-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein iontophoretisches Pflaster für die transdermale
Abgabe von Medikamenten mit einem verbesserten Hydrogel-Reservoir.
-
Die
Verabreichung von Medikamenten unter Verwendung von Iontophorese
ist bekannt. Einfach definiert ist Iontophorese die Einführung mittels
elektrischem Strom von Ionen von löslichen Salzen in die Gewebe des
Körpers
zu therapeutischen Zwecken. In derzeit bekannten iontophoretischen
Vorrichtungen werden mindestens zwei Elektroden verwendet. Beide
dieser Elektroden sind so positioniert, dass sie in innigem elektrischen
Kontakt mit einem Teil der Haut des Körpers sind. Eine Elektrode,
genannt die aktive oder Geberelektrode, ist die Elektrode, von welcher
die ionische Substanz, das Heilmittel, der Medikamentvorläufer oder
das Medikament durch Iontophorese in den Körper abgegeben wird. Die andere
Elektrode, genannt die Gegen- oder Rückkehrelektrode, dient dazu,
den elektrischen Kreislauf durch den Körper zu schließen. In
Verbindung mit der Haut des Patienten, die durch die Elektroden
kontaktiert wird, wird der Kreislauf durch Verbindung der Elektroden
mit einer Quelle von elektrischer Energie, zum Beispiel einer Batterie,
geschlossen. Wenn zum Beispiel die in den Körper abzugebende ionische Substanz
positiv geladen, das heißt
ein Kation ist, dann ist die Anode die aktive Elektrode und die
Kathode dient dazu, den Kreislauf zu schließen. Wenn die abzugebende ionische
Substanz negativ geladen, das heißt ein Anion ist, dann ist
die Kathode die aktive Elektrode und die Anode ist die Gegenelektrode.
-
Alternativ
können
sowohl Anode wie Kathode dazu verwendet werden, Medikamente von
entgegengesetzter Ladung in den Körper abzugeben. In einem solchen
Fall werden beide Elektroden als aktive oder Geberelektroden betrachtet.
Zum Beispiel kann die Anode eine positiv geladene ionische Substanz
in den Körper
abgeben, während
die Kathode eine negativ geladene Substanz in den Körper abgeben
kann.
-
Es
ist auch bekannt, dass iontophoretische Abgabevorrichtungen dazu
benutzt werden können,
ein ungeladenes Medikament oder Mittel in den Körper abzugeben. Dies wird durch
einen Elektro-Osmose genannten Vorgang erreicht. Elektro-Osmose
ist der transdermale Fluss eines flüssigen Lösungsmittels (zum Beispiel
des flüssigen
Lösungsmittels,
welches das ungeladene Medikament oder Mittel enthält), welcher durch
das Vorhandensein eines durch die Geberelektrode über die
Haut hinweg angelegten elektrischen Feldes herbeigeführt wird.
Wie hierin verwendet, treffen die Ausdrücke „Iontophorese" und „iontophoretisch" auf gleiche Weise
auf elektrisch betriebene Vorrichtungen zu, welche geladene/ionische
Mittel durch Iontophorese abgeben, wie auch auf elektrisch betriebene
Vorrichtungen, welche geladene/ionische Mittel durch Elektro-Osmose
abgeben.
-
In
dem typischen iontophoretischen Pflaster wird eine Matrix von Reservoirs
bereitgestellt, um das Medikament oder Heilmittel oder das nützliche
Mittel zu beinhalten. Ein Reservoir kann aus irgendeinem Material sein,
das dazu angepasst ist, eine ausreichende Menge Flüssigkeit
darin zu absorbieren und zu halten, um Transport von Mittel dadurch
mittels Iontophorese zu gestatten. Vorzugsweise wird eine Matrix
von Reservoirs verwendet, welche mindestens zum Teil aus einem hydrophilen
Polymer zusammengesetzt ist.
-
Um
elektrischen Strom zu leiten, müssen
die Reservoirs ausreichend hydratisiert sein, um Ionen hindurch
fließen
zu lassen. In den meisten Fällen
sind die Flüssigkeiten,
die verwendet werden um die Matrices der Reservoirs zu hydratisieren,
Wasser, es können
aber auch andere Flüssigkeiten
verwendet werden, um die Matrices der Reservoirs zu aktivieren.
-
Die
Kombination von wasserlöslichem
Polymer und Wasser oder Flüssigkeit
hat zur Folge, dass das Reservoir ein Hydrogel enthält. An das
Reservoir wird mittels eines Stromverteilungselementes elektrischer Strom
angelegt. Dieses Element kann die Form einer Metallplatte, einer
Folienschicht, eines Siebes oder einer Dispersion von Teilchen annehmen.
Die Verwendung von Opfer-Stromverteilungselementen, welche während der
Medikamentabgabe oxidiert oder reduziert werden, ist bevorzugt.
Jedoch stellen derartige Vorrichtungen Ionen her, wie Silberionen,
denen man wegen nachteiliger Wirkungen nicht gestatten darf, auf
die Haut übertragen
zu werden. Eine bedeutende Ansammlung von Ionen darf auch nicht
gestattet werden, weil der Wirkungsgrad der iontophoretischen Vorrichtung
in Folge von Konkurrenz mit dem Medikament-Ion beeinträchtigt werden
kann.
-
Deshalb
ist es notwendig, dass das Reservoir auch ein Gegenion enthält, das
mit dem elektrochemisch erzeugten Ion reagiert. Viele Medikament-Salze
besitzen jedoch nicht das richtige Ion, um mit dem elektrochemisch
erzeugten Ion zu reagieren. Zum Beispiel würden in einigen Fällen wasserlösliche Salze
hergestellt werden, die in ihren ionisierten Zuständen in
dem Reservoir verbleiben würden.
Deshalb ist es wichtig, ein Gegenion in dem Reservoir bereitzustellen,
welches auf wirkungsvolle Weise das von der Elektrode erzeugte Ion
eliminieren kann.
-
Weil
das abzugebende Medikament ebenfalls geladen ist, müssen Vorkehrungen
getroffen werden, um das Medikament daran zu hindern, in Kontakt
mit Gegenionen zu kommen, die eingebracht werden, um das von der
Elektrode erzeugte Ion zu eliminieren. In der Technik sind Verfahren
bekannt, um dies zu erreichen. Typischerweise wird ein Zwei-Kammern-Modell
verwendet, umfassend ein Medikament-Reservoir, das von dem zweiten
Reservoir, das die aktive Elektrode enthält, durch eine Membran getrennt
sein muss, welche direkten Kontakt zwischen dem Medikament und den
Ionenaustauschmedien verhindert.
-
Membranen,
typischerweise Größenausschlussmembranen,
werden verwendet, um die beiden Reservoirkammern zu trennen. Die
Membran muss so ausgewählt
sein, dass sie das Medikament daran hindert, in das Reservoir zu
wandern, welches die aktive Elektrode enthält, und dass sie auch das Ionenaustauschmittel
daran hindert, in das Medikamentreservoir zu driften. Ein Beispiel
einer solchen Zweikammervorrichtung wird in 1 gezeigt.
Ein Zweikammer-Reservoir 1 ist in ein oberes Reservoir 2,
das eine aktive Elektrode 3 enthält, unterteilt. Die Reservoirs
befinden sich in einem Schaumstoffring 6. Das obere Reservoir
ist von einem unteren Reservoir 4 durch eine Trennmembran 5 getrennt.
In diesem Fall wird das Medikament in dem unteren Reservoir aufbewahrt.
Die Unterseite des unteren Reservoirs ist mit einer Trenneinlage 7 abgedichtet,
welche vor der Anbringung der iontophoretischen Vorrichtung an einem
Patienten entfernt wird. Beispiele von anderen Zweikammer-Membranen
können
in Haak, US-Patent Nr. 4 927 408 und Phipps, US-Patent Nr. 5 084
008 gefunden werden.
-
Bei
Phipps ist das Reservoir, welches das Medikament enthält, mit
dem Gegenion ausgerüstet.
In einer Ausführungsform
wird dies erreicht, indem eine Elektrode mit einem leitfähigen Stromverteilungselement konstruiert
wird; und Mittel zum Verbinden des Stromverteilungselementes mit
einer Quelle von elektrischem Strom; einem Reservoir, das ein ionisches
oder ionisierbares Medikament enthält; eine Ionenquellenschicht
in innigem Kontakt mit dem Stromverteilungselement; und eine Schicht
aus selektiv permeablem Material, die auf die Ionenquellenschicht
aufgebracht ist, die sich zwischen dem Stromverteilungselement und
dem Reservoir befindet. Beispiele von Ionenquellenschichten beinhalten
Salzschichten, Ionenaustauschharze oder Chelatisierungsmittel. Ebenso
verwendbar sind Salze in dünnem
Hydrogel-Material oder eine im Wesentlichen entwässerte Schicht, die ein Lösungsmittel
absorbieren würde.
Das selektiv permeable Material ist in der Lage, Materialien, nach
Ladung und Größe zu trennen.
Die Konstruktion dieser Vorrichtung ist komplex, indem viele verschiedenen
Schichten beteiligt sind, wodurch die Kosten und der Zeitaufwand
für ihre
Herstellung erhöht werden.
-
Haak
offenbart eine Konstruktion, bei der das Medikamentreservoir in
Kontakt mit einer Membran ist, welche ein Hydrogel beinhaltet, das
mit einem Ionenaustauschharz oder einem Chelatisierungsmittel beladen ist.
Jedoch bringt eine solche Vorrichtung das Medikament in Kontakt
mit Ionenaustauschmedien, wie eine Membran oder ein Harz, und dies
kann dazu führen,
dass ein Teil des Medikamentes immobilisiert wird. Ferner begrenzt
das Beschränken
der Ionenaustausch-Kapazität
der Vorrichtung auf eine dünne
Membran anstatt auf ein großes
Materialvolumen Material deren Austauschkapazität.
-
Phipps
in US-Patent 5 423 739 offenbart eine iontophoretische Vorrichtung
mit zwei Schichten, in der auf die obere Schicht als die Trägerschicht
Bezug genommen wird und die untere Schicht die Schicht ist, welche
die Haut kontaktiert. Die Schicht, welche die Haut kontaktiert,
enthält
eine ionische Polymerkomponente. Bei Phipps beinhaltet die Trägerschicht
das Medikament oder aktive Mittel und wenig oder keine beweglichen ionisierbaren
Substanzen. In einer Ausführungsform
haben die beweglichen Ionen des Hydrogels in der Schicht, welche
die Haut kontaktiert, eine Ladung entgegengesetzt zu derjenigen
des ionisierten aktiven Mittels. Dies bedeutet, dass das ionisierte
aktive Mittel und das Polymergerüst
die gleiche Ladung haben. Die beiden Schichten sind durch eine impermeable
Sperre getrennt und die Vorrichtung wird erst aktiv, wenn diese impermeable
Sperre durchbrochen wird. Sobald die impermeable Sperre durchbrochen
ist, sind das ionisierte aktive Mittel und die beweglichen Gegenionen
in direktem Kontakt miteinander. Dieser Kontakt kann zu unerwünschter
Wechselwirkung zwischen diesen beiden Elementen führen und
die Medikamentabgabe nachteilig beeinflussen.
-
Phipps
schlägt
auch vor, dass das verhältnismäßig kleine
Gegenion der ionomeren Komponente in der die Haut kontaktierenden
Schicht so ausgewählt
werden kann, dass es mit der elektrochemisch erzeugten Spezies an
der Anode oder der Kathode wechselwirkt. Jedoch verlässt sich
diese Anordnung darauf, dass die beweglichen Gegenionen in der Lage
sind, in einem sehr komplexen Matrixsystem in Kontakt mit den elektrochemisch
erzeugten Ionen zu gelangen. Wegen der Kompliziertheit verschiedener
Hydrogelsysteme kann man nicht immer sicher sein, dass die beweglichen
Gegenionen auf die elektrochemisch erzeugten Ionen treffen und mit
ihnen reagieren. Ferner existieren auch in dieser Anordnung die
unerwünschten
Wechselwirkungen zwischen dem ionisierten aktiven Mittel und dem
beweglichen Gegenion.
-
Außerdem zeigt
Phipps Beispiele, in denen das aktive Mittel und das ionische Polymergerüst entgegengesetzt
geladen sind. Jedoch sind in diesen Fällen das aktive Mittel und
das ionische Polymer in direktem Kontakt miteinander, um das aktive
Mittel in einen kationischen Zustand umzuwandeln.
-
Außerdem sind
die Reservoirs, welche die aktive Elektrode enthalten, dafür bekannt
gewesen, wasserunlösliche,
vernetzte Ionenaustauscherharze zu beinhalten, die dazu dienen,
das während
des iontophoretischen Vorgangs erzeugte Ion zu binden. Ein Beispiel
der Verwendung eines nicht-wasserlöslichen Ionenaustauscherharzes
in dem Reservoir eines iontophoretischen Pflasters findet sich in
Chien, et al., US-Patent
Nr. 5 250 022.
-
Systeme
dieser allgemeinen Art werden auch in WO 95/09670 offenbart, welche
eine iontophoretische Zweikammer-Vorrichtung offenbart, die erste
und zweite Schichten aus hydrophilem Gelpolymer, getrennt durch
eine Membran, umfasst. Die erste Schicht enthält darin dispergiert ein Ionenaustauscherharz.
-
EP-A-509122
offenbart eine iontophoretische Einschicht-Vorrichtung, umfassend
ein einziges Reservoir, das Polyelektrolyt als einen Puffer für den pH-Wert
enthalten kann.
-
Ionenaustauscherharze,
die nach dem Stand der Technik in dem Hydrogel in dem Reservoir
beinhaltet sind, so wie die bei Chien offenbarten, haben ein Hydrogel-Reservoir mit einer
ungleichmäßigen Konsistenz zur
Folge. Die Harze setzen sich oft aus der Matrix heraus ab. Sehr
hohe Konzentrationen von Ionenaustauscherharz am Boden des Reservoirs
können
die Ionenmobilität
behindern, was die Wirkung des iontophoretischen Pflasters ernsthaft
beeinträchtigen
kann.
-
Gleichmäßige Reservoirs
sind auch schwer zu erzielen, wenn die Ionenaustauscherharze verarbeitet werden,
wegen der Tatsache, dass die vernetzten Teilchen sich als ein Füllstoff
verhalten, so dass die Viskosität
hyperbolisch mit der Teilchenkonzentration zunimmt. Die Matrix kann
bei der Herstellung oft sehr teigartig werden. Dies hat Herstellungsschwierigkeiten
zur Folge, und erhöht
in Folge dessen die Kosten des Produktes wegen langer Herstellungszeiten
und einer hohen Ausschussquote des fertigen Produktes. Die hohe
Viskosität begrenzt
auch die Möglichkeiten
der Zubereitung bei der Ausgestaltung des Medikamentreservoirs.
-
Ionenaustauschmembranen
andererseits sind physikalische Sperren, die nicht nur für undichte
Stellen anfällig
sind, sie können
auch beschädigt
werden und auf diese Weise in hohem Maß ihren Wirkungsgrad verringern.
-
Es
ist daher ein Ziel dieser Erfindung, eine Hydrogel-Reservoirmatrix
für ein
iontophoretisches Zweikammer-Pflaster herzustellen, die homogen
und nicht anfällig
für Trennung
ist.
-
Es
ist ein anderes Ziel dieser Erfindung, eine Hydrogel-Reservoirmatrix
für eine
iontophoretische Zweikammer-Vorrichtung bereitzustellen, die leicht
hergestellt werden kann und die nicht eine übermäßige Viskosität aufweist.
-
Noch
ein anderes Ziel dieser Erfindung ist, eine Hydrogel-Reservoirmatrix
für ein
iontophoretisches Zweikammer-Pflaster herzustellen, die nicht von
einer dünnen
physikalischen Sperre zum Ionenaustausch abhängig ist.
-
Auch
höhere
Ionenaustausch-Kapazität
pro Volumeneinheit in einer Hydrogel-Reservoirmatrix für ein iontophoretisches Zweikammer-Pflaster
ist ein angestrebtes Ziel dieser Erfindung.
-
Erhöhte Zuverlässigkeit
des Abfangens von elektrochemisch erzeugten Ionen ist ein anderes
Merkmal der vorliegenden Erfindung.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine iontophoretische Vorrichtung,
wie in Anspruch 1 dargelegt, bereit und löst auf diese Weise die Probleme
der Hydrogelmatrices des Standes der Technik, indem wasserlösliche Polyelektrolyte
als ein Bestandteil der Hydrogel-Reservoirs in iontophoretischen
Zweikammer-Pflastern verwendet werden. Diese Polyelektrolyten sind
so ausgewählt,
dass sie ein festes Gegenion auf der Polymerkette haben, das ein
geeignet geladenes Ion binden kann (das heißt Ionenaustausch). Das üblichste
Ion, welches für
eine solche Wechselwirkung verwendbar ist, ist das an einer Silberelektrode
während
der Iontophorese erzeugte Silberion. Der Polyelektrolyt wird so
ausgewählt,
dass er mischbar mit oder sogar löslich in den Polymeren ist,
welche die Hydrogelphase in dem Hydrogel-Reservoir ausmachen. In
einem solchen Fall wird der Polyelektrolyt nur in einem sehr geringen
Maßstab
dispergiert.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1 ist
ein Diagramm eines iontophoretischen Zweikammer-Pflasters.
-
2 ist
eine schematische Darstellung anodischer iontophoretischer Medikament-Abgabe in einer in-vitro-Zelle.
-
3 ist
ein Schaubild, welches die Menge der Medikament-Abgabe als eine
Funktion der Zeit unter Verwendung des iontophoretischen Pflasters
der vorliegenden Erfindung zeigt.
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung zielt auf eine Verbesserung bei dem Hydrogel-Reservoir
eines iontophoretischen Pflasters ab. Die Verbesserung liegt in
der Verwendung eines wasserlöslichen
Polyelektrolyten in dem Reservoir, um während der Elektrophorese erzeugte
Ionen zu binden. Indem man sich zum Binden dieser Ionen in einem
derart komplexen System an Stelle kleiner beweglicher Ionen auf
ein Polymer verlässt,
wird die Zuverlässigkeit
des Systems erhöht.
-
Das
Reservoir selbst muss hydratisiert sein. Überdies liegt das Reservoir
in der Form einer Matrix vor. Am bevorzugtesten ist die Matrix der
Reservoirs aus einem Matrixbildenden Material zusammengesetzt. Dieses
eine Matrix bildende Material ist mindestens zum Teil aus einem
hydrophilen Polymermaterial zusammengesetzt. Es können sowohl
natürliche
wie auch synthetische hydrophile Polymere verwendet werden. Geeignete
hydrophile Polymere beinhalten Polyvinylpyrrolidone, Polyvinylalkohol,
Polyethylenoxide, wie Polyox®, hergestellt von Union
Carbide Corp.; Carbopol®, hergestellt von BF Goodrich
aus Akron, Ohio; Mischungen aus Polyoxyethylen oder Polyethylenglycolen
mit Polyacrylsäure,
wie Polyox®,
gemischt mit Carbopol®, Polyacrylamid, Klucel®,
vernetzte Dextrane wie Sephadex (Pharmacia Fine Chemicals, AB, Uppsala,
Schweden); Water Lockte (Grain Processing Corp., Muscatine, lowa),
welches ein Stärke-gepfropftes
Natriumacrylat-Acrylamid-Copolymer
ist; Cellulose, Derivate wie Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
wenig substituierte Hydroxypropylcellulose und vernetzte Na-Carboxymethylcellulose
wie Ac-Di-Sol (FMC Corp., Philadelphia, Pa.); Hydrogele wie Polyhydroxyethylmethacrylat
(National Patent Development Corp.); natürliche Gummis, Chitosan, Pektin,
Stärke,
Guargummi, Johannisbrotgummi sowie auch Mischungen davon. Von diesen
sind Polyvinylpyrrolidone bevorzugt.
-
Um
elektrischen Strom zu leiten, müssen
die Reservoirs ausreichend hydratisiert sein, um Ionen hindurchfließen zu lassen.
In den meisten Fällen
ist die zum Hydratisieren der Matrices der Reservoirs verwendete
Flüssigkeit
Wasser, es können
aber auch andere nicht-wässrige
Flüssigkeiten
verwendet werden, um die Matrices der Reservoirs zu „hydratisieren" (das heißt, zu aktivieren).
In dem typischen Fall, in dem die aktivierende Flüssigkeit
Wasser ist, sind die Matrices der Reservoirs mindestens teilweise
aus einem hydrophilen Material wie einem hydrophilen Polymer, einem
Celluloseschwamm oder Cellulosetampon oder anderem, Wasser zurückhaltenden
Material zusammengesetzt. Am bevorzugtesten sind die Matrices der
Reservoirs mindestens teilweise aus einem hydrophilen Polymer der
vorstehend beschriebenen Art zusammengesetzt.
-
Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Verwendung von wasserlöslichen
Polyelektrolyten. Der Ausdruck Polyelektrolyt bezeichnet eine Klasse
von makromolekularen Verbindungen, die wenn sie in einem geeigneten
polaren Lösungsmittel,
wie Wasser, gelöst
sind, spontan eine große
Anzahl von Elementarladungen, verteilt entlang der makromolekularen
Achse, erlangen oder zu erlangen veranlasst werden können. Siehe Concise
Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, J.I. Kroschwitz
(Ed.), 1990, pp 788-93.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten wasserlöslichen
Polyelektrolyte werden so ausgewählt,
dass das feste Ion an der Polymerkette ein geeignet geladenes Ion
binden kann, das von der Elektrode während der Iontophorese erzeugt
wurde. Der Polyelektrolyt wird so ausgewählt, dass er mit den Polymeren, welche
die Hydrogelphase in der Matrix bilden, mischbar oder sogar in ihnen
löslich
ist.
-
Ein
anderes wichtiges Merkmal des ausgewählten Polyelektrolyten ist,
dass er medizinisch verträglich sein
muss. Zum Beispiel wäre
ein Polyelektrolyt mit Hg- oder Ag-Ionen nicht verträglich. Ferner
muss der Polyelektrolyt von medizinischer Qualität sein, so dass keine schädlichen
Lösungsmittel
oder restlichen Monomere in das iontophoretische Pflaster eingebracht
werden.
-
Das
ausgewählte
Polymer sollte auch nicht vernetzt sein, und sollte ein Molekulargewicht
von etwa 1 000 oder mehr aufweisen. Es können Polyelektrolyte mit stark
ionischen Gruppen wie Sulfonate, Carboxylate und Phosphate verwendet
werden. Beispiele von Polyelektrolyten, die zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind die Kationen mit hohem
Molekulargewicht Dextrancarbonate, aminierte Styrole, Polyvinylimin,
Polyethylenimin, Poly(vinyl-4-alkylpyridinium)
und Poly(vinylbenzyltrimethylammonium). Geeignete Anionen mit hohem
Molekulargewicht beinhalten Polymethacrylate, Polystyrolsulfonate,
Hyaluronate, Alginate, Dextransulfonate, Acrylamidomethylpropansulfonate
(„Poly-AMPS") und Natriumpolystyrolsulfonat („NaPSS"). Die anionischen
Verbindungen werden bevorzugt, wobei Poly-AMPS und NaPSS noch bevorzugter
sind. Der bevorzugteste wasserlösliche
Elektrolyt ist NaPSS, welcher unter der Handelsmarke Kayexalate von
Spectrum Chemical Mfg. Corp. erhältlich
ist. Dieser Polyelektrolyt ist die Natriumform eines sulfonierten Divinylbenzol-Styrol-Copolymers.
-
Interessanterweise
hat die Verwendung einer makroskopischen, vernetzten Polyelektrolyt-Zusammensetzung
mit der gleichen chemischen Identität wie NaPSS eine Hydrogelmatrix
mit den vorstehend erwähnten
Problemen zur Folge. Noch spezifischer ist Amberlite IRP-69 ein
Kationenaustauscherharz pharmazeutischer Qualität, erhältlich von Rohm and Haas Company.
Es wird als ein trockenes, feines Pulver geliefert und ist von einem
sulfonierten Copolymer von Styrol und Divinylbenzol abgeleitet.
Kombination von 15% dieses Harzes mit 15% Polyvinylpyrrolidon und
70% Wasser, um eine Hydrogelmatrix zur iontophoretischen Medikamentabgabe
zu erzeugen, wirft rheologische Probleme auf. Wenn der gesamte Feststoffgehalt über 35% ist,
wird die Flüssigkeit
hochviskos und schwierig zu verarbeiten. Wenn die Menge an PVP zu
gering ist, setzt sich das Ionenaustauscherharz aus der Flüssigkeit
ab. Das bedeutet, dass es für
einige Medikamente nicht möglich
ist, genügend
Ionenaustauscherharz zuzusetzen, ohne das Reservoir sehr groß zu machen.
Das Medikament-Reservoir darf aber nicht zu groß werden, denn dies erhöht die Verdünnung des
Medikamentes und neigt dazu, die Dosiseffizienz des Pflasters zu
verringern.
-
Überdies
fehlt den Zubereitungen, welche das Ionenaustauscherharz enthalten,
häufig
ausreichende Klebrigkeit. Klebrigkeit ist ein wichtiges Merkmal
eines Hydrogel-Reservoirs, denn ein nicht-klebriges Hydrogel kann
sich von den Elektroden der Vorrichtung trennen und Ausfall der
Vorrichtung verursachen.
-
Im
Gegensatz hierzu ist ein ähnliches
Reservoir, das unter Verwendung des wasserlöslichen NaPSS-Polyelektrolyten
der vorliegenden Erfindung hergestellt ist, ausreichend klebrig,
um Probleme der Abtrennung zu vermeiden. Außerdem ist die Zusammensetzung
nicht zu viskos, setzt sich beim Stehen nicht ab und ist leichter
zu verarbeiten.
-
Die
Menge an Polymer oder anderer Substanz, die verwendet wird, um die
Reservoir-Matrix zu erzeugen, kann unterschiedlich sein, ist aber
typischerweise etwa 1 bis 50%.
-
Die
in dem Hydrogelmatrix-Reservoir enthaltene Menge an wasserlöslichem
Polyelektrolyten kann von 0-100% der Matrix sein, wobei 10-100%
der bevorzugte Bereich ist.
-
Der
höhere
Bereich an wasserlöslichem
Polyelektrolyten ist in dem Fall geeignet, in dem der Polyelektrolyt
in der Lage ist, von sich aus ein Gel zu bilden.
-
In
der vorliegenden Erfindung kann irgendein Medikament, das fähig zur
iontophoretischen Freisetzung ist, verwendet werden. Zum Beispiel
sind Medikamente, die bei der Schmerzbehandlung verwendet werden,
wie Morphin, Sufentanil, Remifentanil, Ketorolac®, Butorphanol,
Fentanyl, Hydromorphon, Oxyrnorphon und Buprenorphin in dieser Erfindung
verwendbar.
-
Antiemetika
wie Ondanstron, Granistron und Metoclopramid können verwendet werden.
-
Migränemittel
einschließlich
Dihydroergotamin, 311 C Naratriptan und Sumatriptan können auch
verwendet werden.
-
Auch
Medikamente, die als Peptide eingeordnet werden können, sind
zur iontophoretischen Freisetzung befähigt. Beispiele von solchen
Verbindungen beinhalten Calcitonin, das verwendet wird, um Osteoporose
zu behandeln, Octreotid, das verwendet wird, um den Auswirkungen
von Wachstumshormon entgegen zu wirken, und Enkephaline, Endorphine
und Analoga zur Schmerzbehandlung.
-
Andere
Medikamente, die in der vorliegenden Erfindung verwendbar wären, beinhalten
Analgetika, Antithrombotika, Antikonvulsiva, Antidepressiva, Mittel
gegen Entzündung,
Mittel gegen Übergewicht
und Antipsychotika, sind aber nicht darauf beschränkt. Andere
Klassen von Medikamenten, die in der vorliegenden Erfindung Anwendung
finden würden,
sind den Kennern der iontophoretischen Medikamentfreisetzung bekannt.
-
Die
beiden Kammern des iontophoretischen Pflasters können mittels einer Anzahl von
Verfahren getrennt werden, die in dem Stand der Technik, wie vorstehend
beschrieben, offenbart werden. In der vorliegenden Erfindung sind
permeable Größenausschluß-Membranen
die bevorzugten Mittel zum Trennen des Reservoirs, das die aktive
Elektrode enthält,
und des Medikamentreservoirs. Die Größenausschluß-Membran muss in der Lage
sein, Medikamentmoleküle
daran zu hindern, in das die aktive Elektrode enthaltende Reservoir
zu diffundieren, und auch dazu, Ionenaustausch-Polyelektrolyte daran
zu hindern, hinunter in das Medikamentreservoir zu diffundieren,
dabei aber den für
das Stattfinden des iontophoretischen Vorganges notwendigen Übergang
kleiner Ionen gestatten. Die Medikamentmoleküle sind gewöhnlich viel kleiner als der
Ionenaustausch-Polyelektrolyt,
und sie sind der begrenzende Faktor bei der Auswahl der Membran.
Als ein Beispiel einer Größenausschluß-Membran,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist YCO-5,
erhältlich
von Amicon, geeignet. YCO-5 ist eine aus Celluloseacetat bestehende
Membran. Natürlich
kann jede Größenausschluß-Membran, welche die
vorstehend dargelegten Leistungskriterien erfüllt, verwendet werden.
-
Die
iontophoretische Abgabevorrichtung der vorliegenden Erfindung ist
vorzugsweise flexibel genug, um sich den Umrissen des Körpers anzupassen.
Während
sie nicht auf irgendeine besondere Größe oder Form beschränkt ist,
ist die Vorrichtung typischerweise etwa 5,08 bis 7,62 cm (zwei oder
drei inch) lang, etwa 3,81 cm (eineinhalb inch) breit und hat eine
Dicke von ungefähr
0,64 cm (ein Viertel inch). Die kombinierten Haut-kontaktierenden
Flächen
der Elektrodenbaugruppen können
von weniger als 1 cm2 bis größer als
200 cm2 schwanken. Die durchschnittliche
Vorrichtung hat jedoch Elektrodenbaugruppen mit einer kombinierten Hautkontaktierenden
Fläche
in dem Bereich von etwa 5 bis 50 cm2. Wie
sie konstruiert sind, sind Elektrodenbaugruppen elektrisch voneinander
isoliert, bis die Vorrichtung auf den menschlichen Körper aufgebracht
wird, wodurch ein Stromkreis durch das menschliche Gewebe zwischen
den Elektrodenbaugruppen geschlossen wird.
-
Das
wohltätige
Mittel oder Medikament in dem Fall des Geberelektroden-Reservoirs,
und das Elektrolytsalz in dem Fall des Gegenelektroden-Reservoirs,
können
der Medikamentreservoir-Matrix entweder zu dem Zeitpunkt der Herstellung
der Vorrichtung oder zu dem Zeitpunkt der Verwendung zugesetzt werden. Wenn
zum Beispiel das Medikament oder der Elektrolyt der Medikament enthaltenden
Reservoirmatrix zu dem Zeitpunkt der Herstellung der Vorrichtung
zugesetzt wird, kann die Vermischung des Medikamentes oder des Elektrolyten
mit den Komponenten der Medikamentreservoir-Matrix mechanisch entweder
durch Vermahlen, Extrusion oder Heißschmelz-Mischen erreicht werden.
Die sich ergebenden Reservoirs im trockenen Zustand können dann
zum Beispiel durch Gießen
aus der Lösung,
durch Extrusion oder durch Schmelzverarbeitung hergestellt werden.
Zusätzlich
zu dem Medikament und dem Polyelektrolyten können die Reservoirs auch andere
herkömmliche
Materialien enthalten, wie Farbstoffe, Pigmente, inerte Füllstoffe
und andere Hilfsstoffe.
-
Andererseits
können
die Reservoirs mit keinem Medikament oder Elektrolyten hergestellt
werden. In einem solchen Fall können
das Medikament und der Elektrolyt den Reservoirs zugesetzt werden,
indem eine Lösung
des Medikamentes und eine Lösung
des Polyelektrolyten der richtigen Reservoirmatrix und Kammer zum
Zeitpunkt der Verwendung zugesetzt werden.
-
Andere
Inhaltsstoffe wie antimikrobielle Mittel und Antioxidantien können auch
in vorteilhafter Weise in dem Hydrogel-Reservoir der vorliegenden
Erfindung beinhaltet sein.
-
Beispiel 1
-
Inhaltsstoffe
-
- 15% BASF K90F Polyvinylpyrrolidon
- 15% Kayexalate® USP-Qualität Natriumpolystyrolsulfonat
(NaPSS)
- 1 % Nipastat Phenonip® (eine antimikrobielles
Konservierungsmittel)
- 0,09% NaCl
- Wasser zum Ausgleich
-
Diese
Zubereitung wurde gemischt, um die festen Komponenten aufzulösen.
-
Drei
Zusammensetzungen mit den vorstehenden Zubereitungen wurden hergestellt.
Sie wurden mit A1, A2 und A3 bezeichnet.
-
Die
vorstehend beschriebenen Zusammensetzungen wurden in 2cm2-Anodenpflaster,
deren Konstruktion nachstehend beschrieben wird, verbracht. Nachdem
sich jede Zusammensetzung in der oberen Kammer des Pflasters befand,
wurde sie in situ mit einem Elektronenstrahl hoher Energie bestrahlt,
um die Zusammensetzung zu vernetzen. Natürlich ist das Ausmaß der sich
ergebenden Vernetzung um so größer, je
höher die
angewendete Dosis ist.
-
Zusammensetzung
A1 erhielt 2,3 mrad Strahlung. Die Zusammensetzungen A2 und A3 erhielten
beide jeweils 1 mrad Strahlung.
-
Hierauf
wurden die Pflaster, welche die Zusammensetzungen A1, A2 und A3
enthielten, in einem in-vitro System bewertet, um festzustellen,
ob das sich ergebende Pflaster in der Lage war, seine beabsichtigte Funktion
zu erfüllen.
-
Die
Pflaster wurden unter Verwendung eines Zweikammer-Modells, wie schematisch
in 1 gezeigt, hergestellt. Das untere, Medikament
enthaltende Reservoir wird hergestellt, indem ein steifer, offenzelliger
hydrophiler Polyethylen-Schaumstoff verwendet wird, der von Porex
Technologies Corp., Fairburn, GA als Teil Nr. 4896 erhältlich ist.
Auf die Oberseite des unteren Reservoirs wird eine Trennmembran,
wie YCO-5 von Amicon, die ab einem Molekulargewicht 500 nicht
mehr durchlässt,
verbracht. Die Unterseite des unteren Reservoirs wird mit einer
Klebeeinlage abgedichtet. Das obere Reservoir wird unter Verwendung
von Streifen aus mit Klebstoff beschichtetem Polyethylen-Schaumstoff,
wie diejenigen, die von der Specialty Tapes Division der Firma Avery
Dennison erhältlich
sind, hergestellt. Es wird ein Schaumstoff mit 1/8 inch Dicke verwendet.
Es werden ausgestanzte Löcher
in dem Schaumstoff hergestellt, um das Einführen der Elektrode zu gestatten. Delker
Corporation liefert das für
die Silberelektrode verwendete Silbergewebe, Teil Nummer 6AG-10-077.
-
Die
Reservoirs können
mittels Pipette oder mit einer Injektionsnadel gefüllt werden.
In den unter Verwendung der vorstehenden Hydrogel-Zubereitung durchgeführten Experimenten
enthielten die Medikament-Reservoirs ein selbst hergestelltes, kationisches
Peptidmedikament mit einem Molekulargewicht von etwa 600, das als
ein Wachstumshormon freisetzendes Peptid (GHRP, Growth Hormone Releasing
Peptide) wirkt. Eine dieses GHRP enthaltende Zusammensetzung wurde
in das untere Reservoir verbracht und wurde unter Verwendung der
folgenden Inhaltsstoffe hergestellt:
1,5 Gramm Peptidmedikament,
radioaktiv markiert
0,32 Gramm Eisessig
1,5 Gramm Glycerin
1,68
Gramm entionisiertes Wasser
-
Die
vorstehenden Inhaltsstoffe wurden gemischt, um eine Zubereitung
mit einer Medikamentkonzentration von 100 mg/ml zu erhalten. Die
Essigsäure
ist darin, um das Peptid zu ionisieren.
-
Medikamentabgabe
in einem in-vitro-Modell wurde verwendet, um die Leistung des Pflasters,
welches die Hydrogel-Zusammensetzung von Beispiel 1 enthielt, zu
bewerten. Das in-vitro-Modell wird schematisch in
2 gezeigt
und ist allgemein auf dem Fachgebiet bekannt. (W.J. Addicks, G.L.
Flynn und N. Weiner, „Validation
of a Flow-through Diffusion Cell for use in Transdermal Research", Pharmaceutical
Research, vol. 4, 1987, pp. 337-341). Gemäß
2 wurde
ein iontophoretisches Pflaster
8, wie vorstehend beschrieben,
auf eine Haut oder Membran
9, wie herausgeschnittene Schweinehaut,
verbracht. Herausgeschnittene Schweinehaut kann gemäß bekannten
Verfahren hergestellt werden, einschließlich denen, die in Kligman,
A.M., et al., Arch. Dermatol., 88:702-05 (1963) beschrieben sind.
Die Haut wurde über
einer in-vitro-Zelle
10, die eine Kathode
11 enthielt,
angebracht. Es wurde der Anode
12 und der Kathode
11 ein
konstanter Gleichstrom angelegt. Die in-vitro-Zelle
10 wurde
mit Rezeptorflüssigkeit
13 versorgt.
Die Rezeptorflüssigkeit
hatte die folgende Zusammensetzung:
Wasser | 3
Liter |
1N
NaOH | 17,5
ml |
PEG
400 (Carbowax 400 NF, Union Carbide) | 70
ml |
Tensid
(Pluronic
P103, BASF P103) | 3
ml |
NaCl | 17,54
g |
Puffer
HEPES
(4-(2-Hydroxyethyl)-piperazin-1-ethan-sulfonsäure
von
Sigma | 7,15
g |
Natriumazid | 0,306
g |
-
Die
vorstehenden Inhaltsstoffe wurden gemischt, um eine Lösung zur
Verwendung als eine Rezeptorflüssigkeit
mit einem pH-Wert von 7,4 zu erhalten.
-
Nachdem
der Strom eingeschaltet war und das Medikament anfing, über die
Membran 9 transportiert zu werden, wurde die Rezeptorflüssigkeit 13 in
der in-vitro-Zelle
jede Stunde mittels einer Pumpe 14 entfernt, die sich außerhalb
der in-vitro-Zelle 10 befand.
Die Flüssigkeit
wurde dann in einem Fraktionssammler 15 gesammelt und die
Menge des abgegebenen Medikamentes wurde mit radioaktiven Bestimmungsmitteln,
die nicht gezeigt sind, als eine Funktion der Zeit bestimmt.
-
Unter
Verwendung der Hydrogel-Zubereitungen der vorliegenden Erfindung
A1, A2 und A3, wie vorstehend beschrieben, wurde ein konstanter
Strom von 250 Mikroampere pro Quadratzentimeter 24 Stunden lang
angelegt. Die in-vitro-Abgabe des Medikamentes wurde dann als Fluss,
in Mikrogramm pro Stunde, als eine Funktion der Zeit gemessen. Die
Ergebnisse werden in 3 gezeigt. Diese Ergebnisse
demonstrieren, dass Hydrogel-Zusammensetzungen gemäß der beanspruchten
Erfindung zur iontophoretischen Medikamentabgabe fähig sind.
-
Es
versteht sich für
den Fachmann, dass viele mögliche
Hydrogel-Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung möglich
sind, und daher ist die Erfindung nicht auf die in den Beispielen
gezeigten Zusammensetzungen beschränkt. Gleichermaßen ist
eine weite Vielfalt von geeigneten Polyelektrolyten den Fachleuten
bekannt, und die vorliegende Erfindung ist nicht auf die spezifisch
Erwähnten
beschränkt.