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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Typisierung des minoren
Histokompatibilitätsantigens.
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Knochenmarktransplantation
(BMT), eines der Gebiete, mit dem sich die Erfindung befaßt, und
das Gebiet, aus dem die vorliegende Erfindung stammt, findet seine
Anwendung in der Behandlung von zum Beispiel schwerer aplastischer
Anämie,
Leukämie
und Immunschwäche-Erkrankungen.
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In
den Anfängen
dieser Technik schlugen viele Transplantationen aufgrund der Abstoßung des
Transplantats durch den Empfänger
fehl. Transplantate, die sich übertragen
ließen,
führten
jedoch häufig
zu einer Immunreaktion von Lymphocyten, die im Transplantat vorhanden
waren, gegen verschiedene Gewebe des Empfängers (Transplantat-Wirt-Erkrankung
(GvHD)). Es ist nun bekannt, dass die GvHD-Reaktion im Wesentlichen auf die Anwesenheit
von Naupthistokompatibilitäts-(H)-Antigenen zurückzuführen ist,
welche eine Transplantationsbarriere aufbauen. Daher ist es heute
Routinepraxis, nur HLA-passende Materialien zu transplantieren (sowohl
von verwandten als auch von nicht verwandten Personen), was zu einer
wesentlich verbesserten Erfolgsrate bei der Knochenmarktransplantation
geführt
hat. Jedoch leiden trotz sowohl dieser Verbesserung als auch der
Verbesserungen bei der Chemotherapie oder Radiotherapie im Vorfeld
der Transplantation und der Verfügbarkeit
von wirksamen immunsuppressiven Arzneimitteln etwa 20-70% der behandelten
Patienten immer noch an GvHD (der Prozentsatz ist von Alter und
Knochenmarkspender abhängig).
Um GvHD zu vermeiden, wurde vorgeschlagen, die Zellen (reife T-Zellen),
die diese Reaktion verursachen, aus dem Transplantat zu entfernen.
Dies führt
jedoch häufig
zum Fehlschlagen der Transplantation oder zum Wiederauftreten der
ursprünglichen
Erkrankung. Die Zellen, die für
GvHD verantwortlich sind, sind auch die Zellen, die häufig gegen
die ursprünglichen
entarteten Zellen reagieren, zum Beispiel bei Leukämie (Transplantat
gegen Leukämie-Reaktion).
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Blasczyk
et al. (Tissue Antigens 1996; 47:102-110) offenbaren ein Verfahren
für auf
Sequenzierung basierende Typisierung von HLA-A-Allelen. HLA-A-Allele
werden sequenziert, indem Sequenzierungsprimer verwendet werden,
die zu konservierten Sequenzmotiven passen.
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Da
BMT heutzutage im Wesentlichen mit HLA-passenden Transplantaten
ausgeführt
wird, muss die GvHD, die immer noch auftritt, durch eine andere
Antigengruppe verursacht werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass
die Gruppe der so genannten minoren H-Antigene (mHag), die nicht
durch MHC codierte Histokompatibilitätsantigene sind (im Gegensatz
zu den Haupt-H-Antigenen), wenigstens zum Teil für das verbleibende Auftreten
von GvHD verantwortlich ist. mHag sind ursprünglich in kongenetischen Mausstämmen bei
Studien zur Abstoßung
von Tumoren und Haut entdeckt worden. Bei Mäusen hat die Verwendung von
Inzucht-Stämmen
gezeigt, dass mHag durch fast 50 verschiedene allelische polymorphe
Stellen codiert wird, die im gesamten Genom verstreut liegen. Obgleich
es schwierig ist, sie zu identifizieren, ist für den Menschen gezeigt worden,
dass es mHag gibt, jedoch bleibt ihre gesamte Anzahl und Komplexität ungewiss.
Minore H-Antigene sind höchst
wahrscheinlich untereinander recht unterschiedlich und unterscheiden
sich deutlich von Haupt-H-Antigenen, sie sind vermutlich eine vielfältige und
schwer fassbare Gruppe von Molekülfragmenten,
die an verschiedenen Funktionen im Haushalt der Zelle Anteil haben.
Ihre Antigenität
kann sehr zufällig
auftreten, etwa in Form von aus natürlichen prozessierten Fragmenten
von polymorphen Proteinen, die mit MHC-Produkten in Zusammenhang
stehen. Einige der mH-Antigene scheinen weithin in verschiedenen
Geweben im ganzen Körper
exprimiert zu werden, während
andere begrenzte Gewebeverteilung aufweisen.
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Eines
der besser bekannten minoren Histokompatibilitätsantigene ist das H-Y-Antigen. H-Y ist
ein mH-Antigen, das zur Abstoßung
von HLA-passenden männlichen
Organ- und Knochenmarktransplantaten bei weiblichen Empfängern und
zu einem erhöhten
Auftreten von GvHD bei weiblichen Transplantaten auf männliche
Empfänger
führen
kann, besonders, wenn die weibliche Spenderin zuvor schwanger gewesen
ist. Das H-Y-Antigen kann auch eine Rolle in der Spermatogenese
spielen. Das menschliche H-Y-Antigen ist ein Peptid mit 11 Resten,
das von SMCY, einem in der Evolution konservierten Protein des Y-Chromosoms
abstammt. Ein anderes gut bekanntes mH-Antigen, das zu GvHD führen kann,
ist das HA-2-Antigen. Das menschliche HA-2-Antigen ist ein Peptid
mit 9 Resten, welches wahrscheinlich von einem Myosin der Klasse
I abstammt. Die Natur des HA-1-Antigens, das für eine Mehrzahl der derzeitigen
Fälle an
GvHD verantwortlich ist, ist jedoch bisher schwer fassbar geblieben.
Menschliche Knochenmarktransplantationen, durchgeführt als
therapeutische Behandlung von schwerer aplastischer Anämie, Leukämie und
Immunschwäche-Erkrankung,
wurde in den 70er Jahren verfügbar.
Gegenwärtig
sind die Langzeitergebnisse bei allogener Knochenmarktransplantation
(BMT) auf Grund der Verwendung von HLA-passenden Verwandten als
Knochenmarkspender, verbesserter Chemoradiotherapie im Vorfeld der
Transplantation, der Verwendung von wirksamen immunsuppressiven Arzneien
als Prophylaxe gegen die Transplantat-Wirt-Erkrankung (GvHD), verbesserter
Antibiotika- und Isolierungsverfahren wesentlich verbessert worden.
Trotzdem zeigen die Ergebnisse klinischer BMT, dass die Auswahl
von MHC-identischen Spendern/Empfängern keine Garantie für die Vermeidung
von GvHD oder das krankheitsfreie Überleben ist, selbst wenn Spender
und Empfänger
nahe miteinander verwandt sind. Allogene BMT führt besonders bei Erwachsenen,
in Abhängigkeit
vom Ausmaß der
Verarmung an T-Zellen im Transplantat, in bis zu 80% der Fälle zu GvHD.
In der genotypisch identischen HLA-Situation erreicht sie 15-35%, wobei
das Auftreten von GvHD bei den phänotypisch HLA-passenden Empfänger/Spender-Kombinationen
signifikant höher
ist, d.h. 50-80%.
Ungleichheiten bei minoren Histokompatibilitätsantigenen (mHag) zwischen Spender
und Empfänger
schaffen ein mögliches
Risiko für
GvHD oder Versagen des Transplantats, was lebenslange pharmakologische
Immunsuppression bei den Empfängern
von Organ- oder Knochenmarktransplantaten erforderlich macht. Ebenso
nimmt man an, dass mHag an der „guten" Nebenwirkung von GvHD, d.h. der Transplantat-gegen-Leukämie-Aktivität, beteiligt
sind. Mehrere Berichte zeigten die Anwesenheit von anti-Wirt-mHag
spezifischen CTL bei Patienten, die nach genotypisch HLA-identischer
BMT an GvHD litten. In unserem Labor wurde viel Energie in die weitere
Charakterisierung einer (kleinen) Reihe von anti-Wirt-mHag spezifischen
CTLs gesetzt. Dazu wurden CTL-Clone, die für Wirt-mHag spezifisch waren,
aus dem peripheren Blut (PBL) von Patienten, die an schwerer GvHD
litten, isoliert. mHag-HA-1-spezifische CD8+-CTL-Clone
wurden ursprünglich
nach Restimulierung von in vivo sensibilisierten PBLs von drei Patienten
erhalten, welche nach HLA-identischer, aber nicht mHag-identischer
BMT unter GvHD litten. Die CTL-Linien
nach der BMT wurden durch begrenzte Verdünnung cloniert, was zur Isolierung
einer großen
Anzahl an mHag-spezifischen CTL-Clonen führte. Nachfolgende immungenetische
Analysen zeigten, dass die CTL-Clone (wie vorstehend beschrieben)
fünf nicht
geschlechtgebundene mHag identifizierten, mit HA-1, -2, -3, -4,
-5 bezeichnet, die in einer klassischen MHC-begrenzten Weise erkannt
werden. mHag HA-3 wird in Anwesenheit von HLA-A1 erkannt, und mHag
HA-1, -2, -4 und 5 erfordern die Anwesenheit von HLA-A2. Segregationsstudien
zeigten, dass jedes der mHag HA-1 bis HA-5 das Produkt eines einzigen
Gens ist, das auf Mendelsche Weise segregiert, und dass HA-1 und
HA-2 nicht innerhalb der HLA-Region codiert werden. Die mHag unterscheiden
sich untereinander in den Phänotyphäufigkeiten:
in der HLA-A2-positiven, gesunden Population trat mHag HA-1 relativ häufig auf
(d.h. 69%), wohingegen mHag HA-2 sehr häufig auftrat (d.h. 95%). Eine
Untersuchung an fünf Patienten
mit für
mHag HA-1, -2, -3, -4 und -5 spezifischen anti-Wirt-CTL-Antworten
nach BMT zeigte für
drei Patienten Clone, die für
das mHag HA-1 spezifisch waren. Diese Beobachtung deutet auf das
immundominante Verhalten von mHag HA-1 hin. Im Hinblick auf mHag,
das in verschiedenen Geweben exprimiert wird, beobachteten wir allgegenwärtige gegenüber begrenzter
Gewebeverteilung der analysierten mHag. Die Expression des mHag
HA-1 ist auf die Zellen des hämatopoietischen
Zellstammbaums, wie etwa Thymocyten, periphere Blut-Lymphocyten,
B-Zellen, Monocyten, beschränkt.
Das Gleiche gilt für
die vom Knochenmark abstammenden professionellen Antigen präsentierenden
Zellen: die dendritischen Zellen und die epidermalen Langerhansschen
Zellen exprimieren das mHag HA-1. Das mHag HA-1 wird auch sowohl
auf clonogenen leukämischen
Vorläuferzellen
exprimiert als auch auf frisch isolierten myeloiden und lymphoiden
leukämischen
Zellen, wodurch angezeigt wird, dass für mHag spezifische CTLs zur
auf HLA Klasse I beschränkten
Antigenspezifischen Lyse von leukämischen Zellen in der Lage
sind. Um die Wichtigkeit der menschlichen mH-Antigensysteme zu untermauern,
erforschten wir, ob die mHag in der Evolution zwischen Menschen
und nicht menschlichen Primaten konserviert worden sind. Zu diesem
Zweck wurden Zellen von nicht menschlichen Primaten mit dem menschlichen
HLAA2.1-Gen transfiziert. Nachfolgende Analysen mit unserem menschlichem
allo-HLA-A2.1 und vier mHag A2.1 beschränkten CTL-Clonen ergaben im
Zusammenhang mit dem transfizierten menschlichen HLA-A2.1-Molekül die Präsentation
von allo- und mHag-HY-, -HA-1- und -HA-2-Peptiden von Menschenaffen
und anderen Affen durch Zielzellen von Menschenaffen und anderen
Affen. Dies legt nahe, dass das HA-1-Peptid über mindestens 35 Millionen
Jahre konserviert ist. Eine in die Zukunft gerichtete Untersuchung
wurde durchgeführt,
um den Einfluss und die klinische Bedeutung von mHag bei genotypisch HLA-identischer
BMT auf das Auftreten von akuter (Grad ≥ 2) GvHD zu dokumentieren. Die
Ergebnisse der mHag-Typisierung unter Verwendung der CTL-Clone,
die für
fünf gut
definierte mHag HA-1 bis HA-5 spezifisch sind, zeigten einen signifikanten
Zusammenhang zwischen der Nichtübereinstimmung
von mHag HA-1, -2, -4 und -5 und GvHD. Ein signifikanter Zusammenhang
(P = 0,024) mit der Entwicklung von GvHD wurde beobachtet, wenn
nur für
mHag HA-1 analysiert wurde. Um eine vermutliche Peptidnatur des
mHag HA-1 zu analysieren, analysierten wir die Erfordernisse der
von MHC codierten TAP1- und TAP2-Genprodukte für die mHag-Peptidpräsentation an der Zelloberfläche. Die
Transportergene TAP1 und TAP2, die mit der Antigenpräsentation
in Zusammenhang stehen, werden für
die Auslieferung von Peptiden aus dem Cytosol mit dem endoplasmatischen
Retikulum benötigt.
Die Verfügbarkeit
einer menschlichen Zelllinie „T2", der Gene sowohl
für Transport
als auch für
eine Proteasom-Untereinheit fehlt, ermöglichte uns, die Prozessierung
und Präsentation von
menschlichem mHag zu untersuchen. Wir zeigten, dass die (Ratten)Transportgenprodukte
TAP1 und TAP2u zur Prozessierung und Präsentation von antigenen Peptiden
des intrazellulären
mH-Proteins HA-1 benötigt wurden.
Information über
das TCR-Repertoire nach BMT beim Menschen ist extrem rar. Wir haben
die Zusammensetzung der T-Zell-Rezeptor (TCR)-V-Region des mHag
HA-1-spezifischen CD8+-CTL-Clons durch DNA-Sequenzierung
der α- und
P-Ketten analysiert.
Wir beobachteten durch die Analyse des TCR die Verwendung von 12
Clonen, die von 3 nicht verwandten Individuen stammten, dass die
TCRβ-Ketten alle das TCRβV6S9-Gensegment
verwendeten und bemerkenswerte Ähnlichkeiten
innerhalb der N-D-N-Regionen aufwiesen.
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Seit
der vorliegenden Erfindung hat jedoch niemand die Identifizierung
von Aminosäuresequenzen von
antigenen Peptiden, die für
das mHag-HA-1-Antigen von Bedeutung sind, durchgeführt, noch
hat jemand die Identifizierung der Proteine, von denen dieses Antigen
abstammt, durchgeführt.
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, die Aminosäuresequenz
des HA-1-Antigens zu bestimmen.
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Es
ist ebenso ein Ziel der vorliegenden Erfindung, die Nucleinsäuresequenz
des HA-1-Antigens zu bestimmen, genauer die c-DNA und die genomische
Sequenzen, die HA-1-Antigene codieren.
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Es
ist ebenfalls ein Ziel der vorliegenden Erfindung, Primer und Sonden
zur Verfügung
zu stellen, die die Typisierung des HA-1-Antigens ermöglichen.
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Es
ist ebenfalls ein Ziel der vorliegenden Erfindung, Kits zur Verfügung zu
stellen, die es ermöglichen, das
HA-1-Antigen zu typisieren.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben nun zum ersten Mal ein
Peptid identifiziert, das ein wesentlicher Teil des mHag HA-1 ist.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben ebenfalls sowohl die
cDNA-Sequenz als auch die genomischen Sequenzen der beiden HA-1-Allele
identifiziert.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung beschreiben zum ersten Mal ein
(Poly)peptid, das ein T-Zellepitop umfasst, das vom minoren Histokompatibilitätsantigen
HA-1 erhalten werden kann, welches die Sequenz VLXDDLLEA oder ein
Derivat hiervon mit ähnlichen
funktionalen oder immunologischen Eigenschaften umfasst, worin X
einen Histidin- (H) oder einen Arginin- (R) Rest darstellt.
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Diagnostische
Anwendungen, die in dieser Erfindung ins Auge gefasst werden, beinhalten
HA-1-Typisierung, Aufdeckung genetischer Abweichungen und dergleichen,
sind aber nicht hierauf begrenzt.
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Auf
der Basis des hierin beschriebenen Peptids wurden genetische Sonden
oder Primer hergestellt, die zur Durchmusterung auf das Gen, welches
das Protein codiert, verwendet werden können. Auf der Basis des hierin
beschriebenen Peptids können
anti-idiotypische B-Zellen und/oder T-Zellen und Antikörper hergestellt
werden. Verschiedene Techniken, die das Auffinden geeigneter Spender
oder Empfänger
ermöglichen, können, basierend
auf Amplifikation von HA-1 verwandten Nucleinsäuresequenzen oder auf dem immunologischen
Nachweis von HA-1 verwandten Peptidsequenzen verwendet werden, wie
nachstehend dargestellt wird.
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Nach
einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Typisierung
von Allelen des minoren Histokompatibilitätsantigens HA-1 in einer Probe,
welches den Nachweis von polymorphen Nucleotiden in der cDNA oder
genomischen Nucleinsäuren
der genannten Allele umschließt,
genauer die Allele H und R von HA-1, wie in 5 dargestellt
wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird dieses Verfahren zur Typisierung ein Verfahren zur Typisierung
genomischer DNA sein. Alternativ kann dieses Verfahren auch ein
Verfahren zur Typisierung von cDNA sein.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die genomische Typisierung von
Allelen des minoren Histokompatibilitätsantigens HA-1 in einer Probe,
wobei dieses Verfahren umschließt:
- a) In-Kontakt-Bringen der genomischen Polynucleinsäuren in
der Probe mit mindestens einem Paar Primer, wobei der 5'- und/oder der 3'-Primer des mindestens
einen Paars Primer spezifisch mit Zielregionen hybridisieren, die
polymorphe Nucleotide in den genannten Allelen umschließen und
Durchführung
einer Amplifikationsreaktion;
- b) Nachweis für
jedes dieses mindestens einen Paars Primer, ob in Schritt a) ein
Amplifikationsprodukt gebildet wird oder nicht;
- c) Folgerung aus dem Ergebnis des Schrittes b), welches HA-1-Allel
in der genannten Probe vorhanden ist.
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Im
Einklang mit einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein wie nachstehend beschriebenes Verfahren, das weiterhin
dadurch gekennzeichnet ist, dass die genannten Allele des minoren
Histokompatibilitätsantigens
HA-1 das Allel H und das Allel R sind, wie in 5 dargestellt.
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Die
vorliegende Erfindung lehrt, dass die in dem RT-PCR-Verfahren verwendeten
Primer unerwartet nicht zur Amplifikation eines spezifischen Polynucleinsäurefragmentes
führen,
wenn genomische DNA als Matrize verwendet wird. Um dieses Problem
zu lösen,
offenbart die vorliegende Erfindung auch die genomische Struktur
der HA-1-Stelle. Wie in Beispiel 3 erläutert, zeigt die Analyse der
genomischen Struktur, dass das HA-1-Peptid durch zwei Exons codiert
wird (5). Eine Spleiß-Donorstelle liegt vier Nucleotide
hinter dem polymorphen Codon in der Codierungssequenz von HA-1.
Daher erfordert die Aufstellung eines Verfahrens zur genomischen
Typisierung des HA-1-Antigens Sequenzinformation des Introns, welches
die Codierungssequenz von HA-1 unterbricht. Diese Sequenzinformation
wird durch die vorliegende Erfindung bereit gestellt und wird nachstehend
als SEQ ID NO 1 dargestellt.
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Diese
Sequenz stellt einen Teil des unterbrechenden Introns dar (in 5 als
Intron a bezeichnet), wobei das erste Nucleotid dieser Sequenz das
erste Nucleotid von Intron a ist. Die vorliegende Erfindung kann daher
auch eine isolierte Polynucleinsäure,
die durch SEQ ID NO 1 identifiziert wird, oder eine isolierte Polynucleinsäure, die
mindestens 80% oder mindestens 90% oder mindestens 95% oder mindestens
99% Sequenzhomologie zur SEQ ID NO 1 aufweist, oder jedes Fragment
der genannten Polynucleinsäuren
als einen Primer oder als eine Sonde verwenden.
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Sequenzinformation,
die einen anderen Abschnitt von Intron a betrifft, genauer den Teil,
welcher vor Exon b (5) gelegen ist, ist in der EMBL-Datenbank unter der
Zugangsnummer AC004151 offenbart. Diese Sequenz ist jedoch zum Entwurf
von Primern für
das vorstehend genannte Verfahren nicht geeignet, da die Länge des
amplifizierten Fragmentes die Wirksamkeit der Amplifikationsreaktion
herabsetzen würde.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte Polynucleinsäure, die
durch SEQ ID NO 17 (Allel HA-1 R) erkannt wird, oder eine isolierte
Polynucleinsäure,
die mindestens 80% oder mindestens 90% oder mindestens 95% oder
mindestens 99% Sequenzhomologie zur SEQ ID NO 17 aufweist, oder
jedes Fragment der genannten Polynucleinsäure, das als ein Primer oder
als eine Sonde verwendet werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte Polynucleinsäure, die
durch SEQ ID NO 19 (Allel HA-1 H) erkannt wird, oder eine isolierte
Polynucleinsäure,
die mindestens 80% oder mindestens 90% oder mindestens 95% oder
mindestens 99% Sequenzhomologie zur SEQ ID NO 19 aufweist, oder
jedes Fragment der genannten Polynucleinsäure, das als ein Primer oder
als eine Sonde verwendet werden kann.
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Zum
Nachweis des Amplifikationsproduktes, welches vorstehend in Schritt
b genannt ist, können
verschiedene Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, verwendet
werden. Ein Verfahren besteht darin, dass das nach der Amplifikationsreaktion
erhaltene Gemisch der Gel-Elektrophorese unterworfen wird und das Amplifikationsprodukt
nach Anfärben
der Nucleinsäure
visuell nachgewiesen wird. Alternativ kann das Amplifikationsprodukt
markiert werden, zum Beispiel durch Verwendung markierter Primer,
und kann an einen festen Untergrund gebunden werden, zum Beispiel
durch Hybridisierung, und kann auf dem festen Untergrund nachgewiesen
werden. Es ist jedoch klar, dass andere Nachweisverfahren ebenfalls
innerhalb des Rahmens der vorliegenden Erfindung liegen.
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Im
Einklang mit einer mehr bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein wie vorstehend angezeigtes Verfahren, das darüber hinaus
dadurch gekennzeichnet ist, dass:
das mindestens eine Paar
Primer einen 5'-Primer
umfasst, der spezifisch mit einer Zielregion hybridisiert, die die
Nucleotide an Position 4 oder an den Positionen 4 und 8 im HA-1-Allel
aufweist, oder
das mindestens eine Paar Primer einen 3'-Primer umfasst,
der spezifisch mit einer Zielregion hybridisiert, die die Nucleotide
an Position 8 oder an den Positionen 4 und 8 im HA-1-Allel aufweist,
wobei die genannten Positionen in 5 gekennzeichnet
sind.
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In
Einklang mit einer noch mehr bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein wie vorstehend angezeigtes Verfahren, das darüber hinaus
dadurch gekennzeichnet ist, dass:
der 5'-Primer mit einem 3'-Primer kombiniert ist, der spezifisch
mit einer Zielregion in Intron a hybridisiert und/oder
der
3'-Primer mit einem
5'-Primer kombiniert
ist, der spezifisch mit einer Zielregion in Exon a hybridisiert,
wobei
Intron a und Exon a in 5 gekennzeichnet sind.
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Im
Einklang mit dieser Ausführungsform
liegt die Zielregion in Intron a idealerweise innerhalb der Sequenz,
die durch SEQ ID NO 1 erkannt wird, wie vorstehend erklärt. Auch
die Zielregion des 3'-Primers,
der mit einem 5'-Primer
kombiniert wird, welcher spezifisch mit einer Zielregion in Exon
a hybridisiert, wird sich notwendigerweise mit der durch SEQ ID
NO 1 erkannten Sequenz überschneiden.
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In
Einklang mit einer noch mehr bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein wie vorstehend angezeigtes Verfahren, das darüber hinaus
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Primer aus Tabelle 1 ausgewählt werden:
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Tabelle
1 Sequenz der Primer, die zur genomischen Typisierung von HA-1-Allelen
durch sequenzspezifische Amplifikation verwendet wurden.
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Satz
1 besteht aus einem allgemeinen 5'-Primer (vorwärts) und zwei unterschiedlichen
3'-Primern (revers),
einem für
das Allel H und einem für
das Allel R. Die Zielregion für
den allgemeinen 5'-Primer
liegt im Exon a. Die Zielregion für die 3'-Primer umfasst die polymorphen Nucleotide
an den Positionen 4 und 8 in der Codierungssequenz von HA-1 (5)
und überschneitet
sich teilweise mit der Sequenz, die durch SEQ ID NO 1 identifiziert
wird. Satz 2 besteht aus einem allgemeinen 3'-Primer und zwei unterschiedlichen 5'-Primern. Die Zielregion
für den
allgemeinen Primer liegt innerhalb der Sequenz, die durch SEQ ID
NO 1 identifiziert wird, wohingegen die Zielregionen der 5'-Primer im Exon a
gelegen sind und die polymorphen Nucleotide an den Positionen 4
und 8 umfassen. Beispiel 6 zeigt ein Experiment zur genomischen
Typisierung, in welchem diese Primer-Sätze verwendet werden.
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Im
Einklang mit einer anderen bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung einen Diagnose-Satz zur genomischen Typisierung von Allelen
des minoren Histokompatibilitätsantigens
HA-1 nach jedem der vorstehend angezeigten Verfahren, wobei der
genannte Satz umfasst:
- a) mindestens einen
Primer, der in der Lage ist, spezifisch mit Zielregionen zu hybridisieren,
die polymorphe Nucleotide in den genannten Allelen umfassen, worin
die genannten polymorphen Nucleotide in einer Region der genannten
Allele nachgewiesen werden, die SEQ ID NO 17 oder 19 in Allel HA-1
R beziehungsweise Allele HA-1 H entspricht;
- b) optional ein Enzym und/oder Reagenz, das die Amplifikationsreaktion
ermöglicht;
- c) optional ein Mittel, das den Nachweis der amplifizierten
Produkte ermöglicht.
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Im
Einklang mit einer anderen bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur genomischen Typisierung von Allelen
des minoren Histokompatibilitätsantigens
HA-1 in einer Probe, wobei das Verfahren umfasst:
- a)
Amplifizieren eines Fragmentes der Allele, wobei das Fragment mindestens
ein polymorphes Nucleotid umfasst, durch Verwendung von mindestens
einem Paar Primer, welches spezifisch mit konservierten Zielregionen
in den Allelen hybridisiert;
- b) Hybridisierung des amplifizierten Produktes aus Schritt a)
mit mindestens einer Sonde, die spezifisch mit einer Zielregion
hybridisiert, welche ein oder mehrere polymorphe Nucleotide in dem
Allel umfasst;
- c) Schlussfolgerung aus dem Ergebnis aus Schritt b), welches
HA-1-Allel in der Probe vorliegt.
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Im
Einklang mit einer mehr bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein wie vorstehend angezeigtes Verfahren, welches darüber hinaus
dadurch gekennzeichnet ist, dass die genannten Allele des minoren
Histokompatibilitätsantigens
HA-1 das Allel H und das Allel R sind.
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Im
Einklang mit einer noch mehr bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein wie vorstehend angezeigtes Verfahren, welches darüber hinaus
dadurch gekennzeichnet ist, dass der mindestens ein Paar Primer
einen 5'-Primer, der spezifisch
mit einer konservierten Zielregion in Exon a hybridisiert, und/oder
einen 3'-Primer,
der spezifisch mit einer konservierten Zielregion in Intron a hybridisiert,
umfasst, wobei Exon a und Intron a in 5 gekennzeichnet
sind.
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Idealerweise
liegt die Zielregion des 3'-Primers
innerhalb der Sequenz, die als SEQ ID NO 1 identifiziert worden
ist. Offensichtlich kann die Zielregion des 3'-Primers
auch flussabwärts
dieser Sequenz liegen, d.h. in Intron a, Intron b, Exon b oder sogar
flussabwärts
von Exon b, jedoch ist die Wirksamkeit der Amplifikationsreaktion
vermutlich geringer, wenn das amplifizierte Fragment sich verlängert. Im
Einklang mit einer noch mehr bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein wie vorstehend angezeigtes Verfahren, welches darüber hinaus
dadurch gekennzeichnet ist, dass die mindestens eine Sonde spezifisch
mit einer Zielregion hybridisiert, die die Nucleotide an Position
4 und/oder 8 im HA-1-Allel aufweist, wobei die genannten Positionen
in 5 gekennzeichnet sind.
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Im
Einklang mit einer noch mehr bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein wie vorstehend angezeigtes Verfahren, welches darüber hinaus
dadurch gekennzeichnet ist, dass die genannten Primer und/oder die
genannten Sonden aus Tabelle 2 ausgewählt werden.
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Tabelle
2 Sequenz von Primern und Sonden, die zur genomischen Typisierung
von HA-1-Allelen durch Amplifikation und sequenzspezifische Hybridisierung
verwendet wurden.
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Die
Primer 3P1 und 3P2 hybridisieren spezifisch mit Zielregionen in
SEQ ID NO 1. Die Zielregion von Primer 3P3 liegt flussabwärts von
Exon b. Die Sonden aus Tabelle 2 hybridisieren alle spezifisch mit
Zielregionen, die sich mit der Grenze zwischen Exon a und Intron
a überschneiden.
Die Sonden mit SEQ ID NO 11 bis 16 sind in der Weise optimiert worden,
dass sie in Kombination unter den gleichen Bedingungen in einem LiPA-Assay
funktionieren (siehe nachstehend). Der Fachmann wird erkennen, dass
die Sonden und Primer mit SEQ ID NO 2 bis 16 durch Addition oder
Deletion von einem oder mehreren Nucleotiden an ihren Enden angepasst
werden können.
Solche Anpassungen können
erforderlich sein, wenn die Bedingungen von Amplifikation und Hybridisierung
verändert
werden, oder wenn das amplifizierte Material aus RNA statt aus DNA
besteht, wie es in dem NASBA-System der Fall ist. Verschiedene Techniken
können
eingesetzt werden, um die sequenzspezifischen Hybridisierungsverfahren
der vorliegenden Erfindung durchzuführen. Diese Techniken können Immobilisierung
der amplifizierten HA-1-Polynucleinsäuren auf
einem festen Untergrund und Durchführung der Hybridisierung mit
markierten Oligonucleotid-Sonden einschließen. Genomische Polynucleinsäuren können auch
ohne vorherige Amplifikation auf einem festen Untergrund immobilisiert
und der Hybridisierung unterworfen werden. Alternativ können die
Sonden auf einem festen Untergrund immobilisiert werden, und die
Hybridisierung kann mit markierten HA-1-Polynucleinsäuren, bevorzugt
nach der Amplifikation durchgeführt
werden. Diese Technik wird reverse Hybridisierung genannt. Eine
geeignete Technik der reversen Hybridisierung ist der Line-Probe-Test
(LiPA). Dieser Test verwendet Oligonucleotid-Sonden, die in parallelen
Reihen auf einem festen Untergrundstreifen immobilisiert sind (Stuyver
et al., 1993). Es muss deutlich sein, dass jede andere Technik zur
genomischen Typisierung von HA-1-Allelen
ebenfalls durch die vorliegende Erfindung abgedeckt ist.
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Es
ist klar, dass die vorliegende Erfindung auch jeden der Primer mit
SEQ ID NO 2 bis 10 und jede der Sonden mit SEQ ID NO 11 bis 16 betrifft,
wobei die Primer und die Sonden zur Verwendung in einem Verfahren zur
genomischen Typisierung von Allelen des minoren Histokompatibilitätsantigens
HA-1 verwendet werden.
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Im
Einklang mit einer anderen bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung einen Diagnose-Satz zur genomischen Typisierung von Allelen
des minoren Histokompatibilitätsantigens
HA-1 nach jedem der vorstehend angezeigten sequenzspezifischen Hybridisierungsverfahren,
wobei der Satz umfasst:
- a) mindestens einen
Primer, der spezifisch mit Zielregionen ohne polymorphe Nucleotide
in den Allelen hybidisiert;
- b) mindestens eine Sonde, die spezifisch mit einer Zielregion
hybridisiert, welche ein oder mehrere polymorphe Nucleotide in dem
Allel umfasst, wobei die polymorphen Nucleotiden in einer Region
des genannten Allels nachgewiesen werden, welche SEQ ID NO 17 oder
19 in Allel HA 1 R beziehungsweise in Allel HA-1 H entspricht;
- c) optional ein Enzym und/oder Reagenzien, die die Amplifikationsreaktion
ermöglichen,
und/oder Reagenzien, die die Hybridisierungsreaktion ermöglichen.
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Im
Einklang mit einer anderen bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung einen Diagnose-Satz zur genomischen Typisierung von Allelen
des minoren Histokompatibilitätsantigens
HA-1 nach jedem der vorstehend angezeigten sequenzspezifischen Hybridisierungsverfahren,
wobei der Satz umfasst:
- a) mindestens einen
Primer, der in der Lage ist, spezifisch mit Zielregionen ohne polymorphe
Nucleotide in den Allelen zu hybidisieren;
- b) mindestens einen Primer, der in der Lage ist, spezifisch
mit einer Zielregion zu hybridisieren, welche ein oder mehrere polymorphe
Nucleotide in dem Allel umfasst, wobei die polymorphen Nucleotide
in einer Region des Allels nachgewiesen werden, welche SEQ ID NO
17 oder 19 in Allel HA 1 R beziehungsweise in Allel HA-1 H entspricht;
- c) optional ein Enzym und/oder Reagenzien, die die Amplifikationsreaktion
ermöglichen,
und/oder Reagenzien, die die Hybridisierungsreaktion ermöglichen.
-
Im
Einklang mit einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Typisierung
von Allelen des minoren Histokompatibilitätsantigens HA-1 durch Sequenzierung
der Allele.
-
Im
Einklang mit einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung auch Sätze zur Durchführung des
Sequenzierungsverfahrens.
-
Im
Einklang mit einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Typisierung
von HA-1-Allelen, welches die Verwendung von Antikörpern beinhaltet,
die spezifisch die in 5 dargestellten HA-1-Allele
nachweisen. Die Antikörper
werden bevorzugt monoclonale Antikörper sein und können durch
jedes auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren hergestellt werden.
-
Im
Einklang mit einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Diagnose-Satz zur Typisierung
von HA-1-Allelen, welches die Verwendung von Antikörpern beinhaltet,
die spezifisch die in 5 dargestellten HA-1-Allele
nachweisen.
-
Definitionen
-
Die
nachstehenden Definitionen und Erklärungen werden ein besseres
Verständnis
der vorliegenden Erfindung ermöglichen.
-
Das
Zielmaterial in den zu analysierenden Proben werden genomische DNA
oder amplifizierte Versionen hiervon sein. Diese Moleküle werden
in dieser Anmeldung auch als „Polynucleinsäuren" bezeichnet. Für die Isolierung
von RNA oder DNA aus einer Probe stehen gut bekannte Extraktions-
und Reinigungsverfahren zur Verfügung
(z.B. bei Sambrook et al., 1989).
-
Ein „polymorphes
Nucleotid" betrifft
ein Nucleotid in der Sequenz eines gegebenen HA-1-Allels, das sich
von mindestens einem der Nucleotide unterscheidet, die an der entsprechenden
Position in anderen HA-1-Allelen gefunden werden.
-
Der
Ausdruck „Typisierung" eines HA-1-Allels
betrifft die Identifizierung des Allels, d.h. Nachweis des Allels
und Unterscheidung des Allels von anderen HA-1-Allelen.
-
Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete Ausdruck „Sonde" betrifft ein einzelsträngiges Oligonucleotid,
welches entworfen wurde, um spezifisch mit HA-1-Polynucleinsäuren zu hybridisieren. Bevorzugt
haben die Sonden der Erfindung eine Länge von 5 bis 50 Nucleotiden,
mehr bevorzugt von etwa 10 bis 30 Nucleotiden. Besonders bevorzugte
Sondenlängen
umschließen
10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25,
26, 27,28, 29 oder 30 Nucleotide. Die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Nucleotide können
Ribonucleotide, Desoxyribonucleotide und veränderte Nucleotide wie etwa
Inosin sein oder Nucleotide, die veränderte Gruppen enthalten, die
ihre Hybridisierungseigenschaften nicht wesentlich verändern.
-
Der
Ausdruck „Primer" betrifft eine einzelsträngige Oligonucleotidsequenz,
die in der Lage ist, als Initiationspunkt für die Synthese eines Primer-Extensionsproduktes
zu dienen, welches komplementär
zu dem zu kopierenden Nucleinsäurestrang
ist. Die Länge
und die Sequenz des Primers müssen
in der Weise beschaffen sein, dass sie den Beginn der Synthese des
Extensionsproduktes gestatten. Bevorzugt hat der Primer eine Länge von
etwa 5 bis 50 Nucleotiden. Spezifische Länge und Sequenz werden von
der Komplexität
der gewünschten
DNA- oder RNA-Ziele
abhängig
sein, wie auch von den Bedingungen, unter denen der Primer verwendet
wird, wie etwa Temperatur und Ionenstärke. Es ist selbstverständlich,
dass die Primer der vorliegenden Erfindung als Sonden und unter
der Voraussetzung, dass die Versuchsbedingungen angepasst werden,
auch umgekehrt verwendet werden können.
-
Der
in dieser Erfindung verwendete Ausdruck „geeignetes Paar Primer" betrifft ein Paar
Primer, das spezifische Amplifikation eines HA-1 Polynucleinsäurefragmentes
gestattet.
-
Der
Ausdruck „Zielregion" einer Sonde oder
eines Primers ist im Einklang mit der vorliegenden Erfindung eine
Sequenz innerhalb der HA-1-Polynucleinsäuren, zu der die Sonde oder
der Primer vollständig
komplementär
oder teilweise komplementär
(d.h. mit einem gewissen Grad an Nichtübereinstimmung) ist. Es ist selbstverständlich,
dass das Komplement der genannten Zielsequenz in einigen Fällen ebenfalls
eine geeignete Zielsequenz ist.
-
„Spezifische
Hybridisierung" einer
Sonde an eine Zielregion der HA-1-Polynucleinsäuren bedeutet, dass die Sonde
ein Duplexmolekül
mit einem Teil dieser Region oder mit der gesamten Region unter
den gegebenen Versuchsbedingungen bildet und dass die Sonde unter
diesen Bedingungen kein Duplexmolekül mit anderen Regionen der
in der zu analysierenden Probe vorhandenen Polynucleinsäuren bildet. „Spezifische Hybridisierung" eines Primers an
eine Zielregion der HA-1-Polynucleinsäuren bedeutet, dass der Primer
unter den gegebenen Versuchsbedingungen während des Amplifikationsschrittes
ein Duplexmolekül
mit einem Teil dieser Region oder mit der gesamten Region bildet
und dass der Primer unter diesen Bedingungen kein Duplexmolekül mit anderen
Regionen der in der zu analysierenden Probe vorhandenen Polynucleinsäuren bildet. Es
muss deutlich sein, dass der hierin verwendete Ausdruck „Duplexmolekül" ein Duplexmolekül betrifft,
der zu spezifischer Amplifikation führt.
-
„Spezifische
Amplifikation" eines
Fragmentes der HA-1-Polynucleinsäuren
bedeutet Amplifikation des Fragmentes, für welches die Primer entworfen
wurden, und keines anderen Fragmentes der in der Probe vorliegenden
Polynucleinsäuren.
-
Die
Tatsache, dass Primer zur Amplifikation nicht exakt zur entsprechenden
Zielsequenz in der Matrize passen müssen, um richtige Amplifikation
zu garantieren, ist ausführlich
in der Literatur dokumentiert worden (Kwok et al., 1990). Wenn die
Primer nicht vollständig
komplementär
zu ihrer Zielsequenz sind, sollte jedoch in Betracht gezogen werden,
dass die amplifizierten Fragmente die Sequenz der Primer und nicht
die der Zielsequenz aufweisen werden. Primer können mit einer Markierung nach
Wahl (z.B. Biotin) markiert werden. Das verwendete Amplifikationsverfahren
kann entweder Polymerase-Kettenreaktion (PCR; Saiki et al., 1988),
Ligase-Kettenreaktion (LCR; Landgren et al., 1988; Wu & Wallace, 1989;
Barany, 1991), auf Nucleinsäuresequenz
basierende Amplifikation (NASBA; Guatelli et al., 1990; Compton,
1991), auf Transkription basierendes Amplifikationssystem (TAS;
Kwoh et al., 1989), Strangersatz-Amplifikation (SDA; Duck, 1990)
oder Amplifikation durch Qβ-Replikase
(Lornelli et al., 1989) oder jedes andere geeignete auf dem Fachgebiet
bekannte Verfahren sein, um Nucleinsäuremoleküle zu amplifizieren.
-
Sonden-
und Primersequenzen liegen während
der Spezifizierung als einzelsträngige
DNA-Oligonucleotide vom 3'-Ende
zum 5'-Ende vor.
Für den
Fachmann auf dem Gebiet ist offensichtlich, dass jede der nachstehend
spezifizierten Sonden als solche oder in ihrer komplementären Form
oder in ihrer RNA-Form (worin T durch U ersetzt ist) verwendet werden
kann.
-
Die
Sonden im Einklang mit der Erfindung können durch Clonieren von rekombinanten
Plasmiden hergestellt werden, die die zugehörigen Nucleotidsequenzen einschließende Insertionen
enthalten, welche, falls die Notwendigkeit besteht, aus den clonierten
Plasmiden unter Verwendung von geeigneten Nucleasen ausgeschnitten
und z.B. durch Fraktionierung nach Molekulargewicht gewonnen werden
können.
Die Sonden im Einklang mit der vorliegenden Erfindung können auch
auf chemischem Wege synthetisiert werden, zum Beispiel durch das
herkömmliche
Phosphotriester-Verfahren.
-
Die
als Primer oder Sonden verwendeten Oligonucleotide können auch
Nucleotid-Analoga enthalten, wie etwa Phosphorothiate (Matsukura
et al., 1987), Allcylphosphorothiate (Miller et al., 1979) oder
Peptid-Nucleinsäuren
(Nielsen et al., 1991; Nielsen et al., 1993), oder können interkalierende
Agenzien enthalten (Asseline et al., 1984). Wie die meisten anderen
Variationen oder Veränderungen,
die in die ursprünglichen
DNA-Sequenzen der Erfindung eingefügt wurden, werden diese Variationen
Anpassungen im Hinblick auf die Bedingungen, unter denen das Oligonucleotid
verwendet werden sollte, um die geforderte Spezifität und Sensitivität zu erhalten,
erforderlich machen. Die letztendlichen Ergebnisse der Hybridisierung
werden jedoch im Wesentlichen die gleichen sein, wie jene, die mit
nicht veränderten
Oligonucleotiden erhalten werden. Die Einführung dieser Veränderungen
kann vorteilhaft sein, um Eigenschaften wie etwa Kinetik der Hybridisierung,
Reversibilität
der Hybridbildung, biologische Stabilität der Oligonucleotidmoleküle usw.
positiv zu beeinflussen.
-
Der
Ausdruck „fester
Untergrund" kann
jedes Substrat betreffen, an das eine Sonde gebunden werden kann,
unter der Bedingung, dass es ihre Hybridisierungseigenschaften erhält, und
unter der Bedingung, dass der Spiegel an Hintergrund-Hybridisierung
niedrig bleibt. Gewöhnlich
wird das feste Substrat eine Mikrotiterplatte, eine Membran (z.B.
Nylon oder Nitrocellulose) oder eine Mikrokugel (Perle) oder ein
Chip sein. Vor dem Auftragen auf die Membran oder der Fixierung
kann es vorteilhaft sein, die Nucleinsäure-Sonde zu verändern, um
die Fixierung zu erleichtern oder die Wirksamkeit der Hybridisierung
zu verbessern. Solche Veränderungen können das
Anhängen
eines Homopolymers, Anbindung von verschiedenen reaktiven Gruppen
wie etwa aliphatischen Gruppen, NH2-Gruppen,
SH-Gruppen, Carboxylgruppen oder Anbindung von Biotin, Haptenen oder
Proteinen umfassen.
-
Der
Ausdruck „markiert" betrifft die Verwendung
von markierten Nucleinsäuren.
Markierung kann durch die Verwendung von markierten Nucleotiden,
die während
des Polymerase-Schrittes der Amplifikation eingebaut werden, wie
etwa von Saiki et al. (1988) oder Bej et al., (1990) dargestellt
wurde, oder von markierten Primern oder durch jedes andere Fachleuten
auf diesem Gebiet bekannte Verfahren durchgeführt werden. Die Art der Markierung
kann isotopisch (32P, 35S
usw.) oder nicht isotopisch (Biotin, Digoxigenin usw.) sein.
-
Die „biologische
Probe" kann zum
Beispiel Blut, Mundabstrich oder jede andere Probe sein, die genomische
DNA enthält.
-
Zum
Entwerfen von Sonden mit den erwünschten
Eigenschaften können
die nachstehenden nützlichen
Richtlinien, die Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind, angewendet
werden.
-
Weil
der Umfang und die Spezifität
von solchen Hybridisierungsreaktionen, wie sie hierin beschrieben werden,
durch eine Reihe von Faktoren beeinträchtigt werden, werden Beeinflussung
eines oder mehrerer dieser Faktoren die genaue Sensitivität und Spezifität einer
bestimmten Sonde in der Weise bestimmen, ob sie perfekt komplementär zu ihrem
Ziel ist oder nicht. Die Wichtigkeit und die Auswirkung von verschiedenen
Versuchsbedingungen werden nachstehend hierin erläutert.
- – Die
Stabilität
des [Sonde : Ziel]-Nucleinsäure-Hybrids
sollte so gewählt
werden, dass sie mit den Versuchsbedingungen verträglich ist.
Dies kann durch das Vermeiden langer AT-reicher Sequenzen, durch
Beendung der Hybride mit G:C-Basenpaaren
und durch Entwerfen der Sonde mit einer geeigneten Tm erreicht werden.
Die Anfangs- und Endpunkte der Sonde sollten so gewählt werden,
dass die Länge
und das % GC-Ergebnis in einer Tm etwa 2-10°C höher als die Temperatur ist,
bei der der letzte Test durchgeführt werden
wird. Die Basenzusammensetzung der Sonde ist signifikant, weil G-C-Basenpaare
im Vergleich zu A-T-Basenpaaren auf Grund zusätzlicher Wasserstoffbindungen
eine größere thermische
Stabilität
aufweisen. Daher wird eine Hybridisierung mit komplementären Nucleinsäuren mit
höherem
G-C-Anteil bei höheren
Temperaturen stabiler sein.
- – Bedingungen
wie Ionenstärke
und Inkubationstemperatur, unter denen eine Sonde verwendet werden wird,
sollten ebenfalls beim Entwurf der Sonde in Betracht gezogen werden.
Es ist bekannt, dass der Grad der Hybridisierung ansteigen wird,
wenn die Ionenstärke
des Reaktionsgemisches ansteigt, und dass sich die thermische Stabilität der Hybride
mit dem Ansteigen der Ionenstärke
erhöht.
Auf der anderen Seite werden chemische Reagenzien wie etwa Formamid,
Harnstoff, DMSO und Alkohole, die Wasserstoffbrücken aufbrechen, die Stringenz
der Hybridisierung erhöhen.
Destabilisierung der Wasserstoffbrücken durch solche Reagenzien
kann die Tm wesentlich reduzieren. Allgemein tritt optimale Hybridisierung
bei synthetischen Oligonucleotid-Sonden mit einer Länge von
etwa 10 bis 50 Basen etwa 5°C
unterhalb der Schmelztemperatur für ein gegebenes Duplexmolekül ein. Inkubation
bei Temperaturen unterhalb des Optimums kann gestatten, dass nicht
passende Basensequenzen hybridisieren, und kann daher zu reduzierter
Spezifität
führen.
- – Es
ist wünschenswert,
Sonden zu haben, die nur unter Bedingungen hoher Stringenz hybridisieren.
Unter Bedingungen hoher Stringenz werden sich nur hoch komplementäre Nucleinsäurehybride
bilden; Hybride ohne einen ausreichenden Grad an Komplementarität werden
sich nicht bilden. Dem zufolge bestimmt die Stringenz der Versuchsbedingungen
das Ausmaß an
Komplementarität,
das zwischen zwei Nucleinsäuresträngen, die
ein Hybrid bilden, notwendig ist. Der Grad der Stringenz wird in
der Weise gewählt,
dass der Unterschied in der Stabilität zwischen dem mit dem Ziel
gebildeten Hybrid und der Nucleinsäure, die nicht Ziel ist, maximal
ist.
- – Regionen
in der Ziel-DNA oder -RNA, von denen bekannt ist, dass sie starke
interne Strukturen bilden, die Hybridisierung verhindern, sind weniger
bevorzugt. In gleicher Weise sollten Sonden mit ausgedehnter Eigenkomplementarität vermieden
werden. Wie vorstehend erläutert,
ist Hybridisierung die Zusammenlagerung von zwei Einzelsträngen aus
komplementären
Nucleinsäuren,
um einen durch Wasserstoffbrücken gebundenen
Doppelstrang zu bilden. Wenn einer der beiden Stränge vollständig oder
zum Teil in einem Hybrid gebunden ist, liegt es auf der Hand, dass
er weniger in der Lage sein wird, an der Bildung eines neuen Hybrids
beteiligt zu sein. Es können
intramolekulare und intermolekulare Hybride aus den Molekülen eines Sondentyps
gebildet werden, wenn ausreichend Eigenkomplementarität vorhanden
ist. Solche Strukturen können
durch sorgfältiges
Entwerfen von Sonden vermieden werden. Durch das Entwerfen einer
Sonde in der Weise, dass ein ausreichender Abschnitt der interessierenden
Sequenz als Einzelstrang vorliegt, können die Rate und das Ausmaß der Hybridisierung
wesentlich erhöht
werden. Es sind Computerprogramme verfügbar, um nach dieser Art von
Wechselwirkung zu suchen. Es kann jedoch unter bestimmten Umständen nicht
möglich
sein, diese Art von Wechselwirkung zu vermeiden.
- – Standardhybridisierung
und Waschbedingungen werden im Abschnitt Material & Methoden in den
Beispielen offenbart. Andere Bedingungen sind zum Beispiel 3X SSC
(Natriumcitrat), 20% deionisiertes FA (Formamid) bei 50°C. Andere
Lösungen
(SSPE (Natriumsalzlösung-Phosphat-EDTA),
TMAC (Tetramethylammoniumchlorid), usw.) und Temperaturen können ebenfalls
unter der Voraussetzung, dass Spezifität und Sensitivität der Sonden
erhalten bleiben, verwendet werden. Falls notwendig müssen leichte
Veränderungen
an den Sonden in der Länge
oder in der Sequenz durchgeführt
werden, um die unter den gegebenen Umständen erforderliche Spezifität und Sensitivität zu erhalten.
-
Der
Ausdruck „Hybridisierungspufferlösung" betrifft eine Pufferlösung, die
eine Hybridisierungsreaktion zwischen den Sonden und den Polynucleinsäuren, die
in der Probe vorliegen, oder den amplifizierten Produkten unter
den geeigneten stringenten Bedingungen gestattet.
-
Der
Ausdruck „Waschlösung" betrifft eine Lösung, die
das Waschen der gebildeten Hybride unter den geeigneten stringenten
Bedingungen ermöglicht.
-
Kurze Beschreibung
der Abbildungen und Tabellen
-
Tabelle 1
-
Sequenz
der Primer, die zur genomischen Typisierung von HA-1-Allelen durch
sequenzspezifische Amplifikation verwendet wurden.
-
Tabelle 2
-
Sequenz
der Primer und Sonden, die zur genomischen Typisierung von HA-1-Allelen durch Amplifikation
und sequenzspezifische Hybridisierung verwendet wurden.
-
Tabelle 3
-
Zelluläre und genomische
Typisierung von HA-1 in drei HLA-A*0201-positiven Familien.
-
Tabelle 4
-
Vergleich
von zellulärer
und genomischer Typisierung durch PCR oder LiPA von HA-1 in Familie
1.
-
Tabelle 5
-
KIAA0223-Sequenzpolymorphismus
in für
mH HA-1-positiven und HA-1-negativen
Individuen. Die Sequenzierung der HA-1-Region im Gen KIAA0223 in
homozygoten HA-1 +/+- und HA-1 –/–-Individuen
und KG-1 ergab zwei Allele, die sich in zwei Nucleotiden unterschieden,
was zu einer unterschiedlichen Aminosäure (von H zu R) führte und
mit HA-1H und HA-1R bezeichnet
wurde. Für
DH und vR wurden 6 unabhängige
PCR-Produkte sequenziert. Für
KG-1 wurden 8 PCR-Produkte
sequenziert.
-
1.
Rekonstitution von HA-1 mit HPLC-fraktionierten Peptiden, die aus
HLA-A2.1-Molekülen in einem 51Cr-Freisetzungstest mit dem für mH HA-1
spezifischen T-Zell-Clon
3HA15 eluiert worden waren.
- a) Peptide wurden
aus 90 × 109 HA-1- und HLA-A2.1-positiven Rp-Zellen
eluiert und unter Verwendung von Umkehrphasen-HPLC mit HFBA als
organischem Modifikator aufgetrennt.
- b) Fraktion 24 der ersten HPLC-Dimension, die HA-1-Aktivität enthielt,
wurde durch Umkehrphasen-HPLC mit TFA als organischem Modifikator
weiter fraktioniert.
- c) HA-1, das die Fraktion 27 des zweiten Gradienten enthielt,
wurde darüber
hinaus der Chromatographie mit einem schwächeren Gradienten, bestehend
aus 0,1% Acetonitril/min unterworfen. Hintergrundlyse von T2 durch
die CTL in Abwesenheit von Peptiden betrug in a 3%, in b und c 0%.
Positive Kontrolllyse betrug in a 99%, in b 74% und in c 66%.
- d) Bestimmung der HA-1-Peptid-Kandidaten. Die HPLC-Fraktion
33 aus der Auftrennung in 1c wurde der
Chromatographie mit einem online-Mikrokapillarsäulen-Effluenz-Splitter
unterworfen und durch Elektrospray-Ionisationsmassenspektrometrie und einen 51Cr-FreisetzungsTest analysiert. Die HA-1-Rekonstitutionsaktivität als Prozent
spezifischer Freisetzung wurde mit der Menge an Peptidkandidaten,
gemessen als Ionenfluss, verglichen.
-
2. Sequenzierung des mH HA-1-Peptids durch
Tandem-Massenspektrometrie.
- a) Dissoziationsmassenspektrum
von Stoßaktivierung
des Peptidkandidaten mit m/z 513.
- b) Rekonstitutionstest mit verschiedenen Konzentrationen an
synthetischem mH HA-1-Peptid mit drei HA-1-spezifischen T-Zell-Clonen,
3HA15, Clon 15 und 5W38. Hintergrundlyse von T2 durch die CTL in
Abwesenheit aller Peptide betrug für 3HA15 4%, für Clon 15
10% und für
5W38 2%. Positive Kontrolllyse betrug für 3HA15 46%, für Clon 15
47% und 5W38 48%.
-
3. Der KIAA0223-Polymorphismus korrelierte
exakt mit dem mH-Antigen HA-1-Phänotyp.
- a) Die HA-1-Region von KIAA0223 wurde in einer
mH HA-1-Antigen typisierten Familie sequenziert. 6 PCR-Produkte
von jedem Familienmitglied wurden sequenziert. Die Familienmitglieder
00, 07 und 09 exprimierten das HA-1R in
allen 6 PCR-Produkten. Das Familienmitglied 01 exprimierte das HA-1H Allel in 2 PCR-Produkten und das HA-1R in 4 PCR-Produkten. Das Familienmitglied
02 exprimierte das HA-1H-Allel in 3 PCR-Produkten
und das HA-1R in 3 PCR-Produkten. Das Familienmitglied
08 exprimierte das HA-1H-Allel in 4 PCR-Produkten und das HA-1R-Allel in 2 PCR-Produkten.
- b) Die für
das HA-1-Allel spezifische PCR-Reaktion in einer mH HA-1-Antigen
typisierten Familie korrelierte exakt mit dem HA-1-Phänotyp. Die
Größen der
entstandenen PCR-Produkte stimmten mit den erwarteten Größen überein,
die aus der cDNA-Sequenz abgeleitet worden waren.
- c) Transfektion des HA-1H-Allels von
K1AA0223 führte
zur Erkennung durch mH HA-1-spezifische T-Zellen. Die HA-1H- und die HA-1R-Codierungssequenzen
von KIAA0223 wurden zusammen mit HLA-A2.1 in Hela-Zellen transfiziert.
Nach 3 Tagen wurden die für
HA-1 spezifischen CTL-Clone 5W38 und 3HA15 zugegeben und nach den
24 Stunden wurde die TNFα-Freisetzung
im Überstand
gemessen. Der Clon Q66.9 ist für
das Peptid 58-66 der Influenza-Matrix
spezifisch. Nach Transfektion des Vektors pcDNA3.1(+) allein wurde
keine TNFα-Produktion
beobachtet (Ergebnisse nicht dargestellt).
-
4.
- a) Bindung von
HA-1H- und HA-1R-Peptiden
an HLA-A2.1. Die Bindung von HA-1H- und HA-1R-Peptiden wurde
auf ihre Fähigkeit
untersucht, die Bindung des fluoreszierenden Peptids FLPSDCFPSV
an rekombinantes HLA-A2.1 und β2-Mikroglobulin in
einem zellfreien Peptidbindungstest zu hemmen. Ein repräsentatives
Experiment wird dargestellt. Der IC50 wird aus den Ergebnissen von
4 Experimenten bestimmt und betrug 30 nM für VLHDDLLEA und 365 nM für VLRDDLLEA.
- c) Rekonstitutionstest mit verschiedenen Konzentrationen an
synthetischem HA-1R-Peptid mit für HA-1 spezifischen T-Zellen.
Das HA-1R-Peptid wurde titriert und mit
T2-Zellen präinkubiert.
Drei für
HA-1 spezifische T-Zell-Clone, 5W38, 3HA15 und Clon 15 wurden zugegeben
und ein 51Cr-Freisetzungstest über 4 h wurde
durchgeführt.
Hintergrundlyse von T2 durch die CTL in Abwesenheit aller Peptide
betrug für
3HA15 4%, für
Clon 15 10% und für
5W38 2%. Positive Kontrolllyse betrug für 3HA15 46%, für Clon 15
47% und 5W38 48%.
-
5.
Sequenzen und genomische Struktur des HA-1-Locus. 1a,
Codierungssequenzen der Allele H und R von HA-1. Fett gedruckte
Buchstaben kennzeichnen die polymorphen Nucleotide. 1b, Exon-Intron-Grenzen
des HA-1-Locus.
Exon-Sequenzen werden in Großbuchstaben
dargestellt, Intron-Sequenzen in kleinen Buchstaben.
-
6.
Genomische Typisierung von HA-1-Allelen in klinischen Proben. Genomische
Typisierung wurde durch sequenzspezifische Amplifikation unter Verwendung
von zwei Primer-Sätzen
aus Tabelle 1 durchgeführt.
Die beiden oberen Fragmente im Gel stammen vom Allel H, die beiden
unteren Fragmente vom Allel R.
-
BEISPIELE
-
1. Beispiel 1: Herstellung
von HA-1-cDNA
-
1.1 Ergebnisse
-
Die
Transplantat-Wirt-Erkrankung (GvHD) ist eine häufige und lebensbedrohende
Komplikation nach allogener HLA-identischer Knochenmarktransplantation
(BMT). Empfänger
von HLA-identischem Knochenmark entwickeln akute oder chronische
Transplantat-Wirt-Erkrankung in 36% beziehungsweise 49% der Fälle1,2. Nichtübereinstimmung in Genen, die
nicht den MHC betreffen und als minore Histokompatibilitäts (mH)-antigene
bezeichnet werden, sind eindeutig an der Entwicklung von GvHD nach
HLA-identischer BMT beteiligt. Eine retrospektive Analyse zeigte
kürzlich
die signifikante Verbindung zwischen Nichtübereinstimmung des mH-Antigens
HA-1 und der Auslösung
von GvHD nach HLA-identischer BMT3. Minore
Histokompatibilitätsantigene
werden durch MHC-beschränkte
T-Zellen erkannt, und es wurde gezeigt, dass sie Peptide sind, die
von intrazellulären
Proteinen abstammen, welche von MHC-Molekülen präsentiert werden4-6.
Hier beschreiben wir die erste Identifizierung eines polymorphen
Gens, das ein menschliches mH-Antigen codiert. Das mit GvHD verbundene
mH-Antigen HA-1 ist ein Nonapeptid, das vom di-allelischen Gen KIAA0223
abstammt. Das allelische HA-1-Gegenstück, das vom Gen KIAA0223 codiert
wird, unterscheidet sich nur in einer Aminosäure vom mH-Antigen HA-1. Familienstudien
zeigten eine exakte Korrelation zwischen dem Polymorphismus des
Gens KIAA0223 und dem HA-1-Phänotyp,
welcher zuvor durch Erkennung durch die für HA-1 spezifischen CTL-Clone
bestimmt worden war. Die Aufklärung
des HA-1 codierenden Gens ermöglicht
vorausschauende DNA-Typisierung des HA-1 von BMT-Spendern und -Empfängern, um
die Auswahl des Spenders zu verbessern und GvHD zu vermeiden.
-
Zytotoxische
T-Zell-Clone, die für
das mH-Antigen HA-1 spezifisch sind, sind aus drei verschiedenen Patienten
mit schwerer GvHD isoliert worden. Das mH-Antigen HA-1 wird im Zusammenhang mit
HLA-A2.1 präsentiert
und kommt in 69% der HLA-A2.1-positiven Bevölkerung vor7.
Es wurde gezeigt, dass die Expression von HA-1 gewebespezifisch
ist und auf Zellen hämopoietischer
Herkunft, einschließlich
dendritischer Zellen, Langerhans'-Zellen
und leukämischer
Zellen, beschränkt
ist8-10. Familienanalyse deutete auf einen
Mendelschen Vererbungsgang für
HA-1 und eine vom MHC-Komplex unabhängige Segregation hin11. Ein Vergleich von Sequenzen des T-Zell-Rezeptors
(TCR) von verschiedenen für
HA-1 spezifischen T-Zell-Clonen, die von verschiedenen Individuen
stammten, offenbarte konservative Verwendung des TCR Vβ6.9 und konservative Aminosäuren in
der CDR3-Region12. In einer retrospektiven
Studie wurde Nichtübereinstimmung
für eine
Reihe von mH-Antigenen unter Berücksichtigung
der Verbindung mit GvHD nach HLA-identischer BMT bewertet. Eine
einzelne Nichtübereinstimmung
für HA-1
zwischen Spender und Empfänger
war signifikant mit dem Auslösen
von GvHD nach HLA-identischer BMT korreliert3.
-
Um
das mH-Antigen HA-1 zu identifizieren, wurden HLA-A2.1-Moleküle aus zwei
HA-1 exprimierenden, EBV-transformierten B-lymphoblastoiden Zelllinien
(EBV-BLCL) Rp und
Blk gereinigt. Die an HLA-A2.1 gebundenen Peptide wurden durch Säurebehandlung
isoliert, und Fraktionierung der Peptide wurde durch mehrfache Durchläufe von
Umkehrphasen-HPLC durchgeführt.
Die Fraktionen wurden auf ihre Fähigkeit
analysiert, HA-1-spezifische Lyse zu induzieren, indem T-Zellen
als Zielzellen und ein für
HA-1 spezifischer CTL-Clon als Effektorzellen in einem 51Cr-Freisetzungstest
verwendet wurden (1a). Fraktion 24 enthielt HA-1-Aktivität und wurde
mit Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung eines unterschiedlichen organischen Modifikators
zweimal weiter fraktioniert (1b.c.).
Fraktion 33 und 34 der dritten HPLC-Fraktionierung zeigten im 51Cr-Freisetzungstest HA-1-Aktivität und wurden
durch Tandem-Massenspektrometrie analysiert. Weil über 100
verschiedene Peptide in diesen Fraktionen vorlagen, wurden etwa
40% der Fraktionen 33 und 34 der Chromatographie mit einem On-line-Mikrokapillarsäulen-Effluent-Splitter
unterworfen. Die Fraktionen wurden gleichzeitig durch Tandem-Massenspektrometrie
und 51Cr-Freisetzungstest analysiert (1d.).
Fünf Peptidarten
(bei m/z 550, 520, 513, 585 und 502) lagen spezifisch in den aktiven
Fraktionen vor und fehlten in Fraktionen ohne Aktivität im CML-Test.
Stoßaktivierte
Dissoziationsanalyse des Peptid-Kandidaten m/z 550 ergab die Sequenz
YXTDRVMTV. X steht für
Isoleucin oder Leucin, welche durch diesen Massenspektrometer-Typ nicht
unterschieden werden können.
Ein synthetisches Peptid mit dieser Sequenz war jedoch nicht in
der Lage, das HA-1-Epitop wiederherzustellen (Ergebnisse nicht dargestellt).
Um zu bestimmen, welches der vier verbleibenden Kandidaten das HA-1-Peptid
war, wurde die zweite HA-1-Reinigung
der EBV-BLCL Blk ausgewertet. Die HA-1-positive Peptidfraktion 33
der zweiten Fraktionierung durch Umkehrphasen-HPLC wurde wiederum
der Chromatographie durch Mikrokapillar-HPLC mit einem dritten organischen
Modifikator unterworfen. Ein einziger Gipfel für Wiederherstellungsaktivität wurde
in einem 51Cr-Freisetzungstest beobachtet
(Ergebnisse nicht dargestellt). Die Massenspektralanalyse dieser
Fraktionen ergab, dass lediglich der Peptid-Kandidat m/z 513 vorlag.
Dieses Peptid wurde mit stoßaktivierter
Dissoziationsanalyse analysiert und als VXHDDXXEA sequenziert (2a).
Varianten des Peptids mit Isoleucin und Leucin wurden synthetisiert,
und man ließ sie
die Mikrokapillar-HPLC-Säule durchlaufen.
Nur Peptid VLHDDLLEA coeluierte mit dem natürlich prozessierten Peptid
513 (Ergebnisse nicht dargestellt). Als nächstes offenbarte synthetisches
VLHDDLLEA, das in verschiedenen Konzentrationen zu einem CML-Test mit 3 verschiedenen
für HA-1
spezifischen CTL-Clonen zugegeben worden war, die Erkennung des
Peptids durch alle drei Clone mit einer halbmaximalen Aktivität bei 150–200 pM
für alle
drei Clone (2b). Dies zeigte, dass das mH-Antigen
HA-1 durch das Nonapeptid VLHDDLLEA dargestellt wird.
-
Durchmusterungen
von Datenbanken, die vorgenommen wurden, um das HA-1 codierende
Gen zu identifizieren, ergaben, dass das HA-1-Peptid VLHDLLEA für 8 von
9 Aminosäuren
mit dem Peptid VLRDDLLEA von der zum Teil komplementären DNA-
(cDNA-) Sequenz von K1AA0223 identisch war, welche von der KG-1-Zellinie
für akute
myelogene Leukämie
abstammt (GENBANK Zug.Nr. D86976). Weil HA-1 eine Häufigkeit
von 69% in der Bevölkerung
hat, schlossen wir, dass die Peptidsequenz VLRDDLLEA das HA-1-allele
Gegenstück
darstellen könnte,
welches in den verbleibenden 31% der Bevölkerung vorliegt. Um diese
Annahme zu überprüfen, führten wir
eine Analyse der cDNA-Sequenz der vermuteten HA-1 codierenden Region
von KIAA0223 in EBV-BLCL durch, die von einem vermuteten HA-1-homozygot
positiven (vR), von einem vermuteten HA-1-negativen Individuum (DM)
und von der KG-1-Zelllinie stammte (Tabelle 5). Die HA-1 codierende Region
von KIAA0223 des HA-1 +/+-Individuums (vR) wies zwei Nucleotid-Unterschiede
zu der Sequenz von KIAA0223 in der Datenbank auf, die zu der Aminosäuresequenz
VLHDDLLEA (als HA-1H bezeichnet) führten. Die
HA-1 codierende Region von KIAA0223 des HA-1 –/–-Individuums (DH) wies 100%
Homologie mit der berichteten Sequenz von KIAA0223 auf (als HA-1R bezeichnet). Die KG-1-Zelllinie exprimierte
beide Allele von KIAA0223. Weil KG-1 das Restriktionsmolekül HLA-A2.1,
das zur T-Zell-Erkennung
notwendig ist, nicht exprimiert, transfizierten wir KG-1 mit HLA-A2.1
und verwendeten diese Zellen als Zielzellen in einem 51Cr-Freisetzungstest
mit dem für
HA-1 spezifischen T-Zell-Clon als Effektorzellen. Nach den Ergebnissen
der cDNA-Sequenzanalyse wurden die KG-1-Zellen durch den für HA-1 spezifischen
T-Zell-Clon erkannt
(Daten nicht dargestellt). Dieses Ergebnis legte nahe, dass das
Gen K1AA0223 ein di-allelisches System bildet, bei dem das Allel
HA-1H zur Erkennung durch die für das mH-Antigen
HA-1 spezifischen T-Zell-Clone führt.
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Zwei
Familien, die im Voraus mit für
HA-1 spezifischen CTL als HA-1 typisiert worden waren, wurden auf
der cDNA-Ebene auf ihren KIAA0223-Polymorphismus untersucht. Die
Familienmitglieder der Familie 1 wurden durch Sequenzierung der
HA-1-Codierungssequenzregion auf ihren KIAA0223-Sequenzpolymorphismus
durchmustert. Alle HA-1-negativen Mitglieder wiesen die HA-1R-Sequenz auf, während sich bei allen HA-1-positiven
Mitgliedern herausstellte, dass sie heterozygot waren und daher
beide HA-1-Allele in sich trugen (3a). Nachfolgend
entwarfen wir für
die HA-1-Allele spezifische PCR-Primer, um eine weitere Familie, die
im Voraus auf zellulärer
Ebene als HA-1 typisiert worden war, zu durchmustern. Beide Eltern
und ein Kind wurden als heterozygot für HA-1, zwei HA-1-negative
Kinder als homozygot für
das Allel HA-1R und ein Kind als homozygot
für das
Allel HA-1H bestimmt (3b).
Die Durchmusterung der beiden Familien wies eine exakte Korrelation
mit dem HA-1-Phänotyp
auf, wie er durch Erkennung durch die für HA-1 spezifischen T-Zell-Clone
und den Gen-Polymorphismus für
KIAA0223 bestimmt worden war.
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Um
eindeutig zu beweisen, dass das Gen KIAA0223 das mH-Antigen HA-1
codiert, wurde die HA-1 codierende Sequenzregion von KIAA0223 sowohl
des Allels HA-1H als auch des Allels HA-1R in einen eukaryontischen Expressionsvektor
cloniert und vorübergehend
zusammen mit HLA-A2.1 in HA-1-negative Hela-Zellen transfiziert.
HA-1-spezifische T-Zell-Erkennung dieser transfizierten Hela-Zellen
wurde unter Verwendung eines TNFα-Freisetzungstestes
untersucht. Die mit dem die HA-1H-Sequenz
enthaltenden Vektor transfizierten Hela-Zellen wurden von zwei für HA-1 spezifischen
T-Zell-Clonen erkannt (3c). Im Gegensatz dazu führte die
Transfektion des die HA-1R-Sequenz enthaltenden
Vektors nicht zur Erkennung. Abschließend zeigen unsere Ergebnisse
deutlich, dass das mH-Antigen HA-1 durch das Allel HA-1H des
Gens KIAA0223 codiert wird.
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Rekonstitutions-
und HLA-A2.1-Bindungstests wurden durchgeführt, um die Kapazität des HA-1R-Peptids VLRDDLLEA, HLA-A2.1 zu binden und
von den für
HA-1 spezifischen
T-Zell-Clonen erkannt zu werden, zu bestimmen. Die Konzentration
des HA-1R-Peptids, das die Bindung eines
fluoreszierenden Standardpeptids an HLA-A2.1 um 50% (IC50) hemmte,
betrug 365 nM, womit es unter die Gruppe mit mittlerer Bindungsaffinität fällt, wohingegen
der IC50 des HA-1H-Peptids 30 nM betrug,
womit es im Bereich hoher Bindungsaffinität liegt (4a)13,14. Unterschiedliche Konzentrationen an
VLRDDLLEA wurden in einem 51Cr-Freisetzungstest
mit drei für
HA-1 spezifischen T-Zell-Clonen untersucht. Einer der drei untersuchten
Clone (3HA15) zeigte Erkennung des HA-1R-Peptids,
allerdings nur bei 1000-fach höherer
Peptidkonzentration als der, die für die Erkennung des HA-1H-Peptids notwendig war (4b).
Da die Bindungsaffinität
der beiden Peptide zu HLA-A2.1 sich nur um das 10-fache unterscheidet,
kann gefolgert werden, dass all diese T-Zell-Clone spezifisch das HA-1H-Peptid erkennen.
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Der
T-Zell-Clon 3HA15, der das HA-1R-Peptid
in hohen Konzentrationen erkennt, erkennt für HA-1R homozygote
Individuen nicht. Dies legt nahe, dass das Peptid VLRDDLLEA von
HLA-A2.1 nicht präsentiert
wird oder unterhalb der Nachweisgrenze der T-Zellen präsentiert
wird. Um zu bestimmen, ob das HA-1R-Peptid VLRDDLLEA durch HLA-A2.1 präsentiert
wurde, wurden an HLA-A2.1 gebundene Peptide von einem für HA-1R homozygoten EBV-BLCL eluiert und mit Umkehrphasen-HPLC
fraktioniert. Das synthetische HA-1-Peptid VLRDDLLEA ließ man die
Umkehr-HPLC durchlaufen, um zu bestimmen, in welcher Fraktion dieses
Peptid eluiert wurde. Die zugehörigen
HPLC-Fraktionen, die von dem HA-1R exprimierenden
EBV-BLCL stammten, wurden unter Verwendung der Massenspektrometrie
analysiert. Anwesenheit des Peptids VLRDDLLEA konnte nicht nachgewiesen
werden (Ergebnisse nicht dargestellt), was anzeigt, dass dieses
Peptid nicht oder in sehr geringen Mengen von HLA-A2.1 an der Zelloberfläche präsentiert
wird. Dies ist höchst
wahrscheinlich auf die 10-fach geringere Bindungsaffinität des Peptids
zu HLA-A2.1 zurückzuführen. Die
vermutete Abwesenheit des HA-1R-Peptids
in HLA-A2.1 zeigt an, dass dieses Allel als ein Null-Allel in Bezug auf
T-Zell-Reaktivität
angesehen werden muss. Dies legt nahe, dass nur BMT in Richtung
von einem HA-1R/R (HA-1-) Spender auf einen HA-1H/H oder HA-1R/H (HA-1+)
Empfänger
und nicht anders herum signifikant mit GvHD verbunden sein würde. Dies
ist tatsächlich
in einer retrospektiven Untersuchung beobachtet worden, in der HLA-2.1-positive BMT-Paare
für HA-1
typisiert worden waren3. Jedoch können von
HA-1R stammende Peptide an andere HLA-Allele
binden und möglicherweise
von T-Zellen erkannt werden. Wenn diese Peptide nicht von dem Allel HA-1H erzeugt und präsentiert werden, kann T-Zell-Reaktivität gegenüber dem
Allel HA-1R vorstellbar sein, und GvHD kann
in dieser Richtung auftreten.
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Bisher
sind nur wenige murine und menschliche mH-Antigene auf der Peptid- und Gen-Ebene identifiziert
worden. Zwei murine mH-Antigene werden durch mitochondrielle Proteine
codiert, was zu vier beziehungsweise zwei Allelen führt15-17. Zusätzlich stellte sich heraus,
dass zwei murine H-Y-mH-Antigene Peptide waren, die von auf dem
Y-Chromosom liegenden Genen codiert werden18-21.
Das menschliche auf dem Y-Chromosom gelegene SMCY-Gen codiert die
HLA-B7- und die HLA-A2.1-begrenzten H-Y-mH-Antigene5,6.
Von den menschlichen, nicht geschlechtsgebundenen mH-Antigenen ist
nur das mH-Antigen HA-2 auf der Peptidebene sequenziert worden,
das HA-2 codierende Gen blieb jedoch unbekannt4.
Mit der Identifizierung des das mH-Antigen HA-1 codierenden Gens
ist erstmals gezeigt worden, dass menschliche mH-Antigene auf polymorphe
Gene zurückgehen.
Das HA-1 codierende Gen KIAA0223 weist zwei Allele auf, die sich
in zwei Nucleotiden unterscheiden, was zu einem Unterschied in einer
einzigen Aminosäure
führt.
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Weil
das mH-Antigen HA-1 das einzige bekannte menschliche mH-Antigen
ist, das mit der Entwicklung von GvHD nach BMT verbunden ist, sind
die Ergebnisse unserer Studie von signifikanter klinischer Bedeutung3. Obwohl die Anzahl der verschiedenen menschlichen
mH-Antigene vermutlich hoch ist, wird vermutet, dass nur wenige
immundominante mH-Antigene für
das Risiko für
GvHD in Betracht kommen können. Die
Identifizierung dieser menschlichen immundominanten mH-Antigene und die
Durchmusterung auf solche Antigene kann zu einem signifikanten Rückgang von
GvHD nach BMT führen.
Hier beschreiben wir die erste Aufklärung eines polymorphen Gens,
das das immundominante mH-Antigen HA-1 codiert. Dies ermöglicht uns,
für das
HA-1-Allel spezifische Primer zur Typisierung von Spender und Empfänger vor
einer Transplantation zu entwerfen, um die Auswahl des Spenders
zu verbessern und damit von HA-1 ausgelöste Entwicklung von GvHD zu
vermeiden.
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1.2 Verfahren
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1.2.1 Zellkultur
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Die
CD8+, HLA-A2.1 beschränkten,
für HA-1
spezifischen zytotoxischen T-Zell-Clone
3HA15, Clon 15 und 5W38 wurden von PBMC von zwei Patienten erhalten,
die HLA-identische Knochenmarktransplantation erhalten hatten7,23. Die Clone wurden durch wöchentliche
Stimulation mit bestrahlten allogenen PBMC und BLCL in RPMI-1640-Kulturmedium
kultiviert, das 15% menschliches Serum, 3 mM 1-Glutamin, 1% Leukoagglutinin-A und 20
Einheiten/ml rIL-2 enthielt. Die HLA-A2.1-positiven, HA-1 exprimierenden, EBV
transformierten B-Zelllinien (BLCL) Rp und Blk wurden in IMDM enthaltendem
5%igem FKS gehalten. Die KG-1- und T2-Zelllinien wurden in 1640-Kulturmedium
kultiviert, welches 3 mM 1-Glutamin und 10% FKS enthielt.
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1.2.2 51Cr-Freisetzungstest.
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HPLC-Fraktionen
und synthetische Peptide wurden, wie beschrieben, in einem 51Cr-Freisetzungstest untersucht24.
2500 mit 51Cr markierte T2-Zellen in 25 μl wurden
mit 25 μl
Peptid, das in 50 mM Hank-Hepes gelöst war, über 30 Minuten bei 37°C inkubiert.
Zytotoxische T-Zellen wurden zu einem Endvolumen von 150 μl zugegeben.
Wenn HPLC-Peptidfraktionen untersucht wurden, wurde T2 mit 2 μg/ml MA2.1
während
der 51Cr-Markierung inkubiert. Nach 4 Stunden
bei 37°C
wurden die Überstände geerntet.
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1.2.3. Peptidreinigung
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Die
Peptide wurden aus gereinigten HLA-A2.1-Molekülen eluiert, wie vorstehend
beschrieben24. In Kürze, HLA-A2.1-Moleküle wurden
durch Affinitätschromatographie
mit BB7.2-gekoppelten CNBR-aktivierten Sepharose-4B-Perlen (Pharmacia
LKB) zweimal aus 90 × 109 HLA-A2.1-positiven EBV-BLCL gereinigt und ausgiebig
gewaschen. Die Peptide wurden von HLA-A2.1 unter Behandlung mit
10%iger Essigsäure
eluiert, weiter mit 1% TFA angesäuert
und von der schweren Kette des HLA-A2.1 und dem β2-Mikroglobulin durch Filtration
durch einen 10 kD-Centricon- (Amicon)-Filter getrennt. Die Peptide
wurden unter Verwendung der Umkehrphasen-Mikro-HPLC (Smart System,
Pharmacia) fraktioniert. Für
die erste Reinigung wurden drei Durchläufe der HPLC-Fraktionierung
verwendet, um die HLA-A2.1-beschränkten aktiven HA-1-Peptidfraktionen
von 90 × 109 Rp-Zellen zu reinigen. Die erste Fraktion
enthielt an Pufferlösung
A: 0,1% HFBA in H2O, Pufferlösung B:
0,1% HFBA in Acetonitril. Der Gradient betrug 100% Pufferlösung A (0
bis 20 min), 0 bis 15% Pufferlösung
B (20 bis 25 min) und 15 bis 70% Pufferlösung B (25 bis 80 min) bei
einer Durchflussrate von 100 μl/min.
Fraktionen von 100 μl
wurden gesammelt. Fraktion 24 des ersten Gradienten wurde weiter
fraktioniert. Die zweite Fraktion enthielt an Pufferlösung A:
0,1% TFA in H2O, Pufferlösung B: 0,1% TFA in Acetonitril.
Der Gradient betrug 100% Pufferlösung
A (0 bis 20 min), 0 bis 12% Pufferlösung B (20 bis 25 min) und
12 bis 50% Pufferlösung
B (25 bis 80 min) bei einer Durchflussrate von 100 μl/min. Fraktionen
von 100 l wurden gesammelt. Ein schwächerer dritter Gradient wurde
verwendet, um Fraktion 27 weiter zu reinigen, die HA-1-Aktivität enthielt.
Der Gradient betrug 100% Pufferlösung
A (0 bis 29 min), 0 bis 18% Pufferlösung B (29 bis 34 min), 18
Pufferlösung
B (34 bis 39 min), 18 bis 23,9% Pufferlösung B (39 bis 98 min) bei
einer Durchflussrate von 100 μl/min.
1/180 bis 1/45 des Ausgangsmaterials wurden im 51Cr-Freisetzungstest
zur Untersuchung auf positive Fraktionen verwendet. Vergleichbare
HPLC-Fraktionen wurden für
die zweite Reinigung von HLA-A2.1-beschränkten aktiven HA-1-Peptidfraktionen
aus 90 × 109 Blk verwendet. 40% der HA-1 enthaltenden
Fraktion 33 der zweiten HA-1-Reinigung wurden für eine zusätzliche Fraktionierung durch
Umkehrphasen-Mikrokapillar-HPLC verwendet. Pufferlösung A bestand
aus 0,1% Triethylamin (TEA) in Wasser, mit Essigsäure auf
pH-Wert 6,0 gepuffert, und Pufferlösung B bestand aus 0,085% TEA
in 60% Acetonitril, mit Essigsäure
auf pH-Wert 6,0 gepuffert. Der Gradient betrug 100% Pufferlösung A (0
bis 5 min), 0 bis 100% B (5 bis 45 min) bei einer Durchflussrate
von 0,5 μl/min.
Die Fraktionen wurden in 50 μl
0,1%iger Essigsäure
jede Minute über
5 bis 15 Minuten, alle 30 Sekunden über 15 bis 20 Minuten, alle
20 Sekunden über
20 bis 40 Minuten und alle 30 Sekunden über 40 bis 45 Minuten gesammelt.
Von jeder gesammelten Fraktion wurden 20% zur Untersuchung auf HA-1-Aktivität verwendet,
und 80% wurden verwendet, um massenspektrometrische Daten zu erhalten.
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1.2.4. Massenspektrometrie.
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Fraktionen
aus der dritten Dimension der HPLC-Auftrennung der Rp-Reinigung, die die
HA-1-Aktivität enthielten,
wurden durch Mikrokapillar-HPLC-Elektrospray-Ionisierungsmassenspektrometrie
analysiert25. Die Peptide wurden auf eine
C18-Mikrokapillarsäule
(75 μm i.D. × 10 cm)
geladen und über
34 Minuten mit einem Gradienten aus 0 bis 60% B eluiert, wobei Lösungsmittel
A aus 0,1 M Essigsäure
in Wasser und Lösungsmittel B
aus Acetonitril bei einer Durchflussrate von 0,5 μl/min bestand.
Ein Fünftel
des Effluenten wurde in die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte
mit 96 Vertiefungen aufgetragen, die 100 μl Kulturmedium in jeder Vertiefung enthielt
(10-Sekunden-Fraktionen), während
die restlichen vier Fünftel
in die Elekktrospray-Quelle des TSQ-70U geleitet wurden. Die Massenspektren
und CAD-Massenspektren wurden auf einem Finnigan-MATTSQ-7000 (San
Jose, Kalifornien) Dreifach-Quadropol-Massenspektrometer, das mit
einer Elektrospray-Ionenquelle
ausgestattet war, aufgezeichnet.
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1.2.5. Untersuchung zur
HLA-A2.1-Peptidbindung.
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Eine
quantitative Untersuchung auf HLA-A2.1-bindende Peptide wurde verwendet,
die auf einer Hemmung der Bindung des fluoreszenzmarkierten Standardpeptids
Hbc 18-27 F an C6 (FLPSDCFPSV) an rekombinantes HLA-A2.1-Protein und β2-Mikroglobulin
beruht26,27. In Kürze, HLA-A2.1-Konzentrationen,
die etwa 40-60% gebundenes fluoreszierendes Standardpeptid enthielten,
wurden mit 15 pMol/Vertiefung (150 nM) β2-Mikroglobulin (Sigma) verwendet.
Verschiedene Dosen der Testpeptide wurden zusammen mit 100 fMol/Vertiefung
(1 nM) fluoreszierendem Standardpeptid, HLA-A2.1 und β2-Mikroglobulin über 1 Tag
bei Zimmertemperatur im Dunkeln in einem Volumen von 100 μl in Untersuchungspufferlösung inkubiert.
Der Prozentsatz der MHC-gebundenen Fluoreszenz wurde durch Gelfiltration
bestimmt, und die 50%-hemmende Dosis wurde für jedes Peptid unter Verwendung
der nicht linearen einseitigen Kompetitions-Regressionsanalyse für Wettbewerb
um eine Bindungsstelle mit der Prismgraph-Software ermittelt. Synthetische
Peptide wurden in einem Abimed 422-Mehrfachpeptidsynthesegerät (Abimed,
Langenfeld, Deutschland) hergestellt und besaßen eine mehr als 90%ige Reinheit,
was durch Umkehrphasen-HPLC überprüft wurde.
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1.2.6 RT-PCR-Amplifikation
und Sequenzierung der HA-1 codierenden KIAA0223-Region.
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Vollständige oder
m-RNA wurde aus BLCL unter Verwendung des RNAzol-Verfahrens (Cinaa/Biotecx Laboratories,
Houston, TX) oder nach den Anweisungen des Herstellers (QuickPrep
mRNA-Reinigungs-Kit, Pharmacia Biotech) hergestellt. cDNA wurde
mit 1 μg
RNA als Matrize und mit dem auf KIAA0223 basierenden reversen Primer
5'-GCTCCTGCATGACGCTCTGTCT
GCA-3'
synthetisiert.
Um die HA-1-Region von KIAA0223 zu amplifizieren, wurden die nachstehenden
Primer verwendet:
Vorwärts
gerichteter Primer
5'-GACGTCCTCGAGGACATCTCCCAT-3'
und reverser
Primer
5'-CAAGGCCACAGCAATCGTCTCCAGG-3'.
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Die
verwendeten Zyklus-Parameter waren: Denaturierung 95°C, 1 min,
Anelierung 58°C,
1 min und Extension 72°C,
1 min (25 Zyklen). Die PCR-Produkte wurden unter Verwendung des
Magic-PCR-Preps DNA-Reinigungssystems (Promega) gereinigt und direkt
unter Verwendung des pMosBlue T-Vector-Kits (Amersham LIFE SCIENCE)
cloniert. Sechs unabhängige
Kolonien pro Individuum wurden unter Verwendung des T7-Sequenzierungs-Kits
(Pharmacia Biotech) sequenziert.
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1.2.7. Für Allel
HA-1 spezifische PCR-Amplifikation.
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In
dem Fall der für
das Allel HA-1 spezifischen PCR-Amplifikation wurde cDNA, wie vorstehend
beschrieben, synthetisiert. Eine PCR-Amplifikation wurde mit den
für das
Allel spezifischen vorwärts
gerichteten Primern durchgeführt:
für das
Allel HA-1H: Primer H1:
5'-CCT-TGA-GAA-ACT-TAA-GGA-GTG-TGT-GCT-GCA-3',
für das Allel
HA-1R: Primer R1:
5'-CCT-TGA-GAA-ACT-TAA-GGA-GTG-TGT-GTT-GCG-3'
und für beide
Reaktionen wurde der vorstehend beschriebene reverse Primer verwendet.
Die verwendeten Zyklus-Parameter waren Denaturierung 95°C, 1 min,
Anelierung 67°C,
1 min und Extension 72°C,
1 min (25 Zyklen).
-
1.2.8. Clonierung und
Expression der allelen Region HA-1H und
HA-1R von KIAA0223.
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Ein
vorwärts
gerichteter auf KIAA00223 basierender PCR-Primer, der ein ATG-Startcodon
enthielt
(5'-CCG-GCA-TGG-ACG-TCG-TCG-AGG-ACA-TCT-CCC-ATC-3'),
und ein auf
KIAA0223 basierender reverser PCR-Primer, der ein translationales
Stop-Signal enthielt
(5'-CTA-CTT-CAG-GCC-ACA-GCA-ATG-GTC-TCC-AGG-3')
wurden entworfen
und in einer RT-PCR-Reaktion mit cDNA verwendet, die von einem für HA-1H homozygoten und einem für HA-1R homozygoten
BLCL stammte. Die verwendeten Zyklus-Parameter waren Denaturierung 95°C, 1 min,
Anelierung 60°C,
1 min und Extension 72°C,
1 min (25 Zyklen). Die gewünschten
PCR-Produkte wurden unter Verwendung des Magic-PCR-Preps DNA-Reinigungssystems
(Promega) gereinigt. Die gereinigte DNA wurde direkt unter Verwendung
des pMosBlue T-Vector-Kits (Amersham LIFE SCIENCE) cloniert und unter
der Kontrolle eines CMV-Promotors in den eukaryontischen Vektor
pCDNA3.1(+) recloniert. Vorübergehende
Kotransfektion wurde mit HLA-A2.1 in Hela-Zellen unter Verwendung
von gemeinsamer DEAE-Dextran-Fällung
durchgeführt.
Nach Kultivierung über
3 Tage wurden für
HA-1 spezifische T-Zellen zugegeben, und nach 24 Stunden wurde die
Freisetzung von TNFα im Überstand
unter Verwendung von WEHI-Zellen gemessen28.
-
2. Beispiel 2: Material
und Methoden zur Isolierung von genomischer DNA von HA-1-Allelen
-
Zellkultur und Isolierung
von genomischer DNA:
-
Genomische
DNA wurde mit dem High-Pure-Template Reinigungs-Kit von Boehringer
Mannheim nach den Anweisungen des Herstellers aus tiefgefrorenen
peripheren Blutlymphocyten (PBL) isoliert. EBV-transformierte LCLs-Zellen
wurden in RPMI-1640 kultiviert, das 3 mM L-Glutamin und 10% FKS
enthielt. Zur Isolierung der DNA wurden die Zellen geerntet, zweimal
mit Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS) gewaschen, in 200 μl resuspendiert
und bei –20°C bis zum
Gebrauch gelagert. Für
jede DNA-Isolierung wurden 2 × 106 Zellen verwendet.
-
Genomische PCR:
-
Für jede PCR-Reaktion
wurden 100-200 ng genomische DNA verwendet. Amplifikationen wurden
mit 20 pMol von jedem Primer in 100 μl 10 mM Tris/HCl (pH-Wert 8,4)-Pufferlösung, die
50 mM KCl, 4 mM MgCl2, 0,06 mg/ml BSA, 0,5
mM dNTPs und 2,5 Einheiten Taq-Polymerase (Roche Molecular Systems,
Brancheburg, New Jersey) enthielt, durchgeführt. Alle Reaktionen begannen
mit einem Denaturierungsschritt von 5 min bei 95°C. Die Zyklusbedingungen waren
für alle
Primer-Kombinationen 95°C über 1 min
und 65°C über 1 min über zehn
Zyklen. Es folgten 20 Zyklen bei 95°C über 1 min, 62°C über 1 min,
72°C über 1 min
und eine Extension des letzten Schrittes über 5 min bei 72°C.
-
Isolierung von Cosmid-DNA:
-
Zur
Isolierung von Cosmid-DNA in großem Umfang wurde 1 l LB-Medium
(20 μg/ml
Ampicillin) beimpft und über
Nacht bei 37°C
unter heftigem Schütteln
(300 UpM) kultiviert. Die Cosmid-DNA wurde unter Verwendung des
Isolierungsprotokolls für
Plasmide mit geringer Anzahl an Kopien des Quiagen Plasmid Purification Kit
nach den Anweisungen des Herstellers isoliert. Mit diesem Isolierungsverfahren
wurden im Durchschnitt 500 μg
gereinigte Cosmid-DNA gewonnen.
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Sequenzierung von Cosmid-DNA:
-
Für jede Sequenzierungsreaktion
wurden 10 μg
Cosmid-DNA verwendet. Die Sequenzierungsreaktionen wurden mit dem
T7-Sequenzierungs-Kit (Pharmacia Biotech) durchgeführt.
-
mHag HA-1 spezifische
CTL:
-
EBV-transformierte
LCLs wurden mit für
HA-1 spezifischen CTLs getestet. Die Reaktivität wurde durch einen Chrom-Freisetzungstest
bestimmt. Mit 51Cr markierte Zielzellen
(3 × 103) wurden zusammen mit Verdünnungsreihen
aus Effektor-T-Zellen
auf Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen mit rundem Boden (Costar
3799) inkubiert. Nach 4 Stunden bei 37°C wurden zellfreie Überstände zur
Gamma-Zählung geerntet.
Der Prozentsatz an spezifischer Lyse wurde wie nachstehend berechnet:
5 spezifische Lyse = (experimentelle Freisetzung – spontane
Freisetzung) /(maximale Freisetzung – spontane Freisetzung) × 100%.
Spontane Freisetzung und maximale Freisetzung sind die Chrom-Freisetzung
von Zielzellen in Kulturmedium allein beziehungsweise in Kulturmedium,
das 1% Triton-X 100 enthält.
-
3. Beispiel 3: Das HA-1-Peptid
wird durch zwei Exons codiert
-
Zur
Bestimmung der genomischen Struktur, die das HA-1-Peptid umgibt,
wurde eine von menschlichen, männlichen
PBLs stammende Cosmid-Bibliothek durchmustert. Das 312 Bp große cDNA-Fragment,
das das HA-1-Peptid codiert, wurde als Sonde verwendet. Drei sich überschneidende
Cosmide wurden isoliert. Das Cosmid pTCF-HA-1, das das R-Allel enthielt,
wurde zum Teil sequenziert. Die Sequenzreaktion ergab eine Spleiß-Donor-Stelle
vier Nucleotide hinter dem polymorphen HA-1-Codon gelegen. Eine
Spleiß-Akzeptor-Stelle
konnte vor dem zweiten Exon, das das HA-1-Peptid codiert, identifiziert
werden (5). Daher wird die HA-1-Peptidsequenz
durch zwei Exons codiert.
-
4. Beispiel 4: Allel-spezifische
PCR mit genomischer DNA
-
Zur
genomischen Allel-spezifischen Typisierung wurden zwei verschiedene
Primer-Sätze
entworfen. Beide Sätze
umfassen einen allgemeinen Primer und einen entweder für das HA-1-H-Allel
oder das -R-Allele spezifischen (Tabelle 1). Der allgemeine Primer
aus Satz 1 stammt aus dem Exon, das die ersten vier Aminosäuren des
HA-1-Peptides codiert. Die H/R-Primer umfassen Intron-Sequenzen, die Spleiß-Donor-Stelle
und den für
das Allel spezifischen Teil der Exonsequenz. Satz 2 besteht aus
einem allgemeinen Primer, der von dem Intron stammt, das in pTCF-HA-1
identifiziert worden war, und vom Exon stammende Primer, die das
H- und R-Allele abdecken. Amplifikation mit Primer-Satz 1 führte zu
einem 190 Bp großen
Fragment, Primer-Satz 2 ergab ein 331 Bp großes Fragment. Beide Primer-Sätze zeigten
die erwarteten Längen
der Fragmente und sind für
die genomische Typisierung geeignet. Weil die Primer in der Weise
ausgesucht wurden, dass sie die DNA unter identischen PCR-Bedingungen
amplifizieren sollten, kann einen Kombination aus beiden Primer-Sätzen in
der selben PCR-Reaktion verwendet werden. In diesem Fall wurde ein
drittes Fragment mit einer Größe von 535
Bp beobachtet, welches auf die Amplifikation der DNA zwischen den
beiden verschiedenen allgemeinen Primer zurückzuführen ist (Daten nicht dargestellt).
-
5. Beispiel 5: Familienstudien
-
Die
Durchführbarkeit
der genomischen Typisierung wurde an 24 Mitgliedern, die zu drei
HLA-A*0201 positiven Familien gehörten, überprüft. Die Ergebnisse der DNA-Typisierung
wurden mit der mHag HA-1-CTL-Typisierung verglichen (Tabelle 3)
und zeigte eine exakte Übereinstimmung. 6 zeigt
die Analyse der genomischen DNA des HA-1-Locus in einer repräsentativen
Familie. Der Knochenmarkspender (06) und der Empfänger (02)
waren HLA-identisch. Der Spender war für das R-Allel homozygot. Der
Empfänger war
heterozygot (H/R) und präsentierte
daher das HA-1-Antigen
an der Zelloberfläche.
Diese Nichtübereinstimmung
führte
zu GvHD, daher reagierten die T-Zellen des Spenders gegen das mHag
des Empfängers.
In dieser Familie waren der Spender und der Empfänger HLA-identisch, aber sie
wiesen eine Nichtübereinstimmung
in der HA-1-Sequenz auf. Die selben Ungleichheiten für HA-1 konnten
in Familie 2 beobachtet werden. Wieder war der Spender (07) homozygot
für das
R-Allel und der Patient (02) war heterozygot (H/R), was zu GvHD
führte.
Familie 3 repräsentiert
die Trennung des Alleles HA-1 H über
drei Generationen in einer gesunden Familie. Das H-Allel stammt
vom Großvater
(01) und wurde auf zwei Generationen vererbt. Die Großmutter
(00) ist, obwohl HLA-A*0201-positiv, homozygot für das R-Allel. Ihre Kinder
(03, 04 und 05) sind alle heterozygot für den HA-1-Locus. Das Kind
04 heiratete Individuum 34, welches HLA-A*0201-positiv, aber homozygot
für das
R-Allel ist. Von ihren Nachkommen erbte nur 84 das Allel HA-1 H
vom Großvater.
Die anderen Enkel (82, 83 und 85) sind homozygot für HA-1 R.
-
Tabelle
3 Zelluläre
und genomische Typisierung für
HA-1 in drei HLA-A*0201-positiven
Familien
-
6. Beispiel 6: Typisierung
der HA-1-Allele durch das LiPA-Verfahren
-
Das
nachstehende Verfahren zur Typisierung der HA-1-Allele H und R in
einer Probe basiert auf der LiPA-Technik (Stuyver et al., 1993).
Für jede
PCR-Reaktion werden
100-200 ng genomischer DNA verwendet. Amplifikationen werden mit
20 pMol von jedem Primer in 100 μl
10 mM Tris/HCl (pH-Wert 8,4) -Pufferlösung, die 50 mM KCl, 4 mM MgCl2, 0,06 mg/ml BSA, 0,5 mM dNTPs und 2,5 Einheiten
Taq-Polymerase (Roche Molecular Systems, Brancheburg, New Jersey)
enthielt, durchgeführt.
Alle Reaktionen beginnen mit einem Denaturierungsschritt von 5 min
bei 95°C.
Die Zyklusbedingungen sind für
alle Primer-Kombinationen 95°C über 1 min
und 65°C über 1 min über zehn
Zyklen. Es folgen 20 Zyklen bei 95°C über 1 min, 62°C über 1 min,
72°C über 1 min
und eine Extension des letzten Schrittes über 5 min bei 72°C. Die HA-1-Allele
werden nachfolgend durch einen reversen Hybridisierungsschritt an
Oligonucleotid-Sonden, die auf einem Nitrocellulosestreifen immobilisiert
worden sind, typisiert. Sonden, die spezifisch mit dem R-Allel hybridisieren,
sind zum Beispiel HA1-R1(1) (SEQ ID NO 11), HA1-R1(2) (SEQ ID NO
12) und HA1-R1(3) (SEQ ID NO 13). Sonden, die spezifisch mit dem
H-Allel hybridisieren, sind zum Beispiel HA1-H1(1) (SEQ ID NO 14),
HA1-H1(2) (SEQ ID NO 15) und HA1-H1(3) (SEQ ID NO 16). Die Hybridisierung
wird in 5 × SSPE,
0,5% SDS bei 56°C über 30 min
durchgeführt.
Ein stringenter Waschschritt wird in 2 × SSPE, 0,1% SDS bei 56°C über 10 min
durchgeführt.
-
Ein
LiPA, der die spezifischen Sonden HA1-H1(1) (SEQ ID NO 14), HA1-R1(3)
(SEQ ID NO 13) und eine Sonde zur Kontrolle der colorimetrischen
Reaktion umfasst, wurde auf die Durchführbarkeit mit den 6 Proben
der Familie 1 geprüft.
Die durch LipA erhaltenen Ergebnisse bestätigten die Ergebnisse der genomischen Typisierung
durch PCR und die CTL-Typisierung (Tabelle 4).
-
Tabelle
4 Vergleich der zellulären
und genomischen Typisierung von HA-1 in Familie 1 durch PCR oder
LiPA
-
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