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Bei der Hausmüllverbrennung entstehen folgende
Rückstände:
- – Schlacken
- – Flugasche
- – Reaktionsprodukte
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Die Flugasche oder REFIOM macht/machen
3 bis 5% der Verbrennungsrückstände aus.
Diese Rückstände sind
ein sehr feines mineralisches Material, dessen Grundzusammensetzung
auf der Dreifachverbindung SiO2-Al2O3-CaO beruht und
das alkalische Salze, Schwermetalle sowie Spuren organischer Produkte (insbesondere
Dioxin und Furan- oder polychlorierte Derivate) enthält. Die überwiegende
Bestimmung dieser toxischen Produkte ist ihre Deponierung Klasse
1 mit oder ohne vorherige/r Aufbereitung.
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Seit März 1995 müssen (in Frankreich; Anm. d. Übers.) Haus-
oder Industriemüllverbrennungsrückstände vorab
stabilisiert werden, bevor sie in die technischen "Unterpflügungszentren" (frz. C.E.T.) gebracht werden
dürfen.
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Ferner sieht ein Rahmengesetz vor,
dass bis 2002 nur noch als letzte Rückstände angesehene und anerkannte
Rückstände in die
C.E.T. angeliefert werden dürfen.
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Derzeit funktionieren die zur Aufbereitung
dieser Art Rückstände eingesetzten
Techniken nach zwei Hauptprinzipien:
- – So genannte "Kalt"-Verfahren, die hauptsächlich auf
den Techniken der Umhüllung
und Umschließung
beruhen,
- – So
genannte "Heiß"-Verfahren, die hauptsächlich auf
Wärmetechniken
beruhen.
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Umhüllungsbehandlung:
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Bei den "Kalt"-Verfahren
werden die verwendeten mineralischen Bindemittel aus Kieselerde-Tonerde-Verbindungen,
Zementen und Schlacken ausgewählt.
Bei den Stabilisierungsverfahren mittels organischer Bindemittel
werden die Rückstände nach
dem Schmelzen der Grundmasse in Asphalt, Teer oder Kunststoffe eingehüllt.
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Die hier vorgesehenen Bindemittel
sind herkömmliche
hydraulische Bindemittel wie Zemente und Kalk, Puzzolanerdeverbindungen
und Schlacken, natürlicher
Ton sowie Zeolithverbindungen.
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Das am weitesten verbreitete Verfahren
zur Umhüllung
von Flugasche besteht im Einsatz eines hydraulischen Bindemittels
nach Art von Portlandzement. Allerdings kann das Vorhandensein von Übergangsmetallsalzen
das Abbinden des Zements verzögern
und bei hohen Konzentrationen und unter Vorhandensein organischer
Verbindungen sogar verhindern.
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Darüber hinaus führt diese
Technik zu einer erheblichen Zunahme der Rückstandsmasse.
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So schlägt das Dokument EP 0669145
A1 eine Technik zur Umhüllung
toxischer Stäube
vor, nach der der Zementanteil zwischen 50 und 55 Gew.-% schwankt.
Die französischen
Verbrennungsanlagen produzieren jährlich 300.000 bis 400.000
Tonnen REFIOM. Die Inertisierung durch hydraulisches Bindemittel
würde somit zur
Entstehung eines Rückstandsvolumens
führen,
das nahezu 800.000 Tonnen entspräche.
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Ebenso wurde die Verwendung organischer
Bindemittel ins Auge gefasst. Diese Verfahren werden insbesondere
in den Dokumenten WO 8704017 und WO 9210439 beschrieben. Organische
Bindemittel haben den erheblichen Nachteil, dass sie bei Wärme instabil
und bei Vorhandensein von Oxidationsmitteln abgebaut werden.
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Aufbereitung durch direkte
Wärmeeinwirkung:
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Die einzelnen Wärmestabilisationsverfahren
gründen
sich auf Lichtbogenöfen,
Plasmabrenner, Mikrowellen und mit einem Lichtbogen gekoppelte klassische
Gasbrenner.
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Insbesondere bei mit Wärme arbeitenden
Verfahren werden hohe Temperaturen erreicht, welche zur Freisetzung
von Schadstoffen durch Verdampfung oder Zersetzung führen. Bei
der Inertisierung durch direkte Wärmebehandlung der Rückstände werden
Chlor, Schwefeloxide oder flüchtige
Schwermetalle wie Quecksilber und Cadmium freigesetzt. So beschreibt
EP 0485041 ein Verglasungsverfahren,
bei dem Salzsäure
freigesetzt wird, die neutralisiert wird, sowie Metalle, die abgeschieden
und deponiert werden.
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Darüber hinaus stellt sich bei
der Verglasung durch Plasmabrenner das Problem eines ungenügenden Kontakts
zwischen Plasma und Rückstand.
Außerdem
führt die
unvollständige
Herauslösung
der Schwermetalle zu Veränderungen
der glasartigen Verbindung mit einem möglichen Schadstoffaustrag,
wodurch sich das Problem der Beständigkeit der mehr oder weniger
endgültigen
Grundmassen stellt.
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Das in dem Dokument D1 beschriebene
Verfahren besteht darin, alle Feststoffe zu lösen, insbesondere mittels HCl.
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Dies führt zur Behandlung großer Mengen,
insbesondere bei den REFIOM, und zur Lösung von für die Umwelt unproblematischen
Verbindungen wie Kalzium, Natrium, Magnesium, Kieselerde.
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Anschließend geht es bei der Flüssig-Flüssig-Extraktion
um die Metalle. Es werden also sehr große Mengen behandelt, damit
die Schadstoffe erreicht werden (die häufig nur als Spuren vorhanden
sind). Bei diesem Verfahren entstehen zwangsläufig hohe Salzrückstände (Chloride),
die häufig
trotz ihrer Dekontaminierung schädlich
für die
natürlichen
Gewässer
sind.
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Um dem abzuhelfen, müssen so
genannte selektive Lösungsvorgänge durchgeführt werden,
wie dies in der vorliegenden Erfindung ins Werk gesetzt wird.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung
besteht darin, eine Lösung
zur Behebung der vorgenannten Nachteile vorzuschlagen.
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Das Verfahren basiert auf den Grundsätzen, die
bei jeder Müllaufbereitung
berücksichtigt
werden müssen.
Es wird nach einem Verfahren vorgegangen, das folgendes ermöglicht:
- – eine
Rückgewinnung
des Metall- und Salzanteils in Form von Verbindungen, die einen
Marktwert auf dem Recyclingproduktmarkt haben,
- – Rückstandsproduktmengen
zu reduzieren,
- – den
mineralischen Anteil ungiftig und eventuell wiederverwendbar zu
machen,
- – nach
einem wirtschaftlich durchführbaren
Verfahren und ohne Umweltverschmutzung zu arbeiten.
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Dieses Ziel wird durch ein Verfahren
zur Verbrennung von Müll
und Industriemüllverbrennungsrückständen (französisch: REFIOM
und REFIDI) entsprechend den anhängenden
Ansprüchen
erreicht.
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Das Verfahren besteht darin, ein
hydrometallurgisches Verfahren mit einer Inertisierungsphase mittels einer
Technik zu koppeln, die in der Glasindustrie weit verbreitet ist.
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Hydrometallurgisch beruht das Verfahren
auf einer bereits von der Firma RECUPYL patentierten Technologie
(Europäisches
Patent 95944). Die chemischen Schritte sind problemlos auf diese
Art von Grundmasse anwendbar, die 3 bis 4% Schwermetalle enthält.
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Das Verfahren wird vorteilhafterweise
auf Hausmüllverbrennungsrückstände sowie
auf Neutralisierungsschlämme
der chemischen Industrie (Oberflächenbehandlung)
angewandt.
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Nach einem Merkmal der Erfindung
umfasst das Verfahren zur Aufbereitung fester, mit Schwermetallen, überwiegend
mit Zink, beladener Rückstände folgende
Schritte:
- – wässriges
Extrahieren der Alkalichloride und Erdalkalichloride,
- – Aufbereitung
und Verwertung der extrahierten Salze,
- – selektive
Entlaugung der Schwermetalle,
- – elektrochemische
Reinigung des Abwassers,
- – Verglasung
der von diesen toxischen Elementen befreiten festen Phase.
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Unsere thermische Komponente stützt sich
auf das Induktionsschmelzverfahren mit direkter Windung, das in
den Bereich des tiegellosen Schmelzens fällt. Bei diesen Verfahren ist
das Material in einer Metallwand enthalten, die durch einen internen
Wasserkreislauf gekühlt
wird. Die für
das Schmelzen erforderliche Energie wird dem Material entweder an
der Oberfläche
oder direkt ins Innere zugeführt.
Das in den flüssigen
Zustand übergegangene
Material kommt mit der kalt gehaltenen Wand in Berührung, an
der es erstarrt. So bildet sich am Umfang eine feste Kruste, sodass
die Flüssigkeit
dann in einem tatsächlichen
Tiegel enthalten ist, der von dem Material gebildet wird, das sich
selbst in festem Zustand befindet. Durch die so entstandene Schale
wird jede Gefahr einer Reaktion mit der Wand ausgeschaltet und gleichzeitig
eine Korrosion der Wand durch das schmelzflüssige Material und eine von
dieser Wand ausgehende Verschmutzung des Materials verhindert. Außerdem bedeutet
die Schale im Falle elektrisch isolierender Materialien im festen
Zu stand eine natürliche
thermische Isolation, die Wärmeverluste
an der Wand verhindert.
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Die direkte Windung betrifft Materialien
nach Art von Glas oder Oxiden, Elektroisolierstoffe im Festzustand
und leitende Materialien im Flüssigzustand.
Die Wand der Schale ist eine metallene Zwinge, die entlang einer
Erzeugenden gespalten ist und durch einen Wasserkreislauf gekühlt wird.
An die Ränder
der Spalte wird eine Stromspannung angelegt, welche die Wand in
einen Induktor verwandelt. Das durch diesen Feldmagneten geschaffene
Magnetfeld induziert Ströme
in dem in der Schale befindlichen Material und sorgt dafür, dass das
tiegellose Schmelzen stattfinden kann.
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Die Frequenz des Stroms in der Wand,
die das Einwindungs-Magnetfeld bildet, wird so gewählt, dass die
Dicke der elektromagnetischen Haut in dem geschmolzenen Material
sich in der Größenordnung
des Radius der Windung bewegt. Auf diese Weise wird die Energie
in die ganze Masse des Produkts geleitet, wodurch ein sehr hoher
Wirkungsgrad erreicht wird.
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Die Vorteile der direkten Windung
sind, verglichen mit den unterschiedlichen thermischen Verfahren, die
zum Schmelzen von Glas und Oxiden verwendbar sind, im Wesentlichen
die folgenden:
- – Ein hoher Wirkungsgrad: der
Wirkungsgrad beim Energietransfer zwischen der Windung und dem Produkt
liegt nahe 98%. Der Gesamtwirkungsgrad des Verfahrens vom Stromnetz
bis zum geschmolzenen Produkt liegt bei 75%.
- – Eine
geringe Überhitzung,
die mit der Existenz einer flüssig-festen
Grenzfläche
und einer Energieverteilung in der ganzen Masse zusammenhängt. Dies
verhindert jegliche Verdampfung des Produkts, die aus einer lokalen Überhitzung
resultieren könnte.
- – Das
Einleiten der Energie durch Induktion, d. h. ohne materiellen Energieüberträger, im
Unterschied zu den Verfahren, die mit einer Flamme oder mit Plasma
arbeiten.
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Dadurch wird jede Gefahr der Konvektion
der Basiselemente des zu schmelzenden Produkts durch die Gase vermieden,
die zum Unterhalt der Flammen oder des Plasmas erforderlich sind.
- – Eine
unbegrenzte Größe der Windung,
welche unabhängig
vom Radius die gleiche Wirksamkeit und die gleiche Volumenverteilung
der Energie erhält.
Typische Werte für
die Windungen sind:
- – Durchmesser
600 mm, Leistung 100 kW, Frequenz 100 kHz
- – Durchmesser
2000 mm, Leistung 500 kW, Frequenz 10 kHz
- – Eine
hohe Produktivität
im Bereich von 50 kg/h bei einer Windung mit 600 mm; 500 kg/h bei
einer Windung mit 2000 mm.
- – Eine
Durchmengung der Schmelze, was eine schnelle Zersetzung der Aufgabeprodukte
ermöglicht
und deren Dispersion durch Thermokonvektion in der Luft verhindert,
wenn diese faserartig oder pulverförmig und feinkörnig sind.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine chemische, mineralogische und thermochemische Umwandlung
ermöglicht.
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Das Verfahren umfasst eine chemische
Behandlung, eine Fest-Flüssig-Phasen-Abscheidung,
gefolgt von einer geeigneten Behandlung der flüssigen Phase, und eine Wärmebehandlung,
die zu thermochemischen Umwandlungen führt, wodurch man ein inertes,
eingeglastes Produkt erhält.
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Das Verfahren verhindert ferner die
Entstehung von Dioxinen oder Furanderivaten, deren Bildung bei mittlerer
Temperatur durch bestimmte Schwermetalle katalysiert wird.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung
besteht darin, dass der Asbestcharge eine Charge Industriemüll beigemischt
werden kann.
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Insbesondere Industriemüllverbrennungsrückstände (REFIDI),
mit Schwermetallen beladene Hydroxydschlämme sowie Rückstände aus hydrometallurgischen
Verfahren wie die chemische Herstellung von Mangan- und Zinkdioxiden,
die entsprechend den Verfahren zum Klären von Flüssigkeiten zu Rückständen wie
einfachen Eisen-Oxy-Hydroxyden (Hämatit, Goethit, Maghemit) oder
gemischten Eisen-Oxy-Hydroxyden (Jarosit oder Bimetall-Spinellen)
führen.
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Hydraulische und chemische Behandlung
führen
zur Bildung eines gereinigten Feststoffs, der gemeinhin "Filterkuchen" genannt wird, wenn
die Fest-Flüssig-Abscheidung durch
Filtration erfolgt.
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Vor jeder weiteren Behandlung wird
dieser "Kuchen" genannte Feststoff
gewaschen und dann für
die weiteren Schritte zur Verfügung
gehalten. Die Waschwässer
werden wie in den nachfolgend beschriebenen Beispielen geklärt.
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Die Merkmale des Verfahrens sind
folgende:
- – Reduzierung
des in den C.E.T. aufzunehmenden Rückstandsvolumens,
- – Abscheidung
der Schwermetalle zum Ausschalten jedweder Gefahr eines Schadstoffaustrags
durch Entlaugung,
- – Erhalt
potenziell verwertbarer Produkte,
- – eine
thermochemische Behandlung, die ein Absenken der Schmelztemperatur
der Charge ermöglicht.
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Die folgenden Beispiele ermöglichen
ein Verständnis
des Verfahrens, ohne jedoch dessen ausschließliche Darstellung darzustellen.
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Beispiel 1:
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Eine Charge von 1 kg wird während 15
min. zerrieben. Das Verhältnis
zwischen Feststoff und Flüssigkeit
beträgt
1. Der erhaltene Brei wird mit einem Verhältnis von 2 mit Wasser verdünnt und
dann 30 min. lang hin- und herbewegt. Die erhaltene Lösung wird
anschließend
filtriert.
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Meerwasser hat folgende Eigenschaften:
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Der Filterkuchen wird zweimal gespült. Die
Eigenschaften der Waschwässer
gehen aus den folgenden Tabellen hervor:
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Man sieht, dass die Leitfähigkeit
nach dem zweiten Waschen erheblich sinkt, was die schwache Mineralisierung
des Wassers beim zweiten Waschvorgang anzeigt. Die Mengen der hauptsächlich enthaltenen
Metalle liegen weit unter den zulässigen Normen.
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Der gewaschene Kuchen wird dann zwei
Stunden lang bei 80°C
in einer Natronlauge mit 9,5 M/l einer alkalischen Entlaugung unterzogen.
Das Verhältnis
Feststoff zu Flüssigkeit
beträgt
3.
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Nach dieser Entlaugung enthält die Lösung 2,3
g/l Zink, 0,65 g/l Blei. Nach zweistündiger Entlaugung werden 100
ml 35%-iges Wasserstoffperoxid zugegeben, und die Temperatur wird
eine Stunde lang auf 80°C gehalten.
Diese Behandlung wirkt sich nicht auf die Zinkkonzentration aus,
sondern führt
zu einer höheren
Bleiextraktion, dessen Konzentration auf 0,9 g/l ansteigt. Ebenso
ermöglicht
sie eine Oxidierung der an der Aluminium-kieselerde-haltigen Phase
adsorbierten organischen Verbindungen.
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Anschließend wird die Lösung mittels
Zinkpulver (0,3 g pro Liter zu klärender Lösung) bei 60°C geklärt. Nach
30 Minuten sinkt die Konzentration auf 8,4 mg/l.
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Die entstandene Lösung wird anschließend zum
Entziehen der solubilisierten Silikate mit Kalk und dann mit Ammoniumkarbonat
behandelt.
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Durch diese Reaktion kann das Zink
in Form basischen Karbonats herausgelöst werden. Dabei wird auch
Ammoniak freigesetzt, das zur Rückgewinnung
des Ammoniumkarbonats in einer Kohlensäuregesättigten Lösung fixiert wird.
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Beispiel 2:
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Die granulometrische Prüfung einer
REFIOM-Charge, die aus einem halbnassen Verfahren erhalten wurde,
zeigt, dass 30% der Charge eine Granulometrie über 120 Mikron und 70% der
Charge eine Granulometrie unter 120 Mikron haben.
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Die Analyse der beiden Fraktionen
zeigt eine ungleiche Verteilung der einzelnen Elemente. Die Gesamtmengen
an Zink, Nickel und Cadmium finden sich zu 70% im Feinanteil und
zu 30% im Grobanteil. Dagegen ist die Verteilung des Bleis umgekehrt,
da es nur zu 28% im Feinanteil und der Rest von 72% im Grobanteil
enthalten ist. Die Chloride sind weitgehend gleich zwischen den
beiden Fraktionen verteilt, mit einem leichten Überhang beim Feinanteil (58%
gegenüber
42 im Grobanteil). Das Anätzen
durch Salzsäure
zeigt, dass die Fraktion der unlöslichen
Bestandteile (d. h. hauptsächlich
der Kieselerde) sich im Wesentlichen im Feinanteil findet (82,5%
gegenüber
nur 17,5% im Grobanteil).
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Der Rohstaub wird einem Wasserabreibungsprozess
mit einem Verhältnis
1 : 2 unterzogen. Nach dem Abreiben sinkt die Charge durch Schwerkraft
in ein Verdünnungsbecken.
Das Verdünnungsverhältnis beträgt 4. Verdünnung und
Abreibung erfolgen mittels einer borsäurehaltigen Lösung mit
55 g/l. Die Ansäuerung
der Lösung
erlaubt eine Steigerung des Herauslösungsanteils bestimmter Elemente
und insbesondere von Anionen wie den Sulfaten.
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Nach der Verdünnung wird der entstandene
Brei zur Einteilung der Charge in zwei Partien (über und unter 120 Mikron) einem
Zyklon zugeführt. Über- und
Unterlauf setzen sich in einem vertikalen Dekanter ab, der eine
Trennung der festen und flüssigen
Phase erlaubt.
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Die beiden festen Chargen werden
unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 getrennt einer Alkali-Entlaugung
unterzogen.
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Nach der Entlaugung erfolgt die Trennung
von Feststoffen und Flüssigem.
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Die Flüssigfraktion wird der Klärung zugeführt, die
unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 erfolgt, während der
Schlamm zum Entziehen verunreinigender Metalle mit Natronlauge gewaschen
wird. Anschließend
wird sie der Wärmebehandlung
zugeführt,
und zwar ohne Spülen
der Restnatronlauge, die dann während
der Wärmebehandlungsphase
eine wichtige Rolle spielt.
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Die aus der basischen Entlaugung
und dem Klärungsvorgang
hervorgegangene Lösung
wird zur Wiedergewinnung des Zinks und Rückführung der gedrückten Lösung zum
Anfang des Verfahrens, um dort für einen
neuen Anätzungsvorgang
zur Verfügung
zu stehen, einer Elektrolyse unterzogen. Diese Elektrolyse kann
in Elektrolysern durchgeführt
werden, die im Handel verfügbar
sind, und führt
zur Bildung von Zinkpulver. Das erhaltene Zinkpulver ist jedoch
mit Natriumlauge vollgesogen. Es muss gründlich gewaschen werden, was mit
einem hohen Waschwasserverbrauch einhergeht. Außerdem ist das entstandene
Pulver sehr reaktiv (manchmal pyrophorisch) und muss passiviert
werden. Das wirksamste Passivierungsmittel ist das Chromat, welches
das Problem der Einführung
von ChromVI in das Verfahren aufwirft.
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Bei diesem Beispiel wurde die Elektrolyse
in einer Zelle mit zwei Kammern durchgeführt, in denen sich eine Titankathode
bzw. eine Titananode befanden, die jeweils mit einem Rutheniumoxid
beschichtet waren. Nach Abreicherung der Lösung wird diese in das Verfahren
zurückgeführt, um
für die
Entlaugung verwendet zu werden, während die Kathoden in einem
so genannten Regenerations-Elektrolyser regeneriert werden. Die Elektrolyse
erfolgt in einer Natriumsulfatlösung
mit 0,5 M/l. Das an der Kathode wiedergewonnene Zink. hat einen
größeren Marktwert
und ist sicherer zu handhaben.
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Beschreibung der Behandlungsanlage
nach dem Verfahren:
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In 2 ist
schematisch eine Anlage zur Behandlung von Hausmüllverbrennungsrückständen und Industriemüllverbrennungsrückständen nach
der Erfindung in den einzelnen Schritten dargestellt.
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Schritt 1: Der in einem Silo gelagerte
Staub wird zu einer Förderschnecke
in einer Entlaugungszelle transportiert, die mit einem Wasserzufluss
aus dem Becken für
die Aufbereitung der Borsäurelösung versehen ist
und bei Umgebungstemperatur funktioniert. Nach der Entlaugung wird
der Brei in einen Behälter
abgeführt, der
mit einem Wasserzufluss versehen ist und in dem die Dichte des Breis
durch Verdünnung
herabgesetzt wird. Anschließend
wird die Charge unter Druck in einen Hydrozyklon geleitet. Der Unterlauf,
der an der Spitze des Zyklons aufgefangen wurde, sowie der Überlauf
werden zu zwei Dekantern geleitet. Das Klare ist für die Behandlung
der Salze vorgesehen und die Feststofffraktion wird zu einem bewegten
und erhitzten Reaktor geleitet, der die Natriumkarbonatlösung enthält. Am Ende
der basischen Entlaugungsreaktion wird der Brei zu einer Filterpresse
geleitet. Nach der Filtration 13 wird das Klare zu einem
zweiten Reaktor 16 geleitet, in dem es eine Klärung durch
Zugabe von Zinkpulver 17 erfährt, damit die Metalle zementiert
werden, die stärker
elektropositiv sind als das Zink. Insbesondere werden das Quecksilber,
das Cadmium und das Kupfer in einem Beutelfilter 18 abgeschieden.
Die Lösung
wird bei 20 durch Zugabe von Kalk 21 noch einmal
geklärt.
Der Brei wird bei 22 geklärt. Das Klare wird der elektrochemischen
Behandlung 24 zugeführt,
während
die Feststoffe 25 als Zusatz während der Wärmebehandlung verwendet werden.
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Am Ende dieser Behandlung wird die
Lösung
der Elektrolyse zugeführt.
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Die Waschwässer werden entsprechend den
in 3/6 dargestellten
Verfahren behandelt, das einen Klärungsschritt durch Entziehen
der Schwermetalle bei 29 umfasst. Dieser Vorgang erfolgt
mittels schwefelhaltiger Derivate (Kalziumpplysulfat oder Trimercaptotriazin).
Das Präzipitat
wird bei 30 gefiltert und das Klare zu einer Verdampfungsvorrichtung 31 geleitet.
Eine weitere vorteilhafte Vorrichtung ist in 3B beschrieben. Sie
besteht in einer selektiven Harzbehandlung von Schwermetallen 35,
gefolgt von einer Konzentration in umgekehrter Osmose 37.
Dies führt
zur Wiedergewinnung sauberen Wassers bei 38 und der Gewinnung
einer von Schwermetallen freien Salzlösung 39.
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Der bei 15 aufgefangene
Schlamm wird getrocknet und sein Inhalt anschließend analysiert. Das Verhältnis von
Ca zu Si wird bestimmt. Dann wird dieses durch Zugabe von Kalk oder
Wasserglas eingestellt und der Schlamm zur Verglasungsvorrichtung
geleitet.
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Diese Vorrichtung umfasst das Zuführungssystem 42,
das die Charge im kontinuierlichen Betrieb zu einer wassergekühlten und
von einem Generator 46 mit Strom versorgten Windung 44 leitet. Über der
Windung sind eine Ansaughaube 41 und eine Gasreinigungsanlage 40 angeordnet.
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Die Verglasungsvorrichtung ist eine
Schmelzvorrichtung durch Induktion mit direkter Windung, wie sie in
der Glasherstellung weit verbreitet ist. Die Vorrichtung besteht
aus einer gekühlten
Windung, die im Allgemeinen aus Kupfer oder Aluminium besteht. Die
Windung 44 ist elektrisch an einen Impedanzanpassungsschrank 45 angeschlossen,
der aus Kapazitäten
besteht und selbst elektrisch an den Stromgenerator 46 angeschlossen
ist, der an das Stromnetz angeschlossen ist.
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Nach der Anfangsphase werden die
in die Windung gespeisten Schlämme
durch die Badbewegung rasch in das flüssige Bad gezogen, wodurch
jede Dispersionsgefahr durch Auffliegen ausgeschlossen wird.
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Die Anfangsphase erfordert den Einsatz
von Suszeptoren, da kalte Produkte nicht stromleitend sind. Die
Suszeptoren, im Allgemeinen Graphit oder ein beliebiges anderes
leitendes Material mit einem sehr hohen Schmelzpunkt, werden auf
einer zu schmelzenden Produktschicht platziert, um eine Schleife zu
bilden und dann von diesem Produkt bedeckt zu werden. Der Wechselstromfluss
in der Windung erzeugt ein magnetisches Feld, das Foucault-Ströme in den
Suszeptoren induziert, die sich durch Joulesche Wärme erhitzen.
Das Produkt, das mit den Suszeptoren in Kontakt ist, erhitzt sich
und schmilzt. Die Schmelze wird Strom leitend und ermöglicht durch
magnetische Kopplung und Wärmeleitung
das allmähliche
Schmelzen des gesamten Produkts in der Windung.
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Nach dem vollständigen Schmelzen des Produkts
werden die Suszeptoren entfernt, und die Windung kann nun fortlaufend
beschickt werden. Das geschmolzene Produkt wird kontinuierlich entweder
durch Überlaufen
oder über
einen am Boden der Windung angeordneten Ausguss aufgefangen. Im
Falle des Überlaufens verhindert
eine Sperre aus feuerfestem Material, dass das nicht geschmolzene
Produkt mit dem geschmolzenen Produkt ausgetragen wird.