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Die vorliegende Erfindung offenbart
ein Verfahren zur Verbesserung der Pathogenresistenz oder -verträglichkeit
einer Pflanze, indem die Pflanze mit einem Transgen transformiert
wird, das ein Fusionsprotein aus zwei oder mehr Proteinen oder Proteindomänen codiert,
die die Pathogenresistenz oder -verträglichkeit bei ihrer eigenen
Expression verbessern können.
Die Erfindung wird durch gleichzeitige Übertragung von zwei unterschiedlichen
Proteinaseinhibitoren als Fusionsprotein auf Arabidopsis thaliana
beispielhaft erläutert,
was zur verbesserten Resistenz oder Verträglichkeit gegenüber pflanzenparasitischen
Nematoden führt.
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung wird anerkannt, daß transgene Pflanzen, die erfindungsgemäß erhalten werden,
tolerant oder verträglich
nicht nur gegenüber
Nematoden, sondern ebenfalls gegenüber Viren, Pilzen, Bakterien,
Insekten, Milben und dergleichen sein können.
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Nematoden sind die hauptsächlichen
tierischen Parasiten von Pflanzen, die globale Verluste in der Landwirtschaft
verursachen, die jedes Jahr auf > 100
Milliarden $ geschätzt
werden. Eine verbesserte Pflanzenresistenz gegen parasitische Nematoden
ist höchst
erwünscht,
um die Notwendigkeit für
Nematizide zu reduzieren, von denen einige zu den am höchsten inakzeptablen
Pestiziden gehören,
die in der Landwirtschaft verwendet werden. Es gibt verschiedene
mögliche
Ansätze
für die
Entwicklung transgener Pflanzen mit verbesserter Nematodenresistenz,
die Befall- und Migrationsabwehrstrategien, Futterzellverhinderung
und Anti-Nematoden-Futterstrategien einschließen (Atkinson et al., Tibtech
13: 369–374,
1995). Dieser letztere Ansatz kann Proteinaseinhibitoren (PIs) verwenden,
die ein wichtiges Element der natürlichen Pflanzenverteidigungsstrategien
sind (Ryan, Annu. Rev. Pythopathol. 28: 425–49, 1990). Es gibt zehn PI-Gruppen,
die für Pflanzen
charakterisiert sind und alle vier Klassen von Proteinasen abdecken,
und zwar Cystein-, Serin-, Metallo- und Aspartylproteinasen (Richardson,
Methods in Plant Biochemistry 5: 259–305, 1991). EP-A-502 730 offenbart,
daß wirksame
transgene Verteidigungen auf PI-Basis für Nematoden verwirklicht werden
können. Eines
der bevorzugten Merkmale von PIs in der Nematodenbekämpfung ist
ihre geringe Größe. Das
Potential von PIs für
den transgenen Pflanzen schutz wird durch das Fehlen von schädlichen
Wirkungen von vielen PIs gesteigert, wenn sie von Menschen verzehrt
werden.
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cDNAs, die Cystein- und Serin-Verdauungsproteinasen
eines Cystennematoden codieren, wurden kloniert, ihre hauptsächliche
proteolytische Aktivität
wurde im Darm lokalisiert, und es wurde gezeigt, daß die PIs
CpTI und Oryzacystatin (Oc-I) wirksam gegen diese Proteinasen sind.
Ortsspezifische Mutagenese führte zu
einem verbesserten Ki von Oc-I im Anschluß an die Deletion einer Aminosäure. Dieses
modifizierte Cystatin (Oc-IΔD86)
hat eine gesteigerte Wirksamkeit als Transgen gegen Kartoffel-Cystennematoden
(Urwin et al., Plant J. 8: 121–131,
1995). Bei Expression in Arabidopsis beschränkt es das Wachstum sowohl
des Cystennematoden Heterodera schachtii als auch des Wurzelknotennematoden
Meloidogyne incognita.
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Die Abkömmlinge einer Kreuzung aus
transgenem Tabak, der CpTI bzw. Erbsenlectin exprimiert, zeigten
eine additive Wirksamkeit gegen die Baumwolleule (Boulter et al.,
Crop Protection 9: 351–354,
1990). Tandem-Promotor/Gen-Konstrukte könnten ein ähnliches Ergebnis ohne die
Notwendigkeit zur Kreuzung von Pflanzen erreichen. Die Natur legt
wenigstens zwei weitere alternative Wege zum Erreichen der Expression von
mehr als einem Inhibitor nahe, und zwar bifunktionelle Inhibitoren
(Wen et al., Plant Mol. Biol. 18: 813–814, 1992) und Multidomänen-PIs
(Waldron et al., Plant Mol. Biol. 23: 801–812, 1993).
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, Verfahren zur Verbesserung der Pathogenresistenz oder
-verträglichkeit
durch Übertragung
von mehr als einem Resistenz- oder Verträglichkeits-Effektorprotein bereitzustellen.
Für den
Zweck der vorliegenden Erfindung beschreibt Resistenz die Wirkung
eines eingeführten
Transgens zur Beschränkung
oder Verhinderung der Pathogenvermehrung in oder auf der transgenen Pflanze.
Verträglichkeit
betrifft die Fähigkeit
der transgenen Pflanze, den schädigenden
Wirkungen eines Pathogenangriffs zu widerstehen oder sich davon
zu erholen und einen guten Ertrag abzuwerfen. Sowohl Resistenz gegen
als auch Verträglichkeit
für ein
Pathogen führen
zu einer Reduzierung der Schädigung
der Nutzpflanze, die durch das Pathogen verursacht wird.
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Die Erfindung stellt somit bereit:
Ein
Verfahren zur Verbesserung der Pathogenresistenz oder -verträglichkeit
in einer Pflanze und ihren Nachkommen, umfassend das Integrieren,
in das Genom der Pflanze, eines Gens, das ein Fusionsprotein codiert, das
folgendes umfaßt:
- (a) ein erstes Protein oder eine erste Proteindomäne mit antipathogener
Aktivität;
- (b) ein Linker-Peptid; und
- (c) ein zweites Protein oder eine zweite Proteindomäne mit antipathogener
Aktivität.
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Insbesondere stellt die Erfindung
Verfahren, Gene und Proteine wie zuvor genannt bereit, worin
- – weitere
Proteine oder Proteindomänen
mit antipathogener Aktivität
mit dem Fusionsprotein durch Linker-Peptide fusioniert sind,
- – wenigstens
eine s) der Proteine oder Proteindomänen mit antipathogener Aktivität Proteinase-Inhibitoraktivität besitzt,
- – wenigstens
eine s) der Proteine oder Proteindomänen mit antipathogener Aktivität der Proteinaseinhibitor Oc-IΔD86 ist,
- – wenigstens
eine s) der Proteine oder Proteindomänen mit antipathogener Aktivität der Proteinaseinhibitor CpTI
ist,
- – das
Gen funktionell an eine Promotorsequenz gebunden ist, die die Expression
vorzugsweise in Pflanzenwurzeln antreibt,
- – das
Linker-Peptid eine Aminosäuresequenz
umfaßt,
die proteolytisch durch die Pflanze gespalten wird,
- – das
Linker-Peptid eine Aminosäuresequenz
umfaßt,
die proteolytisch in der Pflanze stabil ist,
- – das
Linker-Peptid dadurch gekennzeichnet ist, daß es die Aminosäuresequenz
QASSYTAPQPQ umfaßt,
- – das
Linker-Peptid dadurch gekennzeichnet ist, daß es die Aminosäuresequenz
VILGVGPAKIQFEG umfaßt,
- – das
Linker-Peptid dadurch gekennzeichnet ist, daß es die Aminosäuresequenz
QASIEGRYTAPQPQ umfaßt,
- – die
Nematodenresistenz oder -verträglichkeit
verbessert ist.
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Die Erfindung stellt ferner transgene
Pflanzen bereit, die durch das zuvor genannte Verfahren erhältlich sind.
Insbesondere stellt die Erfindung bereit:
- – eine Pflanze,
die ein Fusionsprotein exprimiert, das durch ein DNA-Molekül gemäß der Erfindung
codiert wird.
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Zusätzlich erlaubt die Erfindung
die Verwendung der beschriebenen DNA-Moleküle zur Verbesserung der Pathogenresistenz
oder -verträglichkeit
einer Pflanze und ihrer Nachkommen.
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Zur Unterstützung des Verständnisses
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend häufig verwendete Begriffe in
größerem Detail
erläutert:
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Eine Pflanze bezeichnet jede Pflanze,
insbesondere Samenpflanzen. Die strukturelle und physiologische
Einheit von Pflanzen sind Pflanzenzellen, die einen Protoplasten
und eine Zellwand umfassen. Der Begriff "Pflanzenzelle" bezeichnet jede Zelle, die entweder
Teil einer Pflanze ist oder daraus stammt. Beispiele für Zellen
schließen
differenzierte Zellen ein, die Teil einer lebenden Pflanze sind;
differenzierte Zellen in Kultur; undifferenzierte Zellen in Kultur;
die Zellen von undifferenziertem Gewebe, wie Kallus oder Tumore;
differenzierte Zellen von Samen, Embryos, Fortpflanzungseinheiten
oder Pollen. Insbesondere kann die Pflanzenzelle in Form einer isolierten
einzelnen Zelle oder einer kultivierten Zelle oder als Teil einer
höheren
organisierten Einheit sein, wie z. B. ein Pflanzengewebe oder ein
Pflanzenorgan.
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Eine Gruppe von Pflanzenzellen kann
in eine strukturelle und funktionelle Einheit gegliedert werden, die
Pflanzengewebe genannt wird. Dieser Begriff schließt ein,
aber ist nicht beschränkt
auf Pflanzenorgane, Pflanzensamen, Gewebekultur und jede Gruppe
von Pflanzenzellen, die in strukturelle und/oder funktionelle Einheiten
gegliedert sind.
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Pflanzenmaterial bezeichnet Blätter, Stengel,
Wurzeln, Blüten
oder Blütenteile,
Früchte,
Pollen, Pollenschläuche,
Samenanlagen, Embryosäcke,
Eizellen, Zygoten, Embryos, Samen, Stecklinge, Zell- oder Gewebekulturen
oder jeden anderen Teil oder jedes andere Produkt einer Pflanze.
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Eine Pflanze oder Zelle mit stabil
in ihrem Genom eingebauter rekombinanter DNA wird als transgene Pflanze
oder Zelle bezeichnet werden.
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Transformation bezeichnet die Einführung einer
Nukleinsäure
in eine Zelle, insbesondere die stabile Integration eines DNA-Moleküls in das
Genom eines interessierenden Organismus.
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Die rekombinante DNA bezeichnet ein
oder mehrere DNA-Moleküle,
die durch Verbinden von DNA-Segmenten aus unterschiedlichen Quellen
gebildet und unter Verwendung von rekombinanter DNA-Technologie
erhalten werden, wie z. B. beschrieben von Sambrook et al. in "Molecular Cloning – A Laboratory
Manual", 2. Aufl.,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY, USA (1989). Rekombinante
DNA-Technik erzeugt rekombinante DNA in vitro und überführt sie
in Zellen, in denen sie exprimiert oder vermehrt werden kann (siehe "Concise Dictionary
of Biomedicine and Molecular Biology", Hrsg. Juo, CRC Press, Boca Raton (1996)),
zum Beispiel Übertragung
von DNA in (einen) Protoplasten oder (eine) Zelle(n) in verschiedenen
Formen, einschließlich
zum Beispiel (1) nackte DNA in ringförmigen, linearen oder supergeknäulten Formen,
(2) DNA, die in Nukleosomen oder Chromosomen oder Kernen oder Teilen daraus
enthalten ist, (3) DNA, die mit anderen Molekülen komplexiert oder assoziiert
ist, (4) DNA, die in Liposomen, Sphäroplasten, Zellen oder Protoplasten
eingeschlossen ist, oder (5) DNA, die aus anderen Organismen als
dem Wirtsorganismus übertragen wird
(z. B. Agrobacterium tumefaciens). Diese und andere verschiedene
Verfahren der Einführung
der rekombinanten DNA in Zellen sind fachbekannt und können verwendet
werden, um die transgenen Zellen oder transgenen Pflanzen der vorliegenden
Erfindung zu erzeugen. Die ursprüngliche
Insertion der rekombinanten DNA in das Genom einer R0-Pflanze
wird nicht durch herkömmliche
Pflanzenzuchtverfahren erreicht, sondern durch die technischen Verfahren
wie hier beschrieben. Im Anschluß an die ursprüngliche
Insertion können
die transgenen Nachkommen unter Verwendung von im wesentlichen herkömmlichen
Zuchtverfahren vermehrt werden.
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Ein Gen wird als Beschreibung einer
diskreten chromosomalen Region betrachtet, die ein regulatorische
DNA-Sequenz umfaßt,
die für
die Kontrolle der Expression einer codierenden Sequenz verantwortlich
ist, die transkribiert und translatiert wird, um ein spezifisches
Polypeptid oder Protein zu ergeben. Insbesondere bezeichnet ein
Gen eine codierende Sequenz und assoziierte Regulationssequenzen,
worin die codierende Sequenz zu RNA transkribiert wird, wie mRNA,
rRNA, tRNA, snRNA, sense-RNA oder antisense-RNA. Beispiele für Regulationssequenzen sind
Promotorsequenzen, 5'-
und 3'-untranslatierte
Sequenzen und Terminationssequenzen. Weitere Elemente, die vorliegen
können,
sind z. B. Introns.
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Eine codierende Sequenz wird als
Beschreibung der Sequenz eines DNA-Moleküls betrachtet, die bei Transkription
und Translation zur Bildung eines Polypeptids oder Proteins führt.
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Expression bezeichnet die Transkription
und/oder Translation eines endogenen Gens oder eines Transgens in
Pflanzen. Im Falle von antisense-Konstrukten
kann Expression zum Beispiel die Transkription allein der antisense-DNA
bezeichnen.
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Ein DNA-Molekül, das wenigstens zwei heterologe
Teile enthält,
z. B. Teile, die aus vorher bestehenden DNA-Sequenzen stammen, die
in ihren vorher bestehenden Zuständen
nicht assoziiert sind, wird manchmal als chimäres Gen bezeichnet. Diese Moleküle werden
bevorzugt unter Verwendung von rekombinanter DNA-Technik erzeugt.
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Insbesondere bezeichnet heterolog,
wie es hier verwendet wird, "von
unterschiedlichem natürlichen oder
von synthetischem Ursprung".
Falls zum Beispiele eine Wirtszelle mit einer Nukleinsäuresequenz
transformiert wird, die nicht in der untransformierten Wirtszelle
auftritt, sagt man, daß die Nukleinsäuresequenz
heterolog in Bezug auf die Wirtszelle ist. Die transformierende
Nukleinsäure
kann einen heterologen Promotor, eine heterologe codierende Sequenz
oder eine heterologe Terminationssequenz umfassen. Alternativ kann
die transformierende Nukleinsäure
vollständig
heterolog sein oder kann jede mögliche
Kombination aus heterologen und endogenen Nukleinsäuresequenzen
umfassen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der
Konstruktion von Genen, die eine Fusion aus Effektorproteinen oder
Proteindomänen
codieren, und wird in Bezug auf die Nematodenbekämpfung durch Konstrukte beispielhaft
erläutert,
die die PIs CpTi und Oc-IΔD86
fusionieren. Diese PIs werden gewählt, weil sie unterschiedliche
inhibitorische Eigenschaften zeigen, die zu unterscheidbaren Wirkungen
gegen Cystennematoden führen.
So beeinflußt
CpTI das geschlechtliche Schicksal, und Oc-IΔD86 unterdrückt das Wachstum, insbesondere
von sich entwickelnden weiblichen Nematoden. Die transgene Expression
der Fusionsproteine führt
zur Reduktion der eindringenden Pathogenpopulation über eine
einzelne Generation, wie für
Nematoden durch neue Eibildung bestimmt, um wenigstens 25% und bevorzugt
50%. In Abwesenheit eines meßbaren
Verlusts des Fortpflanzungserfolgs kann der durch ein Pathogen verursachte
Ertragsverlust zumindest um 25%, bevorzugt 50% reduziert werden.
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Das Prinzip des Ansatzes richtet
sich auf die Verwendung von Peptid-Linkern, das es beiden PIs erlaubt,
als Fusionsprotein translatiert zu werden. Die Eigenschaften des
Linkers bestimmen den Übertragungsmodus,
d. h. als Fusionsprotein oder getrennt aufgrund proteolytischer
Spaltung. Solche Linker-Strategien besitzen ein breites Potential,
das sich über
die Nematodenbekämpfung
hinweg erstreckt. Sie bieten eine neue Grundlage für die Anhäufung von
Verteidigungsgenen zur Steigerung der Wirksamkeit und Beständigkeit
von transgenen Resistenz- oder Verträglichkeitsansätzen.
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Zur Verbesserung der Pathogenresistenz
oder -verträglichkeit
umfaßt
das erfindungsgemäße Verfahren
das Integrieren, in das Genom einer Pflanze, eines Gens, das ein
Fusionsprotein codiert, das folgendes umfaßt:
- (a)
ein erstes Protein oder eine erste Proteindomäne mit antipathogener Aktivität;
- (b) ein Linker-Peptid;
- (c) ein zweites Protein oder eine zweite Proteindomäne mit antipathogener
Aktivität;
und
- (d) gegebenenfalls ein e) oder mehrere Proteine oder Proteindomänen mit
antipathogener Aktivität,
die daran durch ein oder mehrere Peptid-Linker fusioniert sind.
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Bevorzugte Proteine oder Proteindomänen mit
antipathogener Aktivität
sind PIs, Bacillus thuringiensis-Toxine, Pathogenese-bezogene Proteine,
Chitinasen, Glucanasen, Peptide, die Lysepeptide einschließen, Thionine,
Collagenasen, Lipasen, Lectine, ribosomale inaktivierende Proteine,
Pectinaseinhibitoren, Lipaseinhibitoren, α-Amylaseinhibitoren, Polygalacturonidase-Inhibitorprotein,
Patatin, Permatin, Lysozym, Cholesterinoxidase, virales Hüllprotein,
Antikörper,
einkettige Antikörper,
die Produkte von Avirulenzgenen und Resistenzgenen und andere Proteine,
die den Fortpflanzungserfolg von Insekten, Nematoden, Viren, Bakterien
oder Pilzen oder die dadurch verursachte Schädigung reduzieren. Es ist nicht
bekannt, daß die
fusionierten Proteine oder Proteindomänen als Fusionsproteine in
der Natur auftreten. Ihre entsprechenden Gensequenzen stammen bevorzugt
aus dem Genom von mehr als einem Organismus und erfordern die rekombinante
DNA-Technik, um sie zusammenzubringen. Verglichen mit Mehrfachen
der gleichen Effektordomäne,
die eine tatsächliche
Zunahme der Effektorkonzentration erreicht, erlauben unterschiedliche
Domänen
von zwei oder mehr Effektorproteinen die Möglichkeit synergistischer oder
additiver Wirkungen. Falls eine (s) oder mehrere der Proteine oder
Proteindomänen
einer Domäne
entsprechen, die durch eine spezifische genomische Region der zu transformierenden
Pflanze codiert wird, wird die Integration des Fusionskonstrukts
gemäß der vorliegenden Erfindung
sicherlich innerhalb einer unterschiedlichen genomischen Region
auftreten. Besonders bevorzugt sind Proteine oder Proteindomänen mit
antipathogener Aktivität
gegen mehr als ein Pathogen einer Nutzpflanze oder antipathogene
Proteine, die Krankheitsassoziationen entgegenwirken, wie denjenigen
zwischen Fusarium und Meloidogyne.
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Bestimmte Nematoden induzieren Freßstellen,
die eine Pflanzenzellmodifikation und das Fressen an einer Stelle
für mehrere
Stunden oder beträchtlich
mehr beinhalten. Sie schließen
Arten der Gattungen Meloidogyne, Globodera, Heterodera, Rotylenchulus,
Tylenchulus, Naccobus, Xiphinema, Longidorus, Paralongidorus, Cryphodera,
Trophotylenchulus, Hemicycliophora, Criconemella, Verutus und Heliocotylenchus
ein. Gattungen, von denen angenommen wird, daß sie für einen beschränkteren
Zeitraum an einer Stelle fressen, schließen ein: Pratylenchus, Radopholus,
Hirschmanniella, Trichodorus, Paratrichodorus, Ditylenchus, Aphelenchoides,
Scutellonema und Belonolaimus. In Bezug auf die Bekämpfung der
Arten der obigen Gattungen und anderer, sich von Pflanzen ernährender
Gattungen von Dorylaimid- und Tylenchid-Nematoden sind PIs, Collagenasen,
Pectinaseinhibitoren, Lectine, Patatin und Cholesterinoxidase von
besonderem Interesse. Viele PIs sind Samenspeicherproteine, die
sich während
der Entwicklung des Samen anreichern, und können als eines der am häufigsten
vorkommenden Proteine in reifen Samen auftreten. Inhibitoren von
Cystein- oder Serin-Verdauungsproteinasen, die sich im Darm von
Nematoden befinden, können
bevorzugt zur Verwendung in der Erfindung sein. Cysteinproteinasen
sind von besonderem Interesse, da sie keine Säugetier-Verdauungsenzyme sind.
Besonders wirksam ist Oryzacystatin (Oc-I). Ortsspezifische Mutagenese
von Oc-I führte
zu einem verbesserten Ki im Anschluß an die Deletion einer Aminosäure. Dieses
modifizierte Cystatin (Oc-IΔD86) hat
eine gesteigerte Wirksamkeit als Transgen gegen Kartoffel-Cystennematoden
(Urwin et al., Plant J. 8: 121–131,
1995). Bei Expression in Arabidopsis beschränkt es das Wachstum von sowohl
Heterodera schachtii, einem Cystennematoden, als auch von Meloidogyne
incognita, einem Wurzelknotennematoden. Die Wirkung eines einzelnen
PI auf Mitglieder der zwei Hauptgruppen von ökonomisch bedeutenden Nematoden
erlaubt eine breite Resistenzstrategie zur Bekämpfung sehr unterschiedlicher
Nematodenschädlinge
einer Zielnutzpflanze. Dies steht dem beschränkten Bereich von Zielarten
gegenüber,
die mit vielen natürlichen
Resistenzgenen verbunden sind. Zum Beispiel liefert die in Sorten
wie Maris Piper vorhandene H1-Resistenz eine qualitative Resistenz
gegen einen Kartoffel-Cystennematoden (Globodera rostochiensis),
aber keinen Schutz gegen eine zweite, eng verwandte Art (G. pallida).
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Die Funktion des Linker-Peptids besteht
in der Verbindung der antipathogenen Proteine oder Proteindomänen ohne
Störung
ihrer Funktion. Natürliche
Linker haben allgemein eine Länge
von ca. 3 bis 15 Aminosäuren.
Pentapeptide mit nur Gly, Ser und Thr treten am häufigsten
in natürlichen
Linkern auf und bilden die besten allgemeinen Linker. Glycin liefert
Flexibilität,
und die anderen zwei sind polar, so daß sie mit Lösungsmittel oder einer Wasserstoffbindung
an ihren Hauptketten-Stickstoff wechselwirken. Dies führt zu einer
gewissen Konformations- und energetischen Stabilität. Sie wechselwirken
unwahrscheinlich mit einem anderen Teil der verbundenen Proteine
oder Proteindomänen
und sind wenig wahrscheinlich anfällig für die Spaltung durch Wirtsproteasen.
Ebenfalls als vorteilhaft werden Ala, Pro, Asp, Lys, Gln und Asn
betrachtet. Hydrophobe Reste wie Arg und Glu, die größten der
basischen bzw. sauren Reste, werden vermieden. Linker, die für Spaltung durch
weit verbreitete Proteasen anfällig
sind, besitzen häufig einen
oder mehrere der unvorteilhaften Bestandteile. Zum Beispiel kann
Gly-Gly-X, worin X häufig
ein Aminosäurerest
mit einer hydrophoben Seitenkette ist, ein proteolytischer Prozessierungsort
sein. Diese Angelegenheiten und eine Liste potentiell nützlicher
Linker werden beschrieben in P. Argos, J. Mol. Biol. 211, 943–958, 1990.
Der Wert eines spaltbaren Linkers wird nicht berücksichtigt.
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Linker werden in einem weiten Bereich
von Gebieten verwendet. Die sachdienlichste für diese Erfindung ist die Verwendung
von Linkern zur Expression funktioneller Antikörpermoleküle, wie einkettiger Antikörper in
Pflanzen. Sowohl vollständige
als auch konstruierte Antikörper
wurden in Pflanzen exprimiert. Einkettige Fv-Fragmente (ScFv) von
Antikörpern
können
durch Verbinden der Domänen
der variablen schweren Kette (VH) und der
variablen leichten Kette (VL) eines Antikörpergens
(V) konstruiert werden. Ein Ansatz, um dies zu erreichen, besteht
in der Verwendung eines Peptid-Linkers.
Eine Anzahl von Peptiden wurden unter Verwendung eines computergestützten Programms
und einer Recherche von Bibliotheken mit dreidimensionalen Peptidsequenzen
konstruiert. Ein erfolgreicher Linker ist ein natürlicher
Immunglobulin-Linker mit benachbarten Resten mit der Aminosäuresequenz
KESGSVSSEQLAQFRSLD (Bird et al., Science 242, 423–427; 1988; SEQ
ID NO: 12). Ein anderes Peptid mit der Aminosäuresequenz EGKSSGSGSESKP (Bird
et al., Science 242, 423–427;
1988; SEQ ID NO: 13) wird durch Gly, Ser und Thr dominiert. Es wurde
erfolgreich verwendet, um ein ScFv in Pflanzen zu exprimieren (Owen
et al., Biotechnology 10, 790–794,
1992). Ein Linker mit der Aminosäuresequenz
GGGGSGGGGSGGGGS (SEQ ID NO: 14) wurde für ScFv-Antikörper auf
der Basis der Bestimmung des euklidischen Abstandes zwischen dem
C-Terminus der VH-Domäne und dem N-Terminus der VL-Domäne
empfohlen (Huston et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 85, 5879–5883, 1988).
Dieser Linker besitzt Flexibilität
und behält
dennoch Stabilität
und Konformation in Lösung
bei (P. Argos, J. Mol. Biol. 211, 943–958, 1990).
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung sind die codierenden Regionen der PIs Oc-IΔD86 und CpTI
im Tandem angeordnet und im Raster durch eine Peptid-Linkersequenz
verbunden, die konstruiert ist, um empfänglich für Proteolyse zu sein. Die verwendete
Peptid-Linkersequenz entspricht 14 Aminosäuren (VILGVGPAKIQFEG; SEQ ID
NO: 1) der zentralen "Spacer"-Region des Metallothionein-artigen Proteins
PsMTa der Erbse (Evans et al., FEBS 262: 29–32, 1990). Diese "Spacer"-Region ist als Proteinase-empfindlich
bekannt (Kille et al., FEBS 295: 171–175, 1991 und Tommey et al.,
FEBS 292: 48–52,
1991). Sowohl CpTI als auch Oc-IΔD86
waren vorwiegend als sepa rate Proteine vorhanden, wenn sie in transgenem Arabidopsis
exprimiert wurden. Es wurde berichtet, daß viele andere Proteine proteolytisch
empfindlich sind, und verschiedene Erkennungssequenzen wurden charakterisiert
(Uhlen et al., Meth. Enzymol. 185: 129–143, 1990 und Foresberg et
al., J. Prot. Chem. 11: 201–211,
1992).
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Ein natürlicher Präzedenzfall für die Verwendung
eines proteolytisch empfindlichen Linkers ist das Kartoffel-Multicystatin,
PML, das acht Tandem-Cystatindomänen
umfaßt,
die durch für
proteolytische Spaltung empfängliche
Sequenzen verbunden sind (Waldron et al., Plant Mol. Biol. 23: 801–812, 1993).
Jedoch ist PML nicht für
die Fragmentierung in der Pflanze bekannt, sondern wird als inaktive
Kristalle in der Subphellogenschicht der Knollen gelagert. Es wird
angenommen, daß es
Aktivität
nach Fragmentierung im Darm bestimmter Insekten erlangt. Es ist
nicht zur Verwendung gegen Nematoden geeignet, die nur unwahrscheinlich
dieses Protein mit 86,8 kDa aufnehmen.
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Die Narbe des Ziertabaks Nicotiana
alata enthält
ein ungewöhnliches
PI (NA-PI-II). Es wird als ein Vorläuferprotein mit vorhergesagten
41,6 kDa exprimiert, das an sechs Stellen unter Erzeugung von sieben
Peptiden gespalten wird. Alle außer Peptid 1 besitzen die gleiche
Größe und teilen
eine N-terminale Sequenz, aber Peptid 7 hat vielleicht keine funktionelle
inhibitorische Stelle für
die Chymotrypsin- oder Trypsin-Inhibierung. Die Reifungsorte, die
zur Freisetzung von funktionellen PIs führen, wurden nicht bestimmt.
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Moleküle, die eine ähnliche
Reifung erfahren, existieren auch in Tiersystemen, wobei ein Beispiel
Profilaggrin ist, das an der terminalen Differenzierung der Säugetierepidermis
beteiligt ist.
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In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die codierenden Regionen der PIs Oc-IΔD86 und CpTI
im Tandem angeordnet und im Raster durch eine Peptid-Linkersequenz
verbunden, die konstruiert ist, um beständig gegen Proteolyse zu sein.
Das verwendete Linker-Peptid entspricht einem Abschnitt mit 11 Aminosäuren (QASSYTAPQPQ;
SEQ ID NO: 2) des Pilzenzyms Galactoseoxidase, der die ersten zwei
Domänen
des Enzyms verbindet. Diese Region ist als strukturell steif bekannt
(Ito et al., Nature 350: 87–91,
1991), und es gibt keinen Hinweis für eine proteolytische Spaltung,
was nahelegt, daß der
Linker nicht für
eine schnelle Proteolyse empfänglich
ist. In Arabidopsis lenkt das Konstrukt die Expression eines Fusionsproteins
aus Oc-IΔD86
und CpTI, das hauptsächlich
als ein 23 kDA Protein intakt bleibt. Von anderen halbsteifen Linkern
wurde berichtet, wie von Glucoamylase 1 (Kramer et al., J. Chem.
Soc. Farad. Trans. 89: 2595–2602,
1993), die zur Durchführung
der gleichen Funktion verwendet werden kann. Die Sequenz des Galactoseoxidase-Linkers
kann modifiziert werden, um empfänglich
für proteolytische
Spaltung zu werden. So wird die modifizierte Linkersequenz QASIEGRYTAPQPQ
(SEQ ID NO: 11) proteolytisch in einem Pilz-Expressionssystem gespalten.
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Die codierende Sequenz eines erfindungsgemäßen Fusionsproteins
ist funktionsfähig
mit einem in der Pflanze exprimierbaren Promotor verbunden. Bevorzugte
Promotoren schließen
konstitutive, induzierbare, temporär regulierte, entwicklungsgemäß regulierte,
chemisch regulierte, gewebebevorzugte und/oder gewebespezifische
Promotoren ein.
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Bevorzugte konstitutive Promotoren
schließen
die CaMV 35S- und 19S-Promotoren
ein (Fraley et al.,
US-PS 5,352,605 ).
Ein zusätzlich
bevorzugter Promotor stammt aus einem beliebigen der verschiedenen
Actin-Gene, die für
die Expression in den meisten Zelltypen bekannt sind. Die von McElroy
et al. beschriebenen Promotor-Expressionskassetten (Mol. Gen. Genet.
231: 150–160,
1991) können
leicht zur Expression der codierenden Sequenz modifiziert werden
und sind besonders geeignet zur Verwendung in einkeimblättrigen
Wirten.
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Noch ein anderer bevorzugter konstitutiver
Promotor stammt aus Ubiquitin, das ein anderes, zur Anreicherung
in vielen Zelltypen bekanntes Genprodukt ist. Der Ubiquitinpromotor
wurde aus verschiedenen Arten zur Verwendung in transgenen Pflanzen
kloniert (z. B. Sonnenblume – Binet
et al., Plant Science 79: 87–94, 1991;
Mais – Christensen
et al., Plant Molec. Biol. 12: 619–32, 1989). Der Mais-Ubiquitinpromotor
wurde in transgenen einkeimblättrigen
Systemen entwickelt, und seine Sequenz und Vektoren, konstruiert
für die
einkeimblättrige
Transformation, werden in Christiansen et al., EP-A-342 926, offenbart.
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Gewebespezifische oder gewebebevorzugte
Promotoren, die zur Expression der codierenden Sequenz in Pflanzen,
insbesondere Mais und Zuckerrübe,
nützlich
sind, sind diejenigen, die die Expression in Wurzel, Mark, Blatt
oder Pollen lenken. Beispiele sind der TUB1-Promotor aus Arabidopsis
thaliana-b1-Tubulin-Gen (Snustad et al., Plant Cell 4: 549, 1992),
die PsMTA-Promotorregion aus dem Metallothionein-artigen Gen
von Pisum sativum (Evans et al., FEBS Letters 262: 29, 1990), die
RPL16A- und ARSK1-Promotoren aus Arabidopsis thaliana und weitere,
in WO 97/20057 und WO 93/07278 offenbarte Promotoren. Ein weiterer nützlicher
Promotor ist das wun1-Promotorfragment aus Kartoffel (Siebertz et
al., Plant Cell 1: 961–968,
1989), das in Geweben induziert wird, die Wundstellen umgeben. Ferner
sind chemisch induzierbare Promotoren zur Lenkung der Expression
nützlich
und sind auch bevorzugt (siehe WO 95/19443).
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Zusätzlich zu Promotoren kann eine
Vielzahl von Transkriptionsterminatoren in chimären Genen gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Transkriptionsterminatoren sind verantwortlich
für die
Termination der Transkription hinter Transgen und für seine
korrekte Polyadenylierung. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die codierende Sequenz funktionsfähig mit ihrer natürlich auftretenden
Polyadenylierungssignalsequenz verbunden. Geeignete Transkriptionsterminatoren
und diejenigen, die als in Pflanzen funktionierend bekannt sind,
schließen
den CaMV 35S-Terminator, den tm1-Terminator,
den Erbse rbcS E9-Terminator und andere fachbekannte ein. Zweckmäßige Terminationsregionen
sind ebenfalls aus dem Ti-Plasmid von A. tumefaciens erhältlich,
wie die Octopinsynthase- und Nopalinsynthase-Terminationsregionen. Siehe ebenfalls Rosenberg
et al., Gene 56: 125, 1987; Guerineau et al., Mol. Gen. Genet. 262:
141–144,
1991; Proudfoot, Cell 64: 671–674,
1991; Sanfacon et al., Genes Dev. 5: 141–149; Mogen et al., Plant Cell
2: 1261–1272,
1990; Munroe et al., Gene 91: 151–158, 1990; Ballas et al.,
Nucleic Acids Res. 17: 7891–7903,
1989; Joshi et al., Nucleic Acid Res. 15: 9627–9639, 1987.
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Es wurde festgestellt, daß zahlreiche
Sequenzen die Genexpression innerhalb der Transkriptionseinheit
steigern, und diese Sequenzen können
in Verbindung mit einer codierenden Sequenz verwendet werden, um
die Expression in transgenen Pflanzen zu erhöhen. Es wurde gezeigt, daß verschiedene
Intronsequenzen die Expression steigern, insbesondere in einkeimblättrigen
Zellen. Zum Beispiel wurde festgestellt, daß die Introns des Mais Adh1-Gens
signifikant die Expression des Gens vom Wildtyp unter seinem erkennenden
Promotor steigern, wenn sie in Maiszellen eingeführt werden (Callis et al.,
Genes Develop. 1: 1183–1200,
1987). Intronsequenzen werden routinemäßig in Pflanzentransformationsvektoren
eingeführt,
typischerweise innerhalb der nicht-translatierten Leitsequenz.
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Die Konstrukte können ebenfalls einen Regulator,
wie ein nukleäres
Lokalisierungssignal (Kalderon et al., Cell 39: 499–509, 1984;
und Lassner et al., Plant Molecular Biology 17: 229–234, 1991),
eine Pflanzentranslations-consensus-Sequenz (C. P. Joshi, Nucleic
Acids Research 15: 6643–6653,
1987), ein Intron (Luehrsen und Walbot, Mol. Gen. Genet. 225: 81–93, 1991)
und dergleichen einschließen,
funktionsfähig
verbunden mit der entsprechenden Nukleotidsequenz.
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Bevorzugt ist die 5'-Leitsequenz im Expressionskassettenkonstrukt
eingeschlossen. Solche Leitsequenzen können zur Steigerung der Translation
agieren. Translationsleitsequenzen sind fachbekannt und schließen ein:
Picornavirus-Leader, z. B. EMCV-Leader (Encephalomyocarditis 5'-nicht-codierende Region) (O.
Elroy-Stein, T. R. Fuerst und Moss, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:
6126–6130,
1989); Potyvirus-Leader, z. B. TEV-Leader (Tobacco Etch Virus) (Allison
et al., MDMV-Leader (Maize Dwarf Mosaic Virus)"; Virology 154: 9–20, 1986) und menschliches
Immunglobulin schwere Kette bindendes Protein (BiP) (D. G. Macejak
und P. Samow, Nature 353: 90–94,
1991); untranslatierte Leitsequenz aus der Hüllprotein-mRNA des Luzerne-Mosaikvirus (AMV
RNA 4) (S. A. Jobling und L. Gebrke, Nature 325: 622–625, 1987);
Tabakmosaikvirus-Leader (TMV) (D. R. Gallie et al., Molecular Biology
of RNA, 237–256,
1989); und Maize Chlorotic Mottle Virus-Leader (MCMV) (S. A. Lommel
et al., Virology 91: 382–385,
1991). Siehe ebenfalls Della-Cioppa
et al., Plant Physiology 84: 965–968, 1987.
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Gene, die Fusionsproteine wie oben
beschrieben codieren, können
in Pflanzenzellen auf eine Anzahl von fachbekannten Weisen eingeführt werden.
Die Fachleute werden einsehen, daß die Wahl des Verfahrens vom
Typ der zur Transformation ausgewählten Pflanze abhängen könnte. Geeignete
Verfahren zur Transformation von Pflanzenzellen schließen Mikroinjektion
(Crossway et al., BioTechniques 4: 320–34, 1986), Elektroporation
(Riggs et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83: 5602–5606, 1986),
Agrobacterium-vermittelte Transformation (Hinchee et al., Biotechnology
6: 915–921,
1988; siehe auch Ishida et al., Nature Biotechnology 14: 745–750 (Juni
1996) für
die Mais-Transformation), direkter Gentransfer (Paszkowski et al.,
EMBO J. 3: 2717–2722,
1984; Hayashimoto et al., Plant Physiol. 93: 857–863, 1990) (Reis) und ballistische
Teilchenbeschleunigung unter Verwendung von Vorrichtungen, die erhältlich sind
von Agracetus, Inc., Madison, Wisconsin, und Dupont, Inc., Wilmington,
Delaware (siehe z. B. Sanford et al.,
US-PS
4,945,050 ; und McCabe et al., Biotechnology 6: 923–926, 1988).
Siehe ebenfalls Weissinger et al., Annual Rev. Genet. 22: 421–477, 1988; Sanford
et al., Particulate Science and Technology 5: 27–37, 1987 (Zwiebel); Svab et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 8526–8530, 1990 (Tabak-Chloroplast);
Christou et al., Plant Physiol. 87: 671–674, 1988 (Sojabohne); McCabe
et al., Bio/Technology 6: 923–926,
1988 (Sojabohne); Klein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 4305–4309, 1988
(Mais); Klein et al., Bio/Technology 6: 559–563, 1988 (Mais); Klein et
al., Plant Physiol. 91: 440–444,
1988 (Mais); Fromm et al., Bio/Technology 8: 833–839, 1990; und Gordon-Kamm
et al., Plant Cell 2: 603– 618,
1990 (Mais); Koziel et al., Biotechnology 11: 194–299, 1993
(Mais); Shimamoto et al., Nature 338: 274–277, 1989 (Reis); Christou
et al., Biotechnology 9: 957–62,
1991 (Reis); Datta et al., Bio/Technology 8: 736–740, 1990 (Reis); europäische Patentanmeldung
EP-A-332 581 (Knaulgras) und andere Pooideae); Vasil et al., Biotechnology
11: 1553–1558,
1993 (Weizen); Weeks et al., Plant Physiol. 102: 1077–1084, 1993
(Weizen); Wan et al., Plant Physiol. 104: 37–48, 1994 (Gerste); Jahne et
al., Theor. Appl. Genet. 89: 525–533, 1994 (Gerste); Umbeck
et al., Bio/Technology 5: 263–266,
1987 (Baumwolle); Casas et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 11212–11216 (Dez.
1993) (Hirse); Somers et al., Bio/Technology 10: 1589–1594 (Dez.
1992) (Hafer); Torbert et al., Plant Cell Reports 14: 635–640, 1995
(Hafer); Weeks et al., Plant Physiol. 102: 1077–1084, 1993 (Weizen); Chang
et al., WO 94/13882 (Weizen) und Nehra et al., The Plant Journal
5: 285–297,
1994 (Weizen).
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
zur Einführung
von rekombinanten DNA-Molekülen
in Zuckerrübe
durch Agrobacterium-vermittelte Transformation kann gefunden werden
in Konwar, J. Plant Biochem. & Biotech.
3: 37–41,
1994.
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Verfahren unter Verwendung einer
beliebigen Form aus direktem Gentransfer, Technik mit Teilchenkanone
oder Agrobacterium-vermitteltem Transfer machen sich gewöhnlich,
aber nicht notwendigerweise, einen selektierbaren oder durchmusterungsfähigen Marker
zu Nutze, der Resistenz gegen ein Antibiotikum (z. B. Kanamycin,
Hygromycin oder Methotrexat) oder ein Herbizid (z. B. Phosphinothricin)
bereitstellt. Die Wahl des selektierbaren oder durchmusterungsfähigen Markers
zur Pflanzentransformation ist jedoch nicht kritisch für die Erfindung.
Beispiele sind das nptII-Gen, das Resistenz gegen Kanamycin und
verwandte Antibiotika verleiht (Vieira & Messing, Gene 19: 259–68, 1982;
Bevan et al., Nature 304: 184–187,
1983), das bar-Gen, das Resistenz gegen das Herbizid Phosphinothricin
verleiht (White et al., Nucl. Acids Res. 18: 1062, 1990; Spencer et
al., Theor. Appl. Genet. 79: 625–631, 1990), das hph-Gen, das
Resistenz gegen das Antibiotikum Hygromycin verleiht (Blochlinger & Diggelmann, Mol.
Cell. Biol. 4: 2929–2931),
und das dhfr-Gen, das Resistenz gegen Methotrexat verleiht (Bourouis
und Jarry, EMBO J. 2: 1099–1104,
1983). Die Transformation kann mit einer einzelnen DNA-Art oder
mehrfachen DNA-Arten (d. h. Cotransformation) durchgeführt werden,
und diese beiden Techniken sind geeignet zur Verwendung mit zum
Beispiel PI-codierenden Sequenzen.
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Weitere Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung sind das oben beschriebenen Fusionsprotein, das folgendes
umfaßt:
- (a) ein erstes Protein oder eine erste Proteindomäne mit antipathogener
Aktivität;
- (b) ein Linker-Peptid;
- (c) ein zweites Protein oder eine zweite Proteindomäne mit antipathogener
Aktivität;
und
- (d) gegebenenfalls ein e) oder mehrere weitere Proteine oder
Proteindomänen
mit antipathogener Aktivität, die
daran durch ein oder mehrere Peptid-Linker fusioniert sind,
und
DNA-Konstrukte, die die Proteine codieren und die verwendet werden
können,
um die Pathogenresistenz oder -verträglichkeit einer Pflanze und
ihrer Nachkommen zu verbessern, definiert als geschlechtlich oder
ungeschlechtlich abgeleitete Pflanzen einer zukünftigen Generation, einschließlich Abkömmlingen,
aber nicht darauf beschränkt.
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Pathogene wie Nematoden verursachen
einen wirtschaftlichen Verlust für
die meisten der Nutzpflanzen der Welt. Diese schließen für die Landwirtschaft
der gemäßigten Zonen
ein: Kartoffeln, Zuckerrübe,
Gemüsepflanzen
(einschließlich
Tomate, Gurke, Kohl, Blumenkohl, Sellerie, Salat, Karotte, Rüben, Pastinak
Rettich, Kichererbse und Linse), Ölsaaten, Hülsenfrüchte, Mais, Weizen, Gerste,
Hafer, Roggen und andere Getreidearten, Weideland- und Grünfutterpflanzen
(einschließlich
einer Reihe von Gräsern,
roter und weißer
Klee und Luzerne), Waldbäume,
Laub- und Nußbäume, Beerenobst
und Reben, einschließlich
Weinstöcken,
Zier- und Zwiebelpflanzen, Knoblauch, Zwiebeln und Gewächshauspflanzen.
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Diese schließen ebenfalls subtropische
und tropische Nutzpflanzen ein, wie Reis, andere Getreidearten (einschließlich Weizen,
Gerste, Mais, Hafer, Sorghum und Hirse), Hackfrüchte und Knollenfrüchte (einschließlich Kartoffel,
Süßkartoffel,
Maniok, Yamswurzel, Wasserbrotwurzel), Nahrungshülsenfrüchte, Gemüse (einschließlich Tomate,
Gurke, Gewürzgurke,
Hönigmelonen
und andere Melonen, Wassermelone, Kohl, Blumenkohl, spanischer Pfeffer,
Aubergine, Knoblauch, Zwiebeln, Sellerie, Kürbis, "Sashes" und Kalebassen, Salat, Kichererbse
und Linse), Erdnuß,
Zitrusgewächse,
subtropische und tropische Obstbäume,
Kokos- und andere Palmen, Kaffee, Kakao, Tea, Bananen, Wegerich
und Manilahanf, Zuckerrohr, Tabak, Ananas, Baumwolle und andere
tropische Faserpflanzen und ebenfalls eine Reihe von Gewürzen.
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Die zweikeimblättrigen oder einkeimblättrigen
Pflanzen, die transgenisch die erfindungsgemäßen Fusionsproteine exprimieren,
stellen eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dar, ebenso wie die Abkömmlinge der Pflanzen und ihre
Samen. Außerdem
umfaßt
wird eine gewerbliche Tüte,
die Samen der Pflanzen umfaßt.
Bevorzugt ist eine gewerbliche Tüte
zusammen mit Etikettanweisungen zur Verwendung der darin enthaltenen
Samen. Die genetischen Eigenschaften, die gentechnisch in die oben
beschriebenen Pflanzen eingeführt
sind, werden durch geschlechtliche Fortpflanzung oder vegetatives
Wachstum weitergegeben und können
somit in Abkömmlingen
aufrechterhalten und verbreitet werden. Allgemein macht die Aufrechterhaltung
und Verbreitung Gebrauch von bekannten landwirtschaftlichen Verfahren,
die zur Anpassung an die spezifischen Zwecke entwickelt wurden,
wie Bodenbearbeitung, Sähen
oder Ernten. Spezialisierte Prozesse, wie Hydrokultur oder Gewächshaustechik,
können
ebenfalls eingesetzt werden. Da die wachsende Nutzpflanze gefährdet für Angriff
und Beschädigungen
ist, die durch Insekten oder Infektionen verursacht werden, sowie
für Konkurrenz
durch Unkrautpflanzen, werden Maßnahmen ergriffen, um Unkräuter, Pflanzenkrankheiten,
Insekten, Nematoden und andere nachteilige Bedingungen zur Verbesserung
der Ernte zu kontrollieren. Diese schließen mechanische Maßnahmen,
wie die Bodenbearbeitung oder Entfernung von Unkräutern und
infizierten Pflanzen, sowie die Ausbringung von Agrochemikalien
ein, wie von Herbiziden, Fungiziden, Gametoziden, Nematiziden, Wachstumsregulatoren,
Reifungsmitteln und Insektiziden.
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Gebrauch von den vorteilhaften genetischen
Eigenschaften der transgenen Pflanzen und Samen gemäß der Erfindung
kann ferner in der Pflanzenzucht gemacht werden, die auf die Entwicklung
von Pflanzen mit verbesserten Eigenschaften gerichtet ist, wie Verträglichkeit
von Schädlingen,
Herbiziden oder Streß,
ein verbesserter Nährwert,
eine erhöhte
Ausbeute oder eine verbesserte Struktur, die weniger Verlust durch
Umlegen oder Zerschlagung verursacht. Die verschiedenen Züchtungsschritte
sind durch einen wohl definierten menschlichen Eingriff gekennzeichnet,
wie Auswahl der zu kreuzenden Linien, Ausrichten der Bestäubung der Elternlinien
oder Auswahl geeigneter Abkömmlinge.
Abhängig
von den gewünschten
Eigenschaften werden unterschiedliche Zuchtmaßnahmen ergriffen. Die relevanten
Techniken sind allgemein fachbekannt und schließen ein, aber sind nicht beschränkt auf
Hybridisierung, Inzucht, Rückkreuzung,
Viellinienzüchtung,
Sortenmischung, interspezifische Hybridisierung, Aneuploid-Techniken
etc.. Hybridisierungstechniken schließen ebenfalls die Sterilisation
von Pflanzen ein, um männliche
oder weibliche sterile Pflanzen zu liefern, durch mechanische, chemische
oder biochemische Mittel. Die Fremdbestäubung einer männlichen
steri len Pflanze mit Pollen einer unterschiedlichen Linie stellt
sicher, daß das
Genom der männlich
sterilen, aber weiblich fruchtbaren Pflanze gleichförmig Eigenschaften
beider Elternlinien erhalten wird. So können die transgenen Samen und Pflanzen
gemäß der Erfindung
verwendet werden, um verbesserte Pflanzenlinien zu züchten, die
zum Beispiel die Wirksamkeit herkömmlicher Verfahren, wie die
Herbizid- oder Pestizidbehandlung, erhöhen oder das Abgehen von solchen
Verfahren aufgrund ihrer modifizierten genetischen Eigenschaften
erlauben. Alternativ können
neue Nutzpflanzen mit verbesserter Streßtoleranz erhalten werden,
die aufgrund ihrer optimierten genetischen "Ausrüstung" Ernteprodukt mit
besserer Qualität
als solche Produkte liefern, die nicht vergleichbare nachteilige
Entwicklungsbedingungen ertragen konnten.
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In der Saatgutproduktion sind die
Keimungsqualität
und Gleichförmigkeit
des Saatguts wesentliche Produkteigenschaften, wohingegen die Keimungsqualität und Gleichförmigkeit
von Saatgut, das durch den Landwirt geerntet und verkauft wird,
nicht wichtig sind. Da es schwierig ist, eine Nutzpflanze frei von
anderen Nutzpflanzen- und Unkrautsamen zu halten, saatgutbürtige Krankheiten
zu kontrollieren und Saatgut mit guter Keimung zu erzeugen, wurden
relativ kostspielige und wohldefinierte Saatgutproduktionspraktiken
durch die Saatguthersteller entwickelt, die Erfahrung auf dem Gebiet
der Züchtung,
Konditionierung und Vermarktung von reinen Samen besitzen. So ist
es übliche
Praxis für
den Landwirt, zertifiziertes Saatgut zu kaufen, das spezifische
Qualitätsstandards
erfüllt,
anstelle Saatgut zu verwenden, das von seinen eigenen Nutzpflanzen
geerntet wurde. Das als Saatgut zu verwendende Fortpflanzungsmaterial
wird herkömmlich
mit einem Schutzüberzug
behandelt, der Herbizide, Insektizide, Fungizide, Bakterizide, Nematizide,
Molluskizide oder Mischungen daraus umfaßt. Herkömmlich verwendete Schutzüberzüge umfassen
Verbindungen wie Captan, Carboxin, Thiram (TMTD), Methalaxyl (Apron)
und Pirimiphos-methyl (Actellic). Falls gewünscht, werden diese Verbindungen
zusammen mit weiteren Trägern,
Tensiden oder ausbringungsfördernden
Hilfsstoffen formuliert, die herkömmlich auf dem Gebiet der Formulierung
eingesetzt werden, um Schutz gegen Beschädigung bereitzustellen, die
durch bakterielle, pilzliche oder tierische Schädlinge verursacht wird. Die
Schutzüberzüge können durch
Tränken
des Fortpflanzungsmaterials mit einer flüssigen Formulierung oder durch
Beschichten mit einer kombinierten nassen oder trockenen Formulierung
aufgebracht werden. Andere Methoden der Aufbringung sind ebenfalls
möglich,
wie die auf die Knospen oder die Frucht gerichtete Behandlung.
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Es ist ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung, neue landwirtschaftliche Verfahren bereitzustellen, wie
die oben exemplarisch aufgeführten,
die durch die Verwendung von transgenen Pflanzen, transgenem Pflanzenmaterial
oder transgenem Saatgut gemäß der vorliegenden
Erfindung gekennzeichnet sind, was in größerem Detail in den folgenden,
nicht-beschränkenden
Beispielen beschrieben wird. In diesen Beispielen werden Verfahren
zur Herstellung, Manipulation und Analyse von Nukleinsäuren durch
Standardverfahren durchgeführt,
wie beschrieben von Sambrook et al. in "Molecular Cloning – A Laboratory Manual", 2. Aufl., Cold Spring
Harbor Laboratory Press, NY, USA (1989).
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Erzeugung
dualer Inhibitor-Expressionskassetten
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Fusionsproteine, die sowohl die Oc-IΔD86- als
auch CpTI-codierenden Regionen enthalten, getrennt durch eine Linkersequenz,
werden durch ein zweistufiges PCR-Verfahren erzeugt. Die Oc-IΔD86-codierende Region
wird aus einem bereits bestehenden Konstrukt (Urwin et al., Plant
J. 8: 121–131,
1995) unter Verwendung des Oligonukleotid-Primers P1 (5'-ATGTCGAGCGACGGACGGCCGGTGCTTGGC-3'; SEQ ID NO: 3), entsprechend
dem 5'-Ende der
codierenden Region, und eines zweiten Primers P2 (5'-GATCTTCGCCGGACCGACGCCAAGAATCACGGCATTTGCACTGGCATC-3'; SEQ ID NO: 4) PCR-amplifiziert, komplementär zum 3'-Ende der Oc-IΔD86-codierenden
Region und zum 5'-Teil
der unterstrichenen Protease-spaltbaren Linkersequenz, die aus der
pflanzlichen Metallothionein-artigen PsMTa-Gensequenz erhältlich ist
(Evans et al., FEBS 262: 29–32,
1990). In ähnlicher
Weise wird das CpTI-Gen des binären
Vektors pROK/CpTI+5, der die CpTI-cDNA enthält, unter der Kontrolle des
CaMV 35S-Promotors (Hilder at al., Nature 330: 160–163, 1987),
mit dem Primer P3 amplifiziert (5'-GTCGGTCCGGCGAAGATCCAGTTTGAAGGTAGTARTCATCATGATGAC-3'; SEQ ID NO: 5),
der konstruiert ist, um den 3'-Teil
der unterstrichenen Protease-spaltbaren PsMTa-Linkersequenz und
das 5'-Ende der
CpTI-codierenden Region zu codieren, zusammen mit P4 (5'-TTCTTACTCATCATCTTCATCCCTGGACTTGC-3'; SEQ ID NO: 6),
komplementär
zum 3'-Ende der CpTI-codierenden
Region. Die amplifizierten Oc-IΔD86-
und CpTI-Sequenzen enthalten eine 18 by komplementäre Region
an ihren 3'- bzw.
5'-Enden und werden
durch die PCR-Technik des "SOEing" (Ho et al., Gene 77:
51–59,
1989 und Horton et al., Gene 77: 61–68, 1989) unter Verwendung
der Primer P1 und P4 verbunden. Dies führt dazu, daß Oc-IΔD86 und CpTI
durch den spaltbaren Linker mit der Aminosäuresequenz
getrennt sind, wobei die
Pfeile mutmaßliche
Spaltstellen anzeigen (Oc-IΔD86/PsMTa/CpTI-Fusionsprotein).
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Ein ähnliches Verfahren wird verwendet,
um ein DNA-Fragment zu erzeugen, das Oc-IΔD86 und CpTI mit einem dazwischenliegenden
nicht-spaltbaren
Linker codiert (Oc-IΔD86/go/CpTI-Fusionsprotein),
erhalten aus der Galactoseoxidase-Gensequenz (McPherson et al.,
1992), unter Verwendung einerseits eines Primer-Paares, das aus
dem obigen P1 und P5 (5'-CTGGGGGGCTGTGTAAGAACTAGCTTGGGCATTTGCACTGGCATC-3'; SEQ ID NO: 7) besteht,
und andererseits eines Primer-Paares, das aus P6 (5'-AGTTCTTACACAGCCCCCCAGCCTGGTAGTAATCATCATGATGAC-3'; SEQ ID NO: 8) und
dem obigen P4 besteht (die den Linker codierende Sequenz ist unterstrichen).
Diese nicht-spaltbare Linkersequenz codiert ein Peptid mit der Sequenz
QASSYTAPQPQ.
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Die amplifizierten Fusionskonstrukte
werden zunächst
in den Vektor PCRII kloniert (Invitrogen, Leek, Niederlande) und
daraus in die SmaI-Stelle
des pQE32-Expressionsvektors (Qiagen) für Sequenzierungs- und Expressionsuntersuchungen
kloniert. Anschließend
werden sie aus pQE32 als PstI (T4-Polymase-abgestumpft)/BamH2-Fragmente übertragen,
um das GUS-Gen von pBI121 (Clonetech Laboratories Inc.) nach Verdauung
mit SstI (T4-Polymerase-abgestumpft)/BamHI
zu ersetzen. Die Fusionssequenzen stehen unter der Kontrolle des
CaMV35S-Promotors von pBI121.
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Beispiel 2: Erzeugung
einzelner Inhibitor-Expressionskassetten
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Die Sequenz, die den reifen Augenbohnen-Trypsininhibitor
(CpTI) codiert, wird aus dem Plasmid pUSSR (Hilder et al., Nature
220: 160–163,
1987) durch die Polymerasekettenreaktion unter Verwendung von Oligonukleotidprimern
amplifiziert, die aus der veröffentlichten
Sequenz, aber mit addierten Restriktionsenzymstellen (unterstrichen)
zur Unterstützung
der Klonierung in den Expressionsvektor konstruiert werden. Die zwei
Primer sind 5'-ACTATGGATCCAGTAATCATCATGATGACTC-3' (SEQ ID NO: 9) und
5'-ATATTAAGCTTTTCTTACTCATCATCTTC-3' (SEQ ID NO: 10).
Das 246 bp-Produkt wird direkt in den Expressionsvektor pQ30 ("QIAexpression"-System, Qiagen)
unter Verwendung der in die Primer eingeführten BamHI- und HindIII-Stellen
kloniert.
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Die Sequenz, die Oc-I codiert, wird
aus genomischer DNA von Oryza sativa L. japonica durch die Polymerasekettenreaktion
unter Verwendung der Primer P7 (5'-ACATGTCGAATTCTTAGGCATTTGCACTGGC-3'; SEQ ID NO: 15)
und P8 (5'-GAGGAGCCCGGGTCGAGCGACGGA-3'; SEQ ID NO: 16)
amplifiziert. Das Intron wird durch die PCT-Technik des Gen-SOEing
(Ho et al., supra) entfernt, worin die Primer-Paare P7/P9 (5'-CTCGAACTCTAGAAGAGAATTGGCCTTGTTGTG-3'; SEQ ID NO: 17)
und P8/P10 (5'-AATTCTCTTCTAGAGTTC-3', SEQ ID NO: 18)
zur Amplifizierung der zwei Exons verwendet werden. Diese Produkte
werden dann durch SOE zusammengeführt, indem mit den Primern
P7 und P8 amplifiziert wird, und das Produkt wird in Smal/EcoRI-verdautes
Bluecript kloniert. Anschließend
wird das konstruierte Oc-I-Gen in den Typ IV pQE-Expressionsvektor
(Qiagen) unter Verwendung der BamHI/HindIII-Stellen kloniert.
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Die "Unique Site Elimination"-Strategie (Pharmacia)
wird verwendet, um eine einzelne Kodonenveränderung innerhalb des OC-I-Gens
unter Verwendung des Primers P11 (5'-AAACCATGGATGTTCAAGGAGCTC-3'; SEQ ID NO: 19)
zu erzeugen.
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Beispiel 3: Pflanzentransformation
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Die pBI-abgeleiteten Plasmide werden
in kompetentes Agrobacterium tumefaciens LBA4404 durch Elektroporation
eingeführt,
wie beschrieben von Shen und Forde, Nucleic Acids Res. 17: 83–85, 1989.
Anschließend
werden sie in Arabidopsis thaliana Ökotypus C24 durch A. tumefaciens-vermittelte
Transformation von Wurzeln eingeführt, wie beschrieben von Clarke
et al., Plant Mol. Biol. Rep. 10: 178–189, 1992. T1-Saatgut wird
aus individuellen Pflanzen unter Verwendung von Aracons von Beta-Tech,
Gent, Belgien, gesammelt, um Selbstbefruchtung sicherzustellen.
Arabidopsis, das 35S/Oc-IΔD86
beinhaltet (Urwin et al., The Plant Journal 12, 455–461, 1997),
wurde ebenfalls in dieser Untersuchung verwendet.
-
Beispiel 4: E. coli-Expression
-
Die Expression aus sowohl dem einzelnen
als auch dem dualen Effektorkonstrukt wird wie von Urwin et al.
beschrieben durchgeführt,
Plant J. 8: 121-131, 1995. Die Proteine werden als Fusionsproteine
exprimiert, die einen 6 × His-N-Terminus
enthalten, wie durch den pQ30- bzw. pQE32-Vektor codiert, und unter
Verwendung von Nickelharz gereinigt, mit der Ausnahme von CpTI,
das aus dem Oc-IΔD86/PsMTa/CpTI-Fusionsprotein
freigesetzt wird. Im letzteren Fall wird ein rohes Homogenat nach
der Entfernung von Oc-IΔD86
unter Verwendung des 6-His-Tag getestet. Inhibierungswerte des rohen
Homogenats aus untransformiertem E. coli werden von diesen CpTI-Proben
abgezogen. Oc-IΔD86
wird mit dem von Urwin et al. beschriebenen polyklonalen Antikörper nachgewiesen
(Urwin et al., 1995, supra) und CpTI mit einem monoklonalen Antikörper, der
gemäß Liddell
und Cryer erzeugt wird, "A
practial guide to monoclonal antibodies", John Wiley and Sons, New York, USA,
S. 188, 1991.
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Papain und Trypsin werden in den
Cystein- bzw. Serinproteinase-Inhibierungstests
verwendet, im wesentlichen wie beschrieben von Abrahamson et al.,
J. Biol. Chem. 262: 9688–9694,
1987, unter Verwendung des Substrats N-Cbz-Phe-Arg-7-Amido-4-methylcumarin.
Fluoreszenz wird mit einem Perkin Elmer SL50B Spektrofluorimeter
mit einer Plattenleseergänzung
gemessen.
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Beispiel 5: Detektion
der Expression und Aufnahme durch Nematoden
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In E. coli exprimierte Proteine werden
unter Verwendung des QIAexpress-Systems (Qiagen, Hilden, Deutschland)
wie von Urwin et al. beschrieben gereinigt, Urwin et al., Plant
J. 8: 121–131,
1995.
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Gesammelte Proteinfraktionen aus
Arabidopsis, die zur SDS-PAGE-Analyse geeignet sind, werden durch
Homogenisieren von Wurzelmaterial mit einem Mörser und Pistill vor dem Aufnehmen
in 0,15 M NaCl, 10 mM HEPES und 10 mM EDTA pH 7,4 erhalten. Proteinproben
werden durch Kochen in SDS PAGE-Beladungspuffer
(15% β-Mercaptoethanol,
15% SDS, 1,5% Bromphenolblau, 50% Glycerin) vor der Elektrophorese
solubilisiert. Die PI-Expression wird durch Western-Blot-Analyse
wie von Urwin et al. beschrieben (The Plant Journal 12: 455–61, 1997)
unter Verwendung eines Meerrettichperoxidasekonjugierten Antikörpers analysiert,
um die Verwendung des Meerettichperoxidase-Chemolumineszenz-(HRPL)-Systems
zu erleichtern, das gemäß den Herstelleranweisungen
verwendet wird (National Diagnostics, Atlanta, Georgia). Die lösliche Proteinfraktion
wird durch Extrahieren von gemahlenem Pflanzenmaterial in Puffer
(0,15 M NaCl, 10 mM HEPES, 10 mM EDTA pH 7,4) gesammelt. Unlösliches
Material wird mit 75.000 U/min für
15 min pelletisiert (Beckman Optima-Zentrifuge unter Verwendung
eines TLA100.2-Rotors),
um lösliches
(Cytosol) und unlösliches Material
zu trennen. Das Pellet wird kräftig
in 100 mM Natriumcarbonat pH 11 resuspendiert, wie oben zentrifugiert
und der Überstand,
der die membrangebundenen Proteine enthält, gesammelt. Das Pellet wird
in dem Carbonatpuffer gewaschen und in SDS-PAGE-Beladungspuffer
resuspendiert. Alle Proben wurden in SDS-PAGE-Beladungspuffer vor der Elektrophorese
gekocht.
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Western-Blot-Analyse wird ebenfalls
verwendet, um die Aufnahme von Inhibitoren durch Nematoden aus transgenen
Pflanzen zu zeigen. Fressende weibliche Tiere werden durch manuelles
Ablesen von Arabidopsis-Wurzeln gesammelt, wodurch die Abwesenheit
von kontaminierendem Pflanzenmaterial sichergestellt wird. Ca. 70
Nematoden werden von Pflanzen gesammelt, die einzelne oder duale
PIs exprimieren. Nematoden werden in einem Microfuge-Röhrchen gemahlen und in 0,15
M NaCl, 10 mM HEPES, 10 mM EDTA pH 7,4, das eine Mischung handelsüblicher
Proteaseinhibitoren enthält
(Boehringer Mannheim, Lewes, UK), resuspendiert. Die Proben werden
mit SDS-PAGE-Beladungspuffer
gekocht, und die Western-Blot-Analyse wird wie oben beschrieben
durchgeführt.
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Gegen CpTI und Oc-IΔD86 gerichtete
Antikörper
reagieren mit Proteinbanden des korrekten Mr in
den Homogenaten von Arabidopsis, das einzelne PI-Konstrukte exprimiert.
Kein Antikörper
kreuzreagiert in einem nachweisbaren Ausmaß mit entweder dem nicht-erkennenden
PI in Pflanzenhomogenaten oder mit anderen, in der Probe vorhandenen
Proteinen. Sowohl in den E. coli- als auch in den Arabidopsis-Wurzelhomogenaten liefert
das Oc-IΔD86/go/CpTI-Konstrukt
ein Hauptprodukt mit c23 kDa, das durch beide Antikörper erkannt
wird und somit beide PIs enthält.
Ein schwächeres
Signal, das dem individuellen PI mit niedrigerem Molekulargewicht
entspricht, wurde mit jedem Antikörper nachgewiesen, was ein
geringes Maß an
Dissoziation des Fusionsproteins anzeigt. Das Oc-IΔD86/PsMTa/CpTI-Konstrukt
liefert ein umgekehrtes Western-Blot-Muster, das eine höhere Reaktivität mit den
Produkten mit niedrigerem Mr als mit höherem Mr zeigt. Dies legt nahe, daß in diesem
Fall gespaltete PIs vorherrschen. Relative Inhibierungstests werden
an den Produkten von Oc-IΔD86/PsMTa/CpTI
und Oc-IΔD86/go/CpTI
durchgeführt,
die in E. coli erzeugt wurden. Beide liefern eine 95%ige Inhibierung
der Papain- und Trypsinaktivität,
was nahelegt, daß das
Tandem-PI-Molekül
beide Proteinasen inhibiert, und daß die zwei PIs noch wirksam
nach Spaltung des PsMTa-abgeleiteten Linkers sind.
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Eine Western-Blot-Analyse wird an
Wurzelhomogenaten einer Reihe von transformierten Linien durchgeführt. Für jedes
der vier Konstrukte wird eine Linie zur weiteren Untersuchung ausgewählt. Jede
ausgewählte
Linie exprimiert das (die) Ziel-PI(s) mit 0,4% Gesamtprotein. Die
Analyse der Inhibitoraufnahme durch Nematoden mit beiden Antikörpers zeigt,
daß weibliche
Tiere von M. incognita Oc-IΔD86
oder CpTI aufnehmen, wenn sie an Pflanzen parasitieren, die einzelne
PI-Konstrukte exprimieren. Ebenfalls wird intaktes Fusionsprotein
Oc-IΔD86/go/CpTI
durch beide Antikörper
nachgewiesen. Gleichzeitig weist jeder Antikörper ein kleineres Produkt
nach, daß einzelnen
PIs entspricht. Überraschend
werden keine Produkte der erwarteten Größe in Nematoden nachgewiesen,
die Oc-IΔD86/PsMTa/CpTI-Konstrukt exprimieren.
Die Ergebnisse für
H. schachtii sind ähnlich
denjenigen für
M. incognita mit der Ausnahme, daß das nicht-gespaltene Produkt
von Oc-IΔD86/go/CpTI
nicht innerhalb der Nematoden nachgewiesen werden kann. Das Versagen
des Nachweises von Produkten aus Oc-IΔD86/PsMTa/CpTI in Nematoden
ist unerwartet vor dem Hintergrund, daß beide Inhibitoren in der Wirtspflanze
vorhanden sind. Die Western-Blot-Analyse differentiell fraktionierten
Pflanzenmaterials zeigt, daß beide
Produkte von Oc-IΔD86/PsMTa/CpTI
membrangebunden sind, aber keine integralen Membranproteine sind.
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Beispiel 6: Nematodeninfektion,
-gewinnung und -messung
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Populationen von H. schachtii werden
auf Kohlpflanzen gehalten. Vier Wochen alte Kohlpflanzen werden
durch Umpflanzen der Pflanzen in eine Sand/Lehm-Mischung infiziert,
die H. schachtii-Eier mit einer Dichte von 30 Eiern/g enthält. Die
Kohlpflanzen werden bei 22°C
bei normaler Tageslänge
gezüchtet.
Der infizierte Boden, der zur Züchtung
dieser Pflanzen verwendet wird, wird gewonnen, und die Anzahl von
Eiern/g wird gezählt.
Eine dreifache Reihenverdünnung
mit 50% Lehm/Sand-Mischung wird unter Verwendung eines Bodenteilers
durchgeführt,
und dies wird dann verwendet, um Arabidopsis vom Wildtyp C24 zu
züchten.
In vorläufigen
Experimenten wurde festgestellt, daß eine Eizahl von 9 Eiern/g
die höchste,
fünffache
Zunahme ergibt. Jedoch wurden in anschließenden Infektionen nur 5 Eier/g
verwendet, um eine gute Infektion ohne Überbeanspruchung der Pflanzen
sicherzustellen.
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Populationen von M. incognita werden
auf Tomatenpflanzen gehalten, die mit einem 16-stündigen Tag bei
24°C gezüchtet werden.
Ganze Wurzelballen infizierter Pflanzen werden in kleine Stücke gehackt
und verwendet, um eine Reihenverdünnung in 50% Lehm/Sand-Mischung
herzustellen. Teilmengen der Reihenverdünnungen werden verwendet, um
eine optimale Infektionsrate einzurichten, wobei die Masse der "Erde" auf 10°C gehalten
wird.
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Reines infiziertes Wurzelmaterial
und Cysten werden gesammelt, indem die Pflanzen in einer 50% Sand/Lehm-Mischung
gezüchtet
werden. Manuelles Sammeln der Nematoden zu frühen Zeitpunkten wird erleichtert,
indem die Wurzeln mit saurem Fuchsin angefärbt werden, wie beschrieben
von Urwin et al. (Urwin et al., The Plant Journal 12: 455–461, 1997),
mit der Ausnahme, daß die
dünnen
Arabidopsis-Wurzeln keinen Säuberungsschritt
erfordern. Das Sammeln der Cysten wird unter Verwendung eines Seinhorst-Elutriators (Seinhorst
1964) durchgeführt.
Weibliche Fruchtbarkeit wird durch manuelles Zählen der Anzahl von Eiern aller Individuen
bestimmt, die von einer Gruppe von Pflanzen gesammelt werden.
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Infizierte Arabidopsis-Pflanzen werden
mit einer 16-stündigen
Tageslänge
bei einer Bestrahlung von 6 mmol Photonen m–2s–1 bei
22°C in
Sanyo MLR3500 Wachstumskammern gezogen. Pflanzentöpfe, die
Arabidopsis vom Wildtyp C24 enthalten, und diejenigen, die Pflanzen
enthalten, die Inhibitoren exprimieren, werden in zufällige Gitter
gestellt.
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Beispiel 7: Modifikation
des Galactoseoxidase-Linkers
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Die Aminosäuresequenz der Linkerregion
zwischen Domäne
1 und Domäne
2 von Galactoseoxidase wird durch Austausch der drei Aminosäurekodonen
AGT TCT TAC, die die Aminosäuresquenz
SSY codieren, gegen die Sequenz TCT ATC GAA GGT CGC (SEQ ID NO:
20), die die Aminosäuresequenz
SIEGR (SEQ ID NO: 21) codiert, modifiziert. Das erste Kodon ersetzt
einfach das bestehende Ser-Kodon, während die verbleibenden vier
Kodonen eine proteolytische Faktor Xa-Spaltstelle codieren. Das
verwendete Mutageneseverfahren auf PCR-Basis wird in Baron et al. beschrieben,
J. Biol. Chem. 269: 25095–25105,
1994. Das modifizierte Galactoseoxidase-Gen wird in Aspergillus
nidulans exprimiert. Überraschend
werden zwei Proteinbanden auf einem SDS-PAGE-Gel gefunden, die den
Größen von
Domäne
1 (ca. 16 kDa) und Domänen
2 + 3 (ca. 52 kDa) entsprechen. Kein Protein wird in einer Position
nachgewiesen, die der Galactoseoxidase voller Länge entspricht. Die Ergebnisse
zeigen, daß der
modifizierte Galactoseoxidase-Linker empfänglich für Spaltung durch pilzliche
Proteinase ist. Die Verwendung dieses Linkers oder weitere Modifikationen
davon sollten es Pflanzenproteinasen erlauben, multimere Moleküle in der
Pflanze zu verarbeiten.
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Während
die vorhergehende Erfindung in einem gewissen Detail für die Zwecke
der Klarheit und des Verständnisses
beschrieben wurde, wird ein Fachmann aus dem Lesen dieser Offenbarung
einsehen, daß verschiedene
Veränderungen
in Form und Detail vorgenommen werden können, ohne vom wahren Umfang
der Erfindung und den folgenden Ansprüchen abzuweichen.
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SEQUENZPROTOKOLL
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