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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Polypeptiden in Pflanzen.
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Hintergrund der Erfindung
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Es
wurden viele sehr unterschiedliche Verfahren für die Herstellung interessierender
und kommerziellen Wert besitzender rekombinanter Moleküle getestet.
Die verschiedenen Organismen, die als Wirte für die Expression von Fremdproteinen
in Erwägung
gezogen wurden, umfassen einzellige Organismen, wie Bakterien und
Hefen, Zellen und Zellkulturen von Tieren, Pilzen und Pflanzen und
ganze Organismen, wie Pflanzen, Insekten und transgene Tiere.
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Pflanzen
stellen ein überaus
wirkungsvolles und wirtschaftliches Mittel zur Erzeugung rekombinanter Proteine
dar, da sie mit geringem Kostenaufwand in großem Maßstab gezüchtet werden können und
nun die meisten kommerziell wichtigen Spezies transformiert werden
können.
Obwohl die Expression von Fremdproteinen klar demonstriert wurde,
war die Entwicklung von Systemen mit kommerziell machbaren Expressionsniveaus
in Verbindung mit kostengünstigen
Abtrennungstechniken beschränkt.
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Der
Erfinder des vorliegenden Patents hat ein Verfahren zur Erzeugung
rekombinanter Proteine in Pflanzen entwickelt, welches in der veröffentlichten
PCT-Anmeldung Nr. WO 93/21320 beschrieben ist, die durch Bezugnahme
hierin aufgenommen ist.
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Die
Anmeldung Nr. WO 93/21320 beschreibt die Verwendung eines Oleosingens,
um die Expression eines Polypeptids auf einen Ölkörper in einer Wirtszelle zu
richten. Insbesondere umfaßte
das Verfahren das Transformieren einer Pflanzenwirtszelle mit einer
chimären
DNA-Sequenz, umfassend (i) einen ausreichenden Teil eines Oleosingens,
um das Zielen auf einen Ölkörper bereitzustellen,
und (ii) eine das interessierende Polypeptid codierende DNA. Die
transformierten Pflanzenzellen werden gezüchtet, und das interessierende
Polypeptid wird als ein Fusionsprotein mit dem Oleosinprotein in
den Ölkörpern des
Samens exprimiert. Um das Polypeptid zu gewinnen, werden die Ölkörper aus
dem Samen isoliert und gespalten, um das Polypeptid-Oleosin-Fusionsprotein freizusetzen.
Das Polypeptid kann dann von dem Oleosin abgespalten werden. Die
einzigartigen Merkmale sowohl des Oleosinproteins als auch des Expressionsmusters
von Oleosin werden verwendet, um ein Mittel zum Synthetisieren kommerziell
wichtiger Proteine in einem Maße
bereitzustellen, was unter Verwendung konventioneller Systeme zur
Proteinherstellung schwierig, wenn nicht unmöglich zu erreichen ist. Die
Verwendung von Pflanzen zur Herstellung von interessierenden Proteinen
erlaubt die Ausnutzung der Fähigkeit
von Pflanzen zur Energieaufnahme und beschränkter Nährstoffzufuhr, um Proteine
herzustellen. Die Menge und die Ausbeute an Material, die die Produktion
in Pflanzen mit sich bringt, erlaubt eine Anpassung der Technik
zur Verwendung bei der Herstellung einer Vielzahl von Polypeptiden
von kommerziellem Interesse.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Der
Erfinder der vorliegenden Anmeldung hat nun geeignete Verbesserungen
und neue Anwendungsmöglichkeiten
des Verfahrens zur Herstellung rekombinanter Polypeptide, wie es
in der WO 93/21320 beschrieben ist, entwickelt.
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Die
Verarbeitung einer großen
Vielzahl von Materialien unter Verwendung von Enzymen besitzt ein enormes
kommerzielles Potential. Die vorliegende Erfindung liefert Verfahren
zur Herstellung rekombinanter Enzyme in großen Mengen, die durch Abtrennen
der Ölkörperfraktion
von zellulären
Komponenten getrennt werden können.
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Die
Erfindung liefert somit Verfahren für die Trennung rekombinanter
Proteine von Wirtszellkomponenten durch Abtrennen der Ölkörperfraktion
und anschließende
Freisetzung des rekombinanten Proteins durch spezifische Spaltung
der rekombinanten Protein-Oleosin-Fusion. Optional kann eine Spaltungsstelle
vor dem N-Terminus und hinter dem C-Terminus des interessierenden
Polypeptids liegen, was eine Spaltung und Aufteilung des Fusionspolypeptids
in die dieses bildenden Peptide mittels Phasentrennung erlaubt.
Dieses System der Herstellung findet Anwendung bei der Herstellung
vieler Proteine und Peptide, wie denjenigen mit pharmazeutischen,
enzymatischen, rheologischen und adhäsiven Eigenschaften.
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Zusätzlich zur
Herstellung und Isolation von rekombinanten Proteinen aus Pflanzen
betrachtet die vorliegende Erfindung auch Verfahren zur Verbesserung
und zum Schutz von Ernten. Die Nährstoffqualität von Samen
wurde durch die Zugabe von Proteinen mit großen Mengen an essentiellen
Aminosäuren
(DeClercq et al., 1990, Plant Physiol. 94:970–979) und Enzymen, wie Lauroyl-ACP-Thioesterase
aus Umbellularia californica, die die Lipidzusammensetzung beeinflussen
(US-Patent 5,298,421),
verbessert. Bis heute wurden diese Modifikationen von Samen nur
unter Verwendung von Samenspeicher-Genpromotoren, die ihnen innewohnende
Beschränkungen
aufweisen können,
vorgenommen. Die Verwendung von regulatorischen Sequenzen von Oleosin
liefert ein zusätzliches
Mittel, um solche Modifikationen zu erzielen.
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Insektenbefall
und Pilzerkrankungen von Erntepflanzen stellen zwei der Hauptursachen
für Ernteausfälle dar.
Eine Reihe von Strategien in Abhängigkeit
von der Transformation und Expression rekombinanter Proteine in
Pflanzen für
den Schutz von Pflanzen vor Insekten und Pilzen wurde verbessert
(Lamb et al., 1992, Bio/Technology 11:1436–1445). Diese Strategien werden
durch die Expression von Peptidinhibitoren von Verdauungsenzymen
von Insekten, wie dem Trypsininhibitor aus der Kuhbohne (Hoffman
et al., 1992, J. Economic Entomol. 85:2516–1522), Bakterien- oder Spinnenproteintoxine
(Gordon und Zlotkin, 1993, FEBS Lett., 315:125–128) und die Expression von
Chitinaseenzymen für
den Verdau von Pilzzellwänden
(Broglie et al., 1991, Science 254:5035, 1194–1197, Benhamou et al., 1993,
Plant Journal 2:295–305;
Dunsmuir et al., 1993, In Advances in molecular genetics of plant-microbe
interactions, Band 2, S. 567–571,
Nester, E.W. und Verma, D.P.S., Hrsg.), beispielhaft veranschaulicht.
Die Verwendung von Oleosinproteinen zur Lokalisierung spezifischer
Polypeptide, die einen Ernteschutz ermöglichen, erlaubt die Entwicklung
neuer Strategien zum Schutz empfindlicher keimender Samen.
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Die
Verwendung von Oleosinen, deren Expression auf Pollen beschränkt ist,
erlaubt es, die Funktion der Pollen so zu verändern, daß sie die männliche Fertilität spezifisch
kontrollieren. Man kann Promotorsequenzen aus solchen Oleosinen
verwenden, um rekombinante Proteine, die die Funktion von Pollen
verändern,
spezifisch zu exprimieren. Ein solches Beispiel ist die Verwendung
solcher Promotoren zur Kontrolle der Expression neuer Erkennungsproteine,
wie der Selbstinkompatibilitätsproteine.
Zusätzliche
Verwendungsmöglichkeiten,
einschließlich
der Expression von Oleosin-Fusionsproteinen in Pollen, die für Pollen
toxisch sind, werden in Betracht gezogen. Samenspezifische Oleosine
können
verwendet werden, um die weibliche Fertilität zu verändern.
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Die
vorliegende Erfindung liefert ein Verfahren zur Herstellung und
Freisetzung eines rekombinanten Polypeptids aus einem rekombinanten
Fusionspolypeptid, welches mit einer Pflanzen-Ölkörperfraktion
assoziiert ist, während
der Samenkeimung und des Wachstums der Pflanzensämlinge, wobei das Verfahren
folgendes umfaßt:
a) Einführen
einer ersten chimären
DNA-Sequenz in eine Pflanzenzelle, wobei die Sequenz folgendes umfaßt: 1) eine
erste DNA-Sequenz, die in der Lage ist, die in der Pflanzenzelle
stattfindende Transkription 2) einer zweiten DNA-Sequenz zu regulieren,
wobei die zweite DNA-Sequenz ein rekombinantes Fusionspolypeptid
codiert und folgendes umfaßt:
(i) eine DNA-Sequenz, die einen ausreichenden Anteil eines Ölkörperproteingens
codiert, um das Zielen des rekombinanten Fusionspolypeptids auf
einen Ölkörper bereitzustellen,
welche im Leserahmen mit (ii) einer DNA-Sequenz, die ein rekombinantes
Polypeptid codiert, und (iii) einer Linker-DNA-Sequenz, die eine
Aminosäuresequenz
codiert, die speziell durch enzymatische Mittel spaltbar ist, assoziiert
ist, wobei die Linker-DNA-Sequenz (iii) zwischen der DNA-Sequenz
(i), die das Ölkörperprotein
codiert, und der DNA-Sequenz (ii), die das rekombinante Polypeptid
codiert, angeordnet ist, und 3) eine dritte DNA-Sequenz, die eine
Terminationsregion codiert, b) sequentielles oder gleichzeitiges
Einführen
einer zweiten chimären
DNA-Sequenz in das Genom der Pflanze, wobei die Sequenz folgendes
umfaßt:
1) eine erste DNA-Sequenz, die in der Lage ist, speziell während der
Saatkeimung und des Saatwachstums die Transkription 2) einer zweiten
DNA-Sequenz zu regulieren, die ein bestimmtes Enzym codiert, das
in der Lage ist, die Linker-DNA-Sequenz der ersten chimären DNA-Sequenz
zu spalten, und 3) eine dritte DNA-Sequenz, die eine Terminationsregion
codiert, c) Regenerieren einer Pflanze aus der Pflanzenzelle und
Züchten
der Pflanze unter Erzeugung von Samen, wobei das rekombinante Fusionspolypeptid
exprimiert wird und mit Ölkörpern assoziiert
ist, und d) Zulassen der Keimung der Saat, wobei das Enzym in der
zweiten chimären
DNA-Sequenz exprimiert wird und das rekombinante Polypeptid aus
dem rekombinanten Fusionspolypeptid, welches mit den Ölkörpern assoziiert
ist, während
der Saatkeimung und des frühen
Sämlingswachstums
spaltet.
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Es
kann hier auf die oben beschriebenen chimären DNA-Sequenzen Bezug genommen
werden.
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Zur
Information wird eine chimäre
DNA-Sequenz gelehrt, die in Verbindung mit einem Ölkörper einer Wirtszelle
exprimiert werden kann und folgendes umfaßt: 1) eine erste DNA-Sequenz,
die in der Lage ist, die in der Wirtszelle stattfindende Transkription
2) einer zweiten DNA-Sequenz zu regulieren, wobei die zweite Sequenz
ein rekombinantes Fusionspolypeptid codiert und (i) eine DNA-Sequenz
umfaßt,
die einen ausreichenden Teil eines Ölkörperproteingens codiert, um
das Zielen des rekombinanten Fusionspolypeptids auf eine Lipidphase
bereitzustellen, die im Leserahmen mit (ii) einer DNA-Sequenz, die
das rekombinante Polypeptid codiert, verknüpft ist, und 3) eine dritte
DNA-Sequenz, die eine in der Wirtszelle funktionsfähige Terminationsregion
codiert.
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Zusätzlich wird
hierin auch auf eine Pflanze, eine Pflanzenzelle oder einen Pflanzensamen
Bezug genommen, die bzw. der irgendeine der hier gelehrten chimären DNA-Sequenzen
enthält.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine schematische Darstellung der Arten von Ölkörper-Protein-Fusionen, die
als Verfahren der Erfindung zur Fusion von Ölkörperproteingenen mit fremde
Polypeptide codierenden Genen in Betracht gezogen werden. IA ist
eine C-terminale Fusion eines gewünschten Polypeptids mit einem Ölkörperprotein,
IB ist eine N-terminale Fusion eines gewünschten Polypeptids mit einem Ölkörperprotein,
IC ist eine innere Fusion eines gewünschten Polypeptids in einem Ölkörperprotein
und ID ist eine translationale Fusion zwischen Dimeren des gewünschten
Polypeptids, eingeschlossen zwischen zwei im wesentlichen vollständigen Ölkörperprotein-Zielsequenzen.
Jede Fusion ist in einer linearen schematischen Form und in der
vorhergesagten Ausgestaltung bei spezifischer Verknüpfung mit
dem Ölkörper gezeigt.
Sowohl in der linearen als auch in der mit dem Ölkörper assoziierten Form ist
die Ölkörper codierende
Sequenz, die das Protein spezifisch auf den Ölkörper ausrichtet, als einzelne
dünne Linie
gezeigt, ein ausgefüllter
Kreis stellt ein Proteaseerkennungsmotiv dar, eine Wellenlinie stellt
einen nativen C- oder N-Terminus eines Ölkörperproteins dar, und eine
eingesetzte Codierungsregion wird durch ein offenes Viereck dargestellt.
Der Ölkörper ist
als ein einfacher Kreis dargestellt.
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2 zeigt
die Nukleotidsequenz (SEQ ID NO:1) und die abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO:2) eines Ölkörperproteingens,
welches ein 18 kDa großes
Oleosin aus Arabidopsis thaliana codiert. Die Intronsequenz ist
in Kleinbuchstaben wiedergegeben. Die vorhergesagte Aminosäuresequenz
ist in Einbuchstabencode gezeigt.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung der Konstruktion von pOleoP1.
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4 zeigt
die Nukleotidsequenz (SEQ ID NO:3) eines cDNA-Klons von Oleosin
aus B. napus und die vorhergesagte Aminosäuresequenz (SEQ ID NO:4).
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5 beschreibt
die Konstruktion einer Oleosin/GUS-Fusion für die Expression in E. coli.
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BESCHREIBUNG DER SPEZIFISCHEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Verfahren und Zusammensetzungen für ein neues
Mittel zur Herstellung rekombinanter Proteine und Peptide, die leicht
von Wirtszellkomponenten getrennt werden können, bereitgestellt. Gemäß weiteren
Ausführungsformen
der Erfindung werden Verfahren und Zusammensetzungen für neue Verwendungen
von durch diese Verfahren hergestellten rekombinanten Proteinen
bereitgestellt.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Verfahren und Zusammensetzungen
für ein neues
Mittel zur Herstellung rekombinanter Proteine und Peptide in Wirtszellen,
die leicht von anderen Wirtszellkomponenten getrennt werden können, bereitgestellt.
Die Reinigung des rekombinanten Proteins, falls erforderlich, ist
stark vereinfacht. Die rekombinante DNA, die das interessierende
Protein codiert, kann ein Teil eines natürlich vorkommenden Gens oder
ein ganzes natürlich
vorkommendes Gen aus irgendeiner Quelle sein, sie kann eine synthetische
DNA-Sequenz sein oder sie kann eine Kombination aus natürlich vorkommenden
und synthetischen Sequenzen sein. Das vorliegende Verfahren umfaßt die Stufen
der Herstellung einer Expressionskassette, umfassend eine erste
DNA-Sequenz, die die Transkription einer zweiten DNA-Sequenz, welche
einen ausreichenden Teil eines Ölkörperproteingens
codiert, regulieren kann, um das Zielen auf einen Ölkörper bereitzustellen,
und eine mit dieser zweiten DNA-Sequenz fusionierte dritte DNA-Sequenz,
die das interessierende Protein, das interessierende Polypeptid
oder die interessierende RNA codiert, die Auslieferung und Einbringung
der Expressionskassette in eine Wirtszelle, die Herstellung eines
transformierten Organismus oder einer Zellpopulation, worin das
chimäre
Genprodukt exprimiert wird, und die Gewinnung eines chimären Genproteinprodukts
durch spezifische Verknüpfung
mit einem Ölkörper. Das
interessierende Peptid ist für
gewöhnlich
ein fremdes Polypeptid, welches normalerweise weder in der Wirtszelle
exprimiert wird noch in Verknüpfung
mit dem Ölkörper vorliegt.
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Die
transformierten Wirtszellen können
aus irgendeiner Quelle, einschließlich Pflanzen, Pilzen, Bakterien
und Tieren, stammen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle
eine Pflanze und das chimäre
Produkt wird exprimiert und zu den Ölkörpern des Samens verlagert.
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Die
Verwendung eines Ölkörperproteins
als Träger
oder zielendes Vehikel liefert einen einfachen Mechanismus zur Gewinnung
rekombinanter Proteine. Das mit dem Ölkörper verknüpfte chimäre Protein oder die rekonstituierte Ölkörperfraktion
wird in einer einzigen Stufe (wie Zentrifugation oder Flotation)
von der Masse zellulärer
Komponenten abgetrennt, und das Protein ist auch während der
Extraktion vor Zersetzung geschützt,
da die Abtrennung auch den Kontakt der rekombinanten Proteine mit
nicht-spezifischen Proteasen reduziert.
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Die
Erfindung betrachtet die Verwendung rekombinanter Proteine, insbesondere
von Enzymen, die mit Oleosinen fusioniert und mit Ölkörpern assoziiert
sind, oder rekonstituierter Ölkörper für die Umwandlung
von Substraten in wäßrige Lösungen nach
dem Mischen von Ölkörperfraktionen
und Substratlösungen.
Die Verknüpfung
des rekombinanten Enzyms mit dem Ölkörper erlaubt die anschließende Gewinnung
des rekombinanten Enzyms durch einfache Mittel (Zentrifugation und
Flotation) und die darauf folgende wiederholte Verwendung.
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Gemäß weiteren
Ausführungsformen
der Erfindung werden Verfahren und Zusammensetzungen für die Freisetzung
rekombinanter Proteine und Peptide, die mit Oleosinproteinen fusioniert
sind, welche speziell mit isolierten Ölkörper- oder rekonstituierten Ölkörperfraktionen
assoziiert sind, bereitgestellt. Das vorliegende Verfahren umfaßt die Stufen
der Herstellung einer Expressionskassette, umfassend eine erste
DNA-Sequenz, die in der Lage ist, die Transkription einer zweiten
DNA-Sequenz zu regulieren,
welche einen ausreichenden Teil eines Ölkörperproteingens, wie Oleosin,
codiert, um das Zielen auf einen Ölkörper bereitzustellen, und eine
dritte DNA-Sequenz, die über
eine Linker-DNA-Sequenz, welche eine Aminosäuresequenz codiert, die durch
eine spezifische Pro tease oder durch chemische Behandlung spaltbar
ist, mit der zweiten DNA-Sequenz fusioniert ist, wobei die dritte
Sequenz das interessierende Protein, das interessierende Polypeptid
oder die interessierende RNA codiert, so daß das interessierende Protein
durch die Wirkung des spezifischen chemischen Mittels oder der Protease
von der isolierten Ölkörperfraktion
abgespalten werden kann.
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Für Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen die Spaltung rekombinanter Proteine, die
mit Oleosinen fusioniert sind, welche mit Samenölkörpern assoziiert sind, in keimenden
Samen betrachtet wird, wird die Expressionskassette, die das oben
beschriebene rekombinante Proteingen enthält, so modifiziert, daß sie ein
zusätzliches
zweites rekombinantes DNA-Molekül
enthält,
umfassend eine erste DNA-Sequenz, die in der Lage ist, die Expression
in Pflanzen, insbesondere in keimenden Samen, spezieller in Keimblättern oder
anderen Ölkörper enthaltenden
Samengeweben zu regulieren, und unter der Kontrolle dieser regulatorischen
Sequenz eine DNA-Sequenz, die ein Proteaseenzym codiert, insbesondere
ein bestimmtes Proteaseenzym, welches die rekombinanten chimären Proteine,
die mit den Ölkörpern assoziiert
sind, spalten kann, um ein interessierendes Protein oder Peptid
aus dem Ölkörper freizusetzen,
und eine funktionale transkriptionale und translationale Terminationsregion
in Pflanzen. Es ist wünschenswert,
das zweite rekombinante DNA-Molekül so zu konstruieren, daß die erste
und die zweite rekombinante DNA-Sequenz für die einfache Substitution
irgendeines aus einer Vielzahl proteolytischer Enzyme, die verwendet
werden können,
um mit Ölkörpern assoziierte
chimäre
Proteine zu spalten, durch eine Mehrfachklonierungsstelle verknüpft sind.
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Für einen
Fachmann auf dem Gebiet der Molekularbiologie von Pflanzen, der
Genetik oder der Pflanzenzucht liegt es auf der Hand, daß eine zu
der obigen Modifikation der Expressionskassette, um die Freisetzung
von interessierenden Proteinen und Peptiden in keimenden Samen zu
erlauben, gleichwertige Wirkung unter Verwendung ähnlicher
Mittel erzielt werden kann. Beispielsweise ist es möglich, daß das erste
rekombinante DNA-Molekül
und das zweite rekombinante DNA-Molekül, wie sie
oben beschrieben wurden, in zwei voneinander unabhängigen Expressionskassetten
enthalten sein können,
die unabhängig
voneinander in das Genom einer Pflanze eingebracht werden. Zusätzlich ist
es möglich,
eine erste rekombinante Pflanze, die das erste rekombinante DNA-Molekül in ihrem
Genom integriert enthält,
mit einer zweiten rekombinanten Pflanze, die die zweite rekombinante
DNA in ihrem Genom integriert enthält, sexuell zu kreuzen, um
Samen zu produzieren, die sowohl das erste als auch das zweite rekombinante
DNA-Molekül
enthalten.
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Für Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen das rekombinante Protein in Pflanzensamen
hergestellt und potentiell aus diesen gewonnen werden soll, umfaßt die Expressionskassette
im allgemeinen in der Transkriptionsrichtung 5'-3' eine
erste rekombinante DNA-Sequenz, umfassend eine transkriptionale
und translationale regulatorische Region, die zur Expression in
Pflanzen, insbesondere in sich entwickelnden Samen, spezieller Keimblättern oder
anderen Samengeweben, die Ölkörper oder
Triglyceridspeicher aufweisen, wie das Perikarp oder die Kutikula,
in der Lage ist, und eine zweite rekombinante DNA-Sequenz, die ein
chimäres
Peptid oder Protein codiert, umfassend einen ausreichenden Teil
eines ölkörperspezifischen
Proteins, um das Zielen auf einen Ölkörper bereitzustellen, ein interessierendes
Protein und eine funktionale transkriptionale und translationale
Terminationsregion in Pflanzen. Ebenfalls kann ein Intron oder können mehrere
Introns in der das ölkörperspezifische
Protein codierenden Sequenz oder in der codierenden Sequenz des
interessierenden Proteins vorliegen. Das chimäre Peptid oder Protein kann
auch eine Peptidsequenz umfassen, die das ölkörperspezifische Protein und
das interessierende Peptid oder Protein, das durch chemische oder enzymatische
Mittel spezifisch gespalten werden kann, verknüpft. In wünschenswerter Weise ist die
DNA-Expressionskassette so aufgebaut, daß die erste und die zweite
rekombinante DNA-Sequenz durch eine Mehrfachklonierungsstelle miteinander
verbunden werden, um die einfache Substitution alternativer zweiter
rekombinanter DNA-Sequenzen, umfassend die auf die Ölkörper zielende
Sequenz und irgendeines aus einer Vielzahl interessierender Proteine
oder Peptide, die exprimiert und auf Ölkörper in Samen ausgerichtet
werden sollen, zu erlauben.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird die Expressionskassette in einer solchen Form
in eine Wirtszelle eingebracht, so daß die Expressionskassette stabil
in das Genom der Wirtszelle aufgenommen wird. Dementsprechend ist
es offensichtlich, daß man
die Expressionskassette auch als Teil einer rekombinanten DNA-Sequenz
einbringen kann, die zur Replikation und/oder Expression in der
Wirtszelle in der Lage ist, ohne daß eine Integration in das Wirtschromosom
erforderlich ist. Beispiele hierfür sind in einer Vielzahl von Vektoren
zu finden, wie beispielsweise in viralen oder Plasmidvektoren, die
zur Replikation und Expression von Proteinen in der Wirtszelle in
der Lage sind. Ein spezielles Beispiel sind Plasmide, die einen
Replikationsursprung tragen und die eine große Kopienzahl erlauben, wie
die pUC-Serie von E. coli-Plasmiden, wobei die Plasmide zusätzlich so
modifiziert sind, daß sie
einen induzierbaren Promotor, wie den LacZ-Promotor, der durch Galactose
oder IPTG induzierbar ist, enthalten.
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Für Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen die Herstellung und Gewinnung des rekombinanten Proteins
aus Nicht-Pflanzenzellen in Betracht gezogen wird, wird die oben
beschriebene Expressionskassette so modifiziert, daß sie eine
erste rekombinante DNA-Sequenz, umfassend eine transkriptionale
und translationale regulatorische Sequenz, die zur Expression in
der für
die Herstellung vorgesehenen Wirtszelle oder dem Organismus in der
Lage ist, umfaßt.
Promotorregionen, die in Zellen von Mikroorganismen, Pilzen, Insekten und
Tieren hochgradig aktiv sind, sind in der Literatur zu irgendeiner
in Betracht gezogenen Wirtsspezies gut beschrieben und können kommerziell
erhältlich
sein oder mittels Standardverfahren, wie sie einem Fachmann auf
dem Gebiet bekannt sind, erhalten werden. Es liegt auf der Hand,
daß ein
Mittel zur Einführung
des rekombinanten Moleküls
in die Wirtszelle bestimmte infektiöse Einheiten, wie Viren, sind,
die den Wirt, welcher so modifiziert wurde, daß er die zu exprimierende rekombinante
DNA enthält,
infizieren können.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird in Erwägung
gezogen, daß auch
andere Proteine als Pflanzenoleosine und Proteine mit Homologie
zu Pflanzenoleosinen, die speziell mit Triglyceriden, Ölen, Lipiden,
Fettkörpern
oder irgendwelchen hydrophoben zellulären Einschlüssen im Wirtsorganismus oder mit
verdünnten
Pflanzenölkörpern assoziiert
sein können,
mit einem rekombinanten Protein fusioniert und in der in Betracht
gezogenen Weise verwendet werden können. Ein zu Pflanzenoleosinen
und Ölkörpern funktionell äquivalentes
System in Bakterien wurde beschrieben (Pieper-Fürst et al., 1994, J. Bacteriol. 176:4328–4337).
Weitere Proteine aus zusätzli chen
Quellen, wie beispielsweise, jedoch nicht beschränkt auf Pilze, Insekten oder
Tiere mit äquivalenten
regulatorischen und zielenden Eigenschaften können einem Fachmann auf dem
Gebiet bekannt sein oder von diesem entdeckt werden.
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Von
besonderem Interesse für
die transkriptionale und translationale Regulation des ersten rekombinanten
DNA-Moleküls
in Pflanzen ist eine regulatorische Sequenz (Promotor) eines Ölkörperproteingens,
vorzugsweise eines in dikotyledonen Ölsamen exprimierten Ölkörperproteingens.
Es wurde herausgefunden, daß die
Expression dieser Gene in dikotyledonen Ölsamen viel früher stattfindet
als bislang angenommen wurde und wie es in der Literatur berichtet
wird. So sind diese Promotoren und stromaufwärts liegende Elemente dieser
Gene für
eine Vielzahl von Verwendungszwecken, einschließlich der Modifikation des
Stoffwechsels während
Phasen der Embryogenese, die der Ansammlung von Speicherproteinen
vorangehen, wertvoll. Alternativ kann der Promotor auch einen Promotor,
welcher zur konstitutiven Expression in der ganzen Pflanze in der Lage
ist, oder einen Promotor, der eine verstärkte Expression in Geweben
oder Organen zeigt, die mit der Ölsynthese
assoziiert sind, umfassen. Von speziellerem Interesse ist ein Promotor,
der ein Ölkörperprotein
auf hohem Niveau exprimiert. Viele Pflanzenspezies sind tetraploid
oder hexaploid und können
zahlreiche Kopien funktionaler Ölkörperproteingene
enthalten. Da es bevorzugt ist, ein Gen zu erhalten, welches durch
einen Promotor kontrolliert wird, der im Vergleich zu anderen Ölkörperproteingenen
innerhalb der gleichen Spezies auf hohem Niveau exprimiert wird,
kann es vorteilhaft sein, eine diploide Spezies als Quelle für Ölkörperproteingene
auszuwählen.
Ein Beispiel ist die diploide, zu den Kreuzblütlern gehörende Pflanze Arabidopsis thaliana,
wobei nur zwei oder drei Ölkörperproteingene
mittels Southern-Blot-Analyse detektiert werden, wohingegen die
Samen Ölkörperproteine
enthalten, die einen hohen Prozentanteil des Gesamtproteins ausmachen.
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Der
Grad der evolutionären
Beziehung zwischen der für
die Isolation eines Promotors ausgewählten Pflanzenspezies und der
für die
Ausführung
der Erfindung ausgewählten
Pflanzenspezies ist möglicherweise unkritisch.
Die universelle Verwendbarkeit der meisten Pflanzengene und die
Promotorfunktion in dikotyledonen Spezies wurde in der Literatur
ausführlich
demonstriert. Zusätzlich
wurde auch in einem bestimmten Maße die Erhaltung der Funktion
zwischen den Genen monokotyledoner und dikotyledoner Pflanzen gezeigt.
Für einen
Fachmann auf dem Gebiet liegt es auf der Hand, daß die Funktion
irgendeines gegebenen Promotors in irgendeiner ausgewählten Spezies
vor der Ausführung
der Erfindung mit einfachen Mitteln, wie der vorübergehenden Expression von
Markergen-Promotor-Fusionen in isolierten Zellen oder intakten Geweben,
getestet werden kann. Die Promotorregion umfaßt typischerweise mindestens
von 100 bp 5' zur
Translationsstartstelle der das Strukturgen codierenden Sequenz
bis zu 2,5 kb 5' von
der gleichen Translationsstartstelle.
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Von
besonderem Interesse als Quelle von DNA codierenden Sequenzen, die
das Zielen auf ein Ölkörperprotein
bereitstellen können,
sind Ölkörperproteingene,
die aus Arabidopsis oder Brassica napus erhältlich sind, die die Expression
des interessierenden Proteins in Samen bereitstellen (siehe Taylor
et al., 1990, Planta 181:18–26).
Die Regionen und Aminosäuresequenzen,
die notwendig sind, um das Zielen auf den Ölkörper bereitzustellen, liegen
in dem hochgradig hydrophoben zentralen Bereich der Ölkörperproteine.
Die abgeleitete Aminosäuresequenz,
die notwendig ist, um das Zielen auf den Ölkörper für ein Ölkörperprotein aus Arabidopsis
thaliana bereitzustellen, wie sie in SEQ ID NO:5 gezeigt ist, ist
folgende:
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Die
Aminosäuren
von etwa 25-101 machen die zentrale hydrophobe Domäne aus.
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Um
weitere Ölkörperproteingene
mit den gewünschten
Charakteristika zu identifizieren, wobei ein Ölkörperprotein isoliert wurde
oder ist, kann das Protein teilweise sequenziert werden, so daß eine Sonde
für die Identifizierung
von mRNA ausgestaltet werden kann. Eine solche Sonde ist besonders
wertvoll, wenn sie so ausgestaltet wird, daß sie auf die codierende Region
der zentralen hydrophoben Domäne
zielt, die bei verschiedenen Spezies stark konserviert ist. Folglich
kann eine DNA- oder RNA-Sonde für
diese Region besonders geeignet sein, um codierende Sequenzen für Ölkörperproteine
aus anderen Pflanzenspezies zu identifizieren. Um die Konzentration
der mRNA weiter zu steigern, kann cDNA hergestellt werden, und die
cDNA kann mit mRNA oder cDNA aus keine Ölkörper produzierenden Zellen
subtrahiert werden. Die restliche cDNA kann dann verwendet werden,
um unter Verwendung einer geeigneten, aus Pflanzenzellen hergestellten
Bibliothek das Genom hinsichtlich komplementärer Sequenzen zu untersuchen.
Sequenzen, die unter stringenten Bedingungen an die cDNA hybridisieren,
können
dann isoliert werden.
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In
einigen Fällen
kann, wie es oben beschrieben ist, eine Ölkörperproteingensonde (konservierte
Region) direkt zum Screenen einer genomischen cDNA-Bibliothek und
zum Identifizieren von Sequenzen, die an die Sonde hybridisieren,
eingesetzt werden. Die Isolierung kann auch mittels einer standardmäßigen immunologischen
Technik zum Screenen einer samenspezifischen cDNA-Expressionsbibliothek
durchgeführt
werden. Antikörper
können
unter Verwendung des von Taylor et al. (1990, Planta, 181:18–26) beschriebenen
Reinigungsverfahrens und des Protokolls zur Antikörperherstellung
für Ölkörperproteine
leicht erhalten werden. Das Screenen einer cDNA-Expressionsbibliothek unter Verwendung
von Antikörpern
wird im wesentlichen unter Verwendung der Techniken von Huynh et
al. (1985, in DNA Cloning, Band 1, A Practical Approach, Hrsg. D.M. Glover,
IRL Press, S. 49–78)
durchgeführt.
Die Bestätigung
der Sequenz wird durch die stark konservierte zentrale hydrophobe
Region vereinfacht (siehe 1). Die
DNA-Sequenzierung nach dem Verfahren von Sanger et al. (1977, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 74:5463–5467)
oder Maxam und Gilbert (1980, Meth. Enzymol., 65:497–560) kann
mit allen mutmaßlichen
Klonen durchgeführt
werden und es können
Homologiesuchen durchgeführt
werden. Die Homologie der die zentrale hydrophobe Domäne codierenden
Sequenzen zwischen verschiedenen Spezies beträgt sowohl auf der Aminosäureebene
als auch auf der Nukleotidebene typischerweise 70%. Wenn ein Antikörper verfügbar ist,
kann die Bestätigung
der Sequenzidentität
auch mittels Hybridauswahl- und Translationsexperimenten mit mRNA-Präparaten
aus Samen durchgeführt
werden, wie es von Sambrook et al. (1990, Molecular Cloning, 2.
Aufl., Cold Spring Harbour Press, S. 8–49 bis 8–51) beschrieben wird.
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Aus
Samen hergestellte cDNA-Klone können
unter Verwendung von cDNA-Sonden, die aus den konservierten codierenden
Regionen irgendeines verfügbaren Ölkörperproteingens
hergestellt wurden (z.B. Bowman-Vance und Huang, 1987, J. Biol.
Chem., 262:11275–11279),
gescreent werden. Es werden Klone ausgewählt, die eine im Vergleich
zu Sämlings-cDNAs
stärkere
Hybridisierung an Samen-DNAs aufweisen. Das Screening wird wiederholt,
um unter Verwendung des direkten Antikörper-Screenings oder von Hybridauswahl und
Translation eine bestimmte cDNA zu identifizieren, die mit Ölkörpern aus
sich entwickelnden Samen assoziiert ist. Die zu der spezifischen
cDNA komplementäre
mRNA fehlt in anderen getesteten Geweben. Die cDNA wird dann verwendet,
um eine genomische Bibliothek und ein ausgewähltes Fragment, welches an
die betreffende cDNA hybridisiert, zu screenen. Von besonderem Interesse
für die
transkriptionale und translationale Regulation des zweiten rekombinanten
DNA-Moleküls
in Pflanzen ist eine regulatorische Sequenz (Promotor) aus einem
Gen, welches während
der Keimung von Samen und der frühen
Wachstumsstadien eines Sämlings
exprimiert wird, insbesondere einem Gen, welches ein hohes Niveau
der Expression im Stadium der Mobilisierung von Samenspeicherreserven
zeigt, spezieller die Promotorsequenz aus den glyoxisomalen Enzymen
Isocitratlyase oder Malatsynthetase. Informationen betreffend die
genomischen Klone von Isocitratlyase und Malatsynthetase aus Brassica
napus und Arabidopsis, die isoliert und beschrieben wurden, wurden
veröffentlicht
(Comai et al., 1989, Plant Cell 1:293–300) und können von einem Fachmann auf
dem Gebiet unter Verwendung der oben beschriebenen Verfahren verwendet
werden, um ein funktionales Promotorfragment zu isolieren. Weitere
Enzyme, die am Stoffwechsel von Lipiden oder anderen Samenreserven
während
der Keimung beteiligt sind, können
auch als eine Quelle für äquivalente
regulatorische Proteine dienen.
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Für die Herstellung
rekombinanter Protein-Oleosin-Fusionen in heterologen Systemen,
wie Tier-, Insekten- oder Mikrobenspezies, werden Promotoren für die maximale
Expression in diesen Zellen, Geweben oder Organen zur Herstellung
rekombinanter Proteine ausgewählt.
Die Erfindung wird für
eine Verwendung in einer Vielzahl von Organismen, einschließlich Tieren,
besonders denjenigen, die Milch produzieren, wie Kühen oder
Ziegen, wirbellosen Tieren, wie Insekten, insbesondere Insekten,
die in großem
Umfang gezüchtet
werden können,
spezieller denjenigen Insekten, die mit rekombinanten Baculoviren
infiziert werden können,
die so modifiziert wurden, daß sie
Oleosin-Fusionsproteine
exprimieren, Pilzzellen, wie Hefen und Bakterienzellen, in Betracht
gezogen, die genetisch so verändert
werden können,
daß sie
Fremdproteine exprimieren. Promotorregionen, die in Viren, Mikroorganismen,
Pilzen, Insekten und Tieren sehr aktiv sind, sind in der Literatur gut
beschrieben und können
kommerziell erhältlich
sein oder können
mittels Standardverfahren, die einem Fachmann auf dem Gebiet bekannt
sind, erhalten werden. Vorzugsweise sind alle funktionalen transkriptionalen
und translationalen Elemente der Initiationskontrollregion von dem
gleichen Gen abgeleitet oder wurden aus dem gleichen Gen erhalten.
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Für diejenigen
Anwendungen, bei denen die Expression des rekombinanten Proteins
von extrachromosomalen Elementen abgeleitet ist, kann man ein Replikon
auswählen,
welches eine hohe Kopienzahl aufrechterhält, um die Expression zu maximieren.
Alternativ oder zusätzlich
zu Replikons mit hoher Kopienzahl kann man die rekombinante DNA-Sequenz
so weiter modifizieren, daß sie
bestimmte, die Transkription oder Translation verstärkende Sequenzen
enthält,
um die maximale Expression des Fremdproteins in Wirtszellen sicherzustellen.
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Das
Niveau der Transkription sollte ausreichend sein, um eine Menge
von RNA zu liefern, die zu einem modifizierten Samen, einer modifizierten
Zelle, einem modifizierten Gewebe, Organ oder Organismus führen kann.
Der Begriff "modifiziert" soll einen im Vergleich
zu dem äquivalenten
nicht-transformierten Material, beispielsweise einem Material, in
dessen Genom die betreffende Expressionskassette nicht vorhanden
ist, detektierbar unterschiedlichen Phänotyp eines Samens, einer Zelle,
eines Gewebes, eines Organs oder eines Organismus bedeuten. Es sei
angemerkt, daß die
RNA auch eine "Antisense-RNA" sein kann, die einen
Phänotyp
durch Inhibition der Expression eines bestimmten Gens verändern kann.
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Die
Ligation der die zielende Sequenz codierenden DNA-Sequenz mit dem
das interessierende Polypeptid codierenden Gen kann auf verschiedene
Arten, einschließlich
terminaler Fusionen, interner Fusionen und polymerer und konkatamerer
Fusionen erfolgen. In allen Fällen
dienen die Fusionen dazu, eine Störung des korrekten Leserahmens
des Ölkörperproteins
zu vermeiden und den Einschluß jeglicher
Stopsignale für die
Translation an den oder in der Nähe
der Verbindungs stellen zu vermeiden. Die verschiedenen Arten terminaler
und interner Fusionen sind zusammen mit einer Darstellung von Ausgestaltungen
in vivo in 1 gezeigt.
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In
vielen der beschriebenen Fälle
umfaßt
die Ligation des das Peptid codierenden Gens vor zugsweise einen
Linker, der ein Proteasezielmotiv codiert. Dies erlaubt die Freisetzung
des Peptids, sobald es als Fusionsprotein extrahiert wurde. Potentielle
Spaltungsstellen, die eingesetzt werden können, sind Erkennungsmotive
für Thrombin
(Leu-Val-Pro-Arg-Gly, SEQ ID NO:6) (Fujikawa et al., 1972, Biochemistry
11:4892–4899), Faktor
Xa (Phe-Glu-Gly-Arg-aa, SEQ ID NO:7) (Nagai et al., 1985, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 82:7252–7255) oder
Collagenase (Pro-Leu-Gly-Pro, SEQ ID NO:8) (Scholtissek und Grosse,
1988, Gene 62:55–64).
Zusätzlich
können
für Verwendungen,
bei denen das Fusionsprotein ein Peptidhormon enthält, welches
bei Aufnahme freigesetzt wird, die Proteaseerkennungsmotive so ausgewählt werden,
daß sie
die Spezifität
von Darmproteasen widerspiegeln, um die Freisetzung des Peptids
zu vereinfachen.
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Für diejenigen
Verwendungszwecke, bei denen eine chemische Abspaltung des Polypeptids
von dem Ölkörperfusionsprotein
eingesetzt werden soll, kann man die Aminosäuresequenz des Ölkörperproteins
so verändern,
daß potentielle
Stellen für
die chemische Abspaltung aufgenommen oder eliminiert werden. Beispielsweise
kann man die internen Methioninreste in dem Arabidopsis-Oleosin an den Positionen
11 und 117 durch ortsspezifische Mutagenese eliminieren, um so ein
Gen zu konstruieren, welches ein Oleosin codiert, das keine internen
Methioninreste enthält.
Durch Erzeugung einer N-terminalen Fusion mit dem modifizierten Oleosin über den
in dem Arabidopsis-Oleosin
bereits vorliegenden N-terminalen Methioninrest kann man das interessierende
Polypeptid unter Verwendung von Cyanogenbromid abspalten, vorausgesetzt,
daß in
dem Polypeptid keine internen Methionine vorhanden sind. Für andere
chemische Abspaltungsmittel können ähnliche Strategien
eingesetzt werden. Es sei angemerkt, daß eine Vielzahl von Strategien,
einschließlich
einer Kombination aus chemischer Modifikation und enzymatischer
Spaltung, für
die Spaltung eingesetzt werden kann.
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Durch
geeignete Manipulationen, wie Restriktion, Rückverdau oder Auffüllen von Überhängen, um stumpfe
Enden, Ligation von Linkern oder dergleichen bereitzustellen, können komplementäre Enden
der Fragmente zum Verbinden und für die Ligation bereitgestellt
werden. Bei Ausführung
der verschiedenen Stufen wird die Klonierung eingesetzt, um die
Menge an DNA zu vervielfältigen
und eine Analyse der DNA zu erlauben, um sicherzustellen, daß die Vorgänge richtig
abgelaufen sind. Es ist eine große Vielzahl von Klonierungsvektoren
verfügbar,
wobei der Klonierungsvektor ein in E. coli funktionales Replikationssystem
und einen Marker, der die Selektion der transformierten Zellen erlaubt,
enthält.
Beispielhafte Vektoren umfassen pBR332, die pUC-Serie, die M13mp-Serie,
pACYC184 usw. für
die Manipulation der primären
DNA-Konstrukte. Somit kann die Sequenz an (einer) geeigneten Restriktionsstelle(n)
in den Vektor eingefügt
werden, das resultierende Plasmid kann verwendet werden, um den
E. coli-Wirt zu transformieren, die E. coli-Zellen können in
einem geeigneten Nährmedium
gezüchtet
werden, die Zellen können
geerntet und lysiert werden und das Plasmid kann gewonnen werden.
Die Analyse kann eine Sequenzanalyse, Restriktionsanalyse, Elektroforese
oder dergleichen umfassen. Nach jeder Manipulation kann die in dem
endgültigen Konstrukt
zu verwendende DNA-Sequenz restringiert und mit der nächsten Sequenz
verbunden werden, wobei jedes der Teilkonstrukte in das gleiche
Plasmid oder in unterschiedliche Plasmide kloniert werden kann.
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Die
Art und Weise, in der das Ölkörperprotein
und das zu exprimierende Protein fusioniert werden, kann entweder
eine N-terminale, eine C-terminale oder eine interne Fusion sein.
Die Auswahl ist abhängig
von der Verwendung. Beispielsweise können C-terminale Fusionen wie
folgt erzeugt werden: Ein genomischer Klon eines Ölkörperproteingens,
welches vorzugsweise 100 bp 5' zur
Translationsstartstelle enthält,
wird in ein Plasmidvehikel kloniert, welches zur Replikation in
einem geeigneten Bakterienwirt in der Lage ist (z.B. pUC oder pBR322
in E. coli). Eine Restriktionsstelle liegt in der Region, die den
hydrophilen C-terminalen Abschnitt des Gens codiert. In einem Pflanzen-Ölkörperprotein
von etwa 18 kDa, wie dem Arabidopsis-Oleosin, erstreckt sich diese
Region typischerweise von den Codons 125 bis zum Ende des Klons.
Die ideale Restriktionsstelle ist einzigartig; dies ist jedoch nicht
absolut notwendig. Wenn sich in dieser Region keine passende Restriktionsstelle
befindet, kann durch ortsspezifische Mutagenese eine solche Stelle
eingebracht werden. Die einzige große Einschränkung bei der Einbringung dieser
Stelle besteht darin, daß sie
5' zum Translationsstopsignal des Ölkörperproteinklons
angeordnet werden muß.
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Nach
Einsetzen dieses veränderten
Klons kann ein synthetischer Oligonukleotidadapter hergestellt werden,
der die codierende Sequenz für
eine Proteaseerkennungsstelle, wie Pro-Leu-Gly-Pro, oder ein Multimer davon enthält. Dies
ist die Erkennungsstelle für
die Protease Collagenase. Der Adapter wird so hergestellt, daß er einen
4-Basen-Überhang
am 5'-Ende, der
mit der Restriktionsstelle am 3'-Ende
des Ölkörperproteinklons
kompatibel ist, einen 4-Basen-Überhang
am 3'-Ende des Adapters,
um die Ligation an die das Fremdpeptid codierende Sequenz zu erleichtern,
und, falls notwendig, zusätzliche
Basen liefert, um sicherzustellen, daß es beim Übergang zwischen der das Ölkörperprotein
codierenden Sequenz, der Proteaseerkennungsstelle und der das Fremdpeptid
codierenden Sequenz nicht zu Verschiebungen im Leseraster kommt.
Das abschließende
Ligationsprodukt enthält
ein nahezu vollständiges Ölkörperproteingen,
eine codierende Sequenz für
das Collagenaseerkennungsmotiv und die gewünschte, das Polypeptid codierende
Region zusammen in einem einzigen Leserahmen.
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Ein ähnlicher
Ansatz wird für
N-terminale Fusionen verwendet. Das hydrophile N-terminale Ende
von Ölkörperproteinen
erlaubt die Fusion von Peptiden an den N-Terminus und stellt gleichzeitig
sicher, daß das Fremdpeptid
auf der äußeren Oberfläche des Ölkörpers gehalten
wird. Diese Ausgestaltung kann aus ähnlichen Ausgangsmaterialien
konstruiert werden, wie sie für
C-terminale Fusionen verwendet werden, erfordert jedoch die Identifikation
einer geeigneten Restriktionsstelle in der Nähe der Translationsstartstelle
des Ölkörperproteingens.
Eine geeignete Stelle kann ohne irgendeine Veränderung der codierenden Sequenz
durch die Einbringung einer eine einzelne Base umfassenden Änderung
genau 5' vom Startcodon
(ATG) in vielen Pflanzen-Ölkörperproteingenen
erzeugt werden. In den bislang untersuchten Pflanzen-Ölkörperproteinen
ist die zweite Aminosäure
Alanin, deren Codon mit einem "G" beginnt. Der A-C-Übergang
bei diesem bestimmten "G" liefert eine Nco
I-Stelle. Zur Veranschaulichung einer solchen Modifikation wird
der Sequenzzusammenhang unten gezeigt:
3' .. TC TCA ACA ATG GCA ... Karotten-Ölkörperprotein
(SEQ ID NO:9)
3' ..
CG GCA GCA ATG GCG ... Mais-Ölkörperprotein,
18 kDa (SEQ ID NO:10)
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Eine
Veränderung
einer einzigen Base an dem Adenin vor dem "ATG" liefert
in beiden Fällen CCATGG,
was eine Nco I-Stelle ist. Somit bringt die Modifikation dieser
Base unter Verwendung der ortsspezifischen Mutagenese eine Nco I-Stelle
ein, die direkt für
die Einfügung
einer codierenden DNA-Sequenz verwendet werden kann, unter der Annahme,
daß keine
weiteren Nco I-Stellen in der Sequenz vorhanden sind. Alternativ
können
andere Restriktionsstellen verwendet oder eingebracht werden, um
Kassettenvektoren zu erhalten, die ein geeignetes Mittel zum Einbringen
fremder DNA bereitstellen.
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Die
codierende Sequenz für
das Fremdpeptid kann eine Vorbereitung erfordern, die ihre Ligation
direkt in die eingebrachte Restriktionsstelle erlaubt. Beispielsweise
kann die Einbringung einer codierenden Sequenz in die Nco I-Stelle,
die in die oben beschriebenen, das Ölkörperprotein codierenden Sequenzen
eingebracht wurde, die Erzeugung kompatibler Enden erfordern. Dies
kann typischerweise eine Modifikation einer oder zweier Basen mittels
ortsspezifischer Mutagenese erfordern, um eine Nco I-Stelle um die
Translationsstartstelle des Fremdpeptids herum zu erzeugen. Dieses
Peptid wird dann unter Verwendung von Nco I und eines zweiten Enzyms,
welches in der Nähe
des Translationsstopsignals des Ziels schneidet, von seinem Klonierungsvehikel
abgetrennt. Wiederum unter Verwendung der oben beschriebenen Verfahren
kann eine zweite geeignete Stelle mittels ortsspezifischer Mutagenese
eingebracht werden. Von Qu und Huang (1990, a.a.O.) wurde vorgeschlagen,
daß das
N-terminale Methionin während
der Verarbeitung des Pflanzen-Ölkörperproteins
in vivo entfernt werden könnte
und daß das
hierzu unmittelbar stromabwärts
liegende Alanin acyliert werden könnte. Um dieser Möglichkeit
Rechnung zu tragen, kann es notwendig sein, die Met-Ala-Sequenz
am N-terminalen Ende des Proteins zurückzubehalten. Dies wird unter
Verwendung einer Vielzahl von Strategien, die in oder nach dem Ala-Codon
eine geeignete Restriktionsstelle in die codierende Sequenz einbringen,
leicht bewerkstelligt.
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Die
aus diesen N-terminalen Fusionen resultierenden Konstrukte enthalten
eine Ölkörperprotein-Promotorsequenz,
eine innerhalb des Leserahmens liegende Fusion einer hochwertigen
Peptidcodierenden Sequenz mit ihrem eigenen ATG als Startsignal,
falls notwendig, in den ersten Codons des Ölkörperproteingens und den Rest
des Ölkörperproteingens
und einen Terminator.
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Ein
dritter Fusionstyp umfaßt
das Anordnen einer hochwertigen Peptid-codierenden Sequenz intern zu
der codierenden Sequenz des Ölkörperproteins.
Diese Art der Fusion erfordert die gleiche Strategie wie bei N-terminalen
Fusionen, kann jedoch nur mit Modifikationen in Regionen mit geringer
Konservierung funktional sein, da angenommen wird, daß Regionen
mit hoher Konservierung in diesen Ölkörperproteinen für das Zielen des
reifen Proteins wesentlich sind. Ein Hauptunterschied bei dieser
Art der Fusion ist die Notwendigkeit flankierender Proteaseerkennungsstellen
für die
Freisetzung des Proteins. Dies bedeutet, daß es anstelle der bislang beschriebenen
einzelnen Proteaseerkennungsstelle notwendig ist, daß das interessierende
Protein von einer oder mehreren Kopien der Proteaseerkennungsstelle
flankiert wird.
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Verschiedene
Strategien sind von der jeweiligen Verwendung und der DNA-Sequenz
der eingefügten codierenden
Region abhängig
und sind für
Fachleute auf dem Gebiet offensichtlich. Das bevorzugte Verfahren besteht
darin, synthetische Oligonukleotide als Linker zu verwenden, um
die von geeigneten Restriktionsstellen oder Linkern flankierte hochwertige
Peptid-codierende Sequenz einzubringen. Die Orientierung wird unter Verwendung
einer asymmetrisch angeordneten Restriktionsstelle in der hochwertigen
Peptid-codierenden Sequenz überprüft.
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Das
interessierende rekombinante Polypeptid, das mittels irgendeines
der hier beschriebenen speziellen Verfahren als Oleosin-Fusion hergestellt
werden soll, kann irgendein Peptid oder Protein sein. Beispielsweise
können
Proteine verwendet werden, die den Aminosäuregehalt von Samen verändern. Diese
umfassen Gene, die Proteine codieren, die reich an essentiellen
Aminosäuren
oder an Aminosäuren,
die bei Diäten
beschränkend
wirken, insbesondere Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin,
Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin, sind. Speicherproteine,
wie das 10 kDa große
Zein von Zea mays mit hohem Lysingehalt oder das 2S-Paranuß-Speicherprotein mit
hohem Methioningehalt, können
verwendet werden. Alternativ können
synthetische oder modifizierte Speicherproteine, wie Peptide, die
Polylysin oder Polyphenylalanin codieren, oder Fusionen einer oder
mehrerer codierender Regionen, die reich an essentiellen Aminosäuren sind,
verwendet werden. Proteine können
auch geeignete Zusatzstoffe für
Tierfutter codieren. Diese Proteine können Enzyme für die Modifikation
des Phytatgehalts von Mehl, wie Phytase, spezieller Phytase aus
neuen Quellen und mit neuen Wirkungen, sein. Die Proteine können auch
Hormone, wie Wachstumshormone oder Rinder-Somatotropin, codieren,
die geeignet sind, um die Produktivität zu steigern. Die Proteine
können
auch Peptide codieren, die für
die Aquakultur geeignet sind.
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Die
Proteine können
auch diejenigen sein, wie sie für
verschiedene industrielle Verfahren verwendet werden. Beispiele
solcher Proteine umfassen Chitinase, Glucoseisomerase, Collagenase,
Amylase, Xylanase, Zellulase, Lipase, Chymosin, Rhenin oder verschiedene
Proteasen oder Proteaseinhibitoren. Es ist auch möglich, interessierende
Proteine für
die Kosmetikindustrie zu exprimieren, wie beispielsweise Collagen,
Keratin oder verschiedene andere Proteine zur Verwendung bei der
Formulierung von Kosmetika. Für
die Nahrungsmittelindustrie geeignete Proteine können ebenfalls synthetisiert
werden, wie beispielsweise Süßungsmittel-Proteine,
wie Thaumatin, und andere geschmacksverstärkende Proteine. Proteine mit
Adhäsionseigenschaften
können
ebenfalls verwendet werden.
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Von
besonderem Interesse sind diejenigen Proteine oder Peptide, die
möglicherweise
einen therapeutischen oder diagnostischen Wert haben. Diese Proteine
umfassen Antigene, wie Virushüllproteine
oder Proteine in den Zellwänden
von Mikroben oder Toxinproteine oder verschiedene andere antigene
Peptide, Peptide mit direktem therapeutischem Wert, wie Interleukin-1-β, das Antikoagulationsmittel
Hirudin, Blutgerinnungsfaktoren und bakterizide Peptide, Antikörper, insbesondere
einen Einzelketten-Antikörper,
umfassend eine translationale Fusion der VH- oder VL-Ketten eines Immunglobulins.
Menschliches Wachstumshormon kann ebenfalls erzeugt werden. Die
Erfindung ist nicht durch die Quelle oder die Verwendung des rekombinanten
Polypeptids beschränkt.
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Die
das interessierende Polypeptid codierende DNA-Sequenz kann synthetisch,
natürlich
abgeleitet oder eine Kombination daraus sein. In Abhängigkeit
von der Art oder Quelle der das interessierende Polypeptid codierenden
DNA-Sequenz kann es wünschenswert
sein, die DNA-Sequenz mit Codons zu synthetisieren, die die Präferenz des
Organismus, in welchem die Expression stattfindet, repräsentieren.
Für eine
Expression in Pflanzenspezies kann man von Pflanzen bevorzugte Codons
verwenden. Die von Pflanzen bevorzugten Codons können anhand der in den Proteinen,
die in der betreffenden interessierenden Pflanzenspezies als Wirtspflanze
in der größten Menge
exprimiert werden, am häufigsten
vorkommenden Codons bestimmt werden.
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Die
verwendete Terminationsregion ist in erster Linie eine einfach zu
verwendende Region, da in vielen Fällen die Terminationsregionen
relativ austauschbar zu sein scheinen. Die Terminationsregion kann
für die Transkriptionsinitiationsregion
nativ sein, sie kann für
die das interessierende Polypeptid codierende DNA-Sequenz nativ
sein oder sie kann von einer anderen Quelle abgeleitet sein. Geeignete
Terminationsregionen für die
Expression in Pflanzenzellen sind aus dem Ti-Plasmid von A. tumefaciens
erhältlich,
wie beispielsweise die Terminationsregionen von Octopinsynthase
und Nopalinsynthase. Terminationssignale für die Expression in anderen
Organismen sind in der Literatur gut bekannt.
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Für die Einbringung
von DNA in Wirtszellen steht eine Vielzahl von Techniken zur Verfügung. Beispielsweise
können
die chimären
DNA-Konstrukte unter Verwendung von standardmäßigen Agrobacterium-Vektoren
durch ein Transformationsprotokoll, wie es beispielsweise von Moloney
et al., 1989, Plant Cell Rep., 8:238–242, oder Hinchee et al.,
1988, Bio/Technol., 6:915–922,
beschrieben ist, oder unter Verwendung anderer Techniken, die Fachleuten
auf dem Gebiet bekannt sind, in Wirtszellen eingebracht werden,
die aus dikotyledonen Pflanzen, wie Tabak, und Öl produzierenden Spezies, wie
Brassica napus, erhalten wurden. Beispielsweise wurden der Verwendung
von T-DNA für
die Transformation von Pflanzenzellen intensive Untersuchungen gewidmet,
und sie ist in EPA-Seriennummer 120516, Hoekema et al., 1985, Kapitel
V, in: The Binary Plant Vector System, Offset-drukkerij Kanters
B.V., Alblasserdam, Knauf et al., 1983, Genetic Analysis of Host
Range Expression by Agrobacterium, S. 245, in: Molecular Genetics
of the Bacteria-Plant Interaction, Puhler, A., Hrsg., Springer-Verlag,
NY, und An et al., 1985, EMBO J., 4:277–284, ausführlich beschrieben. In geeigneter
Weise können
Explantate mit A. tumefaciens oder A. rhizogenes kultiviert werden,
um die Übertragung
des Transkriptionskonstrukts auf die Pflanzenzellen zu ermöglichen.
Nach der Transformation unter Verwendung von Agrobacterium werden
die Pflanzenzellen zur Selektion in einem geeigneten Medium dispergiert,
anschließend
werden der Kallus, Sprosse und schließlich Jungpflanzen gewonnen.
Der Agrobacterium-Wirt beherbergt ein Plasmid, welches die vir-Gene
umfaßt,
die für
die Übertragung
der T-DNA auf die Pflanzenzellen notwendig sind. Für die Injektion
und die Elektroporation (siehe unten) können unschädlich gemachte Ti-Plasmide
(denen die Tumorgene, insbesondere die T-DNA-Region, fehlen) in
die Pflanzenzelle eingebracht werden.
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Die
Verwendung von Techniken ohne Agrobacterium gestattet die Verwendung
der hier beschriebenen Konstrukte, um eine Transformation und Expression
in einer großen
Vielzahl monokotyledoner und dikotyledoner Pflanzen und anderer
Organismen zu erhalten. Diese Techniken sind insbesondere geeignet
für Spezies,
die in einem Transfektionssystem mit Agrobacterium schwer zu bearbeiten
sind. Weitere Techniken zur Genübertragung
umfassen die Biolistik (Sanford, 1988, Trends in Biotech., 6:299–302), die
Elektroporation (Fromm et al., 1985, Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
82:5824–5828,
Riggs und Bates, 1986, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 83:5602–5606) oder
die PEG-vermittelte
DNA-Aufnahme (Potrykus et al., 1985, Mol. Gen. Genet., 199:169–177).
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In
einer speziellen Anwendung, wie z.B. auf Brassica napus, sind die
Wirtszellen, die so ausgerichtet sind, daß sie rekombinante DNA-Konstrukte
aufnehmen, typischerweise von Kotyledonenstielen abgeleitet, wie
es von Moloney et al. (1989, Plant Cell Rep., 8:238–242) beschrieben
wird. Weitere Beispiele unter Verwendung kommerziell erhältlicher Ölsamen umfassen
die Transformation von Keimblättern
in Sojabohnenexplantaten (Hinchee et al., 1988, Bio/Technology,
6:915–922)
und die Transformation von Baumwollstielen (Umbeck et al., 1981,
Bio/Technology, 5:263–266).
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Nach
der Transformation werden die Zellen, beispielsweise in Form von
Blattscheiben, in selektivem Medium gezüchtet. Sobald sich Sprosse
zu bilden beginnen, werden diese abgetrennt und auf Bewurzelungsmedium
gegeben. Nachdem sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, werden
die Pflanzen in Boden überführt. Mutmaßlich transformierte
Pflanzen werden dann hinsichtlich des Vorhandenseins eines Markers
getestet. Southern-Blot-Analyse wird unter Verwendung einer geeigneten
Sonde, wie z.B. eines Oleosingens aus A. thaliana, an genomischer
DNA durchgeführt,
um zu zeigen, daß die
Integration der gewünschten
Sequenzen in das Wirtszellgenom stattgefunden hat.
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Die
Expressionskassette ist für
die Selektion in Pflanzenzellen normalerweise mit einem Marker verbunden.
In geeigneter Weise kann der Marker Resistenz gegen ein Herbizid,
z.B. Phosphinthricin oder Glyphosat, oder spezieller ein Antibiotikum,
wie Kanamycin, G418, Bleomycin, Hygromycin, Chloramphenicol oder
dergleichen, sein. Der bestimmte verwendete Marker ist ein Marker,
der die Selektion transformierter Zellen im Vergleich zu Zellen,
in die die rekombinante DNA nicht eingebracht wurde, erlaubt.
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Das
Fusionspeptid in der wie oben beschrieben hergestellten Expressionskassette
wird zumindest bevorzugt in sich entwickelnden Samen exprimiert.
Dementsprechend läßt man transformierte
Pflanzen, die gemäß konventioneller
Methoden gezüchtet
wurden, Samen bilden. Siehe beispielsweise McCormick et al. (1986,
Plant Cell Reports, 5:81–84).
Northern-Blot-Analyse kann unter Verwendung einer geeigneten Gensonde
mit RNA, isoliert aus Gewebe, von dem erwartet wird, daß die Transkription
darin stattfindet, wie z.B. einem Keimblatt, durchgeführt werden.
Die Größe der Transkripte
kann dann mit der vorhergesagten Größe für das Fusionsproteintranskript
verglichen werden.
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Dann
werden Ölkörperproteine
aus dem Samen isoliert, und es werden Analysen durchgeführt, um
zu bestimmen, ob das Fusionspeptid exprimiert wurde. Die Analysen
können
beispielsweise mittels SDS-PAGE durchgeführt werden. Das Fusionspeptid
kann unter Verwendung eines Anti körpers gegen den Oleosinteil
des Fusionspeptids detektiert werden. Die Größe des erhaltenen Fusionspeptids
kann dann mit der vorhergesagten Größe des Fusionsproteins verglichen
werden.
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Zwei
oder mehrere Generationen transgener Pflanzen können gezüchtet und entweder gekreuzt
oder mit sich selbst vermehrt werden, um die Identifikation von
Pflanzen und Stämmen
mit den gewünschten
phänotypischen
Charakteristika, einschließlich
der Produktion rekombinanter Proteine, zu erlauben. Es kann wünschenswert
sein, die Homozygotie der rekombinante Proteine produzierenden Pflanzen,
Stämme
oder Zuchtlinien sicherzustellen, um eine kontinuierliche Weitervererbung
des Merkmals der Rekombinanz zu gewährleisten. Verfahren zur Selektion
homozygoter Pflanzen sind Fachleuten auf dem Gebiet der Pflanzenzucht
gut bekannt und umfassen die wiederholte Vermehrung mit sich selbst
und Selektion und die Kultur von Antheren und Mikrosporen. Homozygote
Pflanzen können
auch durch Transformation haploider Zellen oder Gewebe erhalten
werden, gefolgt von der Regeneration haploider Jungpflanzen, die
anschließend
unter Verwendung einer Reihe bekannter Mittel (z.B. Behandlung mit
Colchicin oder anderen Mikrotubuli zerstörenden Mitteln) in diploide
Pflanzen umgewandelt werden.
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Das
gewünschte
Protein kann unter Verwendung einer Vielzahl von Techniken, einschließlich der
Verwendung eines wäßrigen gepufferten
Extraktionsmediums und eines Mittels zum Mahlen, Aufbrechen oder Pulverisieren
oder anderweitigem Stören
der Zellen der Samen, aus Samen extrahiert werden, der vorzugsweise
für das
eingebrachte Merkmal homozygot ist. Die extrahierten Samen können dann
(beispielsweise mittels Zentrifugation oder Sedimentation des Breis)
in drei Fraktionen aufgeteilt werden: ein Sediment oder ein unlösliches
Pellet, einen wäßrigen Überstand
und eine aufschwimmende Schicht, die Samenspeicherlipid und Ölkörper enthält. Diese Ölkörper enthalten
sowohl native Ölkörperproteine
als auch chimäre Ölkörperproteine, wobei
letztere das Fremdpeptid enthalten. Die Ölkörper werden von den wasserlöslichen
Proteinen getrennt und in wäßrigem Puffer
resuspendiert.
-
Wenn
ein Linker, der ein Proteaseerkennungsmotiv enthält, in die Expressionskassette
aufgenommen wurde, wird eine für
das Erkennungsmotiv spezifische Protease zu dem Resuspensionspuffer
zugegeben. Dadurch wird das benötigte
Peptid in die wäßrige Phase
freigesetzt. Eine zweite Zentrifugationsstufe verflüssigt die
verarbeiteten Ölkörper mit
den daran angehängten
Proteinen nun wieder und ergibt eine wäßrige Lösung des freigesetzten Peptids
oder Proteins. Das Fremdpeptid kann auch durch Inkubieren der Ölkörperfraktion mit
einer anderen Ölkörperfraktion,
die die spezifische, mit Oleosin fusionierte Protease enthält, aus
den Ölkörpern freigesetzt
werden. Auf diese Weise wird das Proteasespaltungsenzym mit den Ölkörpern, die
das Fusionsprotein mit der Proteaseerkennungsstelle enthielten,
entfernt, und es verbleibt ein durch Protease nicht kontaminiertes
Produkt. Das gewünschte
Peptid kann je nach seinen Eigenschaften und der gewünschten
Verwendung präzipitiert,
chemisch modifiziert oder lyophilisiert werden.
-
Bei
bestimmten Verwendungen kann das Protein in der Lage sein, eine
Selbstfreisetzung zu durchlaufen. Beispielsweise durchläuft das
proteolytische Enzym Chymosin eine Selbstaktivierung von einem Vorläufer zu
einer aktiven Protease, indem der Vorläufer Bedingungen mit niedrigem
pH-Wert ausgesetzt
wird. Die Aussetzung des Chymosin-Vorläufer/Oleosin-Fusionsproteins
an Bedin gungen mit niedrigem pH-Wert aktiviert das Chymosin. Wenn
eine Chymosinerkennungsstelle zwischen der Proteinsequenz von Oleosin
und Chymosin enthalten ist, kann das aktivierte Chymosin dann die
Fusionsproteine spalten. Dies ist ein Beispiel der Selbstfreisetzung,
die durch Manipulation der für
die Enzymaktivität
erforderlichen Bedingungen kontrolliert werden kann. Zusätzliche
Beispiele können
von dem Erfordernis spezifischer Cofaktoren, die hinzugefügt werden
können,
wenn eine Selbstspaltung erwünscht
ist, abhängig
sein. Diese können
Ionen, spezifische chemische Cofaktoren, wie NADH oder FADH, ATP
oder andere Energiequellen oder Peptide, die zur Aktivierung bestimmter
Enzyme in der Lage sind, umfassen. In bestimmten Anwendungsfällen ist
es möglicherweise
nicht notwendig, das chimäre
Protein von dem Ölkörperprotein
zu entfernen. Eine solche Anwendung umfaßt Fälle, bei denen das Fusionspeptid
ein Enzym beinhaltet, welches gegenüber N- oder C-terminalen Fusionen
tolerant ist und seine Aktivität
beibehält;
solche Enzyme könnten
ohne weitere Spaltung und Reinigung verwendet werden. Das chimäre Enzym/Ölkörperprotein
wird mit Substrat als ein Fusionsprotein in Kontakt gebracht. Es ist
auch möglich,
die Ölkörper erneut
zu verwenden, um zusätzliches
Substrat als eine Form eines immobilisierten Enzyms zu verarbeiten.
Dieses spezielle Verfahren findet Anwendung bei der chargenweisen
Verarbeitung verschiedener Substanzen. Das Verfahren ist auch für die enzymatische
Entgiftung von kontaminiertem Wasser oder Gewässern geeignet, wo die Einbringung
von frei diffundierbarem Enzym unerwünscht sein kann. Das Verfahren
erlaubt die Gewinnung des Enzyms mit der Entfernung der Ölkörper. Es
ist, falls dies gewünscht ist,
auch möglich,
das Enzym-Ölkörper-Fusionsprotein
unter Verwendung einer Immunoaffinitätssäule, umfassend einen immobilisierten
Antikörper
gegen das Ölkörperprotein
mit hohem Titer, zu reinigen.
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Weitere
Verwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung sind die folgenden. Ölkörperproteine machen einen großen Prozentanteil
des gesamten Samenproteins aus, so daß es möglich ist, den Samen mit bestimmten
wünschenswerten
Eigenschaften, wie hohem Lysingehalt, hohem Methioningehalt und
dergleichen, anzureichern, indem einfach dafür gesorgt wird, daß das Fusionsprotein
reich an der (den) gewünschten Aminosäure(n) ist;
dies könnte
vor allem bei der Modifikation von Korn und Getreiden, die entweder
direkt oder indirekt als Futter- bzw. Nahrungsmittelquelle für Vieh,
einschließlich
Rindern, Geflügel
und Menschen verwendet werden, von besonderem Interesse und Nutzen
sein. Möglicherweise
kann als das Fusionspeptid ein Enzym aufgenommen werden, welches
die nachfolgende Verarbeitung des Öls oder des Mehls beim herkömmlichen
Auspressen und der Extraktion von Ölsamen unterstützen kann,
beispielsweise durch Aufnahme eines thermostabilen lipidmodifizierenden
Enzyms, welches bei den erhöhten
Temperaturen des Auspressens, die zur Verarbeitung von Samen verwendet
werden, aktiv bleibt und somit das extrahierte Triglycerid oder
Proteinprodukt aufwertet. Weitere Verwendungsformen des Fusionsproteins
umfassen die Verwendung zur Verbesserung der agronomischen Gesundheit
der Ernte. Beispielsweise könnte
ein insektizides Protein oder ein Teil eines für einen landwirtschaftlichen
Schädling,
wie einer Pilzzellwand oder -membran, spezifischen Immunglobulins,
mit dem Ölkörperprotein
gekoppelt werden und so den Befall des Samens durch einen bestimmten Pflanzenschädling reduzieren.
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Möglicherweise
ist das Polypeptid/Protein selbst wertvoll und könnte extrahiert und, falls
gewünscht, weiter
gereinigt werden. Alternativ kann das Polypeptid/Protein oder sogar
die mRNA selbst verwendet werden, um auf den sich entwickelnden
Samen einen neuen biochemischen Phänotyp zu übertragen. Neue Phänotypen
könnten
solche Modifikationen, wie eine veränderte Zusammensetzung des
Samenproteins oder des Samenöls,
eine gesteigerte Produktion bereits bestehender wünschenswerter
Produkte oder Eigenschaften und die Reduzierung oder gar Unterdrückung eines
unerwünschten
Genprodukts unter Verwendung von Antisense-, Ribozym- oder Cosuppressionstechniken,
beinhalten (Izant und Weintraub, 1984, Cell 36:1007–1015, Hazelhoff
und Gerlach, 1988, Nature 334:585–591, Napoli et al., 1990,
Plant Cell, 2:279–289).
Obwohl eine Ausführungsform
der Erfindung die Verwendung der regulatorischen Sequenz in zu den
Kreuzblütlern
gehörenden
Pflanzen in Erwägung
zieht, ist es aufgrund der weitgehenden Konservierung von Oleosingenen
möglich,
den Promotor in einer breiten Vielzahl von Pflanzenspezies zu verwenden.
Beispielsweise könnte
der Promotor in verschiedenen anderen dikotyledonen Spezies sowie
auch in einer monokotyledonen Pflanze verwendet werden. Eine Reihe
von Studien hat gezeigt, daß die
räumliche
und zeitliche Regulation der Gene dikotyledoner Pflanzen bei Expression
in einem monokotyledonen Wirt konserviert werden kann. Es wurde
gezeigt, daß das
rbcS-Gen aus der Tomate (Kyozuka et al., 1993, Plant Physiol. 102:991–1000) und
das Pin2-Gen aus der Kartoffel (Xu et al., 1993, Plant Physiol.
101:683–687)
in einem monokotyledonen Wirt aktiv sind, der mit ihrem Expressionsmuster
konsistent ist, wie es in dem Wirt, aus dem sie abgeleitet wurden,
beobachtet wurde. Studien haben auch gezeigt, daß die Expression einiger dikotyledoner
Promotoren in monokotyledonen Wirten durch die Aufnahme eines von
einem monokotyledonen Gen abgeleiteten Introns im codierenden Bereich
des eingebrachten Gens gesteigert werden kann (Xu et al., 1994,
Plant Physiol. 106:459–467). Alternativ
ist es dem Fachmann gemäß der in
dieser Beschreibung ausgeführten
Verfahren und in Anbetracht der weitgehenden Konservierung von Oleosingenen
leicht möglich,
Oleosingene aus einer Vielzahl von Wirtspflanzen zu isolieren.
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Es
wird erwartet, daß die
gewünschten
Proteine in allen embryonalen Geweben exprimiert werden, obwohl
in verschiedenen Geweben der embryonalen Achse und der Keimblätter eine
unterschiedliche zelluläre
Expression detektiert werden kann. Diese Erfindung hat viele Verwendungsmöglichkeiten,
einschließlich
der Verbesserung des intrinsischen Werts von Pflanzensamen durch
die Ansammlung veränderter
Polypeptide oder neuer rekombinanter Peptide oder durch die Aufnahme
oder Eliminierung eines Stoffwechselschritts. In ihrer einfachsten
Ausführungsform
kann die Verwendung dieser Erfindung zu einer gesteigerten Proteinqualität (beispielsweise
erhöhte
Konzentrationen von essentiellen oder seltenen Aminosäuren), einer
gesteigerten Lipidqualität
durch Modifikation der Fettsäurezusammensetzung
oder einer gesteigerten oder erhöhten
Kohlehydratzusammensetzung führen.
Die Erfindung kann auch verwendet werden, um einen Samenphänotyp, wie die
Farbe der Samenschale, oder sogar die Entwicklung von Samen zu kontrollieren.
In einigen Fällen
kann es vorteilhaft sein, ein Gen zu exprimieren, welches die Samenentwicklung
in einem bestimmten Stadium stoppt, was zur Erzeugung von "samenlosen" Früchten oder
Samen, die große
Mengen an Vorläufern
reifer Samenprodukte enthalten, führt. Die Extraktion dieser
Vorläufer
kann in diesem Fall vereinfacht werden.
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Weitere
Verwendungsformen umfassen die Aufnahme von Fusionsproteinen, die
Antigene oder Impfstoffe gegen Krankheiten enthalten. Diese Anwendung
kann insbesondere für
Verbesserungen in der Gesundheitspflege bei Fischen oder anderen
Wildtieren relevant sein, die nicht durch konventionelle Mittel
bewertbar ist, da die ausgepreßten
Samen direkt in eine geeignete Nahrungs- bzw. Futtermittelquelle umgewandelt
werden können.
Weitere Verwendungsformen umfassen die Zugabe von Phytase, um die
Nährstoffeigenschaften von
Samen für
monogastrische Tiere durch die Freisetzung von Phosphat aus gespeichertem
Phytat zu verbessern, die Zugabe von Chlorophyllase, um eine unerwünschte Kontamination
der Samenöle,
insbesondere von Canolaöl,
mit Chlorophyll zu reduzieren, und die Zugabe von Enzymen, um Antimetaboliten,
Pigmente oder Toxine in Samen zu reduzieren. Zusätzlich kann das Fusionsprotein
ein insektizides oder fungizides Protein, wie Magainin oder Secropin,
oder einen Teil eines für
einen landwirtschaftlichen Schädling,
wie z.B. eine Pilzzellwand oder -membran, spezifischen Immunglobulins
umfassen, das bzw. der an das Ölkörperprotein
gekoppelt ist und dadurch die Beständigkeit des Samens gegen Verderben
vor und nach der Ernte verbessert.
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Anwendungsmöglichkeiten
für chimäre Proteine,
die mit der Ölkörperfraktion
assoziiert sind, umfassen wie oben Enzyme, die gegenüber N- oder
C-terminalen Fusionen tolerant sind und die Aktivität beibehalten. Mit Ölkörpersuspensionen
assoziierte Enzyme können
mit einfachen oder komplexen, Enzymsubstrate enthaltenden Lösungen gemischt
werden. Nach der Umwandlung der Substrate in Produkte wird die Enzym-Oleosin-Fusion
mittels Zentrifugation und Flotation leicht gewonnen und kann unbegrenzt
wiederverwendet werden.
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Die
folgenden Beispiele werden lediglich zu Veranschaulichungszwecken
angegeben und sollen nicht beschränkend sein.
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Beispiel
1: Isolation von Pflanzen-Oleosingen. Ölkörperproteine können aus
einer Vielzahl von Quellen isoliert werden. Die Isolation eines Ölkörperproteingens
(Oleosin) aus der Pflanzenspezies Arabidopsis thaliana wird hier
beschrieben. Ähnliche
Verfahren können
von einem Fachmann auf dem Gebiet verwendet werden, um Ölkörperproteine
aus anderen Quellen zu isolieren. In diesem Beispiel wurde ein Oleosingen
aus Brassica napus (beschrieben von Murphy et al., 1991, Biochim.
Biophys. Acta 1088:86–94)
verwendet, um eine in dem Lambda-Klonierungsvektor EMBL 3A (erhalten
von Stratagene Laboratories) konstruierte genomische Bibliothek
von A. thaliana (Sorte Columbia) unter Verwendung von Standardtechniken
zu screenen. Das Screening führte
zu der Isolierung eines Klons von EMBL 3A (bezeichnet als Klon 12.1)
mit einem 15 kb langen genomischen Fragment, welches ein Oleosingen
von A. thaliana enthält.
Die codierende Region des Oleosingens ist in einem 6,6 kb langen
Kpn I-Restriktionsfragment dieses 15 kb langen Fragments enthalten. Das
6,6 kb lange Kpn I-Restriktionsfragment wurde weiter kartiert, und
ein 1,8 kb langes Nco I/Kpn I-Fragment, welches
das Oleosingen einschließlich
ungefähr
850 Nukleotide der 5'-Sequenz
enthielt, die komplette codierende Sequenz und die 3'-Region wurden isoliert.
Diese 1,8 kb lange Fragment wurde am Ende aufgefüllt und an die Sma I-Stelle
von RFM13mp19 subkloniert. Das 1,8 kb lange Insert wurde mit einer
Reihe standardmäßiger Restriktionsenzyme
weiter verdaut und für
die Sequenzierung in M13mp19 subkloniert. Standardmäßige Klonierungsverfahren
wurden gemäß Sambrook
et al. (Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Aufl., 1989, Cold
Spring Harbour Laboratory Press) durchgeführt. Die Nukleotidsequenz wurde
bestimmt, und die 1,8 kb lange Sequenz des Oleosingens aus A. thaliana
ist in 2 und SEQ ID NO:1 gezeigt. Diese bestimmte DNA-Sequenz codiert ein
18 kDa großes
Oleosingen aus A. thaliana. Die codierende Region enthält ein einzelnes
Intron. Dieses Gen wurde für
die Konstruktion rekombinanter Proteinexpressionsvektoren verwendet. Das
Gen kann auch zum Screenen genomischer Bibliotheken anderer Spezies
verwendet werden.
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Beispiel
2: Modifikation eines nativen Oleosins für die Expression heterologer
Proteine. Das in Beispiel 1 beschriebene DNA-Fragment, welches das
Oleosingen und regulatorische Elemente enthält, wurde in eine Expressionskassette
zur Verwendung mit einer Vielzahl fremder/alternativer Gene eingebracht.
Das nachfolgend Beschriebene veranschaulicht die an dem nativen
Oleosingen, insbesondere dem Promotor und der codierenden Region,
aus A. thaliana vorgenommene Modifikation, um dieses Gen zur Veranschaulichung
der Erfindung zu verwenden. Es wird in Betracht gezogen, daß eine Vielzahl
von Techniken verwendet werden kann, um rekombinante Moleküle zu erhalten;
dementsprechend dient dieses Beispiel lediglich der Veranschaulichung
und soll nicht beschränkend
sein. Das in Beispiel 1 beschriebene Oleosingen aus A. thaliana
wurde als ein 1803 bp langes Fragment, flankiert durch Nco I- und
Kpn I-Stellen, in einen mit pPAW4 bezeichneten Vektor kloniert.
Das Plasmid pPAW4 ist ein Klonierungsvehikel, das von dem Plasmid
pPAW1 abgeleitet ist, welches ein Bluescript-Plasmid (Clonetech
Laboratories) ist und ein Acetolactatsynthase- (ALS-)Gen aus Brassica
napus enthält
(Wiersma et al., 1989, Mol. Gen. Genet. 219:413–420). Um pPAW4 zu konstruieren,
wurde das Plasmid pPAW1 mit Kpn I verdaut. Die verdaute DNA wurde
Agarosegelelektroforese unterzogen, und das Fragment, welches das
Rückgrat
des Bluescript-Plasmidvektors
und einen 677 Basenpaare langen Abschnitt des ALS-Gens aus B. napus
enthielt, wurde isoliert und erneut ligiert. Dieses Plasmid enthält die folgenden eindeutigen
Restriktionsstellen in dem Insert: Pst I, Nco I, Hind III und Kpn
I. Dieses Plasmid wurde mit pPAW4 bezeichnet. Das 1803 bp lange
Nco I-Kpn I-Oleosingenfragment aus Arabidopsis wurde zwischen den
Nco I- und Kpn I-Stellen in pPAW4 kloniert. Das resultierende Plasmid
enthielt zusätzlich
zu den Bluescript-Plasmidsequenzen
ein von dem ALS-Gen aus B. napus abgeleitetes 142 bp langes Pst
I-Nco I-Fragment
und das ganze 1803 bp lange Oleosingen aus Arabidopsis. Das 142
bp lange Pst I-Nco I-Fragment liegt infolge des Klonierungsansatzes
nur als "Stuffer"-Fragment vor und
wird in Oleosin-Expressionskonstrukten
nicht verwendet.
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Das
resultierende Plasmid wurde verwendet, um das Oleosingen aus Arabidopsis
weiter zu modifizieren. Ortsspezifische Mutagenese wurde verwendet,
um Nukleotidänderungen
an den Positionen –2, –1 und +4 in
der in 2 gezeigten DNA-Sequenz einzubringen. Die vorgenommenen Änderungen
waren die folgenden: A zu T (Nukleotidposition –2), A zu C (Nukleotidposition –1) und
G zu A (Nukleotidposition +4). Diese Nukleotidänderungen erzeugen eine 6 Nukleotide
umfassende Bsp HI-Restriktionsendonukleasestelle an den Nukleotidpositionen –2 bis +4.
Die Bsp HI-Stelle (T/CATGA) umschließt das ATG-Initiationscodon
und liefert ein zurückgesetztes
Ende, das mit Nco I kompatibel ist. Eine zweite Modifikation wurde
durch Verdau mit den Enzymen Eco RV und Msc I vorgenommen, welche
ein 658 bp langes Fragment freisetzten, das den größten Teil der
codierenden Sequenz des nativen Oleosins enthielt. Dieser Verdau
hinterließ stumpfe
Enden sowohl an der Eco RV- als auch an der Msc I-Stelle. Der geschnittene
Vektor wurde in Gegenwart eines Oligonukleotidlinkers rezirkularisiert,
welcher die folgenden eindeutigen Restriktionsstellen enthält: Hind
III, Bgl II, Sal I, Eco RI und Cla I. Das rezirkularisierte Plasmid
enthielt alle 5'-regulatorischen
Sequenzen des Oleosingens, eine Transkriptionsstartstelle und ein
in eine Bsp HI-Stelle eingebettetes Initiationscodon. Einunddreißig Basen stromabwärts hiervon
befindet sich ein kurzer Polylinker, der eindeutige Restriktionsstellen
enthält.
Dieses Plasmid wurde mit pOleoP1 bezeichnet. Die Restriktionskartierung
dieses Konstrukts ist in 3 gezeigt.
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Bei
der Einbringung irgendeiner DNA-Sequenz in pOleoP1 erfordert diese
bestimmte Kassette, daß die
fremde DNA-Sequenz eine Bsp HI- oder eine Nco I-Stelle an der anfänglichen
ATG-Position aufweist
oder daß sie
so modifiziert wurde, daß sie
eine solche aufweist. Dies gewährleistet
die Aufrechterhaltung des Abstands zwischen der "Kappen"-Stelle und dem Initiationscodon. Alternativ
können
Restriktionsstellenlinker hinzugefügt werden, um die Einbringung
in die Kassette zu erleichtern. Die gleiche Restriktionsstelle kann
für die Stelle
der Einbringung des 3'-Endes
des Gens ausgewählt
werden, oder Linker können
hinzugefügt
werden, um geeignete Stellen einzubringen. Das komplette chimäre Konstrukt
wird dann unter Verwendung des geeigneten Restriktionsenzyms (der
geeigneten Restriktionsenzyme) abgetrennt und in einen geeigneten
Pflanzen-Transformationsvektor
eingebracht.
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Beispiel
3: Verwendung des Oleosinpromotors aus Arabidopsis zum Kontrollieren
der Expression in heterologen Pflanzenspezies. Um die Expression
des Oleosinpromotors zu zeigen und um die Menge der 5'-regulatorischen
Region zu bestimmen, die für
die Expression in transgenen Pflanzen notwendig ist, wurde eine
kleine Anzahl von DNA-Konstrukten hergestellt, die die 5'-Transkriptions-Initiationsregion des
Oleosingens aus Arabidopsis, die mit der codierenden Region für β-Glucuronidase
(GUS) verbunden ist, enthalten. Diese Konstrukte wurden unter Verwendung
von PCR hergestellt. Die Konstrukte werden entsprechend der Menge
der darin enthaltenen 5'-Region von Oleosin
ausgestaltet, beispielsweise umfaßt das 2500-Konstrukt ungefähr 2500
Basenpaare der 5'-Region
von Oleosin. Die Konstrukte wurden in Brassica napus und Tabak eingebracht,
und die Expression des β-Glucuronidase-(GUS-)Gens
wurde gemessen, wie es unten ausführlich beschrieben ist. Die
Konstrukte wurden unter Verwendung standardmäßiger molekularbiologischer
Techniken, einschließlich
Restriktionsenzymverdau, Ligation und Polymerasekettenreaktion (PCR),
hergestellt. Zur Veranschaulichung der verwendeten Techniken wird
die Konstruktion des 800-Konstrukts
ausführlich
beschrieben.
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Um
ein DNA-Fragment, welches ungefähr
800 Basenpaare der 5'-Transkriptions-Initiationsregion
des Oleosingens aus Arabidopsis enthält, in einer Ausgestaltung
zu erhalten, die für
die Ligation an eine GUS codierende Sequenz geeignet ist, wurde
PCR verwendet. Um die notwendige PCR-Vervielfältigung durchzuführen, wurden
zwei Oligonukleotidprimer synthetisiert (Milligen-Biosearch, Cyclone
DNA-Syntheseautomat). Der erste Primer, der 5'-Primer, wurde mit GVR10 bezeichnet
und hatte die folgende Sequenz (ebenfalls gezeigt in SEQ ID NO:11):
5'-CACTGCAGGAACTCTCTGGTAA-3' (GVR10)
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Die
kursiv gedruckten Basen entsprechen den Nukleotidpositionen -833
bis -817 in der in 2 gezeigten Sequenz. Die Pst
I-Stelle ist unterstrichen. Die zusätzlichen Nukleotide 5' zu dieser Sequenz
in dem Primer sind nicht identisch mit dem Oleosingen, wurden jedoch
mit aufgenommen, um eine Pst I-Stelle am 5'-Ende des Vervielfältigungsprodukts anzuordnen.
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Der
zweite Primer, der 3'-Primer,
wird mit ALP 1 bezeichnet und hat die folgende Sequenz (ebenfalls gezeigt
in SEQ ID NO:12):
5'-CTACCCGGGATCCTGTTTACTAGAGAGAATG-3' (ALP 1)
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Dieser
Primer enthält
das exakte Komplement (dargestellt in Kursivdruck) zu der in 2 gezeigten Sequenz
von den Basen -13 bis -30. Zusätzlich
enthält
er weitere 13 Basen am 5'-Ende,
die hinzugefügt
wurden, um zwei (einander überlappende)
Restriktionsstellen, Sma I (Erkennung CCCGGG) und Bam HI (Erkennung
GGATCC), am 3'-Ende
des Vervielfältigungsprodukts
bereitzustellen, um die Klonierung des PCR-Fragments zu vereinfachen.
Sowohl die Sma I- als auch die Bam HI-Stelle sind unterstrichen;
die Bam HI-Stelle ist durch doppelte Unterstreichung dargestellt.
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Diese
beiden Primer wurden in einer PCR-Vervielfältigungsreaktion verwendet,
um ein DNA-Fragment zu
erzeugen, welches die Sequenz zwischen den Nukleotiden -833 und
-13 des Oleosingens enthält,
das nun eine Pst I-Stelle am 5'-Ende
und Sma I- und Bam HI-Stellen am 3'-Ende enthält. Die Matrize bildete der
genomische Oleosinklon 12.1, der in Beispiel 1 beschrieben wurde.
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Das
Vervielfältigungsprodukt
wurde mit OLEO p800 bezeichnet und wurde mittels eines Gels gereinigt und
mit Pst I verdaut. Das Produkt des Verdaus wurde mittels eines Gels
gereinigt und unter Verwendung des Klenow-Fragments von DNA-Polymerase
am Ende aufgefüllt
und dann unter Erzeugung eines stumpfendigen Fragments mit Sma I
geschnitten. Dieses Fragment wurde unter Erhalt des Plasmids pUC
OLEOp800 in die Sma I-Stelle von pUC19 kloniert. Dieses Plasmid
enthielt das Insert in einer solchen Orientierung, daß das Ende
des vervielfältigten
Fragments, das die Pst I-Stelle
enthielt, proximal zu der einzigartigen Hind III-Stelle in dem pUC19-Klonierungsvektor
ist und das Ende des vervielfältigten
Fragments, welches die Sma I- und die Bam HI-Stelle enthält, proximal
zu der einzigartigen Eco RI-Stelle in pUC19 ist. Dieser Subklon
enthält
nun ungefähr
800 Basenpaare der 5'-regulatorischen
Region des Oleosingens aus Arabidopsis.
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Die
in dem Plasmid pUC OLEOp800 enthaltene Promotorregion wurde mit
dem Reportergen GUS fusioniert. Dies wurde durch Substitution der
Oleosin-Promotorregion durch einen mit einem GUS-Gen fusionierten
Hitzeschockpromotor in dem Plasmid HspGUS1559 bewerkstelligt. HspGUS1559
ist ein Plasmid, das als binärer
Vektor in Agrobacterium verwendet wird, abgeleitet von dem Vektor
pCGN 1559 (MacBride und Summerfeldt, 1990, Plant Molecular Biology,
14, 269– 276),
mit einem Insert, welcher den Hitzeschockpromotor (flankiert durch
Bam HI-Stellen), den offenen Leserahmen für β-Glucuronidase und einen Nopalinsynthaseterminator
(abgeleitet von pB1221, Jefferson, R.A. in Cloning Vectors, 1988,
Hrsg. Pouwels, P., Enger-Valk, B.E., Brammer, W.J., Elsevier Science
Pub BV, Amsterdam Abschnitt VII, Ai11) enthält. Das binäre Plasmid HspGUS1559 wurde
mit Bam HI verdaut, was zur Freisetzung des Hitzeschockpromotors
führte
und die Einfügung
eines Bam HI-Fragments an seiner Stelle erlaubte. pUC OLEOp800 wurde
dann unter Erhalt eines durch Bam HI-Stellen flankierten Promotorfragments
mit Bam HI geschnitten. Dieses Fragment wurde unter Erhalt des binären Transformationsvektors
pOLEOp8000US1559 von Agrobacterium in die Bam HI-Stellen des Plasmids
HspGUS1559 kloniert. Die anderen Konstrukte wurden durch das gleiche
PCR-Verfahren hergestellt, wie es oben beschrieben wurde, unter
Verwendung der geeigneten Primer zur Vervielfältigung des -2500-Fragments,
des -1200-Fragments, des -600-Fragments oder des -200-Fragments.
Diese Plasmide wurden verwendet, um Brassica napus und Tabak zu
transformieren. GUS-Expressionsassays (Jefferson, R.A., 1987, Plant
Mol. Biol. Rep. 5:387–405)
wurden mit den sich entwickelnden Samen und sich nicht reproduzierenden
Pflanzenteilen als Kontrollen durchgeführt. Die mit Brassica napus
erzielten Ergebnisse, die als spezifische Aktivität des GUS-Enzyms ausgedrückt sind,
sind in Tabelle I gezeigt. Die mit Tabak erzielten Ergebnisse sind
in Tabelle II gezeigt. Die gezeigte Expression von GUS ist ein Durchschnittswert,
der aus ungefähr
fünf Samen
von jeder von ungefähr
fünf verschiedenen
transgenen Pflanzen erhalten wurde.
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Diese
Ergebnisse zeigen, daß das
Oleosinfragment von -833 bis -813, das in dem 800-Konstrukt verwendet
wurde, ausreichende Informationen enthält, um die spezifische Expression
eines Reportergens in Keimen von transgener Brassica napus bereits
im Herzstadium zu steuern, und daß der Oleosinpromotor aus Arabidopsis
in der Lage ist, die Transkription in anderen Pflanzen als Arabidopsis
zu steuern.
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Es
sei angemerkt, daß die
hier gezeigte spezifische Expression nicht von Wechselwirkungen
mit dem nativen Terminator eines 3'-Endes des Oleosingens abhängig ist.
In diesem Beispiel wurde der 3'-Oleosinpromotor
durch einen von dem Nopalinsynthasegen von Agrobacterium abgeleiteten
Terminator ersetzt. Somit ist die Sequenz in dem 800-Konstrukt ausreichend,
um das gewünschte
Expressionsprofil unabhängig
von Hilfssequenzen zu erzielen.
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Beispiel
4: Verwendung des Oleosinpromotors und codierender Sequenzen zur
Steuerung von Fusionsproteinen zu der Ölkörperfraktion von Samen. In
diesem Beispiel haben wir eine transgene Pflanze hergestellt, die
unter der Kontrolle des Ölkörperpromotors
Fusionsproteine exprimiert, die sich mit Ölkörpern verknüpfen. Die enzymatischen Eigenschaften
der eingefügten
codierenden Sequenzen bleiben während
der Fusion mit dem Oleosin erhalten. In diesem Beispiel verwenden
wir das von dem Mikroorganismus E. coli abgeleitete Enzym β-Glucuronidase,
das unter der Kontrolle des Oleosinpromotors aus Arabidopsis mit
der Oleosin codierenden Region fusioniert war (bezeichnet als eine
Oleosin/GUS-Fusion). Um eine innerhalb des Leserahmens liegende
GUS-Fusion mit dem
Oleosin aus Arabidopsis zu erzeugen, wurden zwei Zwischenplasmide konstruiert,
die als pOThromb und pGUSNOS bezeichnet werden.
-
Das
Plasmid pOThromb umfaßt
die 5'-regulatorische
Region von Oleosin, die Oleosin codierende Sequenz, wobei der Carboxyterminus
des Proteins durch Zugabe einer Thrombin-Spaltungsstelle modifiziert wurde. Das
Plasmid pGUSNOS enthält
die das GUS-Enzym codierende Region, gefolgt von dem Polyadenylierungssignal
des nos-Terminators. Diese beiden Plasmide wurden verbunden, um
ein Fusionsprotein zu erzeugen, welches aus dem Oleosinprotein besteht,
das mittels eines Linkerpeptids, welches von der Endoprotease Thrombin
erkannt wird, mit dem GUS-Enzym fusioniert ist.
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Diese
Plasmide wurden unter Verwendung von PCR und den unten gezeigten
spezifischen Primern konstruiert. Für die Konstruktion von pOThromb
wurde ein Linkeroligonukleotid mit der Bezeichnung GVR01 synthetisiert,
welches die folgende (in SEQ ID NO:13 gezeigte) DNA-Sequenz hat:
-
Diese
DNA-Sequenz enthält
von den Nukleotiden 27–62
Sequenzen, die zum 3'-Ende
der Arabidopsis-Oleosin codierenden Sequenz komplementär sind,
von den Nukleotiden 12–26
Sequenzen, die Aminosäuren
codieren, die die codierende Region für eine Thrombin-Spaltungsstelle,
LVPRGS, umfassen, und von den Nukleotiden 5–14 die Sequenz für die Restriktionsstellen
Bam HI und Nco I. Ein zweiter Primer, der als GVR10 bezeichnet wird,
wurde ebenfalls synthetisiert und bestand aus der folgenden DNA-Sequenz
(die auch in SEQ ID NO:11 gezeigt ist):
-
Diese
DNA-Sequenz enthält
von den Nukleotiden 5–24
Sequenzen, die zu den Oleosin 5'-flankierenden Sequenzen
-834 und -814 homolog sind. Diese beiden Primer wurden verwendet,
um die Promotorregion (0,8 kb) des Oleosingens aus Arabidopsis zu
vervielfältigen,
die in dem in Beispiel 1 beschriebenen Klon 12.1 enthalten ist.
Das resultierende Fragment wurde am Ende aufgefüllt und in die Sma I-Stelle
von pUC19 kloniert. Dieses Plasmid wurde mit pOThrom bezeichnet
und enthielt die Oleosinpromotorregion, die Oleosin codierende Sequenz,
gefolgt von einer Spaltungsstelle für das Enzym Thrombin und Restriktionsstellen
für die Insertion
der β-Glucuronidase
(im folgenden GUS).
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Um
eine innerhalb des Leserahmens liegende Fusion von GUS mit der Oleosin
codierenden Region aus Arabidopsis, die nun in pOThrom enthalten
war, zu erzeugen, wurde ein GUS-Gen mit der geeigneten Restriktionsstelle
unter Verwendung von PCR konstruiert. Ein als GVR20 bezeichne tes
Oligonukleotid wurde synthetisiert, welches die folgende DNA-Sequenz
(auch gezeigt in SEQ ID NO:14) enthielt:
-
Dieses
Oligonukleotid enthält
von den Nukleotiden 9–29
Sequenzen, die zu dem GUS-Gen komplementär sind, und von den Nukleotiden
3–12 die
Sequenz für
die Restriktionsstellen Bam HI und Nco I, um das Klonieren zu vereinfachen.
Um diese Restriktionsstellen zu erzeugen, wurde das vierte Nukleotid
der GUS-Sequenz von T zu G verändert,
wodurch das TTA-Codon (Leu) zu GTA (Val) geändert wurde. Der zweite verwendete
Primer war der universelle Sequenzierungsprimer, welcher die folgende
DNA-Sequenz (auch gezeigt in SEQ ID NO:15) umfaßte:
-
GVR20
und der universelle Sequenzierungsprimer wurden verwendet, um die
GUS-Nopalinsynthase-Terminatorregion
aus dem Plasmid pBI 121 (Clonetech Laboratories) zu vervielfältigen.
Dieses Fragment wurde am Ende aufgefüllt und in die Sma I-Stelle
von pUC19 kloniert. Dieses Plasmid wurde mit pGUSNOS bezeichnet.
-
Das
Plasmid pOThromb wurde mit Pst I und Nco I verdaut, pGUSNOS wurde
mit Nco I und Xba I verdaut. Die Inserts dieser beiden Plasmide
wurden gleichzeitig in pCGN1559 ligiert, welches mit Xba I und Pst
I geschnitten wurde, um das Plasmid pCGOBPGUS zu erzeugen. Das Plasmid
pCGOBPGUS enthielt in der nachstehenden Reihenfolge die 5'-regulatorische Region
von Oleosin aus Arabidopsis, die Oleosin codierende Region, eine
kurze Aminosäuresequenz
am Carboxyende der Oleosin codierenden Sequenz, umfassend eine Thrombin-Proteaseerkennungsstelle,
und die codierende Region für
das β-Glucuronidasegen,
gefolgt von dem Polyadenylierungssignal des nos-Terminators. Das durch dieses bestimmte
DNA-Konstrukt codierte Fusionsprotein wird als ein Oleosin/GUS-Fusionsprotein
bezeichnet.
-
Das
Plasmid pCGOBPGUS wurde mit Pst I und Kpn I verdaut, die in die
Pst I- und Kpn I-Stellen
von pCGN1559 kloniert waren, was zu dem Plasmid pCGOBPGUS führte, das
als binärer
Vektor in Transformationsexperimenten mit Agrobacterium verwendet
wurde, um transgene B. napus zu erzeugen. Samen von transgener Brassica
napus wurden erhalten und hinsichtlich GUS-Aktivität getestet. Die transformierten
Samen zeigten GUS-Aktivität,
die speziell mit der Ölkörperfraktion
assoziiert war. Die Ergebnisse dieser Experimente sind in Tabelle
III gezeigt. Die Daten zeigen die spezifische Fraktionierung des
GUS-Enzyms an die Ölkörperfraktion.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Expression und das spezifische
Zielen eines von Bakterien abgeleiteten Enzyms auf die Ölkörperfraktion
transgener Pflanzen.
-
Ein
Fachmann auf dem Gebiet erkennt, daß verschiedene Modifikationen
des obigen Verfahrens vorgenommen werden können. Beispielsweise kann ein
konstitutiver Promotor verwendet wer den, um die Expression eines
Oleosin/GUS-Fusionsproteins zu kontrollieren. Insbesondere kann
der 35S-Promotor auch verwendet werden, um die Expression der oben
beschriebenen Oleosin/GUS-Fusion
zu kontrollieren, indem in dem Vektor pCGOBPGUS der Oleosinpromotor
aus Arabidopsis durch den 35S-Promotor von CaMV (erhältlich aus dem
Vektor pBI 221.1, Clonetech Laboratories) ersetzt wird. Der resultierende
Vektor kann in der nachstehenden Reihenfolge den CaMV-35S-Promotor, die Oleosin
codierende Region, eine kurze Aminosäuresequenz am Carboxyende der
Oleosin codierenden Sequenz, umfassend eine Thrombin-Proteaseerkennungsstelle, die
codierende Region für
das β-Glucuronidasegen,
gefolgt von dem Polyadenylierungssignal des nos-Terminators, enthalten.
Dieses Plasmid kann in Bin 19 eingefügt werden, und das resultierende
Plasmid kann in Agrobacterium eingebracht werden. Der resultierende
Stamm kann verwendet werden, um B. napus zu transformieren. Die
Aktivität
von GUS kann in der Ölkörperfraktion
gemessen werden.
-
Beispiel
5: Spaltung von Oleosin-Fusionsproteinen. In Beispiel 4 wurde gezeigt,
daß die
in dem Oleosin enthaltene Zielinformation ausreichend ist, um die
Oleosin/GUS-Fusion auf den Ölkörper zu
richten. Das Oleosin/GUS-Fusionsprotein enthält eine Aminosäuresequenz
(LVPRGS), die das Oleosin von GUS trennt. Diese Sequenz wird von
der Protease Thrombin erkannt, welche diese Peptidsequenz nach dem
Aminosäurerest
Arginin (R) spaltet. Die transgenen Samen, die diese Oleosin/GUS-Fusionen
enthielten, wurden verwendet, um den allgemeinen Nutzen eines solchen
Verfahrens zur Abspaltung eines fremden Peptids von intakten Ölkörpern, die
Oleosin/Fremdpeptid-Fusionsproteine
enthalten, zu zeigen. Die Ölkörperfraktion,
die das Oleosin/GUS-Fusionsprotein enthielt, wurde in Thrombin-Spaltungspuffer
resuspendiert, welcher sich aus 50 mM Tris (pH 8,0), 150 mM NaCl,
2,5 mM CaCl2, 2% Triton X-100 und 0,5% Sarcosyl
zusammensetzte. Das Enzym Thrombin wurde zugegeben, und die Probe
wurde für
jeweils 30 Minuten auf 45°C,
50°C und
55°C gehalten. Nach
dieser Inkubation wurden die Ölkörper gewonnen
und hinsichtlich GUS-Aktivität
getestet. Die enzymatische Aktivität von GUS wurde nach dieser
Spaltung und der Entfernung der Ölkörper in
der wäßrigen Phase gefunden.
Dies ist in Tabelle IV gezeigt. Eine Western-Blot-Analyse bestätigte die
Abspaltung des Enzyms GUS von dem Oleosin/GUS-Fusionsprotein. Dieses
Beispiel veranschaulicht die Spaltung und Gewinnung eines aktiven
Enzyms aus einer Oleosin/Enzym-Fusion
nach der Biosynthese und Gewinnung des Enzyms in der Ölkörperfraktion
transgener Pflanzen.
-
Beispiel
6: Verwendung von Fusionsproteinen als wiederverwendbare immobilisierte
Enzyme. In diesem Beispiel wurden Oleosin/GUS-Fusionsproteine, die
mit Ölkörpern assoziiert
waren, als immobilisierte Enzyme für die Biokonversion von Substraten
verwendet. Hierbei wurde die Tatsache ausgenutzt, daß die Eigenschaften
der Enzyme bei der Fusion mit dem Oleosin erhalten bleiben und daß das Oleosin
sehr spezifisch und stark mit den Ölkörpern assoziiert ist, selbst
wenn die Ölkörper aus
Samen extrahiert werden. In diesem Beispiel wird gezeigt, daß die Fusionsenzyme
aufgrund ihrer Verknüpfung
mit den Ölkörpern wiederholt
verwendet und leicht gewonnen werden können. Um die wiederverwendbare
und stabile GUS-Aktivität
der transgenen Samen zu zeigen, wurden transgene Ölkörper aus
reifen trockenen Samen wie folgt isoliert. Die transgenen Samen
von Brassica napus, die ein Oleosin/GUS-Fusionsprotein enthielten,
wurden in Extraktionspuffer A, der aus 0,15 M Tricin-KOH, pH 7,5,
10 mM KCl, 1 mM MgCl2 und 1 mM EDTA, 4°C bestand,
gemahlen, und kurz vor der Verwendung wurde Saccharose bis zu einer
Endkonzentration von 0,6 M zugegeben. Die gemahlenen Samen in Extraktionspuffer
wurden vor Zentrifugation für
10 Minuten bei 5000 × g
bei 4°C
durch vier Schichten Käsetuch
filtriert. Die in Form einer Oberflächenschicht vorliegenden Ölkörper wurden
gewonnen und in Puffer A, der 0,6 M Saccharose enthielt, resuspendiert.
Diese Lösung
wurde mit einem gleichen Volumen an Puffer A, enthaltend 0,1 M Saccharose, überlagert
und bei 18.000 × g
für 20
Minuten zentrifugiert. Dieses Verfahren wurde mit der gereinigten Ölkörperfraktion
(die die Ölkörper und
die Oleosin/GUS-Fusionsproteine enthielt) zweimal wiederholt, und
diese wurde in Puffer A, der 1 mM p-Nitrophenyl-β-D-glucuronid, ein Substrat
für das
Enzym GUS, enthielt, resuspendiert. Nach der Inkubation wurde die
Umwandlung des farblosen Substrats in das gelbe p-Nitrophenol als
ein Anzeichen für
GUS-Aktivität
in den Suspensionen von transgenen Ölkörpern verwendet. Dies zeigte,
daß die
Aktivität
des Enzyms bei der Fusion mit dem Oleosinprotein erhalten bleibt
und daß das
Enzym, während
es an die Ölkörper angehängt ist,
für Substrat
erreichbar ist. Die Ölkörper wurden
wie oben beschrieben gewonnen. Nach Entfernung der Ölkörper blieb
kein GUS-Enzym in der wäßrigen Phase
zurück.
Die Ölkörper wurden
dann zu frischem Substrat zugegeben. Wenn man die Ölkörper mit
frischem Substrat reagieren ließ,
zeigte sich eine Umwandlung des Substrats. Dieser Prozeß wurde viermal
wiederholt, ohne daß es
zu einem Verlust an GUS-Aktivität
kam. In parallelen quantitativen Experimenten wurde die Menge an
Methylumbelliferylglucuronid (MUG), umwandelt in Methylumbelliferon,
mittels Fluorimetrie bestimmt, und die Ölkörper wurden mittels Flotationszentrifugation
gewonnen und zu einem neuen Teströhrchen, welches MUG enthielt,
zugegeben. Der verbleibende Puffer wurde hinsichtlich restlicher
GUS-Aktivität
untersucht. Dieses Verfahren wurde mehrere Male wiederholt. Das
Enzym GUS zeigte nach viermaliger Verwendung 100% Aktivität und blieb
stabil mit der Ölkörperfraktion
assoziiert. Diese Ergebnisse sind in Tabelle V gezeigt. Diese Experimente
zeigen die Immobilisierung und Gewinnung des aktiven Enzyms nach
Substratumwandlung. Die Stabilität
der Aktivität
von GUS in teilweise gereinigten Ölkörpern wurde durch Messen der
GUS-Aktivität
der Ölkörpersuspension
in mehreren aufeinanderfolgenden Wochen bestimmt. Die Halbwertszeit
der Aktivität
von GUS beträgt
mehr als 3 Wochen, wenn die Ölkörper in
Extraktionspuffer bei 4°C gelagert
werden.
-
Beispiel
7: Expression von IL-1-β als
Fusionsprotein. Um den Nutzen der Erfindung weiter zu veranschaulichen,
wurde das menschliche Protein Interleukin 1-b (IL-1-β) für die Biosynthese
gemäß dem Verfahren ausgewählt. IL-1-β besteht
aus 9 Aminosäuren
(aa), Val-Gln-Gly-Glu-Glu-Ser-Asn-Asp-Lys
(Antoni et al., 1986, J. Immunol. 137:3201–3204, SEQ ID NO:16). Die Strategie
für die
Biosynthese bestand darin, dieses aus neun Aminosäuren bestehende
Protein am Carboxyterminus des nativen Oleosinproteins einzubringen.
Die Strategie umfaßte
weiterhin die Aufnahme einer Proteaseerkennungsstelle, um die Abspaltung
von IL-1-β von
dem Oleosinprotein, während
es mit den Ölkörpern fusioniert
war, zu erlauben. Um dies zu erreichen, wurde eine Erkennungsstelle
für die Endoprotease
Faktor Xa in das Konstrukt aufgenommen. Die Protease Faktor Xa kann
eine Proteinsequenz spalten, die die Aminosäuresequenz Ile-Glu-Gly-Arg
enthält.
Die Spaltung findet nach dem Argininrest statt. Auf Basis dieser
Sequenzen wurde ein Oligonukleotid synthetisiert, welches 18 Nukleotide
der 3'-codierenden
Region des Oleosins aus A. thaliana (Basenposition 742–759, codiert
die letzten sechs Aminosäuren
des nativen Proteins), einen Alaninrest (als Ergebnis der Ersetzung
des TAA-Stopcodons des nativen Oleosins durch ein GCT-Codon für Alanin),
die codierende Sequenz für
die Spaltung durch Faktor Xa (vier Codons für die Aminosäuren Ile-Glu-Gly-Arg),
gefolgt von der codierenden Sequenz für IL-1-β enthielt. Das Oligonukleotid
umfaßte
weiterhin ein TAA-Stopcodon
nach dem Lysinrest von IL-1-β am
Carboxyterminus, und benachbart zu diesem Stopcodon wurde eine Sal
I-Restriktionsstelle hinzugefügt.
Die IL-1-β codierende Sequenz
wurde unter Verwendung einer optimalen Codonverwendung für das Oleosin
aus B. napus und A. thaliana ausgestaltet. Für Fachleute auf dem Gebiet
liegt es auf der Hand, daß eine
maximale Expression erwartet wird, wenn die Codonverwendung des
rekombinanten Proteins zu der anderer Gene paßt, die in der gleichen Pflanze
oder dem gleichen Pflanzengewebe exprimiert werden. Dieses Oligonukleotid
wurde in das Oleosingen aus Arabidopsis eingebracht. Das modifizierte
Oleosingen wurde mit Pst I und Sal I geschnitten und unter Erhalt
des Plasmids mit der Bezeichnung pCGOBPILT mit dem nos-Terminator verknüpft. Dieses Plasmid
enthält
in der nachstehenden Reihenfolge den Oleosinpromotor aus Arabidopsis,
die Oleosin codierende Sequenz, einschließlich des Introns, und die
IL-1-β codierende
Region, die durch eine Faktor Xa-Proteaseerkennungsstelle und das
Polyadenylierungssignal des nos-Terminators am Carboxyterminus des
Oleosinproteins angehängt
ist. Dieses Konstrukt wurde in das binäre Plasmid Bin 19 (Bevan, M.,
1984, Nucl. Acids Res. 12:8711–8721)
eingefügt,
und das resultierende Plasmid wurde in Agrobacterium eingebracht.
Der resultierende Stamm wurde verwendet, um B. napus und Tabakpflanzen
zu transformieren.
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Die
Oleosin/IL-1-β-Fusion
war stabil in die Genome von Tabak und B. napus integriert. Die
Northern-Analyse von embryonaler RNA, die aus verschiedenen transformierten
Tabakpflanzen isoliert worden war, zeigte die Ansammlung von Arabidopsis-Oleosin/IL-1-β-mRNA.
-
Ölkörperproteine
aus transformierten Tabaksamen wurden hergestellt, und eine Western-Blot-Analyse wurde
durchgeführt.
Ein gegen ein 22 kDa großes
Oleosin aus B. napus gezüchteter
Antikörper
wurde verwendet, um die Arabidopsis-Oleosin/IL-1-β-Fusion in
den Tabaksamen zu detektieren. Dieser Antikörper erkennt alle großen Oleosine
in B. napus und A. thaliana. Zusätzlich
erkennt dieser Antikörper
die Oleosine aus Tabak. In den aus transformierten Tabaksamen extrahierten
Oleosinen erkannte der Antikörper
ein 20 kDa großes Protein,
welches das Oleosin/IL-1-β-Fusionsprotein repräsentiert.
Dieses Fusionsprotein war in den nicht transformierten Tabaksamen
nicht vorhanden. Diese Ergebnisse zeigen die Ansammlung der Oleosin/IL-1-β-Fusion in
Tabak. Eine ähnliche
Expression und Ansammlung ist in Brassica napus zu beobachten, die
mit dem Oleosin/IL-1-β-Fusionsgen
transformiert wurde. Diese Ergebnisse veranschaulichen weiterhin
beispielhaft die Nützlichkeit
des Verfahrens für
die Expression heterologer Proteine in Pflanzen.
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Beispiel
8: Expression von Oleosin/Hirudin-Fusionsgen in B. napus. Zur weiteren
Veranschaulichung der Erfindung wurde das Protein Hirudin, abgeleitet
vom Blutegel (einem Gliederwurm), synthetisiert und mit Oleosin
fusioniert. Hirudin ist ein Antikoagulans, welches in den Speicheldrüsen des
Blutegels Hirudo medicinalis produziert wird (Dodt et al., 1984,
FEBS Lett., 65:180–183).
Das Protein wird als Vorläuferprotein
synthetisiert (Harvey et al., 1986, Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
83:1084–1088)
und in ein aus 65 Aminosäuren
bestehendes reifes Protein eingebracht. Das Hirudingen wurde erneut
synthetisiert, um die Codonverwendung der Oleosingene aus Brassica
und Arabidopsis widerzuspiegeln, und mit dem C-terminalen Ende des
Oleosingens aus Arabidopsis wurde ein Fusionsgen erzeugt. Die Gensequenzen
für Oleosin
und Hirudin wurden durch Codons für eine Aminosäuresequenz,
die eine Faktor Xa-Endoproteasespaltungsstelle codierte, getrennt.
Das resultierende Plasmid wurde mit pCGOBHIRT bezeichnet. Dieses
Plasmid enthält
in der nachstehenden Reihenfolge die Promotorregion des Oleosingens
aus Arabidopsis, die codierende Sequenz des Oleosinproteins, einschließlich des
Introns, eine Faktor Xa-Spaltungsstelle und das erneut synthetisierte
Hirudingen, gefolgt von dem Polyadenylierungssignal des nos-Terminators.
Dieses Konstrukt wurde in das binäre Plasmid Bin 19 eingeführt, und
das resultierende Plasmid wurde in Agrobacterium eingebracht. Der
resultierende Stamm wurde verwendet, um B. napus und Tabak zu transformieren.
-
Die
Arabidopsis-Oleosin/Hirudin-Fusion (OBPHIR) wurde stabil in die
Genome von N. tabacum bzw. B. napus integriert. Die Northern-Analyse
embryonaler RNA, die aus verschiedenen mit OBPHIR transformierten
Pflanzen isoliert worden war, zeigte die Ansammlung von OBPHIR-mRNA
in Samen von B. napus. Monoklonale Antikörper, die gegen Hirudin gezüchtet worden
waren, bestätigten
die stabile Ansammlung der Oleosin/Hirudin-Fusion in den Samen transformierter
Pflanzen. Transgene Samen, die eine Oleosin/Hirudin-Fusion enthielten,
wurden nach einem Jahr der Lagerung bei Raumtemperatur getestet.
Es war keine Zersetzung des Oleosin/Hirudin-Proteins zu beobachten,
was die Stabilität
von Hirudin in intakten Samen zeigt.
-
Das
Hirudin kann unter Verwendung der in das Fusionsprotein eingebauten
Faktor Xa-Spaltungsstelle von
dem Oleosin abgespalten werden. Bei Behandlung der Ölkörperfraktion
transgener Samen von Brassica napus wurde aktives Hirudin freigesetzt.
Diese Ergebnisse sind in Tabelle VI gezeigt. Dieses Beispiel veranschaulicht
die Nützlichkeit
der Erfindung bei der Herstellung heterologer Proteine mit therapeutischem
Wert aus Nicht-Pflanzenquellen.
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Beispiel
9: Fusion von Fremdproteinen mit dem N-Terminus von Oleosin. In
diesem Beispiel wurde ein Fremdprotein durch Fusion mit dem N-Terminus
des Oleosins mit der Oleosin codierenden Region verbunden. Zur Veranschaulichung
des Verfahrens wurde das Enzym GUS innerhalb des Leserahmens mit
der das Oleosin aus Arabidopsis codierenden Region, wie in Beispiel
1 beschrieben, fusioniert. Um dies zu erreichen, wurden vier DNA-Komponenten
unter Erhalt einer GUS-Oleosin-Fusion
unter der Kontrolle des Oleosinpromotors ligiert. Diese waren die
folgenden: die 5'-regulatorische Region
von Oleosin, die GUS codierende Region, die Oleosin codierende Region
und die nos ter-Transkriptionsterminationsregion. Diese vier DNA-Komponenten wurden
wie folgt konstruiert: Die erste dieser Komponenten umfaßte den
mittels PCR unter Verwendung von Primern, die geeignete Restriktionsstellen
einbrachten, isolierten Oleosinpromotor. Der 5'-Primer wurde mit OleoPromK bezeichnet
und umfaßte
die folgende Sequenz (auch gezeigt als SEQ ID NO:17):
![Figure 00320001](https://patentimages.storage.googleapis.com/18/dd/1a/8fed346069d7d0/00320001.png)
-
Dieser
Primer erzeugt eine geeignete Kpn I-Stelle in der 5'-Region des Promotors.
Der 3'-Primer umfaßte die
folgende Sequenz (auch gezeigt als SEQ ID NO:18):
-
Dieser
Primer erzeugt eine geeignete Cla I-Stelle am Ende der untranslatierten
Leader-Sequenz der transkribierten
Oleosinsequenz direkt vor dem ATG-Initiationscodon in der nativen
Oleosinsequenz. Diese beiden Primer wurden verwendet, um eine modifizierte
Promotorregion aus dem nativen Oleosingen aus Arabidopsis zu vervielfältigen.
Nach der Reaktion wurde das Vervielfältigungsprodukt mit Kpn I und
Cla I verdaut unter Erhalt eines 870 bp langen Fragments, welches
den Oleosinpromotor und die 5'-untranslatierte
Leader-Sequenz enthielt. Dieses Promotorfragment wird als Kpn-PleoP-Cla
bezeichnet und wurde in die Kpn 2-Cla I-Stellen eines standardmäßigen Subklonierungsvektors,
der mit pBS bezeichnet wird, ligiert.
-
Die
zweite konstruierte DNA-Komponente war die GUS codierende Region,
die so modifiziert wurde, daß sie
die geeigneten Restriktionsstellen und eine Faktor Xa-Spaltungsstelle
einbrachte. Um dies zu erreichen, wurde die GUS codierende Region
in dem Vektor PBI 221 als Matrize in einer PCR-Reaktion unter Verwendung
der folgenden Primer verwendet. Der 5'-Primer wurde mit 5'-GUS-Cla
bezeichnet und umfaßte
die folgende Sequenz (auch gezeigt als SEQ ID NO:19):
-
Der
3'-Primer wurde
als 3'-GUS-FX-Bam
bezeichnet und umfaßte
die folgende Nukleotidsequenz (auch gezeigt als SEQ ID NO:20):
-
Dieses
zweite Oligonukleotid codiert auch vier Aminosäuren, die die Aminosäuresequenz
I-E-G-R spezifizieren,
die Erkennungsstelle für
die Endoproteaseaktivität
von Faktor Xa. Das Vervielfältigungsprodukt mit
ungefähr
1,8 kb Länge
umfaßt
eine GUS codierende Region, flankiert durch eine Cla I-Stelle am
5'-Ende und anstelle
des GUS-Terminationscodons eine kurze Nukleotidsequenz, die die
vier Aminosäuren
codiert, welche die Spaltungsstelle der Faktor Xa-Endoproteaseaktivität umfassen.
Auf diese Aminosäurecodons
folgt eine Restriktionsstelle für
Bam HI. Die Isolierung des Oleosin codierenden Region wurde ebenfalls
unter Verwendung von PCR durchgeführt. Um diese dritte DNA-Komponente
zu isolieren, wurde der genomische Klon von Oleosin aus Arabidopsis
als Matrize in einer Reaktion verwendet, die die folgenden beiden
Primer enthielt. Der erste dieser Primer wird als 5'-Bam-Oleo bezeichnet
und hat die folgende Sequenz (auch gezeigt als SEQ ID NO:21):
-
Der
zweite Primer wird als 3'-Oleo-Xba
bezeichnet und hat die folgende Sequenz (auch gezeigt als SEQ ID
NO:22):
-
Die
Vervielfältigung
des genomischen Klons mittels PCR lieferte eine Oleosin codierende
Region, flankiert durch eine Bam HI-Stelle am 5'-Ende und eine Xba 1-Stelle am 3'-Ende. Diese codierende
Sequenz wurde in die Bam HI- und Xba I-Stelle des Subklonierungsvektors
pBS subkloniert.
-
Die
vierte DNA-Komponente umfaßte
die Transkriptionsterminationsregion von Nopalinsynthase (nos ter),
isoliert aus dem Vektor pBI 221 als ein stumpfendiges Sst I-EcoRI-Fragment,
das in die stumpfendige Hind III-Stelle von pUC 19 kloniert war.
Dieser Subklon hat eine Xba I-Stelle am 5'-Ende und eine Hind III-Stelle am 3'-Ende.
-
Als
eine erste Stufe des Zusammensetzens dieser vier DNA-Komponenten
wurden die Oleosin codierende Region und nos ter zuerst durch Ligation
des Bam HI-Xba I-Fragments der Oleosin codierenden Region mit dem
Xba I-Hind III-Fragment von nos ter in mit Bam HI-Hind III verdautem
pUC19 verbunden. Dieses Konstrukt lieferte einen Subklon, der die
mit nos ter verbundene Oleosin codierende Region umfaßte. Als
zweite Stufe beim Zusammensetzen der DNA-Komponenten wurde die Oleosinpromotorregion
dann durch Ligation des Kpn I-Cla I-Oleosinpromotorfragments mit dem Cla
I-Bam HI-Fragment der GUS codierenden Region, die so modifiziert
war, daß sie
die Faktor Xa-Erkennungsstelle enthielt, und Subklonieren dieser
ligierten Fragmente in pUC19, das mit Kpn I und Bam HI geschnitten
war, mit der modifizierten GUS codierenden Region verbunden.
-
Um
alle vier DNA-Komponenten zusammenzusetzen, wurde der mit der GUS
codierenden Region fusionierte Kpn I-Bam HI-Oleosinpromotor mit
dem aus der Bam HI-Hind III-Oleosin codierenden Region und nos ter
bestehenden Fragment in einer Dreierligation mit dem mit Kpn HI-Hind
III verdauten binären
Transformationsvektor PCGN1559 aus Agrobacterium ligiert. Der resultierende
Transformationsvektor wurde mit pCGYGONI bezeichnet und wurde in
Agrobacterium tumefaciens EHA 101 mobilisiert und verwendet, um
B. napus zu transformieren. Es wurden transformierte Pflanzen erhalten,
die man in Treibhäuser
brachte und Samen bilden ließ.
Die Samen wurden analysiert, wie es von Holbrook et al. (1991, Plant
Physiology, 97:1051–1058) beschrieben
ist, und es wurden Ölkörper erhalten.
Western-Blot-Analyse wurde verwendet, um die Einfügung des
GUS-Oleosin-Fusionsproteins
in die Ölkörpermembrane
zu zeigen. In diesen Experimenten waren mehr als 80% des GUS-Oleosin-Fusionsproteins
mit der Ölkörperfraktion
assoziiert. Es wurde keine Zersetzung des Fusionsproteins beobachtet.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Nützlichkeit des Verfahrens für die Expression
und Gewinnung von Fremdproteinen, die mit dem N-Terminus von Oleosin
fusioniert sind.
-
ZUSÄTZLICHE ANWENDUNGSFORMEN DER
ERFINDUNG
-
Die
obigen Beispiele beschreiben verschiedene Proteine, die mit Oleosin
fusioniert und in den Ölkörpern in
den Samen von Pflanzen, wie Brassica napus, exprimiert werden können. Die
obige Beschreibung liefert auch das Verfahren zur Herstellung solcher
transgener Pflanzen. Daher kann ein Fachmann auf dem Gebiet das
oben Beschriebene leicht modifizieren, um Fusionsproteine herzustellen,
die jegliches gewünschte Protein
oder Polypeptid, das mit Oleosin fusioniert ist, enthalten. Mehrere
Beispiele anderer Proteine, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden können,
sind unten angegeben.
- a) Expression von Oleosin/Collagenase-Fusionsproteinen
in B. napus. Das bakterielle Collagenasegen von Vibrio alginolyticus
(Takeuchi et al., 1992, Biochemical Journal, 281:703–708) kann
mit dem Carboxyterminus des Oleosingens aus Arabidopsis fusioniert
werden. Dieses Plasmid kann in der nachstehenden Reihenfolge die
Promotorregion des Oleosingens aus Arabidopsis, die codierende Sequenz
des Oleosinproteins, einschließlich
des Introns, eine Faktor Xa-Spaltungsstelle und das Collagenasegen,
gefolgt von dem Polyadenylierungssignal des nos-Terminators enthalten.
Das Konstrukt kann in das binäre
Plasmid Bin 19 eingefügt
werden, und das resultierende Plasmid wurde in Agrobacterium eingebracht.
Der resultierende Stamm wurde verwendet, um B. napus und Tabak zu
transformieren. Das Enzym Collagenase wurde mit der Ölkörperfraktion
in transgenen Samen gewonnen.
- b) Produktion von Oleosin/Xylanase-Proteinen in B. napus. Das
Xylanasegen von Trichoderma viride (Gormes, I., Gormes, J., Steiner,
W. und Esterbauer, H., 1992, Applied Microbiology and Biotechnolgy,
36:5, 701–707)
kann mit dem Carboxyterminus des Oleosingens aus Arabidopsis fusioniert
werden. Dieses Plasmid kann in der nachstehenden Reihenfolge die
Promotorregion des Oleosingens aus Arabidopsis, die codierende Sequenz
des Oleosinproteins, einschließlich
des Introns, eine Collagenasespaltungsstelle und das Xylanasegen,
gefolgt von dem Polyadenylierungssignal des nos-Terminators enthalten.
Das Konstrukt kann in das binäre
Plasmid Bin 19 eingefügt
werden, und das resultierende Plasmid wurde in Agrobacterium eingebracht.
Der resultierende Stamm kann verwendet werden, um B. napus zu transformieren.
Das Enzym Xylanase wird mit der Ölkörperfraktion
in transgenen Samen gewonnen. Das Enzym Xylanase kann durch Behandlung
mit Collagenase weiter gereinigt werden, um das Enzym Xylanase aus
dem Oleosinprotein zu entfernen.
- c) Kombination zweier Oleosin-Fusionsproteine, um ein Proteinprodukt
aus Ölkörpern freizusetzen.
Zwei verschiedene Oleosin-Fusionen, die mit Ölkörpern assoziiert sind, können als
ein Mittel verwendet werden, um ein Endprodukt zu erhalten. Beispielsweise
kann eine transgene B. napus erhalten werden, die ein Gen enthält, welches
das Enzym GUS umfaßt,
das mit dem Carboxyterminus von Oleosin, getrennt durch eine Collagenase-Proteaseerkennungsstelle,
fusioniert ist. Ölkörper können aus
dem Samen dieser Pflanze erhalten werden. Diese Ölkörper können mit den oben beschriebenen Ölkörpern, die
mit Oleosin fusionierte Collagenase enthalten, gemischt werden.
Die Collagenaseaktivität
der Ölkörper mit
Oleosin/Collagenase-Fusionsprotein können das Enzym GUS aus den Ölkörpern mit
Oleosin/GUS-Fusionsproteinen freisetzen. Das Enzym GUS verbleibt
nach Entfernen der Ölkörper in
der wäßrigen Phase.
Das Enzym Collagenase oder kontaminierende Oleosine bleiben nicht
mit dem gereinigten Enzym GUS assoziiert, was die Nützlichkeit
der Erfindung zum einfachen Erhalten gereinigter Proteine veranschaulicht.
- d) Expression eines Oleosin/Phytase-Fusionsproteins in B. napus.
Eine mikrobielle Phytase aus einem Aspergillus kann auf Basis der
veröffentlichten
Sequenz (van Gorcom et al., europäische Patentanmeldung 90202565.9,
Veröffentlichungsnummer
0 420 358 A1) isoliert werden. Dieses Gen kann unter Verwendung der
oben beschriebenen Techniken mit dem Carboxyterminus des Oleosinproteins
fusioniert werden, und eine Collagenase erkennende Proteasespaltungsstelle
kann aufgenommen werden, um die Abtrennung der Phytase von dem Ölkörper zu
gestatten, falls dies gewünscht
ist. Das Konstrukt kann in der nachstehenden Reihenfolge die Promotorregion
des Oleosingens aus Arabidopsis, die codierende Sequenz des Oleosinproteins,
einschließlich
des Introns, eine Collagenasespaltungsstelle und das Phytasegen,
gefolgt von dem Polyadenylierungssignal des nos-Terminators enthalten.
Das Konstrukt kann in das binäre
Plasmid Bin 19 eingefügt
werden, und das resultierende Plasmid kann in Agrobacterium eingebracht
werden. Der resultierende Stamm kann verwendet werden, um B. napus
zu transformieren. Der Samen der transgenen Pflanzen weist Phytaseaktivität auf. Die
Phytaseaktivität
wird mit der Ölkörperfraktion
assoziiert. Die Phytaseaktivität
ist geeignet zur Verbesserung von Mehl zur Fütterung monogastrischer Tiere.
Die Phytase kann durch Behandlung mit Collagenase, wie unter a)
beschrieben, gereinigt werden, oder der transgene Samen kann als
Futtermittelzusatz verwendet werden.
- e) Expression eines Oleosin/Chymosin-Fusionsproteins. Das Enzym
Chymosin kann als ein Oleosin-Fusionsprotein exprimiert werden,
indem die codierende Sequenz für
Chymosin (wie beispielsweise von Alford et al., 1987, US-Patent
Nr. 4,666,847, beschrieben) wie oben beschrieben mit dem Oleosinprotein
verbunden wird. Das Konstrukt kann verwendet werden, um B. napus
zu transformieren.
- f) Expression von Oleosin/Glucose-Isomerase. Das Enzym Glucoseisomerase
kann als ein Oleosin-Fusionsprotein exprimiert werden, indem die
codierende Sequenz für
das Enzym (wie beispielsweise von Wilhelm Hollenberg, 1985, Nucl.
Acid. Res., 13:5717–5722,
beschrieben) wie oben beschrieben mit dem Oleosinprotein verbunden
wird. Das Konstrukt kann verwendet werden, um B. napus zu transformieren.
- g) Expression einer Oleosin/Zein-Speicherprotein-Fusion. Um
ein günstigeres
Nährstoffgleichgewicht
für Tierfutter
bereitzustellen, kann ein Fusionsprotein zwischen dem 10 kDa großen Zeinprotein
(Kirihara et al., 1988, Gene, 71:359–370) aus Mais, welches einen
hohen Methioningehalt aufweist, und der Oleosin codierenden Region
konstruiert werden. Das Fusionskonstrukt kann unter Verwendung von
Standardtechniken hergestellt werden, die sich am C-Terminus der
Oleosin codierenden Region mit dem Codon für die Aminosäure 22 der
codierenden Sequenz für
das 10 kDa große
Zein verbinden. Das Konstrukt kann am Codon 151 der Zeinsequenz
enden. Das Konstrukt kann in der nachstehenden Reihenfolge die Promotorregion
des Oleosingens aus Arabidopsis, die codierende Sequenz des Oleosinproteins,
einschließlich
des Introns, die Codons 22–151
des 10 kDa großen
Zeingens, gefolgt von dem Polyadenylierungssignal des nos-Terminators
enthalten. Das Konstrukt kann in das binäre Plasmid Bin 19 eingefügt werden,
und das resultierende Plasmid kann in Agrobacterium eingebracht
werden. Der resultierende Stamm kann verwendet werden, um B. napus
zu transformieren.
- h) Expression eines Oleosin-Fusionsproteins mit hohem Lysingehalt.
Um den Lysingehalt transgener Samen zu steigern, kann ein Polylysin-Oligonukleotid
zu dem C-Terminus des Oleosingens hinzugefügt werden. Beispielsweise kann
ein repetitives Oligonukleotid, welches eine Polylysin codierende
Sequenz codiert, hergestellt werden, indem man ein (AAG)20-Oligonukleotid, welches an den C-Terminus
des Oleosingens gebunden ist, durch Ersetzen der Hirudin codierenden
Sequenz, die in dem pCBOGHIRT-Plasmid enthalten ist, welches oben
in Beispiel 8 beschrieben wurde, durch das Polylysin-Oligonukleotid
unter Verwendung zusammenhängender
Restriktionstermini synthetisiert. Das Konstrukt kann in der nachstehenden Reihenfolge
die Promotorregion des Oleosingens aus Arabidopsis, die codierende
Sequenz des Oleosinproteins, einschließlich des Introns, 20 Codons
für die
Aminosäure
Lysin, gefolgt von dem Polyadenylierungssignal des nos-Terminators
enthalten. Das Konstrukt kann in das binäre Plasmid Bin 19 eingefügt werden,
und das resultierende Plasmid kann in Agrobacterium eingebracht
werden. Der resultierende Stamm kann verwendet werden, um B. napus
zu transformieren.
- i) Expression eines fungiziden Proteins als Oleosin-Fusionsprotein.
Als weiteres Beispiel der Erfindung kann ein Oleosin-Fusionsprotein
konstruiert werden, das ein Protein codiert, welches für Pilze
toxisch ist. Beispielsweise kann das Gen für das Enzym Chitinase, das
aus Tabak isoliert wurde (Melchers et al., 1994, Plant Journal,
5:469–480),
unter der Kontrolle des nativen Oleosinpromotors mit dem C-Terminus
von Oleosin fusioniert werden. In diesem Konstrukt kann ein Oligonukleotid
enthalten sein, welches eine Collagenaseerkennungsstelle codiert,
die zwischen der Oleosin codierenden Region und der Chitinase codierenden
Region liegt. Die Expression dieses Konstrukts führt zur Herstellung eines Oleosin/Chitinase-Fusionsproteins,
aus dem das Enzym Chitinase durch Behandlung mit Collagenase aus
dem Oleosin freigesetzt werden kann. Zu diesem Konstrukt kann ein
zweites chimäres
Gen hinzugefügt
werden, welches während der
Samenkeimung zur Expression des Enzyms Collagenase in der Lage ist.
Dieses zweite Gen kann ungefähr
1,5 kb der 5'-Promotorregion für Isocitratlyase,
die Collagenase codierende Sequenz von Vibrio alginolyticus (Takeuchi
et al., 1992, Biochemical Journal, 281:703–708) und den nos-Terminator
umfassen. Isocitratlyase ist ein glyoxysomales Enzym, welches während der
frühen
Stadien der Samenkeimung unter transkriptionaler Kontrolle exprimiert
werden kann (Comai et al., 1989, The Plant Cell, 1:293–300). Dieses zweite
Konstrukt exprimiert daher während
der Keimung des Samens und der Mobilisierung der Ölkörperreserven
Collagenase. Die Expression von Isocitratlyase ist auf die Keimung
beschränkt
und findet nicht in sich entwickelnden Samen statt. Dieses zweite
Gen, welches mit dem Oleosin/Chitinase-Gen verbunden ist, kann in
den binären
Vektor Bin 19 eingefügt
werden. Der resultierende Vektor kann in Agrobacterium eingebracht
und verwendet werden, um Brassica napus-Pflanzen zu transformieren. Es sei angemerkt,
daß die
beiden Gene auch unabhängig
voneinander oder in zwei verschiedene Pflanzen eingebracht werden können, die
dann durch sexuelle Kreuzung vereinigt werden. Samen von transgenen
Pflanzen werden gesammelt und hinsichtlich Resistenz gegen Pilze
getestet.
- j) Expression eines Oleosin-Fusionsproteins, welches Schutz
vor Insektenbefall liefert. Als ein weiteres Beispiel der Erfindung
kann ein Oleosin-Fusionsprotein konstruiert werden, welches ein
Protein codiert, das für
Fraßinsekten
toxisch ist. Beispielsweise kann das Gen für den Trypsininhibitor aus
der Kuhbohne (Hilder et al., 1987, Nature, 330:160–163) verwendet
werden, um das in i) beschriebene Chitinasegen zu ersetzen. Die
Expression dieses Konstrukts führt
zur Erzeugung eines Oleosin/Trypsininhibitor-Fusionsproteins, aus dem
der Trypsininhibitor durch Behandlung mit Collagenase aus dem Oleosin
freigesetzt werden kann. Durch Ersetzen des Chitinasegens in i)
durch den Trypsininhibitor enthält
das Konstrukt auch das Collagenasegen unter der Kontrolle des für die Keimung
spezifischen Promotors aus dem Isocitratlyasegen. Dieses Konstrukt
kann in den binären
Vektor Bin 19 eingefügt
werden. Der resultierende Vektor kann in Agrobacterium eingebracht
und verwendet werden, um Brassica napus-Pflanzen zu transformieren.
Samen von transgenen Pflanzen wurden gesammelt und hinsichtlich
Resistenz gegen Insektenbefall getestet.
- k) Expression eines Enzyms zur Veränderung sekundärer Metaboliten
in Samen. Um bestimmte sekundäre Metaboliten
in dem Samen zu verändern,
kann ein Tryptophandecarboxylase (TDC) codierendes Enzym in Form
einer Fusion mit Oleosin im Samen exprimiert werden. Dieses bestimmte
Enzym (DeLuca et al., 1989, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86:2582–2586) wandelt
Tryptophan in Tryptamin um und führt
zu einer Erschöpfung
der von Tryptophan abgeleiteten Glucosinolate. Dadurch verringert
sich die Menge der nicht nahrungsgeeigneten Glucosinolate in dem
Samen, und dies liefert ein Mittel zur weiteren Reduzierung der
Produktion von Glucosinolaten in zu den Kreuzblütlern gehörenden Pflanzenspezies. Um
dies zu erreichen, kann ein Fusionsprotein zwischen dem TDC-Gen
und der Oleosin codierenden Region konstruiert werden. Das Konstrukt
kann in der nachstehenden Reihenfolge die Promotorregion des Oleosingens
aus Arabidopsis, die codierende Sequenz des Oleosinproteins, einschließlich des
Introns, das TDC-Gen, gefolgt von dem Polyadenylierungssignal des
nos-Terminators enthalten. Das Konstrukt kann in das binäre Plasmid
Bin 19 eingefügt
werden, und das resultierende Plasmid kann in Agrobacterium eingebracht
werden. Der resultierende Stamm kann verwendet werden, um B. napus
zu transformieren.
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EXPRESSION IN PROKARYONTEN
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Beispiel
10: Isolierung einer B. napus-Oleosin-cDNA. Das in Beispiel 1 beschriebene
Oleosingen aus Arabidopsis enthält
ein Intron und ist als solches nicht für die Verwendung in einem prokaryontischen
Expressionssystem geeignet. Um Oleosinfusionen in einem Mikroorganismus,
wie Bakterien, zu exprimieren, muß eine von Introns freie codierende
Sequenz verwendet werden. Um dies zu erzielen, wurde eine B. napus-cDNA-Bibliothek
unter Verwendung von Standardtechniken hergestellt und verwendet,
um Oleosin-cDNAs zu isolieren. Vier Klone wurden erhalten und mit
pcDNA#7, pcDNA#8, pcDNA#10 und pcDNA#12 bezeichnet. Diese cDNA-Klone
wurden teilsequenziert, und ein Klon, pcDNA#8, wurde vollständig sequenziert.
Alle Klone zeigten ein hohes Maß an
Identität
zu Oleosinen. pcDNA#10 war identisch mit pcDNA#12, unterschied sich
jedoch von pcDNA#8 und pcDNA#7. Die abgeleitete Aminosäuresequenz
des Inserts von pcDNA#8 ist dem Oleosin aus Arabidopsis sehr ähnlich und
ist in 4 gezeigt. Diese codierende Region von Oleosin
kann verwendet werden, um andere Oleosingene zu isolieren oder um
Oleosinfusionen in prokaryontischen Systemen zu exprimieren. Sie
liefert aufgrund der Fähigkeit
des Proteins (Oleosin) zur spezifischen Wechselwirkung mit Ölkörperfraktionen
von Pflanzenextrakten auch eine geeignete codierende Region für die Fusion
mit verschiedenen anderen Promotoren für die heterologe Expression
von Fremdpeptiden.
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Beispiel
11: Expression eines Oleosin/GUS-Fusionsgens in dem heterologen
Wirt E. coli. Um die Erfindung weiter zu veranschaulichen, wurde
ein Oleosin/GUS-Fusionsgen in dem E. coli-Stamm JM109 exprimiert.
Die in Beispiel 10 beschriebene Oleosin-cDNA pcDNA#8 wurde mit Nco
I verdaut und in die Nco I-Stelle von pKKGUS, einem Expressionsvektor,
der den mit GUS fusionierten LacZ-Promotor enthielt, ligiert. Das Plasmid
pKKGUS wurde durch Hinzufügen
der GUS codierenden Region zu dem Vektor pKK233 (Pharmacia) unter
Erzeugung des Plasmids pKKoleoGUS und des An tisense-Konstrukts pKKoeloGUS
konstruiert. Dieses Konstrukt ist in 5 gezeigt.
Diese Plasmide wurden in den E. coli-Stamm JM109 eingebracht, und
die Expression wurde durch IPTG induziert. Die E. coli-Zellen wurden
auf die Messung der GUS-Aktivität
vorbereitet. In Bakterienzellen, die den Vektor pKKGUS enthielten,
war nach Zugabe von IPTG eine starke Induzierung von GUS-Aktivität zu beobachten.
In Zellen, die pKKoleoGUS enthielten, war nach Zugabe von IPTG eine ähnlich starke
Induzierung von GUS-Aktivität
zu beobachten. In Zellen, die pKKoeloGUS (GUS in Antisense-Orientierung) enthielten,
wurde nach der Zugabe von IPTG keine Induzierung über dem
Hintergrund beobachtet. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, daß die Oleosin/GUS-Fusion
in Bakterien aktiv ist. Obwohl die für das Fusionsprodukt beobachtete
Aktivität
geringer ist als bei dem nicht fusionierten Produkt, wurde die Oleosin
codierende Sequenz für
die Expression in Bakterien nicht optimiert. Für Fachleute auf dem Gebiet
liegt es auf der Hand, daß eine
einfache Modifikation von Codons oder anderen Sequenzen, wie Ribosombindungsstellen, eingesetzt
werden könnte,
um die Expression zu steigern. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII
zusammengefaßt.
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Das
Fusionsprotein kann unter Verwendung der Fähigkeit des Oleosinteils des
Fusionsproteins, sich spezifisch mit Ölkörpern zu verknüpfen, aus
der Masse an zellulärem
Material isoliert werden.
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Tabelle
I. Expression von chimären
Promotorkonstrukten von Oleosin aus Arabidopsis in transgener Brassica napus.
-
Oleosinpromotor-GUS-Fusionen
wurden wie in Beispiel 3 beschrieben konstruiert.
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Enthalten
sind GUS-Werte, die aus einer nicht transformierten Kontrollpflanze
erhalten wurden. Ein (–) zeigt
an, daß das
Gewebe nicht getestet wurde. Die Einheiten sind Pikomol Methylumbelliferon
(Produkt) pro mg Protein pro Minute.
-
Tabelle
II. Expression von chimären
Promotorkonstrukten von Oleosin aus Arabidopsis in transgenem Tabak (Nicotiana
tabacum).
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Oleosinpromotor-GUS-Fusionen
wurden wie in Beispiel 3 beschrieben konstruiert.
-
Enthalten
sind GUS-Werte, die aus einer nicht transformierten Kontrollpflanze
erhalten wurden. Die Einheiten sind Pikomol von Methylumbelliferon
(Produkt) pro mg Protein pro Minute.
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Tabelle
III. Spezifische Aufteilung von GUS/Oleosin-Fusionen in Ölkörper bei
Expression in transgenen Brassica napus-Pflanzen.
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Die
Pflanzen wurden mit einem Oleosin/GUS-Fusionsprotein unter der Kontrolle
des Oleosinpromotors aus Arabidopsis transformiert. Transformierte
Samen wurden erhalten und fraktioniert. Die anfängliche Fraktionierung bestand
aus Mahlen der Samen in 1,5 ml Puffer A, bestehend aus 15 mM Tricin-KOH,
pH 7,5, 10 mM KCl, 1 mM MgCl2, 1 mM EDTA,
100 mM Saccharose, gefolgt von Zentrifugation bei 14.000 × g für 15 Minuten
bei 4°C.
Hieraus wurden drei Fraktionen erhalten, bestehend aus einer aufschwimmenden Ölkörperschicht,
einer wäßrigen Schicht
und einem Pellet. Die Ölkörperfraktion
wurde gewonnen und hinsichtlich GUS-Aktivität getestet. Die verbleibende
wäßrige Phase
wurde für
2 Stunden bei 100.000 × g
weiter zentrifugiert. Das Pellet und der Überstand aus dieser Zentrifugation
wurden ebenfalls hinsichtlich GUS-Aktivität getestet. Die Einheiten sind
nmol MU pro mg Protein pro Min.
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Tabelle
IV. Abspaltung des Enzyms GUS aus Oleosin/GUS-Fusionen, die mit Ölkörpern assoziiert
sind, die von transgener Brassica napus abgeleitet sind, die ein
Oleosin/GUS-Fusionsprotein
enthält.
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Ölkörper, die
ein Oleosin/GUS-Fusionsprotein enthielten, wurden einer Spaltung
unter Verwendung der Endopeptidase Thrombin unterzogen, wie es in
Beispiel 5 beschrieben ist. Die gezeigten Werte sind die Aktivität von GUS
vor und nach der Abspaltung mit Thrombin. Die Werte sind auch als
ein Prozentanteil der gesamten Aktivität des freigesetzten GUS nach
der Enzymfusion angegeben. Die Einheiten sind nmol Methylumbelliferon
pro mg Protein/Min.
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Tabelle
V. Wiederverwendung der Aktivität
der mit den Ölkörpern assoziierten
Enzyme.
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Ölkörper, die
ein Oleosin/GUS-Protein enthielten, wurden aus den Samen transgener
Brassica napus isoliert. Die Ölkörper wurden
zu dem fluorimetrischen GUS-Substrat MUG zugegeben und für eine Stunde
miteinander umgesetzt. Die Ölkörper wurden
dann gewonnen und in ein neues Röhrchen
gegeben, welches das Substrat enthielt, und erneut für eine Stunde
miteinander umgesetzt. Dieser Prozeß wurde insgesamt viermal wiederholt.
Die Tabelle veranschaulicht die wieder verwendbare Aktivität des Enzyms
GUS, solange es noch mit den Ölkörpern assoziiert
ist. Die Werte wurden auf 100% als die GUS-Aktivität ursprünglicher Ölkörperisolate
normalisiert.
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Tabelle
VI. Gewinnung von aktivem Hirudin nach der Synthese von Hirudin
in Pflanzensamen.
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Ölkörper, die
ein Hirudin/GUS-Fusionsprotein enthielten, wurden gemäß dem Verfahren
isoliert und mit dem Endoprotease-Faktor Xa-Inhbitionstest unter
Verwendung von N-p-Tosyl-gly-pro-arg-p-Nitroanilid (Sigma) behandelt. Die Aktivität von Hirudin
wurde unter Verwendung eines Thrombins in dem Verfahren von Dodt
et al. (1984, FEBS Lett., 65, 180–183) gemessen. Die Aktivität von Hirudin
ist in Thrombineinheiten pro Test in Gegenwart von 255 μg an Ölkörperproteinen
und auch in Antithrombineinheiten pro mg Ölkörperprotein ausgedrückt.
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Tabelle
VII: Expression von aktiven Oleosin/GUS-Fusionen in E. coli.
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Wie
es in Beispiel 22 beschrieben wurde, wurden Oleosin/GUS-Fusionen
in E. coli exprimiert. Die Zellen wurden gezüchtet, mit IPTG induziert,
und die Aktivität
von GUS wurde gemessen.
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