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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf Zusammensetzungen und Verfahren für die Herstellung stabiler oxidativer Haarfärbeprodukte, die zu einem langanhaltenden und natürlichen Farbergebnis führen und die Struktur und den Zustand der Haares nach der Anwendung nicht beeinträchtigen. Die vorliegende Erfindung bezieht sich genauer auf zweiteilige wässrige oxidative Haarfärbezusammensetzungen, die Oxidationsfarbstoff-Vorläufer in einem der beiden Komponententeile und ein Oxidationsmittel in dem anderen Komponententeil umfassen. Einer oder beide dieser Komponententeile enthalten außerdem ein oder mehrere Polyetherpolyurethane und ein oder mehrere Konditioniermittel. Die Zusammensetzungen der Erfindung können außerdem weitere herkömmlich verwendete Haarfärbe-Zusatzstoffe und -Komponenten umfassen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Oxidative Haarfarbstoffe sind wesentliche Bestandteile in Haarfärbepräparaten zum Dauerfärben menschlichen Haares. Das Haarfärbeverfahren wird im Allgemeinen durch Reaktion bestimmter primärer Zwischenverbindungen mit bestimmten Kopplungsverbindungen unter Vorhandensein eines geeigneten Oxidationsmittels bzw. einer Oxidationsverbindung, beispielsweise Wasserstoffperoxid, erzielt.
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Werden Oxidationsfarbstoffe, wie solche, die primäre Farbzwischenverbindungen und -koppler umfassen, für das Färben menschlichen Haares eingesetzt, wird in diesem Verfahren üblicherweise ein zweiteiliges System verwendet. Im Allgemeinen kann ein Teil eine Lotion, ein Gel oder eine Cremeformulierung sein, das bzw. die mehrere Bestandteile enthalten, einschließlich Oxidationsfarbstoff-Vorläufern (d. h., primären Zwischenverbindungen und Kopplungsmitteln). Der andere Teil ist eine Entwicklerformulierung, die ein geeignetes Oxidationsmittel enthält, z. B. Wasserstoffperoxid. Unmittelbar nach Auftrag auf das Haar werden die beiden Teile miteinander vermischt, um eine verdickte flüssige Lösung herzustellen, beispielsweise eine Lotion, Creme oder ein Gel. Aufgrund der Oxidationseigenschaften des Oxidationsmittels kann ein Teil des natürlichen Melaninpigments des Haars gebleicht werden. Die Oxidationsfarbstoff-Vorläufer in der verdickten Lösung (z. B. der Lotion bzw. dem Gel) dringen in das Haar, kuppeln dort an und oxidieren, um somit den erwünschten Farbton zu ergeben. Solche Systeme enthalten im Allgemeinen einen Anteil an organischen Lösungsmitteln und Tensiden und weisen verhältnismäßig hohe Konzentrationen an Farbstoff-Vorläufern auf, um den erwünschten Farbton zu ergeben.
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Für den ordnungsgemäßen Ablauf von Verfahren, in denen dauerhafte oxidative Farbstoffe eingesetzt werden, ist es wichtig, eine Reihe von Parametern und Bedingungen bei der Verwendung dieser Farbstoffe unter Beimischung von Kopplern in Haarfärbepräparaten für menschliches Haar zu beachten: Hierzu zählen der Endfarbton und die Endfarbtonintensität, die nach Auftrag auf das Haar des Anwenders entstehen; die Auswaschbarkeit und die Lichtechtheit des resultierenden Farbstoffs; die Beständigkeit des Farbstoffs gegenüber Schweiß; die Art des zu färbenden Haares, z. B. naturbelassenes Haar oder gewelltes Haar; die Beständigkeit des Farbstoffs gegenüber diversen Haarbehandlungen, wie Dauerwelle, Glättung, Haarwäsche, Konditionierung und Rubbeln. Außerdem darf der Farbstoff praktisch keinerlei Allergenität oder dermale bzw. systemische Toxizität aufweisen. Idealerweise ist das Farbstoffprodukt außerdem kostengünstig und stabil gegenüber den vorgenannten äußeren Einflüssen und gegenüber chemischen Mitteln, und zwar nach dem Auftrag auf das Haar über einen angemessenen Zeitraum hinweg, beispielsweise mindestens vier bis sechs Wochen lang, um eine annehmbare Haltbarkeitsdauer sicherzustellen.
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Die Verwendung von quartären Alkylaminen als Konditioniermittel in Haarfärbeformulierungen entspricht seit etwa zwanzig Jahren dem Stand der Technik. In letzter Zeit wurden den Haarfärbeformulierungen durch Verwendung von Polyquaternium-Verbindungen dauerhafte Konditioniereigenschaften verliehen.
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Stark wässrige Basen als Träger zum Haarfärben werden im Fachgebiet eingesetzt (
US-Patentschrift Nr. 4,776,855 und RE 33786). Das Verdicken einer stark wässrigen Base wird durch das Hinzufügen eines Polyacrylsäurederivats zum Peroxidentwickler erzielt. Dadurch bildet das Polyacrylsäurederivat eine unlösliche Mischung innerhalb des sauren pH-Werts des Entwicklers. Bei Vermischung mit der alkalischen Farbstoffformulierung wird die Polyacrylsäure neutralisiert, was zu der Andickung führt.
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Obgleich solche wässrigen Basen zum Gebrauch in einem Haarfärbe-Konditionierprodukt beschrieben werden (
US-Patentschrift Nr. 5,376,146 und
5,393,305 ), besteht eine teilweise Unverträglichkeit zwischen den Konditioniermitteln und den Polyacrylsäuren. Eine solche Unverträglichkeit führt zu Nachteilen bei der Verwendung von Polyacrylsäurederivaten in Kombination mit kationischen Konditioniermitteln, beispielsweise quartären Aminen oder Polymeren. Insbesondere bildet ein Teil der anionischen Polyacrylsäure Komplexe mit dem kationischen quartären Amin oder Polymer, was zu einer unwirksamen Andickung und dem Verlust der Konditionierwirkung führt.
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Die vorliegende Erfindung löst das vorgenannte Unverträglichkeitsproblem durch Verwendung bestimmter nichtionischer Polymere zum Verdicken der zweiteiligen Farbstoffzusammensetzung in Kombination mit einem oder mehreren Konditioniermitteln. Die nichtionischen Polymere bilden keine Komplexe mit den Konditioniermitteln, was zu einer wirksameren Andickung und Konditionierung des Produkts führt. Durch die Erfinder wurde neu herausgefunden, dass diese Polymere, von denen keine eigenständige Konditionierwirkung bekannt ist, in überraschendem Maße die Konditionierwirkung anderer Konditioniermittel, die möglicherweise im Produkt enthalten sein können, verstärken. Das letztendliche Ergebnis der vorliegenden Erfindung ist eine Haarfärbezusammensetzung mit einer ausgezeichneten Rheologie und hervorragenden Konditioniereigenschaften und -nutzen für zweiteilige Haarfärbesysteme.
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EP 0 875 237 A2 , das gemäß des Bestimmungen von Artikel 54 (3) EPC nur teilweise den Stand der Technik bilden können, bezieht sich auf Haarfärbezusammensetzungen, die ein oder mehrere Haarfärbemittel, ein hydrophob modifiziertes nichtionisches Polyol, ein Assoziationsmittel und Wasser enthalten. Darin wird Folgendes offenbart:
- (i) ein zweiteiliges Farbstoffsystem bestehend aus einer ersten Farbstoffkomponentenzusammensetzung, die eine Farbstofflotion bestehend aus einer oder mehreren primären Farbstoff-Zwischenverbindungen, einem oder mehreren Kopplungsmitteln, 0,10 Gewichtsteilen Natriumsulfit, 2,00 Gewichtsteilen Hexylenglycol, 4,00 Gewichtsteilen Butylcarbitol, 4,00 Gewichtsteilen Aminoethanol, 2,94 Gewichtsteilen Behenyltrimethylammoniumchlorid 68%, 0,10 Gewichtsteilen Natriumchlorid, 10,00 Gewichtsteilen Neodol 25-12 und 76,86 Gewichtsteilen Wasser ist, sowie einer zweiten Entwicklerkomponentenzusammensetzung bestehend aus einem Oxidationsmittel, 1,00 Gewichtsteilen Neodol 45-13, zu 1,00 Gewichtsteilen ein nichtionisches Polyetherpolyurethanpolymer und zu 92,33 Gewichtsteilen Wasser; oder
- (ii) ein zweiteiliges Haarfärbesystem bestehend aus einer ersten Farbstoffkomponentenzusammensetzung, die eine Farbstofflotion bestehend aus einer oder mehreren primären Farbstoff-Zwischenverbindungen, einem oder mehreren Kopplungsmitteln, 0,10 Gewichtsteilen Natriumsulfit, 2,00 Gewichtsteilen Hexenglycol, 4,00 Gewichtsteilen Butylcarbitol, 4,00 Gewichtsteilen Aminoethanol, 2,21 Gewichtsteilen Behenyltrimethylammoniumchlorid 68%, 0,10 Gewichtsteilen Natriumchlorid, 10,00 Gewichtsteilen Triton N-42 und 77,59 Gewichtsteilen Wasser ist, sowie eine zweite Entwicklerkomponentenzusammensetzung bestehend aus einem Oxidationsmittel, 1,00 Gewichtsteilen Triton N-401, 10,00 Gewichtsteilen Triton N-101, zu 1,00 Gewichtsteilen ein nichtionisches Polyetherpolyurethanpolymer und zu 82,33 Gewichtsteilen Wasser; oder
- (iii) ein zweiteiliges Haarfärbesystem bestehend aus einer ersten Farbstoffkomponentenzusammensetzung, die eine Farbstofflotion bestehend aus einer oder mehreren primären Farbstoffzwischenverbindungen, einem oder mehreren Kopplungsmitteln, 0,10 Gewichtsteilen Natriumsulfit, 2,00 Gewichtsteilen Hexenglycol, 4,00 Gewichtsteilen Butylcarbitol, 4,00 Gewichtsteilen Aminoethanol, 2,21 Gewichtsteilen Behenyltrimethylammoniumchlorid 68%, 0,10 Gewichtsteilen Natriumchlorid, 10,00 Gewichtsteilen Neodol 45-7, 10,00 Gewichtsteilen Neodol 25-3 und 67,59 Gewichtsteilen Wasser ist, sowie einer zweiten Entwicklerkomponentenzusammensetzung bestehend aus einem Oxidationsmittel, 1,00 Gewichtsteilen Neodol 25-12, zu 1,00 Gewichtsteilen ein nichtionisches Polyetherpolyurethanpolymer und 92,33 Gewichtsteilen Wasser; oder
- (iv) ein zweiteiliges Haarfärbesystem bestehend aus einer ersten Farbstoffkomponentenzusammensetzung, die eine Farbstofflotion bestehend aus einer oder mehreren primären Farbstoffzwischenverbindungen, einem oder mehreren Kopplungsmitteln, 0,10 Gewichtsteilen Natriumsulfit, 2,00 Gewichtsteilen Hexenglycol, 4,00 Gewichtsteilen Butylcarbitol, 4,00 Gewichtsteilen Ethanolamin, 4,41 Gewichtsteilen Behenyltrimethylammoniumchlorid 68%, 0,10 Gewichtsteilen Natriumchlorid, 3,00 Gewichtsteilen Triton N-401, 10,00 Gewichtsteilen Triton N-42 und 72,39 Gewichtsteilen Wasser ist, sowie einer zweiten Entwicklerkomponentenzusammensetzung bestehend aus einem Oxidationsmittel, 1,00 Gewichtsteilen Triton N-401, zu 1,00 Gewichtsteilen ein nichtionisches Polyetherpolyurethanpolymer und 92,33 Gewichtsteilen Wasser;
wobei in jedem zweiteiligen Haarfärbesystem (i) bis (iv) das nichtionische Polyetherpolyurethanpolymer das nichtionische Polyetherpolyurethanpolymer ist, das durch ein Verfahren erhalten wird, in dem 195 Gramm eines Polyethylenglykols mit einem ungefähren Molekulargewicht von 8.000, 325 Gramm Toluol und 0,2 Gramm Dibutylzinndilaurat in einen Literkolben gegeben werden; die Mischung wird azeotropisch getrocknet durch Refluxieren der Mischung und Auffangen jeglichen Wassers in einem Wasserabscheider, die Mischung wird auf 80 Grad abgekühlt und 8,2 Gramm Methylenbis(4-cyclohexylisocyanat) werden zur Mischung gegeben; eine Zusammensetzung bestehend aus 4,7 Gramm 1-Octadecanol und 11,5 Gramm eines Polyethylenglykolmethylethers mit einem ungefähren Molekulargewicht von 2.000 wird nach 2,5 Stunden zur Mischung gegeben, die Mischung wird 4 Stunden lang auf 80°C gehalten und anschließend abgekühlt, und das Feststoffpolymer wird durch Verdunstung des Toluols isoliert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist ein Ziel der vorliegende Erfindung, eine zweiteilige wässrige oxidative Haarfärbezusammensetzung zu liefern, deren Teile unmittelbar vor bzw. direkt zum Zeitpunkt des Gebrauchs gemischt werden, um eine erfindungsgemäße Endhaarfärbezusammensetzung bzw. -formulierung herzustellen. Die Endzusammensetzungsmischung wird auf das Haar aufgetragen. Ein Teil der Zusammensetzung umfasst eine Farbstoffformulierung, die einen oder mehrere Oxidationsfarbstoff-Vorläufer umfasst, einschließlich primären Zwischenverbindungen und Kopplern. Der zweite Teil der Zusammensetzung enthält eine Entwicklerformulierung, die einen Entwickler umfasst, d. h., eine oxidierende Verbindung, vorzugsweise Wasserstoffperoxid. Ein oder beide Teile der Zusammensetzung umfassen außerdem mindestens ein Polyetherpolyurethan wie in den
US-Patentschriften Nr. 4,180,491 ,
4,155,892 und
5,281,654 beschrieben und mindestens ein Konditioniermittel. Die Endzusammensetzung weist einen pH-Wert von 8,0 bis 10,5 auf und umfasst zu 0,1 Gew.-% bis 15 Gew.-% ein Alkalisierungsmittel ausgewählt aus Ammoniak, Aminomethylpropanol, Methylethanolamin und Natriumcarbonat. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist das Polyetherpolyurethan nichtionisch und wird außerdem vorzugsweise durch Hinzufügen von Stärke modifiziert. Wird stärkemodifiziertes Polyetherpolyurethan verwendet, können ein oder mehrere Teile der Zusammensetzung ein nichtionisches Tensid mit niedrigem HLB-Wert enthalten. Vorzugsweise enthält mindestens ein Teil der Zusammensetzung ein nichtionisches Tensid mit niedrigem HLB-Wert. Rheologiemodifikatoren, z. B. Tenside, Fettalkohole, Elektrolyten oder Mischungen davon, können ebenfalls in einem oder beiden Teilen der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthalten sein.
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Weitere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden ausführlichen Beschreibung und Veranschaulichung ersichtlich.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt eine zweiteilige oxidative Haarfärbezusammensetzung (bzw. -formulierung) bereit, die unmittelbar vor bzw. direkt zum Zeitpunkt des Auftrags auf das Haar gemischt wird, um die oxidative Endhaarfärbezusammensetzung, d. h., die Endzusammensetzung, herzustellen. Es sei klargestellt, dass, wie hier verwendet, die Begriffe „Zusammensetzung” und „Formulierung” als miteinander austauschbar erachtet werden. Eine Komponente anderer Haarfärbezusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthält eine Farbstofflösung, die eine Mischung aus Oxidationsfarbstoff-Vorläufern enthält, und die andere Komponente enthält ein Oxidationsmittel, das die oxidative Kuppelung initiiert, die den Farbton ergibt. Die beiden Komponentenformulierungen können beide dünne, gießbare Flüssigkeiten sein. Alternativ kann entweder eine oder beide der Komponentenformulierungen ein Gel, eine Creme oder Lotion sein. Nach dem Vermischen verleiht die entstandene Endzusammensetzung dem Haar eine sichtbare Farbmenge und die Rheologie der entstandenen Mischung ist solcherart, dass diese leicht auf das Haar aufgetragen werden kann, schnell fest wird und nicht verläuft bzw. tropft.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst die zweiteilige Zusammensetzung ein nichtionisches Polyetherpolyurethan, was der Zusammensetzung Verdickungseigenschaften verleiht, und ein kationisches Konditioniermittel. Des Wieteren verbessern die erfindungsgemäß in den Zusammensetzungen verwendeten Polyetherpolyurethanpolymere die Konditionierwirkung und die Verdickungseigenschaften der resultierenden Haarfärbezusammensetzung, um dem Benutzer somit bessere rheologische bzw. Konditionier-Vorteile zu liefern. In der zweiteiligen Zusammensetzung enthält mindestens die Farbstoffkomponentenzusammensetzung bzw. die Entwicklerkomponentenzusammensetzung oder aber beide ein nichtionisches Polyetherpolyurethanpolymer und/oder ein kationisches Konditioniermittel.
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Das hier beschriebene Polyetherpolyurethan ist ein Blockcopolymer aus Polyurethan und Polyethylenglykol oder Polypropylenglycol. Ein bevorzugtes Polyetherpolyurethan zum Gebrauch in den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung wird durch Hinzufügen von Stärke modifiziert, die einen Komplex mit dem Polymer eingeht, wie dem von Rohm and Haas unter der Handelsbezeichnung Aculyn 46 im Handel erhältlichen. Ein weiteres verwendbares und bezeichnendes Polyetherpolyurethan, das nicht mit Stärke modifiziert ist, wird von Rohm and Haas unter der Handelsbezeichnung Aculyn 44 vertrieben.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann das Polyetherpolyurethan in der Farbstoffkomponente, in der Entwicklerkomponente oder in beiden Komponenten der Zusammensetzung der Erfindung vorhanden sein. Das Polyetherpolyurethanpolymer ist im Allgemeinen in der Endzusammensetzung in einer ausreichenden Menge vorhanden, um der Zusammensetzung rheologische Eigenschaften zu verleihen, die für verdickte oxidative Haarfärbestoffe erforderlich sind, und um die Haarkonditionierwirkung des Konditioniermittels zu verstärken. Genauer beträgt die Konzentration an Polyetherpolyurethan in der Zusammensetzung etwa 0,15 Gew.-% bis etwa 1,0 Gew.-%, und vorzugsweise etwa 0,2 Gew.-% bis etwa 0,5 Gew.-% basierend auf dem Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Sofern nicht anders angegeben, werden, wie hier verwendet, Reagens- oder Komponentenmengen in Gew.-% (w/w) basierend auf dem Gesamtgewicht der Zusammensetzung angegeben.
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Das in den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung eingesetzte kationische Konditioniermittel kann ein quartäres Monoalkylamin sein, wie Stearyltrimoniumchlorid, Soyatrimoniumchlorid oder Cocoethyldimoniumethosulfat. Weitere geeignete kationische Konditioniermittel schließen ein, sind jedoch nicht beschränkt auf, Behentrimoniumchlorid, quartäre Dialkylamine wie Dicetyldimoniumchlorid, Dicocodimethylammoniumchlorid oder Distearyldimethylammoniumchlorid; und Polyquaternium-Verbindungen wie Polyquaternium-6, Polyquatemium-22 oder Polyquaternium-5. Das kationische Konditioniermittel kann in der Farbstoffkomponente, in der Entwicklerkomponente oder in beiden Komponenten der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vorhanden sein. Das kationische Konditioniermittel ist in der Zusammensetzung in einem Anteil von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-%, vorzugsweise etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-%, vorhanden. Des Weiteren können andere Konditioniermittel, beispielsweise Amodimethicon, in den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
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Wenn das Polyetherpolyurethan stärkemodifiziert ist, wird stark bevorzugt, dass mindestens ein Tensid in der Zusammensetzung enthalten ist. Solch ein Tensid ist vorzugsweise ein nichtionisches Tensid, mehr bevorzugt ein Tensid mit einem niedrigen HLB-Wert (Hydrophil-Lipophil-Gleichgewicht) (für HLB-Werte und molekulare Formeln siehe „Encyclopedia of Surfactants”, erstellt von Michael und Irene Ash, Chemical Publishing Company, New York, New York, 1980 sowie McCutcheon's Emulsifiers and Detergents, McCutcheon Division, MC Publishing Company, Glen Rock, New Jersey, 1987). Nicht einschränkende Beispiele für geeignete nichtionische Tenside mit niedrigem HLB-Wert schließen Nonoxynol-1, Nonoxynol-4, Undecyth-5, Laureth-2, Laureth-3, Ceteareth-3, Ceteareth-4, Ceteareth-5, C12-C15-Pareth-3 (Neodol 2S-3) und C12-C15-Pareth-7 (Neodol 2S-7) ein.
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Das nichtionische Tensid mit niedrigem HLB-Wert kann in dem Farbstoffteil der Zusammensetzung oder in dem Entwicklerteil der Zusammensetzung oder aber in beiden vorhanden sein. Das Tensid kann außerdem in dem gleichen Teil der Zusammensetzung wie das stärkemodifizierte Polyetherpolyurethan vorhanden sein oder aber in dem anderen Teil der Zusammensetzung enthalten sein.
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Die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist wasserbasiert. Wasser dient als ein Lösungsmittel für die Farbstoffe und für viele der anderen Bestandteile, welche die Farbstoffzusammensetzung umfassen. Üblicherweise beträgt der Anteil an Wasser in der Endzusammensetzung etwa 30% bis etwa 90% und vorzugsweise etwa 50% bis etwa 70%. Wasser ist in entweder der Entwicklerkomponente oder der Farbstoffkomponente oder beiden vorhanden.
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Die Entwicklerkomponente der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung schließt ein Oxidationsmittel ein, das die oxidative Kuppelungsreaktion initiiert, die den Farbton der Farbstoffformulierung ergibt. Wasserstoffperoxid wird bevorzugt; jedoch können auch andere Peroxide geeignet verwendet werden. Zu diesen zählen beispielsweise Harnstoffperoxid, Melaminperoxid, Perborate und Percarbonate wie Natriumperborat oder Natriumpercarborat. Das Oxidationsmittel ist in der Zusammensetzungsmischung in einem Anteil von etwa 1% bis etwa 6% und vorzugsweise etwa 2% bis etwa 3% vorhanden.
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Zusätzlich zu den vorgenannten Bestandteilen umfasst die Farbstoffkomponentenzusammensetzung einen oder mehrere Oxidationsfarbstoff-Vorläufer, die eine oder mehrere primäre Farbstoff-Zwischenverbindungen und einen oder mehrere Farbstoff-Koppler enthalten. Die Vorläufer sind in solchen Anteilen vorhanden, dass sie unter Vorhandensein eines Oxidationsmittels reagieren, um eine oxidative Haarfarbe in einer farbwirksamen Menge zum Färben von Haarsträhnen zu ergeben.
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Zu den geeigneten Farbstoffkomponenten, die für die Verwendung als primäre Zwischenverbindungen und/oder Koppler in den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen werden können, zählen Folgende: p-Phenylendiamin-Derivate, wie: p-Toluoldiamin; p-Phenylendiamin; 2-Chlor-p-phenylendiamin; N-Phenyl-p-phenylendiamin; N-2-Methoxyethyl-p-phenylendiamin; N,N-Bis-hydroxyethyl-p-phenylendiamin; 2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin; 2-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin; 4,4'-Diaminodiphenylamin; 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin; 2-Isopropyl-p-phenylendiamin; N-(2-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin; 2-Propyl-p-phenylendiamin; 1,3-Bis-(N-hydroxyethyl)-(4-aminophenyl)amino)-2-propanol; und 2-Methyl-4-dimethylaminoanilin oder Kombinationen davon.
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Bevorzugte p-Phenylendiaminderivate schließen Folgende ein: p-Toluoldiamin; p-Phenylendiamin; N-2-Methoxyethyl-p-phenylendiamin; N,N-Bis-hydroxyethyl-p-phenylendiamin; und 2-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin.
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p-Aminophenolderivate schließen Folgende ein: p-Aminophenol; p-Methylaminophenol; 3-Methyl-p-aminophenol; 2-Hydroxymethyl-p-aminophenol; 2-Methyl-p-aminophenol; 2-(2'-Hydroxyethylaminomethyl)-p-aminophenol; 2-Methoxymethyl-p-aminophenol; und 5-Aminosalicylsäure, oder Kombinationen davon.
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Bevorzugte p-Aminophenolderivate schließen Folgende ein: p-Aminophenol; p-Methylaminophenol; 3-Methyl-p-aminophenol; 2-Methyl-p-aminophenol; 2-(2'-Hydroxyethylaminomethyl)-p-aminophenol; 2-Methoxymethyl-p-aminophenol; und 5-Aminosalicylsäure.
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Ortho-Entwickler schließen Folgende ein: Catechin; Pyrogallol; o-Aminophenol; 2,4-Diaminophenol; 2,4,5-Trihydroxyloluol; 1,2,4-Trihydroxybenzol; 2-Ethylamin-p-cresol; 2,3-Dihydroxynaphthalen; 5-Methyl-o-aminophenol; 6-Methyl-o-aminophenol; und 2-Amin-5-acetaminophenol, oder Kombinationen davon.
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Bevorzugte Ortho-Entwickler schließen Folgende ein: o-Aminophenol; 2,4-Diaminophenol; 2,4,5-Trihydroxytoluol; 1,2,4-Trihydroxybenzol; 2-Ethylamin-p-cresol; 5-Methyl-o-aminophenol; 6-Methyl-o-aminophenol; und 2-Amin-5-acetaminophenol.
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Phenole und Resorcinderivate schließen Folgende ein: 2-Methyl-1-naphthol; 1-Acetoxy-2-methylnaphthalen; 1,7-Dihydroxynaphthalen; Resorcin; 4-Chlorresorcin; 1-Naphthol; 1,5-Dihydroxynaphthalen; 2,7-Dihydroxynaphthalen; Hydrochinon; 2-Methylresorcin; 1-Hydroxy-6-aminonaphthalen-3-sulfonsäure; Thymol(2-isopropyl-5-methylphenol); 1,5-Dihydroxy-1,2,3,4-tetrahydronaphthalen; 2-Chlorresorcin; 2,3-Dihydroxy-1,4-naphthochinon; und 1-Naphthol-4-sulfonsäure, oder Kombinationen davon.
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Bevorzugte Phenole und Resorcinderivate schließen Folgende ein: 2-Methyl-1-naphthol; 1-Acetoxy-2-methylnaphthalen; 1,7-Dihydroxynaphthalen; Resorcin; 4-Chlorresorcin; 1-Naphthol; 1,5-Dihydroxynaphthalen; 2,7-Dihydroxynaphthalen; Hydrochinon; 2-Methylresorcin; Thymol(2-isopropyl-5-methylphenol); und 2,3-Dihydroxy-1,4-naphthochinon.
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m-Phenylendiamine schließen Folgende ein: m-Phenylendiamin; 2-(2,4-Diaminophenoxyethanol; N,N-(Bis-hydroxyethyl)m-phenylendiamin; 2,6-Diaminotoluol; N2-Bis-hydroxyethyl-2,4-diaminophenetol; Bis-(2,4-diaminophenoxy)-1,3-propan; Hydroxyethyl-2,4-diaminobenzol; 2-Amin-4-hydroxyethylaminoanisol; Aminoethyloxy-2,4-diaminobenzol; 2,4-Diaminophenoxyessigsäure; 4,6-(Bis-hydroxyethyloxy)-m-phenylendiamin; 2,4-Diamin-5-methyl-phenetol; 2,4-Diamino-5-hydroxyethyloxytoluol; 2,4-Dimethoxy-1,3-diaminobenzol; und 2,6-(Bis-hydroxyethylamino)toluol, oder Kombinationen davon.
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Bevorzugte m-Phenylendiamine schließen Folgende ein: m-Phenylendiamin; 2,4-Diaminophenoxyethanol; Bis-(2,4-diaminophenoxy)-1,3-propan; Hydroxyethyl-2,4-diaminobenzol; 2-Amin-4-hydroxyethylaminoanisol; 4,6-Bis-hydroxyethyloxy-m-phenylendiamin; 2,4-Diamin-5-melhylphenelol; 2,4-Diamin-5-hydroxyelhyloxytoluol; 2,4-Dimethoxy-1,3-diaininobenzol; und 2,6-(Bis-hydroxyethylamino)toluol.
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m-Aminophenole schließen Folgende ein: m-Aminophenol; 2-Hydroxy-4-carbamoylmethylaminotoluol; m-Carbamoylmethylaminophenol; 6-Hydroxybenzomorpholin; 2-Hydroxy-4-aminololuol; 2-Hydroxy-4-hydroxyethylaminotoluol; 4,6-Dichlor-m-aminophenol; 2-Methyl-m-aminophenol; 2-Chlor-6-methyl-m-aminophenol; 2-Hydroxyethyloxy-5-aminophenol; 2-Chlor-5-trifluorethylaminophenol; 4-Chlor-6-methyl-m-aminophenol; N-Cyclopentyl-3-aminophenol; N-Hydroxyethyl-4-methoxy-2-methyl-m-aminophenol und 5-Amin-4-methoxy-2-methylphenol, oder Kombinationen davon.
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Bevorzugte m-Aminophenole schließen Folgende ein: m-Aminophenol; 6-Hydroxybenzomorpholin; 2-Hydroxy-4-aminotoluol; 2-Hydroxy-4-hydroxyethylaminotoluol; 4,6-Dichlor-m-aminophenol; 2-Methyl-m-aminophenol; 2-Chlor-6-methyl-m-aminophenol; 4-Chlor-6-methyl-m-aminophenol; N-Cyclopentyl-3-aminophenol; N-Hydroxyethyl-4-methoxy-2-methyl-m-aminophenol und 5-Amin-4-methoxy-2-methylphenol.
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Heterozyklische Derivate schließen Folgende ein: 2-Dimethylamin-5-aminopyridin; 2,4,5,6-Tetra-aminopyrimidin; 4,5-Diamin-1-methyl-pyrazol; 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon; 6-Methoxy-8-aminoquinolin; 2,6-Dihydroxy-4-methylpyridin; 5-Hydroxy-1,4-benzodioxan; 3,4-Methylendioxyphenol; 4-Hydroxyethylamin-1,2-methylendioxybenzol; 2,6-Dihydroxy-3,4-dimelhylpyridin; 5-Chlor-2,3-dihydroxypyridin; 3,5-Diamin-2,6-dimethoxypyridin; 2-Hydroxyethylamin-6-methoxy-3-aminopyridin; 3,4-Methylendioxyanilin; 2,6-Bis-hydroxyethyloxy-3,5-diaminopyridin; 4-Hydroxyindol; 3-Amin-5-hydroxy-2,6-dimethoxypyridin; 5,6-Dihydroxyindol; 7-Hydroxyindol; 5-Hydroxyindol; 2-Brom-4,5-methylendioxyphenol; 6-Hydroxyindol; Isatin(indol-2,3-dion); 3-Amin-2-methylamin-6-methoxypyridin; 2-Amin-3-hydroxypyridin; 2,6-Diaminopyridin; 5-(3,5-Diamin-2-pyridyloxy)-1,3-dihydroxypentan; 3-(3,5-Diamin-2-pyridyloxy)-2-hydroxypropanol und 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, oder Kombinationen davon.
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Bevorzugte heterozyklische Derivate schließen Folgende ein: 4,5-Diamin-1-methyl-pyrazol; 2-Dimethylamin-5-aminopyridin; 2,4,5,6-Tetra-aminopyrimidin; 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon; 3,4-Methylendioxyphenol; 4-Hydroxyethylamin-1,2-methylendioxybenzol; 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin; 5-Chlor-2,3-dihydroxypyridin; 3,5-Diamin-2,6-dimethoxypyridin; 2-Hydroxyethylamin-6-methoxy-3-aminopyridin; 3,4-Methylendioxyanilin; 4-Hydroxyindol; 5,6-Dihydroxyindol; 7-Hydroxyindol; 5-Hydroxyindol; 2-Brom-4,5-methylendioxyphenol; 6-Hydroxyindol; Isatin(indol-2,3-dion); 3-Amin-2-methylamin-6-methoxypyridin; 2-Amin-3-hydroxypyridin; 2,6-Diaminopyridin; 5-(3,5-Diamin-2-pyridyloxy)-1,3-dihydroxypentan; 3-(3,5-Diamin-2-pyridyloxy)-2-hydroxypropanol und 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin.
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Zu besonders bezeichnenden Beispielen unter den vielen geeigneten primären Zwischenverbindungen, die zum Gebrauch in den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung geeignet sind, zählen p-Phenylendiamin, p-Toluoldiamin, N,N-Bis(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-β-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin, p-Aminophenol, 2-Methyl-p-aminophenol und 3-Methyl-p-aminophenol. Die Gesamtkonzentration der primären Farbstoff-Zwischenverbindungen in der Endzusammensetzung sollte von etwa 0,0001% bis etwa 10% und vorzugsweise von etwa 0,1% bis etwa 7% betragen.
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Zu besonders bezeichnenden Beispielen unter den vielen Farbstoffkopplern, die zum Gebrauch in den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung geeignet sind, zählen m-Phenylendiamin, 2-(2',4'-Diaminophenyl)ethanol, 1-Naphthol, 2-Methylnaphthol, Resorcin, 2-Methylresorcin, 2-Amin-4-hydroxyethylaminoanisol, 4-Amin-2-hydroxytoluol und m-Aminophenol. Farbstoffkoppler können in der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung außerdem in einer Konzentration von etwa 0,0001% bis etwa 10% und vorzugsweise von etwa 0,1% bis etwa 7% vorhanden sein.
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Des Weiteren enthält die erfindungsgemäße Farbstoffzusammensetzung ein Alkalisierungsmittel ausgewählt aus Ammoniak, Aminomethylpropanol, Natriumcarbonat und Methylethanolamin. Das Alkalisierungsmittel wird in der Zusammensetzung in einer Konzentration von etwa 0,1% bis etwa 15%, vorzugsweise von etwa 0,3% bis etwa 10% angewandt. Es wird bevorzugt, die Zusammensetzung unter Vorhandensein eines Alkalisierungsmittels zu Puffern. Nicht einschränkende Beispiele für Puffermittel schließen Ölsäure, Dilinolsäure, Zitronensäure, Natriumphosphat und Natriumcarbonat ein. Wird Ammoniak oder ein Amin als das Alkalisierungsmittel angewandt, wird vorzugsweise ein Ammoniumsalz oder Aminsalz zum Puffer der Zusammensetzung verwendet. Gemäß der vorliegenden Erfindung sind Puffermittel in einem Anteil von etwa 0,1% bis etwa 25% und vorzugsweise von etwa 1% bis etwa 10% vorhanden.
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Nach dem Vermischen der beiden Komponentenzusammensetzungen liegt der pH-Wert der entstandenen Zusammensetzungsmischung zwischen etwa 8,0 bis etwa 10,5.
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Es ist erwünscht, in einem oder beiden Teilen der erfindungsgemäßen Komponentenzusammensetzungen einen Rheologiemodifikator einzuschließen. Geeignete Rheologiemodifikatoren schließen ein, sind jedoch nicht beschränkt auf, Alkylpolyglucoside wie Decylpolyglucosid, Laurylpolyglucosid; Alkyldiethanolamide (DEA), wie Lauramid DEA, Cocamid DEA, Ölsäureamid DEA und Linolamid DEA; Alkylmonoethanolamide (MEA), wie Cocamid MEA, Lauramid MEA und Stearamid MEA; Tensid; Fettalkohole; und Elektrolyten. Bei Verwendung sind die Rheologiemodifikatoren in den Komponentenzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in einem Anteil von etwa 0,15% bis etwa 10%, vorzugsweise von etwa 1,5% bis etwa 5% vorhanden.
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Wie für den Fachmann auf dem Gebiet zu erkennen ist, können weitere kosmetisch annehmbare Komponenten, die üblicherweise in permanenten Haarfärbeprodukten verwendet werden, ebenfalls zu dem Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung hinzugefügt werden. Solche Komponentenbestandteile schließen organische Lösungsmittel, Tenside, Antioxidationsmittel, Duftstoffe, Chelatbildner, Kräuter, Mittel zum Verbessern des ästhetischen Eindrucks und andere üblicherweise verwendete Haarfärbematerialien ein.
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Nicht einschränkende Beispiele für übliche Lösungsmittel schließen Ethylalkohol, Isopropylalkohol, Propylenglycol, Carbitol, Glycerin und Hexylenglykol ein. Lösungsmittel können in den Komponentenzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in einem Anteil von etwa 0,5% bis etwa 40%, vorzugsweise von etwa 1,0% bis etwa 20% vorhanden sein.
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Zum Gebrauch geeignete Tenside, außer den vorgenannten nichtionischen Tensiden mit niedrigem HLB-Wert, schließen nichtionische Tenside mit hohem HLB-Wert ein, wie Nonoxynol-9, PEG-14-Laurat oder Neodol-23 (Shell Oil), sowie amphotere Tenside, wie Cocamidopropylbetain, Dinatriumcocamphodiproprionat und Dinatriumcocamphodiacetat. Bei Verwendung sind solche Tenside in der Endzusammensetzung in einem Anteil von etwa 1% bis etwa 23%, vorzugsweise von etwa 3% bis etwa 10%, vorhanden.
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Nicht einschränkende Beispiele für geeignete Antioxidationsmittel schließen Erythorbinsäure, Ascorbinsäure und Natriumsulfit ein, die in der Zusammensetzung üblicherweise in einem Anteil von etwa 0,05% bis etwa 1%, vorzugsweise etwa 0,1% bis etwa 0,5% vorhanden sind. Düfte oder Duftstoffe werden verwendet, um dem endgültigen Haarfärbezusammensetzungsprodukt einen angenehmen Geruch zu verleihen, und sind in den Zusammensetzungen üblicherweise in einem Anteil von etwa 0,1% bis etwa 5%, vorzugsweise etwa 0,3% bis etwa 1,5%, vorhanden. Weitere Bestandteile, die zu den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen hinzugefügt werden können, schließen Metall-Chelatbildner wie EDTA; natürliche Bestandteile oder Kräuter wie Kamille, Ginseng und Jojobaöl; und Mittel zum Verbessern des ästhetischen Eindrucks, wie Glimmer und zertifizierte Farben, ein.
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Die vorliegende Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zum Verbessern der Konditionierwirkung einer Keratinfaser, vorzugsweise einer Haarfaser, mehr bevorzugt einer menschlichen Haarfaser, wobei die Konditionierwirkung dadurch entsteht, dass die Faser mit einer konditioniermittelhaltigen Zusammensetzung in Berührung kommt, vorzugsweise einem kationischen Konditioniermittel. Das Verfahren zum Verbessern der Konditionierwirkung umfasst das Hinzufügen einer konditionierwirksamen Menge einer oder mehrerer erfindungsgemäßer nichtionischer Polyetherpolyurethanpolymere zur Zusammensetzung.
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Beispiele
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Die hier aufgeführten Beispiele dienen der Veranschaulichung der verschiedenen Aspekte der vorliegenden Erfindung und sollen die Erfindung in keinster Weise einschränken.
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Beispiele 1–7
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Es wurden zweiteilige Haarfärbezusammensetzungen hergestellt, um die oxidativen Haarfarbeprodukte zu veranschaulichen, die erfindungsgemäß bereitgestellt werden. Die Bestandteile der beiden Komponententeile, d. h. der Farbstoffkomponentenzusammensetzung und der Entwicklerkomponentenzusammensetzung, sowie deren jeweilige Mengen werden in den Beispielen 1–7 dargelegt. Die Beispiele 1, 2 und 4 stellen Farbstoff-Komponentenformulierungen dar und die Beispiele 5–7 stellen drei erfindungsgemäße peroxidhaltige Entwicklerkomponentenformulierungen dar. Die Farbstoffkomponentenzusammensetzungen werden mit den Entwicklerkomponentenzusammensetzungen vermischt, um die endgültige oxidative Konditionier-Haarfärbezusammensetzung zum Zeitpunkt des Gebrauchs herzustellen. Beispiel 3 ist nicht erfindungsgemäß.
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Die in jedem der hier aufgeführten Beispiele beschriebenen Zusammensetzungen wurden durch die nachfolgende beispielhafte allgemeine Vorgehensweise hergestellt:
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Bei 85°C werden 75% der Gesamtmenge an Wasser in einen geeigneten Ansatzbehälter gegeben. Die Emulgatoren, Wachse und Antioxidationsmittel werden unter Rühren hinzugegeben. Die restlichen Tenside und quartären Verbindungen werden nacheinander unter Rühren zur Mischung hinzugefügt. Die Farbstoffvorläufer werden hinzugegeben und vollständig aufgelöst. Schließlich wird die Mischung auf 40°C abgekühlt und Alkalisierungsmittel hinzugefügt. Ausreichende Menge restliches Wasser. Beispiele 1–4
ERFINDUNGSGEMÄSSE FARBSTOFFKOMPONENTENZUSAMMENSETZUNGEN |
| GEW.-% |
BEISPIEL | 1 | 2 | 3 | 4 |
BESTANDTEIL | | | | |
Behentrimoniumchlorid | 4,0 | | | 4,5 |
Sojatrimoniumchlorid | | 6,5 | | |
Polyquaternium 22 | | | 2,0 | 3,0 |
Laureth-23 | 4,0 | 2,0 | 6,0 | 4,0 |
Cetylalkohol | 0,5 | | 0,5 | |
Cocamid-MEA | 2,5 | | | |
Decylpolyglucosid | | 6,0 | | 2,9 |
Lauramid DEA | | | 3,8 | |
Natriumsulfit | 0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,10 |
Erythorbinsäure | 0,40 | 0,40 | 0,20 | 0,30 |
p-Phenylendiamin | 0,123 | 0,414 | 2,0 | 0,05 |
N,N-Bis(2-hydroxyethyl)-PPD-sulfat | 0,05 | 0,20 | 1,0 | |
p-Aminophenol | | 0,08 | 0,40 | |
m-Aminophenol | 0,15 | 0,15 | | 0,08 |
Resorcin | | 0,60 | 1,40 | 0,02 |
1-Naphthol | 0,05 | | 0,30 | |
Aculyn 46 | 5,0 | 2,0 | 2,0 | |
Aculyn 44 | | | | 1,0 |
Ammoniumhydroxid | 5,0 | 4,0 | | 7,0 |
Ethanolamin | 1,0 | 3,0 | 5,0 | |
Wasser: Ausreichende Menge | 100 | 100 | 100 | 100 |
Beispiele 5–7
ERFINDUNGSGEMÄSSE ENTWICKLERKOMPONENTENZUSAMMENSETZUNGEN (OXIDIERER) |
| | GEW.-% | |
BEISPIEL | 5 | 6 | 7 |
BESTANDTEIL | | | |
Wasserstoffperoxid | 123 | 6,0 | 9,0 |
C12-C15-Pareth-3 | 4 | | 3 |
Nonoxynol-4 | | 3,5 | |
Steareth-21 | 2 | | 2 |
Nonoxynol-10 | | 1,4 | |
PEG-50-Talgamid | 1 | 1 | |
Oleth-5 | 1 | | 1 |
Nonoxynol-9 | | 0,5 | |
Oleylalkohol | 0,3 | | |
Stearylalkohol | | 2 | |
Cetylalkohol | 0,5 | | 1,2 |
Etidronsäure | bis pH 3,5 | | |
Phosphorsäure | | bis pH 4,0 | bis pH 4 |
Simethicon | 0,002 | | 0,002 |
Dinatrium-EDTA | 0,04 | 0,02 | |
Wasser Ausreichende Menge | 100 | 100 | 100 |
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Beispiele 8–15
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Weitere zweiteilige Haarfärbezusammensetzungen wurden als Gel-/Lotion-Zusammensetzungen hergestellt. Die Bestandteile in den Farbstoffkomponentenzusammensetzungen und ihre jeweiligen Anteile (Gew.-% der Gesamtzusammensetzung) sind in den Beispielen 8–15 dargestellt. Zwei Entwicklerkomponentenzusammensetzungen wurden wie in nachstehend unter A und B aufgeführt hergestellt. Beispiel 10 ist nicht erfindungsgemäß.
GEWICHTS-% IN ENTWICKLERKOMPONENTENZUSAMMENSETZUNG |
BESTANDTEIL | A | B |
Wasserstoffperoxid (50%) | 12 | 12 |
Steareth-21 | 2 | 2 |
Nonoxynol-2 | 1 | 1 |
Nonoxynol-4 | 3 | 1 |
Cetylalkohol | 0,1 | 0,1 |
Phosphorsäure | 0,002 | 0,002 |
Aculyn 22 | 0 | 1,2 |
Aculyn 33 | 0 | 7 |
WASSER | 81,898 | 75,698 |
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Beispiel 16
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Wie in Tabelle 1 dargestellt, wurden die Farbstofflotion-Komponentenzusammensetzungen der Beispiele 12 und 13 jeweils mit gleichen Teilen der Entwicklerkomponentenzusammensetzung A wie vorstehend erläutert vermischt. Die Farbstofflotion Komponentenzusammensetzung 13 wurde ebenfalls mit gleichen Teilen der Entwicklerkomponentenzusammensetzung B wie vorstehend erläutert vermischt. Des Weiteren wurde die Farbstofflotion Komponentenzusammensetzung von Beispiel 14 mit gleichen Teilen der Entwicklerkomponentenzusammensetzung A vermischt. Die entstandene oxidative Haarfarbemischung wurde zum Behandeln brauner Haarzöpfe verwendet. Die Verträglichkeit der entstandenen Farbstoffmischungen auf dem Haar wurde mittels einer Instron-Vorrichtung gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt. Tabelle 1
Verträglichkeit | 12 + A | 13 + A | 13 + B | 14 + A |
Kämmen vorher | 1540 | 1270 | 1420 | 1500 |
Kämmen nachher | 380 | 405 | 520 | 4048 |
Differenz | 1160 | 865 | 900 | –2548 |
% Verbesserung | 75,3% | 68,1% | 63,4% | –169,9% |
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In Tabelle 1 stellt „12 + A” eine typische erfindungsgemäße Zusammensetzung dar. „13 + A” ist eine identische Zusammensetzung, jedoch ohne irgendein Verdickungsmittel. „13 + B” ist ebenfalls eine identische Zusammensetzung, außer dass zwei anionische Polymere zum Verdicken verwendet werden. „14 + A” ist eine Oxidationsfarbstoffzusammensetzung, welche die gleichen Konditionierer wie die anderen drei Zusammensetzungen enthält, jedoch eine herkömmliche Zusammensetzung mit einem niedrigen Wassergehalt und einem hohen Anteil an Tensiden darstellt. Sämtliche Zusammensetzungen enthalten zwei Konditionierer in den gleichen Konzentrationen, und es wird davon ausgegangen, dass alle vier Zusammensetzungen das Haar konditionieren.
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Es ist ersichtlich, dass die Tenside und Lösungsmittel der herkömmlichen Zusammensetzung (14 + A) die Konditionierung stark beeinträchtigen. Das anionische polymere Verdickungsmittel (13 + B) beeinträchtigen die Konditionierung ebenfalls, jedoch in einem viel geringeren Maße. Die Angaben zeigen auch auf, dass das Polyetherpolyurethan-Verdickungsmittel der vorliegenden Erfindung die Konditionierung erhöht, so dass diese Zusammensetzung (12 + A) besser für die Konditionierung ist als Zusammensetzung (13 + A), die kein Verdickungsmittel enthält und daher in Haarfärbeformulierungen nicht nützlich ist. Daher ist ersichtlich, dass das Polyetherpolyurethan-Verdickungsmittel der vorliegenden Erfindung nicht nur die erwünschte Rheologie liefert, ohne die Konditionierung zu beeinträchtigen, sondern überraschenderweise die Konditionierwirkung sogar verbessert. Dies war gänzlich unerwartet, da von dem Polyetherpolyurethan-Verdickungsmittel der vorliegenden Erfindung zuvor nicht bekannt war, dass es irgendeine Verbesserung der Kämmbarkeit bewirkt.