
Der Antipeptid-3-Antikörper
erkennt (ein) Antigen(e), das (die) in mehreren Zelltypen vorhanden
ist (sind), an den Gehirnschnitten neugeborener und adulter Ratten
(4). Wie das Anti-CV2-Patientenserum
gestattet der Anti-Peptid-4-Antikörper keinen Nachweis eines
Antigens an einem Gehirnschnitt aus neugeborener Ratte, während er
spezifisch eine Subpopulation von Oligodendrozyten im Gehirn aus
adulter Ratte erkennt (4).
-
B – Expression von POP-66 im
Verlauf der normalen Gehirnentwicklung
-
5 zeigt, dass die durch die Akkumulation
von Bromdesoxyuridin (BrdU) nachgewiesenen proliferierenden Nervenzellen
in den Vorläuferzonen
des Nervensystems POP-66 nicht exprimieren, während es in den nicht-proliferierenden
Zellen, die den in der Differenzierung oder Wanderung begriffenen
Nervenzellen entsprechen, exprimiert wird.
-
BEISPIEL 7:
-
Rolle POP-66 beim neuronalen Überleben
-
6 ermöglicht
einen Vergleich von humanen Gehirnschnitten von gesunden Patienten
und von Patienten, die an PNS leiden. Bei den Patienten, die an
einem PNS leiden und zirkulierende Anti-CV2-Antikörper aufweisen,
beobachtet man ein Verschwinden der Neuronen des Gyrus dentatus
und der pyramidalen Neuronen (mittlere Zellbande) sowie eine intensive
Reaktion mit Astrozyten.
-
BEISPIEL 8:
-
Charakterisierung des
POP-66-Proteins – Identifizierung
mit ULIP-4 Materialien und Verfahren
-
a) Partielle Reinigung
von ULIP-1
-
Partiell
gereinigtes ULIP-1 wurde aus Gehirnen neugeborener Mäuse durch
drei Reinigungsschritte erhalten. Diese Gehirne wurden in 4 Volumina
Homogenisationspuffer (25 mM Natriumphosphat, pH 7,8, 1 mM EGTA,
10 μg/ml
Leupeptin, 25 μg/ml
Aprotinin und 10 μg/ml
Pepstatin) homogenisiert. Die Homogenate wurden für 10 Minuten
bei 400 × g
zentrifugiert. Die Sedimente wurden in 2 Volumina Homogenisationspuffer
resuspendiert, homogenisiert und erneut zentrifugiert. Die aus zwei
Zentrifugationen hervorgegangenen Überstände wurden vereinigt, ultraschallbehandelt
und für
1 Stunde bei 100000 × g
zentrifugiert. Der Überstand (S2)
wurde auf eine DEAE-Sepharose CL-6B-Säule (1,75 cm2 × 26 cm),
die mit 100 ml Puffer A (25 mM Natriumphosphat, pH 7,8, 1 mM EGTA) äquilibriert
worden war, bei einem Fluss von 30 ml pro Stunde aufgetragen. Die
Proteine wurden in 300 ml eines linearen Gradienten von 0-250 mM
Natriumchlorid in Puffer A eluiert, und Proben von 5 ml wurden genommen.
Die Fraktionen, die ULIP enthielten, wurden gesammelt, und festes
Ammoniumsulfat wurde bis zu 20%iger Sättigung zugegeben. Dieser "Pool" wurde auf eine Phenyl-Sepharose CL4B-Säule (1,75
cm2 × 22
cm) aufgetragen, die zuvor mit 100 ml Puffer B (10 mM Natriumphosphat,
pH 7,8, 1 mM EGTA), der 20% gesättigtes
Ammoniumsulfat enthielt, äquilibriert
worden war. Die Proteine wurden in einem abnehmenden linearen Gradienten
von 20 bis 0% Ammoniumsulfatsättigung
in Puffer B eluiert. Die Fraktionen, die ULIP enthielten, wurden
gewonnen und zweimal gegen 20 Volumina Puffer A dialysiert. Die Proteine
wurden auf einer kleinen (10 ml) DEAE-Sepharose C1-6B-Säule aufkonzentriert und mit
400 mM Natriumchlorid in Puffer A eluiert. Das Eluat wurde auf einer
Sephadex G-25-Säule
(NAP-10) entsalzt und durch Eindampfen auf ein Endvolumen von 0,5
ml eingeengt. Beim letzten Reinigungsschritt wurde die eingeengte Fraktion
in drei aufeinanderfolgenden Schritten auf zwei in Reihe angeordneten
Superose-l2-FPLC-(Fast Protein Liquid Chromotagraphy-)Säulen in
Puffer C (50 mM Natriumphosphat, pH 7,2, 150 mM Natriumchlorid)
bei einem Durchsatz von 0,3 ml/Minute chromatographiert. Die Fraktionen
(0,6 ml) wurden gewonnen, und die an ULIP angereicherten Fraktionen
wurden analysiert. Das Vorliegen von ULIP bei den aufeinan derfolgenden Reinigungsschritten
wurde durch einen eindimensionalen Westernblot unter Verwendung
von Anti-Stathmin-Antikörpern,
die kreuzreagieren konnten, getestet. Die Proteine wurden gemäß dem Verfahren
von Bradford quantifiziert.
-
b) Wanderung auf einem
Elektrophoresegel
-
Eine
eindimensionale Elektrophorese wurde auf 13%igen Polyacrylamidgelen
gemäß dem Verfahren von
Laemmli durchgeführt.
Die zweidimensionalen PAGE-Elektrophoresen
erfolgten, wie vorstehend beschrieben. Die Gele zur isoelektrischen
Fokussierung enthielten insgesamt 2% Ampholine, pH 6-8 und 3-10
in einem Verhältnis
von 4:1. Die zweite Dimension wurde auf 10%igen Acrylamidgelen durchgeführt. Die
Proteine wurden entweder einem immunologischen Nachweis unterzogen
oder mittels Silber gefärbt.
-
c) Westernblot-Analyse
-
Die
Proteine wurden aus den Gelen in einem Puffer, der 48 mM Tris, 39
mM Glycin und 5% Methanol enthielt, auf Nitrocellulose transferiert.
Die Membran wurde mit Casein (2,5%) in der Immunnachweislösung (12
mM Tris-HCl, pH 7,4, 160 mM NaCl, 0,1 % Triton X-100) gesättigt und
mit einem gegen das Peptid I von Stathmin aus Ratte gerichteten
Antiserum (Verdünnung
1/10000) oder mit einem gegen das rekombinante ULIP-Protein gerichteten
Antiserum (Verdünnung
1/20000), die in einer Immunnachweislösung, die 1 % Casein enthielt,
verdünnt
wurden, getestet. Die gebundenen Antikörper wurden entweder mit I125-markiertem Protein A und Autoradiographie
oder mit Anti-Kaninchen-Antikörpern, die
unter Verwendung des ECL-Kits (Amersham) an Peroxidase gebunden
wurden, nachgewiesen.
-
d) Analyse der Proteinsequenz
-
Die
an ULIP angereicherten Fraktionen wurden auf zweidimensionalen Polyacrylamidgelen
aufgetrennt. Die Gele werden für
30 Minuten in 25% Ethanol und 10% Essigsäure fixiert und für 3 Minuten
in 0,1 % Amidoschwarz in 1 % Essigsäure und 40% Methanol gefärbt. Die
Gele wurden in 1 % Essigsäure
entfärbt,
und die Flecken, die der Hauptform von ULIP entsprachen, wurden
von diesen drei Gelen ausgeschnitten, gewonnen und mit 2 mg/ml Endoprotease
Lys C gespalten. Die aus dem Gel eluierten Peptide wurden anschließend durch
HPLC auf einer DEAE-C18-säule
mit einem Gradienten von 0-55% Acetonitril in 0,1% Trifluoressigsäure aufgetrennt.
Die Peptide wurden anschließend
gemäß dem automatischen
Abbau von Edman sequenziert.
-
e) In-vitro-Expression
in einem Säuger
-
Es
wurde 1 μg
des Plasmids Bluescript, das die gesamte für ULIP-1, ULIP-2, ULIP-3 oder ULIP4 codierende
cDNA enthielt, zur Durchführung
der In-vitro-Transkription und -Translation mit dem "Retikulozytenlysat"-System (Promega)
gemäß dem von
Hersteller beschriebenen Protokoll verwendet. Es wurden 5 μg der insgesamt
25 μl des
Transkriptions-/-Translationsgemischs auf einem zweidimensionalen
Elektrophoresegel analysiert.
-
Ergebnisse
-
Weder
das rekombinante ULIP-1-Protein, noch die rekombinanten Proteine
TOAD64 (ULIP-2) und C-22 (ULIP-3) wurden von den Anti-CV2-Seren
erkannt. Außerdem
entsprach das Verteilungsprofil der Flecken, die POP-66 entsprachen
und von den Anti-CV2-Antikörpern bei
der zweidimensionalen Elektrophorese erkannt wurden, nicht den Flecken,
die von den Anti-ULIP-1-Antikörpern
erkannt wurden. POP-66 ist jedoch ein Mitglied der ULIP-Familie,
weil die drei POP-66-Flecken von dem Anti-Pep3-Ak erkannt werden.
Somit entspricht POP-66 einem Mitglied der Familie mit basischerem
pHi.
-
Nach
der In-vitro-Translation der vier Proteine (ULIP-1, -2, -3, -4)
wurde gezeigt, dass ULIP-4 das gleiche 2D-Elektrophoreseprofil besitzt
wie POP66 und von den Anti-CV2-Antikörpern erkannt
wird (7).
-
Dazu
wurden das ULIP-4-Protein und das ULPI-2-Protein als Kontrolle in
vitro in Gegenwart von 35S-Methionin ausgehend
von cDNA-Klonen, die für
die gesamten Proteine codierten, translatiert. Die Proteine wurden
durch zweidimensionale Elektrophorese (in Gegenwart eines Gehirnextraktes,
der die wesentlichen Marker zur Verfügung stellte) aufgetrennt,
auf Nitrocellulose transferiert und folgendermaßen sichtbar gemacht:
- – durch
Autoradiographie, um die in vitro translatierten Proteine zu lokalisieren
(Translation);
- – durch
immunologischen Nachweis mit CV2-Serum.
-
7 zeigt, dass die drei Flecken der In-vitro-Translation
von ULIP-4 den durch CV2 erkannten Flecken entsprechen. Die Flecken
werden bei der Translation von ULIP-2 nicht erkannt.
-
Das
CV2-Serum erkennt somit spezifisch ULIP-4.
-
Dies
gestattete die Identifizierung von POP-66 als ULIP-4.
-
BEISPIEL 9:
-
Chromosomale Lokalisation
des Proteins POP-66/ULIP-4
-
Nachdem
die cDNA von humanem ULIP-4 kloniert wurde, ist es jetzt möglich, die
chromosomale Lokalisation des POP-66/ULIP-4-Gens mittels genetischer
Kartierung durch isotopische In-situ-Hybridisierung zu bestimmten
(Levy und Mattei et al., 1995).
-
Die
In-situ-Hybrididisierung wird an Chromosomenpräparaten durchgeführt, die
aus humane Lymphozyten erhalten werden, die mittels Phytohämagglutinin
stimuliert und für
72 Stunden gezüchtet
wurden. 5-Bromdesoxyuridin wurde während der letzten 7 Stunden
der Kultur hinzugegeben (60 μg/ml
Medium), um nach der Hybridisierung ein Bild der chromosomalen Banden
von guter Qualität
zu gewährleisten.
Der Klon, der ein Insert von 1300 Basenpaaren, die für ULIP-4
codieren, im Bluescript-Vektor enthält, wird durch "Nick-Translation" mit Tritium in einer
spezifischen Aktivität
von 1 × 108 dpm μg–1 markiert.
Die radioaktiv markierte Sonde wurde im Metaphasestadium in einer
Endkonzentration von 200 ng pro ml der Hybridisierungslösung hybridisiert.
Nach Bedecken mit Kodak-NTB2-Emulsion wurden die Objektträger für 20 Tage
bei +4°C
exponiert und dann entwickelt. Um die Verlagerung der Silberkörner während dieses
Verfahrens zu verhindern, wurden die ausgebreiteten Chromosomen
zuvor mit einer Giemsa-Pufferlösung
markiert, und die Metaphasen wurden photographiert. Das Sichtbarmachen
der Banden erfolgte durch das "Fluorochrom-Photolyse-Giemsa"-(FPG-)Verfahren,
und die Metaphasen wurden vor der Analyse erneut photographiert.
In 100 Zellen in der Metaphase, die nach der In-situ-Hybridisierung
untersucht wurden, wurden 246 an die Chromosomen gebundene Silberkörner gezählt, und
54 davon (21,9%) waren auf dem Chromosom 10 lokalisiert. Die Verteilung
der Körner
auf diesem Chromosom war nicht zufällig: 39 von 54 (72,2% davon)
waren auf der Region q25.2-q26 auf dem langen Arm von Chromosom
10 lokalisiert.
-
Somit
befindet sich das POP-66/ULIP-4-Gen auf dem Chromosom 10 in der
Region g25.2-q26. In dieser Chromosomenregion hat man auch die Loci
neurodegenerativer Erkrankungen und von Tumorsuppressorgenen, die
bei verschiedenen Krebstypen impliziert wurden, lokalisiert. Der
Locus einer frühzeitig
einsetzenden zerebellaren Erkrankung ("infantil onset spinocerebellar ataxia") wurde in der Region
10q24-26 identifiziert (Varilo et al., 1996; Nikali et al., 1995).
Die Symptome dieser rezessiven erblichen degenerativen Erkrankung, die
durch eine Ataxie, eine Neuropathie und eine optische Atrophie gekennzeichnet
ist, sind ähnlich
denjenigen, die bei Patienten beobachtet werden, die an paraneoplastischen
neurologischen Syndromen mit zirkulierenden Anti-CV2-Autoantikörpern leiden
(Honnorat et al., 1996). Andererseits zeigen 80% der Glioblastome Mutationen
in dieser Chromosomenregion, und mehrere supprimierende Loci, die
bei verschiedenen Typen von Tumoren (Prostata, Niere, kleinzelligem
Lungenkrebs und Endometriumkarzinomen) impliziert wurden, sind in
dieser Chromosomenregion lokalisiert. Diese Daten unterstützen die
Möglichkeit,
dass POP-66/ULIP-4 eine entscheidende Rolle bei Neurodegeneration
und der Tumorigenese spielt.
-
In
dieser Hinsicht ist bemerkenswert, dass die Expression von ULIP-1
in Zellen von Neuroblastomen, die durch Retinsäure differenziert werden, hochreguliert
wird, und dass in PC12-Zellen, die in Gegenwart von NGF differenziert
werden, ULIP-1 und ULIP-3 hochreguliert werden, aber ULIP-4 abwärts reguliert
wird, was nahe legt, dass das Anhalten des Zellwachstums mit dem
Expressionsspiegeln der ULIP-Proteine zusammenhängen kann.
-
BEISPIEL 10:
-
Expression der ULIP-Proteine
in transfizierten HeLa-Zellen
-
A – Materialien und Verfahren
-
Eine "Flag"-Sequenz (EcoRI-ATGGACTACAAGGACGACGATGACAAGGBamHI)
(Kodak) wurde in die EcoRI-Stelle von pSGS kloniert, gefolgt von
ULIP-1 (EMBEL X87817, Basenpaare: 309-2023), ULIP-2 (Y10339, Basenpaare:
23-1741), ULIP-3 (Y09080, Basenpaare: 269-1991) bzw. ULIP-4 (Y09079,
Basenpaare: 102-1820). Die He-La-Zellen
wurden in DMEM-Medien (Gibco), die mit 10% fötalem Kälberserum (Vol./Vol.) angereichert
waren, gezüchtet.
Die Transfektionen wurden durch Fällung mit Calciumphosphat (Maniatis
et al., 1978) durchgeführt.
Die HeLa-Zellen wurden mit 5 μg
der Plasmide pSGSflag-ULIP-1, -2, -3, -4 und 10 μg pUC18 gemischt. Vierundzwanzig
Stunden nach der Transfektion wurden die HeLa-Zellen mit 4% Paraformaldehyd
fixiert und mit verschiedenen humanen Seren (Verdünnung 1/300),
die durch mit FITC konjugierte Anti-Human-IgG-Antikörper (Biosys)
nachgewiesen wurden, oder durch Anti-Flag-Antikörper (M2, Kodak) (Verdünnung 1/1000),
die mit Texasrot-konjugierten Anti-Kaninchen-Antikörpern nachgewiesen wurden,
immunologisch markiert.
-
Eine
Doppelimmunmarkierung wurden an den HeLa-Zellen, die mit den ULIP
transfiziert worden waren, unter Verwendung der Anti-Flag- und Anti-Pep3-Antikörper durchgeführt. In
den mit einer beliebigen cDNA transfizieren Zellen zeigten 10 bis
20% unter ihnen eine Immunmarkierung mit den Anti-Flag-Antikörpern, die durch
die mit Texasrot konjugierten Anti-Maus-Antikörper nachgewiesen wurden.
-
Alle
transfizierten Zellen wurden durch die Antikörper doppelmarkiert, die gegen
Pep3, ein gemeinsames Peptid der vier ULIP, gerichtet waren und
die durch mit Fluorescein konjugierte Anti-Kaninchen-IgG-Antikörper nachgewiesen
wurden.
-
Eine
Doppelimmunmarkierung wurde an den mit den ULIP transfizierten HeLa-Zellen auch unter
Verwendung der Anti-Flag- und Anti-CV2-Antikörper durchgeführt. Die
humanen Seren von Patienten, die an PNS mit zirkulierenden Anti-CV2-Autoantikörpern litten,
markierten die mit ULIP-4 transfizierten Zellen, und ein Anti-CV2-Serum
markierte ebenfalls die mit ULIP-3 transfizierten Zellen. Keinerlei
Markierung der mit ULIP-4 transfizierten Zellen wurde mit den Kontrollseren
von Patienten ohne Krebs oder ohne neurologische Erkrankung nachgewiesen.
-
B) Ergebnisse
-
Nach
Transfektion der HeLa-Zellen mit den durch die Flags markierten
cDNAs der vier ULIP reagierten 10 bis 20% der Zellen stark mit den
Anti-Flag-Antikörpern
und den Anti-Pep3-Antikörpern,
die die 4 Säuger-ULIP
erkennen. Die transfizierten Zellen wurden weder mit dem Kontrollserum
von 10 neurologischen Patienten ohne PNS noch mit Kaninchen-Präimmunserum
immunmarkiert. Dagegen zeigten die mit der ULIP-4-cDNA transfizierten
Zellen eine intensive Immunreaktivität mit allen 7 getesteten Seren
von Patienten mit zirkulierenden Anti-CV2-Autoantikörpern. Diese
Seren sind bei den Zellen negativ, die mit den cDNAs der anderen
ULIP transfiziert wurden, mit Ausnahme eines Serums, das auch die
mit ULIP-3 transfizierten Zellen erkannte, und eines Serums, das
auch die mit ULIP-1, -3 und -4 transfizierten Zellen erkannte. Keinerlei
Markierung wurde an nicht transfizierten HeLa-Zellen mit einem Anti-CV2-Serum
beobachtet.
-
Die
nachstehende Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der indirekten Immunfluoreszenz
mit verschiedenen Seren an HeLa-Zellen durch markierte cDNAs von
Mitgliedern der U-LIP-Familie. Tabelle
1:
- PCD:
- paraneoplastische
Degeneration des Kleinhirns;
- LE:
- lymbische Enzephalitis;
- PEM:
- paraneoplastische
Enzephalomyelitis;
- UC:
- undifferenziertes
Karzinom;
- SCLC:
- kleinzelliges Lungenkarzinom.
-
BEISPIEL 11:
-
Expression von POP-66/ULIP-4
und Mitgliedern der ULIP-Familie in Krebstypen
-
A – Expression von ULIP-2 und
ULIP-3 in Krebsarten
-
1) Materialien und Verfahren:
RT-PCR-Experimente
-
Die
Gesamt-RNA wurde unter Verwendung von 1 ml RNAZOLTMB
(Bioprobe) gemäß dem Verfahren von
Chomczynski und Sacchi extrahiert. Die RNA-Menge wurde durch die
bei 260 nm gemessene optische Dichte bestimmt, und ihre Reinheit
wurde aus dem Verhältnis
der bei 260 und 280 nm gemessenen Absorptionen bestimmt (Verhältnisse
von 1,8-2,0). Die Unversehrtheit der RNA-Präparationen wurde ferner durch
Elektrophorese auf einem 1 %igen Agarosegel in TBE (0,45 M Tris-Borat,
10 mM EDTA, pH 8) bestätigt.
Die Spezifität
der Primer wurde durch Vergleich ihrer Sequenzen mit verschiedenen
Gendatenbanken (EMBL und FASTA) analysiert. Für eine relative Quantifizierung
wurde das für
G3PDH (Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase, Clontech) codierende
Gen, das in zahlreichen Geweben, einschließlich Gehirn, ubiquitär exprimiert
wird, zusammen mit der getesteten mRNA als interner Standard amplifiziert,
um die Gleichwertigkeit der RNA-Mengen der Proben zu bestätigen und
die Effizienz des reversen Transkriptionsschritts für die verschiedenen
RNA-Proben zu testen. Die 5'-,
3'-Primer und die
Oligonucleotide der internen Sonden der G3PDH wurden von Eurogentec
synthetisiert und gereinigt. Gesamt-mRNA (1 μg) wurde denaturiert (15 Minuten
bei 65°C) und
in einem Endvolumen von 20 μl
Puffer (50 mM Tris-HCl, 75 mM KCl, pH 8,3, Gibco BRL), der 5 ng
pro μl Oligo-dT-Primer
12-18 (Pharmacia Biotech), 40 Einheiten reverse Transkriptase des
Maus-Moloney-Leukämievirus
(Mu-LV) (Gibco BRL), 40 Einheiten RNAsin (Promega), 10 mM DTT (Gibco
BRL) und 0,5 mM von jedem der Desoxynucleotidtriphosphate (Promega)
enthielt, in einzelsträngige
cDNA transkribiert (1 1/2 Stunden, 42°C). Die cDNA-Proben wurden in destilliertem Wasser
1/10 verdünnt,
und die PCR-Reaktionen wurden unter Verwendung von 1 μl, 4 μl oder 2 μl der cDNA-Probe
für die
Boten-RNA von ULIP-2
und ULIP-3 in einem Puffer (50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl, 0,1% Triton
X100, 0,4% Glycerin und 800 μM
NaCl, pH 9), zu dem 40 μM DTT,
3 mM MgCl2, 0,2 mM von jedem dNTP, 0,4 μM von jedem
gewählten
Primer und 2 Einheiten AmpliTaq-DNA-Polymerase (Promega) gegeben
wurden, in einem Endvolumen von 50 μl durchgeführt. Die Proben wurden anschließend in
einen Thermocycler (Biomed-Hybaid) überführt, für 5 Minuten bei 95°C denaturiert und
in 35 Zyklen (ein Zyklus = Denaturierung 95°C für 65 Sekunden, Hybridisierung
der Primer 60°C
für 45 Sekunden,
Extension 72°C
für 4 Minuten
und abschließende
Verlängerung
für 15
Minuten bei 72°C)
amplifiziert. Die Produkte wurden durch Elektrophorese auf einem
1 %igen Seakem-Agarosegel aufgetrennt, und die Testbanden der RT-PCR-Produkte
mit der erwarteten Größe sowie
die Leiter des Molekulargewichtsmarkers (100 Basenpaare) (Promega)
wurden unter Verwendung von Ethidiumbromid-Färbung sichtbar gemacht.
-
Zusammensetzung
der für
die ULIP-3-PCR verwendeten Oligonucleotidsonden
5'ATAGAGGAGCGGATGACG(899)3'
GCTGTTATGGTCTTCAACTTGTCGG(1092)
GGCCTGTTATGGTCTTCAACTTGTCG(1093)
-
Zusammensetzung
der für
die ULIP-2-PCR verwendeten Oligonucleotidsonden
5'AGGAGGAGTGAAGACCATCG(5227)3'
CTTATGCCACTCGCTGATGTCC(509).
-
2) Ergebnisse
-
Die
RT-PCR-Experimente zeigen, dass TOAD-64 (ULIP-2) und C-22 (ULIP-3)
in bestimmten kleinzelligen Lungentumoren exprimiert werden (vgl. 8) und in anderen fehlen, insbesondere
in den Zellen von Patienten, die paraneoplastische neurologische
Syndrome mit besserer Prognose entwickeln.
-
B – Expression von ULIP-4 in
Krebsarten
-
1) Materialien
und Verfahren
-
• RNA-Präparation und RT-PCR
-
Die
Gesamt-RNAs werden aus in flüssigem
Stickstoff aufbewahrten zerebralen Tumoren gemäß der herkömmlichen RNAZOLTM-Technik
(Bioprobe, Frankreich) extrahiert. Die reverse Transkription wurde
unter Verwendung von Oligo(dT)18 an 1 μg Gesamt-RNA
durchgeführt,
und die PCR erfolgte mit 1/20 des Volumens der Gemischs für die reverse
Transkription (RT-Mix). Die für
ULIP-4 verwendeten Primer sind:
5'CATCTGGCTGTCGCTGCAC3', 5'GCCGCCCCTACCAGAGACC3' und für GAPDH
5'GGAGATTCAGTGTGGTGG3', 5'GGCTCTCCAGAACATCATCC3'.
-
Die
cDNA wurde für
fünf Minuten
bei 95°C
denaturiert. Die Amplifikation mittels PCR wurde in 30 Zyklen durchgeführt. Ulip4:
95°C, 45
s; 62°C,
45 s; 72°C,
45 s. GAPDH: 95°C,
45 s; 55°C,
45 s; 72°C,
45 s. Die abschließende
Extension wurde für
5 Minuten bei 72°C
durchgeführt.
-
2) Ergebnisse
-
Von
den 8 untersuchten Extakten von Glioblastomen exprimierten 4 (50%)
die U-LIP-4-Boten-RNA. Dagegen
exprimierte von 10 getesteten Extrakten von Oligodendrogliomen keiner
die ULIP-4-Boten-RNA. Diese differenzielle Expression in Abhängigkeit
vom zerebralen Primärtumor
unterstützt
eine potenzielle Rolle von ULIP-4 bei der Zellproliferation dieser
Tumoren.
-
Das
POP-66/ULIP-4-Protein sowie die Proteine der ULIP-Familie könnten in
den peripheren Tumoren (kleinzelliger Lungentumor, Thymom, Brust-
und Ovarkrebs) exprimiert werden. Ihr Vorhandensein könnte somit
mit einer Prognose korreliert werden. Die Lokalisation des POP-66/ULIP-4-Gens
im distalen Abschnitt des Chromosoms 10 bestätigt dies im Fall der zerebralen
Tumoren.
-
Somit
legen die differenzielle Expression der Mitglieder der ULIP-Familie
in Tumoren, wie kleinzelligem Lungenkrebs, während das entsprechende ULIP-Gen
in einem gesunden Gewebe fehlt, sowie die Modulation der Expression
der Mitglieder der ULIP-Familie,
die während
der Differenzierung einer Medulloblastomlinie durch das humane HTLV1-Retrovirus
erhalten werden, die Implikation der ULIP in kanzerösen Tumoren nahe.
-
BEISPIEL 12:
-
Produktion spezifischer
Antikörper
für jedes
der humanen ULIP-Proteine
-
Spezifische
Peptide von jedem Mitglied der ULIP-Familie wurde an einer multiplen
Peptidsynthese-Apparatur unter Verwendung von F-moc (Peptid-Synthesizer
432A SYNERGY, Applied Biosystems) synthetisiert. Die Reinheit wurde
durch Analyse der Sequenz mittels HPLC und Massenspektrometrie bestätigt.
-
Diese
Peptide sind:
Für
ULIP-1 spezifisches Peptid: GSARGSPTRPN (11 Aminosäuren)
Für ULIP-2
spezifisches Peptid: SSAKTSPAKQQA (12 Aminosäuren)
Für ULIP-3
spezifisches Peptid: PSAKSSPSKHQ (11 Aminosäuren)
Für ULIP-4
spezifisches Peptid: PARASCPGKIS (11 Aminosäuren)
-
Es
wurde 1 mg des synthetischen Peptids, das mit Patella-Hämocyanin
konjugiert war, in komplettem Freundschen Adjuvans zur Immunisierung
von Kaninchen verwendet, wobei eine "Booster"-Dosis von 0,5 mg gebundenem Peptid
in komplettem Freundschen Adjuvans nach 4 Wochen verabreicht wurde.
-
Die
erhaltenen Antikörper
erkannte jedes Proteinmitglied der ULIP-Familie spezifisch.
-
BEISPIEL 13:
-
Produktion transgener,
ULIP-4 exprimierender Tiere
-
Drosophilae
wurden mit der cDNA für
humanes ULIP-4 transformiert.
-
Die
ULIP-4-cDNA, die zuvor in ein pBluescript-SK-Phagemid kloniert worden
war, wurde durch enzymatische Doppelspaltung mit Kpn1 und Xba1 ausgeschnitten.
Nach Elektrophorese auf einem Agarosegel wurde das cDNA-Fragment
gereinigt und dann in pUAST, ein Derivat von pCaSpeR3, der mit den
Restriktionsenzymen Kpn1 und Xba1 gespalten worden war, kloniert.
Das Plasmid 10-C geht aus der gerichteten Klonierung der ULIP-4-cDNA
in pUAST in Verbindung mit den Reportergen mini-white hervor. Das
Plasmid 10-C wurde mit einem p-Delta-2-3-Helferplasmid, das für die in
der Keimlinie aktive Transposase des P-Elements codiert, injiziert.
-
Die
transformierten Drosophilae werden anhand ihrer roten Augen, die
durch die Expression des mini-White-Gens hervorgerufen werden, identifiziert.
Diese mit der ULIP-4-cDNA
unter der Kontrolle von UASGAL4-Regulationssequenzen transformierten
Linien gestatten eine gesteuerte Expression der ULIP-4-cDNA.
-
Diese
Produktion in transformierten Drosophilae ermöglicht es, spezifisch die Rolle
von ULIP-4 in verschiedenen Zellen zu untersuchen und seine Implikation
bei Humanpathologien zu verstehen.
-
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